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Forschungsbericht 2010 – 2011 Verbundforschungsprojekte

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<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

<strong>Forschungsbericht</strong><br />

<strong>2010</strong> – <strong>2011</strong>


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

ASEYM<br />

Projekttitel<br />

ASEYM<br />

– Archaeological Survey and Excavations<br />

in the Wadi Yitim and Magass Area,<br />

Aqaba, Jordan<br />

Adresse<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />

Kochstr. 4/18<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29286<br />

Fax 09131-8526394<br />

kls@orient.dainst.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Area Studies<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäometallurgie<br />

• Archäobotanik<br />

• Archäozoologie<br />

• Archäoseismik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Lutfi Khalil<br />

Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />

Kooperationspartner<br />

University of Jordan, Amman<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Florian Klimscha<br />

Dr. Ali al-Manaser<br />

Dipl.-Ing. Ulrike Siegel<br />

Laufzeit<br />

2004 bis <strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die beiden an der nördlichen Peripherie<br />

von Aqaba (Jordanien) gelegenen prähistorischen<br />

Siedlungsorte Tall al-Magass<br />

und Tall Hujayrat al-Ghuzlan (4100 – 3600<br />

v. Chr.) repräsentieren eine kulturgeschichtlich<br />

bedeutende Entwicklungsphase,<br />

die durch technische Innovationen auf<br />

den Gebieten Kupfermetallurgie, Wasserbau<br />

und Fortifikationstechnik gekennzeichnet<br />

ist. Durch neue Forschungen soll<br />

eine geographische und chronologische<br />

Forschungslücke geschlossen und die<br />

südliche Levante verläßlich mit benachbarten<br />

Kulturgebieten in Zusammenhang<br />

gebracht werden. Interdisziplinär konzipierte<br />

Ausgrabungen und Prospektionen<br />

am Siedlungsort Tall Hujayrat al-Ghuzlan,<br />

der in der Vorgeschichte durch ein Erdbeben<br />

zerstört wurde, erbrachten noch<br />

über 4 m hohe, im Grundriß vollständige<br />

Baureste, von denen bisher erst die Obergeschosse<br />

untersucht werden konnten. In<br />

weiteren Ausgrabungen konnten die Erdgeschosse<br />

freigelegt werden. Reste von<br />

hölzernen Deckenbalken mit zum Teil über<br />

400 Jahresringen bilden die Grundlage<br />

für die Etablierung einer Dendrochronologie<br />

der südlichen Levante. Hierfür sollen<br />

weitere Daten ermittelt werden. Aufbauend<br />

auf metallurgische Untersuchungen<br />

werden die interregionalen und interdisziplinären<br />

Forschungen fortgesetzt, um die<br />

bereits durch das Projekt nachgewiesenen<br />

Kulturbeziehungen zwischen Ägypten und<br />

Vorderasien im 4. Jahrtausend v. Chr. auf<br />

breiterer Basis zu verifizieren.<br />

228 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Ästhetische Kommunikation im Literaturunterricht (ÄSKIL)<br />

Projekttitel<br />

Ästhetische Kommunikation im Literaturunterricht<br />

(ÄSKIL)<br />

Modelldifferenzierung und -integration<br />

<strong>2011</strong>-2013<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Didaktik der deutschen Sprache und<br />

Literatur<br />

• Musikwissenschaft<br />

• Musikpädagogik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer (Musik)<br />

• Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer<br />

(Kunst)<br />

• Prof. Dr. Klaus Maiwald (Deutschdidaktik/Film)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Christian Albrecht<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Dr. Volker Gerner<br />

Sofie Henschel<br />

Laufzeit<br />

11/<strong>2011</strong>-10/2013<br />

Förderer<br />

Friedrich-Stiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Gespräche über Literatur sind ein zentraler<br />

Bestandteil des Deutschunterrichts.<br />

Kompetenztheoretisch modelliert und empirisch<br />

erforscht sind sie bislang allerdings<br />

noch nicht in umfassender Weise. Dieser<br />

Sachverhalt erklärt sich aus der Komplexität<br />

des Untersuchungsgegenstandes.<br />

Involviert sind eine Vielzahl an Teilkompetenzen:<br />

die Kompetenz zum Lesen, zum<br />

Sprechen, zum Argumentieren, zum Zuhören,<br />

zum Verstehen etc. Zudem spielen<br />

bei gelingender ästhetischer Kommunikation<br />

im Unterschied zu Leistungsaufgaben<br />

emotionale und motivationale Faktoren neben<br />

den rationalen Aspekten eine wichtige<br />

Rolle. Überdies unterscheidet sich ästhetische<br />

Kommunikation von vielen anderen<br />

Unterrichtsgesprächen dadurch, dass hier<br />

kein vorgegebener Unterrichtsgegenstand<br />

Thema eines mit eindeutigen Zielen ausgestatteten<br />

geschlossenen Gespräches<br />

wird, sondern dass der Gegenstand im<br />

Laufe des Gesprächs partiell erst entsteht.<br />

All diese Bestimmungen fußen aufgrund<br />

fehlender empirischer Forschungen im Bereich<br />

ästhetischer Kommunikation bislang<br />

allerdings allein auf theoretischer Schlüssigkeit<br />

und Erfahrungsurteilen aus der<br />

Praxis mit begrenzter Reichweite. Damit<br />

tritt ein grundlegender Forschungsbedarf<br />

im Bereich ästhetischer Bildung ins Blickfeld,<br />

zu dessen Beseitigung das geplante<br />

orschungsprojekt „Ästhetische Kommunikation<br />

im Literaturunterricht“ (ÄSKIL)<br />

einen Beitrag leisten soll. Das Ziel ist die<br />

theoretische Modellierung und empirische<br />

Untersuchung eines Konstrukts gelingender<br />

ästhetischer Kommunikation im Fach<br />

Deutsch in fachübergreifender, d.h. Musik,<br />

Film und Kunst einbeziehender Perspektive.<br />

Dabei sollen nicht nur kognitive,<br />

sondern auch emotionale Aspekte erfasst<br />

werden.<br />

Im Rahmen von ÄSKIL werden vor diesem<br />

Hintergrund zwei Grundtypen von<br />

Gesprächen über Literatur einander gegenübergestellt<br />

und vergleichend untersucht<br />

– der offene und der geschlossene<br />

Typus. Der offene Typus (A) wird in einem<br />

heuristischen Sinne als Modellbaustein<br />

gelingender ästhetischer Kommunikation<br />

im Literaturunterricht verstanden, theoretisch<br />

modelliert und empirisch untersucht.<br />

Als Ausgangs- und Bezugspunkte der<br />

literarischen Gespräche fungieren vor allem<br />

Fragen, Eindrücke, Beobachtungen,<br />

Hypothesen, Deutungsansätze etc. der<br />

Schüler(innen) zu dem literarischen Text,<br />

die durch spezielle schriftbasierte Einstiegsarrangements<br />

initiiert werden. Der<br />

geschlossene Typus (B) fungiert als Vergleichsmodell.<br />

In ihm dominieren Formen<br />

des fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprächs,<br />

bei dem nicht – wie bei Typus A<br />

– Schüler- und Gegenstandsorientierung<br />

verbunden werden, sondern Lehrer- und<br />

Gegenstandsorientierung.<br />

Das Drei-Dimensionen-Modell ‚literarästhetischer<br />

Verstehenskompetenz’ aus<br />

dem LUK-Projekt (vgl. Frederking et al.<br />

2008; Frederking, Roick, & Steinhauer,<br />

<strong>2011</strong>) dient dabei der Vergleichbarkeit,<br />

der thematischen Strukturierung der Unterrichtsgespräche<br />

und ihrer metakommunikativen<br />

Nachbereitung im Rahmen von<br />

Einzelinterviews und Videoanalysen. Entsprechend<br />

sollen alle Gespräche des Typs<br />

A und des Typs B semantische, idiolektale<br />

und kontextuelle Aspekte enthalten und im<br />

Anschluss an die Gesprächseröffnungsphase<br />

sukzessive behandelt werden.<br />

In der letzten Phase der Gespräche werden<br />

sowohl in Typus A als auch in Typus B<br />

Fragen zur Reflexion und Bewertung des<br />

literarischen Textes in inhaltlicher, formaler<br />

und aktueller Hinsicht diskutiert.<br />

Auf dieser Basis sind Aussagen über<br />

die Wirkung von literarischen Gesprächen<br />

nach dem Typus A bzw. nach dem Typus<br />

B auf emotionaler und kognitiver Ebene<br />

möglich. Dabei wird sich zeigen, ob sich<br />

die heuristische Vorannahme, dass Gespräche<br />

über Literatur nach dem Typus A<br />

tatsächlich Kriterien und Bedingungsfaktoren<br />

für ein Modell gelingender ästhetischer<br />

Kommunikation liefern, auch tatsächlich<br />

empirisch bestätigt. Sollten sich diese<br />

Annahmen bestätigen, wäre ein solcher<br />

Befund besonders für deutschdidaktische<br />

Theorieansätze bedeutsam, in denen der<br />

Aufbau eines nachhaltigen Interesses an<br />

literarischen Texten zentral ist.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

229


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Ausbau der buchwissenschaftlichen Teile des Wissenschaftsportals b2i<br />

Projekttitel<br />

Ausbau der buchwissenschaftlichen Teile<br />

des Wissenschaftsportals b2i<br />

(Virtuelle Fachbibliothek Bibliotheks-,<br />

Buch- und Informationswissenschaften)<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Katholischer Kirchenplatz 9<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-25828<br />

Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

heidemarie.scheel@buchwiss.uni-erlangen.de<br />

http://www.b2i.de<br />

Forschungsfelder<br />

Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Buchwissenschaft<br />

• Bibliothekswissenschaft<br />

• Informationswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />

Kooperationspartner<br />

Bayerische Staatsbibliothek München<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Normann Stricker, M.A.<br />

Nikolaus Weichselbaumer, M.A.<br />

Laufzeit<br />

Seit 1. Oktober 2009<br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Ziel des Projektes b2i ist es, einen zentralen<br />

Einstiegspunkt für die Recherche<br />

nach buch-, bibliotheks- und informationswissenschaftlichen<br />

Fachinformationsquellen<br />

im WWW zu schaffen. Zu diesem<br />

Zweck werden unter einer einheitlichen,<br />

leicht zu bedienenden Rechercheoberfläche<br />

einschlägige Informationsangebote<br />

gebündelt und über ein Metasuchinterface<br />

gemeinsam durchsuchbar gemacht<br />

(www.b2i.de). Unter den jüngeren Fortschritten<br />

(2. Antrags-/Projektphase) ist<br />

die Fertigstellung der Expertendatenbank<br />

besonders hervorzuheben. Erstmals wurden<br />

über 400 internationale Spezialisten<br />

zusammengetragen, die über in unterschiedlichen<br />

Bereichen unterschiedlichsten<br />

thematischen Bereichen ausgewiesen<br />

sind. Unter www.b2i.de/nc/experten kann<br />

sowohl über eine einfache Volltextsuche<br />

recherchiert werden, als auch die Auswahl<br />

über thematische, zeitliche und regionale<br />

Schlagworte systematisch eingegrenzt<br />

werden.<br />

Neben der Expertendatenbank ging<br />

<strong>2011</strong> auch das buchwissenschaftliche<br />

Modul von LOTSE (Library Online Tour<br />

& Self-Paced Education) online, das Studienanfängern<br />

Hilfestellungen zum wissenschaftlichen<br />

Arbeiten, insbesondere<br />

zur Literaturrecherche bietet. Außerdem<br />

wurden im Berichtszeitraum 15 Bände der<br />

Bibliographie der Buch- und Bibliotheksgeschichte<br />

(BBB) von OCR-Fehlern bereinigt,<br />

so dass die Online-Recherche in der<br />

BBB-Datenbank erheblich an Zuverlässigkeit<br />

gewonnen hat.<br />

230 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der Forschungswelt<br />

Projekttitel<br />

BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der<br />

Forschungswelt<br />

Adresse<br />

Institut für Soziologie<br />

Kochstrasse 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22378<br />

Fax: 09131/85-22095<br />

www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Kathrin M. Möslein<br />

• Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />

Kooperationspartner<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Prof. Dr. Kathrin M. Möslein<br />

Lange Gasse 20<br />

90403 Nürnberg<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl.-Kffr. Sabrina Adamczyk<br />

Dipl.-Kfm. Dominik Böhler<br />

Dr. Angelika C. Bullinger<br />

Dr. Lutz Eichler<br />

Dipl.-Kfm. Stefan Hallerstede<br />

Dr. Stefan Lücking (bis <strong>2011</strong>)<br />

Dipl.-Kulturw. Uta Renken<br />

Ronald Staples M.A.<br />

Laufzeit<br />

Oktober 2009 – Juni 2013<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „BALANCE“ wird im Rahmen<br />

des Förderschwerpunktes des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) „Balance von Flexibilität und Stabilität<br />

in einer sich wandelnden Arbeitswelt“<br />

durchgeführt. Der Förderschwerpunkt<br />

soll das Innovationspotential von<br />

Menschen und Unternehmen stärken und<br />

zu mehr Zusammenarbeit innerhalb von<br />

Netzwerken beitragen.Im Rahmen dieses<br />

Förderschwerpunkts betreuen der<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1 und<br />

das Institut für Soziologie der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg das Metaprojekt „BA-<br />

LANCE: Flexibilität und Stabilität in der<br />

Forschungswelt“. Es unterstützt Maßnahmen<br />

zur Umsetzung und zum Transfer<br />

der im Förderschwerpunkt geförderten<br />

Projekte. Mit einem interdisziplinär zusammengesetzten<br />

Forschungsteam übernimmt<br />

BALANCE die Aufgabe eines Vermittlers,<br />

indem es die Aktivitäten anderer<br />

Organisationen verfolgt, und für diesen<br />

Förderschwerpunkt Kooperationsaufgaben<br />

wahrnimmt. Es setzt sich zum Ziel, die<br />

Bedeutung der Ergebnisse für Politik und<br />

Gesellschaft herauszuarbeiten. Zentral<br />

wird dabei die Forschungsplattform www.<br />

balanceonline.org sein, die die beteiligten<br />

Projekte vorstellt und deren Mitarbeiter/innen<br />

vernetzt. Diese Kommunikationsbasis<br />

wird durch zahlreiche Web 2.0-Tools einen<br />

zeitgemäßen Methodenkasten für die<br />

Förderung von Forschungskooperationen<br />

darstellen.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

231


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

BEEP – Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />

Projekttitel<br />

BEEP – Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />

Adresse<br />

Forschungsfelder<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Sefik Alp Bahadir<br />

Kooperationspartner<br />

• Baghdad University<br />

• Mustansiriya University (Baghdad)<br />

• Salahaddin University (Erbil)<br />

Laufzeit<br />

2009 – <strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

Deutscher Akademischer Austausch<br />

Dienst (DAAD)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Professur für Gegenwartsbezogene Orientforschung<br />

Bismarckstr. 8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24198<br />

Fax: 09131/85-26982<br />

sefik.alp.bahadir@orient.phil.uni-erlangen.de<br />

Das BAGHDAD-ERBIL-ERLANGEN-<br />

PROJECT (BEEP) wurde im Rahmen des<br />

DAAD-Förderprogramms „Hochschulpartnerschaften<br />

mit dem Irak“ beantragt und<br />

bewilligt. Dieses Förderprogramm zielt auf<br />

die Gründung einer German-Iraqi University<br />

(GIU) ab.<br />

Mit dem BEEP sollen die Grundlagen für<br />

eine intensive und langfristige Zusammenarbeit<br />

zwischen der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg und den Universitäten Bagdad,<br />

Mustansiriya (Bagdad) und Salahaddin<br />

(Erbil) gelegt werden. Diese Zusammenarbeit<br />

wird auf vier Säulen aufgebaut:<br />

• German-Iraqi Dual-Degree Master’s<br />

Program in Economics<br />

• German-Iraqi Joint-Degree Doctoral<br />

Program in Economics<br />

• Academic Exchange Program<br />

• Centrum für Irakstudien/Center for Iraq<br />

Studies (CIS)<br />

an den Universitäten Erlangen-Nürnberg<br />

und Salahaddin in Erbil<br />

Die Herstellung von administrativen,<br />

curricularen sowie personellen Voraussetzungen<br />

und die Sicherung des hohen,<br />

international konkurrenzfähigen wissenschaftlichen<br />

Niveaus dieser vier Programme<br />

ist das Ziel in der ersten dreijährigen<br />

Förderungsphase des BEEP.<br />

Mit dem Projekt wird zugleich angestrebt,<br />

einen Beitrag zur Überwindung des<br />

durch politische Ereignisse verursachten<br />

Defizits an Dialog und Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschulen aus Deutschland<br />

und Irak, aber auch zwischen irakischen<br />

Universitäten aus verschiedenen Regionen<br />

(Nordirak – Bagdad) und sogar am<br />

selben Ort (Uni. Baghdad – Uni. Mustansiriya)<br />

zu leisten.<br />

232 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Begleitetes Fahren<br />

Projekttitel<br />

Begleitetes Fahren<br />

Innovative Konzepte zur Begleitung von<br />

Fahranfängern durch E-Kommunikation<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation,<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Roland Hallmeier<br />

Kooperationspartner<br />

IfeS (Institut für empirische Soziologie)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl. Psych. Paul Held<br />

Laufzeit<br />

01.10.<strong>2011</strong> - 30.09.2012<br />

Förderer<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt richtet sich an jugendliche<br />

Fahranfänger, die den Führerschein mit<br />

17 machen und zunächst vor allem von<br />

Ihren Eltern oder Verwandten begleitet<br />

Auto fahren. Entwickelt wird ein modernes<br />

Konzept für eine effektive, verhaltensleitende<br />

Sicherheitsaufklärung von Fahranfängern<br />

mit Hilfe von Social Media und<br />

eine umfassende Strategie zur Ansprache<br />

der Zielgruppe in aktuellen Web 2.0-Umgebungen.<br />

Dazu werden einschlägige<br />

sozialpsychologische, kommunikationspsychologische,<br />

motivations- und emotionspsychologische<br />

Theorien sowie soziologische<br />

Aspekte analysiert und in ihrer<br />

Relevanz für die Fragestellung dargestellt.<br />

Unterschiedliche Web 2.0 Mechanismen<br />

werden nach einer Reihe von Dimensionen<br />

auf ihre zielentsprechende Nutzbarkeit<br />

untersucht.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

233


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen Lyrik nach 1945<br />

Projekttitel<br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />

Lyrik nach 1945<br />

Adresse<br />

Kochstraße 6<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22221<br />

Fax: 09131/85-26376<br />

Prof. Dr. Martin Nicol<br />

martin.nicol@theologie.uni-erlangen.de<br />

www.lyrik-projekt.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Praktische Theologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Martin Nicol<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Franziska Grießer-Birnmeyer, M.A.<br />

Laufzeit<br />

1995-2015<br />

Förderer<br />

• Universitätsbund Erlangen-Nürnberg<br />

e.V.<br />

• Sonderfonds für wissenschaftliche<br />

Arbeiten an der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

• Hermann-Gutmann-Stiftung, Staedtler-<br />

Stiftung<br />

Projektart<br />

Eigenforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />

Lyrik nach 1945 werden identifiziert<br />

und in einer Internet-Datenbank erfasst.<br />

Die Darstellung auf dem Bildschirm erhellt<br />

das vielfältige Wechselspiel von Bibel und<br />

Lyrik für Forschung und Lehre.<br />

In theologischer Perspektive ist die Datenbank<br />

ein Hilfsmittel zur Erforschung<br />

einer bestimmten Wirkungsgeschichte der<br />

Bibel. In germanistischer Perspektive leistet<br />

der Hinweis auf biblische Spuren einen<br />

wichtigen Beitrag zur Interpretation literarischer<br />

Texte.<br />

Insgesamt eröffnet die Datenbank einen<br />

viel versprechenden Umgang mit den Worten,<br />

Bildern und Geschichten der Bibel.<br />

Intertextualität, Ästhetik und jüdische Texthermeneutik<br />

sind Stichworte eines möglichen<br />

Theorierahmens für „eine andere art<br />

der Auslegung“ (T. Gojny).<br />

234 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Bildung evangelisch in Europa<br />

Projekttitel<br />

Bildung evangelisch in Europa<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Praktische Therologie<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22222<br />

Fax: 09131/85-29386<br />

mail@bubmann.com<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Theologie<br />

• Jurisprudenz<br />

• Pädagogik<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Theaterwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Peter Bubmann<br />

Dr. Hans Jürgen Luibl<br />

Kooperationspartner<br />

• Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />

• Gymnasialpädagogische Materialstelle<br />

der ELKB, Erlangen<br />

• Evang. Stadtakademie Erlangen<br />

• Gemeinschaft evangelischer Kirchen in<br />

Europa<br />

• Diakonisches Werk in Bayern<br />

• Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt,<br />

Bayern<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Vikarin Lisa Weniger<br />

Laufzeit<br />

seit 2007<br />

Förderer<br />

Evangelisch-luth. Kirche in Bayern<br />

Bayerisches Kultusministerium<br />

Projektart<br />

Drittmittelforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Seit WS 2007/2008 existiert eine Forschergruppe,<br />

die sich den Fragestellungen<br />

der Bildungsprozesse im Kontext der europäischen<br />

Integration zuwendet. Mit Unterstützung<br />

der Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />

wurde im Januar 2008 ein Verein „bildung<br />

evangelisch in Europa“ gegründet, dessen<br />

Hauptaufgabe darin besteht, ein wissenschaftliches<br />

Institut, das einen Beitrag für<br />

das Zusammenwachsen Europas im Bildungsraum<br />

leisten soll, zu fördern. Das geplante<br />

und derzeit in der Gründungsphase<br />

befindliche Institut nimmt – in Kooperation<br />

mit Einrichtungen der FAU – Entwicklungen<br />

im Bildungsraum Europa wahr, reflektiert<br />

diese wissenschaftlich und entwickelt<br />

Bildungskonzepte und -projekte. Dieses<br />

An-Institut soll voraussichtlich an der Professur<br />

für Praktische Theologie (Prof. Bubmann)<br />

angegliedert werden.<br />

Seit Herbst 2008 läuft bis Ende 2009<br />

eine durch den Bayerischen Staat und die<br />

Evang.-luth. Kirche in Bayern mit 45.000,-<br />

Euro und einer Spezialvikariatstelle drittmittelgeförderte<br />

Projektreihe zum Thema<br />

„Erinnern, um zu versöhnen“ Erinnerungsorte.<br />

Europäische Erinnerungskultur und<br />

religiöse Versöhnungsarbeit.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

235


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Biomedizinische Lebensplanung für das Altern<br />

Projekttitel<br />

Biomedizinische Lebensplanung für das<br />

Altern<br />

Werte zwischen individueller ethischer Reflexion<br />

und gesellschaftlicher Normierung<br />

Adresse<br />

Kochstraße 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22378<br />

Fax: 09131/85-22095<br />

hedwig.schwarzott@soziol.phil.unierlangen.dewww.soziologie.phil.unierlangen.de<br />

http://www.biomedizinische-lebensplanung.uni-goettingen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Ethik der Medizin<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Frank Adloff<br />

• Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />

Abteilung Ethik und Geschichte der<br />

Medizin<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Humboldtallee 36<br />

