Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
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<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
<strong>Forschungsbericht</strong><br />
<strong>2010</strong> – <strong>2011</strong>
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
ASEYM<br />
Projekttitel<br />
ASEYM<br />
– Archaeological Survey and Excavations<br />
in the Wadi Yitim and Magass Area,<br />
Aqaba, Jordan<br />
Adresse<br />
Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />
Kochstr. 4/18<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-29286<br />
Fax 09131-8526394<br />
kls@orient.dainst.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Area Studies<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäometallurgie<br />
• Archäobotanik<br />
• Archäozoologie<br />
• Archäoseismik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Lutfi Khalil<br />
Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />
Kooperationspartner<br />
University of Jordan, Amman<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Florian Klimscha<br />
Dr. Ali al-Manaser<br />
Dipl.-Ing. Ulrike Siegel<br />
Laufzeit<br />
2004 bis <strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die beiden an der nördlichen Peripherie<br />
von Aqaba (Jordanien) gelegenen prähistorischen<br />
Siedlungsorte Tall al-Magass<br />
und Tall Hujayrat al-Ghuzlan (4100 – 3600<br />
v. Chr.) repräsentieren eine kulturgeschichtlich<br />
bedeutende Entwicklungsphase,<br />
die durch technische Innovationen auf<br />
den Gebieten Kupfermetallurgie, Wasserbau<br />
und Fortifikationstechnik gekennzeichnet<br />
ist. Durch neue Forschungen soll<br />
eine geographische und chronologische<br />
Forschungslücke geschlossen und die<br />
südliche Levante verläßlich mit benachbarten<br />
Kulturgebieten in Zusammenhang<br />
gebracht werden. Interdisziplinär konzipierte<br />
Ausgrabungen und Prospektionen<br />
am Siedlungsort Tall Hujayrat al-Ghuzlan,<br />
der in der Vorgeschichte durch ein Erdbeben<br />
zerstört wurde, erbrachten noch<br />
über 4 m hohe, im Grundriß vollständige<br />
Baureste, von denen bisher erst die Obergeschosse<br />
untersucht werden konnten. In<br />
weiteren Ausgrabungen konnten die Erdgeschosse<br />
freigelegt werden. Reste von<br />
hölzernen Deckenbalken mit zum Teil über<br />
400 Jahresringen bilden die Grundlage<br />
für die Etablierung einer Dendrochronologie<br />
der südlichen Levante. Hierfür sollen<br />
weitere Daten ermittelt werden. Aufbauend<br />
auf metallurgische Untersuchungen<br />
werden die interregionalen und interdisziplinären<br />
Forschungen fortgesetzt, um die<br />
bereits durch das Projekt nachgewiesenen<br />
Kulturbeziehungen zwischen Ägypten und<br />
Vorderasien im 4. Jahrtausend v. Chr. auf<br />
breiterer Basis zu verifizieren.<br />
228 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Ästhetische Kommunikation im Literaturunterricht (ÄSKIL)<br />
Projekttitel<br />
Ästhetische Kommunikation im Literaturunterricht<br />
(ÄSKIL)<br />
Modelldifferenzierung und -integration<br />
<strong>2011</strong>-2013<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302-583<br />
Fax: 0911/5302-714<br />
www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Didaktik der deutschen Sprache und<br />
Literatur<br />
• Musikwissenschaft<br />
• Musikpädagogik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Volker Frederking<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer (Musik)<br />
• Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer<br />
(Kunst)<br />
• Prof. Dr. Klaus Maiwald (Deutschdidaktik/Film)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Christian Albrecht<br />
Dr. Jörn Brüggemann<br />
Dr. Volker Gerner<br />
Sofie Henschel<br />
Laufzeit<br />
11/<strong>2011</strong>-10/2013<br />
Förderer<br />
Friedrich-Stiftung<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Gespräche über Literatur sind ein zentraler<br />
Bestandteil des Deutschunterrichts.<br />
Kompetenztheoretisch modelliert und empirisch<br />
erforscht sind sie bislang allerdings<br />
noch nicht in umfassender Weise. Dieser<br />
Sachverhalt erklärt sich aus der Komplexität<br />
des Untersuchungsgegenstandes.<br />
Involviert sind eine Vielzahl an Teilkompetenzen:<br />
die Kompetenz zum Lesen, zum<br />
Sprechen, zum Argumentieren, zum Zuhören,<br />
zum Verstehen etc. Zudem spielen<br />
bei gelingender ästhetischer Kommunikation<br />
im Unterschied zu Leistungsaufgaben<br />
emotionale und motivationale Faktoren neben<br />
den rationalen Aspekten eine wichtige<br />
Rolle. Überdies unterscheidet sich ästhetische<br />
Kommunikation von vielen anderen<br />
Unterrichtsgesprächen dadurch, dass hier<br />
kein vorgegebener Unterrichtsgegenstand<br />
Thema eines mit eindeutigen Zielen ausgestatteten<br />
geschlossenen Gespräches<br />
wird, sondern dass der Gegenstand im<br />
Laufe des Gesprächs partiell erst entsteht.<br />
All diese Bestimmungen fußen aufgrund<br />
fehlender empirischer Forschungen im Bereich<br />
ästhetischer Kommunikation bislang<br />
allerdings allein auf theoretischer Schlüssigkeit<br />
und Erfahrungsurteilen aus der<br />
Praxis mit begrenzter Reichweite. Damit<br />
tritt ein grundlegender Forschungsbedarf<br />
im Bereich ästhetischer Bildung ins Blickfeld,<br />
zu dessen Beseitigung das geplante<br />
orschungsprojekt „Ästhetische Kommunikation<br />
im Literaturunterricht“ (ÄSKIL)<br />
einen Beitrag leisten soll. Das Ziel ist die<br />
theoretische Modellierung und empirische<br />
Untersuchung eines Konstrukts gelingender<br />
ästhetischer Kommunikation im Fach<br />
Deutsch in fachübergreifender, d.h. Musik,<br />
Film und Kunst einbeziehender Perspektive.<br />
Dabei sollen nicht nur kognitive,<br />
sondern auch emotionale Aspekte erfasst<br />
werden.<br />
Im Rahmen von ÄSKIL werden vor diesem<br />
Hintergrund zwei Grundtypen von<br />
Gesprächen über Literatur einander gegenübergestellt<br />
und vergleichend untersucht<br />
– der offene und der geschlossene<br />
Typus. Der offene Typus (A) wird in einem<br />
heuristischen Sinne als Modellbaustein<br />
gelingender ästhetischer Kommunikation<br />
im Literaturunterricht verstanden, theoretisch<br />
modelliert und empirisch untersucht.<br />
Als Ausgangs- und Bezugspunkte der<br />
literarischen Gespräche fungieren vor allem<br />
Fragen, Eindrücke, Beobachtungen,<br />
Hypothesen, Deutungsansätze etc. der<br />
Schüler(innen) zu dem literarischen Text,<br />
die durch spezielle schriftbasierte Einstiegsarrangements<br />
initiiert werden. Der<br />
geschlossene Typus (B) fungiert als Vergleichsmodell.<br />
In ihm dominieren Formen<br />
des fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprächs,<br />
bei dem nicht – wie bei Typus A<br />
– Schüler- und Gegenstandsorientierung<br />
verbunden werden, sondern Lehrer- und<br />
Gegenstandsorientierung.<br />
Das Drei-Dimensionen-Modell ‚literarästhetischer<br />
Verstehenskompetenz’ aus<br />
dem LUK-Projekt (vgl. Frederking et al.<br />
2008; Frederking, Roick, & Steinhauer,<br />
<strong>2011</strong>) dient dabei der Vergleichbarkeit,<br />
der thematischen Strukturierung der Unterrichtsgespräche<br />
und ihrer metakommunikativen<br />
Nachbereitung im Rahmen von<br />
Einzelinterviews und Videoanalysen. Entsprechend<br />
sollen alle Gespräche des Typs<br />
A und des Typs B semantische, idiolektale<br />
und kontextuelle Aspekte enthalten und im<br />
Anschluss an die Gesprächseröffnungsphase<br />
sukzessive behandelt werden.<br />
In der letzten Phase der Gespräche werden<br />
sowohl in Typus A als auch in Typus B<br />
Fragen zur Reflexion und Bewertung des<br />
literarischen Textes in inhaltlicher, formaler<br />
und aktueller Hinsicht diskutiert.<br />
Auf dieser Basis sind Aussagen über<br />
die Wirkung von literarischen Gesprächen<br />
nach dem Typus A bzw. nach dem Typus<br />
B auf emotionaler und kognitiver Ebene<br />
möglich. Dabei wird sich zeigen, ob sich<br />
die heuristische Vorannahme, dass Gespräche<br />
über Literatur nach dem Typus A<br />
tatsächlich Kriterien und Bedingungsfaktoren<br />
für ein Modell gelingender ästhetischer<br />
Kommunikation liefern, auch tatsächlich<br />
empirisch bestätigt. Sollten sich diese<br />
Annahmen bestätigen, wäre ein solcher<br />
Befund besonders für deutschdidaktische<br />
Theorieansätze bedeutsam, in denen der<br />
Aufbau eines nachhaltigen Interesses an<br />
literarischen Texten zentral ist.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
229
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Ausbau der buchwissenschaftlichen Teile des Wissenschaftsportals b2i<br />
Projekttitel<br />
Ausbau der buchwissenschaftlichen Teile<br />
des Wissenschaftsportals b2i<br />
(Virtuelle Fachbibliothek Bibliotheks-,<br />
Buch- und Informationswissenschaften)<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />
Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Katholischer Kirchenplatz 9<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-25828<br />
Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />
Fax: 09131/85-24727<br />
heidemarie.scheel@buchwiss.uni-erlangen.de<br />
http://www.b2i.de<br />
Forschungsfelder<br />
Medienwissenschaften<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Buchwissenschaft<br />
• Bibliothekswissenschaft<br />
• Informationswissenschaft<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />
Kooperationspartner<br />
Bayerische Staatsbibliothek München<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Normann Stricker, M.A.<br />
Nikolaus Weichselbaumer, M.A.<br />
Laufzeit<br />
Seit 1. Oktober 2009<br />
Förderer<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Ziel des Projektes b2i ist es, einen zentralen<br />
Einstiegspunkt für die Recherche<br />
nach buch-, bibliotheks- und informationswissenschaftlichen<br />
Fachinformationsquellen<br />
im WWW zu schaffen. Zu diesem<br />
Zweck werden unter einer einheitlichen,<br />
leicht zu bedienenden Rechercheoberfläche<br />
einschlägige Informationsangebote<br />
gebündelt und über ein Metasuchinterface<br />
gemeinsam durchsuchbar gemacht<br />
(www.b2i.de). Unter den jüngeren Fortschritten<br />
(2. Antrags-/Projektphase) ist<br />
die Fertigstellung der Expertendatenbank<br />
besonders hervorzuheben. Erstmals wurden<br />
über 400 internationale Spezialisten<br />
zusammengetragen, die über in unterschiedlichen<br />
Bereichen unterschiedlichsten<br />
thematischen Bereichen ausgewiesen<br />
sind. Unter www.b2i.de/nc/experten kann<br />
sowohl über eine einfache Volltextsuche<br />
recherchiert werden, als auch die Auswahl<br />
über thematische, zeitliche und regionale<br />
Schlagworte systematisch eingegrenzt<br />
werden.<br />
Neben der Expertendatenbank ging<br />
<strong>2011</strong> auch das buchwissenschaftliche<br />
Modul von LOTSE (Library Online Tour<br />
& Self-Paced Education) online, das Studienanfängern<br />
Hilfestellungen zum wissenschaftlichen<br />
Arbeiten, insbesondere<br />
zur Literaturrecherche bietet. Außerdem<br />
wurden im Berichtszeitraum 15 Bände der<br />
Bibliographie der Buch- und Bibliotheksgeschichte<br />
(BBB) von OCR-Fehlern bereinigt,<br />
so dass die Online-Recherche in der<br />
BBB-Datenbank erheblich an Zuverlässigkeit<br />
gewonnen hat.<br />
230 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der Forschungswelt<br />
Projekttitel<br />
BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der<br />
Forschungswelt<br />
Adresse<br />
Institut für Soziologie<br />
Kochstrasse 4<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22378<br />
Fax: 09131/85-22095<br />
www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Soziologie<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Kathrin M. Möslein<br />
• Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />
Kooperationspartner<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Institut für Wirtschaftsinformatik<br />
Prof. Dr. Kathrin M. Möslein<br />
Lange Gasse 20<br />
90403 Nürnberg<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl.-Kffr. Sabrina Adamczyk<br />
Dipl.-Kfm. Dominik Böhler<br />
Dr. Angelika C. Bullinger<br />
Dr. Lutz Eichler<br />
Dipl.-Kfm. Stefan Hallerstede<br />
Dr. Stefan Lücking (bis <strong>2011</strong>)<br />
Dipl.-Kulturw. Uta Renken<br />
Ronald Staples M.A.<br />
Laufzeit<br />
Oktober 2009 – Juni 2013<br />
Förderer<br />
BMBF<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „BALANCE“ wird im Rahmen<br />
des Förderschwerpunktes des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) „Balance von Flexibilität und Stabilität<br />
in einer sich wandelnden Arbeitswelt“<br />
durchgeführt. Der Förderschwerpunkt<br />
soll das Innovationspotential von<br />
Menschen und Unternehmen stärken und<br />
zu mehr Zusammenarbeit innerhalb von<br />
Netzwerken beitragen.Im Rahmen dieses<br />
Förderschwerpunkts betreuen der<br />
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1 und<br />
das Institut für Soziologie der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg das Metaprojekt „BA-<br />
LANCE: Flexibilität und Stabilität in der<br />
Forschungswelt“. Es unterstützt Maßnahmen<br />
zur Umsetzung und zum Transfer<br />
der im Förderschwerpunkt geförderten<br />
Projekte. Mit einem interdisziplinär zusammengesetzten<br />
Forschungsteam übernimmt<br />
BALANCE die Aufgabe eines Vermittlers,<br />
indem es die Aktivitäten anderer<br />
Organisationen verfolgt, und für diesen<br />
Förderschwerpunkt Kooperationsaufgaben<br />
wahrnimmt. Es setzt sich zum Ziel, die<br />
Bedeutung der Ergebnisse für Politik und<br />
Gesellschaft herauszuarbeiten. Zentral<br />
wird dabei die Forschungsplattform www.<br />
balanceonline.org sein, die die beteiligten<br />
Projekte vorstellt und deren Mitarbeiter/innen<br />
vernetzt. Diese Kommunikationsbasis<br />
wird durch zahlreiche Web 2.0-Tools einen<br />
zeitgemäßen Methodenkasten für die<br />
Förderung von Forschungskooperationen<br />
darstellen.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
231
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
BEEP – Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />
Projekttitel<br />
BEEP – Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />
Adresse<br />
Forschungsfelder<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Sefik Alp Bahadir<br />
Kooperationspartner<br />
• Baghdad University<br />
• Mustansiriya University (Baghdad)<br />
• Salahaddin University (Erbil)<br />
Laufzeit<br />
2009 – <strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
Deutscher Akademischer Austausch<br />
Dienst (DAAD)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Professur für Gegenwartsbezogene Orientforschung<br />
Bismarckstr. 8<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24198<br />
Fax: 09131/85-26982<br />
sefik.alp.bahadir@orient.phil.uni-erlangen.de<br />
Das BAGHDAD-ERBIL-ERLANGEN-<br />
PROJECT (BEEP) wurde im Rahmen des<br />
DAAD-Förderprogramms „Hochschulpartnerschaften<br />
mit dem Irak“ beantragt und<br />
bewilligt. Dieses Förderprogramm zielt auf<br />
die Gründung einer German-Iraqi University<br />
(GIU) ab.<br />
Mit dem BEEP sollen die Grundlagen für<br />
eine intensive und langfristige Zusammenarbeit<br />
zwischen der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg und den Universitäten Bagdad,<br />
Mustansiriya (Bagdad) und Salahaddin<br />
(Erbil) gelegt werden. Diese Zusammenarbeit<br />
wird auf vier Säulen aufgebaut:<br />
• German-Iraqi Dual-Degree Master’s<br />
Program in Economics<br />
• German-Iraqi Joint-Degree Doctoral<br />
Program in Economics<br />
• Academic Exchange Program<br />
• Centrum für Irakstudien/Center for Iraq<br />
Studies (CIS)<br />
an den Universitäten Erlangen-Nürnberg<br />
und Salahaddin in Erbil<br />
Die Herstellung von administrativen,<br />
curricularen sowie personellen Voraussetzungen<br />
und die Sicherung des hohen,<br />
international konkurrenzfähigen wissenschaftlichen<br />
Niveaus dieser vier Programme<br />
ist das Ziel in der ersten dreijährigen<br />
Förderungsphase des BEEP.<br />
Mit dem Projekt wird zugleich angestrebt,<br />
einen Beitrag zur Überwindung des<br />
durch politische Ereignisse verursachten<br />
Defizits an Dialog und Zusammenarbeit<br />
zwischen Hochschulen aus Deutschland<br />
und Irak, aber auch zwischen irakischen<br />
Universitäten aus verschiedenen Regionen<br />
(Nordirak – Bagdad) und sogar am<br />
selben Ort (Uni. Baghdad – Uni. Mustansiriya)<br />
zu leisten.<br />
232 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Begleitetes Fahren<br />
Projekttitel<br />
Begleitetes Fahren<br />
Innovative Konzepte zur Begleitung von<br />
Fahranfängern durch E-Kommunikation<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation,<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Medienwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Roland Hallmeier<br />
Kooperationspartner<br />
IfeS (Institut für empirische Soziologie)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl. Psych. Paul Held<br />
Laufzeit<br />
01.10.<strong>2011</strong> - 30.09.2012<br />
Förderer<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt richtet sich an jugendliche<br />
Fahranfänger, die den Führerschein mit<br />
17 machen und zunächst vor allem von<br />
Ihren Eltern oder Verwandten begleitet<br />
Auto fahren. Entwickelt wird ein modernes<br />
Konzept für eine effektive, verhaltensleitende<br />
Sicherheitsaufklärung von Fahranfängern<br />
mit Hilfe von Social Media und<br />
eine umfassende Strategie zur Ansprache<br />
der Zielgruppe in aktuellen Web 2.0-Umgebungen.<br />
Dazu werden einschlägige<br />
sozialpsychologische, kommunikationspsychologische,<br />
motivations- und emotionspsychologische<br />
Theorien sowie soziologische<br />
Aspekte analysiert und in ihrer<br />
Relevanz für die Fragestellung dargestellt.<br />
Unterschiedliche Web 2.0 Mechanismen<br />
werden nach einer Reihe von Dimensionen<br />
auf ihre zielentsprechende Nutzbarkeit<br />
untersucht.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
233
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Biblische Spuren in der deutschsprachigen Lyrik nach 1945<br />
Projekttitel<br />
Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />
Lyrik nach 1945<br />
Adresse<br />
Kochstraße 6<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22221<br />
Fax: 09131/85-26376<br />
Prof. Dr. Martin Nicol<br />
martin.nicol@theologie.uni-erlangen.de<br />
www.lyrik-projekt.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Praktische Theologie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Martin Nicol<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Franziska Grießer-Birnmeyer, M.A.<br />
Laufzeit<br />
1995-2015<br />
Förderer<br />
• Universitätsbund Erlangen-Nürnberg<br />
e.V.<br />
• Sonderfonds für wissenschaftliche<br />
Arbeiten an der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
• Hermann-Gutmann-Stiftung, Staedtler-<br />
Stiftung<br />
Projektart<br />
Eigenforschung<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />
Lyrik nach 1945 werden identifiziert<br />
und in einer Internet-Datenbank erfasst.<br />
Die Darstellung auf dem Bildschirm erhellt<br />
das vielfältige Wechselspiel von Bibel und<br />
Lyrik für Forschung und Lehre.<br />
In theologischer Perspektive ist die Datenbank<br />
ein Hilfsmittel zur Erforschung<br />
einer bestimmten Wirkungsgeschichte der<br />
Bibel. In germanistischer Perspektive leistet<br />
der Hinweis auf biblische Spuren einen<br />
wichtigen Beitrag zur Interpretation literarischer<br />
Texte.<br />
Insgesamt eröffnet die Datenbank einen<br />
viel versprechenden Umgang mit den Worten,<br />
Bildern und Geschichten der Bibel.<br />
Intertextualität, Ästhetik und jüdische Texthermeneutik<br />
sind Stichworte eines möglichen<br />
Theorierahmens für „eine andere art<br />
der Auslegung“ (T. Gojny).<br />
234 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Bildung evangelisch in Europa<br />
Projekttitel<br />
Bildung evangelisch in Europa<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Praktische Therologie<br />
Kochstr. 6<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22222<br />
Fax: 09131/85-29386<br />
mail@bubmann.com<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Theologie<br />
• Jurisprudenz<br />
• Pädagogik<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Theaterwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Peter Bubmann<br />
Dr. Hans Jürgen Luibl<br />
Kooperationspartner<br />
• Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />
• Gymnasialpädagogische Materialstelle<br />
der ELKB, Erlangen<br />
• Evang. Stadtakademie Erlangen<br />
• Gemeinschaft evangelischer Kirchen in<br />
Europa<br />
• Diakonisches Werk in Bayern<br />
• Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt,<br />
Bayern<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Vikarin Lisa Weniger<br />
Laufzeit<br />
seit 2007<br />
Förderer<br />
Evangelisch-luth. Kirche in Bayern<br />
Bayerisches Kultusministerium<br />
Projektart<br />
Drittmittelforschung<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Seit WS 2007/2008 existiert eine Forschergruppe,<br />
die sich den Fragestellungen<br />
der Bildungsprozesse im Kontext der europäischen<br />
Integration zuwendet. Mit Unterstützung<br />
der Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />
wurde im Januar 2008 ein Verein „bildung<br />
evangelisch in Europa“ gegründet, dessen<br />
Hauptaufgabe darin besteht, ein wissenschaftliches<br />
Institut, das einen Beitrag für<br />
das Zusammenwachsen Europas im Bildungsraum<br />
leisten soll, zu fördern. Das geplante<br />
und derzeit in der Gründungsphase<br />
befindliche Institut nimmt – in Kooperation<br />
mit Einrichtungen der FAU – Entwicklungen<br />
im Bildungsraum Europa wahr, reflektiert<br />
diese wissenschaftlich und entwickelt<br />
Bildungskonzepte und -projekte. Dieses<br />
An-Institut soll voraussichtlich an der Professur<br />
für Praktische Theologie (Prof. Bubmann)<br />
angegliedert werden.<br />
Seit Herbst 2008 läuft bis Ende 2009<br />
eine durch den Bayerischen Staat und die<br />
Evang.-luth. Kirche in Bayern mit 45.000,-<br />
Euro und einer Spezialvikariatstelle drittmittelgeförderte<br />
Projektreihe zum Thema<br />
„Erinnern, um zu versöhnen“ Erinnerungsorte.<br />
Europäische Erinnerungskultur und<br />
religiöse Versöhnungsarbeit.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
235
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Biomedizinische Lebensplanung für das Altern<br />
Projekttitel<br />
Biomedizinische Lebensplanung für das<br />
Altern<br />
Werte zwischen individueller ethischer Reflexion<br />
und gesellschaftlicher Normierung<br />
Adresse<br />
Kochstraße 4<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22378<br />
Fax: 09131/85-22095<br />
hedwig.schwarzott@soziol.phil.unierlangen.dewww.soziologie.phil.unierlangen.de<br />
http://www.biomedizinische-lebensplanung.uni-goettingen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Soziologie<br />
• Ethik der Medizin<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Frank Adloff<br />
• Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />
