Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
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<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Die Entstehung und Entwicklung von deviantem und delinquentem Verhalten<br />
Projekttitel<br />
Teilprojekt<br />
Die Entstehung und Entwicklung von deviantem<br />
und delinquentem Verhalten<br />
im Lebensverlauf und ihre Bedeutung für<br />
soziale Ungleichheitsprozesse<br />
im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />
(SFB) 882<br />
„Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“<br />
der Universität Bielefeld<br />
Adresse<br />
Nägelsbachstraße 49c, 6. OG<br />
91052 Erlangen<br />
Tel.: 09131/85- 64020<br />
Fax: 09131/85- 64018<br />
mark.stemmler@psy.phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.lsdiagnostik.phil.uni-erlangen.<br />
de/index.shtml<br />
Forschungsfelder<br />
Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Psychologie<br />
• Soziologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Mark Stemmler<br />
• Prof. Dr. Jost Reinecke<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Jost Reinecke (Universität Bielefeld),<br />
Fakultät für Soziologie, Professor für<br />
die Methoden der empirischen Sozialforschung<br />
(Quantitative Methoden)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl.-Krim. Maria Arnis<br />
Dipl.-Psych. Zara Sünkel<br />
Dr. phil. Susanne Wallner<br />
Dr. Phil. Maren Weiss<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2014<br />
Förderer<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Im Kontext des neu eingerichteten Sonderforschungsbereichs<br />
(SFB) „Von Heterogenitäten<br />
zu Ungleichheiten“ an der Universität<br />
Bielefeld beschäftigt sich das hier<br />
vorgestellte Teilprojekt aus soziologischer<br />
sowie psychologischer Perspektive mit<br />
der Entstehung devianten und delinquenten<br />
Verhaltens im Lebensverlauf. Im Vordergrund<br />
steht dabei der Zusammenhang<br />
zwischen der Entwicklung dieser Verhaltensweisen<br />
und der Verfestigung sozialer<br />
Ungleichheiten sowie sozialer Ausgrenzung.<br />
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel<br />
sowohl Faktoren die „Ausstiegsprozesse“<br />
aus der Devianz und Delinquenz begünstigen<br />
und en Einstieg in normalbiografische<br />
Lebensverläufe fördern, als auch<br />
solche Faktoren, die eine längerfristige<br />
Persistenz der Devianz und Delinquenz<br />
begünstigen zu identifizieren. Dazu wird<br />
ein Kohorten-Sequenzdesign gewählt,<br />
das die Untersuchung der Entwicklung der<br />
Probanden bis in die vierte Lebensdekade<br />
hinein ermöglicht.<br />
Die soziologisch-kriminologische<br />
Längsschnittforschung ist geprägt durch<br />
bindungs- und kontrolltheoretische Überlegungen.<br />
Die psychologisch-kriminologische<br />
Längsschnittforschung ist weniger<br />
durch Theorien geleitet, vielmehr werden<br />
mit Hilfe eines multifaktoriellen Untersuchungsansatzes<br />
Risikofaktoren des Individuums<br />
identifiziert, die zu delinquenten<br />
Entwicklungsverläufen beitragen. Neuere<br />
Ansätze der Development Criminology<br />
verbinden das sich entwickelnde Individuum<br />
mit dem sozialstrukturellen Kontext.<br />
Trotz der vorliegenden Ergebnisse aus<br />
unterschiedlichen Längsschnittuntersuchungen<br />
ist die Forschung keineswegs<br />
abgeschlossen und besonders in Deutschland<br />
sind längere Zeiträume kaum erfasst.<br />
Diese Studie will ein Analysedesign verwirklichen,<br />
das sowohl indirekte als auch<br />
direkte zusammenhänge von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
und sozialstrukturellen<br />
Variablen mit unterschiedlichen Verlaufspfaden<br />
der Devianz und Delinquenz untersucht.<br />
Es ist die gleichzeitige Erhebung von<br />
drei Untersuchungskohorten in den Städten<br />
Dortmund und Nürnberg, die das Alter<br />
10 bis 18 Jahre abdecken, geplant.<br />
242 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)