37073 Göttingen<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Kai Brauer (FH Kärnten)<br />

Lisa Frebel M.A. (Göttingen)<br />

Larissa Pfaller MA (FAU)<br />

Mark Schweda M.A. (Göttingen)<br />

Laufzeit<br />

Dezember <strong>2010</strong> - November 2013<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Ziel des interdisziplinären Verbundprojekts<br />

ist es, die Bedeutung der wachsenden<br />

Möglichkeiten der Biomedizin für die<br />

Lebensplanung im Hinblick auf Altern<br />

und Sterben besser zu verstehen. Mit<br />

Hilfe soziologischer und bioethischer<br />

Methoden werden zwei Leitpraktiken exemplarisch<br />

untersucht: die präventive<br />

Gesundheitsvorsorge/Anti-Aging und die<br />

Antizipation von Entscheidungen am Lebensende/Patientenverfügungen.<br />

Im Rahmen<br />

eines interdisziplinär eng verzahnten<br />

Forschungsprogramms werden zwei Forschungsperspektiven<br />

verknüpft: Im soziologischen<br />

Teilprojekt werden Lebenspläne<br />

und Praktiken der Lebensführung im Hinblick<br />

auf Möglichkeiten von Anti-Aging Medizin<br />

und Patientenverfügung mit Mitteln<br />

qualitativer Sozialforschung (narrative Interviews,<br />

Gruppendiskussionen) exploriert<br />

und analysiert. Im bioethischen Teilprojekt<br />

werden drei zentrale bioethische Kategorien<br />

betrachtet: das Verhältnis von Autonomie<br />

und Vulnerabilität, die Rolle von<br />

Eigen- und Fremdverantwortung und Vorstellungen<br />

zum guten Leben und Sterben.<br />

Durch internationale Kooperationen mit<br />

Partnern in den USA soll zudem eine vergleichende<br />

Perspektive eröffnet werden.<br />

Abschließend werden aus soziologischer<br />

und bioethischer Sicht gesellschaftliche<br />

Tendenzen und inter- und intraindividuelle<br />

Konflikte im Kontext der verschiedenen<br />

Praktiken vergleichend analysiert, um den<br />

wechselseitigen Einfluss von Lebensführung,<br />

Altern und Biomedizin besser zu<br />

verstehen.<br />

236 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Bio-Objects and Bio-Subjects.<br />

Projekttitel<br />

Bio-Objects and Bio-Subjects.<br />

Exploring the Interface of Science, Technology<br />

and Society<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Systematische Theologie II<br />

Prof. Dr. Peter Dabrock<br />

Kochstraße 6<br />

91054 Erlangen,<br />

Tel. 09131/85-22724<br />

Fax: 09131/85-26020<br />

E-Mail: Peter.Dabrock@theologie.unierlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Aus der Fakultät:<br />

• Systematische Theologie<br />

• Medienwissenschaft<br />

• Amerikanistik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Peter Dabrock<br />

Kooperationspartner<br />

Zentralinstitut für Angewandte Ethik und<br />

Wissenschaftskommunikation (ZIEW) der<br />

FAU<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Sven Grampp (Medienwissenschaft)<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2014<br />

Förderer<br />

Emerging Fields Initiative der FAU (EFI)<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Kooperation von philosophischer, technischer,<br />

naturwissenschaftlicher, medizinischer<br />

sowie rechts- und naturwissenschaftlicher<br />

und technologischer<br />

Spitzenforschung vollzieht sich zunehmend<br />

in einem engen Geflecht von ökonomischer<br />

Erwartungshaltung und medialer<br />

Inszenierung. Einen solch tiefgreifenden<br />

Veränderungsprozess und die daraus resultierende<br />

Folgen zu antizipieren und vor<br />

dem Hintergrund der Vertrauenserwartung<br />

der Öffentlichkeit zu bearbeiten ist<br />

Ziel des Projektes Bio-Objects and<br />

Bio-Subjects. Exploring the Interface<br />

of Science, Technology and Society.<br />

Das Projekt führt dabei alle fünf an der<br />

FAU bestehenden Fakultäten unter dieser<br />

Themenstellung zusammen und wird in<br />

enger Kooperation mit internen und externen<br />

Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern<br />

durchgeführt.<br />

Die durch Bio-Objects generierte Komplexitätssteigerung<br />

bedarf auf gesamtgesellschaftlicher<br />

Ebene - also in allen Funktionssystemen<br />

- neuerlicher Bearbeitung,<br />

Komplexitätsreduktion und Diskursivierung.<br />

Hierin genau liegt die Rolle der Massenmedien<br />

begründet, die nicht nur den<br />

‚Dingen‘ (Bio-Objects) im Sinne Latours<br />

zum Sprechen verhelfen, sondern zugleich<br />

auch in komplexen, oft auch widersprüchlichen<br />

Diskursen kommunikative Anschlussoperationen<br />

offerieren, die wechselweise<br />

das genuin Neue der Bio-Objects<br />

fokussieren und/oder ebendiese Neuheit<br />

durch Konnexionen mit Beständen des<br />

kulturellen Gedächtnisses wiederum zu<br />

neutralisieren trachten. Symptomatischer<br />

weise ist gerade die Transformation von<br />

Bio-Objects zu Bio-Subjects eine Operation,<br />

die maßgeblich durch die mediale<br />

Berichterstattung vorangetrieben wird und<br />

ihrerseits Reflexions- und Bearbeitungsangebote<br />

an andere gesellschaftliche<br />

Funktionssysteme artikuliert, aber auch in<br />

das Wissenschaftssystem selbst zurückspiegelt.<br />

Der latent opake Status etlicher<br />

Bio-Objects stellt dabei v.a. an die Optionen<br />

der medialen Visualisierung komplexe<br />

Anforderungen, erlaubt es den Bildmedien<br />

aber zugleich, qua Rekurs auf tradierte<br />

Bildmuster und Technophantasmagorien<br />

Muster der sinnlichen Verarbeitung des<br />

Neuen zu generieren. Der medienwissenschaftliche<br />

Beitrag zum Gesamtprojekt<br />

wird zum einen in der Mikroanalyse<br />

ausgewählter medialen Strategien bei der<br />

Berichterstattung über Bio-Objects, zum<br />

anderen in einer medientheoretischen Reflexion<br />

der zwischen den Funktionssystemen<br />

zirkulierenden Diskurse, Rhetoriken<br />

und Bilder von Bio-Objects und deren Status<br />

in der gesellschaftlichen Bearbeitung<br />

des Phänomens liegen.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

237


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

CAVA - Changing Attitudes to dating Violence in Adolescents<br />

Projekttitel<br />

CAVA - Changing Attitudes to dating<br />

Violence in Adolescents<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel.: 09131/85-24735<br />

http://www.cavaproject.eu/<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Eline Leen<br />

Kooperationspartner<br />

• SGI (Serious Games Institute)(UK)<br />

• (Coordination)<br />

• University Coventry<br />

• (Psychology Department) (UK)<br />

• University West (Sweden)<br />

• Limburg Catholic University College<br />

• (Belgium)<br />

• West Midlands European Centre<br />

(Belgium)<br />

Laufzeit<br />

01.11.<strong>2011</strong> - 31.10.2014<br />

Förderer<br />

Daphne<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

The aim of CAVA is to change attitudes<br />

and behaviours in adolescents regarding<br />

dating violence using as the central learning<br />

object an immersive and engaging video<br />

game that will appeal to young people.<br />

The project will also include counselling,<br />

teaching, training and advice and will not<br />

only train and teach adolescents about the<br />

risks of dating violence and the possibilites<br />

to cope with these problems but will also<br />

train teachers how to handle this topic in<br />

school by offering them elearning material<br />

and workshops.<br />

238 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


CyberMentor<br />

Projekttitel<br />

CyberMentor<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302 - 570<br />

Fax: 0911/5302 - 166<br />

psycho@ewf.uni-erlangen.de<br />

http://www.psycho.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Psychologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Heidrun Stöger<br />

• Prof. Drs. Albert Ziegler<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Heidrun Stöger (Universität Regensburg)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Marold Reutlinger<br />

Laufzeit<br />

August 2008 bis Februar 2012<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF), Europäischer Sozialfonds<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Über das bundesweite Projekt CyberMentor<br />

wird Schülerinnen die Perspektivenvielfalt<br />

der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fächer aufgezeigt. Die Mädchen<br />

sollen so bei der Studien- und Berufswahl<br />

unterstützt werden.<br />

Im Rahmen des E-Mentoring-Programms<br />

erhält jede Schülerin für ein Jahr eine persönliche<br />

Mentorin aus dem MINT-Bereich<br />

und kann sich mit ihr per E-Mail über Schule,<br />

Studium, Beruf und MINT-Themen austauschen.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

239


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Der KSZE-Prozess:<br />

Projekttitel<br />

Der KSZE-Prozess:<br />

multilaterale Konferenzdiplomatie und ihre<br />

Folgen (1975-1989/91)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

• Institut für Zeitgeschichte (München/<br />

Berlin)<br />

• Universität Paris IV (Lehrstuhl Prof. Dr.<br />

Soutou)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dehnert, Gunter, M.A.<br />

Müller, Benjamin M.A.<br />

Saal, Yuliya von, M.A.<br />

Wawra,Ernst,M.A.<br />

Laufzeit<br />

2008-<strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

Leibniz-Gemeinschaft<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Am 21. November 1990 unterzeichneten<br />

die Regierungschefs der KSZE-Staaten<br />

die „Charta von Paris“, in der sie den<br />

Kalten Krieg, „das Zeitalter der Konfrontation<br />

und der Teilung Europas“ für beendet<br />

erklärten und ein neues Europa „der<br />

freundschaftlichen Beziehungen und der<br />

Zusammenarbeit“ zu beginnen versprachen.<br />

Grundlage dafür sollten jene „10<br />

Prinzipien“ sein, auf die sie sich 15 Jahre<br />

zuvor, bei ihrem ersten Gipfeltreffen in Helsinki,<br />

geeinigt hatten. Zu ihnen gehörten<br />

Gewaltverzicht, die Unverletzbarkeit der<br />

Grenzen, die Nichteinmischung in die inneren<br />

Angelegenheiten sowie die Achtung<br />

der Menschenrechte und Grundfreiheiten.<br />

Rückblickend betrachtet, war die Einbeziehung<br />

der Menschenrechte in die<br />

KSZE-Normen, ihre Implementierung und<br />

feierliche Festschreibung in der „Charta<br />

von Paris“ keineswegs selbstverständlich.<br />

Entstanden zunächst als Produkt<br />

der divergierenden und eher pragmatisch<br />

definierten, blockfreien Interessen schien<br />

die Konferenz als „lediglich“ politische<br />

Übereinkunft kaum tauglich für die Einhegung<br />

des Ost-West-Konflikts oder für die<br />

Beeinflussung innenpolitischer Strukturen<br />

in den sozialistischen Staaten Osteuropas<br />

zu sein. Spätestens mit der Gründung der<br />

ersten Menschenrechtsgruppen, wie z.B.<br />

die Öffentliche Gruppe zur Förderung<br />

der Durchführung der Abmachungen von<br />

Helsinki in der UdSSR in Moskau 1976,<br />

zeigte sich jedoch, dass die vereinbarten<br />

Normen nicht ohne Rückwirkung auf die<br />

Entwicklungen dieser Staaten blieben. In<br />

den nächsten Jahren wurde die Helsinki-<br />

Schlußakte nicht nur von Bürgerrechtsgruppen<br />

im ganzen Ostblock rezitiert<br />

und damit zu Legitimitätsgrundlage ihrer<br />

Existenz, in der Perestrojka-Zeit wurden<br />

die KSZE-Normen zu Schlagworten in der<br />

Auseinandersetzung mit dem Parteiestablishment,<br />

schufen die formellen Beteiligungsrechte<br />

für nichtsstaatliche Akteure,<br />

fanden den Eingang in die öffentliche Diskurse<br />

und innerparteilichen Debatten zwischen<br />

„Reformern“ und „Konservativen“,<br />

was immer mehr zur Erosion des kommunistischen<br />

Regimes beitrug und wiederum<br />

Auswirkungen auf die KSZE-Außenpolitik<br />

der Warschauer-Pakt Staaten hatte.<br />

Bei der Geschichte der KSZE 1975-<br />

1990, einer „multilateralen Konferenzdiplomatie<br />

und ihrer Folgen“ handelt es sich<br />

somit um einen komplexen, keineswegs<br />

geradlinig verlaufenden politischen Prozess.<br />

Dessen Intentionen und Widersprüchen<br />

sowie ineinander greifenden<br />

Entwicklungen und Verbindungen nachzugehen,<br />

ist das Ziel des Gesamtprojektes,<br />

das der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

der Friedrich-Alexander Universität<br />

Erlangen-Nürnberg in Kooperation<br />

und als kleines Graduiertenkolleg mit dem<br />

Institut für Zeitgeschichte München-Berlin<br />

(Prof. Dr. Möller) sowie mit der Universität<br />

Paris IV (Lehrstuhl Prof. Dr. Soutou) durchführt.<br />

Das Vorhaben soll <strong>2010</strong> mit einem<br />

alle neun Teilprojekte umfassenden Sammelwerk<br />

abgeschlossen werden.<br />

240 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Die Bedeutung des Schreibens und kreativen Gestaltens<br />

Projekttitel<br />

Die Bedeutung des Schreibens und kreativen<br />

Gestaltens<br />

für die Entwicklung des Menschen<br />

Adresse<br />

Dutzendteichstraße 24<br />

(Postadresse: Regensburger Str. 160)<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel.: 0911/5302-521<br />

Fax: 0911/5303 889<br />

kunst@ewf.uni-erlangen.de<br />

www.kunst.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Design (Entwurf, Illustration)<br />

• Didaktik des Deutschen als Zweitsprache<br />

• Empirische Unterrichtsforschung<br />

• Kunstpädagogik<br />

• Neurologie<br />

• Psychogerontologie<br />

• Philosophie<br />

• Soziologie<br />

• Theater- und Medienwissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer<br />

Kooperationspartner<br />

• Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg,<br />

Fakultät Design<br />

• Germanisches Nationalmuseum<br />

Nürnberg<br />

• Institut für Schul- und Bildungsforschung<br />

München<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Behning, Jens, Didaktik des Deutschen<br />

als Zweitsprache<br />

Bolwerk, Anne, Klinik für Neurologie, Institut<br />

für Physiologie und experimentelle<br />

Pathophysiologie<br />

Prof. Dr. von Engelhardt, Michael, Institut<br />

für Soziologie<br />

Prof. Dr. Klang, Frieder R., Institut für Psychogerontologie<br />

Dr. Jessica Mack-Andrick Kunst-Kulturpädagogisches<br />

Zentrum der Museen in<br />

Nürnberg (KPZ), Germanisches Nationalmuseum<br />

Prof. Dr. med Maihöfner, Christian, Klinik<br />

für Neurologie, Institut für Physiologie und<br />

experimentelle Pathophysiologie<br />

Plaum, Goda, Lehrstuhl für Kunstpädagogik<br />

(Doktorandin)<br />

Prof. Dr. Pommerin-Götze, Gabriele, Didaktik<br />

des Deutschen als Zweitsprache<br />

Scheel, Jennifer, Institut für Psychogerontologie<br />

(Doktorandin)<br />

Schubach, Catharina, Lehrstuhl für Kunstpädagogik<br />

(Doktorandin)<br />

Schüller, Elisabeth, Zentralinstitut für Lehr-<br />

Lernforschung (Doktorandin)<br />

Seuberling, Lilian, Lehrstuhl für Theaterund<br />

Medienwissenschaft (Doktorandin)<br />

Sontheimer, Andreas, Institut für Soziologie<br />

(Doktorand)<br />

Prof. Vetter, Burkard, Georg-Simon-Ohm<br />

Hochschule, Fakultät Design<br />

Dr. Wagner, Ernst, Staatsinstitut für Schulqualität<br />

und Bildungsforschung<br />

Prof. Dr. Warstat, Matthias, Lehrstuhl für<br />

Theater- und Medienwissenschaft<br />

Laufzeit<br />

mindestens 3 Jahre<br />

Förderer<br />

STAEDTLER-Stiftung<br />

Projektart<br />

sonstige Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die Erfindung von Bild- und Schriftzeichen<br />

ist untrennbar verbunden mit der<br />

kulturellen Entwicklung der Menschheit.<br />

Sowohl das bildhafte Gestalten als auch<br />

das Schreiben sind Ausdrucks-, Darstellungs-<br />

und Gestaltungsmedien, die in der<br />

Bildung und Selbstbildung wie auch in der<br />

zwischenmenschlichen Kommunikation<br />

eine wesentliche Rolle spielen. In der heutigen<br />

von neuen Medien geprägten Gesellschaft<br />

stellt sich die Frage, welche Rolle<br />

dem Schreiben und kreativen Gestalten in<br />

Zukunft noch zukommt.<br />

Ziel des interdisziplinären Verbundforschungsprojekts<br />

ist es, die Wirkungen des<br />

eigenhändigen Schreibens, Zeichnens und<br />

bildnerischen Gestaltens aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven zu untersuchen. Erste<br />

Ergebnisse zeigen, dass sich nicht nur<br />

durch Interviews und Werkanalysen, sondern<br />

auch durch psychologische Tests und<br />

neurologische Messungen (fMRT) positive<br />

Auswirkungen auf die Entwicklung des<br />

Menschen nachweisen lassen - und zwar<br />

nicht nur bei jüngeren Menschen, sondern<br />

auch noch in der Lebensphase nach der<br />

Berufstätigkeit. Ein zentrales Anliegen ist<br />

liegt daher auch in der Erforschung der<br />

Voraussetzungen, die nötig sind, um dieses<br />

Potential noch effektiver nützen zu<br />

können.<br />

Das Verbundforschungsprojekt ist in fünf<br />

interdisziplinäre Teilprojekte untergliedert:<br />

Denken und bildnerisches<br />

Gestalten<br />

Philosophische Grundlagenanalyse des<br />

„Bildnerischen Denkens<br />

Schreiben und Malen in der<br />

Biographie - Zur ästhetischen<br />

Gestaltung von Identität und<br />

Alterität<br />

Grundlegende Untersuchung des Malens<br />

und des Schreibens als Medien der Auseinandersetzung<br />

des Menschen mit sich<br />

selbst und mit den Personen seiner Umwelt<br />

in den Lebensphasen Kindheit, Jugend,<br />

Erwachsenenalter und Alter<br />

Lesen, kreatives Schreiben und<br />

Malen als Freizeitbeschäftigung<br />

von Grundschulkindern<br />

Untersuchung der Frage, in welchem Ausmaß<br />

Grundschulkinder die in der Schule<br />

vermittelten grundlegenden Kulturtechniken<br />

Lesen, kreatives Schreiben und Malen<br />

auch in ihrer Freizeit nutzen und welche<br />

Beweggründe es dafür gibt<br />

Kreatives Schreiben und<br />

ästhetisches Gestalten - Über<br />

die Bedeutung der Verbindung<br />

von kreativem Schreiben mit<br />

illustrativen Gestaltungsformen<br />

für die Entwicklung von Kreativität<br />

Erforschung kreativer Prozesse beim<br />

Schreiben und ästhetischen Gestalten im<br />

Rahmen wirklichkeitsrelevanter Themenfelder,<br />

wie etwa der Biographie von Menschen<br />

in unterschiedlichen Lebenskontexten,<br />

mit dem Ziel, die Schreibfähigkeiten<br />

vorwiegend junger Menschen sowie ihr<br />

ästhetisches Gestaltungspotential zu verbessern<br />

und die Freude am Schreiben und<br />

ästhetischen Gestalten wieder zu beleben<br />

Persönlichkeitsbildung durch<br />

künstlerisches Gestalten:<br />

Neuro-kognitive-psychosoziale<br />

Wirkungen kunstpädagogischer<br />

Interventionen in<br />

Lebensübergängen<br />

Erforschung der Wirkungen künstlerischen<br />

Gestaltens, bzw. der Rezeption von<br />

Kunst auf neuro-kognitive Bereiche (z. B.<br />

Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit, kognitive<br />

Potentiale), Persönlichkeitswachstum<br />

und -stabilisierung (z. B. Kreativität,<br />

ästhetisches Erleben, Resilienz, Wohlbefinden)<br />

sowie neuronale Prozesse (z. B.<br />

neuronale Konnektivität) bei Probanden<br />

aus Transitionsphasen<br />

Die fünf Teilprojekte befassen sich aus<br />

unterschiedlicher Sicht mit den Phänomenen<br />

und auch mit dem Nutzen des Schreibens<br />

und kreativen Gestaltens für die Bildung<br />

und Selbstbildung von der Kindheit<br />

bis ins hohe Alter – mit den Auswirkungen<br />

auf lebenslanges Lernen, Kreativitätsentwicklung,<br />

Persönlichkeitsentwicklung und<br />

Salutogenese. Im Zentrum stehen Fragen<br />

nach den Voraussetzungen, Auswirkungen<br />

und Förderungsmöglichkeiten des<br />

Schreibens und kreativen Gestaltens, aus<br />

deren Beantwortung sich auch bildungspolitische<br />

Impulse ergeben können.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

241


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Die Entstehung und Entwicklung von deviantem und delinquentem Verhalten<br />

Projekttitel<br />

Teilprojekt<br />

Die Entstehung und Entwicklung von deviantem<br />

und delinquentem Verhalten<br />

im Lebensverlauf und ihre Bedeutung für<br />

soziale Ungleichheitsprozesse<br />

im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />

(SFB) 882<br />

„Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“<br />

der Universität Bielefeld<br />

Adresse<br />

Nägelsbachstraße 49c, 6. OG<br />

91052 Erlangen<br />

Tel.: 09131/85- 64020<br />

Fax: 09131/85- 64018<br />

mark.stemmler@psy.phil.uni-erlangen.de<br />

http://www.lsdiagnostik.phil.uni-erlangen.<br />

de/index.shtml<br />

Forschungsfelder<br />

Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Psychologie<br />

• Soziologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Mark Stemmler<br />

• Prof. Dr. Jost Reinecke<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Jost Reinecke (Universität Bielefeld),<br />

Fakultät für Soziologie, Professor für<br />

die Methoden der empirischen Sozialforschung<br />

(Quantitative Methoden)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl.-Krim. Maria Arnis<br />

Dipl.-Psych. Zara Sünkel<br />

Dr. phil. Susanne Wallner<br />

Dr. Phil. Maren Weiss<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2014<br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Kontext des neu eingerichteten Sonderforschungsbereichs<br />

(SFB) „Von Heterogenitäten<br />

zu Ungleichheiten“ an der Universität<br />

Bielefeld beschäftigt sich das hier<br />

vorgestellte Teilprojekt aus soziologischer<br />

sowie psychologischer Perspektive mit<br />

der Entstehung devianten und delinquenten<br />

Verhaltens im Lebensverlauf. Im Vordergrund<br />

steht dabei der Zusammenhang<br />

zwischen der Entwicklung dieser Verhaltensweisen<br />

und der Verfestigung sozialer<br />

Ungleichheiten sowie sozialer Ausgrenzung.<br />

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel<br />

sowohl Faktoren die „Ausstiegsprozesse“<br />

aus der Devianz und Delinquenz begünstigen<br />

und en Einstieg in normalbiografische<br />

Lebensverläufe fördern, als auch<br />

solche Faktoren, die eine längerfristige<br />

Persistenz der Devianz und Delinquenz<br />

begünstigen zu identifizieren. Dazu wird<br />

ein Kohorten-Sequenzdesign gewählt,<br />

das die Untersuchung der Entwicklung der<br />

Probanden bis in die vierte Lebensdekade<br />

hinein ermöglicht.<br />

Die soziologisch-kriminologische<br />

Längsschnittforschung ist geprägt durch<br />

bindungs- und kontrolltheoretische Überlegungen.<br />

Die psychologisch-kriminologische<br />

Längsschnittforschung ist weniger<br />

durch Theorien geleitet, vielmehr werden<br />

mit Hilfe eines multifaktoriellen Untersuchungsansatzes<br />

Risikofaktoren des Individuums<br />

identifiziert, die zu delinquenten<br />

Entwicklungsverläufen beitragen. Neuere<br />

Ansätze der Development Criminology<br />

verbinden das sich entwickelnde Individuum<br />

mit dem sozialstrukturellen Kontext.<br />

Trotz der vorliegenden Ergebnisse aus<br />

unterschiedlichen Längsschnittuntersuchungen<br />

ist die Forschung keineswegs<br />

abgeschlossen und besonders in Deutschland<br />

sind längere Zeiträume kaum erfasst.<br />

Diese Studie will ein Analysedesign verwirklichen,<br />

das sowohl indirekte als auch<br />

direkte zusammenhänge von Persönlichkeitsmerkmalen<br />

und sozialstrukturellen<br />

Variablen mit unterschiedlichen Verlaufspfaden<br />

der Devianz und Delinquenz untersucht.<br />

Es ist die gleichzeitige Erhebung von<br />

drei Untersuchungskohorten in den Städten<br />

Dortmund und Nürnberg, die das Alter<br />

10 bis 18 Jahre abdecken, geplant.<br />

242 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Die Kunstpraxis der Mendikanten<br />