Abteilung Ethik und Geschichte der<br />
Medizin<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Humboldtallee 36<br />
37073 Göttingen<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Kai Brauer (FH Kärnten)<br />
Lisa Frebel M.A. (Göttingen)<br />
Larissa Pfaller MA (FAU)<br />
Mark Schweda M.A. (Göttingen)<br />
Laufzeit<br />
Dezember <strong>2010</strong> - November 2013<br />
Förderer<br />
BMBF<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Ziel des interdisziplinären Verbundprojekts<br />
ist es, die Bedeutung der wachsenden<br />
Möglichkeiten der Biomedizin für die<br />
Lebensplanung im Hinblick auf Altern<br />
und Sterben besser zu verstehen. Mit<br />
Hilfe soziologischer und bioethischer<br />
Methoden werden zwei Leitpraktiken exemplarisch<br />
untersucht: die präventive<br />
Gesundheitsvorsorge/Anti-Aging und die<br />
Antizipation von Entscheidungen am Lebensende/Patientenverfügungen.<br />
Im Rahmen<br />
eines interdisziplinär eng verzahnten<br />
Forschungsprogramms werden zwei Forschungsperspektiven<br />
verknüpft: Im soziologischen<br />
Teilprojekt werden Lebenspläne<br />
und Praktiken der Lebensführung im Hinblick<br />
auf Möglichkeiten von Anti-Aging Medizin<br />
und Patientenverfügung mit Mitteln<br />
qualitativer Sozialforschung (narrative Interviews,<br />
Gruppendiskussionen) exploriert<br />
und analysiert. Im bioethischen Teilprojekt<br />
werden drei zentrale bioethische Kategorien<br />
betrachtet: das Verhältnis von Autonomie<br />
und Vulnerabilität, die Rolle von<br />
Eigen- und Fremdverantwortung und Vorstellungen<br />
zum guten Leben und Sterben.<br />
Durch internationale Kooperationen mit<br />
Partnern in den USA soll zudem eine vergleichende<br />
Perspektive eröffnet werden.<br />
Abschließend werden aus soziologischer<br />
und bioethischer Sicht gesellschaftliche<br />
Tendenzen und inter- und intraindividuelle<br />
Konflikte im Kontext der verschiedenen<br />
Praktiken vergleichend analysiert, um den<br />
wechselseitigen Einfluss von Lebensführung,<br />
Altern und Biomedizin besser zu<br />
verstehen.<br />
236 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Bio-Objects and Bio-Subjects.<br />
Projekttitel<br />
Bio-Objects and Bio-Subjects.<br />
Exploring the Interface of Science, Technology<br />
and Society<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Systematische Theologie II<br />
Prof. Dr. Peter Dabrock<br />
Kochstraße 6<br />
91054 Erlangen,<br />
Tel. 09131/85-22724<br />
Fax: 09131/85-26020<br />
E-Mail: Peter.Dabrock@theologie.unierlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Aus der Fakultät:<br />
• Systematische Theologie<br />
• Medienwissenschaft<br />
• Amerikanistik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Peter Dabrock<br />
Kooperationspartner<br />
Zentralinstitut für Angewandte Ethik und<br />
Wissenschaftskommunikation (ZIEW) der<br />
FAU<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Sven Grampp (Medienwissenschaft)<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2014<br />
Förderer<br />
Emerging Fields Initiative der FAU (EFI)<br />
Projektart<br />
Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Kooperation von philosophischer, technischer,<br />
naturwissenschaftlicher, medizinischer<br />
sowie rechts- und naturwissenschaftlicher<br />
und technologischer<br />
Spitzenforschung vollzieht sich zunehmend<br />
in einem engen Geflecht von ökonomischer<br />
Erwartungshaltung und medialer<br />
Inszenierung. Einen solch tiefgreifenden<br />
Veränderungsprozess und die daraus resultierende<br />
Folgen zu antizipieren und vor<br />
dem Hintergrund der Vertrauenserwartung<br />
der Öffentlichkeit zu bearbeiten ist<br />
Ziel des Projektes Bio-Objects and<br />
Bio-Subjects. Exploring the Interface<br />
of Science, Technology and Society.<br />
Das Projekt führt dabei alle fünf an der<br />
FAU bestehenden Fakultäten unter dieser<br />
Themenstellung zusammen und wird in<br />
enger Kooperation mit internen und externen<br />
Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern<br />
durchgeführt.<br />
Die durch Bio-Objects generierte Komplexitätssteigerung<br />
bedarf auf gesamtgesellschaftlicher<br />
Ebene - also in allen Funktionssystemen<br />
- neuerlicher Bearbeitung,<br />
Komplexitätsreduktion und Diskursivierung.<br />
Hierin genau liegt die Rolle der Massenmedien<br />
begründet, die nicht nur den<br />
‚Dingen‘ (Bio-Objects) im Sinne Latours<br />
zum Sprechen verhelfen, sondern zugleich<br />
auch in komplexen, oft auch widersprüchlichen<br />
Diskursen kommunikative Anschlussoperationen<br />
offerieren, die wechselweise<br />
das genuin Neue der Bio-Objects<br />
fokussieren und/oder ebendiese Neuheit<br />
durch Konnexionen mit Beständen des<br />
kulturellen Gedächtnisses wiederum zu<br />
neutralisieren trachten. Symptomatischer<br />
weise ist gerade die Transformation von<br />
Bio-Objects zu Bio-Subjects eine Operation,<br />
die maßgeblich durch die mediale<br />
Berichterstattung vorangetrieben wird und<br />
ihrerseits Reflexions- und Bearbeitungsangebote<br />
an andere gesellschaftliche<br />
Funktionssysteme artikuliert, aber auch in<br />
das Wissenschaftssystem selbst zurückspiegelt.<br />
Der latent opake Status etlicher<br />
Bio-Objects stellt dabei v.a. an die Optionen<br />
der medialen Visualisierung komplexe<br />
Anforderungen, erlaubt es den Bildmedien<br />
aber zugleich, qua Rekurs auf tradierte<br />
Bildmuster und Technophantasmagorien<br />
Muster der sinnlichen Verarbeitung des<br />
Neuen zu generieren. Der medienwissenschaftliche<br />
Beitrag zum Gesamtprojekt<br />
wird zum einen in der Mikroanalyse<br />
ausgewählter medialen Strategien bei der<br />
Berichterstattung über Bio-Objects, zum<br />
anderen in einer medientheoretischen Reflexion<br />
der zwischen den Funktionssystemen<br />
zirkulierenden Diskurse, Rhetoriken<br />
und Bilder von Bio-Objects und deren Status<br />
in der gesellschaftlichen Bearbeitung<br />
des Phänomens liegen.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
237
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
CAVA - Changing Attitudes to dating Violence in Adolescents<br />
Projekttitel<br />
CAVA - Changing Attitudes to dating<br />
Violence in Adolescents<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel.: 09131/85-24735<br />
http://www.cavaproject.eu/<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Medienwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Eline Leen<br />
Kooperationspartner<br />
• SGI (Serious Games Institute)(UK)<br />
• (Coordination)<br />
• University Coventry<br />
• (Psychology Department) (UK)<br />
• University West (Sweden)<br />
• Limburg Catholic University College<br />
• (Belgium)<br />
• West Midlands European Centre<br />
(Belgium)<br />
Laufzeit<br />
01.11.<strong>2011</strong> - 31.10.2014<br />
Förderer<br />
Daphne<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
The aim of CAVA is to change attitudes<br />
and behaviours in adolescents regarding<br />
dating violence using as the central learning<br />
object an immersive and engaging video<br />
game that will appeal to young people.<br />
The project will also include counselling,<br />
teaching, training and advice and will not<br />
only train and teach adolescents about the<br />
risks of dating violence and the possibilites<br />
to cope with these problems but will also<br />
train teachers how to handle this topic in<br />
school by offering them elearning material<br />
and workshops.<br />
238 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
CyberMentor<br />
Projekttitel<br />
CyberMentor<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302 - 570<br />
Fax: 0911/5302 - 166<br />
psycho@ewf.uni-erlangen.de<br />
http://www.psycho.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Psychologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Heidrun Stöger<br />
• Prof. Drs. Albert Ziegler<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Heidrun Stöger (Universität Regensburg)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Marold Reutlinger<br />
Laufzeit<br />
August 2008 bis Februar 2012<br />
Förderer<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF), Europäischer Sozialfonds<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Über das bundesweite Projekt CyberMentor<br />
wird Schülerinnen die Perspektivenvielfalt<br />
der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Fächer aufgezeigt. Die Mädchen<br />
sollen so bei der Studien- und Berufswahl<br />
unterstützt werden.<br />
Im Rahmen des E-Mentoring-Programms<br />
erhält jede Schülerin für ein Jahr eine persönliche<br />
Mentorin aus dem MINT-Bereich<br />
und kann sich mit ihr per E-Mail über Schule,<br />
Studium, Beruf und MINT-Themen austauschen.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
239
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Der KSZE-Prozess:<br />
Projekttitel<br />
Der KSZE-Prozess:<br />
multilaterale Konferenzdiplomatie und ihre<br />
Folgen (1975-1989/91)<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />
Bismarckstraße 12<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22363<br />
Fax: 09131/85-29336<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Projektleitung<br />
Professor Dr. Helmut Altrichter<br />
Kooperationspartner<br />
• Institut für Zeitgeschichte (München/<br />
Berlin)<br />
• Universität Paris IV (Lehrstuhl Prof. Dr.<br />
Soutou)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dehnert, Gunter, M.A.<br />
Müller, Benjamin M.A.<br />
Saal, Yuliya von, M.A.<br />
Wawra,Ernst,M.A.<br />
Laufzeit<br />
2008-<strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
Leibniz-Gemeinschaft<br />
Projektart<br />
Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Am 21. November 1990 unterzeichneten<br />
die Regierungschefs der KSZE-Staaten<br />
die „Charta von Paris“, in der sie den<br />
Kalten Krieg, „das Zeitalter der Konfrontation<br />
und der Teilung Europas“ für beendet<br />
erklärten und ein neues Europa „der<br />
freundschaftlichen Beziehungen und der<br />
Zusammenarbeit“ zu beginnen versprachen.<br />
Grundlage dafür sollten jene „10<br />
Prinzipien“ sein, auf die sie sich 15 Jahre<br />
zuvor, bei ihrem ersten Gipfeltreffen in Helsinki,<br />
geeinigt hatten. Zu ihnen gehörten<br />
Gewaltverzicht, die Unverletzbarkeit der<br />
Grenzen, die Nichteinmischung in die inneren<br />
Angelegenheiten sowie die Achtung<br />
der Menschenrechte und Grundfreiheiten.<br />
Rückblickend betrachtet, war die Einbeziehung<br />
der Menschenrechte in die<br />
KSZE-Normen, ihre Implementierung und<br />
feierliche Festschreibung in der „Charta<br />
von Paris“ keineswegs selbstverständlich.<br />
Entstanden zunächst als Produkt<br />
der divergierenden und eher pragmatisch<br />
definierten, blockfreien Interessen schien<br />
die Konferenz als „lediglich“ politische<br />
Übereinkunft kaum tauglich für die Einhegung<br />
des Ost-West-Konflikts oder für die<br />
Beeinflussung innenpolitischer Strukturen<br />
in den sozialistischen Staaten Osteuropas<br />
zu sein. Spätestens mit der Gründung der<br />
ersten Menschenrechtsgruppen, wie z.B.<br />
die Öffentliche Gruppe zur Förderung<br />
der Durchführung der Abmachungen von<br />
Helsinki in der UdSSR in Moskau 1976,<br />
zeigte sich jedoch, dass die vereinbarten<br />
Normen nicht ohne Rückwirkung auf die<br />
Entwicklungen dieser Staaten blieben. In<br />
den nächsten Jahren wurde die Helsinki-<br />
Schlußakte nicht nur von Bürgerrechtsgruppen<br />
im ganzen Ostblock rezitiert<br />
und damit zu Legitimitätsgrundlage ihrer<br />
Existenz, in der Perestrojka-Zeit wurden<br />
die KSZE-Normen zu Schlagworten in der<br />
Auseinandersetzung mit dem Parteiestablishment,<br />
schufen die formellen Beteiligungsrechte<br />
für nichtsstaatliche Akteure,<br />
fanden den Eingang in die öffentliche Diskurse<br />
und innerparteilichen Debatten zwischen<br />
„Reformern“ und „Konservativen“,<br />
was immer mehr zur Erosion des kommunistischen<br />
Regimes beitrug und wiederum<br />
Auswirkungen auf die KSZE-Außenpolitik<br />
der Warschauer-Pakt Staaten hatte.<br />
Bei der Geschichte der KSZE 1975-<br />
1990, einer „multilateralen Konferenzdiplomatie<br />
und ihrer Folgen“ handelt es sich<br />
somit um einen komplexen, keineswegs<br />
geradlinig verlaufenden politischen Prozess.<br />
Dessen Intentionen und Widersprüchen<br />
sowie ineinander greifenden<br />
Entwicklungen und Verbindungen nachzugehen,<br />
ist das Ziel des Gesamtprojektes,<br />
das der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />
der Friedrich-Alexander Universität<br />
Erlangen-Nürnberg in Kooperation<br />
und als kleines Graduiertenkolleg mit dem<br />
Institut für Zeitgeschichte München-Berlin<br />
(Prof. Dr. Möller) sowie mit der Universität<br />
Paris IV (Lehrstuhl Prof. Dr. Soutou) durchführt.<br />
Das Vorhaben soll <strong>2010</strong> mit einem<br />
alle neun Teilprojekte umfassenden Sammelwerk<br />
abgeschlossen werden.<br />
240 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Die Bedeutung des Schreibens und kreativen Gestaltens<br />
Projekttitel<br />
Die Bedeutung des Schreibens und kreativen<br />
Gestaltens<br />
für die Entwicklung des Menschen<br />
Adresse<br />
Dutzendteichstraße 24<br />
(Postadresse: Regensburger Str. 160)<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel.: 0911/5302-521<br />
Fax: 0911/5303 889<br />
kunst@ewf.uni-erlangen.de<br />
www.kunst.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Design (Entwurf, Illustration)<br />
• Didaktik des Deutschen als Zweitsprache<br />
• Empirische Unterrichtsforschung<br />
• Kunstpädagogik<br />
• Neurologie<br />
• Psychogerontologie<br />
• Philosophie<br />
• Soziologie<br />
• Theater- und Medienwissenschaft<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer<br />
Kooperationspartner<br />
• Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg,<br />
Fakultät Design<br />
• Germanisches Nationalmuseum<br />
Nürnberg<br />
• Institut für Schul- und Bildungsforschung<br />
München<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Behning, Jens, Didaktik des Deutschen<br />
als Zweitsprache<br />
Bolwerk, Anne, Klinik für Neurologie, Institut<br />
für Physiologie und experimentelle<br />
Pathophysiologie<br />
Prof. Dr. von Engelhardt, Michael, Institut<br />
für Soziologie<br />
Prof. Dr. Klang, Frieder R., Institut für Psychogerontologie<br />
Dr. Jessica Mack-Andrick Kunst-Kulturpädagogisches<br />
Zentrum der Museen in<br />
Nürnberg (KPZ), Germanisches Nationalmuseum<br />
Prof. Dr. med Maihöfner, Christian, Klinik<br />
für Neurologie, Institut für Physiologie und<br />
experimentelle Pathophysiologie<br />
Plaum, Goda, Lehrstuhl für Kunstpädagogik<br />
(Doktorandin)<br />
Prof. Dr. Pommerin-Götze, Gabriele, Didaktik<br />
des Deutschen als Zweitsprache<br />
Scheel, Jennifer, Institut für Psychogerontologie<br />
(Doktorandin)<br />
Schubach, Catharina, Lehrstuhl für Kunstpädagogik<br />
(Doktorandin)<br />
Schüller, Elisabeth, Zentralinstitut für Lehr-<br />
Lernforschung (Doktorandin)<br />
Seuberling, Lilian, Lehrstuhl für Theaterund<br />
Medienwissenschaft (Doktorandin)<br />
Sontheimer, Andreas, Institut für Soziologie<br />
(Doktorand)<br />
Prof. Vetter, Burkard, Georg-Simon-Ohm<br />
Hochschule, Fakultät Design<br />
Dr. Wagner, Ernst, Staatsinstitut für Schulqualität<br />
und Bildungsforschung<br />
Prof. Dr. Warstat, Matthias, Lehrstuhl für<br />
Theater- und Medienwissenschaft<br />
Laufzeit<br />
mindestens 3 Jahre<br />
Förderer<br />
STAEDTLER-Stiftung<br />
Projektart<br />
sonstige Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die Erfindung von Bild- und Schriftzeichen<br />
ist untrennbar verbunden mit der<br />
kulturellen Entwicklung der Menschheit.<br />
Sowohl das bildhafte Gestalten als auch<br />
das Schreiben sind Ausdrucks-, Darstellungs-<br />
und Gestaltungsmedien, die in der<br />
Bildung und Selbstbildung wie auch in der<br />
zwischenmenschlichen Kommunikation<br />
eine wesentliche Rolle spielen. In der heutigen<br />
von neuen Medien geprägten Gesellschaft<br />
stellt sich die Frage, welche Rolle<br />
dem Schreiben und kreativen Gestalten in<br />
Zukunft noch zukommt.<br />
Ziel des interdisziplinären Verbundforschungsprojekts<br />
ist es, die Wirkungen des<br />
eigenhändigen Schreibens, Zeichnens und<br />
bildnerischen Gestaltens aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven zu untersuchen. Erste<br />
Ergebnisse zeigen, dass sich nicht nur<br />
durch Interviews und Werkanalysen, sondern<br />
auch durch psychologische Tests und<br />
neurologische Messungen (fMRT) positive<br />
Auswirkungen auf die Entwicklung des<br />
Menschen nachweisen lassen - und zwar<br />
nicht nur bei jüngeren Menschen, sondern<br />
auch noch in der Lebensphase nach der<br />
Berufstätigkeit. Ein zentrales Anliegen ist<br />
liegt daher auch in der Erforschung der<br />
Voraussetzungen, die nötig sind, um dieses<br />
Potential noch effektiver nützen zu<br />
können.<br />
Das Verbundforschungsprojekt ist in fünf<br />
interdisziplinäre Teilprojekte untergliedert:<br />
Denken und bildnerisches<br />
Gestalten<br />
Philosophische Grundlagenanalyse des<br />
„Bildnerischen Denkens<br />
Schreiben und Malen in der<br />
Biographie - Zur ästhetischen<br />
Gestaltung von Identität und<br />
Alterität<br />
Grundlegende Untersuchung des Malens<br />
und des Schreibens als Medien der Auseinandersetzung<br />
des Menschen mit sich<br />
selbst und mit den Personen seiner Umwelt<br />
in den Lebensphasen Kindheit, Jugend,<br />
Erwachsenenalter und Alter<br />
Lesen, kreatives Schreiben und<br />
Malen als Freizeitbeschäftigung<br />
von Grundschulkindern<br />
Untersuchung der Frage, in welchem Ausmaß<br />
Grundschulkinder die in der Schule<br />
vermittelten grundlegenden Kulturtechniken<br />
Lesen, kreatives Schreiben und Malen<br />
auch in ihrer Freizeit nutzen und welche<br />
Beweggründe es dafür gibt<br />
Kreatives Schreiben und<br />
ästhetisches Gestalten - Über<br />
die Bedeutung der Verbindung<br />
von kreativem Schreiben mit<br />
illustrativen Gestaltungsformen<br />
für die Entwicklung von Kreativität<br />
Erforschung kreativer Prozesse beim<br />
Schreiben und ästhetischen Gestalten im<br />
Rahmen wirklichkeitsrelevanter Themenfelder,<br />
wie etwa der Biographie von Menschen<br />
in unterschiedlichen Lebenskontexten,<br />
mit dem Ziel, die Schreibfähigkeiten<br />
vorwiegend junger Menschen sowie ihr<br />
ästhetisches Gestaltungspotential zu verbessern<br />
und die Freude am Schreiben und<br />
ästhetischen Gestalten wieder zu beleben<br />
Persönlichkeitsbildung durch<br />
künstlerisches Gestalten:<br />
Neuro-kognitive-psychosoziale<br />
Wirkungen kunstpädagogischer<br />
Interventionen in<br />
Lebensübergängen<br />
Erforschung der Wirkungen künstlerischen<br />
Gestaltens, bzw. der Rezeption von<br />
Kunst auf neuro-kognitive Bereiche (z. B.<br />
Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit, kognitive<br />
Potentiale), Persönlichkeitswachstum<br />
und -stabilisierung (z. B. Kreativität,<br />
ästhetisches Erleben, Resilienz, Wohlbefinden)<br />
sowie neuronale Prozesse (z. B.<br />
neuronale Konnektivität) bei Probanden<br />
aus Transitionsphasen<br />
Die fünf Teilprojekte befassen sich aus<br />
unterschiedlicher Sicht mit den Phänomenen<br />
und auch mit dem Nutzen des Schreibens<br />
und kreativen Gestaltens für die Bildung<br />
und Selbstbildung von der Kindheit<br />
bis ins hohe Alter – mit den Auswirkungen<br />
auf lebenslanges Lernen, Kreativitätsentwicklung,<br />
Persönlichkeitsentwicklung und<br />
Salutogenese. Im Zentrum stehen Fragen<br />
nach den Voraussetzungen, Auswirkungen<br />
und Förderungsmöglichkeiten des<br />
Schreibens und kreativen Gestaltens, aus<br />
deren Beantwortung sich auch bildungspolitische<br />
Impulse ergeben können.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
241
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Die Entstehung und Entwicklung von deviantem und delinquentem Verhalten<br />
Projekttitel<br />
Teilprojekt<br />
Die Entstehung und Entwicklung von deviantem<br />
und delinquentem Verhalten<br />
im Lebensverlauf und ihre Bedeutung für<br />
soziale Ungleichheitsprozesse<br />
im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />
(SFB) 882<br />
„Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“<br />
der Universität Bielefeld<br />
Adresse<br />
Nägelsbachstraße 49c, 6. OG<br />
91052 Erlangen<br />
Tel.: 09131/85- 64020<br />
Fax: 09131/85- 64018<br />
mark.stemmler@psy.phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.lsdiagnostik.phil.uni-erlangen.<br />
de/index.shtml<br />
Forschungsfelder<br />
Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Psychologie<br />
• Soziologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Mark Stemmler<br />
• Prof. Dr. Jost Reinecke<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Jost Reinecke (Universität Bielefeld),<br />
Fakultät für Soziologie, Professor für<br />
die Methoden der empirischen Sozialforschung<br />
(Quantitative Methoden)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl.-Krim. Maria Arnis<br />
Dipl.-Psych. Zara Sünkel<br />
Dr. phil. Susanne Wallner<br />
Dr. Phil. Maren Weiss<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2014<br />
Förderer<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Im Kontext des neu eingerichteten Sonderforschungsbereichs<br />
(SFB) „Von Heterogenitäten<br />
zu Ungleichheiten“ an der Universität<br />
Bielefeld beschäftigt sich das hier<br />
vorgestellte Teilprojekt aus soziologischer<br />
sowie psychologischer Perspektive mit<br />
der Entstehung devianten und delinquenten<br />
Verhaltens im Lebensverlauf. Im Vordergrund<br />
steht dabei der Zusammenhang<br />
zwischen der Entwicklung dieser Verhaltensweisen<br />
und der Verfestigung sozialer<br />
Ungleichheiten sowie sozialer Ausgrenzung.<br />
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel<br />
sowohl Faktoren die „Ausstiegsprozesse“<br />
aus der Devianz und Delinquenz begünstigen<br />
und en Einstieg in normalbiografische<br />
Lebensverläufe fördern, als auch<br />
solche Faktoren, die eine längerfristige<br />
Persistenz der Devianz und Delinquenz<br />
begünstigen zu identifizieren. Dazu wird<br />
ein Kohorten-Sequenzdesign gewählt,<br />
das die Untersuchung der Entwicklung der<br />
Probanden bis in die vierte Lebensdekade<br />
hinein ermöglicht.<br />
Die soziologisch-kriminologische<br />
Längsschnittforschung ist geprägt durch<br />
bindungs- und kontrolltheoretische Überlegungen.<br />
Die psychologisch-kriminologische<br />
Längsschnittforschung ist weniger<br />
durch Theorien geleitet, vielmehr werden<br />
mit Hilfe eines multifaktoriellen Untersuchungsansatzes<br />
Risikofaktoren des Individuums<br />
identifiziert, die zu delinquenten<br />
Entwicklungsverläufen beitragen. Neuere<br />
Ansätze der Development Criminology<br />
verbinden das sich entwickelnde Individuum<br />
mit dem sozialstrukturellen Kontext.<br />
Trotz der vorliegenden Ergebnisse aus<br />
unterschiedlichen Längsschnittuntersuchungen<br />