Projekttitel<br />

Die Kunstpraxis der Mendikanten<br />

als Abbild und Paradigma interkultureller<br />

Transferbeziehungen in Zentraleuropa und<br />

im Kontaktgebiet zu orthodoxem Christentum<br />

und Islam (Teilprojekt im DFG-<br />

Schwerpunktprogramm „Integration und<br />

Desintegration der Kulturen im europäischen<br />

Mittelalter [SPP 1173], gemeinsam<br />

mit Prof. Dr. Klaus Krüger, Berlin)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Christliche Archäologie und<br />

Kunstgeschichte<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22778<br />

Fax 09131/85-22034<br />

ca@theologie.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Christliche Archäologie und Kunstgeschichte<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Carola Jäggi (Universität<br />

Erlangen),<br />

• Prof. Dr. Klaus Krüger (FU Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Klaus Krüger, Kunsthistorisches<br />

Institut, Freie Universität Berlin<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Margit Mersch<br />

Dr. Ulrike Ritzerfeld<br />

Laufzeit<br />

September 2005 – August <strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittelforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die zentrale Frage unseres Projekts zielt<br />

auf die Rolle der Bettelordenskunst im Prozess<br />

von Integration und Desintegration,<br />

von Homogenisierung bzw. Pluralisierung<br />

der europäischen Kulturen des Mittelalters.<br />

Dabei setzen wir einerseits voraus,<br />

dass Europa als ein Konglomerat von<br />

verschiedenen Kulturen, Religionen, Herrschaftsformen<br />

und nur inklusive seiner<br />

über die Randgebiete hinausreichenden<br />

Kommunikations-, Wirtschafts- und Kulturbeziehungen<br />

verstanden werden kann, andererseits,<br />

dass die Medien der Kunst die<br />

jeweiligen Kultur- und Macht-Beziehungen<br />

bewusst oder unbewusst manifestieren,<br />

mitformen und für die Zeitgenossen wie<br />

auch noch für uns „lesbar“ machen. Deshalb<br />

interessieren uns insbesondere die<br />

multikulturell bzw. multireligiös geprägten<br />

Regionen des Mittelmeerraums.<br />

Anhand von exemplarischen Einzeluntersuchungen<br />

ausgewählter Bau- und<br />

Bildkunstwerke in Süditalien, Istanbul,<br />

Griechenland, Zypern und Südspanien<br />

wird ein breites Spektrum an interkulturellen<br />

bzw. interreligiösen Kontaktsituationen<br />

auf die mendikantischen Praktiken der<br />

Abgrenzung, Anpassung, Repräsentation<br />

und Einflussnahme sowie ihre Auswirkungen<br />

und Resonanzen hin untersucht. So<br />

behandeln wir zunächst den Kontaktbereich<br />

zum orthodoxen Christentum in der<br />

griechischen Enklave des süditalienischen<br />

Salento, in der lateinischen Enklave in<br />

Konstantinopel bzw. Pera, in den feudaladeligen<br />

Kreuzfahrerreichen Achaia (Peloponnes)<br />

und Zypern sowie in den protokolonialen<br />

venezianischen Herrschaften auf<br />

Euböa und Kreta. Hinzu kommen die Inseln<br />

Kefalonia und Chios mit jeweils ganz<br />

besonderen politischen Bedingungen. Der<br />

Kontaktbereich zum Islam hingegen kann<br />

am Beispiel der südspanischen Regionen<br />

Murcia und Andalusien in der Zeit nach<br />

der Reconquista in den Blick genommen<br />

werden. Abschließend werden die Ergebnisse<br />

aus den interreligiösen Kontaktzonen<br />

im Zusammenhang mit der Kunstpraxis<br />

der Bettelorden in Zentraleuropa<br />

in einer komparatistischen Studie verarbeitet,<br />

die systematische und strukturelle<br />

Zusammenhänge in den Entwicklungen<br />

der mendikantischen Kunstpraxis in unterschiedlichen<br />

Kulturregionen und damit<br />

Möglichkeiten und Grenzen der symbolischen<br />

Kommunikation und des Kulturtransfers<br />

zwischen den Bettelorden und<br />

ihrer jeweiligen Klientel verdeutlichen soll.<br />

In enger gemeinsamer interdisziplinärer<br />

Forschungspraxis an den Objekten vor<br />

Ort erarbeiten die beiden Teilbereiche des<br />

Projekts – Teilbereich „Architektur“ vertreten<br />

durch Prof. Dr. Carola Jäggi und Dr.<br />

Margit Mersch, Erlangen, und Teilbereich<br />

„Bildkunst“ vertreten durch Prof. Dr. Klaus<br />

Krüger und Dr. Ulrike Ritzerfeld, Berlin –<br />

derzeit eine zweibändige Publikation über<br />

Mendikantenniederlassungen des östlichen<br />

Mittelmeerraums unter dem Titel:<br />

Bettelorden und orthodoxes Christentum.<br />

Mendikanten-Architektur in transkulturellen<br />

Spannungsfeldern des spätmittelalterlichen<br />

Ostmediterraneums (Bd. 1); Bettelorden<br />

und orthodoxes Christentum. Die<br />

Bildausstattung von Mendikantenkirchen<br />

in transkulturellen Spannungsfeldern des<br />

spätmittelalterlichen Ostmediterraneums<br />

(Bd. 2).<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

243


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Die Melusine des Thüring von Ringoltingen<br />

Projekttitel<br />

Die Melusine des Thüring von Ringoltingen<br />

in der deutschen Drucküberlieferung von<br />

ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert<br />

- Buch, Text und Bild<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Katholischer Kirchenplatz 9<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-23195<br />

Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

ursula.rautenberg@buchwiss.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Buchwissenschaft<br />

• Germanistische Sprachwissenschaft<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Ursula Rautenberg (federführend)<br />

• Prof. Dr. Mechthild Habermann<br />

• Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. André Schnyder, Literaturwissenschaft,<br />

Universität Lausanne (Schweiz)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Martin Behr, M.A.<br />

Benedicta Feraudi, M.A.<br />

Dr. Simone Hespers<br />

Dr. Hans-Jörg Künast<br />

Laufzeit<br />

Dezember 2007 bis Dezember 2009 und<br />

März <strong>2010</strong> bis März <strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Mittelpunkt steht die „Melusine“ des<br />

Thüring von Ringoltingen als (gedrucktes)<br />

Buch, wie es der spätmittelalterliche und<br />

frühneuzeitliche Buchhändler plante, verlegte<br />

und vertrieb und wie es der Käufer<br />

und Leser in Händen hielt und rezipierte.<br />

Arbeitsgrundlage ist die Erfassung, Beschreibung<br />

und Analyse der Drucküberlieferung<br />

vom Basler Erstdruck des Druckerverlegers<br />

Bernhard Richel um 1473/74 bis<br />

zum Ende der Volksbuch-Ausgaben in<br />

den 1870er Jahren. Die Analyse schreibdialektaler,<br />

stilistischer und rhetorischer<br />

Kennzeichen, der Art und Funktion der<br />

Bilder (Bildzyklen) im Buch und auf dem<br />

Titelblatt, ihrer Ikonografie, der Rolle der<br />

verschiedenen Bildurheber und Produzenten<br />

im Buchherstellungsprozess sowie die<br />

Ausstattung und Typografie des Buches,<br />

welche die gesamte Materialität des Buchkörpers<br />

umfasst, ist das forschungsrelevante<br />

Gesamtziel. Über fast vier Jahrhunderte<br />

hinweg sollen die Wechselwirkungen<br />

zwischen Buchproduktion, Buchgestalt,<br />

Textgestalt, Lesen und Leser erschlossen<br />

werden. Das Projekt ist interdisziplinär<br />

angelegt. Buchwissenschaft (Buchgestaltung,<br />

Buchhandel, Publikum und Markt),<br />

Lesegeschichte (Layout, Leseweisen<br />

und Lektürepraktiken), Sprachgeschichte<br />

(Sprachwandel vom 15. bis 19. Jahrhundert,<br />

Textorganisation, Druckersprachen)<br />

und Kunstgeschichte (Bild- und Mediengeschichte,<br />

Text-Bild-Beziehungen, Bild-<br />

Lektüre, Transferprozesse) bringen ihre<br />

jeweils spezifischen Fragen und Methoden<br />

ein.<br />

244 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Die Mozaraber. Kulturelle Identität zwischen Orient und Okzident<br />

Projekttitel<br />

Die Mozaraber. Kulturelle Identität zwischen<br />

Orient und Okzident<br />

Adresse<br />

Professur für Islamwissenschaft<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22444<br />

Fax: 09131/85- 85-26022<br />

htbobzin@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinische Philologie des Mittelalters<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Orientalische Philologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Hartmut Bobzin<br />

• Prof. Dr. Michele C. Ferrari<br />

• Prof. Dr. Klaus Herbers<br />

• Dr. Matthias Maser<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Bochum), PD<br />

Dr. Kay-Peter Jankrift (Münster-Bochum),<br />

Prof. Dr. Igor Pochoshajew (Rostock),<br />

Prof. Dr. Henrik Karge (Dresden), Prof. Dr.<br />

Walter Berschin (Heidelberg), Dr. Patritzia<br />

Carmassi (Wolfenbüttel), Prof. Dr. Tilman<br />

Seidensticker (Jena), Angelika Neuwirth<br />

(Berlin), Prof. Dr. Julio Valdeón Baruque<br />

(Valladolid), Prof. Dr. Thomas Burman<br />

(University of Tennessee), Prof. Dr. Carmen<br />

Cardelle de Hartmann (Zürich), Prof.<br />

Dr. Máximo Diago Hernándo, (Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. Mikel de Epalza (Alicante),<br />

Prof. Dr. Carlos Estepa, Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. Juan Gil Fernández (Sevilla), Prof.<br />

Dr. Thomas Glick (Boston), Prof. Dr. Pierre<br />

Guichard (Lyon), Prof. Dr. Patrick Henriet<br />

(Bordeaux), Prof. Dr. Pieter S. van Koningsveld<br />

(Leiden), Prof. Dr. Claudio Leonardi<br />

(Florenz), Prof. Dr. Peter Linehan (St.<br />

John´s College, Cambridge), Prof. Dr. Eduardo<br />

Manzano Moreno (Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. José Martínez Gázquez (Barcelona),<br />

Dr. Diego Olstein (Jerusalem), Prof.<br />

Dr. Jean Pierre Molénat (Paris),Dr. José<br />

Ramírez del Río (Sevilla), Dr. Elena E. Rodríguez<br />

Díaz (Huelva), Prof. Dr. Peter Stotz<br />

(Zürich), Prof. Dr. Georges Tamer (Ohio<br />

State University), Prof. Dr. Marie-Thérèse<br />

Urvoy (Toulouse), Prof. Dr. Maria Jésus<br />

Viguera Molins (Madrid), Prof. Dr. David<br />

Wasserstein (Tel Aviv)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Ulisse Cecini<br />

Dr. Nina Pleuger<br />

Daniel Potthast M.A.<br />

Christian Saßenscheidt M.A.<br />

Dr. Christofer Zwanzig<br />

Laufzeit<br />

01.06.2008-31.05.<strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „Die Mozaraber. Kulturelle<br />

Identität zwischen Orient und Okzident“<br />

nimmt die kulturell-religiöse Gemeinschaft<br />

der christlichen Mozaraber auf der mittelalterlichen<br />

Iberischen Halbinsel in den<br />

Blick. In der bisherigen Forschung werden<br />

Mozaraber vornehmlich über ihren Minderheitenstatus<br />

im muslimisch dominierten<br />

Andalus und somit von außen mittels<br />

ihrer religiösen, sozialen, rechtlichen, etc.<br />

Diskriminierung durch die muslimische<br />

Gesellschaft definiert. Demgegenüber<br />

betrachteten wir die mozarabischen Gemeinschaften<br />

und ihr kulturelles Profil als<br />

eigenständige kulturelle Identitätsbildung:<br />

Die mozarabischen Gemeinschaften<br />

wahrten auch über ihre Eingliederung in<br />

christliche Gesellschaftsstrukturen in Folge<br />

von Migration oder Reconquista hinaus<br />

spezifische kulturelle Eigenarten, die sie<br />

sowohl im islamischen wie im lateinischchristlichen<br />

Umfeld zu einer distinkten<br />

Einheit machten. In Detailstudien zu geistesgeschichtlichen,<br />

historiographischen<br />

und institutionengeschichtlichen Aspekten<br />

des Mozarabismus in islamisch wie<br />

christlich geprägten Umgebungen auf der<br />

Iberischen Halbinsel fragt das Gesamtprojekt<br />

nach kulturellen Eigenheiten, die eine<br />

mozarabische Identität in den Augen ihrer<br />

Träger wie auch in der Fremdwahrnehmung<br />

durch Außenstehende konstituierten.<br />

Die gezielte Auswahl exemplarischer<br />

Untersuchungsfelder in Früh- bis Spätmittelalter<br />

erlaubt dabei die Untersuchung<br />

von Kontinuitäten und Wandel. Durch die<br />

Kombination der muslimischen und der<br />

lateinisch-christlichen Außensicht auf die<br />

Mozaraber sowie deren eigener Selbstwahrnehmung<br />

werden Kriterien einer kulturwissenschaftlichen<br />

Definition des Phänomens<br />

erarbeitet, die in der Lage sind,<br />

die Persistenz des Mozarabismus auch im<br />

christlichen Umfeld zu erfassen.<br />

Das geschichtswissenschaftliche Teilprojekt<br />

„Mozarabische Kultur unter christlicher<br />

Herrschaft – Ausdrucksformen und<br />

strukturelle Grundlagen ihrer Persistenz“<br />

trägt durch die Untersuchung von Fallbeispielen<br />

aus der Phase des Mozarabismus<br />

nach seiner Integration in christliche Gesellschafts-<br />

und Herrschaftsstrukturen seit<br />

dem 9. Jahrhundert zur Beantwortung der<br />

Frage bei, wie lange eine spezifische mozarabische<br />

Sonderidentität für Gruppenmitglieder<br />

selbst, aber auch für Außenstehende<br />

wahrnehmbar blieb.<br />

Das mittellateinische Teilprojekt „Autorität<br />

und Identität in der mozarabischen<br />

Literatur“ beschäftigt sich mit der lateinischen<br />

Literatur, die im neunten Jahrhundert<br />

in Cordoba verfasst wurde. Die zentrale<br />

Fragestellung des Projekts ist, ob die<br />

Autoren, die in ihren Texten ausdrücklich<br />

auf das Erbe der lateinischen Kirchväter<br />

zurückgreifen, die Errungenschaften der<br />

zeitgenössischen Exegese im Karolingerreich<br />

nutzte.<br />

Das arabistische Teilprojekt „Die Mozaraber<br />

und die religiöse Literatur der Muslime“<br />

versucht die religiöse Entwicklung<br />

der andalusischen Christen anhand ihrer<br />

Darstellung in der muslimischen Polemik<br />

und der arabischen Literatur der Mozaraber<br />

nachzuvollziehen. Dabei wird die<br />

mozarabische Sonderentwicklung durch<br />

Hybridisation verschiedener kultureller<br />

Einflussfaktoren deutlich.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

245


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz Obermesopotamiens<br />

Projekttitel<br />

Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz<br />

Obermesopotamiens<br />

Adresse<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />

Kochstr. 4/18<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29286<br />

Fax 09131-8526394<br />

kls@orient.dainst.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäobotanik<br />

• Archäozoologie<br />

• Molekularbiologie<br />

• Anthropologie<br />

• Kulturgeschichte<br />

• Archäologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />

Kooperationspartner<br />

LMU München<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Oliver Dietrich M.A.<br />

Dr. Thomas Götzelt<br />

Jens Notroff M.A.<br />

Dr. Katja Piesker<br />

Laufzeit<br />

1995 bis 2021<br />

Förderer<br />

DAI, DFG<br />

Projektart<br />

Langfristprojekt der DFG<br />

Beschreibung des Projekts<br />

In Vorderasien fand der Übergang von Jäger-<br />

und Sammlergesellschaften zur bäuerlichen<br />

Lebensweise unmittelbar nach<br />

dem Ende der Eiszeit im 10. Jt. v. Chr.<br />

und damit früher als in anderen Regionen<br />

der Welt statt. Als elementar gilt seit langem<br />

die Frage nach den Gründen für den<br />

Wechsel vom Wildbeutertum zur Landwirtschaft.<br />

Bei der Suche nach einer Antwort<br />

rückt die Landschaft Obermesopotamiens<br />

mit dem hier gelegenen Göbekli Tepe zunehmend<br />

in den Vordergrund. Der ins 10.<br />

und 9. Jt. v. Chr. datierende und zum größten<br />

Teil aus megalithischen Monumenten<br />

bestehende Ruinenhügel diente offenbar<br />

einer großräumig vernetzten, jägerischen<br />

Bevölkerung als rituelles Zentrum und als<br />

Kommunikationsplattform. Die Hypothese,<br />

dass die „Kultgemeinschaft“ des Göbekli<br />

Tepe mit ihrer Möglichkleit zur schnellen<br />

Verbreitung von Innovationen gleichsam<br />

als Motor bei der Entstehung nahrungsproduzierender<br />

Lebensweisen wirkte, gilt<br />

es in der weiteren archäologischen Erforschung<br />

dieses Platzes zu überprüfen.<br />

Biogene Überreste sind Teil des Schlüssels<br />

zum Verständnis der kausalen Zusammenhänge<br />

dieses Wandels. Ihre<br />

archäozoologische und molekularbiologische<br />

Analyse verspricht weitrechende<br />

Aufschlüsse, die zumindest für die Region<br />

Obermesopotamiens eine verlässliche<br />

Antwort auf die Frage „Warum die Menschen<br />

Bauern wurden“ ermöglichen werden.<br />

246 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Die Realisierung testbasierter Schulreform<br />

Projekttitel<br />

Die Realisierung testbasierter Schulreform<br />

in der Mehrebenenstruktur des Schulsystems<br />

Adresse<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Lehrstuhl für Schulpädagogik<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-586 (Sekretariat)<br />

Fax: 0911/5302-718<br />

spaed@ewf.uni-erlangen.de<br />

www.spaed.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Schulpädagogik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Uwe Maier<br />

Kooperationspartner<br />

FU Berlin, Prof. Dr. Harm Kuper<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Annette Frühwacht<br />

Carolin Ramsteck<br />

Laufzeit<br />

<strong>2010</strong> - 2013<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Ziel dieser Studie ist eine mehrebenenanalytische<br />

Betrachtung der Handlungskoordination<br />

zwischen verschiedenen Akteursebenen<br />

des Schulsystems. Dies geschieht<br />

unter Berücksichtigung von Schulautonomie<br />

und zentraler Administration von<br />

Tests, Bildungsstandards, Rückmeldeverfahren<br />

und begleitenden Unterstützungsstrukturen<br />

der Schulaufsicht.<br />

Die Ergebnisse sollen dazu beitragen<br />

den Nutzen von Vergleichsarbeiten zur<br />

testbasierten Schulreform vor allem im<br />

Bereich der Kommunikation zwischen den<br />

einzelnen Ebenen des Schulsystems zu<br />

beschreiben und daraus Handlungsempfehlungen<br />

ableiten zu können.<br />

Untersuchungsdesign:<br />

Kontrastierendes Fallstudiendesign:<br />

Halbstandardisierte Interviews mit Lehrkräften,<br />

Fachleitern, Schulleitern und Mitgliedern<br />

der Schulverwaltung in den untersuchten<br />

Bundesländern.<br />

Untersuchungszeitpunkte:<br />

Erhebung 1) Viertes Quartal <strong>2010</strong><br />

Erhebung 2) Viertes Quartal <strong>2011</strong><br />

Untersuchungen in den<br />

Bundesländern:<br />

• Baden-Württemberg, Thüringen<br />

• Berlin, Brandenburg (FU Berlin)<br />

Zwischenergebnisse:<br />

Baden-Württemberg:<br />

• Implementation der Diagnose- und Vergleichsarbeiten<br />

(DVAs) wird von Lehrkräften<br />

und Schulleitung oft kritisiert<br />

• DVAs werden aus Lehrerperspektive<br />

zum Teil nicht als valides Instrument<br />

betrachtet und finden daher kaum Verwendung<br />

in der Unterrichtsentwicklung<br />

• Kommunikation bzgl. DVA meist nur<br />

zwischen betroffenen Lehrern bzw. auf<br />

Fachbereichsebene<br />

• Schulleitung hat bzgl. Umgang mit DVA<br />

meist keine konkreten Erwartungen<br />

• Wenig bis keine Kommunikation zwischen<br />

Schulaufsicht und Schulleitung/<br />

Schule<br />

• Lehrkräfte oft im Unklaren, ob Regierungspräsidium<br />

oder Landesinstitut für<br />

DVAs zuständig ist<br />

• Unterstützung der Lehrkräfte und<br />

Schulleiter v.a. im Umgang mit DVA-<br />

Ergebnissen durch Schulaufsicht<br />

ausbaufähig<br />

• Lehrkräfte und Schulleiter wünschen<br />

sich Unterstützung (Handlungsempfehlungen)<br />

im Umgang mit den Ergebnissen<br />

Thüringen:<br />

• Rezeption der Kompetenztestergebnisse<br />

wird von strukturellen Problemen<br />

(Schulfusionen, getrennte Schulgebäude,<br />

überaltete Lehrerschaft) überlagert<br />

• Nutzung der Ergebnisse hängt stark<br />

vom Engagement der Schulleitung ab<br />

• Keine Kommunikation mit Schulamt<br />

über Kompetenztestergebnisse aus<br />

Sicht der Lehrkräfte und der Schulleitung<br />

• Lehrkräfte geben als Gründe für die<br />

Nicht-Nutzung der Kompetenztestrgebnisse<br />

Zeitprobleme und eine als gering<br />

wahrgenommenen curriculare Validität<br />

der Kompetenztests an<br />

• Bei Lehrkräften herrscht Unklarheit<br />

inwiefern Kompetenztests in das<br />

umfangreiche thüringische System<br />

der Qualitätsentwicklung von Schulen<br />

eingebunden sind<br />

• Durchführung der Kompetenztests<br />

macht kaum Probleme<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

247


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

EDA – E-Learning in der Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />

Projekttitel<br />

EDA – E-Learning in der<br />

Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen<br />

Sprache und Literatur<br />

Regensburger Str. 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

vrfreder@ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Teilprojekte des genehmigten<br />

BMBF-Projekts EDA<br />

• Kinder- und Jugendliteratur im Medienverbund<br />

– Grundschule<br />

• Einführung in die Didaktik und Methodik<br />

des Faches Deutsch<br />

• Jugendliteratur im Medienverbund –<br />

Realschule und Gymnasium<br />

• Filmdidaktik – Filmästhetik<br />

• Mediendidaktik Deutsch: Einführung in<br />

literarische, sprachliche und ästhetische<br />

Bildung im medialen Wandel<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Prof. Dr. Abraham (Universität Bamberg)<br />

Kooperationspartner<br />

• Deutschdidaktik-Lehrstühle der Universitäten<br />

Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr.<br />

Frederking)<br />

• Universität Augsburg (Prof. Dr. Maiwald)<br />

• Universität Bamberg (Prof. Dr. Abraham)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Barbara Dengel<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Dr. Volker Gerner<br />

Sabine Helmchen<br />

Axel Krommer<br />

Tanja Römhild<br />

Laufzeit<br />

2008-<strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

Virtuelle Hochschule Bayern<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Ziel der Lehrerausbildung in Deutschland<br />

muss es sein, Lehramtstudierende aller<br />

Fächer mit den fachlichen Chancen und<br />

Vorteilen der neuen Medien vertraut zu<br />

machen. Für das Fach Deutsch – Medienfach<br />

par excellence – gilt dies in besonderer<br />

Weise. Um aber eine größtmögliche<br />

Anzahl angehender Deutschlehrer(innen)<br />

mit den fachspezifischen Möglichkeiten<br />

neuer Medien vertraut zu machen und<br />

eine nachhaltige Nutzungsbereitschaft<br />

respektive ein Handlungswissen in Bezug<br />

auf die besonderen Potentiale neuer Medien<br />

im Fach Deutsch anzubahnen, ist es<br />

wichtig, gerade auch die vielen Deutschstudierenden<br />

zu erreichen und zu begeistern,<br />

die keine spezifische Affinität zur<br />

Nutzung neuer Medien aufweisen und entsprechend<br />

auch niemals von sich aus eine<br />

Lehrveranstaltung mit Medienschwerpunkt<br />

besuchen würden. Aus diesem Grunde<br />

muss es ein Ziel moderner universitärer<br />

Deutschlehrer(innen)-Ausbildung sein, E-<br />

Learning-Komponenten in möglichst alle<br />

deutschdidaktischen Lehrveranstaltungen<br />

zu integrieren und so zu einem festen<br />

und selbstverständlichen Bestandteil des<br />

Lehrangebotes zu machen. Nur auf dieser<br />

Grundlage werden die heutigen Studierenden<br />

des Fachs später neue Medien in ihrem<br />

Unterricht selbst anwenden und ihren<br />

Schüler(inne)n entsprechende mediengestützte<br />

Lern- bzw. Bildungserfahrungen<br />

ermöglichen.<br />

Diesem Erfordernis entsprechen die<br />

geplanten E-Seminare in paradigmatischer<br />

Weise. Denn uns geht es darum,<br />

Lehramtsstudierende des Faches Deutsch<br />

von Beginne an im Rahmen der onlien<br />

durchgeführten oder onlinegestützten Veranstaltungen<br />

mit den Vorzügen fachspezifischer<br />

Mediennutzung vertraut zu machen.<br />

Unsere Zielgruppe sind sämtliche<br />

Lehramtstudierenden des Faches Deutsch<br />

(Grundschule, Hauptschule, Realschule,<br />

Berufschule und Gymnasium). Die in situierten<br />

Lernarrangements realisierte Koinzidenz<br />

von Lehrinhalt, Lehrform und zu<br />

erwerbender Lehrkompetenz soll den angehenden<br />

Deutschlehrer(inne)n den Aufbau<br />

mediendidaktischer Handlungs- und<br />

Planungskompetenz ermöglichen und sie<br />

befähigen, E-Learning bzw. E-Teaching<br />

in fruchtbarer Weise in ihre spätere unterrichtliche<br />

Praxis zu integrieren. Auf diese<br />

Weise werden die Projekte einen Beitrag<br />

leisten können, um die nachwachsende<br />

Generation auf die Anforderungen einer<br />

globalisierten Mediengesellschaft vorzubereiten.<br />

248 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


EnEF - Energy Efficiency in the Building Sector: A Sustainable Future<br />

Projekttitel<br />

EnEF - Energy Efficiency in the Building<br />

Sector: A Sustainable Future<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

http://www.fim.uni-erlangen.de/index.php/<br />

de/forschung/projekte/28-projekte/137-<br />

enef<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Dipl.-Chem. Jens Geier<br />

Kooperationspartner<br />

• Eurocrea merchant, Italy<br />

• Innovate, Ireland<br />

• Spis Regional Development Agency,<br />

Slovakia<br />

• IDEC, Greece<br />

• Association Vicom Tech IK4, Spain<br />

• Dirección General de Vivienda y Arquitectura,<br />

Consejería de Fomento, Junta<br />

de Extremadura, Spain<br />

• Bulgarian Construction Chamber,<br />

Bulgaria<br />

Laufzeit<br />

11/<strong>2010</strong> – 10/2012<br />

Förderer<br />

Leonardo da Vinci Program (LLP)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

EnEf is a transnational project co-funded<br />

by the European Commission in the framework<br />

of the Lifelong Learning Programme,<br />

Leonardo da Vinci – Development of Innovation.<br />

The EnEf project aims to alleviate the lack<br />

of knowledge of entrepreneurs and managers<br />

of the building sector concerning<br />

energy efficiency. Such objective will be<br />

reached by designing innovative training<br />

contents available on an e-learning platform<br />

and enriched by visual elements, simulations<br />

and interesting practices in building<br />

industry.<br />

Energy savings and energy efficient<br />

buildings are considered a key way for<br />

reduction of green house gas emissions,<br />

taking into consideration that in fact<br />

buildings are responsible for over 40%<br />

of Europe‘s greenhouse gas emissions.<br />

The EU Directive 2002/91/EC defines<br />

concrete goals for energy savings and<br />

for the use of renewable energies in buildings.<br />

The construction sector is one of<br />

the largest in Europe and a major motor<br />

for development. This project will contribute<br />

to cost effective energy efficiency,<br />

Target group of the EnEf project are entrepreneurs<br />

and managers of the building<br />

industry, mainly employing up to 100 persons.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

249


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Fit4Use – Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter Technologien<br />

Projekttitel<br />

Fit4Use – Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter<br />

Technologien<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Psychogerontologie<br />

Nägelsbachstr. 25<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-26526<br />

Fax: 09131/85-26554<br />

flang@geronto.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Psychologische Forschung<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Psychologie<br />

• Psychiatrie<br />

• Informatik und Ingenieurswissenschaften<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

Projektleitung<br />

Frieder R. Lang<br />

Kooperationspartner<br />

Bayerischer Forschungsverbund FitForAge:<br />

Zukunftsorientierte Produkte und<br />

Dienstleistungen für die demographischen<br />

Herausforderungen (Leitung: Heinz Gerhäuser;<br />

Lehrstuhl für Informationstechnik<br />

mit Schwerpunkt Kommunikationselektronik;<br />

FAU)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Bettina Williger, M.A.<br />

Laufzeit<br />

01.2008-12.<strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

Bayerische Forschungsstiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittelforschung<br />

Publikationen<br />

Neuberger, M. & Williger, B. (2009). Motiviert<br />

zur Arbeit – ein Leben lang. In: Sauerland,<br />

M. & Weikamp, J. (Hrsg): Zündstoff<br />

Motivation: Motivierungsmethoden für Mitarbeiter,<br />

Führungskräfte und Organisationen,<br />

Hamburg: Kovac, S. 331-341.<br />

Diese Erkenntnisse gilt es, präzise und<br />

konkret in den technischen Forschungsund<br />

Entwicklungsprozess einfließen zu<br />

lassen.<br />

Das Querschnittsprojekt Fit4Use untersucht<br />

projektübergreifend die Bedingungen<br />

der Akzeptanz und Nutzung innovativer<br />

Technologien. Grundlage bildet<br />

hierbei ein Modell der Vitalitätsassistenz,<br />

welches ökologische Annahmen der Person-Umwelt<br />

Passung anwendet und postuliert,<br />

dass alternsgerechte Technik vor<br />

allem dann Verwendung findet, wenn die<br />

Technologie sowohl vorhandenen Kapazitäten<br />

der Endnutzer entspricht als auch<br />

maximierte subjektive Nutzungsvorteile<br />

erkennen lässt. Das Querschnittprojekt<br />

untersucht am Beispiel verschiedener Innovationen<br />

die konkreten Bedingungen<br />

und operationale Erfassbarkeit solcher<br />

maximierten Nutzungsvorteile.<br />

Im Einzelnen verfolgt das Projekt „Fit4Use“<br />

die folgenden Ziele:<br />

• Bereitstellung eines Inventars zu<br />

speziellen Fähigkeiten, Bedürfnisse<br />

und Einstellungen von Menschen in der<br />

zweiten Lebenshälfte. Zentrale Aufgabe<br />

ist hierbei die Berücksichtigung<br />

und Einbindung der Vielgestaltigkeit<br />

individueller Alternserfahrungen und<br />

-prozesse.<br />

• Zielgruppenorientierte Entwicklung. Die<br />

entsprechenden Methoden der Nutzerpartizipation<br />

und Evaluation werden im<br />

Hinblick auf die Akzeptanz und Nutzung<br />

der zu entwickelnden Technologien<br />

Prozess begleitend in den einzelnen<br />

Teilprojekten umgesetzt.<br />

• Erstellung eines Methodenkatalogs zur<br />

Entwicklung alternsgerechter Produkte<br />

und Innovationen sowie zur Erfassung<br />

von subjektiven Nutzungsvorteilen<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Technologische Innovationen sind nur<br />

erfolgreich, wenn sie alle Menschen erreichen.<br />

Eine der zentralen Herausforderung<br />

ist dabei, neue technische Systeme<br />

möglichst in Einklang mit Wünschen,<br />

Bedürfnissen und Kapazitäten der Endnutzer<br />

zu bringen. Im Hinblick auf die<br />

Herausforderungen des demografischen<br />

Wandels ist entscheidend, dass bekannt<br />

ist, in welcher Weise sich beispielsweise<br />

Vitalität, Kompetenz und Selbstständigkeit<br />

im Lebensverlauf verändern und wie dabei<br />

möglichen unerwünschten Veränderungen<br />

durch technische Systeme und Innovationen<br />

angemessen begegnet werden kann.<br />

250 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Frauen in Karriere<br />

Projekttitel<br />

Frauen in Karriere<br />

– Chancen und Risiken für Frauen in<br />

modernen Unternehmen<br />

Adresse<br />

Institut für Soziologie<br />

Kochstrasse 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22378<br />

Fax: 09131/85-22095<br />

www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />

www.frauen-in-karriere.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Soziologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />

Kooperationspartner<br />

Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung<br />

München (ISF München)<br />

PD Dr. Andreas Boes<br />

Jakob-Klar-Str. 9<br />

80796 München<br />

Tel: 089/272921-0<br />

Fax: 089/272921-60<br />

www.isf-muenchen.de<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl.-Pol. Anja Bultemeier<br />

Laufzeit<br />

Dezember 2008 bis August 2013<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „Frauen in Karriere“ untersucht<br />

die Karrierechancen und –risiken<br />

von Frauen in modernen Unternehmen,<br />

entwickelt und initiiert darauf aufbauende<br />

Gestaltungsprojekte zur Förderung der<br />

Karrierechancen von Frauen und evaluiert<br />

deren Umsetzung. Beteiligt sind neben<br />

den Verbundpartnern führende Unternehmen<br />

aus dem Bankenbereich, der Elektrotechnischen<br />

Industrie und der IT-Industrie.<br />

Ausgangspunkt des Projekts sind der<br />

Bedeutungsgewinn der Karrierechancen<br />

von Frauen in Politik und Öffentlichkeit<br />

und der davon ausgehende Druck auf die<br />

Unternehmen sowie die grundlegenden<br />

Umstrukturierungsprozesse in den Unternehmen<br />

selbst. Beides zusammen erzeugt<br />

einen neuen Möglichkeitsraum für Frauen,<br />

den es aufzugreifen und bewusst im<br />

Sinne einer Verbesserung ihrer Karrierechancen<br />

zu gestalten gilt. Im Zentrum des<br />

Forschungsprojekts stehen auf der einen<br />

Seite die Umstrukturierungsprozesse in<br />

den Unternehmen in ihren Auswirkungen<br />

auf die Karrieresysteme und die darin<br />

wirkenden Karrieremechanismen. Neben<br />

dieser Strukturanalyse werden auf der anderen<br />

Seite die auf diese neuen Spielregeln<br />

von Karriere bezogenen subjektiven<br />

Karrierestrategien von Frauen und Männern<br />

untersucht. Hier stehen im Kontext<br />

von Arbeit und Leben differierende Möglichkeitsbedingungen,<br />

Ressourcen, Ziele<br />

und Handlungsstrategien der Geschlechter<br />

im Mittelpunkt der Analyse. Auf diesen<br />

Ergebnissen des Forschungsprojekts baut<br />

die daran anschließende Gestaltungsphase<br />

auf. Gestaltungskonzepte werden<br />

unternehmensspezifisch in Anlehnung an<br />

die jeweiligen Karrieresysteme und subjektiven<br />

Karrierestrategien sowie unter<br />

Berücksichtigung der Akteurskonstellation<br />

und unternehmenspolitischen Situation<br />

gemeinsam mit den Unternehmen entwickelt<br />

und implementiert. Es schließt sich<br />

eine Evaluation der Gestaltungsprojekte<br />

sowie die Generalisierung der Ergebnisse<br />

im Rahmen einer Good-Practice-Analyse<br />

an.<br />

Für weitere Infos siehe www.frauen-inkarriere.de<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

251


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

GeoSysKo<br />

Projekttitel<br />

GeoSysKo<br />

Die Entwicklung eines Kompetenzmodells<br />

zur geographischen Systemkompetenz<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302523, 0911/5302780<br />

rainer.uphues@ewf.uni-erlangen.de<br />

www.geographiedidaktik.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Geographiedidaktik<br />

• pädagogische Psychologie<br />

• Psychometrie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Rainer Uphues<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Johannes Hartig (DiPF Frankfurt)<br />

• Prof. Dr. Armin Rempfler (PHZ Luzern)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Janine Buchholz (DiPF Frankfurt)<br />

Roland Künzle (PHZ Luzern)<br />

Eva Marie Ulrich (FAU)<br />

Laufzeit<br />

3/<strong>2011</strong> – 2/2014 (36 Monate)<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Teil des DFG-Paketantrags „Geographiedidaktische<br />

Kompetenzforschung“<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die Zielsetzung des Projekts besteht in<br />

der empirischen Fundierung eines normativ<br />

bildungstheoretischen Struktur- und<br />

Stufenmodells zur Systemkompetenz im<br />

Geographieunterricht für den Mittleren<br />

Schulabschluss. Dieses Modell soll in Verbindung<br />

mit zu konzipierenden Testaufgaben<br />

eine kriterienorientierte Auswertung<br />

im Rahmen der schulischen Diagnostik<br />

erlauben, auch in individualdiagnostischen<br />

Anwendungskontexten (z.B. Förderfragestellungen).<br />

Das Projekt ist Teil eines<br />

Paketantrags zur geographiedidaktischen<br />

Kompetenzförderung. Insgesamt wurden<br />

sechs Teilprojekte zur Entwicklung von<br />

Kompetenzmodellen unterschiedlicher<br />

geographischer Kompetenzen eingereicht.<br />

Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler aus der Geographiedidaktik,<br />

der pädagogischen Psychologie<br />

sowie der Psychometrie von elf Universitätsstandorten.<br />

252 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Gotische Kriegergruppen im spätrömischen Reich<br />

Projekttitel<br />

Gotische Kriegergruppen im spätrömischen<br />

Reich<br />

Adresse<br />

Kochstr. 4/8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22350<br />

Fax: 09131/85-25979<br />

alte.geschichte@phil.uni-erlangen.de<br />

http://www.altegeschichte.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Alte Geschichte<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Germanistik<br />

• Neuere Geschichte<br />

• Osteuropäische Geschichte<br />

• Soziologie<br />

Projektleitung<br />

Hans-Ulrich Wiemer<br />

Kooperationspartner<br />

Diverse<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Guido Berndt<br />

Laufzeit<br />

2009-2015<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Teilprojekt im Rahmen der FOR 1101 „Gewaltgemeinschaften“<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Gegenstand des Forschungsprojekts sind<br />

Kriegergruppen, die sich an der Peripherie<br />

und auf dem Boden des spätrömischen<br />

Reiches aufhielten und in den Quellen als<br />

„Goten“ bezeichnet werden. Ziel ist es,<br />

die Entstehung, das Selbstverständnis,<br />

die innere Ordnung und schließlich das<br />

Vorgehen dieser Kriegergruppen zu untersuchen.<br />

Im Zentrum steht die Frage, welche<br />

Rolle Gewalt für ihr Aufkommen und<br />

ihre Reproduktion spielte. Im Sinne des<br />

Projekts lässt sich die dokumentierte Geschichte<br />

der Kriegergruppen in drei Phasen<br />

gliedern: Bis 489 existierten auf dem<br />

Balkan mehrere gotische Kriegergruppen<br />

in Konkurrenz zueinander. Diese Zeit war<br />

durch nahezu permanente Gewaltausübung,<br />

große räumliche Mobilität und hohe<br />

Fluktuation in der Zusammensetzung und<br />

Größe der Kriegerverbände geprägt. Das<br />

Verhältnis des oströmischen Kaisers zu<br />

diesen Gruppen war durch ein ständiges<br />

Hin und Her zwischen Anerkennung und<br />

Bekämpfung bestimmt. In der Zeit von<br />

etwa 489 bis 535 erfolgte eine Umbildung<br />

der gotischen Kriegergruppen zu einer<br />

militärischen Funktionselite in Italien. Die<br />

Goten blieben auch nach der Eroberung<br />

Italiens eine Personengruppe, die auf die<br />

Ausübung von Gewalt spezialisiert war<br />

und sich durch diese Spezialisierung von<br />

ihrer Umgebung unterschied. Nun richtete<br />

sich die Gewalt aber vorwiegend gegen<br />

äußere Feinde. Die Ostgoten in Italien<br />

waren in dieser Phase sesshaft und durch<br />

Landbesitz und Geldzahlungen materiell<br />

abgesichert, bewahrten jedoch eine ethnische<br />

Identität. Eine Rückverwandlung<br />

in einen mobilen Kriegerverband und<br />

schließlich die Auflösung der gotischen<br />

Gruppen vollzog sich in einer dritten Phase<br />

von 535 bis 552. Während des verheerenden<br />

Krieges gegen Ostrom nahm die<br />

räumliche Mobilität wieder sprunghaft zu<br />

und die materielle Existenz wurde zunehmend<br />

durch die gewaltsame Aneignung<br />

von Gütern gesichert. Das stets vorhandene<br />

Problem der konkurrierenden Wertordnungen<br />

verschärfte sich bis hin zu einer<br />

prinzipiellen Unvereinbarkeit. Die Grenze<br />

zwischen legitimer und illegitimer Gewaltausübung<br />

verschwamm dabei ebenso wie<br />

die zwischen Untertanen und Feinden. Am<br />

Ende stand die Auflösung des gotischen<br />

Kriegerverbandes, der zerstreut und von<br />

seiner Umgebung aufgesogen wurde.<br />

Die Fragestellungen des Projektes werden<br />

dabei ein- bzw. rückgebunden in das<br />

große Problemfeld „Decline and Fall“ oder<br />

„Transformation of the Roman World“ sowie<br />

in die aktuelle Gewalt- und Konfliktforschung.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

253


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Hypermedia Publishing<br />

Projekttitel<br />

Hypermedia Publishing<br />

Modellierung einer digitalen Publikationsform<br />

anhand der systemisch strukturierten<br />

Geschichte des Buchs von Gutenberg bis<br />

zur Gegenwart<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Katholischer Kirchenplatz 9<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-23195<br />

Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

ursula.rautenberg@buchwiss.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Buchwissenschaft<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Ursula Rautenberg (Erlangen)<br />

• Prof. Dr. Ute Schneider (Mainz)<br />

• Prof. Dr. Claudine Moulin (Trier)<br />

Kooperationspartner<br />

• Institut für Buchwissenschaft, Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz (Prof. Dr.<br />

Ute Schneider)<br />

• Universität Trier, Kompetenzzentrum für<br />

elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren<br />

in den Geisteswissenschaften<br />

(Prof. Dr. Claudine Moulin)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Thomas Burch (Trier)<br />

Dr. Günther Fetzer (Erlangen)<br />

Dr. Vera Hildenbrandt (Trier)<br />

Dr. Axel Kuhn (Erlangen)<br />

Dr. Sandra Rühr (Erlangen)<br />

Anna-Maria Seemann, M.A. (Erlangen)<br />

Nikolaus Weichselbaumer, M.A. (Erlangen)<br />

Laufzeit<br />

seit 2009<br />

Förderer<br />

• Bayerische Staatsbibliothek München<br />

• Philosophische Fakultät und Fachbereich<br />

Theologie der FAU<br />

• Dr.-German-Schweiger-Stiftung<br />

Ein Antrag auf Förderung des Projekts im<br />

Förderprogramm „Elektronische Publikationen<br />

im wissenschaftlichen Literatur- und<br />

Informationsangebot“ im Themenschwerpunkt<br />

„Digitale Information“ zur Förderung<br />

„Wissenschaftlicher Literaturversorgungsund<br />

Informationssysteme“ der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) wird 2012<br />

gestellt.<br />

Projektart<br />

Eigenforschung zur Vorbereitung begutachteter<br />

Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Mit der zunehmenden Akzeptanz digitaler<br />

Publikationsformen in der Wissenschaft<br />

werden gegenwärtig mögliche konkrete<br />

Umsetzungsformen wissenschaftlicher<br />

Veröffentlichungen im Internet diskutiert.<br />

Dabei ist zu beobachten, dass auch in<br />

digitalen Online-Medien bisher hauptsächlich<br />

lineare Dokumente publiziert<br />

werden und dass die spezifischen kommunikativen<br />

Möglichkeiten dieser Medien,<br />

zum Beispiel die hypermediale modulare<br />

Struktur, kaum genutzt werden. Es zeigt<br />

sich aber, dass spezielle theoretische<br />

Modellierungen, z. B. systemische Zugänge,<br />

in modularen Publikationen direkter<br />

abgebildet werden könnten als in linearen<br />

Dokumenten. Die Entwicklung einer<br />

derartigen Publikationsstruktur in Form<br />

der technischen und funktionalen Infrastruktur<br />

und der Organisation der damit<br />

verbundenen neuen Publikationsprozesse<br />

steht im Mittelpunkt dieses Projekts.<br />

Das Forschungsvorhaben verfolgt in dieser<br />

Perspektive drei wesentliche Ziele.<br />

Erstens soll eine virtuelle, hypermediale<br />

Publikationsinfrastruktur entwickelt werden,<br />

welche insbesondere dazu genutzt<br />

werden kann, systemisch strukturierte Inhalte<br />

abzubilden. Zweitens sollen anhand<br />

einer modularen, systemisch strukturierten<br />

Buchgeschichte die damit verbundenen<br />

neuartigen Publikationsprozesse<br />

organisiert und exemplarisch umgesetzt<br />

werden. Und drittens sollen Infrastruktur<br />

und Prozesse im Kontext des elektronischen<br />

Publizierens als hypermediale Publikationsform<br />

für die Wissenschaftskommunikation<br />

evaluiert werden, vor allem um<br />

deren Übertragbarkeit auf verschiedene<br />

Disziplinen, theoretische Ansätze und<br />

Themenfelder zu prüfen.<br />

254 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


ImREAL- Immersive Reflective Experience-based Adaptive Learning<br />

Projekttitel<br />

ImREAL- Immersive Reflective Experience-based<br />

Adaptive Learning<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

http://www.imreal-project.eu/index.php<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Dipl.-Geogr. Sónia Hetzner<br />

Kooperationspartner<br />

• University of Leeds (UK)<br />

• Trinity College Dublin (IE)<br />

• Graz University of Technology (AT)<br />

• Delft University of Technology (NL)<br />

• Imaginary Srl. (IT)EmpowerTheUser<br />

Ltd. (IE)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Roland Hallmeier, Dipl.Psych.<br />

Eline Leen, Dipl.-Inf.<br />

Fred Neumann, M.A.<br />

Laufzeit<br />

1.10.<strong>2010</strong> - 30.10.2013<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

ImREAL will develop a novel conceptual<br />

framework and innovative semanticenhanced<br />

intelligent services to augment<br />

existing simulated environments with adaptive<br />

meta-cognitive scaffolding in a costeffective<br />

way. ImREAL will implement augmented<br />

virtuality where interface features<br />

are added to the simulated environment to<br />

close the gap between the simulated experience<br />

and the real world experience.<br />

This will result in a selfgrowing adaptive<br />

simulation which embeds a virtual mentor<br />

helping learners reflect on the experience<br />

they work through.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

255


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Im Windschatten Petrarcas<br />

Projekttitel<br />

Im Windschatten Petrarcas<br />

Fixierung und Sprengung von Autorität in<br />

der italienischen Lyrik der Frühen Neuzeit<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss<br />

Institut für Romanistik<br />

Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere<br />

Wissenskulturen der Frühen Neuzeit<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22430<br />

Fax: 09131/85-23096<br />

bernhard.huss@roman.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

http://www.romanistik.phil.uni-erlangen.<br />

de/institut/mitarbeiterinnen/huss.shtml<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Frühneuzeitforschung<br />

• Romanistik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Josep Solervicens (Barcelona),<br />