ist die Forschung keineswegs<br />
abgeschlossen und besonders in Deutschland<br />
sind längere Zeiträume kaum erfasst.<br />
Diese Studie will ein Analysedesign verwirklichen,<br />
das sowohl indirekte als auch<br />
direkte zusammenhänge von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
und sozialstrukturellen<br />
Variablen mit unterschiedlichen Verlaufspfaden<br />
der Devianz und Delinquenz untersucht.<br />
Es ist die gleichzeitige Erhebung von<br />
drei Untersuchungskohorten in den Städten<br />
Dortmund und Nürnberg, die das Alter<br />
10 bis 18 Jahre abdecken, geplant.<br />
242 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Die Kunstpraxis der Mendikanten<br />
Projekttitel<br />
Die Kunstpraxis der Mendikanten<br />
als Abbild und Paradigma interkultureller<br />
Transferbeziehungen in Zentraleuropa und<br />
im Kontaktgebiet zu orthodoxem Christentum<br />
und Islam (Teilprojekt im DFG-<br />
Schwerpunktprogramm „Integration und<br />
Desintegration der Kulturen im europäischen<br />
Mittelalter [SPP 1173], gemeinsam<br />
mit Prof. Dr. Klaus Krüger, Berlin)<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Christliche Archäologie und<br />
Kunstgeschichte<br />
Kochstr. 6<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22778<br />
Fax 09131/85-22034<br />
ca@theologie.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Christliche Archäologie und Kunstgeschichte<br />
• Kunstgeschichte<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Carola Jäggi (Universität<br />
Erlangen),<br />
• Prof. Dr. Klaus Krüger (FU Berlin)<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Klaus Krüger, Kunsthistorisches<br />
Institut, Freie Universität Berlin<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Margit Mersch<br />
Dr. Ulrike Ritzerfeld<br />
Laufzeit<br />
September 2005 – August <strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittelforschung<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die zentrale Frage unseres Projekts zielt<br />
auf die Rolle der Bettelordenskunst im Prozess<br />
von Integration und Desintegration,<br />
von Homogenisierung bzw. Pluralisierung<br />
der europäischen Kulturen des Mittelalters.<br />
Dabei setzen wir einerseits voraus,<br />
dass Europa als ein Konglomerat von<br />
verschiedenen Kulturen, Religionen, Herrschaftsformen<br />
und nur inklusive seiner<br />
über die Randgebiete hinausreichenden<br />
Kommunikations-, Wirtschafts- und Kulturbeziehungen<br />
verstanden werden kann, andererseits,<br />
dass die Medien der Kunst die<br />
jeweiligen Kultur- und Macht-Beziehungen<br />
bewusst oder unbewusst manifestieren,<br />
mitformen und für die Zeitgenossen wie<br />
auch noch für uns „lesbar“ machen. Deshalb<br />
interessieren uns insbesondere die<br />
multikulturell bzw. multireligiös geprägten<br />
Regionen des Mittelmeerraums.<br />
Anhand von exemplarischen Einzeluntersuchungen<br />
ausgewählter Bau- und<br />
Bildkunstwerke in Süditalien, Istanbul,<br />
Griechenland, Zypern und Südspanien<br />
wird ein breites Spektrum an interkulturellen<br />
bzw. interreligiösen Kontaktsituationen<br />
auf die mendikantischen Praktiken der<br />
Abgrenzung, Anpassung, Repräsentation<br />
und Einflussnahme sowie ihre Auswirkungen<br />
und Resonanzen hin untersucht. So<br />
behandeln wir zunächst den Kontaktbereich<br />
zum orthodoxen Christentum in der<br />
griechischen Enklave des süditalienischen<br />
Salento, in der lateinischen Enklave in<br />
Konstantinopel bzw. Pera, in den feudaladeligen<br />
Kreuzfahrerreichen Achaia (Peloponnes)<br />
und Zypern sowie in den protokolonialen<br />
venezianischen Herrschaften auf<br />
Euböa und Kreta. Hinzu kommen die Inseln<br />
Kefalonia und Chios mit jeweils ganz<br />
besonderen politischen Bedingungen. Der<br />
Kontaktbereich zum Islam hingegen kann<br />
am Beispiel der südspanischen Regionen<br />
Murcia und Andalusien in der Zeit nach<br />
der Reconquista in den Blick genommen<br />
werden. Abschließend werden die Ergebnisse<br />
aus den interreligiösen Kontaktzonen<br />
im Zusammenhang mit der Kunstpraxis<br />
der Bettelorden in Zentraleuropa<br />
in einer komparatistischen Studie verarbeitet,<br />
die systematische und strukturelle<br />
Zusammenhänge in den Entwicklungen<br />
der mendikantischen Kunstpraxis in unterschiedlichen<br />
Kulturregionen und damit<br />
Möglichkeiten und Grenzen der symbolischen<br />
Kommunikation und des Kulturtransfers<br />
zwischen den Bettelorden und<br />
ihrer jeweiligen Klientel verdeutlichen soll.<br />
In enger gemeinsamer interdisziplinärer<br />
Forschungspraxis an den Objekten vor<br />
Ort erarbeiten die beiden Teilbereiche des<br />
Projekts – Teilbereich „Architektur“ vertreten<br />
durch Prof. Dr. Carola Jäggi und Dr.<br />
Margit Mersch, Erlangen, und Teilbereich<br />
„Bildkunst“ vertreten durch Prof. Dr. Klaus<br />
Krüger und Dr. Ulrike Ritzerfeld, Berlin –<br />
derzeit eine zweibändige Publikation über<br />
Mendikantenniederlassungen des östlichen<br />
Mittelmeerraums unter dem Titel:<br />
Bettelorden und orthodoxes Christentum.<br />
Mendikanten-Architektur in transkulturellen<br />
Spannungsfeldern des spätmittelalterlichen<br />
Ostmediterraneums (Bd. 1); Bettelorden<br />
und orthodoxes Christentum. Die<br />
Bildausstattung von Mendikantenkirchen<br />
in transkulturellen Spannungsfeldern des<br />
spätmittelalterlichen Ostmediterraneums<br />
(Bd. 2).<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
243
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Die Melusine des Thüring von Ringoltingen<br />
Projekttitel<br />
Die Melusine des Thüring von Ringoltingen<br />
in der deutschen Drucküberlieferung von<br />
ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert<br />
- Buch, Text und Bild<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />
Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Katholischer Kirchenplatz 9<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-23195<br />
Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />
Fax: 09131/85-24727<br />
ursula.rautenberg@buchwiss.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Buchwissenschaft<br />
• Germanistische Sprachwissenschaft<br />
• Kunstgeschichte<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Ursula Rautenberg (federführend)<br />
• Prof. Dr. Mechthild Habermann<br />
• Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. André Schnyder, Literaturwissenschaft,<br />
Universität Lausanne (Schweiz)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Martin Behr, M.A.<br />
Benedicta Feraudi, M.A.<br />
Dr. Simone Hespers<br />
Dr. Hans-Jörg Künast<br />
Laufzeit<br />
Dezember 2007 bis Dezember 2009 und<br />
März <strong>2010</strong> bis März <strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Im Mittelpunkt steht die „Melusine“ des<br />
Thüring von Ringoltingen als (gedrucktes)<br />
Buch, wie es der spätmittelalterliche und<br />
frühneuzeitliche Buchhändler plante, verlegte<br />
und vertrieb und wie es der Käufer<br />
und Leser in Händen hielt und rezipierte.<br />
Arbeitsgrundlage ist die Erfassung, Beschreibung<br />
und Analyse der Drucküberlieferung<br />
vom Basler Erstdruck des Druckerverlegers<br />
Bernhard Richel um 1473/74 bis<br />
zum Ende der Volksbuch-Ausgaben in<br />
den 1870er Jahren. Die Analyse schreibdialektaler,<br />
stilistischer und rhetorischer<br />
Kennzeichen, der Art und Funktion der<br />
Bilder (Bildzyklen) im Buch und auf dem<br />
Titelblatt, ihrer Ikonografie, der Rolle der<br />
verschiedenen Bildurheber und Produzenten<br />
im Buchherstellungsprozess sowie die<br />
Ausstattung und Typografie des Buches,<br />
welche die gesamte Materialität des Buchkörpers<br />
umfasst, ist das forschungsrelevante<br />
Gesamtziel. Über fast vier Jahrhunderte<br />
hinweg sollen die Wechselwirkungen<br />
zwischen Buchproduktion, Buchgestalt,<br />
Textgestalt, Lesen und Leser erschlossen<br />
werden. Das Projekt ist interdisziplinär<br />
angelegt. Buchwissenschaft (Buchgestaltung,<br />
Buchhandel, Publikum und Markt),<br />
Lesegeschichte (Layout, Leseweisen<br />
und Lektürepraktiken), Sprachgeschichte<br />
(Sprachwandel vom 15. bis 19. Jahrhundert,<br />
Textorganisation, Druckersprachen)<br />
und Kunstgeschichte (Bild- und Mediengeschichte,<br />
Text-Bild-Beziehungen, Bild-<br />
Lektüre, Transferprozesse) bringen ihre<br />
jeweils spezifischen Fragen und Methoden<br />
ein.<br />
244 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Die Mozaraber. Kulturelle Identität zwischen Orient und Okzident<br />
Projekttitel<br />
Die Mozaraber. Kulturelle Identität zwischen<br />
Orient und Okzident<br />
Adresse<br />
Professur für Islamwissenschaft<br />
Bismarckstraße 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22444<br />
Fax: 09131/85- 85-26022<br />
htbobzin@phil.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Lateinische Philologie des Mittelalters<br />
• Mittelalterliche Geschichte<br />
• Orientalische Philologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Hartmut Bobzin<br />
• Prof. Dr. Michele C. Ferrari<br />
• Prof. Dr. Klaus Herbers<br />
• Dr. Matthias Maser<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Bochum), PD<br />
Dr. Kay-Peter Jankrift (Münster-Bochum),<br />
Prof. Dr. Igor Pochoshajew (Rostock),<br />
Prof. Dr. Henrik Karge (Dresden), Prof. Dr.<br />
Walter Berschin (Heidelberg), Dr. Patritzia<br />
Carmassi (Wolfenbüttel), Prof. Dr. Tilman<br />
Seidensticker (Jena), Angelika Neuwirth<br />
(Berlin), Prof. Dr. Julio Valdeón Baruque<br />
(Valladolid), Prof. Dr. Thomas Burman<br />
(University of Tennessee), Prof. Dr. Carmen<br />
Cardelle de Hartmann (Zürich), Prof.<br />
Dr. Máximo Diago Hernándo, (Consejo Superior<br />
de Investigaciones Científicas Madrid),<br />
Prof. Dr. Mikel de Epalza (Alicante),<br />
Prof. Dr. Carlos Estepa, Consejo Superior<br />
de Investigaciones Científicas Madrid),<br />
Prof. Dr. Juan Gil Fernández (Sevilla), Prof.<br />
Dr. Thomas Glick (Boston), Prof. Dr. Pierre<br />
Guichard (Lyon), Prof. Dr. Patrick Henriet<br />
(Bordeaux), Prof. Dr. Pieter S. van Koningsveld<br />
(Leiden), Prof. Dr. Claudio Leonardi<br />
(Florenz), Prof. Dr. Peter Linehan (St.<br />
John´s College, Cambridge), Prof. Dr. Eduardo<br />
Manzano Moreno (Consejo Superior<br />
de Investigaciones Científicas Madrid),<br />
Prof. Dr. José Martínez Gázquez (Barcelona),<br />
Dr. Diego Olstein (Jerusalem), Prof.<br />
Dr. Jean Pierre Molénat (Paris),Dr. José<br />
Ramírez del Río (Sevilla), Dr. Elena E. Rodríguez<br />
Díaz (Huelva), Prof. Dr. Peter Stotz<br />
(Zürich), Prof. Dr. Georges Tamer (Ohio<br />
State University), Prof. Dr. Marie-Thérèse<br />
Urvoy (Toulouse), Prof. Dr. Maria Jésus<br />
Viguera Molins (Madrid), Prof. Dr. David<br />
Wasserstein (Tel Aviv)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Ulisse Cecini<br />
Dr. Nina Pleuger<br />
Daniel Potthast M.A.<br />
Christian Saßenscheidt M.A.<br />
Dr. Christofer Zwanzig<br />
Laufzeit<br />
01.06.2008-31.05.<strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „Die Mozaraber. Kulturelle<br />
Identität zwischen Orient und Okzident“<br />
nimmt die kulturell-religiöse Gemeinschaft<br />
der christlichen Mozaraber auf der mittelalterlichen<br />
Iberischen Halbinsel in den<br />
Blick. In der bisherigen Forschung werden<br />
Mozaraber vornehmlich über ihren Minderheitenstatus<br />
im muslimisch dominierten<br />
Andalus und somit von außen mittels<br />
ihrer religiösen, sozialen, rechtlichen, etc.<br />
Diskriminierung durch die muslimische<br />
Gesellschaft definiert. Demgegenüber<br />
betrachteten wir die mozarabischen Gemeinschaften<br />
und ihr kulturelles Profil als<br />
eigenständige kulturelle Identitätsbildung:<br />
Die mozarabischen Gemeinschaften<br />
wahrten auch über ihre Eingliederung in<br />
christliche Gesellschaftsstrukturen in Folge<br />
von Migration oder Reconquista hinaus<br />
spezifische kulturelle Eigenarten, die sie<br />
sowohl im islamischen wie im lateinischchristlichen<br />
Umfeld zu einer distinkten<br />
Einheit machten. In Detailstudien zu geistesgeschichtlichen,<br />
historiographischen<br />
und institutionengeschichtlichen Aspekten<br />
des Mozarabismus in islamisch wie<br />
christlich geprägten Umgebungen auf der<br />
Iberischen Halbinsel fragt das Gesamtprojekt<br />
nach kulturellen Eigenheiten, die eine<br />
mozarabische Identität in den Augen ihrer<br />
Träger wie auch in der Fremdwahrnehmung<br />
durch Außenstehende konstituierten.<br />
Die gezielte Auswahl exemplarischer<br />
Untersuchungsfelder in Früh- bis Spätmittelalter<br />
erlaubt dabei die Untersuchung<br />
von Kontinuitäten und Wandel. Durch die<br />
Kombination der muslimischen und der<br />
lateinisch-christlichen Außensicht auf die<br />
Mozaraber sowie deren eigener Selbstwahrnehmung<br />
werden Kriterien einer kulturwissenschaftlichen<br />
Definition des Phänomens<br />
erarbeitet, die in der Lage sind,<br />
die Persistenz des Mozarabismus auch im<br />
christlichen Umfeld zu erfassen.<br />
Das geschichtswissenschaftliche Teilprojekt<br />
„Mozarabische Kultur unter christlicher<br />
Herrschaft – Ausdrucksformen und<br />
strukturelle Grundlagen ihrer Persistenz“<br />
trägt durch die Untersuchung von Fallbeispielen<br />
aus der Phase des Mozarabismus<br />
nach seiner Integration in christliche Gesellschafts-<br />
und Herrschaftsstrukturen seit<br />
dem 9. Jahrhundert zur Beantwortung der<br />
Frage bei, wie lange eine spezifische mozarabische<br />
Sonderidentität für Gruppenmitglieder<br />
selbst, aber auch für Außenstehende<br />
wahrnehmbar blieb.<br />
Das mittellateinische Teilprojekt „Autorität<br />
und Identität in der mozarabischen<br />
Literatur“ beschäftigt sich mit der lateinischen<br />
Literatur, die im neunten Jahrhundert<br />
in Cordoba verfasst wurde. Die zentrale<br />
Fragestellung des Projekts ist, ob die<br />
Autoren, die in ihren Texten ausdrücklich<br />
auf das Erbe der lateinischen Kirchväter<br />
zurückgreifen, die Errungenschaften der<br />
zeitgenössischen Exegese im Karolingerreich<br />
nutzte.<br />
Das arabistische Teilprojekt „Die Mozaraber<br />
und die religiöse Literatur der Muslime“<br />
versucht die religiöse Entwicklung<br />
der andalusischen Christen anhand ihrer<br />
Darstellung in der muslimischen Polemik<br />
und der arabischen Literatur der Mozaraber<br />
nachzuvollziehen. Dabei wird die<br />
mozarabische Sonderentwicklung durch<br />
Hybridisation verschiedener kultureller<br />
Einflussfaktoren deutlich.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
245
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz Obermesopotamiens<br />
Projekttitel<br />
Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz<br />
Obermesopotamiens<br />
Adresse<br />
Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />
Kochstr. 4/18<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-29286<br />
Fax 09131-8526394<br />
kls@orient.dainst.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäobotanik<br />
• Archäozoologie<br />
• Molekularbiologie<br />
• Anthropologie<br />
• Kulturgeschichte<br />
• Archäologie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />
Kooperationspartner<br />
LMU München<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Oliver Dietrich M.A.<br />
Dr. Thomas Götzelt<br />
Jens Notroff M.A.<br />
Dr. Katja Piesker<br />
Laufzeit<br />
1995 bis 2021<br />
Förderer<br />
DAI, DFG<br />
Projektart<br />
Langfristprojekt der DFG<br />
Beschreibung des Projekts<br />
In Vorderasien fand der Übergang von Jäger-<br />
und Sammlergesellschaften zur bäuerlichen<br />
Lebensweise unmittelbar nach<br />
dem Ende der Eiszeit im 10. Jt. v. Chr.<br />
und damit früher als in anderen Regionen<br />
der Welt statt. Als elementar gilt seit langem<br />
die Frage nach den Gründen für den<br />
Wechsel vom Wildbeutertum zur Landwirtschaft.<br />
Bei der Suche nach einer Antwort<br />
rückt die Landschaft Obermesopotamiens<br />
mit dem hier gelegenen Göbekli Tepe zunehmend<br />
in den Vordergrund. Der ins 10.<br />
und 9. Jt. v. Chr. datierende und zum größten<br />
Teil aus megalithischen Monumenten<br />
bestehende Ruinenhügel diente offenbar<br />
einer großräumig vernetzten, jägerischen<br />
Bevölkerung als rituelles Zentrum und als<br />
Kommunikationsplattform. Die Hypothese,<br />
dass die „Kultgemeinschaft“ des Göbekli<br />
Tepe mit ihrer Möglichkleit zur schnellen<br />
Verbreitung von Innovationen gleichsam<br />
als Motor bei der Entstehung nahrungsproduzierender<br />
Lebensweisen wirkte, gilt<br />
es in der weiteren archäologischen Erforschung<br />
dieses Platzes zu überprüfen.<br />
Biogene Überreste sind Teil des Schlüssels<br />
zum Verständnis der kausalen Zusammenhänge<br />
dieses Wandels. Ihre<br />
archäozoologische und molekularbiologische<br />
Analyse verspricht weitrechende<br />
Aufschlüsse, die zumindest für die Region<br />
Obermesopotamiens eine verlässliche<br />
Antwort auf die Frage „Warum die Menschen<br />
Bauern wurden“ ermöglichen werden.<br />
246 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Die Realisierung testbasierter Schulreform<br />
Projekttitel<br />
Die Realisierung testbasierter Schulreform<br />
in der Mehrebenenstruktur des Schulsystems<br />
Adresse<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Lehrstuhl für Schulpädagogik<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302-586 (Sekretariat)<br />
Fax: 0911/5302-718<br />
spaed@ewf.uni-erlangen.de<br />
www.spaed.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Schulpädagogik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Uwe Maier<br />
Kooperationspartner<br />
FU Berlin, Prof. Dr. Harm Kuper<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Annette Frühwacht<br />
Carolin Ramsteck<br />
Laufzeit<br />
<strong>2010</strong> - 2013<br />
Förderer<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Ziel dieser Studie ist eine mehrebenenanalytische<br />
Betrachtung der Handlungskoordination<br />
zwischen verschiedenen Akteursebenen<br />
des Schulsystems. Dies geschieht<br />
unter Berücksichtigung von Schulautonomie<br />
und zentraler Administration von<br />
Tests, Bildungsstandards, Rückmeldeverfahren<br />
und begleitenden Unterstützungsstrukturen<br />
der Schulaufsicht.<br />
Die Ergebnisse sollen dazu beitragen<br />
den Nutzen von Vergleichsarbeiten zur<br />
testbasierten Schulreform vor allem im<br />
Bereich der Kommunikation zwischen den<br />
einzelnen Ebenen des Schulsystems zu<br />
beschreiben und daraus Handlungsempfehlungen<br />
ableiten zu können.<br />
Untersuchungsdesign:<br />
Kontrastierendes Fallstudiendesign:<br />
Halbstandardisierte Interviews mit Lehrkräften,<br />
Fachleitern, Schulleitern und Mitgliedern<br />
der Schulverwaltung in den untersuchten<br />
Bundesländern.<br />
Untersuchungszeitpunkte:<br />
Erhebung 1) Viertes Quartal <strong>2010</strong><br />
Erhebung 2) Viertes Quartal <strong>2011</strong><br />
Untersuchungen in den<br />
Bundesländern:<br />
• Baden-Württemberg, Thüringen<br />
• Berlin, Brandenburg (FU Berlin)<br />
Zwischenergebnisse:<br />
Baden-Württemberg:<br />
• Implementation der Diagnose- und Vergleichsarbeiten<br />
(DVAs) wird von Lehrkräften<br />
und Schulleitung oft kritisiert<br />
• DVAs werden aus Lehrerperspektive<br />
zum Teil nicht als valides Instrument<br />
betrachtet und finden daher kaum Verwendung<br />
in der Unterrichtsentwicklung<br />
• Kommunikation bzgl. DVA meist nur<br />
zwischen betroffenen Lehrern bzw. auf<br />
Fachbereichsebene<br />
• Schulleitung hat bzgl. Umgang mit DVA<br />
meist keine konkreten Erwartungen<br />
• Wenig bis keine Kommunikation zwischen<br />
Schulaufsicht und Schulleitung/<br />
Schule<br />
• Lehrkräfte oft im Unklaren, ob Regierungspräsidium<br />
oder Landesinstitut für<br />
DVAs zuständig ist<br />
• Unterstützung der Lehrkräfte und<br />
Schulleiter v.a. im Umgang mit DVA-<br />
Ergebnissen durch Schulaufsicht<br />
ausbaufähig<br />
• Lehrkräfte und Schulleiter wünschen<br />
sich Unterstützung (Handlungsempfehlungen)<br />
im Umgang mit den Ergebnissen<br />
Thüringen:<br />
• Rezeption der Kompetenztestergebnisse<br />
wird von strukturellen Problemen<br />
(Schulfusionen, getrennte Schulgebäude,<br />
überaltete Lehrerschaft) überlagert<br />
• Nutzung der Ergebnisse hängt stark<br />
vom Engagement der Schulleitung ab<br />
• Keine Kommunikation mit Schulamt<br />
über Kompetenztestergebnisse aus<br />
Sicht der Lehrkräfte und der Schulleitung<br />
• Lehrkräfte geben als Gründe für die<br />
Nicht-Nutzung der Kompetenztestrgebnisse<br />
Zeitprobleme und eine als gering<br />
wahrgenommenen curriculare Validität<br />
der Kompetenztests an<br />
• Bei Lehrkräften herrscht Unklarheit<br />
inwiefern Kompetenztests in das<br />
umfangreiche thüringische System<br />
der Qualitätsentwicklung von Schulen<br />
eingebunden sind<br />
• Durchführung der Kompetenztests<br />
macht kaum Probleme<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
247
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
EDA – E-Learning in der Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />
Projekttitel<br />
EDA – E-Learning in der<br />
Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Didaktik der deutschen<br />
Sprache und Literatur<br />
Regensburger Str. 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302-583<br />
Fax: 0911/5302-714<br />
vrfreder@ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Teilprojekte des genehmigten<br />
BMBF-Projekts EDA<br />
• Kinder- und Jugendliteratur im Medienverbund<br />
– Grundschule<br />
• Einführung in die Didaktik und Methodik<br />
des Faches Deutsch<br />
• Jugendliteratur im Medienverbund –<br />
Realschule und Gymnasium<br />
• Filmdidaktik – Filmästhetik<br />
• Mediendidaktik Deutsch: Einführung in<br />
literarische, sprachliche und ästhetische<br />
Bildung im medialen Wandel<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Volker Frederking<br />
Prof. Dr. Abraham (Universität Bamberg)<br />
Kooperationspartner<br />
• Deutschdidaktik-Lehrstühle der Universitäten<br />
Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr.<br />
Frederking)<br />
• Universität Augsburg (Prof. Dr. Maiwald)<br />
• Universität Bamberg (Prof. Dr. Abraham)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Jörn Brüggemann<br />
Barbara Dengel<br />
Prof. Dr. Volker Frederking<br />
Dr. Volker Gerner<br />
Sabine Helmchen<br />
Axel Krommer<br />
Tanja Römhild<br />
Laufzeit<br />
2008-<strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
Virtuelle Hochschule Bayern<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Ziel der Lehrerausbildung in Deutschland<br />
muss es sein, Lehramtstudierende aller<br />
Fächer mit den fachlichen Chancen und<br />
Vorteilen der neuen Medien vertraut zu<br />
machen. Für das Fach Deutsch – Medienfach<br />
par excellence – gilt dies in besonderer<br />
Weise. Um aber eine größtmögliche<br />
Anzahl angehender Deutschlehrer(innen)<br />
mit den fachspezifischen Möglichkeiten<br />
neuer Medien vertraut zu machen und<br />
eine nachhaltige Nutzungsbereitschaft<br />
respektive ein Handlungswissen in Bezug<br />
auf die besonderen Potentiale neuer Medien<br />