Projekt Mímesis: Discurso teórico y creación<br />

literaria en la Edad Moderna<br />

Siehe: http://www.ub.edu/web/ub/ca/recerca_innovacio/recerca_a_la_UB/projectes/fitxa/M/PJ009596/equipInvestigador/index.html<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Carolin Hennig, M.A.<br />

Simona Oberto, M.A.<br />

Laufzeit<br />

<strong>2010</strong>-2012<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Seit dem 01. Oktober <strong>2010</strong> ist das Institut<br />

für Romanistik Sitz eines von der DFG geförderten<br />

Forschungsprojekts mit dem Titel<br />

“Im Windschatten Petrarcas. Fixierung<br />

und Sprengung von Autorität in der italienischen<br />

Lyrik der Frühen Neuzeit”. Unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Huss<br />

beschäftigen sich für die Laufzeit von zwei<br />

Jahren zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen<br />

(Frau Carolin Hennig, M.A., und<br />

Frau Simona Oberto, M.A.) und studentische<br />

Hilfskräfte mit aktuellen Forschungsfragen<br />

zur Theorie und Praxis italienischer<br />

Renaissancelyrik.<br />

Das Projekt steht im Horizont der Auseinandersetzung<br />

mit der weltliterarisch vielleicht<br />

bedeutendsten lyrischen Vorbildfigur,<br />

Francesco Petrarca, und seiner folgenreichen<br />

Etablierung als figura auctoris. Die<br />

zentralen Voraussetzungen seines Erfolgs<br />

sind u.a. in der eigenen, forciert betriebenen<br />

Selbststilisierung, in der Übertragung<br />

literaturkritischer Techniken von Exegese,<br />

Interpretation und Valorisierung aus dem<br />

Lateinhumanismus auf die Volkssprache<br />

und nicht zuletzt in der Propagierung des<br />

Petrarkismus durch den einflussreichen<br />

Gelehrten Pietro Bembo festzumachen.<br />

Mit der Analyse dieser Hintergründe hatte<br />

sich ein vorgängiges Forschungsprojekt<br />

(“Pluralisierung und Hierarchisierung von<br />

Lyrikmodellen in der italienischen Frühen<br />

Neuzeit”) von Bernhard Huss im DFG-<br />

Sonderforschungsbereich 573 („Pluralisierung<br />

und Autorität in der Frühen Neuzeit“)<br />

intensiv befasst. In der aktuellen<br />

Ausrichtung möchte das Forschungsprojekt<br />

nun eruieren, wie sich im Zuge der<br />

Kontestation von Petrarcas Autorität das<br />

Verhältnis zwischen Lyrikproduktion und<br />

Poetologie im Cinquecento entwickelt und<br />

welchen Status die vom petrarkistischen<br />

mainstream an den Rand gedrängten Lyrik-<br />

und Literaturformen des 16. Jahrhunderts<br />

einnehmen. Denn das Aufkommen<br />

umfassend systematischer Ansätze in der<br />

Poetologie und die damit einhergehende<br />

Erosion herkömmlicher Stillagenpoetik<br />

sowie die allmähliche Ausdifferenzierung<br />

des lyrischen Spektrums werfen eine Reihe<br />

von Fragen auf: Wie kommt es, dass zu<br />

Beginn des italienischen Literaturbarocks<br />

im frühen 17. Jh. un-petrarkisches Dichten<br />

eine zentrale Rolle spielen kann? Welche<br />

bislang kaum in den Blick gekommenen<br />

Voraussetzungen gibt es dafür im 16. Jahrhundert<br />

‚im Windschatten Petrarcas’? Gibt<br />

es Entwicklungen im literaturtheoretischen<br />

Diskurs der Zeit, die eine allmähliche Unterwanderung<br />

von Petrarcas Autorität<br />

begünstigen, und welche Entwicklungen<br />

wären das? Welche Rolle spielen bei der<br />

Vermittlung petrarkischer und nicht-petrarkischer<br />

Lyrik die bislang nur unzureichend<br />

untersuchten gedruckten Lyrikanthologien<br />

des 16. Jahrhunderts? Was können in diesem<br />

Zusammenhang die anthologischen<br />

Gedichtsammlungen sagen, die von den<br />

Akademien der italienischen Renaissance<br />

in eigenem Namen geschrieben, zusammengestellt<br />

und veröffentlicht worden<br />

sind? Wie ist der Zusammenhang von akademischer<br />

Programmatik, gesellschaftlicher<br />

Ideologie des Wissens und dem<br />

Spektrum der in den Anthologien präsentierten<br />

Formen und Themen der Lyrik?<br />

256 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Inschriften von Metropolis II<br />

Projekttitel<br />

Inschriften von Metropolis II<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäologie<br />

• Alte Geschichte<br />

• Kulturgeographie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Boris Dreyer<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität<br />

Edirne<br />

• Prof. Dr. Recep Meric, Universität Izmir<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aike van Douwe<br />

Johannes Walter<br />

Laufzeit<br />

2001-2014 (mind.)<br />

Förderer<br />

• Gerda Henkel Stiftung<br />

• FAU<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Herausgabe und Kommentierung der Inschriften<br />

vom Metropolis (Ionien)<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

257


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

iSpectrum<br />

Projekttitel<br />

iSpectrum<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Projektleitung<br />

Evelyn Schlenk<br />

Kooperationspartner<br />

• e-Learning Studios (Research House<br />

UK), Coventry UK<br />

• Serious Games Institute (Coventry<br />

University), Coventry, UK<br />

• Imaginary Srl., Milano, IT<br />

• Future 21 Century Foundation, Plovdiv,<br />

BG<br />

Laufzeit<br />

01.10.<strong>2010</strong> - 30.09.2012<br />

Förderer<br />

LLP - Leonardo<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

iSpectrum richtet sich an Personen mit<br />

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).<br />

Ziel des Projekts ist das berufsbezogene<br />

Training sozialer Kompetenzen. Personen<br />

mit milderen Formen von Autismus oder<br />

Asperger Syndrom sollen auf diese Weise<br />

befähigt werden, leichter in das Berufsleben<br />

einzutreten. Das soziale Kompetenztraining<br />

findet in einer virtuellen Arbeitsumgebung<br />

statt.<br />

258 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Kommentierte Gesamtausgabe der Werke Anthony Ashley Coopers<br />

Projekttitel<br />

Kommentierte Gesamtausgabe der Werke<br />

Anthony Ashley Coopers<br />

Third Earl of Shaftesbury<br />

Adresse<br />

FAU Erlangen-Nürnberg<br />

Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />

Bismarckstr.1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22434<br />

rudolf.freiburg@angl.uni-erlangen.de<br />

http://www.dozenten.anglistik.phil.unierlangen.de/shaftesbury/<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Philosophie<br />

• Literaturwissenschaft<br />

• Kunstgeschichte<br />

• Politikwissenschaft<br />

• Germanistik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Rudolf Freiburg<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. H.-J. Müllenbrock, Göttingen<br />

• Prof. Dr. H.-J. Real, Münster<br />

• Dr. Isabella Woldt, Hamburg<br />

• Nicholas Ashley-Cooper, 12th Earl of<br />

Shaftesbury<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Wolfram Benda<br />

Dr. Christine Jackson-Holzberg<br />

Dr. Patrick Müller<br />

Prof. Dr. Friedrich Uehlein (Freiburg), i.R.<br />

Laufzeit<br />

Bis einschl. 08/2012<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Nachdem eines der Kernprojekte der Gesamtausgabe,<br />

der Forschung eine verlässliche<br />

historisch-kritische Edition der im<br />

achtzehnten Jahrhundert von Shaftesbury<br />

veröffentlichten Schriften zur Verfügung<br />

zu stellen, seit geraumer Zeit abgeschlossen<br />

ist, widmen sich die Herausgeber der<br />

Standard Edition nunmehr ihrer anderen<br />

zentralen Aufgabe: bisher nicht publizierte<br />

oder nur unzureichend edierte Manuskripte<br />

erstmals interessierten Forschern sowie einer<br />

breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Wie erste Reaktionen auf den <strong>2011</strong><br />

erschienenen Band II 6 (Askêmata) zeigen,<br />

stößt diese Arbeit in der Forschung tatsächlich<br />

auf großes Interesse, und zwar sowohl<br />

im In- als auch im Ausland. Mit der lange<br />

erwarteten ersten vollständigen Ausgabe<br />

der Korrespondenz Shaftesburys wird dem<br />

Projekt zweifellos noch mehr Aufmerksamkeit<br />

zuteil werden. Die drei kurz vor der Fertigstellung<br />

stehenden Briefbände mit ihren<br />

detaillierten Erläuterungen werden ähnlich<br />

dem ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung<br />

stehenden Kommentar zudem neue inhaltliche<br />

Dimensionen des Werks Shaftesburys<br />

erschließen. Die beiden Kommentarbände<br />

(zu den Characteristicks und den teilweise<br />

unveröffentlichten Second Characters) bieten<br />

ausführliche Einleitungen mit Informationen<br />

zur Textgenese, prägnante Zusammenfassungen<br />

des Inhalts der Schriften<br />

und ihrer Rezeption im achtzehnten Jarhundert<br />

sowie einen umfassenden Einblick<br />

in den Stand der Forschung. Zudem treiben<br />

die Herausgeber die Internationalisierung<br />

des Projekts voran. In den letzten Jahren<br />

konnten die Herausgeber den Nachfahren<br />

Shaftesburys, Nicholas Ashley-Cooper, für<br />

die Arbeit des Projekts begeistern. Er wird<br />

ebenso wie zahlreiche renommierte Wissenschaftler<br />

im August/September 2012<br />

an einer (vom Shaftesbury Projekt organisierten)<br />

internationalen Tagung in Nürnberg<br />

teilnehmen, deren Ergebnisse im Jahr 2013<br />

zudem in einem umfangreichen Tagungsband<br />

zusammengefasst werden. Die Internationalisierung<br />

des Projekts wird zudem<br />

durch die laufend aktualisierte Website<br />

unterstützt, die neben Informationen zur<br />

Arbeit der Herausgeber und zur Biographie<br />

Shaftesburys ausführliche Bibliographien,<br />

einen Bibliothekskatalog sowie weitere<br />

für die Forschung höchst relevante Daten<br />

zur Verfügung stellt. Auch hier zeigen die<br />

Reaktionen aus aller Welt, wie scharf das<br />

internationale Profil des Projekts inzwischen<br />

konturiert ist; dies beweisen auch die<br />

zahlreichen Aufsätzen, die unser Mitarbeiter<br />

Patrick Müller in den vergangenen und<br />

kommenden Jahren zu Shaftesbury veröffentlicht<br />

hat und noch veröffentlichen wird.<br />

Das Shaftesbury Projekt ist so im Laufe der<br />

Jahre seinem Ziel, die Schriften des Earl<br />

fest in der Forschungslandschaft zu verankern,<br />

immer näher gekommen, sodass es<br />

nunmehr gelungen ist, Shaftesbury als eine<br />

feste Größe unter den renommierten Autoren<br />

des „long eighteenth century“ zu etablieren.<br />

Somit kommt einem der Wegbereiter<br />

der Aufklärung endlich die Aufmerksamkeit<br />

zu, die ihm gebührt.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

259


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche Expertise.<br />

Projekttitel<br />

Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche<br />

Expertise.<br />

Übersetzungszwänge und -praxen von Organisationen<br />

in der bayerisch-böhmischen<br />

Grenzregion<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Pädagogik<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29359<br />

Fax: 09131/85-26450<br />

Michael.Goehlich@rzmail.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Pädagogik<br />

• Linguistik<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Michael Göhlich<br />

• PD Dr. Joachim Renn<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Michael Göhlich, Institut für<br />

Pädagogik, Universität Erlangen-<br />

Nürnberg;<br />

• Prof. Dr. Marek Nekula, Universität<br />

Regensburg, Bohemicum Regensburg-<br />

Passau<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Nicolas Engel M.A.<br />

Thomas Höhne M.A.<br />

Matthias Klemm M.A.<br />

Christoph Marx, Dipl.-Kulturwirt<br />

Laufzeit<br />

Mai 2009 – April 2012<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Forschungsinteresse ergibt sich aus<br />

den – mit der Europäisierung und Globalisierung<br />

wachsenden – alltäglichen<br />

Herausforderungen der Überschreitung<br />

nationaler, kultureller und sprachlicher<br />

Grenzen. Paradigmatisch hierfür stehen<br />

Grenzregionen und dort insbesondere<br />

jene Organisationen, die neben der Bearbeitung<br />

ihrer jeweiligen ökonomischen, politischen<br />

oder anderen Ziele ausdrücklich<br />

mit der Überbrückung solcher Grenzen<br />

beauftragt und befasst sind.<br />

Das Forschungsprojekt (gefördert durch<br />

das BMBF) untersucht Organisationen in<br />

der deutsch-tschechischen Grenzregion,<br />

die grenzüberschreitende Zielsetzungen<br />

inmitten lokaler Umstände erreichen<br />

sollen bzw. wollen. Dabei werden Organisationen<br />

unterschiedlichen Typs, mit<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen und unterschiedlichem<br />

Aufbau erforscht, um eine<br />

große Bandbreite typischer Problemlagen<br />

erfassen zu können.<br />

Die leitenden Fragen lauten dabei: Welchen<br />

Übersetzungsherausforderungen<br />

sind solche Organisationen ausgesetzt?<br />

Wie lernen sie im Einzelfall damit umzugehen?<br />

Welche Probleme werden dabei<br />

identifiziert? Welche Strategien und Muster<br />

eigener Praxis entwickeln die Organisationen,<br />

um die identifizierten Probleme<br />

zu lösen?<br />

Die Probleme der Übersetzung und des<br />

Lernens dienen als Leitfaden der Analyse.<br />

Bei der Arbeit von Organisationen in der<br />

Grenzregion entstehen im Zusammenhang<br />

mit und in Analogie zum Übergang<br />

zwischen verschiedenen Sprachen mindestens<br />

zwei grundlegende Herausforderungen:<br />

(a) das Verhältnis zwischen deutschen<br />

und tschechischen Akteuren bzw.<br />

zwischen ihren ggf. kulturell und sprachlich<br />

differenten Praxen und (b) die Theorie-<br />

Praxis-Beziehung zwischen überregionalen<br />

Programmen und lokaler Umsetzung.<br />

Vor dem Hintergrund gegebener Identität<br />

und Praxis der jeweiligen Organisation<br />

und ihrer Akteure führen diese Übersetzungsherausforderungen<br />

immer das Problem<br />

und die Chance des (individuellen und<br />

organisationalen) Lernens mit sich.<br />

Der Beitrag der Geisteswissenschaften<br />

zur Lösung der genannten Übersetzungs-<br />

und Lernprobleme von Organisationen<br />

in Grenzregionen ist dabei für<br />

das Forschungsprojekt von besonderem<br />

Interesse. Einer leitenden These der<br />

Untersuchung zufolge stellen gerade<br />

geisteswissenschaftliche Studiengänge<br />

eine mehrdimensionale Übersetzungs-<br />

Kompetenz zur Verfügung. Dazu zählen<br />

Fertigkeiten im Umgang mit komplexen<br />

– sprachlichen, kulturellen und organisationsspezifischen<br />

– Grenzüberschreitungen.<br />

Solche Kompetenzen werden<br />

unserer Annahme zufolge in diesen Organisationen<br />

nachgefragt, teils ausdrücklich<br />

gesucht und eingesetzt, teils implizit genutzt<br />

und eingeworben.<br />

Der Projekt-Verbund bringt vier verschiedene<br />

Teilprojekte aus drei wissenschaftlichen<br />

Disziplinen zusammen: Pädagogik<br />

(Prof. Dr. Michael Göhlich, Erlangen;<br />

Nicolas Engel, M.A.; Thomas Höhne,<br />

M.A.), Linguistik (Prof. Dr. Marek Nekula,<br />

Regensburg; Christoph Marx, Dipl. Kulturwirt),<br />

Soziologie (PD Dr. Joachim Renn,<br />

Erlangen/Erfurt; Matthias Klemm, M.A.).<br />

260 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz<br />

Projekttitel<br />

DFG Graduiertenkolleg 706:<br />

Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz<br />

und Transdifferenz<br />

Adresse<br />

Annette Thüngen<br />

Bismarckstraße 8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29396<br />

Fax: 09131/85-22970<br />

annette.thuengen@ze.uni-erlangen.de<br />

www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de<br />

Sprecher<br />

Prof. Dr. Clemens Kauffmann<br />

Institut für Politische Wissenschaft<br />

Kochstr. 4/7<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22336<br />

Fax: 09131/85-22371<br />

Clemens.Kauffmann@polwiss.phil.unierlangen.de<br />

Stellvertretende Sprecherin:<br />

Prof. Dr. Kley, Antje,<br />

Prof. Dr. Paul, Heike<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Amerikanistik<br />

• Anglistik<br />

• Kanadistik<br />

• Theater- und Medienwissenschaft<br />

• Politische Wissenschaft<br />

• Soziologie<br />

• Sozialethik<br />

• Systematische Theologie<br />

• Sinologie<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Christoph Ernst<br />

Aktuelle Stipendiaten<br />

Ingmar Dette (PostDoc)<br />

Martin Dösch<br />

Urs Espeel<br />

André Grzeszyk<br />

Michael Gubo<br />

Katrin Horn<br />

Peter Isenböck<br />

Alexa Johannes<br />

Christina Judith Hein (PostDoc)<br />

Jasmin Kanani<br />

Birte Künstler<br />

Martin Kypta<br />

Christoph Mautz<br />

Anja Rozwandowicz<br />

Sebastian Schneider<br />

Rui Wang<br />

Anne Cordelia Weihe<br />

Till Werkmeister<br />

Laufzeit<br />

2001-<strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Zentraler Forschungsgegenstand des<br />

Graduiertenkollegs sind Prozesse kultureller<br />

Differenzierung und Entdifferenzierung.<br />

Vor dem Hintergrund von Globalisierung<br />

einerseits und (Re-) Partikularisierung andererseits<br />

geht es darum, komplexe Vorgänge<br />

kulturellen Wandels und kultureller<br />

Übersetzung wahrnehmbar und beschreibbar<br />

zu machen bzw. im hermeneutischen<br />

Sinne zu verstehen. Methodisch knüpfen<br />

die Forschungen an die in der deutschen<br />

und europäischen Geistesgeschichte prominente<br />

Hermeneutik an, transformieren<br />

und erweitern diese jedoch von einem<br />

traditionsreichen Verfahren der Textauslegung<br />

zu interdisziplinären Methoden der<br />

Erschließung kultureller Prozesse. Eine<br />

solche Kulturhermeneutik geht von einem<br />

weiten und nicht normativen Kulturbegriff<br />

aus und versteht Kultur niemals als homogen<br />

und statisch, sondern immer als<br />

dynamisch, komplex und heterogen. Dem<br />

gemäß bedeutet ‚Verstehen‘ nicht ‚Horizontverschmelzung‘,<br />

sondern beständige<br />

Auseinandersetzung und Aushandlung.<br />

Dieser Zugang ist zudem notwendigerweise<br />

selbstreflexiv, da Standpunkt und Perspektive<br />

der Forschenden ihren Gegenstand<br />

mit hervorbringen.<br />

Konkreter Ansatzpunkt für eine zeitgemäße<br />

Kulturhermeneutik ist der Begriff der<br />

Transdifferenz, der im Graduiertenkolleg<br />

geprägt und präzisiert wurde und dessen<br />

beträchtlicher heuristischer Wert sich bereits<br />

erwiesen hat. Kulturelle Analyse auf<br />

kollektiver wie auf individueller Ebene geht<br />

in der Regel von Differenzdiskursen, Differenzbeziehungen<br />

und Phänomenen der<br />

Abgrenzung aus. Neuere Ansätze in den<br />

Kulturstudien haben sich bemüht, das<br />

damit einhergehende Denken in binären<br />

Oppositionen zu überwinden und Orte<br />

des ‚Dritten‘ auszumachen, oft in Verbindung<br />

mit dem Postulat einer intrinsischen<br />

Subversivität des Hybriden. Transdifferenz<br />

betont demgegenüber die Unvermeidbarkeit<br />

des Denkens von Differenz bei gleichzeitigem<br />

Bewusstsein für die vielfältigen<br />

Überlagerungen, Mehrfachzugehörigkeiten<br />

und Zwischenbefindlichkeiten, die die<br />

Komplexität der Lebenswelt ausmachen.<br />

Es gilt daher, Transdifferenzphänomene<br />

im synchronen und diachronen Kontext<br />

kultureller Kommunikation und als Phänomen<br />

der Bildung und Ausübung von Macht<br />

zu reflektieren.<br />

Eine adäquate Kulturanalyse im Zeichen<br />

der Transdifferenz ist nur aus interdisziplinärer<br />

Perspektive möglich. Die spezielle<br />

Konstellation der Disziplinen des Kollegs<br />

bringt für den Erkenntnisprozess entscheidende<br />

Synergieeffekte hervor: Die handlungs-,<br />

struktur- und ordnungsbezogenen<br />

Zugänge der Soziologie und Politischen<br />

Wissenschaft ergänzen sich – und reiben<br />

sich auf produktive Weise – mit den<br />

textwissenschaftlich und semiotisch geprägten<br />

Analyseverfahren der Anglistik,<br />

Amerikanistik und Kanadistik sowie der<br />

Theater- und Medienwissenschaften.<br />

Hinzu kommen die Fragen der Systematischen<br />

Theologie nach Kanon, Tradition,<br />

kulturellem Gedächtnis und, nicht zuletzt,<br />

nach ethischer Verankerung (Sozialethik).<br />

Ein praktisches Ziel des Kollegs ist es,<br />

NachwuchswissenschaftlerInnen mit einer<br />

kulturellen Kompetenz auszustatten, die<br />

es erlaubt, die Erträge des wissenschaftlichen<br />

Diskurses auch in gesellschaftliches<br />

Alltagshandeln einzubringen.<br />

Der wissenschaftliche Gesamtertrag<br />

der neunjährigen Arbeit des Graduiertenkollegs<br />

ist öffentlich zugänglich. Das Kolleg<br />

hat bisher 26 Dissertationen hervorgebracht,<br />

von denen 12 mit dem Prädikat<br />

‚summa cum laude’ ausgezeichnet wurden.<br />

Elf weitere werden noch innerhalb der<br />

Laufzeit abgeschlossen. Die polyzentrische<br />

Vernetzung der einzelnen Forschungen<br />

belegen bisher acht Sammelbände,<br />

unter denen der umfangreiche Band „Kulturhermeneutik“<br />

(2008) auch die Prozesse<br />

des Aufbaus gemeinsamen Problem- und<br />

Methodenbewusstseins im Kolleg zutage<br />

treten lässt. Die zahlreichen individuellen,<br />

aber auch kollektiven Interaktionen<br />

mit Gruppen vergleichbarer Forschungsintention<br />

in anderen wissenschaftlichen<br />

Kontexten dokumentiert zuletzt der Band<br />

der Abschlusskonferenz des Kollegs zum<br />

Thema „Identität und Unterschied: Zur<br />

Theorie von Kultur, Differenz und Transdifferenz“<br />

(<strong>2010</strong>). Die wissenschaftliche<br />

Ausstrahlung des Kollegs, die auch durch<br />

Vorträge seiner Mitglieder an anderen Universitäten<br />

und bei Fachtagungen befördert<br />

wurde, darf man im In- und im Ausland als<br />

beträchtlich bezeichnen. Die Einladungen<br />

von Wissenschaftlern aller kulturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen beweisen seine<br />

Attraktivität als innovatives und reflexionsstarkes<br />

Diskussionsforum. Der Abschlußbericht<br />

des DFG-Graduiertenkollegs 706<br />

wurde im August <strong>2010</strong> vom Sprechergremium<br />

Prof. Dr. Clemens Kauffmann, Prof.<br />

Dr. Antje Kley und Prof. Dr. Heike Paul<br />

fertiggestellt und eingereicht. Die Phase<br />

der Auslauffinanzierung bis 31.1.2012 wird<br />

von diesem Sprechergremium weiter verwaltet.<br />

Weitere Informationen über die Forschungsleistung<br />

sind zugänglich unter<br />

www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

261


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Learn@Haus - Nie zu alt fürs Internet<br />

Projekttitel<br />

Learn@Haus - Nie zu alt fürs Internet<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

http://www.lernhaus.net/<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Projektleitung<br />

Elena Coroian<br />

Kooperationspartner<br />

13 Mehrgenerationenhäuser bundesweit<br />

Laufzeit<br />

01.06.<strong>2011</strong> - 31.05.2012<br />

Förderer<br />

Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das projekt Learn@Haus zielt auf eine<br />

flexible, leicht skalierbare Symbiose von<br />

Lernen im Netz und Unterstützung in<br />

Präsenz, angepasst auf die Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten von Seniorinnen<br />

und Senioren und an die Rahmenbedingungen<br />

von Mehrgenerationenhäusern.<br />

Das Institut für Lern-Innovation (ILI) hat ein<br />

virtuelles Lernangebot entwickelt und mit<br />

mehr als 700 TeilnehmerInnen erfolgreich<br />

erprobt, das es Älteren ermöglicht, überall,<br />

wo ein Rechner mit Internetzugang zur<br />

Verfügung steht, sich einerseits selbstorganisiert,<br />

andererseits vielfach unterstützt,<br />

die kompetente Nutzung von Computer<br />

und Internet beizubringen. Jedem Älteren,<br />

der diesen Weg nutzen will, wird garantiert,<br />

erfolgreich zum Ziel zu kommen.<br />

Dieses Modell wird auf eine dezentrale<br />

Nutzung und Betreuung durch Mehrfamilienhäuser<br />

angepasst und mit 150 Seniorinnen<br />

und Senioren bundesweit erprobt.<br />

262 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK II)<br />

Projekttitel<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK<br />

II)<br />

Konstruktvalidierung und Konstrukterweiterung.<br />

Anschlussprojekt im Rahmen des<br />

DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1293<br />

„Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller<br />

Lernergebnisse und zur Bilanzierung<br />

von Bildungsprozessen“<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Didaktik der deutschen Sprache und<br />

Literatur<br />

• Pädagogische Psychologie/empirische<br />

Bildungsforschung<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat (Freie Universität<br />

Berlin)<br />

• Dr. Christel Meier<br />

• Dr. Thorsten Roick (Freie Universität<br />

Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

Institut für empirische Bildungsforschung<br />

der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Stanat<br />

und Prof. Dr. Thorsten Roick)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Marcus Friedrich<br />

Dr. Volker Gerner<br />

Sofie Henschel<br />

Tanja Römhild<br />

Marcus Friedrich<br />

Laufzeit<br />

11/09-10/11<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das im ersten Förderzeitraum des SPP<br />

durchgeführte LUK-Projekt zielte darauf<br />

ab, auf der Grundlage semiotischer Ästhetik<br />

ein Kompetenzmodell literarischen<br />

Verstehens zu entwickeln und empirisch<br />

zu prüfen, das drei Dimensionen umfasst:<br />

semantisches, idiolektales und kontextuelles<br />

literarästhetisches Urteilen. Erste<br />

Ergebnisse haben gezeigt, dass sich die<br />

Dimensionen empirisch unterscheiden<br />

lassen und LUK von allgemeiner Lesekompetenz<br />

abgegrenzt werden kann. Es<br />

sind jedoch weitere Analysen notwendig,<br />

um die Validität des Konstrukts genauer zu<br />

prüfen. In Studie II-1 wurde die kriteriale<br />

Validität von LUK genauer geprüft . In Studie<br />

II-2 wurde mit einer Reihe von differenziellen<br />

Validitätsanalysen untersucht, wie<br />

LUK bei lernschwachen Schüler(inne)n<br />

bzw. Hauptschüler(inne)n angemessen(er)<br />

erfasst werden kann. Studie II-3 hatte<br />

die Frage zum Gegenstand, wie sich literarische<br />

Verstehenskompetenz über ein<br />

Schuljahr entwickelt und inwieweit Veränderungen<br />

durch schulbezogene und außerschulische<br />

Beschäftigung mit Literatur<br />

beeinflusst werden.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

263


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK III)<br />

Projekttitel<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK<br />

III)<br />

Modelldifferenzierung und -integration<br />

<strong>2011</strong>-2013<br />

Anschlussprojekt im Rahmen des DFG-<br />

Schwerpunktprogramm SPP 1293 „Kompetenzmodelle<br />

zur Erfassung individueller<br />

Lernergebnisse und zur Bilanzierung von<br />

Bildungsprozessen“<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel.: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Didaktik der deutschen Sprache und<br />

Literatur<br />

• Pädagogische Psychologie/empirische<br />

Bildungsforschung<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking (FAU)<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat (IQB)<br />

• Dr. Christel Meier (FAU)<br />

• Prof. Dr. Thorsten Roick (HU Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

• IQB (Prof. Dr. Petra Stanat)<br />

• Institut für erziehungswissenschaftliche<br />

Methodenlehre der HU Berlin (Prof. Dr.<br />

Thorsten Roick)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Dr. Volker Gerner<br />

Sofie Henschel<br />

Adelheid Rieder<br />

Laufzeit<br />

11/11-10/13<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Literarischem Textverstehen kommt in den<br />

nationalen Bildungsstandards ein zentraler<br />

Stellenwert zu. Eine klare kompetenztheoretische<br />

Bestimmung dieses Lernbereichs<br />

fehlt jedoch bislang. In dem in den<br />

beiden ersten Förderperioden des SPP<br />

durchgeführten Projekt „Literarästhetische<br />

Urteilskompetenz“ (LUK) wurde auf der<br />

Basis semiotischer Ästhetik ein dreidimensionales<br />

Kompetenzmodell mit den Dimensionen<br />

„semantisches“, „idiolektales“<br />

und „kontextuelles“ literarästhetisches Urteilen<br />

entwickelt. Die bisherigen Ergebnisse<br />

weisen darauf hin, dass sich vor allem<br />

die ersten beiden Dimensionen empirisch<br />

unterscheiden lassen und LUK sich von<br />

allgemeiner Lesekompetenz auch dann<br />

abgrenzen lässt, wenn diese über literarische<br />

Texte erfasst wird. Es sind jedoch<br />

weitere Analysen notwendig, um die Dimensionalität<br />

und Validität des Konstrukts<br />

genauer zu prüfen. In Studie III-1 soll die<br />

Validität des Konstrukts unter Einbeziehung<br />

des fachspezifischen Vorwissens geprüft<br />

werden. Dazu soll der in der zweiten<br />

Förderperiode begonnene Längsschnitt in<br />

der 10. Klasse fortgesetzt werden. Studie<br />

III-2 hat die Ausdifferenzierung der idiolektalen<br />

Dimension zum Gegenstand. Die Erweiterung<br />

des LUK-Modells um das Erfassen<br />

literarisch kodierter Emotionalität ist<br />

Gegenstand von Studie III-3. Studie III-4<br />

soll schließlich durch Re-Analysen der Daten<br />

der Bildungsstandard-Aufgaben überprüfen,<br />

ob die dort implementierten Items<br />

nach den LUK-Dimensionen modellierbar<br />

sind und ob sich auch an diesen Daten<br />

eine differenzierte Betrachtung von Lesekompetenz<br />

bestätigt.<br />

264 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Lokale Eliten in hellenistischer und römischer Zeit<br />

Projekttitel<br />

Lokale Eliten in hellenistischer und römischer<br />

Zeit<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäologie<br />

• Alte Geschichte<br />

• Ägyptologie<br />

• Indogermanistik<br />

• Judaistik<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Boris Dreyer<br />

• Franz Mittag (Köln)<br />

Kooperationspartner<br />

Fachwissenschaftler aus Belgien, Frankreich,<br />

England, Polen, Deutschland<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aike van Douwe<br />

Laufzeit<br />

2006-2012/13<br />

Förderer<br />

Gerda Henkel Stiftung und DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Funktion der Lokalen Eliten im Rahmen<br />

des eigenen sozialen Rahmens und gegenüber<br />

der Zentralregierung der Großreiche.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

265


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

MobiSen<br />

Projekttitel<br />

MobiSen<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

http://www.mobisen.org/<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Projektleitung<br />

Paul Held<br />

Laufzeit<br />

01.03.2012 - 31.12.2012<br />

Förderer<br />

BMFSFJ<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „MobiSen“ erprobt durch ein<br />

Feldexperiment die Möglichkeiten von<br />

transportablen und damit überall nutzbaren<br />

Tablet PC für das Lernen Älterer. Zwei<br />

Gruppen älterer Menschen werden je einen<br />

betreuten e-Learning-Kurs im Internet<br />

durchlaufen: Eine Gruppe mit herkömmlichen<br />

PC und die andere mit Tablet PC.<br />

Ziel ist es, Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten<br />

mobiler Endgeräte für das<br />

vernetzte Lernen Älterer zu erhalten und<br />

bundesweit zu nutzen.<br />

266 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Políticas de la literatura en América Latina (siglos xix-xxi)<br />

Projekttitel<br />

Políticas de la literatura en América Latina<br />

(siglos xix-xxi)<br />

Politics of literature in Latin America (19 th -<br />

21 st centuries)<br />

Adresse<br />

• Institut für Romanistik (FAU)<br />

• Aula Rama (UNR, Facultad de Humanidades<br />

y Artes), Entre Ríos 758,<br />

Rosario, Prov. de Santa Fe, Argentina<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinamerikanistik<br />

• translation studies<br />

• Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Andrea Pagni<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Enrique Foffani<br />

• Prof. Dr. Mónica Bernabé (Universidad<br />

Nacional de Rosario, Argentinien)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Rosano, Susana (UNR)<br />

Samson, Regina (FAU)<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>- 2014<br />

Förderer<br />

• DAAD<br />

• FAU<br />

• UNR<br />

Projektart<br />

• Eigenforschung<br />

• sonstige Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die Spannung zwischen Ästhetik und Politik<br />

stellt eine wesentliche Grundlage der<br />

lateinamerika nischen Literatur dar. Ausgehend<br />

von dieser Tatsache werden im<br />

Projekt unterschiedliche Wirkungen dieser<br />

Spannung auf die Literatur als künstlerische<br />

Schreibpraxis und als kulturelle<br />

Institution an vier Schlüsselmomenten der<br />

postkolonialen lateinamerikanischen Literaturgeschichte<br />

analysiert. Gegenstand<br />

der Analyse sind: 1. Im Zusammenhang mit<br />

der staatsbildenden Funktionen von Literatur<br />

im 19. Jahrhundert, die Rolle der literarischen<br />

Übersetzung im Konstruktionsprozess<br />

nationaler Literaturen im Verlauf des<br />

19. Jahrhunderts; 2. die Herausbildung<br />

des literarischen Feldes in Lateinamerika<br />

im Rahmen der Säkularisierung am Ende<br />

des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Verlagspolitik und der Übersetzungstätigkeit;<br />

3. verschiedene deszentrierte<br />

Praktiken des Literarischen an der Kreuzung<br />

von Hoch- und Populärkultur in der<br />

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie<br />

4. die Umstrukturierung der Beziehungen<br />

zwischen Literatur und Politik nach der Krise<br />

der Figur des engagierten Intellektuellen<br />

(1960-2000). Im Rahmen des Projekts<br />

wurde im Jahr <strong>2010</strong> eine erste internationale<br />

Tagung an der UNR in Rosario, Argentinien<br />

abgehalten.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

267


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Predigital<br />

Projekttitel<br />

Predigital<br />

Adresse<br />

Kochstraße 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22024<br />

Dipl. Theol. Romina Rieder<br />

romina.rieder@theologie.uni-erlangen.de<br />

http://www.theologie.uni-erlangen.de/<br />

lehrstuhl-fuer-praktische-theologie/projekte/predigital.html<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Praktische Theologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Alexander Deeg (Leipzig)<br />

• apl. Prof. Dr. Hanns Kerner<br />

• Prof. Dr. Martin Nicol<br />

Kooperationspartner<br />

• Lehrstuhl für Praktische Theologie<br />

Erlangen<br />

• Lehrstuhl für Praktische Theologie<br />

Leipzig<br />

• Gottesdienstinstitut Nürnberg<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl. Theol. Romina Rieder<br />

Laufzeit<br />

<strong>2010</strong>-2015<br />

Projektart<br />

Auftragsforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Bei dem Projekt Predigital (= Predigt digital)<br />

handelt es sich um eine Datenbank, die<br />

nach einer internen Aufbauphase zu Aus-,<br />

Fort-, und Weiterbildungszwecken im Bereich<br />

der Predigtlehre eingesetzt werden<br />

soll. Dazu werden Predigten erfasst, die<br />

digital in Ton und Bild vorliegen und die<br />

für die homiletische Didaktik von Interesse<br />

sind. In zahlreichen Fortbildungen hat es<br />

sich als außerordentlich förderlich erwiesen,<br />

Predigten nicht nur in Form von Texten,<br />

sondern auch mit Hilfe audiovisueller<br />

Medien in der homiletischen Arbeit zu repräsentieren.<br />

268 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Projekt für die Untersuchung des Lernens in der Sekundarstufe (PULSS)<br />

Projekttitel<br />

Projekt für die Untersuchung des Lernens<br />

in der Sekundarstufe (PULSS)<br />

Adresse<br />

Regensburger Straße 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-570<br />

Fax: 911/5302-166<br />

psycho@ewf.uni-erlangen.de<br />

http://www.psycho.ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Psychologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Franzis Preckel<br />

• Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />

• PD Dr. Eva Stumpf<br />

• Prof. Drs. Albert Ziegler<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />

• PD Dr. Eva Stumpf (Universität Würzburg)<br />

• Prof. Dr. Franzis Preckel (Universität<br />

Trier)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Bettina Harder<br />

Monika Motschenbacher<br />

Eva Stumpf<br />

Susanne Trottler<br />

Katharina Vogl<br />

Christina Weiß<br />

Laufzeit<br />

April 2008 bis Dezember 2012<br />

Förderer<br />

Karg-Stiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Durch die Ergebnisse der PISA-Studie<br />

und anderer Schulleistungsstudien sind<br />

die langfristige Kompetenzentwicklung<br />

der Schülerinnen und Schüler und der Unterricht<br />

in der Sekundarstufe 1 stärker in<br />

den Vordergrund der Forschung gerückt<br />

worden. Umfassende Langzeitstudien,<br />

die neben der Leistungsentwicklung zusätzlich<br />

weitere einflussreiche Aspekte in<br />

der Sekundarstufe 1 überprüfen und neue<br />

Entwicklungen des Gymnasialbereichs –<br />

wie segregative Konzepte – erfassen, sind<br />

notwendig geworden. Als relativ neuer<br />

segregativer Ansatz existiert seit einigen<br />

Jahren die Gruppierung überdurchschnittlich<br />

intelligenter Kinder in speziellen Förderklassen.<br />

Im aktuellen Forschungsprojekt wird<br />

daher als Maßnahme der Qualitätssicherung<br />

im Auftrag des Bayerischen und<br />

Baden-Württembergischen Kultusministeriums<br />

eine wissenschaftliche Begleituntersuchung<br />

an acht Gymnasien – je vier in<br />

Bayern und Baden-Württemberg – durchgeführt.<br />

Diese Gymnasien haben in den<br />

letzten Jahren neben den regulären Jahrgangsstufen<br />

auch Förderklassen für überdurchschnittlich<br />

intelligente Schülerinnen<br />

und Schüler eingerichtet. Es können somit<br />

sowohl integrative Förderkonzepte als<br />

auch segregative Ansätze des Gymnasialbereichs<br />

begutachtet werden, da neben<br />

den Hochbegabtenzügen pro Schule auch<br />

zwei reguläre Parallelklassen untersucht<br />

werden.<br />

Ab dem Schuljahr 2008/2009 werden die<br />

fünften Klassen dieser Gymnasien fortlaufend<br />

bis zur siebten Jahrgangsstufe in verschiedenen<br />

Bereichen untersucht. Dabei<br />

werden sowohl die schulischen Leistungen<br />

als auch Variablen, die das Leistungsverhalten<br />

beeinflussen – wie Arbeitshaltung,<br />

Lern- und Leistungsmotivation und Selbstkonzepte<br />

eigener Fähigkeiten – erfasst.<br />

Zudem wird der Unterricht hinsichtlich didaktischer<br />

Methoden und curricularer Inhalte<br />

erfasst und beschrieben. Ergänzend<br />

wird die Eltern- und Lehrerperspektive das<br />

Bild über die schulischen Modelle vervollständigen.<br />

Im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> wurde eine<br />

zweite Kohorte in die Untersuchung miteinbezogen<br />

um zu bestimmen, inwieweit<br />

sich die Ergebnisse der ersten Kohorte replizieren<br />

lassen. Auch die zweite Kohorte<br />

startete wieder ab der fünften Jahrgangsstufe<br />

und wird in allen genannten Inhaltsbereichen<br />

untersucht.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

269


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Präsenz und implizites Wissen<br />

Projekttitel<br />

Präsenz und implizites Wissen<br />

Graduiertenkolleg GRK 1718<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Heike Paul<br />

Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Telefon: +49 9131 8522437<br />

Telefax: +49 9131 8529361<br />

Heike.Paul@amer.phil.uni-erlangen.de<br />

http://www.praesenz.uni-erlangen.de/<br />

home.php<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Amerikanistik<br />

• Komparatistik<br />

• Medienwissenschaft<br />

• Politische Wissenschaft<br />

• Religionswissenschaft<br />

• Sinologie<br />

• Systematische Theologie<br />

• Soziologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Heike Paul<br />

Betreuer/innen<br />

Prof. Dr. Heike Paul (Amerikanistik)<br />

Prof. Dr. Antje Kley (Amerikanistik)<br />

Prof. Dr. Dirk Kretzschmar (Komparatistik)<br />

Prof. Dr. Kay Kirchmann (Medienwissenschaft)<br />

Dr. Christoph Ernst (Medienwissenschaft)<br />

Prof. Dr. Clemens Kauffmann (Politische<br />

Wissenschaft)<br />

Prof. Dr. Christoph Schumann (Politische<br />

Wissenschaft)<br />

Prof. Dr. Andreas Nehring (Religionswissenschaft)<br />

Prof. Dr. Thomas Fröhlich (Sinologie)<br />

Prof. Dr. Michael Lackner (Sinologie)<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schoberth (Theologie)<br />

Prof. Dr. Frank Adloff (Soziologie)<br />

Koordinator/in<br />

Dr. Katharina Gerund<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2016<br />

Förderer<br />

DFG Graduiertenkolle GRK 1718<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die Debatte um Präsenz – verstanden als<br />

zeitliche und räumliche Gegenwart und<br />

Unmittelbarkeit – findet im internationalen<br />

Forschungskontext bisher auf die europäische<br />

Ideengeschichte beschränkt und<br />

dort ins-besondere auf ästhetische Diskurse<br />

fokussiert statt. Demgegenüber untersucht<br />

das Graduiertenkolleg „Prä-senz<br />

und implizites Wissen“ in kulturvergleichender<br />

Perspektive kulturell divergente<br />

Formen der Diskursivie-rung von Präsenz<br />

in verschiedenen gesellschaftlichen Funktionsbereichen.<br />

Die Forschungshypothese<br />

lautet, dass Präsenz und implizites Wissen<br />

in einem wechselseitigen Begründungszusammenhang<br />

stehen. Dadurch wird ein<br />

neuartiger Ansatz in die Forschungsdiskussion<br />

eingeführt, der die Debatte um<br />

Präsenz um die Dimension des Kulturvergleichs<br />

erweitert. Verbunden sind mit diesem<br />

Ansatz Forschungsperspektiven, die<br />

im Rückgriff sowohl auf kultur- als auch sozialwissenschaftliche<br />

Theorie- und Methodenbestände<br />

entwickelt werden und das<br />

Augenmerk auf die Reflexion der visuellen,<br />

materiellen und performativen Aktualisierungen<br />

relevanter Präsenzphänomene<br />

in verschiedenen Funktionsbereichen und<br />

unterschiedlichen Kulturräumen legen.<br />

Das anspruchsvolle Forschungsprogramm<br />

ist mit einem Qualifizierungs- und Betreuungskonzept<br />

verknüpft, das sich durch die<br />

Integration forschungsorientierter Ausbildung<br />

und praxisbezogener Maßnahmen<br />

auszeichnet. Aufbauend auf eine langjährige,<br />

erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Wissenschaftler<br />

ist das an der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg geplante Graduiertenkolleg<br />

in einem wissenschaftlichen<br />

Umfeld angesiedelt, in dem die Verbindung<br />

von interkulturel-ler Expertise und<br />

theoretischer Grundlagenreflexion im Kontext<br />

kulturraumspezifischer Forschungen<br />

pro-grammatisch vorangetrieben wird.<br />

270 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung in Europa<br />

Projekttitel<br />

Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung<br />

in Europa<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I<br />

Kochstr. 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22370<br />

Fax: 09131/85-22371<br />

rdsturm@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Politische Wissenschaft<br />

• Geschichte<br />

• Rechtswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Roland Sturm<br />

• Prof. Dr. E. Jesse (TU Chemnitz)<br />

• Prof. Dr. G. Strohmeier (TU Chemnitz)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Hanns-Peter Niedermeier<br />

Laufzeit<br />

2007-<strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

Hanns-Seidel-Stiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Rahmen des Promotionskollegs arbeiten<br />

über 20 Doktoranden, die ein Promotionsstipendium<br />

der Hanns-Seidel-Stiftung<br />

erhalten haben, zu verschiedenen Fragestellungen,<br />

die die Politik- und Parteienentwicklung<br />

in Europa betreffen:<br />

Diana Bergmann: Die Autonomisierung<br />

der Politikwissenschaft in Deutschland<br />

und Frankreich zwischen 1920 und 1960<br />

Christoph Blank:Interaktive Online-Kommunikation<br />

von Bundestagsabgeordneten<br />

Norman Bock: Zwischen Verdrängung<br />

und Verklärung. „Junge Welt“ und „Neues<br />

Deutschland“ in der Auseinandersetzung<br />

mit der Geschichte des europäischen<br />

Kommunismus<br />

Benedikt Brunner: Der Alterspräsident und<br />

seine Rede. Eine vergleichende Untersuchung<br />

der Alterspräsidentschaftsregelungen<br />

in acht deutschen und europäischen<br />

Parlamenten<br />

Sandra Fischer: Ganztagskinderbetreuung<br />

zwischen nationalem Handlungsbedarf<br />

und regionaler Autonomie. Deutschland,<br />

Kanada, Schweden und Frankreich<br />

im Vergleich<br />

Marleen Gambel: Politischer Extremismus<br />

in Deutschland. Eine Risikofeldanalyse<br />

Gunter Gerick: MfS und SED. Zum Verhältnis<br />

der SED-Bezirksleitung und der<br />

MfS-Bezirksverwaltung von 1961-1989<br />

Cathrin Gräber: Die nachgeholte Parteiwerdung<br />

der UMP – eine Analyse mit<br />

deutsch-französischer Perspektive<br />

Jan-Christoph Hauswald: Eine vergleichende<br />

Analyse des politischen Prozesses<br />

der Reformen von Post und Bahn in<br />

Deutschland und Großbritannien 1993/94<br />

Stefan Heck: Transparenz und Mandat<br />

Gerhard Hopp: Starkes Netzwerk – schwache<br />

Klientel? Zur Persistenz von Netzwerken<br />

zwischen Parteien und Verbänden bei<br />

abnehmender Bedeutung der vom Verband<br />

vertretenen sozialen Gruppe<br />

Susann Krause: Ethnische Organisation in<br />

den baltischen Staaten<br />

Sebastian-Frederik Kühnel: Volksparteien<br />

in der Krise? Eine typologisch-funktionalistische<br />

Analyse von Union und SPD im<br />

Ländervergleich<br />

Sebastian Liebold: Auf der Suche nach der<br />

Kultur des Nachbarn. Deutsches Frankreichbild<br />

und französisches Deutschlandbild<br />

der intellektuellen Kollaboration 1933<br />

bis 1940<br />

Alexander Löcher: Im Spannungsfeld von<br />

Politik und Verwaltung. Eine empirische<br />

Untersuchung zur Regierungskultur am<br />

Beispiel der sächsischen Ministerialbürokratie<br />

und des Landtags<br />

Michail Logvinov: Das System der Terrorismusbekämpfung<br />

in Russland: Symmetrien<br />

und Asymmetrien des Bekämpfungsansatzes<br />

Kamil Marcinkiewicz: Ist alles Innenpolitik?<br />

Der Einfluss der innenpolitisch motivierten<br />

Präferenzen der Entscheidungsträger<br />

auf die Außenpolitik – eine vergleichende<br />

Analyse ausgewählter Aspekte der Europapolitik<br />

zweier polnischer Regierungen<br />

Alexander Niedermeier: Gemeinsames<br />

Projekt oder Dominanz partikularer nationaler<br />

Interessen? Der Dualismus von nationaler<br />

und gemeinsamer europäischer<br />

Außen- und Sicherheitspolitiken und die<br />

Chancen weiterer EU-Integration. Eine<br />

interpretivistisch-realistische Studie der<br />

europäischen Beziehungen zum Nahen<br />

Osten seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

Constantin Schlachetzki: Heimatschutz<br />

und Sicherheit kritischer Infrastrukturen<br />

vor dem Hintergrund potentiellen Marktversagens<br />

– Eine Analyse staatlicher und<br />

privatwirtschaftlicher Maßnahmen zur Terrorabwehr<br />

in Deutschland und den Vereinigten<br />

Staaten<br />

Martina Schlögel: Sicherheitspolitik in Krisensituationen<br />

und ihre „Post-Krisenentwicklung“<br />

Ingo Schorlemmer: Lissabon in Deutschland.<br />

Die Auswirkungen der Lissabon-<br />

Strategie der Europäischen Union auf<br />

Europäisierungsprozesse in Deutschland<br />

am Beispiel der Wettbewerbs- und der Beschäftigungspolitik<br />

Kristin Schreiter: Stellung und Entwicklungspotential<br />

zivilgesellschaftlicher Gruppen<br />

in Russland<br />

Nadine Stückrath: Effektiver Individualrechtsschutz<br />

im Europarecht: Stand – Entwicklung<br />

– Perspektiven<br />

Heike Tuchscheerer: Vereinigtes Deutschland:<br />

eine „neue“ oder „erweiterte Bundesrepublik“?<br />

Britta Walthelm: How have the 9/11 terrorist<br />

attacks stimulated policy change in the<br />

UK, Germany and Spain? A study of the<br />

dynamics of policy change after significant<br />

events<br />

Thorsten Winkelmann: Public-Private-<br />

Partnership: Kooperationsformen zwischen<br />

Effizienz, Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

271


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

SAGE - The Student Advancement of Graduates Employability project<br />

Projekttitel<br />

SAGE - The Student Advancement of<br />

Graduates Employability project<br />

Adresse<br />

Institut für Lern-Innovation<br />

Nägelsbachstr. 25b<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24735<br />

head@fim.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Projektleitung<br />