im Fach Deutsch anzubahnen, ist es<br />
wichtig, gerade auch die vielen Deutschstudierenden<br />
zu erreichen und zu begeistern,<br />
die keine spezifische Affinität zur<br />
Nutzung neuer Medien aufweisen und entsprechend<br />
auch niemals von sich aus eine<br />
Lehrveranstaltung mit Medienschwerpunkt<br />
besuchen würden. Aus diesem Grunde<br />
muss es ein Ziel moderner universitärer<br />
Deutschlehrer(innen)-Ausbildung sein, E-<br />
Learning-Komponenten in möglichst alle<br />
deutschdidaktischen Lehrveranstaltungen<br />
zu integrieren und so zu einem festen<br />
und selbstverständlichen Bestandteil des<br />
Lehrangebotes zu machen. Nur auf dieser<br />
Grundlage werden die heutigen Studierenden<br />
des Fachs später neue Medien in ihrem<br />
Unterricht selbst anwenden und ihren<br />
Schüler(inne)n entsprechende mediengestützte<br />
Lern- bzw. Bildungserfahrungen<br />
ermöglichen.<br />
Diesem Erfordernis entsprechen die<br />
geplanten E-Seminare in paradigmatischer<br />
Weise. Denn uns geht es darum,<br />
Lehramtsstudierende des Faches Deutsch<br />
von Beginne an im Rahmen der onlien<br />
durchgeführten oder onlinegestützten Veranstaltungen<br />
mit den Vorzügen fachspezifischer<br />
Mediennutzung vertraut zu machen.<br />
Unsere Zielgruppe sind sämtliche<br />
Lehramtstudierenden des Faches Deutsch<br />
(Grundschule, Hauptschule, Realschule,<br />
Berufschule und Gymnasium). Die in situierten<br />
Lernarrangements realisierte Koinzidenz<br />
von Lehrinhalt, Lehrform und zu<br />
erwerbender Lehrkompetenz soll den angehenden<br />
Deutschlehrer(inne)n den Aufbau<br />
mediendidaktischer Handlungs- und<br />
Planungskompetenz ermöglichen und sie<br />
befähigen, E-Learning bzw. E-Teaching<br />
in fruchtbarer Weise in ihre spätere unterrichtliche<br />
Praxis zu integrieren. Auf diese<br />
Weise werden die Projekte einen Beitrag<br />
leisten können, um die nachwachsende<br />
Generation auf die Anforderungen einer<br />
globalisierten Mediengesellschaft vorzubereiten.<br />
248 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
EnEF - Energy Efficiency in the Building Sector: A Sustainable Future<br />
Projekttitel<br />
EnEF - Energy Efficiency in the Building<br />
Sector: A Sustainable Future<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
http://www.fim.uni-erlangen.de/index.php/<br />
de/forschung/projekte/28-projekte/137-<br />
enef<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Medienwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Dipl.-Chem. Jens Geier<br />
Kooperationspartner<br />
• Eurocrea merchant, Italy<br />
• Innovate, Ireland<br />
• Spis Regional Development Agency,<br />
Slovakia<br />
• IDEC, Greece<br />
• Association Vicom Tech IK4, Spain<br />
• Dirección General de Vivienda y Arquitectura,<br />
Consejería de Fomento, Junta<br />
de Extremadura, Spain<br />
• Bulgarian Construction Chamber,<br />
Bulgaria<br />
Laufzeit<br />
11/<strong>2010</strong> – 10/2012<br />
Förderer<br />
Leonardo da Vinci Program (LLP)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
EnEf is a transnational project co-funded<br />
by the European Commission in the framework<br />
of the Lifelong Learning Programme,<br />
Leonardo da Vinci – Development of Innovation.<br />
The EnEf project aims to alleviate the lack<br />
of knowledge of entrepreneurs and managers<br />
of the building sector concerning<br />
energy efficiency. Such objective will be<br />
reached by designing innovative training<br />
contents available on an e-learning platform<br />
and enriched by visual elements, simulations<br />
and interesting practices in building<br />
industry.<br />
Energy savings and energy efficient<br />
buildings are considered a key way for<br />
reduction of green house gas emissions,<br />
taking into consideration that in fact<br />
buildings are responsible for over 40%<br />
of Europe‘s greenhouse gas emissions.<br />
The EU Directive 2002/91/EC defines<br />
concrete goals for energy savings and<br />
for the use of renewable energies in buildings.<br />
The construction sector is one of<br />
the largest in Europe and a major motor<br />
for development. This project will contribute<br />
to cost effective energy efficiency,<br />
Target group of the EnEf project are entrepreneurs<br />
and managers of the building<br />
industry, mainly employing up to 100 persons.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
249
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Fit4Use – Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter Technologien<br />
Projekttitel<br />
Fit4Use – Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter<br />
Technologien<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Psychogerontologie<br />
Nägelsbachstr. 25<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-26526<br />
Fax: 09131/85-26554<br />
flang@geronto.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Psychologische Forschung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Psychologie<br />
• Psychiatrie<br />
• Informatik und Ingenieurswissenschaften<br />
• Betriebswirtschaftslehre<br />
Projektleitung<br />
Frieder R. Lang<br />
Kooperationspartner<br />
Bayerischer Forschungsverbund FitForAge:<br />
Zukunftsorientierte Produkte und<br />
Dienstleistungen für die demographischen<br />
Herausforderungen (Leitung: Heinz Gerhäuser;<br />
Lehrstuhl für Informationstechnik<br />
mit Schwerpunkt Kommunikationselektronik;<br />
FAU)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Bettina Williger, M.A.<br />
Laufzeit<br />
01.2008-12.<strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
Bayerische Forschungsstiftung<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittelforschung<br />
Publikationen<br />
Neuberger, M. & Williger, B. (2009). Motiviert<br />
zur Arbeit – ein Leben lang. In: Sauerland,<br />
M. & Weikamp, J. (Hrsg): Zündstoff<br />
Motivation: Motivierungsmethoden für Mitarbeiter,<br />
Führungskräfte und Organisationen,<br />
Hamburg: Kovac, S. 331-341.<br />
Diese Erkenntnisse gilt es, präzise und<br />
konkret in den technischen Forschungsund<br />
Entwicklungsprozess einfließen zu<br />
lassen.<br />
Das Querschnittsprojekt Fit4Use untersucht<br />
projektübergreifend die Bedingungen<br />
der Akzeptanz und Nutzung innovativer<br />
Technologien. Grundlage bildet<br />
hierbei ein Modell der Vitalitätsassistenz,<br />
welches ökologische Annahmen der Person-Umwelt<br />
Passung anwendet und postuliert,<br />
dass alternsgerechte Technik vor<br />
allem dann Verwendung findet, wenn die<br />
Technologie sowohl vorhandenen Kapazitäten<br />
der Endnutzer entspricht als auch<br />
maximierte subjektive Nutzungsvorteile<br />
erkennen lässt. Das Querschnittprojekt<br />
untersucht am Beispiel verschiedener Innovationen<br />
die konkreten Bedingungen<br />
und operationale Erfassbarkeit solcher<br />
maximierten Nutzungsvorteile.<br />
Im Einzelnen verfolgt das Projekt „Fit4Use“<br />
die folgenden Ziele:<br />
• Bereitstellung eines Inventars zu<br />
speziellen Fähigkeiten, Bedürfnisse<br />
und Einstellungen von Menschen in der<br />
zweiten Lebenshälfte. Zentrale Aufgabe<br />
ist hierbei die Berücksichtigung<br />
und Einbindung der Vielgestaltigkeit<br />
individueller Alternserfahrungen und<br />
-prozesse.<br />
• Zielgruppenorientierte Entwicklung. Die<br />
entsprechenden Methoden der Nutzerpartizipation<br />
und Evaluation werden im<br />
Hinblick auf die Akzeptanz und Nutzung<br />
der zu entwickelnden Technologien<br />
Prozess begleitend in den einzelnen<br />
Teilprojekten umgesetzt.<br />
• Erstellung eines Methodenkatalogs zur<br />
Entwicklung alternsgerechter Produkte<br />
und Innovationen sowie zur Erfassung<br />
von subjektiven Nutzungsvorteilen<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Technologische Innovationen sind nur<br />
erfolgreich, wenn sie alle Menschen erreichen.<br />
Eine der zentralen Herausforderung<br />
ist dabei, neue technische Systeme<br />
möglichst in Einklang mit Wünschen,<br />
Bedürfnissen und Kapazitäten der Endnutzer<br />
zu bringen. Im Hinblick auf die<br />
Herausforderungen des demografischen<br />
Wandels ist entscheidend, dass bekannt<br />
ist, in welcher Weise sich beispielsweise<br />
Vitalität, Kompetenz und Selbstständigkeit<br />
im Lebensverlauf verändern und wie dabei<br />
möglichen unerwünschten Veränderungen<br />
durch technische Systeme und Innovationen<br />
angemessen begegnet werden kann.<br />
250 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Frauen in Karriere<br />
Projekttitel<br />
Frauen in Karriere<br />
– Chancen und Risiken für Frauen in<br />
modernen Unternehmen<br />
Adresse<br />
Institut für Soziologie<br />
Kochstrasse 4<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22378<br />
Fax: 09131/85-22095<br />
www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />
www.frauen-in-karriere.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Soziologie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />
Kooperationspartner<br />
Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung<br />
München (ISF München)<br />
PD Dr. Andreas Boes<br />
Jakob-Klar-Str. 9<br />
80796 München<br />
Tel: 089/272921-0<br />
Fax: 089/272921-60<br />
www.isf-muenchen.de<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl.-Pol. Anja Bultemeier<br />
Laufzeit<br />
Dezember 2008 bis August 2013<br />
Förderer<br />
BMBF<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „Frauen in Karriere“ untersucht<br />
die Karrierechancen und –risiken<br />
von Frauen in modernen Unternehmen,<br />
entwickelt und initiiert darauf aufbauende<br />
Gestaltungsprojekte zur Förderung der<br />
Karrierechancen von Frauen und evaluiert<br />
deren Umsetzung. Beteiligt sind neben<br />
den Verbundpartnern führende Unternehmen<br />
aus dem Bankenbereich, der Elektrotechnischen<br />
Industrie und der IT-Industrie.<br />
Ausgangspunkt des Projekts sind der<br />
Bedeutungsgewinn der Karrierechancen<br />
von Frauen in Politik und Öffentlichkeit<br />
und der davon ausgehende Druck auf die<br />
Unternehmen sowie die grundlegenden<br />
Umstrukturierungsprozesse in den Unternehmen<br />
selbst. Beides zusammen erzeugt<br />
einen neuen Möglichkeitsraum für Frauen,<br />
den es aufzugreifen und bewusst im<br />
Sinne einer Verbesserung ihrer Karrierechancen<br />
zu gestalten gilt. Im Zentrum des<br />
Forschungsprojekts stehen auf der einen<br />
Seite die Umstrukturierungsprozesse in<br />
den Unternehmen in ihren Auswirkungen<br />
auf die Karrieresysteme und die darin<br />
wirkenden Karrieremechanismen. Neben<br />
dieser Strukturanalyse werden auf der anderen<br />
Seite die auf diese neuen Spielregeln<br />
von Karriere bezogenen subjektiven<br />
Karrierestrategien von Frauen und Männern<br />
untersucht. Hier stehen im Kontext<br />
von Arbeit und Leben differierende Möglichkeitsbedingungen,<br />
Ressourcen, Ziele<br />
und Handlungsstrategien der Geschlechter<br />
im Mittelpunkt der Analyse. Auf diesen<br />
Ergebnissen des Forschungsprojekts baut<br />
die daran anschließende Gestaltungsphase<br />
auf. Gestaltungskonzepte werden<br />
unternehmensspezifisch in Anlehnung an<br />
die jeweiligen Karrieresysteme und subjektiven<br />
Karrierestrategien sowie unter<br />
Berücksichtigung der Akteurskonstellation<br />
und unternehmenspolitischen Situation<br />
gemeinsam mit den Unternehmen entwickelt<br />
und implementiert. Es schließt sich<br />
eine Evaluation der Gestaltungsprojekte<br />
sowie die Generalisierung der Ergebnisse<br />
im Rahmen einer Good-Practice-Analyse<br />
an.<br />
Für weitere Infos siehe www.frauen-inkarriere.de<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
251
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
GeoSysKo<br />
Projekttitel<br />
GeoSysKo<br />
Die Entwicklung eines Kompetenzmodells<br />
zur geographischen Systemkompetenz<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302523, 0911/5302780<br />
rainer.uphues@ewf.uni-erlangen.de<br />
www.geographiedidaktik.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Geographiedidaktik<br />
• pädagogische Psychologie<br />
• Psychometrie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Rainer Uphues<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Johannes Hartig (DiPF Frankfurt)<br />
• Prof. Dr. Armin Rempfler (PHZ Luzern)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Janine Buchholz (DiPF Frankfurt)<br />
Roland Künzle (PHZ Luzern)<br />
Eva Marie Ulrich (FAU)<br />
Laufzeit<br />
3/<strong>2011</strong> – 2/2014 (36 Monate)<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Teil des DFG-Paketantrags „Geographiedidaktische<br />
Kompetenzforschung“<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die Zielsetzung des Projekts besteht in<br />
der empirischen Fundierung eines normativ<br />
bildungstheoretischen Struktur- und<br />
Stufenmodells zur Systemkompetenz im<br />
Geographieunterricht für den Mittleren<br />
Schulabschluss. Dieses Modell soll in Verbindung<br />
mit zu konzipierenden Testaufgaben<br />
eine kriterienorientierte Auswertung<br />
im Rahmen der schulischen Diagnostik<br />
erlauben, auch in individualdiagnostischen<br />
Anwendungskontexten (z.B. Förderfragestellungen).<br />
Das Projekt ist Teil eines<br />
Paketantrags zur geographiedidaktischen<br />
Kompetenzförderung. Insgesamt wurden<br />
sechs Teilprojekte zur Entwicklung von<br />
Kompetenzmodellen unterschiedlicher<br />
geographischer Kompetenzen eingereicht.<br />
Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler aus der Geographiedidaktik,<br />
der pädagogischen Psychologie<br />
sowie der Psychometrie von elf Universitätsstandorten.<br />
252 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Gotische Kriegergruppen im spätrömischen Reich<br />
Projekttitel<br />
Gotische Kriegergruppen im spätrömischen<br />
Reich<br />
Adresse<br />
Kochstr. 4/8<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22350<br />
Fax: 09131/85-25979<br />
alte.geschichte@phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.altegeschichte.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Alte Geschichte<br />
• Mittelalterliche Geschichte<br />
• Germanistik<br />
• Neuere Geschichte<br />
• Osteuropäische Geschichte<br />
• Soziologie<br />
Projektleitung<br />
Hans-Ulrich Wiemer<br />
Kooperationspartner<br />
Diverse<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Guido Berndt<br />
Laufzeit<br />
2009-2015<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Teilprojekt im Rahmen der FOR 1101 „Gewaltgemeinschaften“<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Gegenstand des Forschungsprojekts sind<br />
Kriegergruppen, die sich an der Peripherie<br />
und auf dem Boden des spätrömischen<br />
Reiches aufhielten und in den Quellen als<br />
„Goten“ bezeichnet werden. Ziel ist es,<br />
die Entstehung, das Selbstverständnis,<br />
die innere Ordnung und schließlich das<br />
Vorgehen dieser Kriegergruppen zu untersuchen.<br />
Im Zentrum steht die Frage, welche<br />
Rolle Gewalt für ihr Aufkommen und<br />
ihre Reproduktion spielte. Im Sinne des<br />
Projekts lässt sich die dokumentierte Geschichte<br />
der Kriegergruppen in drei Phasen<br />
gliedern: Bis 489 existierten auf dem<br />
Balkan mehrere gotische Kriegergruppen<br />
in Konkurrenz zueinander. Diese Zeit war<br />
durch nahezu permanente Gewaltausübung,<br />
große räumliche Mobilität und hohe<br />
Fluktuation in der Zusammensetzung und<br />
Größe der Kriegerverbände geprägt. Das<br />
Verhältnis des oströmischen Kaisers zu<br />
diesen Gruppen war durch ein ständiges<br />
Hin und Her zwischen Anerkennung und<br />
Bekämpfung bestimmt. In der Zeit von<br />
etwa 489 bis 535 erfolgte eine Umbildung<br />
der gotischen Kriegergruppen zu einer<br />
militärischen Funktionselite in Italien. Die<br />
Goten blieben auch nach der Eroberung<br />
Italiens eine Personengruppe, die auf die<br />
Ausübung von Gewalt spezialisiert war<br />
und sich durch diese Spezialisierung von<br />
ihrer Umgebung unterschied. Nun richtete<br />
sich die Gewalt aber vorwiegend gegen<br />
äußere Feinde. Die Ostgoten in Italien<br />
waren in dieser Phase sesshaft und durch<br />
Landbesitz und Geldzahlungen materiell<br />
abgesichert, bewahrten jedoch eine ethnische<br />
Identität. Eine Rückverwandlung<br />
in einen mobilen Kriegerverband und<br />
schließlich die Auflösung der gotischen<br />
Gruppen vollzog sich in einer dritten Phase<br />
von 535 bis 552. Während des verheerenden<br />
Krieges gegen Ostrom nahm die<br />
räumliche Mobilität wieder sprunghaft zu<br />
und die materielle Existenz wurde zunehmend<br />
durch die gewaltsame Aneignung<br />
von Gütern gesichert. Das stets vorhandene<br />
Problem der konkurrierenden Wertordnungen<br />
verschärfte sich bis hin zu einer<br />
prinzipiellen Unvereinbarkeit. Die Grenze<br />
zwischen legitimer und illegitimer Gewaltausübung<br />
verschwamm dabei ebenso wie<br />
die zwischen Untertanen und Feinden. Am<br />
Ende stand die Auflösung des gotischen<br />
Kriegerverbandes, der zerstreut und von<br />
seiner Umgebung aufgesogen wurde.<br />
Die Fragestellungen des Projektes werden<br />
dabei ein- bzw. rückgebunden in das<br />
große Problemfeld „Decline and Fall“ oder<br />
„Transformation of the Roman World“ sowie<br />
in die aktuelle Gewalt- und Konfliktforschung.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
253
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Hypermedia Publishing<br />
Projekttitel<br />
Hypermedia Publishing<br />
Modellierung einer digitalen Publikationsform<br />
anhand der systemisch strukturierten<br />
Geschichte des Buchs von Gutenberg bis<br />
zur Gegenwart<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />
Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Katholischer Kirchenplatz 9<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-23195<br />
Tel: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />
Fax: 09131/85-24727<br />
ursula.rautenberg@buchwiss.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Buchwissenschaft<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Ursula Rautenberg (Erlangen)<br />
• Prof. Dr. Ute Schneider (Mainz)<br />
• Prof. Dr. Claudine Moulin (Trier)<br />
Kooperationspartner<br />
• Institut für Buchwissenschaft, Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz (Prof. Dr.<br />
Ute Schneider)<br />
• Universität Trier, Kompetenzzentrum für<br />
elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren<br />
in den Geisteswissenschaften<br />
(Prof. Dr. Claudine Moulin)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Thomas Burch (Trier)<br />
Dr. Günther Fetzer (Erlangen)<br />
Dr. Vera Hildenbrandt (Trier)<br />
Dr. Axel Kuhn (Erlangen)<br />
Dr. Sandra Rühr (Erlangen)<br />
Anna-Maria Seemann, M.A. (Erlangen)<br />
Nikolaus Weichselbaumer, M.A. (Erlangen)<br />
Laufzeit<br />
seit 2009<br />
Förderer<br />
• Bayerische Staatsbibliothek München<br />
• Philosophische Fakultät und Fachbereich<br />
Theologie der FAU<br />
• Dr.-German-Schweiger-Stiftung<br />
Ein Antrag auf Förderung des Projekts im<br />
Förderprogramm „Elektronische Publikationen<br />
im wissenschaftlichen Literatur- und<br />
Informationsangebot“ im Themenschwerpunkt<br />
„Digitale Information“ zur Förderung<br />
„Wissenschaftlicher Literaturversorgungsund<br />
Informationssysteme“ der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) wird 2012<br />
gestellt.<br />
Projektart<br />
Eigenforschung zur Vorbereitung begutachteter<br />
Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Mit der zunehmenden Akzeptanz digitaler<br />
Publikationsformen in der Wissenschaft<br />
werden gegenwärtig mögliche konkrete<br />
Umsetzungsformen wissenschaftlicher<br />
Veröffentlichungen im Internet diskutiert.<br />
Dabei ist zu beobachten, dass auch in<br />
digitalen Online-Medien bisher hauptsächlich<br />
lineare Dokumente publiziert<br />
werden und dass die spezifischen kommunikativen<br />
Möglichkeiten dieser Medien,<br />
zum Beispiel die hypermediale modulare<br />
Struktur, kaum genutzt werden. Es zeigt<br />
sich aber, dass spezielle theoretische<br />
Modellierungen, z. B. systemische Zugänge,<br />
in modularen Publikationen direkter<br />
abgebildet werden könnten als in linearen<br />
Dokumenten. Die Entwicklung einer<br />
derartigen Publikationsstruktur in Form<br />
der technischen und funktionalen Infrastruktur<br />
und der Organisation der damit<br />
verbundenen neuen Publikationsprozesse<br />
steht im Mittelpunkt dieses Projekts.<br />
Das Forschungsvorhaben verfolgt in dieser<br />
Perspektive drei wesentliche Ziele.<br />
Erstens soll eine virtuelle, hypermediale<br />
Publikationsinfrastruktur entwickelt werden,<br />
welche insbesondere dazu genutzt<br />
werden kann, systemisch strukturierte Inhalte<br />
abzubilden. Zweitens sollen anhand<br />
einer modularen, systemisch strukturierten<br />
Buchgeschichte die damit verbundenen<br />
neuartigen Publikationsprozesse<br />
organisiert und exemplarisch umgesetzt<br />
werden. Und drittens sollen Infrastruktur<br />
und Prozesse im Kontext des elektronischen<br />
Publizierens als hypermediale Publikationsform<br />
für die Wissenschaftskommunikation<br />
evaluiert werden, vor allem um<br />
deren Übertragbarkeit auf verschiedene<br />
Disziplinen, theoretische Ansätze und<br />
Themenfelder zu prüfen.<br />
254 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
ImREAL- Immersive Reflective Experience-based Adaptive Learning<br />
Projekttitel<br />
ImREAL- Immersive Reflective Experience-based<br />
Adaptive Learning<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
http://www.imreal-project.eu/index.php<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Medienwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Dipl.-Geogr. Sónia Hetzner<br />
Kooperationspartner<br />
• University of Leeds (UK)<br />
• Trinity College Dublin (IE)<br />
• Graz University of Technology (AT)<br />
• Delft University of Technology (NL)<br />
• Imaginary Srl. (IT)EmpowerTheUser<br />
Ltd. (IE)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Roland Hallmeier, Dipl.Psych.<br />
Eline Leen, Dipl.-Inf.<br />
Fred Neumann, M.A.<br />
Laufzeit<br />
1.10.<strong>2010</strong> - 30.10.2013<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
ImREAL will develop a novel conceptual<br />
framework and innovative semanticenhanced<br />
intelligent services to augment<br />
existing simulated environments with adaptive<br />
meta-cognitive scaffolding in a costeffective<br />
way. ImREAL will implement augmented<br />
virtuality where interface features<br />
are added to the simulated environment to<br />
close the gap between the simulated experience<br />
and the real world experience.<br />
This will result in a selfgrowing adaptive<br />
simulation which embeds a virtual mentor<br />
helping learners reflect on the experience<br />
they work through.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
255
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Im Windschatten Petrarcas<br />
Projekttitel<br />
Im Windschatten Petrarcas<br />
Fixierung und Sprengung von Autorität in<br />