Thomas Kretschmer<br />

Kooperationspartner<br />

• The National Unions of Students in<br />

Europe (ESIB)<br />

• Executive Unit of the National Qualifications<br />

and Adult Traini (EUNQATC)<br />

• The National Conference of Students in<br />

Hungary (HÖOK)<br />

• Spanish Coordinator of Students’ Representatives<br />

of Public Uni (CREUP)<br />

• The National Union of Students in<br />

Denmark (DSF)<br />

• Union of Students in Finnish Universities<br />

of Applied Sciences (SAMOK)<br />

Laufzeit<br />

01.11.<strong>2011</strong> - 31.10.2014<br />

Förderer<br />

LLP - Erasmus<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Hauptziel des SAGE-Projektes ist es,<br />

Kenntnisse über die Auswirkungen der<br />

Umsetzung europäischer Hochschulreformen<br />

auf die Beschäftigungsfähigkeit von<br />

Absolventen zu gewinnen. Hierbei soll v.a.<br />

die Kapazität von studentischen Vertretern<br />

zur Mitwirkung und Mitgestaltung gesteigert<br />

werden, um so die Verbesserung der<br />

Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen<br />

auf europäischer, nationaler und lokaler<br />

Ebene anzustreben.<br />

Die Ziele im Einzelnen:<br />

• Erstellen einer Übersicht über die derzeitige<br />

Bildungspolitik in Europa;<br />

• Ermittlung der Zusammenhänge zwischen<br />

Bildungspolitik und der Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Absolventen;<br />

• Identifizierung von langfristigen Trends,<br />

die die Beschäftigungsfähigkeit der<br />

Absolventen formen;<br />

• Anhörung und Einbeziehung der relevanten<br />

Akteure bei der Ausarbeitung<br />

politischer Empfehlungen;<br />

• Entwicklung einer kohärenten Analyse<br />

in Ländern mit sowohl negativen als<br />

auch positiven Ergebnissen bei der<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bei<br />

Graduierten und die Identifizierung der<br />

Verbindungen zwischen diesen Ergebnissen<br />

und politischen Prozessen;<br />

• Kontaktaufnahme mit nationalen<br />

Ansprechpartnern und Einbezug ihrer<br />

Ansichten im Rahmen einer Studie zum<br />

Thema „Beschäftigungsfähigkeit von<br />

Studenten“;<br />

• Schulung von mindestens 80 Vertretern<br />

der Studierenden zum Thema Beschäftigungsfähigkeit.<br />

272 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter und Früher Neuzeit.<br />

Projekttitel<br />

Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter<br />

und Früher Neuzeit.<br />

Interkulturelle Perspektiven in Europa und<br />

Asien (DFG FOR 1533)<br />

Adresse<br />

Prof. Dr. Klaus Herbers (Sprecher)<br />

Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte<br />

und Historische Hilfswissenschaften<br />

Kochstraße 4<br />

91054 Erlangen<br />

Telefon: +49 9131 8522356<br />

Telefax: +49 9131 8525891<br />

E-Mail Klaus.Herbers@gesch.phil.unierlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mitelalter<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinische Philologie des Mittelalters<br />

und der Neuzeit<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Christliche Archäologie<br />

• Germanistische Mediävistik<br />

• Sinologie<br />

• Religions- und Missionswissenschaft<br />

• Indologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Klaus Herbers (Sprecher)<br />

Prof. Dr. Heidrun Brückner<br />

Prof. Dr. Michele C. Ferrari<br />

Prof. Dr. Carola Jäggi<br />

Prof. Dr. Susanne Köbele<br />

Prof. Dr. Michael Lackner<br />

Prof. Dr. Andreas Nehring<br />

Prof. Dr. Karin Steiner<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Matthias Ahlborn<br />

Andrea Beck M.A.<br />

Andreas Berndt M.A.<br />

Larissa Düchting M.A.<br />

Diana Nitzschke M.A.<br />

Natalie Porwol<br />

Christian Saßenscheidt M.A.<br />

Dr. Roger Thiel<br />

Sebastian Watta M.A.<br />

Projekte<br />

• Modelle der Konstruktion von Sakralität<br />

im Zuge der hinduistischen Restauration<br />

im südindischen Großreich von<br />

Vijayanagara (14.-16. Jh.) (Antragsteller<br />

Brückner, Heidrun)<br />

• Heilige an den Grenzen Lateineuropas<br />

(Antragsteller Herbers, Klaus)<br />

• Heiligkeit auf Widerruf. Zur Spannung<br />

von Individuum und Institution in<br />

Heiligkeitsentwürfen der Mystik des<br />

Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />

(Antragsteller Köbele, Susanne)<br />

• Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter<br />

und Früher Neuzeit. Interkulturelle<br />

Perspektiven in Europa und Asien<br />

(Antragsteller Herbers, Klaus)<br />

• Von der kultischen Verehrung zur Verehrung<br />

ohne Kult: Felix und Regula in<br />

Zürich (8.-18. Jahrhundert (Antragsteller<br />

Ferrari, Michele Camillo)<br />

• Saralität und Verausgabung im Rahmen<br />

chinesischer Trauer- und Begräbniszeremonien<br />

(Antragsteller Lackner,<br />

Michael)<br />

• Von der Saralität des Ursprungs zum<br />

Ursprung des Sakralen - Max Müllers<br />

Rekonstruktion der Religion aus den<br />

Partikeln der Sprache (Antragsteller<br />

Nehring, Andreas)<br />

• Sakrale Zonen im frühchristlichen<br />

Kirchenbau. Zum Kommunikationspotential<br />

von Bodenmosaiken für die<br />

Binnenhierarchie heiliger Räume - ein<br />

west-östlicher Vergleich (Antragsteller<br />

Jäggi, Carola)<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2014<br />

Förderer<br />

DFG Forschergruppe FOR 1533<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung der Projekte<br />

Die kultische Verehrung der beiden Züricher<br />

Stadtpatrone und (angeblichen) spätantiken<br />

Märtyrer Felix und Regula nimmt<br />

Prof. Dr. Michele Ferrari, Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Lateinische Philologie des Mittelalters<br />

und der Neuzeit, unter die Lupe. Er<br />

untersucht die identitätsstiftende Wirkung,<br />

die der Kult auf die städtische Gemeinschaft<br />

Zürichs hatte. Unter dem Titel „Von<br />

der kultischen Verehrung zur Verehrung<br />

ohne Kult: Felix und Regula in Zürich (8.-<br />

18. Jahrhundert)“ fokussiert Ferrari das<br />

Phänomen der Sakralität im Mittelalter und<br />

in der Frühen Neuzeit.<br />

Das Projekt „Heilige an den Grenzen<br />

Lateineuropas“ unter der Leitung von Prof.<br />

Dr. Klaus Herbers, Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Mittelalterliche Geschichte, dient der<br />

Erforschung der Rolle von Heiligen und<br />

Heiligenkulten an den Grenzen Mittel- und<br />

Süditaliens sowie der Iberischen Halbinsel<br />

mit Blick auf die Entwicklung einer europäischen<br />

Identität. Berücksichtigt werden<br />

sollen auch islamische, byzantinisch-griechische,<br />

ost- und südslawische sowie jüdische<br />

Kulturen und Traditionen, die diese<br />

Prozesse an den Grenzen Europas beeinflussten.<br />

Anhand von Bodenmosaiken in Kirchen,<br />

die zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert<br />

nach Christus entstanden sind, geht Prof.<br />

Dr. Carola Jäggi, Inhaberin des Lehrstuhls<br />

für Christliche Archäologie, der Frage<br />

nach, mit welchen gestalterischen Mitteln<br />

heilige Räume geschaffen wurden. Das<br />

Projekt trägt den Titel „Sakrale Zonen im<br />

frühchristlichen Kirchenbau. Zum Kommunikationspotential<br />

von Bodenmosaiken für<br />

die Binnenhierarchie heiliger Räume – ein<br />

west-östlicher Vergleich“.<br />

Als heilig verehrte Personen standen im<br />

Mittelalter und in der Frühen Neuzeit teilweise<br />

der institutionalisierten Macht, zum<br />

Beispiel der Kirche, als subversive, gefährliche<br />

Gewalt gegenüber. Diese Spannungen<br />

zwischen Individuen und Institutionen<br />

stehen im Fokus des Projekts „Heiligkeit<br />

auf Widerruf. Zur Spannung von Individuum<br />

und Institution in Heiligkeitsentwürfen<br />

der Mystik des Mittelalters und der Frühen<br />

Neuzeit“. Geleitet wird das Projekt von<br />

Prof. Dr. Susanne Köbele, der Inhaberin<br />

des Lehrstuhls für Germanistische Mediävistik.<br />

Die Kritik an der Verschwendung materieller<br />

Ressourcen bei traditionellen Begräbnissen<br />

in China steht im Mittelpunkt des<br />

Projekts von Prof. Dr. Michael Lackner, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Sinologie. Unter<br />

dem Titel „Sakralität und Verausgabung im<br />

Rahmen chinesischer Trauer- und Begräbniszeremonien“<br />

will er die Veränderungen<br />

dieser Zeremonien im 20. Jahrhundert untersuchen<br />

und in Zusammenhang stellen<br />

mit den theoretischen Überlegungen französischer<br />

Denker wie Marcel Mauss und<br />

Georges Bataille.<br />

Wie Religion entsteht und auf welche<br />

Ursprünge das Sakrale zurückgeführt<br />

werden kann, hat bereits im 19. Jahrhundert<br />

der Oxforder Indologe und Sprachwissenschaftler<br />

Max Müller (1823-1900)<br />

erforscht. Prof. Dr. Andreas Nehring, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Religions- und<br />

Missionswissenschaft, hinterfragt die Ergebnisse<br />

Müllers in dem Forschungsvorhaben<br />

„Von der Sakralität des Ursprungs<br />

zum Ursprung des Sakralen – Max Müllers<br />

Rekonstruktion der Religion aus den Partikeln<br />

der Sprache“.<br />

Das siebte Teilprojekt steuert die Julius-<br />

Maximilians-Universität Würzburg bei. Darin<br />

analysieren Prof. Dr. Heidrun Brückner,<br />

Inhaberin des Lehrstuhls für Indologie, und<br />

Dr. Karin Steiner sakrale Phänomene im<br />

südindischen Reich Vijayanagara vom 14.<br />

bis zum 16. Jahrhundert. Das Forschungsthema<br />

lautet „Modelle der Konstruktion<br />

von Sakralität im Zuge der hinduistischen<br />

Restauration im südindischen Großreich<br />

von Vijayanagara (14.-16. Jahrhundert)“.<br />

Publikationen<br />

Sakralität zwischen Antike und Neuzeit.<br />

hg. v. Berndt Hamm, Klaus Herbers und<br />

Heidrun Stein-Kecks, (Beiträge zur Hagiographie,<br />

6), Stuttgart 2007<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

273


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Pluralisierung und Hierarchisierung von Lyrikmodellen<br />

Projekttitel<br />

Pluralisierung und Hierarchisierung von<br />

Lyrikmodellen<br />

in der italienischen Frühen Neuzeit (Teilprojekt<br />

A4 des an der LMU München angesiedelten<br />

SFB Pluralisierung und Autorität<br />

in der Frühen Neuzeit, nach Berufung des<br />

Projektleiters an die FAU bis September<br />

<strong>2010</strong> in Auslauffinanzierung geführt und<br />

von Erlangen aus geleitet. Fortsetzungsantrag<br />

im Rahmen eines Erlanger DFG-<br />

Einzelprojekts ist in Arbeit)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere<br />

Wissenskulturen der Frühen Neuzeit<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22430<br />

Fax: 09131/85-23096<br />

Bernhard.Huss@roman.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Carolin Hennig, M.A.<br />

Wienke Moß, M.A.<br />

Laufzeit<br />

bis September <strong>2010</strong><br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

SFB-Teilprojekt<br />

Publikationen<br />

LMU-Verbund: Romanistik, Anglistik, Germanistik/Mediävistik,<br />

Gräzistik, Kunstgeschichte,<br />

Geschichte, Rechtsgeschichte,<br />

Philosophie, Musikwissenschaft, Philosophiegeschichte<br />

Ausführliches Publikationsverzeichnis<br />

unter: http://www.sfb-frueheneuzeit.unimuenchen.de/publ/publikationen.pdf;<br />

dort<br />

unter den Autorennamen: Busjan (Grundausstattung),<br />

Huss (Projektleiter, früher<br />

Grundausstattung), Mehltretter (bisheriger<br />

Mitarbeiter), Neumann (früherer Mitarbeiter),<br />

Regn (früherer Projektleiter)<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Teilprojekt A4, das zuvor den Titel<br />

Autor, Autorität, Text: Kanonisierung und<br />

‚neue Hermeneutik‘ im Lyrikkommentar<br />

der italienischen Renaissance trug, hat<br />

unter der ehemaligen Leitung von Gerhard<br />

Regn gezeigt, wie im gelehrten Diskurs<br />

über die Lyrik in Italien angesichts einer<br />

überkommenen Modellpluralität (volkssprachliche<br />

Tradition versus (neu-)lateinische<br />

Elegie) und eines gewissen Autoritätsdefizits<br />

Francesco Petrarca am Anfang<br />

des Cinquecento als Autorität positioniert<br />

wird. In seiner Neuausrichtung will das<br />

Projekt die diachronische Perspektive bis<br />

an die Grenze zum 17. Jahrhundert ausweiten<br />

und dabei das Augenmerk auf ein<br />

dialektisches Verhältnis von Autoritätssetzung<br />

und Pluralisierung richten, das nicht<br />

allein auf dem Gebiet der theoretischen<br />

Literatur, sondern vor allem in der Interaktion<br />

von Theorie und dichterischer Praxis<br />

zu beobachten ist. Denn im Verlauf des<br />

Cinquecento gerät die Liebeslyrik in den<br />

Sog eines neuerlichen Pluralisierungsgeschehens,<br />

das durch die Erschließung<br />

neuer praktischer (Odendichtung) und<br />

theoretischer Modelle (Aristoteles, Longin)<br />

hervorgerufen wird. Ziel des Projektes<br />

ist es aufzuzeigen, wie in dieser Situation<br />

zum einen durch Hierarchisierung<br />

und immer komplexere Systementwürfe<br />

neue Ordnungsbildungen versucht werden,<br />

zum anderen durch Uminterpretation<br />

kanonischer Texte und Eskamotierung<br />

von Widersprüchen auf theoretischer wie<br />

dichtungspraktischer Ebene Konflikte still<br />

gestellt werden. Auf diese Weise wird augenfällig,<br />

dass die neuen Ordnungsbestrebungen<br />

häufig eine nur augenscheinliche<br />

Einheit generieren, die zugleich das Potential<br />

erneuter Pluralisierung in sich birgt.<br />

Im Gefolge des Aristotelismus zeichnet<br />

sich dabei eine Tendenz zu poetologischer<br />

Systembildung ab, die nicht mehr auf einem<br />

fundierenden Musterautor aufbaut,<br />

sondern im Gegenteil Musterautoren wie<br />

Petrarca nur noch als exemplarische in<br />

ihr System integrieren kann (Tasso) oder<br />

diese als unpassende fallen lassen muss<br />

(Tassoni, Marino). Der Horizont des Projektes<br />

besteht in dem Versuch, die einzelnen<br />

Forschungsergebnisse auf eine<br />

Archäologie jenes scheinbar vereinheitlichten,<br />

aber letztlich inhomogenen Lyrikbegriffs<br />

hin zu bündeln, der in den Publikationen<br />

um 1600 (etwa bei Marino, La Lira)<br />

zum ersten Mal greifbar wird und bis heute<br />

aktuell erscheint.<br />

274 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Schicksal, Freiheit und Prognose.<br />

Projekttitel<br />

Internationales Kolleg für Geisteswissenschaftliche<br />

Forschung:<br />

Schicksal, Freiheit und Prognose.<br />

Bewältigungsstrategien in Ostasien und<br />

Europa<br />

Adresse<br />

Ulrich-Schalk-Str. 3a<br />

91056 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-20618<br />

Fax: 09131/85-20630<br />

ikgf@ikgf.uni-erlangen.de<br />

www.ikgf.uni-erlangen.de/<br />

Ansprechpartner/in<br />

Prof. Dr. Michael Lackner<br />

Tel: 09131/85-20619<br />

Michael.Lackner@ikgf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Sinologie<br />

• Geschichte des Mittelalters<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Michael Lackner (Direktor)<br />

Prof. Dr. Klaus Herbers (1. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Prof. Dr. Thomas Fröhlich (2. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Kooperationspartner<br />

Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften<br />

(Peking, China)<br />

École Pratique des Hautes études (Paris,<br />

Frankreich)<br />

Universität Oslo (Oslo, Norwegen)<br />

Università del Salento (Lecce, Italien)<br />

Academia Sinica, (Taipei, Taiwan)<br />

Princeton University (Princeton, USA)<br />

Rice University (Houston, Texas)<br />

Beijing Normal University (Peking, China)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Visiting Scholars<br />

Dr. Laszlo Sandor Chardonnens<br />

Dr. Dimitri Drettas<br />

Dr. Albert Galvany<br />

Dr. Sophia Katz<br />

Prof. Hsien-huei Liao<br />

PD Dr. Hannes Möhring<br />

Prof. Loris Sturlese<br />

Prof. Qi Zhou<br />

Research Partners<br />

Prof. Dr. Günther Görz<br />

Prof. Jinlin Hwang<br />

Prof. Dr. Jürgen Gebhardt<br />

Prof. Dr. Andreas Nehring<br />

Dr. Michael Schimmelpfennig<br />

Zhiyi Yang<br />

Administrative Coordinator<br />

Petra Hahm<br />

Research Coordinator<br />

Esther-Maria Guggenmos<br />

Research Fellows<br />

Katrin Bauer<br />

Wiebke Deimann<br />

Dominik Kuhn<br />

Michael Lüdke<br />

Hans Christian Lehner<br />

Nikola Markewitsch<br />

Research Assistants<br />

Ayinuer Amuti<br />

Christine Avram<br />

Eva Djakowski<br />

Philipp Hünnebeck<br />

Judith Merges<br />

Christina Oikonomou<br />

Mandy Schaarschmidt<br />

Friederike Schimmelpfennig<br />

Holger Schneider<br />

Florian Wagner<br />

Philipp Winkler<br />

Laufzeit<br />

6 Jahre<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Prognose ist eine anthropologische<br />

Konstante, die sich in allen Kulturen findet,<br />

doch verschiedenartig artikuliert. Auch in<br />

den westlichen Gegenwartsgesellschaften<br />

ist Prognostik omnipräsent, selbst wenn<br />

die Frage nach dem individuellen oder<br />

kollektiven „Schicksal“ und den Strategien<br />

zu seiner Bewältigung in den westlichen<br />

Geisteswissenschaften keine Aktualität<br />

mehr besitzt, Begriffe wie „Vertrauen“ und<br />

„Risiko“ das traditionelle Fatum ersetzt haben,<br />

und Prognostik nur noch im Rahmen<br />

wissenschaftlich anerkannter Parameter<br />

akzeptiert wird. Für die westlichen Zivilisationen<br />

wird eine „Kontingenzgesellschaft“<br />

unterstellt (Greven 2000). Damit wird die<br />

Struktur des modernen Weltverständnisses<br />

im Sinne einer „Logik der Unbestimmtheit“<br />

gefasst (Gamm 1994), deren Lebensform<br />

durch Ambivalenz bestimmt ist. Bei<br />

diesen Diagnosen wird häufig übersehen,<br />

dass es Zivilisationen gibt, die die europäische<br />

Aufklärung nur in Teilen (nach)<br />

vollzogen und auch in der Moderne eigene<br />

Vorstellungen zur Bewältigung kollektiven<br />

und individuellen Schicksals modifiziert<br />

haben. Die Beobachtung, dass Menschen<br />

in Ostasien scheinbar „gelassener“ auf die<br />

Wechselfälle des Lebens reagieren, muss<br />

durch eine noch ausstehende Erforschung<br />

ihrer Vorstellungen vom Schicksal begründet<br />

werden. Prognostische Techniken haben<br />

in Ostasien offenbar eine ausgeprägtere<br />

psychohygienische Bedeutung als in<br />

westlichen Gesellschaften. Das Internationale<br />

Forschungskolleg wirkt dem Eurozentrismus<br />

der Geisteswissenschaften<br />

schon durch seine Fragestellung offensiv<br />

entgegen; allein die Beteiligung einer erheblichen<br />

Anzahl von Forscherinnen und<br />

Forschern aus Ostasien garantiert die<br />

systematische Konfrontation mit anderen<br />

Wissenskulturen: eine scheinbar regionalspezifische<br />

Frage wird hier transdisziplinär<br />

komparativ verhandelt, und die Sinologie<br />

ist in diesem Vorhaben, anders als in größeren<br />

Forschungsverbünden in Europa<br />

üblich, die Leitdisziplin. Um die Kategorie<br />

der „Freiheit“ zu lokalisieren, die sich in<br />

Ostasien, wenn überhaupt, sehr unterschiedlich<br />

darstellt, ist es notwendig, einen<br />

Vergleich mit dem europäischen Raum zu<br />

unternehmen. (Kaelble 1999; Rothermund<br />

2003). Es bietet sich weniger ein Rekurs<br />

auf die Antike als vielmehr auf Epochen<br />

des Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />

an. Hier ist an Schnittpunkte verschiedener<br />

Kulturen und Religionen (z.B. Süditalien,<br />

Spanien) zu denken, die Entwicklungslinien<br />

in die Moderne in herausragender<br />

Weise deutlich erkennbar machen. Fragen<br />

der Kultur- und Religionsgeschichte bieten<br />

hier ein fruchtbares Vergleichsfeld. Das<br />

Forschungskolleg soll die historischen<br />

Grundlagen von Prognostik erarbeiten, die<br />

– wenn auch unter geänderten Vorzeichen<br />

– bis in unsere unmittelbare Gegenwart einen<br />

bedeutenden Einfluss auf unsere „Zukunftsbewältigung“<br />

(Maul 1994) ausüben.<br />

Eine solche Fragestellung wird neuartige<br />

Antworten auf die Problematik erlauben,<br />

ob die chinesische – oder die ostasiatische<br />

Moderne überhaupt – sich durch die Präsenz<br />

bestimmter Schicksalsvorstellungen<br />

und Bewältigungsstrategien von der westlichen<br />

unterscheidet.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

275


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im Internet<br />

Projekttitel<br />

100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen<br />

Geschichte im Internet<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

Bundesministerium des Innern (Berlin),<br />

Bayerische Staatsbibliothek (München),<br />

Russische Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Petrick, Jörn, M.A.<br />

Laufzeit<br />

seit 2004<br />

Förderer<br />

Bundesministerium des Inneren<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Publikationen<br />

http://www.1000dokumente.de/index.<br />

html?c=1000_dokumente_de&l=de<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert“<br />

versucht, anhand von ausgewählten<br />

Textdokumenten, aber auch Bildern, Audio-<br />

und Videodokumenten, in die deutsche<br />

Geschichte des 20. Jahrhunderts<br />

und in den Stand ihrer Erforschung einzuführen.<br />

Ein einführender Kommentar erläutert,<br />

warum und wofür das ausgewählte<br />

Dokument ein „Schlüsseldokument“ ist,<br />

berichtet über den Stand der Forschung<br />

und gibt Hinweise auf weiterführende Literatur.<br />

Sodann folgt das Dokument als Volltext<br />

sowie eine Ablichtung des Originals<br />

als Faksimile (Image); ein Glossar gibt<br />

Auskunft über häufiger vorkommende Personen<br />

und Begriffe. Die Zahl 100 verweist<br />

darauf, daß es sich nur um eine begrenzte<br />

Auswahl an „Schlüsseldokumenten“ handeln<br />

kann, die dritte Null in Klammern soll<br />

ihre prinzipielle Offenheit bekunden. Publikationsort<br />

der Edition ist das Internet.<br />

Das Projekt wendet sich an eine breitere,<br />

wissenschaftliche wie außerwissenschaftliche<br />

Öffentlichkeit, in Deutschland<br />

wie in Rußland. Deshalb wird angestrebt,<br />

alle Texte (die Einführungen, die Kommentare,<br />

den Wortlaut der Dokumente sowie<br />

die Glossareinträge) zweisprachig wiederzugeben;<br />

wo Übersetzungen noch fehlen,<br />

sind sie in Vorbereitung. Das Projekt ist<br />

– wie das Parallelprojekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur russischen und sowjetischen<br />

Geschichte (1917-1991)“ – aus Debatten<br />

der Gemeinsamen Kommission für<br />

die Erforschung der deutsch-russischen<br />

Beziehungen erwachsen, der deutsche<br />

wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />

angehören. Die Aufbereitung der Dokumente<br />

ist in beiden Projekten identisch.<br />

Der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

der Friedrich-Alexander Universität<br />

Erlangen-Nürnberg und das Institut<br />

für Allgemeine Geschichte der Russischen<br />

Akademie der Wissenschaften (Moskau)<br />

haben die Federführung, deutsche und<br />

nicht deutsche Historiker die Kommentierung<br />

der Dokumente übernommen. Die<br />

Betreuung des Projektes liegt in den Händen<br />

einer Redaktion am Erlanger Lehrstuhl,<br />

die technische Umsetzung bei der<br />

Bayerischen Staatsbibliothek München.<br />

276 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im Internet<br />

Projekttitel<br />

100(0) Schlüsseldokumente zur russischsowjetischen<br />

Geschichte im Internet<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

• Bundesministerium des Innern (Berlin)<br />

• Bayerische Staatsbibliothek (München)<br />

• Russische Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Antipow, Lilia, M.A.<br />

Laufzeit<br />

seit 2001<br />

Förderer<br />

Bundesministerium des Inneren<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Publikationen<br />

www.1000dokumente.de/index.<br />

html?c=1000_dokumente_ru&l=de<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur russischen und sowjetischen Geschichte<br />

(1917-1991)“ versucht, anhand<br />

von ausgewählten Textdokumenten, aber<br />

auch Bildern, Audio- und Videodokumenten,<br />

in die russisch-sowjetische Geschichte<br />

und den Stand ihrer Erforschung einzuführen.<br />

Publikationsort der Edition ist das<br />

Internet. Ein einführender Kommentar erläutert<br />

jeweils in deutscher und russischer<br />

Sprache, warum und wofür das ausgewählte<br />

Dokument ein „Schlüsseldokument“ ist,<br />

berichtet über den Stand der Forschung<br />

und gibt Hinweise auf weiterführende<br />

Quellen und Literatur. Das gesamte russische<br />

Dokument wird im Wortlaut wiedergegeben,<br />

ergänzt durch eine Übertragung<br />

ins Deutsche sowie eine Ablichtung des<br />

Originals; ein Glossar gibt Auskunft über<br />

häufiger vorkommende Personen und Begriffe.<br />

Die Zahl 100 weist darauf hin, daß<br />

es sich nur um eine begrenzte Auswahl an<br />

„Schlüsseldokumenten“ handeln kann, die<br />

dritte Null in Klammern bekundet ihre prinzipielle<br />

Offenheit.<br />

Das Projekt wendet sich an einen breiteren<br />

Adressatenkreis. Es ist erwachsen aus<br />

den Debatten der Gemeinsamen Kommission<br />

für die Erforschung der deutschrussischen<br />

Beziehungen, der deutsche<br />

wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />

angehören. Die Federführung des Projekts<br />

liegt beim Lehrstuhl für Osteuropäische<br />

Geschichte der Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen-Nürnberg und dem<br />

Institut für Allgemeine Geschichte der<br />

Russischen Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau). Die Kommentierung haben<br />

russische und nichtrussische Historiker<br />

übernommen.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

277


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

Soziokultureller Wandel im hellenistischen Priene<br />

Projekttitel<br />

Soziokultureller Wandel im hellenistischen<br />

Priene<br />

Adresse<br />

Kochstr. 4/8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22350<br />

Fax: 09131/85-25979<br />

alte.geschichte@phil.uni-erlangen.de<br />

http://www.altegeschichte.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Alte Geschichte<br />

• Klassische Archäologie<br />

• Bauforschung<br />

Projektleitung<br />

Hans-Ulrich Wiemer<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Daniel Kah<br />

Laufzeit<br />

2008-2012<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Teilprojekt im Rahmen des SPP 1209 „Die<br />

hellenistische Polis als Lebensform“<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die ionische Polis Priene bietet ausgezeichnete,<br />

aber bislang nicht hinreichend<br />

genutzte Voraussetzungen, um die Frage<br />

nach Kontinuität und Diskontinuität in der<br />

Entwicklung der hellenistischen Polis am<br />

Beispiel einer einzelnen Stadt zu überprüfen<br />

und zu vertiefen. Priene tritt uns im frühen<br />

Hellenismus als eine selbstbewusste<br />

und mit allen Attributen antiker Staatlichkeit<br />

ausgestattete Bürgergemeinde entgegen,<br />

die ihre Freiheit und Autonomie<br />

gegen äußere Bedrohungen entschlossen<br />

verteidigt. Im Dauerkonflikt mit den größeren<br />

Nachbarpoleis bietet die Anlehnung<br />

an wechselnde Könige den Prienern die<br />

Chance der Selbstbehauptung. Im späten<br />

Hellenismus, verstärkt seit der Einrichtung<br />

der Provinz Asia, geht der außenpolitische<br />

Handlungsspielraum der Priener jedoch<br />

dramatisch zurück; Rom verdrängt alle anderen<br />

Mächte.<br />

Es ist daher ein Glücksfall, dass die<br />

deutschen Ausgrabungen in der Stadt<br />

seit 1895 eine reiche Ausbeute an hellenistischen<br />

Inschriften erbracht haben, die<br />

soziale Strukturen und kulturelle Praktiken<br />

in dieser Polis kleinerer bis mittlerer Größe<br />

in einer für die hellenistische Zeit seltenen<br />

Dichte beleuchten. Dieses reiche Material<br />

ist den Spezialisten für hellenistische<br />

Geschichte gut bekannt und gehört seit<br />

langem zum Kernbestand der für überregional<br />

ausgerichtete Untersuchungen herangezogenen<br />

Quellen. Es ist jedoch für<br />

sozial- und kulturgeschichtliche Fragen<br />

noch längst nicht erschöpfend ausgewertet<br />

worden, zumal die epigraphische Dokumentation<br />

kaum je als ganze in den Blick<br />

genommen wird. Zudem fehlt ein Modell,<br />

das die neueren Ergebnisse zur Sozialgeschichte<br />

der hellenistischen Polis mit der<br />

sozialen Dynamik einer Kleinstadt mit vielleicht<br />

um die 1000 Bürgern verbindet.<br />

278 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Projekttitel<br />

Stadioninschriften und Agoninschriften in Magnesia am Mäander<br />

Survey in Apollonia am Rhyndakos; Survey im Kaystrostal (Ionien)<br />

Stadioninschriften und Agoninschriften in<br />

Magnesia am Mäander<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäologie<br />

• Alte Geschichte<br />

• Kulturgeographie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Boris Dreyer<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Orhan Bingöl, Universität Ankara<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aike van Douwe<br />

Johannes Walter<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2017 mind.<br />

Förderer<br />

• Volkswagen<br />

• FAU<br />

• GHS<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Herausgabe der Inschriften zur den Wettkämpfen<br />

und Unterhaltungsaktivitäten in<br />

Magnesia am Mäander<br />

Projekttitel<br />

Survey in Apollonia am Rhyndakos<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäologie<br />

• Alte Geschichte<br />

• Kulturgeographie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Boris Dreyer<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität Edirne<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aike van Douwe<br />

Johannes Walter<br />

Laufzeit<br />

<strong>2010</strong>-2014 mind.<br />

Förderer<br />

Gerda Henkel Stiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Antike Besiedlungsstrukturen im Bereich<br />

des Sees bei Apollonia; Bursa Distrikt.<br />

Herausgabe der dokumentarischen Zeugnisse<br />

Projekttitel<br />

Survey im Kaystrostal (Ionien)<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäologie<br />

• Alte Geschichte<br />

• Kulturgeographie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Boris Dreyer<br />

• Günther Schörner (Wien)<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität<br />

Edirne<br />

• Prof. Dr. Recep Meric<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Aike van Douwe<br />

Johannes Walter<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2014 mind.<br />

Förderer<br />

• Gerda Henkel Stiftung<br />

• FAU<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Antike Besiedlungsstrukturen im Bereich<br />

des Kaystrostals. Eruierung des Verhältnisses<br />

der Dörfer und Gemeinden im<br />

Staatsgebiet von Metropolis (Ionien) und<br />

Ephesos.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

279


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

WiIPOD<br />

Projekttitel<br />

WiIPOD<br />

Wertschätzungsnetzwerke als integrierte<br />

Innovationsinstrumente der Personal und<br />

Organisationsentwicklung im Demografischen<br />

Wandel<br />

Adresse<br />

Kochstraße 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22378<br />

Fax: 09131/85-22095<br />

irmgard.karner@soziol.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />

www.wiipod-projekt.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

• Persönlichkeitspsychologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Kathrin Möslein<br />

• Prof. Dr. Astrid Schütz<br />

• Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />

Kooperationspartner<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1<br />

Prof. Dr. Kathrin Möslein<br />

Lange Gasse 20<br />

90403 Nürnberg<br />

Universität Bamberg<br />

Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie<br />

Prof. Dr. Astrid Schütz<br />

Markusplatz 3<br />

96047 Bamberg<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Frank Danzinger<br />

Dipl.Kfm. Martin Dumbach<br />

Christian Sandig M.A.<br />

Dipl.-Psych. Claudia Schmitt<br />

Ronald Staples M.A.<br />

Dipl-Kffr. Anke Wendelken<br />

Laufzeit<br />

<strong>2011</strong>-2015<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Eine Kernherausforderung des demografischen<br />

Wandels ist der Erhalt und die<br />

Erzeugung neuen Wissens durch eine<br />

demografieorientierte Personal- und Organisationsentwicklung.<br />

Die zentralen<br />

Fragen lauten: Wie können Unternehmen<br />

den zunehmenden Innovationsdruck im<br />

globalisierten Wettbewerb durch eine Bindung<br />

von Wissensträgern an das Unternehmen<br />

bewältigen und wie kann zugleich<br />

der Wissenstransfer von ausscheidenden<br />

älteren Beschäftigten optimal gestaltet<br />

werden? Gemeinsames Innovieren von<br />

Akteuren aus verschiedenen Generationen<br />

gewinnt somit deutlich an Relevanz.<br />

Das Verbundprojekt WiIPOD entwickelt<br />

und erprobt mit dem Instrument der „Wertschätzungsnetzwerke“<br />

ein Innovationsinstrument<br />

und aktiviert intergenerationale<br />

Lernprozesse. Ausgangspunkt für das<br />

Verbundprojekt ist die Beobachung, dass<br />

wertvolle Quellen für Innovationen in Unternehmen<br />

nicht wertgeschätzt und somit<br />

nicht genutzt werden. Ziel ist es daher,<br />

durch Wertschätzung erhöhende Maßnahmen<br />

auf Individual- und Organisationsebene<br />

existierendes Innovationspotenzial<br />

zu nutzen und zugleich neue Potenziale<br />

frühzeitig zu integrieren. Zur Erschließung<br />

dieses Potenzials ist die Einbindung von<br />

Personen an der Unternehmensgrenze<br />

von zentraler Bedeutung. Im Projekt wird<br />

diese Innovatorengruppe als „Grenzinnovatoren“<br />

bezeichnet und genutzt. WiI-<br />

POD integriert Beschäftigte aller Altersklassen<br />

in Innovationszirkeln, die i.d.R.<br />

aufgrund von Lebensphasenübergängen<br />

die Grenze des Unternehmens temporär<br />

oder dauerhaft überschreiten (Auszubildende,<br />

junge Eltern, in den Ruhestand<br />

ausscheidende Mitarbeiter/innen). Als<br />

Gruppe betrachtet vereinen Grenzinnovatoren<br />

hohe Erfahrungsschätze mit neuen<br />

Denkansätzen – ein idealer Nährboden für<br />

nachhaltige Innovationen. Das Instrument<br />

„Wertschätzungsnetzwerk“ identifiziert, integriert<br />

und aktiviert Grenzinnovatoren zur<br />

gemeinsamen Innovation in dringenden<br />

Problemstellungen des Unternehmens<br />

durch gezielte Präsenz- und Onlinesessions<br />

(Innovationszirkel, individuelle Wertschätzung<br />

der Grenzinnovatoren). Zugleich<br />

werden diese Innovationszirkel<br />

durch wertschätzende Prozesse im Unternehmen<br />

eingebunden (organisationale<br />

Wertschätzung). Die gemeinsame Innovationstätigkeit<br />

aktiviert intergenerationales<br />

Lernen sowohl auf individueller als auch<br />

auf organisationaler Ebene (Element der<br />

Personal- und Organisationsentwicklung).<br />

Das Verbundprojekt WiIPOD sichert durch<br />

die drei wissenschaftlichen Perspektiven<br />

(Innovationstheorie, Soziologie und Persönlichkeitspsychologie),<br />

sowie sechs Unternehmen<br />

und zahlreiche Transferpartner<br />

die Praxistauglichkeit des Instruments.<br />

280 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)


Women Writers In History<br />

Projekttitel<br />

Women Writers In History<br />

Toward a New Understanding of European<br />

Literary Culture<br />

Adresse<br />

PD Dr. Annette Keilhauer<br />

(Mitglied des Verwaltungsbeirates und<br />

einer aktive Teilnahme an einer Working<br />

group)<br />

Institut für Romanistik<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-23437<br />

Annette.keilhauer@roman.phil.uni-erlangen.de<br />

http://www.romanistik.phil.uni-erlangen.<br />

de/institut/mitarbeiterinnen/keilhauer.<br />

shtml<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Neue Philologien aller europäischen Sprachen<br />

Projektleitung<br />

• Chair: Suzan van Dijk (Huygens Institute,<br />

Den Haag)<br />

• Vice-Chair: Vanda Anastacio (Universität<br />

Lissabon, Portugal),<br />

• Secretary: Marie-Louise Coolahan (NUI<br />

Galway, Irland)<br />

Kooperationspartner<br />

Teilnehmer aus 27 Ländern<br />

vgl. http://www.cost.eu/domains_actions/<br />

isch/Actions/IS0901?parties<br />

Laufzeit<br />

1.10.2009-30.9.-2013<br />

Förderer<br />

Europäische Union<br />

Projektart<br />

COST-Action<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Diese Vernetzungsinitiative wird für vier<br />

Jahre von COST (European Cooperation<br />

in Science and Technology) unterstützt.<br />

Sie wurde vom NEWW Netzwerk (“New<br />

approaches to European Women’s Writing”;<br />

cf. www.womenwriters.nl) initiiert<br />

und verfolgt die Absicht, die Literaturgeschichtsschreibung<br />

auf europäischer Ebene<br />

aus einer sowohl genderorientierten<br />

als auch transnational angelegten Perspektive<br />

zu erneuern. Diese COST Aktion<br />

soll eine Ausweitung existierender Netzwerke<br />

erlauben und ein breit angelegtes<br />

Forschungsprojekt vorbereiten, in dem die<br />

Zusammenarbeit europäischer Forscher<br />

sowohl im Rahmen konkreter Treffen, wie<br />

auch auf der Basis virtueller Zusammenarbeit<br />

gestärkt wird.<br />

Die COST Aktion soll die Basis für eine<br />

neue Geschichte der weiblichen Beteiligung<br />

europäischer Frauen am literarischen<br />

Feld in den Jahrhunderten vor 1900 legen.<br />

Sie stellt die Frage nach dem Einfluss dieser<br />

Frauen als Autorinnen und Leserinnen<br />

und soll auch ihre Rolle als Übersetzerinnen,<br />

Mediatoren und Erzieherinnen berücksichtigen.<br />

Im Zentrum steht außerdem<br />

die Untersuchung geschlechtsspezifischer<br />

Mechanismen der Kanonisierung und der<br />

Dekanonisierung.<br />

Die Aktion baut auf einer bereits existierenden<br />

Datenbank auf, die erweitert und<br />

vergrößert werden soll und die Betrachtung<br />

und Diskussion dieser Fragen auf eine<br />

breitere empirische Basis stellen kann. In<br />

ihr werden insbesondere zeitgenössische<br />

Rezeptionsbelege von Frauen verfasster<br />

literarischer Texte bis 1900 gesammelt.<br />

Im Projekt soll im Übrigen ein besonderer<br />

Fokus auf ‘kleine’ Literaturen und auf die<br />

weibliche Beteiligung an transnationalen<br />

kulturellen Dynamiken gelegt werden. Diese<br />

interdisziplinäre Forschungsvernetzung<br />

wird es ermöglichen, die – männliche wie<br />

weibliche – literarische Vergangenheit Europas<br />

unter einem neuen Blickwinkel zu<br />

betrachten, der auch die Sicht auf die Gegenwart<br />

verändern kann.<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />

281


<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />

2nd-Product-Lifecycle-Strategien<br />

Projekttitel<br />

2nd-Product-Lifecycle-Strategien<br />

für Hightech-Geräte zur Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit kleiner und mittelständischer<br />

Organisationen (2nd Tech<br />

Cycle)<br />

Adresse<br />

Gesamtprojektkoordination:<br />

Prof. Dr. Michael Amberg<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik III<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Lange Gasse 20<br />

90403 Nürnberg<br />

Tel.: 0911/5302-801<br />

Fax: 0911/5302-860<br />

amberg@wiso.uni-erlangen.de<br />

http://www.2ndtechcycle.de/<br />

Ansprechpartner Buchwissenschaft:<br />

Dr. Axel Kuhn<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Katholischer Kirchenplatz 9<br />

91054 Erlangen<br />

Tel.: 09131/85-25810<br />

Tel.: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

axel.kuhn@buchwiss.uni-erlangen.de<br />

http://www.2ndtechcycle.de/<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Wirtschaftsinformatik I<br />

• Wirtschaftsinformatik II<br />

• Wirtschaftsinformatik III<br />

• Gesundheitsmanagement<br />

• Wirtschaftspädagogik<br />

• Buchwissenschaft<br />

Projektleitung<br />

• Projektleitung und Sprecher: Prof.<br />

Michael Amberg<br />

• Teilprojektleitungen: Prof. Dr. Christoph<br />

Bläsi, Prof. Dr. Freimut Bodendorf, Prof.<br />

Dr. Kathrin Möslein, Prof. Dr. Oliver<br />

Schöffski, Prof. Dr. Karl Wilbers<br />

Kooperationspartner<br />

• Allgemein: T-Mobile, Reasearch in<br />

Motion, Evangelischer Verein für Innere<br />

Mission in Nassau<br />

• Buchwissenschaft: Govi Verlag Medien<br />

für die Apotheke, Peter Meyer Verlag<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl.-Kff. Simone Binner<br />

Dipl.-Kfm. Jörg Haller<br />

Dipl.-Hdl. Maria Kalsperger<br />

Dipl.-Wirtsch.-Inf. Sebastian Kammerer<br />

Dr. Axel Kuhn<br />

Dr. Michael Lang<br />

Dipl.-Wirtsch.-Inf. Markus Maryschok<br />

Dr. Inke Thiessen<br />

Laufzeit<br />

Mai 2008 bis September <strong>2011</strong><br />

Förderer<br />

• Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF)<br />

• Projektträger im DLR (Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt)<br />

• Europäischer Sozialfonds für Deutschland<br />

• Europäische Union<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Mittelpunkt stehen die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Smartphones in Wertschöpfungsprozessen<br />

von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Zusätzlich soll<br />

ermittelt werden, inwiefern ein Transfer<br />

mobiler Technologien und des zugehörigen<br />

Anwendungswissens zwischen Unternehmen<br />

als Zweitverwertung gebrauchter<br />

Geräte ermöglicht werden kann. Der<br />

Buchwissenschaft fällt im interdisziplinären<br />

Projekt die Aufgabe zu, diese Fragen<br />

am konkreten Beispiel der verlegerischen<br />

Wertschöpfung zu beantworten und die<br />

erarbeiteten Lösungen mit zwei Verlagen<br />

in der Praxis zu erproben. Hierzu werden<br />

Anwendungsmodelle entwickelt, über eine<br />

mobile Software für Smartphones umgesetzt<br />

und sechs Monate in den Verlagen<br />

getestet. Die Bewertung erfolgt über die<br />

Evaluation der Akzeptanz der Prozesse,<br />

der Nachhaltigkeit der Prozessveränderungen,<br />

der Übertragbarkeit auf andere<br />

Unternehmen und der Wirtschaftlichkeit<br />

der Anwendungsmodelle. So können Erfolgsfaktoren<br />

des Einsatzes von Smartphones<br />

in Verlagen abgeleitet werden,<br />

z.B. moderne Unternehmenskulturen, individuelle<br />

Erfahrungen der Mitarbeiter und<br />

eine systematische Integration in die Wertschöpfungskette.<br />

Die Ergebnisse werden<br />

abschließend mit den Ergebnissen der<br />

Anwendungen im Bildungssektor (Wirtschaftspädagogik)<br />

und im medizinischen<br />

Sektor (Gesundheitsmanagement) verglichen<br />

und in die allgemeinen theoretischen<br />

Erkenntnisse (Wirtschaftsinformatik I–III)<br />

integriert.<br />

282 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)

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