der italienischen Lyrik der Frühen Neuzeit<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Bernhard Huss<br />
Institut für Romanistik<br />
Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere<br />
Wissenskulturen der Frühen Neuzeit<br />
Bismarckstr. 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22430<br />
Fax: 09131/85-23096<br />
bernhard.huss@roman.phil.uni-erlangen.<br />
de<br />
http://www.romanistik.phil.uni-erlangen.<br />
de/institut/mitarbeiterinnen/huss.shtml<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Frühneuzeitforschung<br />
• Romanistik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Bernhard Huss<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Josep Solervicens (Barcelona),<br />
Projekt Mímesis: Discurso teórico y creación<br />
literaria en la Edad Moderna<br />
Siehe: http://www.ub.edu/web/ub/ca/recerca_innovacio/recerca_a_la_UB/projectes/fitxa/M/PJ009596/equipInvestigador/index.html<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Carolin Hennig, M.A.<br />
Simona Oberto, M.A.<br />
Laufzeit<br />
<strong>2010</strong>-2012<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Seit dem 01. Oktober <strong>2010</strong> ist das Institut<br />
für Romanistik Sitz eines von der DFG geförderten<br />
Forschungsprojekts mit dem Titel<br />
“Im Windschatten Petrarcas. Fixierung<br />
und Sprengung von Autorität in der italienischen<br />
Lyrik der Frühen Neuzeit”. Unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Huss<br />
beschäftigen sich für die Laufzeit von zwei<br />
Jahren zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen<br />
(Frau Carolin Hennig, M.A., und<br />
Frau Simona Oberto, M.A.) und studentische<br />
Hilfskräfte mit aktuellen Forschungsfragen<br />
zur Theorie und Praxis italienischer<br />
Renaissancelyrik.<br />
Das Projekt steht im Horizont der Auseinandersetzung<br />
mit der weltliterarisch vielleicht<br />
bedeutendsten lyrischen Vorbildfigur,<br />
Francesco Petrarca, und seiner folgenreichen<br />
Etablierung als figura auctoris. Die<br />
zentralen Voraussetzungen seines Erfolgs<br />
sind u.a. in der eigenen, forciert betriebenen<br />
Selbststilisierung, in der Übertragung<br />
literaturkritischer Techniken von Exegese,<br />
Interpretation und Valorisierung aus dem<br />
Lateinhumanismus auf die Volkssprache<br />
und nicht zuletzt in der Propagierung des<br />
Petrarkismus durch den einflussreichen<br />
Gelehrten Pietro Bembo festzumachen.<br />
Mit der Analyse dieser Hintergründe hatte<br />
sich ein vorgängiges Forschungsprojekt<br />
(“Pluralisierung und Hierarchisierung von<br />
Lyrikmodellen in der italienischen Frühen<br />
Neuzeit”) von Bernhard Huss im DFG-<br />
Sonderforschungsbereich 573 („Pluralisierung<br />
und Autorität in der Frühen Neuzeit“)<br />
intensiv befasst. In der aktuellen<br />
Ausrichtung möchte das Forschungsprojekt<br />
nun eruieren, wie sich im Zuge der<br />
Kontestation von Petrarcas Autorität das<br />
Verhältnis zwischen Lyrikproduktion und<br />
Poetologie im Cinquecento entwickelt und<br />
welchen Status die vom petrarkistischen<br />
mainstream an den Rand gedrängten Lyrik-<br />
und Literaturformen des 16. Jahrhunderts<br />
einnehmen. Denn das Aufkommen<br />
umfassend systematischer Ansätze in der<br />
Poetologie und die damit einhergehende<br />
Erosion herkömmlicher Stillagenpoetik<br />
sowie die allmähliche Ausdifferenzierung<br />
des lyrischen Spektrums werfen eine Reihe<br />
von Fragen auf: Wie kommt es, dass zu<br />
Beginn des italienischen Literaturbarocks<br />
im frühen 17. Jh. un-petrarkisches Dichten<br />
eine zentrale Rolle spielen kann? Welche<br />
bislang kaum in den Blick gekommenen<br />
Voraussetzungen gibt es dafür im 16. Jahrhundert<br />
‚im Windschatten Petrarcas’? Gibt<br />
es Entwicklungen im literaturtheoretischen<br />
Diskurs der Zeit, die eine allmähliche Unterwanderung<br />
von Petrarcas Autorität<br />
begünstigen, und welche Entwicklungen<br />
wären das? Welche Rolle spielen bei der<br />
Vermittlung petrarkischer und nicht-petrarkischer<br />
Lyrik die bislang nur unzureichend<br />
untersuchten gedruckten Lyrikanthologien<br />
des 16. Jahrhunderts? Was können in diesem<br />
Zusammenhang die anthologischen<br />
Gedichtsammlungen sagen, die von den<br />
Akademien der italienischen Renaissance<br />
in eigenem Namen geschrieben, zusammengestellt<br />
und veröffentlicht worden<br />
sind? Wie ist der Zusammenhang von akademischer<br />
Programmatik, gesellschaftlicher<br />
Ideologie des Wissens und dem<br />
Spektrum der in den Anthologien präsentierten<br />
Formen und Themen der Lyrik?<br />
256 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Inschriften von Metropolis II<br />
Projekttitel<br />
Inschriften von Metropolis II<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäologie<br />
• Alte Geschichte<br />
• Kulturgeographie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Boris Dreyer<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität<br />
Edirne<br />
• Prof. Dr. Recep Meric, Universität Izmir<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Aike van Douwe<br />
Johannes Walter<br />
Laufzeit<br />
2001-2014 (mind.)<br />
Förderer<br />
• Gerda Henkel Stiftung<br />
• FAU<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Herausgabe und Kommentierung der Inschriften<br />
vom Metropolis (Ionien)<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
257
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
iSpectrum<br />
Projekttitel<br />
iSpectrum<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Projektleitung<br />
Evelyn Schlenk<br />
Kooperationspartner<br />
• e-Learning Studios (Research House<br />
UK), Coventry UK<br />
• Serious Games Institute (Coventry<br />
University), Coventry, UK<br />
• Imaginary Srl., Milano, IT<br />
• Future 21 Century Foundation, Plovdiv,<br />
BG<br />
Laufzeit<br />
01.10.<strong>2010</strong> - 30.09.2012<br />
Förderer<br />
LLP - Leonardo<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
iSpectrum richtet sich an Personen mit<br />
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS).<br />
Ziel des Projekts ist das berufsbezogene<br />
Training sozialer Kompetenzen. Personen<br />
mit milderen Formen von Autismus oder<br />
Asperger Syndrom sollen auf diese Weise<br />
befähigt werden, leichter in das Berufsleben<br />
einzutreten. Das soziale Kompetenztraining<br />
findet in einer virtuellen Arbeitsumgebung<br />
statt.<br />
258 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Kommentierte Gesamtausgabe der Werke Anthony Ashley Coopers<br />
Projekttitel<br />
Kommentierte Gesamtausgabe der Werke<br />
Anthony Ashley Coopers<br />
Third Earl of Shaftesbury<br />
Adresse<br />
FAU Erlangen-Nürnberg<br />
Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />
Bismarckstr.1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22434<br />
rudolf.freiburg@angl.uni-erlangen.de<br />
http://www.dozenten.anglistik.phil.unierlangen.de/shaftesbury/<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Philosophie<br />
• Literaturwissenschaft<br />
• Kunstgeschichte<br />
• Politikwissenschaft<br />
• Germanistik<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Rudolf Freiburg<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. H.-J. Müllenbrock, Göttingen<br />
• Prof. Dr. H.-J. Real, Münster<br />
• Dr. Isabella Woldt, Hamburg<br />
• Nicholas Ashley-Cooper, 12th Earl of<br />
Shaftesbury<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Wolfram Benda<br />
Dr. Christine Jackson-Holzberg<br />
Dr. Patrick Müller<br />
Prof. Dr. Friedrich Uehlein (Freiburg), i.R.<br />
Laufzeit<br />
Bis einschl. 08/2012<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Nachdem eines der Kernprojekte der Gesamtausgabe,<br />
der Forschung eine verlässliche<br />
historisch-kritische Edition der im<br />
achtzehnten Jahrhundert von Shaftesbury<br />
veröffentlichten Schriften zur Verfügung<br />
zu stellen, seit geraumer Zeit abgeschlossen<br />
ist, widmen sich die Herausgeber der<br />
Standard Edition nunmehr ihrer anderen<br />
zentralen Aufgabe: bisher nicht publizierte<br />
oder nur unzureichend edierte Manuskripte<br />
erstmals interessierten Forschern sowie einer<br />
breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />
Wie erste Reaktionen auf den <strong>2011</strong><br />
erschienenen Band II 6 (Askêmata) zeigen,<br />
stößt diese Arbeit in der Forschung tatsächlich<br />
auf großes Interesse, und zwar sowohl<br />
im In- als auch im Ausland. Mit der lange<br />
erwarteten ersten vollständigen Ausgabe<br />
der Korrespondenz Shaftesburys wird dem<br />
Projekt zweifellos noch mehr Aufmerksamkeit<br />
zuteil werden. Die drei kurz vor der Fertigstellung<br />
stehenden Briefbände mit ihren<br />
detaillierten Erläuterungen werden ähnlich<br />
dem ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung<br />
stehenden Kommentar zudem neue inhaltliche<br />
Dimensionen des Werks Shaftesburys<br />
erschließen. Die beiden Kommentarbände<br />
(zu den Characteristicks und den teilweise<br />
unveröffentlichten Second Characters) bieten<br />
ausführliche Einleitungen mit Informationen<br />
zur Textgenese, prägnante Zusammenfassungen<br />
des Inhalts der Schriften<br />
und ihrer Rezeption im achtzehnten Jarhundert<br />
sowie einen umfassenden Einblick<br />
in den Stand der Forschung. Zudem treiben<br />
die Herausgeber die Internationalisierung<br />
des Projekts voran. In den letzten Jahren<br />
konnten die Herausgeber den Nachfahren<br />
Shaftesburys, Nicholas Ashley-Cooper, für<br />
die Arbeit des Projekts begeistern. Er wird<br />
ebenso wie zahlreiche renommierte Wissenschaftler<br />
im August/September 2012<br />
an einer (vom Shaftesbury Projekt organisierten)<br />
internationalen Tagung in Nürnberg<br />
teilnehmen, deren Ergebnisse im Jahr 2013<br />
zudem in einem umfangreichen Tagungsband<br />
zusammengefasst werden. Die Internationalisierung<br />
des Projekts wird zudem<br />
durch die laufend aktualisierte Website<br />
unterstützt, die neben Informationen zur<br />
Arbeit der Herausgeber und zur Biographie<br />
Shaftesburys ausführliche Bibliographien,<br />
einen Bibliothekskatalog sowie weitere<br />
für die Forschung höchst relevante Daten<br />
zur Verfügung stellt. Auch hier zeigen die<br />
Reaktionen aus aller Welt, wie scharf das<br />
internationale Profil des Projekts inzwischen<br />
konturiert ist; dies beweisen auch die<br />
zahlreichen Aufsätzen, die unser Mitarbeiter<br />
Patrick Müller in den vergangenen und<br />
kommenden Jahren zu Shaftesbury veröffentlicht<br />
hat und noch veröffentlichen wird.<br />
Das Shaftesbury Projekt ist so im Laufe der<br />
Jahre seinem Ziel, die Schriften des Earl<br />
fest in der Forschungslandschaft zu verankern,<br />
immer näher gekommen, sodass es<br />
nunmehr gelungen ist, Shaftesbury als eine<br />
feste Größe unter den renommierten Autoren<br />
des „long eighteenth century“ zu etablieren.<br />
Somit kommt einem der Wegbereiter<br />
der Aufklärung endlich die Aufmerksamkeit<br />
zu, die ihm gebührt.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
259
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche Expertise.<br />
Projekttitel<br />
Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche<br />
Expertise.<br />
Übersetzungszwänge und -praxen von Organisationen<br />
in der bayerisch-böhmischen<br />
Grenzregion<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Pädagogik<br />
Bismarckstraße 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-29359<br />
Fax: 09131/85-26450<br />
Michael.Goehlich@rzmail.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Soziologie<br />
• Pädagogik<br />
• Linguistik<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Michael Göhlich<br />
• PD Dr. Joachim Renn<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Michael Göhlich, Institut für<br />
Pädagogik, Universität Erlangen-<br />
Nürnberg;<br />
• Prof. Dr. Marek Nekula, Universität<br />
Regensburg, Bohemicum Regensburg-<br />
Passau<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Nicolas Engel M.A.<br />
Thomas Höhne M.A.<br />
Matthias Klemm M.A.<br />
Christoph Marx, Dipl.-Kulturwirt<br />
Laufzeit<br />
Mai 2009 – April 2012<br />
Förderer<br />
BMBF<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Forschungsinteresse ergibt sich aus<br />
den – mit der Europäisierung und Globalisierung<br />
wachsenden – alltäglichen<br />
Herausforderungen der Überschreitung<br />
nationaler, kultureller und sprachlicher<br />
Grenzen. Paradigmatisch hierfür stehen<br />
Grenzregionen und dort insbesondere<br />
jene Organisationen, die neben der Bearbeitung<br />
ihrer jeweiligen ökonomischen, politischen<br />
oder anderen Ziele ausdrücklich<br />
mit der Überbrückung solcher Grenzen<br />
beauftragt und befasst sind.<br />
Das Forschungsprojekt (gefördert durch<br />
das BMBF) untersucht Organisationen in<br />
der deutsch-tschechischen Grenzregion,<br />
die grenzüberschreitende Zielsetzungen<br />
inmitten lokaler Umstände erreichen<br />
sollen bzw. wollen. Dabei werden Organisationen<br />
unterschiedlichen Typs, mit<br />
unterschiedlichen Zielsetzungen und unterschiedlichem<br />
Aufbau erforscht, um eine<br />
große Bandbreite typischer Problemlagen<br />
erfassen zu können.<br />
Die leitenden Fragen lauten dabei: Welchen<br />
Übersetzungsherausforderungen<br />
sind solche Organisationen ausgesetzt?<br />
Wie lernen sie im Einzelfall damit umzugehen?<br />
Welche Probleme werden dabei<br />
identifiziert? Welche Strategien und Muster<br />
eigener Praxis entwickeln die Organisationen,<br />
um die identifizierten Probleme<br />
zu lösen?<br />
Die Probleme der Übersetzung und des<br />
Lernens dienen als Leitfaden der Analyse.<br />
Bei der Arbeit von Organisationen in der<br />
Grenzregion entstehen im Zusammenhang<br />
mit und in Analogie zum Übergang<br />
zwischen verschiedenen Sprachen mindestens<br />
zwei grundlegende Herausforderungen:<br />
(a) das Verhältnis zwischen deutschen<br />
und tschechischen Akteuren bzw.<br />
zwischen ihren ggf. kulturell und sprachlich<br />
differenten Praxen und (b) die Theorie-<br />
Praxis-Beziehung zwischen überregionalen<br />
Programmen und lokaler Umsetzung.<br />
Vor dem Hintergrund gegebener Identität<br />
und Praxis der jeweiligen Organisation<br />
und ihrer Akteure führen diese Übersetzungsherausforderungen<br />
immer das Problem<br />
und die Chance des (individuellen und<br />
organisationalen) Lernens mit sich.<br />
Der Beitrag der Geisteswissenschaften<br />
zur Lösung der genannten Übersetzungs-<br />
und Lernprobleme von Organisationen<br />
in Grenzregionen ist dabei für<br />
das Forschungsprojekt von besonderem<br />
Interesse. Einer leitenden These der<br />
Untersuchung zufolge stellen gerade<br />
geisteswissenschaftliche Studiengänge<br />
eine mehrdimensionale Übersetzungs-<br />
Kompetenz zur Verfügung. Dazu zählen<br />
Fertigkeiten im Umgang mit komplexen<br />
– sprachlichen, kulturellen und organisationsspezifischen<br />
– Grenzüberschreitungen.<br />
Solche Kompetenzen werden<br />
unserer Annahme zufolge in diesen Organisationen<br />
nachgefragt, teils ausdrücklich<br />
gesucht und eingesetzt, teils implizit genutzt<br />
und eingeworben.<br />
Der Projekt-Verbund bringt vier verschiedene<br />
Teilprojekte aus drei wissenschaftlichen<br />
Disziplinen zusammen: Pädagogik<br />
(Prof. Dr. Michael Göhlich, Erlangen;<br />
Nicolas Engel, M.A.; Thomas Höhne,<br />
M.A.), Linguistik (Prof. Dr. Marek Nekula,<br />
Regensburg; Christoph Marx, Dipl. Kulturwirt),<br />
Soziologie (PD Dr. Joachim Renn,<br />
Erlangen/Erfurt; Matthias Klemm, M.A.).<br />
260 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz<br />
Projekttitel<br />
DFG Graduiertenkolleg 706:<br />
Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz<br />
und Transdifferenz<br />
Adresse<br />
Annette Thüngen<br />
Bismarckstraße 8<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-29396<br />
Fax: 09131/85-22970<br />
annette.thuengen@ze.uni-erlangen.de<br />
www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de<br />
Sprecher<br />
Prof. Dr. Clemens Kauffmann<br />
Institut für Politische Wissenschaft<br />
Kochstr. 4/7<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22336<br />
Fax: 09131/85-22371<br />
Clemens.Kauffmann@polwiss.phil.unierlangen.de<br />
Stellvertretende Sprecherin:<br />
Prof. Dr. Kley, Antje,<br />
Prof. Dr. Paul, Heike<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Amerikanistik<br />
• Anglistik<br />
• Kanadistik<br />
• Theater- und Medienwissenschaft<br />
• Politische Wissenschaft<br />
• Soziologie<br />
• Sozialethik<br />
• Systematische Theologie<br />
• Sinologie<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Christoph Ernst<br />
Aktuelle Stipendiaten<br />
Ingmar Dette (PostDoc)<br />
Martin Dösch<br />
Urs Espeel<br />
André Grzeszyk<br />
Michael Gubo<br />
Katrin Horn<br />
Peter Isenböck<br />
Alexa Johannes<br />
Christina Judith Hein (PostDoc)<br />
Jasmin Kanani<br />
Birte Künstler<br />
Martin Kypta<br />
Christoph Mautz<br />
Anja Rozwandowicz<br />
Sebastian Schneider<br />
Rui Wang<br />
Anne Cordelia Weihe<br />
Till Werkmeister<br />
Laufzeit<br />
2001-<strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Zentraler Forschungsgegenstand des<br />
Graduiertenkollegs sind Prozesse kultureller<br />
Differenzierung und Entdifferenzierung.<br />
Vor dem Hintergrund von Globalisierung<br />
einerseits und (Re-) Partikularisierung andererseits<br />
geht es darum, komplexe Vorgänge<br />
kulturellen Wandels und kultureller<br />
Übersetzung wahrnehmbar und beschreibbar<br />
zu machen bzw. im hermeneutischen<br />
Sinne zu verstehen. Methodisch knüpfen<br />
die Forschungen an die in der deutschen<br />
und europäischen Geistesgeschichte prominente<br />
Hermeneutik an, transformieren<br />
und erweitern diese jedoch von einem<br />
traditionsreichen Verfahren der Textauslegung<br />
zu interdisziplinären Methoden der<br />
Erschließung kultureller Prozesse. Eine<br />
solche Kulturhermeneutik geht von einem<br />
weiten und nicht normativen Kulturbegriff<br />
aus und versteht Kultur niemals als homogen<br />
und statisch, sondern immer als<br />
dynamisch, komplex und heterogen. Dem<br />
gemäß bedeutet ‚Verstehen‘ nicht ‚Horizontverschmelzung‘,<br />
sondern beständige<br />
Auseinandersetzung und Aushandlung.<br />
Dieser Zugang ist zudem notwendigerweise<br />
selbstreflexiv, da Standpunkt und Perspektive<br />
der Forschenden ihren Gegenstand<br />
mit hervorbringen.<br />
Konkreter Ansatzpunkt für eine zeitgemäße<br />
Kulturhermeneutik ist der Begriff der<br />
Transdifferenz, der im Graduiertenkolleg<br />
geprägt und präzisiert wurde und dessen<br />
beträchtlicher heuristischer Wert sich bereits<br />
erwiesen hat. Kulturelle Analyse auf<br />
kollektiver wie auf individueller Ebene geht<br />
in der Regel von Differenzdiskursen, Differenzbeziehungen<br />
und Phänomenen der<br />
Abgrenzung aus. Neuere Ansätze in den<br />
Kulturstudien haben sich bemüht, das<br />
damit einhergehende Denken in binären<br />
Oppositionen zu überwinden und Orte<br />
des ‚Dritten‘ auszumachen, oft in Verbindung<br />
mit dem Postulat einer intrinsischen<br />
Subversivität des Hybriden. Transdifferenz<br />
betont demgegenüber die Unvermeidbarkeit<br />
des Denkens von Differenz bei gleichzeitigem<br />
Bewusstsein für die vielfältigen<br />
Überlagerungen, Mehrfachzugehörigkeiten<br />
und Zwischenbefindlichkeiten, die die<br />
Komplexität der Lebenswelt ausmachen.<br />
Es gilt daher, Transdifferenzphänomene<br />
im synchronen und diachronen Kontext<br />
kultureller Kommunikation und als Phänomen<br />
der Bildung und Ausübung von Macht<br />
zu reflektieren.<br />
Eine adäquate Kulturanalyse im Zeichen<br />
der Transdifferenz ist nur aus interdisziplinärer<br />
Perspektive möglich. Die spezielle<br />
Konstellation der Disziplinen des Kollegs<br />
bringt für den Erkenntnisprozess entscheidende<br />
Synergieeffekte hervor: Die handlungs-,<br />
struktur- und ordnungsbezogenen<br />
Zugänge der Soziologie und Politischen<br />
Wissenschaft ergänzen sich – und reiben<br />
sich auf produktive Weise – mit den<br />
textwissenschaftlich und semiotisch geprägten<br />
Analyseverfahren der Anglistik,<br />
Amerikanistik und Kanadistik sowie der<br />
Theater- und Medienwissenschaften.<br />
Hinzu kommen die Fragen der Systematischen<br />
Theologie nach Kanon, Tradition,<br />
kulturellem Gedächtnis und, nicht zuletzt,<br />
nach ethischer Verankerung (Sozialethik).<br />
Ein praktisches Ziel des Kollegs ist es,<br />
NachwuchswissenschaftlerInnen mit einer<br />
kulturellen Kompetenz auszustatten, die<br />
es erlaubt, die Erträge des wissenschaftlichen<br />
Diskurses auch in gesellschaftliches<br />
Alltagshandeln einzubringen.<br />
Der wissenschaftliche Gesamtertrag<br />
der neunjährigen Arbeit des Graduiertenkollegs<br />
ist öffentlich zugänglich. Das Kolleg<br />
hat bisher 26 Dissertationen hervorgebracht,<br />
von denen 12 mit dem Prädikat<br />
‚summa cum laude’ ausgezeichnet wurden.<br />
Elf weitere werden noch innerhalb der<br />
Laufzeit abgeschlossen. Die polyzentrische<br />
Vernetzung der einzelnen Forschungen<br />
belegen bisher acht Sammelbände,<br />
unter denen der umfangreiche Band „Kulturhermeneutik“<br />
(2008) auch die Prozesse<br />
des Aufbaus gemeinsamen Problem- und<br />
Methodenbewusstseins im Kolleg zutage<br />
treten lässt. Die zahlreichen individuellen,<br />
aber auch kollektiven Interaktionen<br />
mit Gruppen vergleichbarer Forschungsintention<br />
in anderen wissenschaftlichen<br />
Kontexten dokumentiert zuletzt der Band<br />
der Abschlusskonferenz des Kollegs zum<br />
Thema „Identität und Unterschied: Zur<br />
Theorie von Kultur, Differenz und Transdifferenz“<br />
(<strong>2010</strong>). Die wissenschaftliche<br />
Ausstrahlung des Kollegs, die auch durch<br />
Vorträge seiner Mitglieder an anderen Universitäten<br />
und bei Fachtagungen befördert<br />
wurde, darf man im In- und im Ausland als<br />
beträchtlich bezeichnen. Die Einladungen<br />
von Wissenschaftlern aller kulturwissenschaftlichen<br />
Disziplinen beweisen seine<br />
Attraktivität als innovatives und reflexionsstarkes<br />
Diskussionsforum. Der Abschlußbericht<br />
des DFG-Graduiertenkollegs 706<br />
wurde im August <strong>2010</strong> vom Sprechergremium<br />
Prof. Dr. Clemens Kauffmann, Prof.<br />
Dr. Antje Kley und Prof. Dr. Heike Paul<br />
fertiggestellt und eingereicht. Die Phase<br />
der Auslauffinanzierung bis 31.1.2012 wird<br />
von diesem Sprechergremium weiter verwaltet.<br />
Weitere Informationen über die Forschungsleistung<br />
sind zugänglich unter<br />
www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
261
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Learn@Haus - Nie zu alt fürs Internet<br />
Projekttitel<br />
Learn@Haus - Nie zu alt fürs Internet<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
http://www.lernhaus.net/<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Projektleitung<br />
Elena Coroian<br />
Kooperationspartner<br />
13 Mehrgenerationenhäuser bundesweit<br />
Laufzeit<br />
01.06.<strong>2011</strong> - 31.05.2012<br />
Förderer<br />
Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das projekt Learn@Haus zielt auf eine<br />
flexible, leicht skalierbare Symbiose von<br />
Lernen im Netz und Unterstützung in<br />
Präsenz, angepasst auf die Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten von Seniorinnen<br />
und Senioren und an die Rahmenbedingungen<br />
von Mehrgenerationenhäusern.<br />
Das Institut für Lern-Innovation (ILI) hat ein<br />
virtuelles Lernangebot entwickelt und mit<br />
mehr als 700 TeilnehmerInnen erfolgreich<br />
erprobt, das es Älteren ermöglicht, überall,<br />
wo ein Rechner mit Internetzugang zur<br />
Verfügung steht, sich einerseits selbstorganisiert,<br />
andererseits vielfach unterstützt,<br />
die kompetente Nutzung von Computer<br />
und Internet beizubringen. Jedem Älteren,<br />
der diesen Weg nutzen will, wird garantiert,<br />
erfolgreich zum Ziel zu kommen.<br />
Dieses Modell wird auf eine dezentrale<br />
Nutzung und Betreuung durch Mehrfamilienhäuser<br />
angepasst und mit 150 Seniorinnen<br />
und Senioren bundesweit erprobt.<br />
262 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK II)<br />
Projekttitel<br />
Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK<br />
II)<br />
Konstruktvalidierung und Konstrukterweiterung.<br />
Anschlussprojekt im Rahmen des<br />
DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1293<br />
„Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller<br />
Lernergebnisse und zur Bilanzierung<br />
von Bildungsprozessen“<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302-583<br />
Fax: 0911/5302-714<br />
www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Didaktik der deutschen Sprache und<br />
Literatur<br />
• Pädagogische Psychologie/empirische<br />
Bildungsforschung<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Volker Frederking<br />
• Prof. Dr. Petra Stanat (Freie Universität<br />
Berlin)<br />
• Dr. Christel Meier<br />
• Dr. Thorsten Roick (Freie Universität<br />
Berlin)<br />
Kooperationspartner<br />
Institut für empirische Bildungsforschung<br />
der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Stanat<br />
und Prof. Dr. Thorsten Roick)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Jörn Brüggemann<br />
Marcus Friedrich<br />
Dr. Volker Gerner<br />
Sofie Henschel<br />
Tanja Römhild<br />
Marcus Friedrich<br />
Laufzeit<br />
11/09-10/11<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das im ersten Förderzeitraum des SPP<br />
durchgeführte LUK-Projekt zielte darauf<br />
ab, auf der Grundlage semiotischer Ästhetik<br />
ein Kompetenzmodell literarischen<br />
Verstehens zu entwickeln und empirisch<br />
zu prüfen, das drei Dimensionen umfasst:<br />
semantisches, idiolektales und kontextuelles<br />
literarästhetisches Urteilen. Erste<br />
Ergebnisse haben gezeigt, dass sich die<br />
Dimensionen empirisch unterscheiden<br />
lassen und LUK von allgemeiner Lesekompetenz<br />
abgegrenzt werden kann. Es<br />
sind jedoch weitere Analysen notwendig,<br />
um die Validität des Konstrukts genauer zu<br />
prüfen. In Studie II-1 wurde die kriteriale<br />
Validität von LUK genauer geprüft . In Studie<br />
II-2 wurde mit einer Reihe von differenziellen<br />
Validitätsanalysen untersucht, wie<br />
LUK bei lernschwachen Schüler(inne)n<br />
bzw. Hauptschüler(inne)n angemessen(er)<br />
erfasst werden kann. Studie II-3 hatte<br />
die Frage zum Gegenstand, wie sich literarische<br />
Verstehenskompetenz über ein<br />
Schuljahr entwickelt und inwieweit Veränderungen<br />
durch schulbezogene und außerschulische<br />
Beschäftigung mit Literatur<br />
beeinflusst werden.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
263
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK III)<br />
Projekttitel<br />
Literarästhetische Urteilskompetenz (LUK<br />
III)<br />
Modelldifferenzierung und -integration<br />
<strong>2011</strong>-2013<br />
Anschlussprojekt im Rahmen des DFG-<br />
Schwerpunktprogramm SPP 1293 „Kompetenzmodelle<br />
zur Erfassung individueller<br />
Lernergebnisse und zur Bilanzierung von<br />
Bildungsprozessen“<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel.: 0911/5302-583<br />
Fax: 0911/5302-714<br />
www.deutschdidaktik.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Didaktik der deutschen Sprache und<br />
Literatur<br />
• Pädagogische Psychologie/empirische<br />
Bildungsforschung<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Volker Frederking (FAU)<br />
• Prof. Dr. Petra Stanat (IQB)<br />
• Dr. Christel Meier (FAU)<br />
• Prof. Dr. Thorsten Roick (HU Berlin)<br />
Kooperationspartner<br />
• IQB (Prof. Dr. Petra Stanat)<br />
• Institut für erziehungswissenschaftliche<br />
Methodenlehre der HU Berlin (Prof. Dr.<br />
Thorsten Roick)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Jörn Brüggemann<br />
Dr. Volker Gerner<br />
Sofie Henschel<br />
Adelheid Rieder<br />
Laufzeit<br />
11/11-10/13<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Literarischem Textverstehen kommt in den<br />
nationalen Bildungsstandards ein zentraler<br />
Stellenwert zu. Eine klare kompetenztheoretische<br />
Bestimmung dieses Lernbereichs<br />
fehlt jedoch bislang. In dem in den<br />
beiden ersten Förderperioden des SPP<br />
durchgeführten Projekt „Literarästhetische<br />
Urteilskompetenz“ (LUK) wurde auf der<br />
Basis semiotischer Ästhetik ein dreidimensionales<br />
Kompetenzmodell mit den Dimensionen<br />
„semantisches“, „idiolektales“<br />
und „kontextuelles“ literarästhetisches Urteilen<br />
entwickelt. Die bisherigen Ergebnisse<br />
weisen darauf hin, dass sich vor allem<br />
die ersten beiden Dimensionen empirisch<br />
unterscheiden lassen und LUK sich von<br />
allgemeiner Lesekompetenz auch dann<br />
abgrenzen lässt, wenn diese über literarische<br />
Texte erfasst wird. Es sind jedoch<br />
weitere Analysen notwendig, um die Dimensionalität<br />
und Validität des Konstrukts<br />
genauer zu prüfen. In Studie III-1 soll die<br />
Validität des Konstrukts unter Einbeziehung<br />
des fachspezifischen Vorwissens geprüft<br />
werden. Dazu soll der in der zweiten<br />
Förderperiode begonnene Längsschnitt in<br />
der 10. Klasse fortgesetzt werden. Studie<br />
III-2 hat die Ausdifferenzierung der idiolektalen<br />
Dimension zum Gegenstand. Die Erweiterung<br />
des LUK-Modells um das Erfassen<br />
literarisch kodierter Emotionalität ist<br />
Gegenstand von Studie III-3. Studie III-4<br />
soll schließlich durch Re-Analysen der Daten<br />
der Bildungsstandard-Aufgaben überprüfen,<br />
ob die dort implementierten Items<br />
nach den LUK-Dimensionen modellierbar<br />
sind und ob sich auch an diesen Daten<br />
eine differenzierte Betrachtung von Lesekompetenz<br />
bestätigt.<br />
264 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Lokale Eliten in hellenistischer und römischer Zeit<br />
Projekttitel<br />
Lokale Eliten in hellenistischer und römischer<br />
Zeit<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäologie<br />
• Alte Geschichte<br />
• Ägyptologie<br />
• Indogermanistik<br />
• Judaistik<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Boris Dreyer<br />
• Franz Mittag (Köln)<br />
Kooperationspartner<br />
Fachwissenschaftler aus Belgien, Frankreich,<br />
England, Polen, Deutschland<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Aike van Douwe<br />
Laufzeit<br />
2006-2012/13<br />
Förderer<br />
Gerda Henkel Stiftung und DFG<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Funktion der Lokalen Eliten im Rahmen<br />
des eigenen sozialen Rahmens und gegenüber<br />
der Zentralregierung der Großreiche.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
265
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
MobiSen<br />
Projekttitel<br />
MobiSen<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
http://www.mobisen.org/<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Projektleitung<br />
Paul Held<br />
Laufzeit<br />
01.03.2012 - 31.12.2012<br />
Förderer<br />
BMFSFJ<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „MobiSen“ erprobt durch ein<br />
Feldexperiment die Möglichkeiten von<br />
transportablen und damit überall nutzbaren<br />
Tablet PC für das Lernen Älterer. Zwei<br />
Gruppen älterer Menschen werden je einen<br />
betreuten e-Learning-Kurs im Internet<br />
durchlaufen: Eine Gruppe mit herkömmlichen<br />
PC und die andere mit Tablet PC.<br />
Ziel ist es, Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten<br />
mobiler Endgeräte für das<br />
vernetzte Lernen Älterer zu erhalten und<br />
bundesweit zu nutzen.<br />
266 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Políticas de la literatura en América Latina (siglos xix-xxi)<br />
Projekttitel<br />
Políticas de la literatura en América Latina<br />
(siglos xix-xxi)<br />
Politics of literature in Latin America (19 th -<br />
21 st centuries)<br />
Adresse<br />
• Institut für Romanistik (FAU)<br />
• Aula Rama (UNR, Facultad de Humanidades<br />
y Artes), Entre Ríos 758,<br />
Rosario, Prov. de Santa Fe, Argentina<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Lateinamerikanistik<br />
• translation studies<br />
• Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Andrea Pagni<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Enrique Foffani<br />
• Prof. Dr. Mónica Bernabé (Universidad<br />
Nacional de Rosario, Argentinien)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Rosano, Susana (UNR)<br />
Samson, Regina (FAU)<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>- 2014<br />
Förderer<br />
• DAAD<br />
• FAU<br />
• UNR<br />
Projektart<br />
• Eigenforschung<br />
• sonstige Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die Spannung zwischen Ästhetik und Politik<br />
stellt eine wesentliche Grundlage der<br />
lateinamerika nischen Literatur dar. Ausgehend<br />
von dieser Tatsache werden im<br />
Projekt unterschiedliche Wirkungen dieser<br />
Spannung auf die Literatur als künstlerische<br />
Schreibpraxis und als kulturelle<br />
Institution an vier Schlüsselmomenten der<br />
postkolonialen lateinamerikanischen Literaturgeschichte<br />
analysiert. Gegenstand<br />
der Analyse sind: 1. Im Zusammenhang mit<br />
der staatsbildenden Funktionen von Literatur<br />
im 19. Jahrhundert, die Rolle der literarischen<br />
Übersetzung im Konstruktionsprozess<br />
nationaler Literaturen im Verlauf des<br />
19. Jahrhunderts; 2. die Herausbildung<br />
des literarischen Feldes in Lateinamerika<br />
im Rahmen der Säkularisierung am Ende<br />
des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Verlagspolitik und der Übersetzungstätigkeit;<br />
3. verschiedene deszentrierte<br />
Praktiken des Literarischen an der Kreuzung<br />
von Hoch- und Populärkultur in der<br />
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie<br />
4. die Umstrukturierung der Beziehungen<br />
zwischen Literatur und Politik nach der Krise<br />
der Figur des engagierten Intellektuellen<br />
(1960-2000). Im Rahmen des Projekts<br />
wurde im Jahr <strong>2010</strong> eine erste internationale<br />
Tagung an der UNR in Rosario, Argentinien<br />
abgehalten.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
267
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Predigital<br />
Projekttitel<br />
Predigital<br />
Adresse<br />
Kochstraße 6<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22024<br />
Dipl. Theol. Romina Rieder<br />
romina.rieder@theologie.uni-erlangen.de<br />
http://www.theologie.uni-erlangen.de/<br />
lehrstuhl-fuer-praktische-theologie/projekte/predigital.html<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Praktische Theologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Alexander Deeg (Leipzig)<br />
• apl. Prof. Dr. Hanns Kerner<br />
• Prof. Dr. Martin Nicol<br />
Kooperationspartner<br />
• Lehrstuhl für Praktische Theologie<br />
Erlangen<br />
• Lehrstuhl für Praktische Theologie<br />
Leipzig<br />
• Gottesdienstinstitut Nürnberg<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl. Theol. Romina Rieder<br />
Laufzeit<br />
<strong>2010</strong>-2015<br />
Projektart<br />
Auftragsforschung<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Bei dem Projekt Predigital (= Predigt digital)<br />
handelt es sich um eine Datenbank, die<br />
nach einer internen Aufbauphase zu Aus-,<br />
Fort-, und Weiterbildungszwecken im Bereich<br />
der Predigtlehre eingesetzt werden<br />
soll. Dazu werden Predigten erfasst, die<br />
digital in Ton und Bild vorliegen und die<br />
für die homiletische Didaktik von Interesse<br />
sind. In zahlreichen Fortbildungen hat es<br />
sich als außerordentlich förderlich erwiesen,<br />
Predigten nicht nur in Form von Texten,<br />
sondern auch mit Hilfe audiovisueller<br />
Medien in der homiletischen Arbeit zu repräsentieren.<br />
268 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Projekt für die Untersuchung des Lernens in der Sekundarstufe (PULSS)<br />
Projekttitel<br />
Projekt für die Untersuchung des Lernens<br />
in der Sekundarstufe (PULSS)<br />
Adresse<br />
Regensburger Straße 160<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 0911/5302-570<br />
Fax: 911/5302-166<br />
psycho@ewf.uni-erlangen.de<br />
http://www.psycho.ewf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
• Psychologische Forschungen<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Psychologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Franzis Preckel<br />
• Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />
• PD Dr. Eva Stumpf<br />
• Prof. Drs. Albert Ziegler<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Wolfgang Schneider<br />
• PD Dr. Eva Stumpf (Universität Würzburg)<br />
• Prof. Dr. Franzis Preckel (Universität<br />
Trier)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Bettina Harder<br />
Monika Motschenbacher<br />
Eva Stumpf<br />
Susanne Trottler<br />
Katharina Vogl<br />
Christina Weiß<br />
Laufzeit<br />
April 2008 bis Dezember 2012<br />
Förderer<br />
Karg-Stiftung<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Durch die Ergebnisse der PISA-Studie<br />
und anderer Schulleistungsstudien sind<br />
die langfristige Kompetenzentwicklung<br />
der Schülerinnen und Schüler und der Unterricht<br />
in der Sekundarstufe 1 stärker in<br />
den Vordergrund der Forschung gerückt<br />
worden. Umfassende Langzeitstudien,<br />
die neben der Leistungsentwicklung zusätzlich<br />
weitere einflussreiche Aspekte in<br />
der Sekundarstufe 1 überprüfen und neue<br />
Entwicklungen des Gymnasialbereichs –<br />
wie segregative Konzepte – erfassen, sind<br />
notwendig geworden. Als relativ neuer<br />
segregativer Ansatz existiert seit einigen<br />
Jahren die Gruppierung überdurchschnittlich<br />
intelligenter Kinder in speziellen Förderklassen.<br />
Im aktuellen Forschungsprojekt wird<br />
daher als Maßnahme der Qualitätssicherung<br />
im Auftrag des Bayerischen und<br />
Baden-Württembergischen Kultusministeriums<br />
eine wissenschaftliche Begleituntersuchung<br />
an acht Gymnasien – je vier in<br />
Bayern und Baden-Württemberg – durchgeführt.<br />
Diese Gymnasien haben in den<br />
letzten Jahren neben den regulären Jahrgangsstufen<br />
auch Förderklassen für überdurchschnittlich<br />
intelligente Schülerinnen<br />
und Schüler eingerichtet. Es können somit<br />
sowohl integrative Förderkonzepte als<br />
auch segregative Ansätze des Gymnasialbereichs<br />
begutachtet werden, da neben<br />
den Hochbegabtenzügen pro Schule auch<br />
zwei reguläre Parallelklassen untersucht<br />
werden.<br />
Ab dem Schuljahr 2008/2009 werden die<br />
fünften Klassen dieser Gymnasien fortlaufend<br />
bis zur siebten Jahrgangsstufe in verschiedenen<br />
Bereichen untersucht. Dabei<br />
werden sowohl die schulischen Leistungen<br />
als auch Variablen, die das Leistungsverhalten<br />
beeinflussen – wie Arbeitshaltung,<br />
Lern- und Leistungsmotivation und Selbstkonzepte<br />
eigener Fähigkeiten – erfasst.<br />
Zudem wird der Unterricht hinsichtlich didaktischer<br />
Methoden und curricularer Inhalte<br />
erfasst und beschrieben. Ergänzend<br />
wird die Eltern- und Lehrerperspektive das<br />
Bild über die schulischen Modelle vervollständigen.<br />
Im Schuljahr 2009/<strong>2010</strong> wurde eine<br />
zweite Kohorte in die Untersuchung miteinbezogen<br />
um zu bestimmen, inwieweit<br />
sich die Ergebnisse der ersten Kohorte replizieren<br />
lassen. Auch die zweite Kohorte<br />
startete wieder ab der fünften Jahrgangsstufe<br />
und wird in allen genannten Inhaltsbereichen<br />
untersucht.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
269
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Präsenz und implizites Wissen<br />
Projekttitel<br />
Präsenz und implizites Wissen<br />
Graduiertenkolleg GRK 1718<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Heike Paul<br />
Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />
Bismarckstraße 1<br />
91054 Erlangen<br />
Telefon: +49 9131 8522437<br />
Telefax: +49 9131 8529361<br />
Heike.Paul@amer.phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.praesenz.uni-erlangen.de/<br />
home.php<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Amerikanistik<br />
• Komparatistik<br />
• Medienwissenschaft<br />
• Politische Wissenschaft<br />
• Religionswissenschaft<br />
• Sinologie<br />
• Systematische Theologie<br />
• Soziologie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Heike Paul<br />
Betreuer/innen<br />
Prof. Dr. Heike Paul (Amerikanistik)<br />
Prof. Dr. Antje Kley (Amerikanistik)<br />
Prof. Dr. Dirk Kretzschmar (Komparatistik)<br />
Prof. Dr. Kay Kirchmann (Medienwissenschaft)<br />
Dr. Christoph Ernst (Medienwissenschaft)<br />
Prof. Dr. Clemens Kauffmann (Politische<br />
Wissenschaft)<br />
Prof. Dr. Christoph Schumann (Politische<br />
Wissenschaft)<br />
Prof. Dr. Andreas Nehring (Religionswissenschaft)<br />
Prof. Dr. Thomas Fröhlich (Sinologie)<br />
Prof. Dr. Michael Lackner (Sinologie)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schoberth (Theologie)<br />
Prof. Dr. Frank Adloff (Soziologie)<br />
Koordinator/in<br />
Dr. Katharina Gerund<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2016<br />
Förderer<br />
DFG Graduiertenkolle GRK 1718<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die Debatte um Präsenz – verstanden als<br />
zeitliche und räumliche Gegenwart und<br />
Unmittelbarkeit – findet im internationalen<br />
Forschungskontext bisher auf die europäische<br />
Ideengeschichte beschränkt und<br />
dort ins-besondere auf ästhetische Diskurse<br />
fokussiert statt. Demgegenüber untersucht<br />
das Graduiertenkolleg „Prä-senz<br />
und implizites Wissen“ in kulturvergleichender<br />
Perspektive kulturell divergente<br />
Formen der Diskursivie-rung von Präsenz<br />
in verschiedenen gesellschaftlichen Funktionsbereichen.<br />
Die Forschungshypothese<br />
lautet, dass Präsenz und implizites Wissen<br />
in einem wechselseitigen Begründungszusammenhang<br />
stehen. Dadurch wird ein<br />
neuartiger Ansatz in die Forschungsdiskussion<br />
eingeführt, der die Debatte um<br />
Präsenz um die Dimension des Kulturvergleichs<br />
erweitert. Verbunden sind mit diesem<br />
Ansatz Forschungsperspektiven, die<br />
im Rückgriff sowohl auf kultur- als auch sozialwissenschaftliche<br />
Theorie- und Methodenbestände<br />
entwickelt werden und das<br />
Augenmerk auf die Reflexion der visuellen,<br />
materiellen und performativen Aktualisierungen<br />
relevanter Präsenzphänomene<br />
in verschiedenen Funktionsbereichen und<br />
unterschiedlichen Kulturräumen legen.<br />
Das anspruchsvolle Forschungsprogramm<br />
ist mit einem Qualifizierungs- und Betreuungskonzept<br />
verknüpft, das sich durch die<br />
Integration forschungsorientierter Ausbildung<br />
und praxisbezogener Maßnahmen<br />
auszeichnet. Aufbauend auf eine langjährige,<br />
erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
der beteiligten Wissenschaftler<br />
ist das an der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg geplante Graduiertenkolleg<br />
in einem wissenschaftlichen<br />
Umfeld angesiedelt, in dem die Verbindung<br />
von interkulturel-ler Expertise und<br />
theoretischer Grundlagenreflexion im Kontext<br />
kulturraumspezifischer Forschungen<br />
pro-grammatisch vorangetrieben wird.<br />
270 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung in Europa<br />
Projekttitel<br />
Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung<br />
in Europa<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I<br />
Kochstr. 4<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22370<br />
Fax: 09131/85-22371<br />
rdsturm@phil.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Politische Wissenschaft<br />
• Geschichte<br />
• Rechtswissenschaft<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Roland Sturm<br />
• Prof. Dr. E. Jesse (TU Chemnitz)<br />
• Prof. Dr. G. Strohmeier (TU Chemnitz)<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Hanns-Peter Niedermeier<br />
Laufzeit<br />
2007-<strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
Hanns-Seidel-Stiftung<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Im Rahmen des Promotionskollegs arbeiten<br />
über 20 Doktoranden, die ein Promotionsstipendium<br />
der Hanns-Seidel-Stiftung<br />
erhalten haben, zu verschiedenen Fragestellungen,<br />
die die Politik- und Parteienentwicklung<br />
in Europa betreffen:<br />
Diana Bergmann: Die Autonomisierung<br />
der Politikwissenschaft in Deutschland<br />
und Frankreich zwischen 1920 und 1960<br />
Christoph Blank:Interaktive Online-Kommunikation<br />
von Bundestagsabgeordneten<br />
Norman Bock: Zwischen Verdrängung<br />
und Verklärung. „Junge Welt“ und „Neues<br />
Deutschland“ in der Auseinandersetzung<br />
mit der Geschichte des europäischen<br />
Kommunismus<br />
Benedikt Brunner: Der Alterspräsident und<br />
seine Rede. Eine vergleichende Untersuchung<br />
der Alterspräsidentschaftsregelungen<br />
in acht deutschen und europäischen<br />
Parlamenten<br />
Sandra Fischer: Ganztagskinderbetreuung<br />
zwischen nationalem Handlungsbedarf<br />
und regionaler Autonomie. Deutschland,<br />
Kanada, Schweden und Frankreich<br />
im Vergleich<br />
Marleen Gambel: Politischer Extremismus<br />
in Deutschland. Eine Risikofeldanalyse<br />
Gunter Gerick: MfS und SED. Zum Verhältnis<br />
der SED-Bezirksleitung und der<br />
MfS-Bezirksverwaltung von 1961-1989<br />
Cathrin Gräber: Die nachgeholte Parteiwerdung<br />
der UMP – eine Analyse mit<br />
deutsch-französischer Perspektive<br />
Jan-Christoph Hauswald: Eine vergleichende<br />
Analyse des politischen Prozesses<br />
der Reformen von Post und Bahn in<br />
Deutschland und Großbritannien 1993/94<br />
Stefan Heck: Transparenz und Mandat<br />
Gerhard Hopp: Starkes Netzwerk – schwache<br />
Klientel? Zur Persistenz von Netzwerken<br />
zwischen Parteien und Verbänden bei<br />
abnehmender Bedeutung der vom Verband<br />
vertretenen sozialen Gruppe<br />
Susann Krause: Ethnische Organisation in<br />
den baltischen Staaten<br />
Sebastian-Frederik Kühnel: Volksparteien<br />
in der Krise? Eine typologisch-funktionalistische<br />
Analyse von Union und SPD im<br />
Ländervergleich<br />
Sebastian Liebold: Auf der Suche nach der<br />
Kultur des Nachbarn. Deutsches Frankreichbild<br />
und französisches Deutschlandbild<br />
der intellektuellen Kollaboration 1933<br />
bis 1940<br />
Alexander Löcher: Im Spannungsfeld von<br />
Politik und Verwaltung. Eine empirische<br />
Untersuchung zur Regierungskultur am<br />
Beispiel der sächsischen Ministerialbürokratie<br />
und des Landtags<br />
Michail Logvinov: Das System der Terrorismusbekämpfung<br />
in Russland: Symmetrien<br />
und Asymmetrien des Bekämpfungsansatzes<br />
Kamil Marcinkiewicz: Ist alles Innenpolitik?<br />
Der Einfluss der innenpolitisch motivierten<br />
Präferenzen der Entscheidungsträger<br />
auf die Außenpolitik – eine vergleichende<br />
Analyse ausgewählter Aspekte der Europapolitik<br />
zweier polnischer Regierungen<br />
Alexander Niedermeier: Gemeinsames<br />
Projekt oder Dominanz partikularer nationaler<br />
Interessen? Der Dualismus von nationaler<br />
und gemeinsamer europäischer<br />
Außen- und Sicherheitspolitiken und die<br />
Chancen weiterer EU-Integration. Eine<br />
interpretivistisch-realistische Studie der<br />
europäischen Beziehungen zum Nahen<br />
Osten seit dem Zweiten Weltkrieg<br />
Constantin Schlachetzki: Heimatschutz<br />
und Sicherheit kritischer Infrastrukturen<br />
vor dem Hintergrund potentiellen Marktversagens<br />
– Eine Analyse staatlicher und<br />
privatwirtschaftlicher Maßnahmen zur Terrorabwehr<br />
in Deutschland und den Vereinigten<br />
Staaten<br />
Martina Schlögel: Sicherheitspolitik in Krisensituationen<br />
und ihre „Post-Krisenentwicklung“<br />
Ingo Schorlemmer: Lissabon in Deutschland.<br />
Die Auswirkungen der Lissabon-<br />
Strategie der Europäischen Union auf<br />
Europäisierungsprozesse in Deutschland<br />
am Beispiel der Wettbewerbs- und der Beschäftigungspolitik<br />
Kristin Schreiter: Stellung und Entwicklungspotential<br />
zivilgesellschaftlicher Gruppen<br />
in Russland<br />
Nadine Stückrath: Effektiver Individualrechtsschutz<br />
im Europarecht: Stand – Entwicklung<br />
– Perspektiven<br />
Heike Tuchscheerer: Vereinigtes Deutschland:<br />
eine „neue“ oder „erweiterte Bundesrepublik“?<br />
Britta Walthelm: How have the 9/11 terrorist<br />
attacks stimulated policy change in the<br />
UK, Germany and Spain? A study of the<br />
dynamics of policy change after significant<br />
events<br />
Thorsten Winkelmann: Public-Private-<br />
Partnership: Kooperationsformen zwischen<br />
Effizienz, Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
271
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
SAGE - The Student Advancement of Graduates Employability project<br />
Projekttitel<br />
SAGE - The Student Advancement of<br />
Graduates Employability project<br />
Adresse<br />
Institut für Lern-Innovation<br />
Nägelsbachstr. 25b<br />
91052 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-24735<br />
head@fim.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Projektleitung<br />
Thomas Kretschmer<br />
Kooperationspartner<br />
• The National Unions of Students in<br />
Europe (ESIB)<br />
• Executive Unit of the National Qualifications<br />
and Adult Traini (EUNQATC)<br />
• The National Conference of Students in<br />
Hungary (HÖOK)<br />
• Spanish Coordinator of Students’ Representatives<br />
of Public Uni (CREUP)<br />
• The National Union of Students in<br />
Denmark (DSF)<br />
• Union of Students in Finnish Universities<br />
of Applied Sciences (SAMOK)<br />
Laufzeit<br />
01.11.<strong>2011</strong> - 31.10.2014<br />
Förderer<br />
LLP - Erasmus<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Hauptziel des SAGE-Projektes ist es,<br />
Kenntnisse über die Auswirkungen der<br />
Umsetzung europäischer Hochschulreformen<br />
auf die Beschäftigungsfähigkeit von<br />
Absolventen zu gewinnen. Hierbei soll v.a.<br />
die Kapazität von studentischen Vertretern<br />
zur Mitwirkung und Mitgestaltung gesteigert<br />
werden, um so die Verbesserung der<br />
Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen<br />
auf europäischer, nationaler und lokaler<br />
Ebene anzustreben.<br />
Die Ziele im Einzelnen:<br />
• Erstellen einer Übersicht über die derzeitige<br />
Bildungspolitik in Europa;<br />
• Ermittlung der Zusammenhänge zwischen<br />
Bildungspolitik und der Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Absolventen;<br />
• Identifizierung von langfristigen Trends,<br />
die die Beschäftigungsfähigkeit der<br />
Absolventen formen;<br />
• Anhörung und Einbeziehung der relevanten<br />
Akteure bei der Ausarbeitung<br />
politischer Empfehlungen;<br />
• Entwicklung einer kohärenten Analyse<br />
in Ländern mit sowohl negativen als<br />
auch positiven Ergebnissen bei der<br />
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bei<br />
Graduierten und die Identifizierung der<br />
Verbindungen zwischen diesen Ergebnissen<br />
und politischen Prozessen;<br />
• Kontaktaufnahme mit nationalen<br />
Ansprechpartnern und Einbezug ihrer<br />
Ansichten im Rahmen einer Studie zum<br />
Thema „Beschäftigungsfähigkeit von<br />
Studenten“;<br />
• Schulung von mindestens 80 Vertretern<br />
der Studierenden zum Thema Beschäftigungsfähigkeit.<br />
272 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter und Früher Neuzeit.<br />
Projekttitel<br />
Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter<br />
und Früher Neuzeit.<br />
Interkulturelle Perspektiven in Europa und<br />
Asien (DFG FOR 1533)<br />
Adresse<br />
Prof. Dr. Klaus Herbers (Sprecher)<br />
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte<br />
und Historische Hilfswissenschaften<br />
Kochstraße 4<br />
91054 Erlangen<br />
Telefon: +49 9131 8522356<br />
Telefax: +49 9131 8525891<br />
E-Mail Klaus.Herbers@gesch.phil.unierlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mitelalter<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Lateinische Philologie des Mittelalters<br />
und der Neuzeit<br />
• Mittelalterliche Geschichte<br />
• Christliche Archäologie<br />
• Germanistische Mediävistik<br />
• Sinologie<br />
• Religions- und Missionswissenschaft<br />
• Indologie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Klaus Herbers (Sprecher)<br />
Prof. Dr. Heidrun Brückner<br />
Prof. Dr. Michele C. Ferrari<br />
Prof. Dr. Carola Jäggi<br />
Prof. Dr. Susanne Köbele<br />
Prof. Dr. Michael Lackner<br />
Prof. Dr. Andreas Nehring<br />
Prof. Dr. Karin Steiner<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Matthias Ahlborn<br />
Andrea Beck M.A.<br />
Andreas Berndt M.A.<br />
Larissa Düchting M.A.<br />
Diana Nitzschke M.A.<br />
Natalie Porwol<br />
Christian Saßenscheidt M.A.<br />
Dr. Roger Thiel<br />
Sebastian Watta M.A.<br />
Projekte<br />
• Modelle der Konstruktion von Sakralität<br />
im Zuge der hinduistischen Restauration<br />
im südindischen Großreich von<br />
Vijayanagara (14.-16. Jh.) (Antragsteller<br />
Brückner, Heidrun)<br />
• Heilige an den Grenzen Lateineuropas<br />
(Antragsteller Herbers, Klaus)<br />
• Heiligkeit auf Widerruf. Zur Spannung<br />
von Individuum und Institution in<br />
Heiligkeitsentwürfen der Mystik des<br />
Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />
(Antragsteller Köbele, Susanne)<br />
• Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter<br />
und Früher Neuzeit. Interkulturelle<br />
Perspektiven in Europa und Asien<br />
(Antragsteller Herbers, Klaus)<br />
• Von der kultischen Verehrung zur Verehrung<br />
ohne Kult: Felix und Regula in<br />
Zürich (8.-18. Jahrhundert (Antragsteller<br />
Ferrari, Michele Camillo)<br />
• Saralität und Verausgabung im Rahmen<br />
chinesischer Trauer- und Begräbniszeremonien<br />
(Antragsteller Lackner,<br />
Michael)<br />
• Von der Saralität des Ursprungs zum<br />
Ursprung des Sakralen - Max Müllers<br />
Rekonstruktion der Religion aus den<br />
Partikeln der Sprache (Antragsteller<br />
Nehring, Andreas)<br />
• Sakrale Zonen im frühchristlichen<br />
Kirchenbau. Zum Kommunikationspotential<br />
von Bodenmosaiken für die<br />
Binnenhierarchie heiliger Räume - ein<br />
west-östlicher Vergleich (Antragsteller<br />
Jäggi, Carola)<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2014<br />
Förderer<br />
DFG Forschergruppe FOR 1533<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung der Projekte<br />
Die kultische Verehrung der beiden Züricher<br />
Stadtpatrone und (angeblichen) spätantiken<br />
Märtyrer Felix und Regula nimmt<br />
Prof. Dr. Michele Ferrari, Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Lateinische Philologie des Mittelalters<br />
und der Neuzeit, unter die Lupe. Er<br />
untersucht die identitätsstiftende Wirkung,<br />
die der Kult auf die städtische Gemeinschaft<br />
Zürichs hatte. Unter dem Titel „Von<br />
der kultischen Verehrung zur Verehrung<br />
ohne Kult: Felix und Regula in Zürich (8.-<br />
18. Jahrhundert)“ fokussiert Ferrari das<br />
Phänomen der Sakralität im Mittelalter und<br />
in der Frühen Neuzeit.<br />
Das Projekt „Heilige an den Grenzen<br />
Lateineuropas“ unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. Klaus Herbers, Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Mittelalterliche Geschichte, dient der<br />
Erforschung der Rolle von Heiligen und<br />
Heiligenkulten an den Grenzen Mittel- und<br />
Süditaliens sowie der Iberischen Halbinsel<br />
mit Blick auf die Entwicklung einer europäischen<br />
Identität. Berücksichtigt werden<br />
sollen auch islamische, byzantinisch-griechische,<br />
ost- und südslawische sowie jüdische<br />
Kulturen und Traditionen, die diese<br />
Prozesse an den Grenzen Europas beeinflussten.<br />
Anhand von Bodenmosaiken in Kirchen,<br />
die zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert<br />
nach Christus entstanden sind, geht Prof.<br />
Dr. Carola Jäggi, Inhaberin des Lehrstuhls<br />
für Christliche Archäologie, der Frage<br />
nach, mit welchen gestalterischen Mitteln<br />
heilige Räume geschaffen wurden. Das<br />
Projekt trägt den Titel „Sakrale Zonen im<br />
frühchristlichen Kirchenbau. Zum Kommunikationspotential<br />
von Bodenmosaiken für<br />
die Binnenhierarchie heiliger Räume – ein<br />
west-östlicher Vergleich“.<br />
Als heilig verehrte Personen standen im<br />
Mittelalter und in der Frühen Neuzeit teilweise<br />
der institutionalisierten Macht, zum<br />
Beispiel der Kirche, als subversive, gefährliche<br />
Gewalt gegenüber. Diese Spannungen<br />
zwischen Individuen und Institutionen<br />
stehen im Fokus des Projekts „Heiligkeit<br />
auf Widerruf. Zur Spannung von Individuum<br />
und Institution in Heiligkeitsentwürfen<br />
der Mystik des Mittelalters und der Frühen<br />
Neuzeit“. Geleitet wird das Projekt von<br />
Prof. Dr. Susanne Köbele, der Inhaberin<br />
des Lehrstuhls für Germanistische Mediävistik.<br />
Die Kritik an der Verschwendung materieller<br />
Ressourcen bei traditionellen Begräbnissen<br />
in China steht im Mittelpunkt des<br />
Projekts von Prof. Dr. Michael Lackner, Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Sinologie. Unter<br />
dem Titel „Sakralität und Verausgabung im<br />
Rahmen chinesischer Trauer- und Begräbniszeremonien“<br />
will er die Veränderungen<br />
dieser Zeremonien im 20. Jahrhundert untersuchen<br />
und in Zusammenhang stellen<br />
mit den theoretischen Überlegungen französischer<br />
Denker wie Marcel Mauss und<br />
Georges Bataille.<br />
Wie Religion entsteht und auf welche<br />
Ursprünge das Sakrale zurückgeführt<br />
werden kann, hat bereits im 19. Jahrhundert<br />
der Oxforder Indologe und Sprachwissenschaftler<br />
Max Müller (1823-1900)<br />
erforscht. Prof. Dr. Andreas Nehring, Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Religions- und<br />
Missionswissenschaft, hinterfragt die Ergebnisse<br />
Müllers in dem Forschungsvorhaben<br />
„Von der Sakralität des Ursprungs<br />
zum Ursprung des Sakralen – Max Müllers<br />
Rekonstruktion der Religion aus den Partikeln<br />
der Sprache“.<br />
Das siebte Teilprojekt steuert die Julius-<br />
Maximilians-Universität Würzburg bei. Darin<br />
analysieren Prof. Dr. Heidrun Brückner,<br />
Inhaberin des Lehrstuhls für Indologie, und<br />
Dr. Karin Steiner sakrale Phänomene im<br />
südindischen Reich Vijayanagara vom 14.<br />
bis zum 16. Jahrhundert. Das Forschungsthema<br />
lautet „Modelle der Konstruktion<br />
von Sakralität im Zuge der hinduistischen<br />
Restauration im südindischen Großreich<br />
von Vijayanagara (14.-16. Jahrhundert)“.<br />
Publikationen<br />
Sakralität zwischen Antike und Neuzeit.<br />
hg. v. Berndt Hamm, Klaus Herbers und<br />
Heidrun Stein-Kecks, (Beiträge zur Hagiographie,<br />
6), Stuttgart 2007<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
273
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Pluralisierung und Hierarchisierung von Lyrikmodellen<br />
Projekttitel<br />
Pluralisierung und Hierarchisierung von<br />
Lyrikmodellen<br />
in der italienischen Frühen Neuzeit (Teilprojekt<br />
A4 des an der LMU München angesiedelten<br />
SFB Pluralisierung und Autorität<br />
in der Frühen Neuzeit, nach Berufung des<br />
Projektleiters an die FAU bis September<br />
<strong>2010</strong> in Auslauffinanzierung geführt und<br />
von Erlangen aus geleitet. Fortsetzungsantrag<br />
im Rahmen eines Erlanger DFG-<br />
Einzelprojekts ist in Arbeit)<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere<br />
Wissenskulturen der Frühen Neuzeit<br />
Bismarckstr. 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22430<br />
Fax: 09131/85-23096<br />
Bernhard.Huss@roman.phil.uni-erlangen.<br />
de<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Bernhard Huss<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Carolin Hennig, M.A.<br />
Wienke Moß, M.A.<br />
Laufzeit<br />
bis September <strong>2010</strong><br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
SFB-Teilprojekt<br />
Publikationen<br />
LMU-Verbund: Romanistik, Anglistik, Germanistik/Mediävistik,<br />
Gräzistik, Kunstgeschichte,<br />
Geschichte, Rechtsgeschichte,<br />
Philosophie, Musikwissenschaft, Philosophiegeschichte<br />
Ausführliches Publikationsverzeichnis<br />
unter: http://www.sfb-frueheneuzeit.unimuenchen.de/publ/publikationen.pdf;<br />
dort<br />
unter den Autorennamen: Busjan (Grundausstattung),<br />
Huss (Projektleiter, früher<br />
Grundausstattung), Mehltretter (bisheriger<br />
Mitarbeiter), Neumann (früherer Mitarbeiter),<br />
Regn (früherer Projektleiter)<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Teilprojekt A4, das zuvor den Titel<br />
Autor, Autorität, Text: Kanonisierung und<br />
‚neue Hermeneutik‘ im Lyrikkommentar<br />
der italienischen Renaissance trug, hat<br />
unter der ehemaligen Leitung von Gerhard<br />
Regn gezeigt, wie im gelehrten Diskurs<br />
über die Lyrik in Italien angesichts einer<br />
überkommenen Modellpluralität (volkssprachliche<br />
Tradition versus (neu-)lateinische<br />
Elegie) und eines gewissen Autoritätsdefizits<br />
Francesco Petrarca am Anfang<br />
des Cinquecento als Autorität positioniert<br />
wird. In seiner Neuausrichtung will das<br />
Projekt die diachronische Perspektive bis<br />
an die Grenze zum 17. Jahrhundert ausweiten<br />
und dabei das Augenmerk auf ein<br />
dialektisches Verhältnis von Autoritätssetzung<br />
und Pluralisierung richten, das nicht<br />
allein auf dem Gebiet der theoretischen<br />
Literatur, sondern vor allem in der Interaktion<br />
von Theorie und dichterischer Praxis<br />
zu beobachten ist. Denn im Verlauf des<br />
Cinquecento gerät die Liebeslyrik in den<br />
Sog eines neuerlichen Pluralisierungsgeschehens,<br />
das durch die Erschließung<br />
neuer praktischer (Odendichtung) und<br />
theoretischer Modelle (Aristoteles, Longin)<br />
hervorgerufen wird. Ziel des Projektes<br />
ist es aufzuzeigen, wie in dieser Situation<br />
zum einen durch Hierarchisierung<br />
und immer komplexere Systementwürfe<br />
neue Ordnungsbildungen versucht werden,<br />
zum anderen durch Uminterpretation<br />
kanonischer Texte und Eskamotierung<br />
von Widersprüchen auf theoretischer wie<br />
dichtungspraktischer Ebene Konflikte still<br />
gestellt werden. Auf diese Weise wird augenfällig,<br />
dass die neuen Ordnungsbestrebungen<br />
häufig eine nur augenscheinliche<br />
Einheit generieren, die zugleich das Potential<br />
erneuter Pluralisierung in sich birgt.<br />
Im Gefolge des Aristotelismus zeichnet<br />
sich dabei eine Tendenz zu poetologischer<br />
Systembildung ab, die nicht mehr auf einem<br />
fundierenden Musterautor aufbaut,<br />
sondern im Gegenteil Musterautoren wie<br />
Petrarca nur noch als exemplarische in<br />
ihr System integrieren kann (Tasso) oder<br />
diese als unpassende fallen lassen muss<br />
(Tassoni, Marino). Der Horizont des Projektes<br />
besteht in dem Versuch, die einzelnen<br />
Forschungsergebnisse auf eine<br />
Archäologie jenes scheinbar vereinheitlichten,<br />
aber letztlich inhomogenen Lyrikbegriffs<br />
hin zu bündeln, der in den Publikationen<br />
um 1600 (etwa bei Marino, La Lira)<br />
zum ersten Mal greifbar wird und bis heute<br />
aktuell erscheint.<br />
274 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Schicksal, Freiheit und Prognose.<br />
Projekttitel<br />
Internationales Kolleg für Geisteswissenschaftliche<br />
Forschung:<br />
Schicksal, Freiheit und Prognose.<br />
Bewältigungsstrategien in Ostasien und<br />
Europa<br />
Adresse<br />
Ulrich-Schalk-Str. 3a<br />
91056 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-20618<br />
Fax: 09131/85-20630<br />
ikgf@ikgf.uni-erlangen.de<br />
www.ikgf.uni-erlangen.de/<br />
Ansprechpartner/in<br />
Prof. Dr. Michael Lackner<br />
Tel: 09131/85-20619<br />
Michael.Lackner@ikgf.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Sinologie<br />
• Geschichte des Mittelalters<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Michael Lackner (Direktor)<br />
Prof. Dr. Klaus Herbers (1. Stellver.<br />
Direktor)<br />
Prof. Dr. Thomas Fröhlich (2. Stellver.<br />
Direktor)<br />
Kooperationspartner<br />
Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften<br />
(Peking, China)<br />
École Pratique des Hautes études (Paris,<br />
Frankreich)<br />
Universität Oslo (Oslo, Norwegen)<br />
Università del Salento (Lecce, Italien)<br />
Academia Sinica, (Taipei, Taiwan)<br />
Princeton University (Princeton, USA)<br />
Rice University (Houston, Texas)<br />
Beijing Normal University (Peking, China)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Visiting Scholars<br />
Dr. Laszlo Sandor Chardonnens<br />
Dr. Dimitri Drettas<br />
Dr. Albert Galvany<br />
Dr. Sophia Katz<br />
Prof. Hsien-huei Liao<br />
PD Dr. Hannes Möhring<br />
Prof. Loris Sturlese<br />
Prof. Qi Zhou<br />
Research Partners<br />
Prof. Dr. Günther Görz<br />
Prof. Jinlin Hwang<br />
Prof. Dr. Jürgen Gebhardt<br />
Prof. Dr. Andreas Nehring<br />
Dr. Michael Schimmelpfennig<br />
Zhiyi Yang<br />
Administrative Coordinator<br />
Petra Hahm<br />
Research Coordinator<br />
Esther-Maria Guggenmos<br />
Research Fellows<br />
Katrin Bauer<br />
Wiebke Deimann<br />
Dominik Kuhn<br />
Michael Lüdke<br />
Hans Christian Lehner<br />
Nikola Markewitsch<br />
Research Assistants<br />
Ayinuer Amuti<br />
Christine Avram<br />
Eva Djakowski<br />
Philipp Hünnebeck<br />
Judith Merges<br />
Christina Oikonomou<br />
Mandy Schaarschmidt<br />
Friederike Schimmelpfennig<br />
Holger Schneider<br />
Florian Wagner<br />
Philipp Winkler<br />
Laufzeit<br />
6 Jahre<br />
Förderer<br />
Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Projektbeschreibung<br />
Die Prognose ist eine anthropologische<br />
Konstante, die sich in allen Kulturen findet,<br />
doch verschiedenartig artikuliert. Auch in<br />
den westlichen Gegenwartsgesellschaften<br />
ist Prognostik omnipräsent, selbst wenn<br />
die Frage nach dem individuellen oder<br />
kollektiven „Schicksal“ und den Strategien<br />
zu seiner Bewältigung in den westlichen<br />
Geisteswissenschaften keine Aktualität<br />
mehr besitzt, Begriffe wie „Vertrauen“ und<br />
„Risiko“ das traditionelle Fatum ersetzt haben,<br />
und Prognostik nur noch im Rahmen<br />
wissenschaftlich anerkannter Parameter<br />
akzeptiert wird. Für die westlichen Zivilisationen<br />
wird eine „Kontingenzgesellschaft“<br />
unterstellt (Greven 2000). Damit wird die<br />
Struktur des modernen Weltverständnisses<br />
im Sinne einer „Logik der Unbestimmtheit“<br />
gefasst (Gamm 1994), deren Lebensform<br />
durch Ambivalenz bestimmt ist. Bei<br />
diesen Diagnosen wird häufig übersehen,<br />
dass es Zivilisationen gibt, die die europäische<br />
Aufklärung nur in Teilen (nach)<br />
vollzogen und auch in der Moderne eigene<br />
Vorstellungen zur Bewältigung kollektiven<br />
und individuellen Schicksals modifiziert<br />
haben. Die Beobachtung, dass Menschen<br />
in Ostasien scheinbar „gelassener“ auf die<br />
Wechselfälle des Lebens reagieren, muss<br />
durch eine noch ausstehende Erforschung<br />
ihrer Vorstellungen vom Schicksal begründet<br />
werden. Prognostische Techniken haben<br />
in Ostasien offenbar eine ausgeprägtere<br />
psychohygienische Bedeutung als in<br />
westlichen Gesellschaften. Das Internationale<br />
Forschungskolleg wirkt dem Eurozentrismus<br />
der Geisteswissenschaften<br />
schon durch seine Fragestellung offensiv<br />
entgegen; allein die Beteiligung einer erheblichen<br />
Anzahl von Forscherinnen und<br />
Forschern aus Ostasien garantiert die<br />
systematische Konfrontation mit anderen<br />
Wissenskulturen: eine scheinbar regionalspezifische<br />
Frage wird hier transdisziplinär<br />
komparativ verhandelt, und die Sinologie<br />
ist in diesem Vorhaben, anders als in größeren<br />
Forschungsverbünden in Europa<br />
üblich, die Leitdisziplin. Um die Kategorie<br />
der „Freiheit“ zu lokalisieren, die sich in<br />
Ostasien, wenn überhaupt, sehr unterschiedlich<br />
darstellt, ist es notwendig, einen<br />
Vergleich mit dem europäischen Raum zu<br />
unternehmen. (Kaelble 1999; Rothermund<br />
2003). Es bietet sich weniger ein Rekurs<br />
auf die Antike als vielmehr auf Epochen<br />
des Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />
an. Hier ist an Schnittpunkte verschiedener<br />
Kulturen und Religionen (z.B. Süditalien,<br />
Spanien) zu denken, die Entwicklungslinien<br />
in die Moderne in herausragender<br />
Weise deutlich erkennbar machen. Fragen<br />
der Kultur- und Religionsgeschichte bieten<br />
hier ein fruchtbares Vergleichsfeld. Das<br />
Forschungskolleg soll die historischen<br />
Grundlagen von Prognostik erarbeiten, die<br />
– wenn auch unter geänderten Vorzeichen<br />
– bis in unsere unmittelbare Gegenwart einen<br />
bedeutenden Einfluss auf unsere „Zukunftsbewältigung“<br />
(Maul 1994) ausüben.<br />
Eine solche Fragestellung wird neuartige<br />
Antworten auf die Problematik erlauben,<br />
ob die chinesische – oder die ostasiatische<br />
Moderne überhaupt – sich durch die Präsenz<br />
bestimmter Schicksalsvorstellungen<br />
und Bewältigungsstrategien von der westlichen<br />
unterscheidet.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
275
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im Internet<br />
Projekttitel<br />
100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen<br />
Geschichte im Internet<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />
Bismarckstraße 12<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22363<br />
Fax: 09131/85-29336<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Projektleitung<br />
Professor Dr. Helmut Altrichter<br />
Kooperationspartner<br />
Bundesministerium des Innern (Berlin),<br />
Bayerische Staatsbibliothek (München),<br />
Russische Akademie der Wissenschaften<br />
(Moskau)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Petrick, Jörn, M.A.<br />
Laufzeit<br />
seit 2004<br />
Förderer<br />
Bundesministerium des Inneren<br />
Projektart<br />
Drittmittel<br />
Publikationen<br />
http://www.1000dokumente.de/index.<br />
html?c=1000_dokumente_de&l=de<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />
zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert“<br />
versucht, anhand von ausgewählten<br />
Textdokumenten, aber auch Bildern, Audio-<br />
und Videodokumenten, in die deutsche<br />
Geschichte des 20. Jahrhunderts<br />
und in den Stand ihrer Erforschung einzuführen.<br />
Ein einführender Kommentar erläutert,<br />
warum und wofür das ausgewählte<br />
Dokument ein „Schlüsseldokument“ ist,<br />
berichtet über den Stand der Forschung<br />
und gibt Hinweise auf weiterführende Literatur.<br />
Sodann folgt das Dokument als Volltext<br />
sowie eine Ablichtung des Originals<br />
als Faksimile (Image); ein Glossar gibt<br />
Auskunft über häufiger vorkommende Personen<br />
und Begriffe. Die Zahl 100 verweist<br />
darauf, daß es sich nur um eine begrenzte<br />
Auswahl an „Schlüsseldokumenten“ handeln<br />
kann, die dritte Null in Klammern soll<br />
ihre prinzipielle Offenheit bekunden. Publikationsort<br />
der Edition ist das Internet.<br />
Das Projekt wendet sich an eine breitere,<br />
wissenschaftliche wie außerwissenschaftliche<br />
Öffentlichkeit, in Deutschland<br />
wie in Rußland. Deshalb wird angestrebt,<br />
alle Texte (die Einführungen, die Kommentare,<br />
den Wortlaut der Dokumente sowie<br />
die Glossareinträge) zweisprachig wiederzugeben;<br />
wo Übersetzungen noch fehlen,<br />
sind sie in Vorbereitung. Das Projekt ist<br />
– wie das Parallelprojekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />
zur russischen und sowjetischen<br />
Geschichte (1917-1991)“ – aus Debatten<br />
der Gemeinsamen Kommission für<br />
die Erforschung der deutsch-russischen<br />
Beziehungen erwachsen, der deutsche<br />
wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />
angehören. Die Aufbereitung der Dokumente<br />
ist in beiden Projekten identisch.<br />
Der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />
der Friedrich-Alexander Universität<br />
Erlangen-Nürnberg und das Institut<br />
für Allgemeine Geschichte der Russischen<br />
Akademie der Wissenschaften (Moskau)<br />
haben die Federführung, deutsche und<br />
nicht deutsche Historiker die Kommentierung<br />
der Dokumente übernommen. Die<br />
Betreuung des Projektes liegt in den Händen<br />
einer Redaktion am Erlanger Lehrstuhl,<br />
die technische Umsetzung bei der<br />
Bayerischen Staatsbibliothek München.<br />
276 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im Internet<br />
Projekttitel<br />
100(0) Schlüsseldokumente zur russischsowjetischen<br />
Geschichte im Internet<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />
Bismarckstraße 12<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22363<br />
Fax: 09131/85-29336<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
Projektleitung<br />
Professor Dr. Helmut Altrichter<br />
Kooperationspartner<br />
• Bundesministerium des Innern (Berlin)<br />
• Bayerische Staatsbibliothek (München)<br />
• Russische Akademie der Wissenschaften<br />
(Moskau)<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Antipow, Lilia, M.A.<br />
Laufzeit<br />
seit 2001<br />
Förderer<br />
Bundesministerium des Inneren<br />
Projektart<br />
Drittmittel<br />
Publikationen<br />
www.1000dokumente.de/index.<br />
html?c=1000_dokumente_ru&l=de<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />
zur russischen und sowjetischen Geschichte<br />
(1917-1991)“ versucht, anhand<br />
von ausgewählten Textdokumenten, aber<br />
auch Bildern, Audio- und Videodokumenten,<br />
in die russisch-sowjetische Geschichte<br />
und den Stand ihrer Erforschung einzuführen.<br />
Publikationsort der Edition ist das<br />
Internet. Ein einführender Kommentar erläutert<br />
jeweils in deutscher und russischer<br />
Sprache, warum und wofür das ausgewählte<br />
Dokument ein „Schlüsseldokument“ ist,<br />
berichtet über den Stand der Forschung<br />
und gibt Hinweise auf weiterführende<br />
Quellen und Literatur. Das gesamte russische<br />
Dokument wird im Wortlaut wiedergegeben,<br />
ergänzt durch eine Übertragung<br />
ins Deutsche sowie eine Ablichtung des<br />
Originals; ein Glossar gibt Auskunft über<br />
häufiger vorkommende Personen und Begriffe.<br />
Die Zahl 100 weist darauf hin, daß<br />
es sich nur um eine begrenzte Auswahl an<br />
„Schlüsseldokumenten“ handeln kann, die<br />
dritte Null in Klammern bekundet ihre prinzipielle<br />
Offenheit.<br />
Das Projekt wendet sich an einen breiteren<br />
Adressatenkreis. Es ist erwachsen aus<br />
den Debatten der Gemeinsamen Kommission<br />
für die Erforschung der deutschrussischen<br />
Beziehungen, der deutsche<br />
wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />
angehören. Die Federführung des Projekts<br />
liegt beim Lehrstuhl für Osteuropäische<br />
Geschichte der Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-Nürnberg und dem<br />
Institut für Allgemeine Geschichte der<br />
Russischen Akademie der Wissenschaften<br />
(Moskau). Die Kommentierung haben<br />
russische und nichtrussische Historiker<br />
übernommen.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
277
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Soziokultureller Wandel im hellenistischen Priene<br />
Projekttitel<br />
Soziokultureller Wandel im hellenistischen<br />
Priene<br />
Adresse<br />
Kochstr. 4/8<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22350<br />
Fax: 09131/85-25979<br />
alte.geschichte@phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.altegeschichte.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Alte Geschichte<br />
• Klassische Archäologie<br />
• Bauforschung<br />
Projektleitung<br />
Hans-Ulrich Wiemer<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Daniel Kah<br />
Laufzeit<br />
2008-2012<br />
Förderer<br />
DFG<br />
Projektart<br />
Teilprojekt im Rahmen des SPP 1209 „Die<br />
hellenistische Polis als Lebensform“<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Die ionische Polis Priene bietet ausgezeichnete,<br />
aber bislang nicht hinreichend<br />
genutzte Voraussetzungen, um die Frage<br />
nach Kontinuität und Diskontinuität in der<br />
Entwicklung der hellenistischen Polis am<br />
Beispiel einer einzelnen Stadt zu überprüfen<br />
und zu vertiefen. Priene tritt uns im frühen<br />
Hellenismus als eine selbstbewusste<br />
und mit allen Attributen antiker Staatlichkeit<br />
ausgestattete Bürgergemeinde entgegen,<br />
die ihre Freiheit und Autonomie<br />
gegen äußere Bedrohungen entschlossen<br />
verteidigt. Im Dauerkonflikt mit den größeren<br />
Nachbarpoleis bietet die Anlehnung<br />
an wechselnde Könige den Prienern die<br />
Chance der Selbstbehauptung. Im späten<br />
Hellenismus, verstärkt seit der Einrichtung<br />
der Provinz Asia, geht der außenpolitische<br />
Handlungsspielraum der Priener jedoch<br />
dramatisch zurück; Rom verdrängt alle anderen<br />
Mächte.<br />
Es ist daher ein Glücksfall, dass die<br />
deutschen Ausgrabungen in der Stadt<br />
seit 1895 eine reiche Ausbeute an hellenistischen<br />
Inschriften erbracht haben, die<br />
soziale Strukturen und kulturelle Praktiken<br />
in dieser Polis kleinerer bis mittlerer Größe<br />
in einer für die hellenistische Zeit seltenen<br />
Dichte beleuchten. Dieses reiche Material<br />
ist den Spezialisten für hellenistische<br />
Geschichte gut bekannt und gehört seit<br />
langem zum Kernbestand der für überregional<br />
ausgerichtete Untersuchungen herangezogenen<br />
Quellen. Es ist jedoch für<br />
sozial- und kulturgeschichtliche Fragen<br />
noch längst nicht erschöpfend ausgewertet<br />
worden, zumal die epigraphische Dokumentation<br />
kaum je als ganze in den Blick<br />
genommen wird. Zudem fehlt ein Modell,<br />
das die neueren Ergebnisse zur Sozialgeschichte<br />
der hellenistischen Polis mit der<br />
sozialen Dynamik einer Kleinstadt mit vielleicht<br />
um die 1000 Bürgern verbindet.<br />
278 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Projekttitel<br />
Stadioninschriften und Agoninschriften in Magnesia am Mäander<br />
Survey in Apollonia am Rhyndakos; Survey im Kaystrostal (Ionien)<br />
Stadioninschriften und Agoninschriften in<br />
Magnesia am Mäander<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäologie<br />
• Alte Geschichte<br />
• Kulturgeographie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Boris Dreyer<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Orhan Bingöl, Universität Ankara<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Aike van Douwe<br />
Johannes Walter<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2017 mind.<br />
Förderer<br />
• Volkswagen<br />
• FAU<br />
• GHS<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Herausgabe der Inschriften zur den Wettkämpfen<br />
und Unterhaltungsaktivitäten in<br />
Magnesia am Mäander<br />
Projekttitel<br />
Survey in Apollonia am Rhyndakos<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäologie<br />
• Alte Geschichte<br />
• Kulturgeographie<br />
Projektleitung<br />
Prof. Dr. Boris Dreyer<br />
Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität Edirne<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Aike van Douwe<br />
Johannes Walter<br />
Laufzeit<br />
<strong>2010</strong>-2014 mind.<br />
Förderer<br />
Gerda Henkel Stiftung<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Antike Besiedlungsstrukturen im Bereich<br />
des Sees bei Apollonia; Bursa Distrikt.<br />
Herausgabe der dokumentarischen Zeugnisse<br />
Projekttitel<br />
Survey im Kaystrostal (Ionien)<br />
Forschungsfelder<br />
• Alte Welt/Mittelalter<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Area Studies<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Archäologie<br />
• Alte Geschichte<br />
• Kulturgeographie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Boris Dreyer<br />
• Günther Schörner (Wien)<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Serdar Aybek, Universität<br />
Edirne<br />
• Prof. Dr. Recep Meric<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Aike van Douwe<br />
Johannes Walter<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2014 mind.<br />
Förderer<br />
• Gerda Henkel Stiftung<br />
• FAU<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Antike Besiedlungsstrukturen im Bereich<br />
des Kaystrostals. Eruierung des Verhältnisses<br />
der Dörfer und Gemeinden im<br />
Staatsgebiet von Metropolis (Ionien) und<br />
Ephesos.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
279
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
WiIPOD<br />
Projekttitel<br />
WiIPOD<br />
Wertschätzungsnetzwerke als integrierte<br />
Innovationsinstrumente der Personal und<br />
Organisationsentwicklung im Demografischen<br />
Wandel<br />
Adresse<br />
Kochstraße 4<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-22378<br />
Fax: 09131/85-22095<br />
irmgard.karner@soziol.phil.uni-erlangen.<br />
de<br />
www.soziologie.phil.uni-erlangen.de<br />
www.wiipod-projekt.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Soziologie<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
• Persönlichkeitspsychologie<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Kathrin Möslein<br />
• Prof. Dr. Astrid Schütz<br />
• Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />
Kooperationspartner<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1<br />
Prof. Dr. Kathrin Möslein<br />
Lange Gasse 20<br />
90403 Nürnberg<br />
Universität Bamberg<br />
Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie<br />
Prof. Dr. Astrid Schütz<br />
Markusplatz 3<br />
96047 Bamberg<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dr. Frank Danzinger<br />
Dipl.Kfm. Martin Dumbach<br />
Christian Sandig M.A.<br />
Dipl.-Psych. Claudia Schmitt<br />
Ronald Staples M.A.<br />
Dipl-Kffr. Anke Wendelken<br />
Laufzeit<br />
<strong>2011</strong>-2015<br />
Förderer<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF)<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Eine Kernherausforderung des demografischen<br />
Wandels ist der Erhalt und die<br />
Erzeugung neuen Wissens durch eine<br />
demografieorientierte Personal- und Organisationsentwicklung.<br />
Die zentralen<br />
Fragen lauten: Wie können Unternehmen<br />
den zunehmenden Innovationsdruck im<br />
globalisierten Wettbewerb durch eine Bindung<br />
von Wissensträgern an das Unternehmen<br />
bewältigen und wie kann zugleich<br />
der Wissenstransfer von ausscheidenden<br />
älteren Beschäftigten optimal gestaltet<br />
werden? Gemeinsames Innovieren von<br />
Akteuren aus verschiedenen Generationen<br />
gewinnt somit deutlich an Relevanz.<br />
Das Verbundprojekt WiIPOD entwickelt<br />
und erprobt mit dem Instrument der „Wertschätzungsnetzwerke“<br />
ein Innovationsinstrument<br />
und aktiviert intergenerationale<br />
Lernprozesse. Ausgangspunkt für das<br />
Verbundprojekt ist die Beobachung, dass<br />
wertvolle Quellen für Innovationen in Unternehmen<br />
nicht wertgeschätzt und somit<br />
nicht genutzt werden. Ziel ist es daher,<br />
durch Wertschätzung erhöhende Maßnahmen<br />
auf Individual- und Organisationsebene<br />
existierendes Innovationspotenzial<br />
zu nutzen und zugleich neue Potenziale<br />
frühzeitig zu integrieren. Zur Erschließung<br />
dieses Potenzials ist die Einbindung von<br />
Personen an der Unternehmensgrenze<br />
von zentraler Bedeutung. Im Projekt wird<br />
diese Innovatorengruppe als „Grenzinnovatoren“<br />
bezeichnet und genutzt. WiI-<br />
POD integriert Beschäftigte aller Altersklassen<br />
in Innovationszirkeln, die i.d.R.<br />
aufgrund von Lebensphasenübergängen<br />
die Grenze des Unternehmens temporär<br />
oder dauerhaft überschreiten (Auszubildende,<br />
junge Eltern, in den Ruhestand<br />
ausscheidende Mitarbeiter/innen). Als<br />
Gruppe betrachtet vereinen Grenzinnovatoren<br />
hohe Erfahrungsschätze mit neuen<br />
Denkansätzen – ein idealer Nährboden für<br />
nachhaltige Innovationen. Das Instrument<br />
„Wertschätzungsnetzwerk“ identifiziert, integriert<br />
und aktiviert Grenzinnovatoren zur<br />
gemeinsamen Innovation in dringenden<br />
Problemstellungen des Unternehmens<br />
durch gezielte Präsenz- und Onlinesessions<br />
(Innovationszirkel, individuelle Wertschätzung<br />
der Grenzinnovatoren). Zugleich<br />
werden diese Innovationszirkel<br />
durch wertschätzende Prozesse im Unternehmen<br />
eingebunden (organisationale<br />
Wertschätzung). Die gemeinsame Innovationstätigkeit<br />
aktiviert intergenerationales<br />
Lernen sowohl auf individueller als auch<br />
auf organisationaler Ebene (Element der<br />
Personal- und Organisationsentwicklung).<br />
Das Verbundprojekt WiIPOD sichert durch<br />
die drei wissenschaftlichen Perspektiven<br />
(Innovationstheorie, Soziologie und Persönlichkeitspsychologie),<br />
sowie sechs Unternehmen<br />
und zahlreiche Transferpartner<br />
die Praxistauglichkeit des Instruments.<br />
280 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)
Women Writers In History<br />
Projekttitel<br />
Women Writers In History<br />
Toward a New Understanding of European<br />
Literary Culture<br />
Adresse<br />
PD Dr. Annette Keilhauer<br />
(Mitglied des Verwaltungsbeirates und<br />
einer aktive Teilnahme an einer Working<br />
group)<br />
Institut für Romanistik<br />
Bismarckstr. 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-23437<br />
Annette.keilhauer@roman.phil.uni-erlangen.de<br />
http://www.romanistik.phil.uni-erlangen.<br />
de/institut/mitarbeiterinnen/keilhauer.<br />
shtml<br />
Forschungsfelder<br />
• Neuere und Neueste Geschichte/<br />
Literatur- und Ideengeschichte<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Neue Philologien aller europäischen Sprachen<br />
Projektleitung<br />
• Chair: Suzan van Dijk (Huygens Institute,<br />
Den Haag)<br />
• Vice-Chair: Vanda Anastacio (Universität<br />
Lissabon, Portugal),<br />
• Secretary: Marie-Louise Coolahan (NUI<br />
Galway, Irland)<br />
Kooperationspartner<br />
Teilnehmer aus 27 Ländern<br />
vgl. http://www.cost.eu/domains_actions/<br />
isch/Actions/IS0901?parties<br />
Laufzeit<br />
1.10.2009-30.9.-2013<br />
Förderer<br />
Europäische Union<br />
Projektart<br />
COST-Action<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Diese Vernetzungsinitiative wird für vier<br />
Jahre von COST (European Cooperation<br />
in Science and Technology) unterstützt.<br />
Sie wurde vom NEWW Netzwerk (“New<br />
approaches to European Women’s Writing”;<br />
cf. www.womenwriters.nl) initiiert<br />
und verfolgt die Absicht, die Literaturgeschichtsschreibung<br />
auf europäischer Ebene<br />
aus einer sowohl genderorientierten<br />
als auch transnational angelegten Perspektive<br />
zu erneuern. Diese COST Aktion<br />
soll eine Ausweitung existierender Netzwerke<br />
erlauben und ein breit angelegtes<br />
Forschungsprojekt vorbereiten, in dem die<br />
Zusammenarbeit europäischer Forscher<br />
sowohl im Rahmen konkreter Treffen, wie<br />
auch auf der Basis virtueller Zusammenarbeit<br />
gestärkt wird.<br />
Die COST Aktion soll die Basis für eine<br />
neue Geschichte der weiblichen Beteiligung<br />
europäischer Frauen am literarischen<br />
Feld in den Jahrhunderten vor 1900 legen.<br />
Sie stellt die Frage nach dem Einfluss dieser<br />
Frauen als Autorinnen und Leserinnen<br />
und soll auch ihre Rolle als Übersetzerinnen,<br />
Mediatoren und Erzieherinnen berücksichtigen.<br />
Im Zentrum steht außerdem<br />
die Untersuchung geschlechtsspezifischer<br />
Mechanismen der Kanonisierung und der<br />
Dekanonisierung.<br />
Die Aktion baut auf einer bereits existierenden<br />
Datenbank auf, die erweitert und<br />
vergrößert werden soll und die Betrachtung<br />
und Diskussion dieser Fragen auf eine<br />
breitere empirische Basis stellen kann. In<br />
ihr werden insbesondere zeitgenössische<br />
Rezeptionsbelege von Frauen verfasster<br />
literarischer Texte bis 1900 gesammelt.<br />
Im Projekt soll im Übrigen ein besonderer<br />
Fokus auf ‘kleine’ Literaturen und auf die<br />
weibliche Beteiligung an transnationalen<br />
kulturellen Dynamiken gelegt werden. Diese<br />
interdisziplinäre Forschungsvernetzung<br />
wird es ermöglichen, die – männliche wie<br />
weibliche – literarische Vergangenheit Europas<br />
unter einem neuen Blickwinkel zu<br />
betrachten, der auch die Sicht auf die Gegenwart<br />
verändern kann.<br />
<strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)<br />
281
<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
2nd-Product-Lifecycle-Strategien<br />
Projekttitel<br />
2nd-Product-Lifecycle-Strategien<br />
für Hightech-Geräte zur Steigerung der<br />
Innovationsfähigkeit kleiner und mittelständischer<br />
Organisationen (2nd Tech<br />
Cycle)<br />
Adresse<br />
Gesamtprojektkoordination:<br />
Prof. Dr. Michael Amberg<br />
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik III<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Lange Gasse 20<br />
90403 Nürnberg<br />
Tel.: 0911/5302-801<br />
Fax: 0911/5302-860<br />
amberg@wiso.uni-erlangen.de<br />
http://www.2ndtechcycle.de/<br />
Ansprechpartner Buchwissenschaft:<br />
Dr. Axel Kuhn<br />
Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Katholischer Kirchenplatz 9<br />
91054 Erlangen<br />
Tel.: 09131/85-25810<br />
Tel.: 09131/85-24700 (Sekretariat)<br />
Fax: 09131/85-24727<br />
axel.kuhn@buchwiss.uni-erlangen.de<br />
http://www.2ndtechcycle.de/<br />
Forschungsfelder<br />
• Medienwissenschaften<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Wirtschaftsinformatik I<br />
• Wirtschaftsinformatik II<br />
• Wirtschaftsinformatik III<br />
• Gesundheitsmanagement<br />
• Wirtschaftspädagogik<br />
• Buchwissenschaft<br />
Projektleitung<br />
• Projektleitung und Sprecher: Prof.<br />
Michael Amberg<br />
• Teilprojektleitungen: Prof. Dr. Christoph<br />
Bläsi, Prof. Dr. Freimut Bodendorf, Prof.<br />
Dr. Kathrin Möslein, Prof. Dr. Oliver<br />
Schöffski, Prof. Dr. Karl Wilbers<br />
Kooperationspartner<br />
• Allgemein: T-Mobile, Reasearch in<br />
Motion, Evangelischer Verein für Innere<br />
Mission in Nassau<br />
• Buchwissenschaft: Govi Verlag Medien<br />
für die Apotheke, Peter Meyer Verlag<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Dipl.-Kff. Simone Binner<br />
Dipl.-Kfm. Jörg Haller<br />
Dipl.-Hdl. Maria Kalsperger<br />
Dipl.-Wirtsch.-Inf. Sebastian Kammerer<br />
Dr. Axel Kuhn<br />
Dr. Michael Lang<br />
Dipl.-Wirtsch.-Inf. Markus Maryschok<br />
Dr. Inke Thiessen<br />
Laufzeit<br />
Mai 2008 bis September <strong>2011</strong><br />
Förderer<br />
• Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung (BMBF)<br />
• Projektträger im DLR (Deutsches Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt)<br />
• Europäischer Sozialfonds für Deutschland<br />
• Europäische Union<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Im Mittelpunkt stehen die Einsatzmöglichkeiten<br />
von Smartphones in Wertschöpfungsprozessen<br />
von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen. Zusätzlich soll<br />
ermittelt werden, inwiefern ein Transfer<br />
mobiler Technologien und des zugehörigen<br />
Anwendungswissens zwischen Unternehmen<br />
als Zweitverwertung gebrauchter<br />
Geräte ermöglicht werden kann. Der<br />
Buchwissenschaft fällt im interdisziplinären<br />
Projekt die Aufgabe zu, diese Fragen<br />
am konkreten Beispiel der verlegerischen<br />
Wertschöpfung zu beantworten und die<br />
erarbeiteten Lösungen mit zwei Verlagen<br />
in der Praxis zu erproben. Hierzu werden<br />
Anwendungsmodelle entwickelt, über eine<br />
mobile Software für Smartphones umgesetzt<br />
und sechs Monate in den Verlagen<br />
getestet. Die Bewertung erfolgt über die<br />
Evaluation der Akzeptanz der Prozesse,<br />
der Nachhaltigkeit der Prozessveränderungen,<br />
der Übertragbarkeit auf andere<br />
Unternehmen und der Wirtschaftlichkeit<br />
der Anwendungsmodelle. So können Erfolgsfaktoren<br />
des Einsatzes von Smartphones<br />
in Verlagen abgeleitet werden,<br />
z.B. moderne Unternehmenskulturen, individuelle<br />
Erfahrungen der Mitarbeiter und<br />
eine systematische Integration in die Wertschöpfungskette.<br />
Die Ergebnisse werden<br />
abschließend mit den Ergebnissen der<br />
Anwendungen im Bildungssektor (Wirtschaftspädagogik)<br />
und im medizinischen<br />
Sektor (Gesundheitsmanagement) verglichen<br />
und in die allgemeinen theoretischen<br />
Erkenntnisse (Wirtschaftsinformatik I–III)<br />
integriert.<br />
282 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)