Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
Forschungsbericht 2010 â 2011 Verbundforschungsprojekte
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<strong>Verbundforschungsprojekte</strong><br />
Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche Expertise.<br />
Projekttitel<br />
Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche<br />
Expertise.<br />
Übersetzungszwänge und -praxen von Organisationen<br />
in der bayerisch-böhmischen<br />
Grenzregion<br />
Adresse<br />
Lehrstuhl für Pädagogik<br />
Bismarckstraße 1<br />
91054 Erlangen<br />
Tel: 09131/85-29359<br />
Fax: 09131/85-26450<br />
Michael.Goehlich@rzmail.uni-erlangen.de<br />
Forschungsfelder<br />
• Sprache/Text/Edition<br />
• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />
• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
• Soziologie<br />
• Pädagogik<br />
• Linguistik<br />
Projektleitung<br />
• Prof. Dr. Michael Göhlich<br />
• PD Dr. Joachim Renn<br />
Kooperationspartner<br />
• Prof. Dr. Michael Göhlich, Institut für<br />
Pädagogik, Universität Erlangen-<br />
Nürnberg;<br />
• Prof. Dr. Marek Nekula, Universität<br />
Regensburg, Bohemicum Regensburg-<br />
Passau<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Nicolas Engel M.A.<br />
Thomas Höhne M.A.<br />
Matthias Klemm M.A.<br />
Christoph Marx, Dipl.-Kulturwirt<br />
Laufzeit<br />
Mai 2009 – April 2012<br />
Förderer<br />
BMBF<br />
Projektart<br />
Begutachtete Drittmittel<br />
Beschreibung des Projekts<br />
Das Forschungsinteresse ergibt sich aus<br />
den – mit der Europäisierung und Globalisierung<br />
wachsenden – alltäglichen<br />
Herausforderungen der Überschreitung<br />
nationaler, kultureller und sprachlicher<br />
Grenzen. Paradigmatisch hierfür stehen<br />
Grenzregionen und dort insbesondere<br />
jene Organisationen, die neben der Bearbeitung<br />
ihrer jeweiligen ökonomischen, politischen<br />
oder anderen Ziele ausdrücklich<br />
mit der Überbrückung solcher Grenzen<br />
beauftragt und befasst sind.<br />
Das Forschungsprojekt (gefördert durch<br />
das BMBF) untersucht Organisationen in<br />
der deutsch-tschechischen Grenzregion,<br />
die grenzüberschreitende Zielsetzungen<br />
inmitten lokaler Umstände erreichen<br />
sollen bzw. wollen. Dabei werden Organisationen<br />
unterschiedlichen Typs, mit<br />
unterschiedlichen Zielsetzungen und unterschiedlichem<br />
Aufbau erforscht, um eine<br />
große Bandbreite typischer Problemlagen<br />
erfassen zu können.<br />
Die leitenden Fragen lauten dabei: Welchen<br />
Übersetzungsherausforderungen<br />
sind solche Organisationen ausgesetzt?<br />
Wie lernen sie im Einzelfall damit umzugehen?<br />
Welche Probleme werden dabei<br />
identifiziert? Welche Strategien und Muster<br />
eigener Praxis entwickeln die Organisationen,<br />
um die identifizierten Probleme<br />
zu lösen?<br />
Die Probleme der Übersetzung und des<br />
Lernens dienen als Leitfaden der Analyse.<br />
Bei der Arbeit von Organisationen in der<br />
Grenzregion entstehen im Zusammenhang<br />
mit und in Analogie zum Übergang<br />
zwischen verschiedenen Sprachen mindestens<br />
zwei grundlegende Herausforderungen:<br />
(a) das Verhältnis zwischen deutschen<br />
und tschechischen Akteuren bzw.<br />
zwischen ihren ggf. kulturell und sprachlich<br />
differenten Praxen und (b) die Theorie-<br />
Praxis-Beziehung zwischen überregionalen<br />
Programmen und lokaler Umsetzung.<br />
Vor dem Hintergrund gegebener Identität<br />
und Praxis der jeweiligen Organisation<br />
und ihrer Akteure führen diese Übersetzungsherausforderungen<br />
immer das Problem<br />
und die Chance des (individuellen und<br />
organisationalen) Lernens mit sich.<br />
Der Beitrag der Geisteswissenschaften<br />
zur Lösung der genannten Übersetzungs-<br />
und Lernprobleme von Organisationen<br />
in Grenzregionen ist dabei für<br />
das Forschungsprojekt von besonderem<br />
Interesse. Einer leitenden These der<br />
Untersuchung zufolge stellen gerade<br />
geisteswissenschaftliche Studiengänge<br />
eine mehrdimensionale Übersetzungs-<br />
Kompetenz zur Verfügung. Dazu zählen<br />
Fertigkeiten im Umgang mit komplexen<br />
– sprachlichen, kulturellen und organisationsspezifischen<br />
– Grenzüberschreitungen.<br />
Solche Kompetenzen werden<br />
unserer Annahme zufolge in diesen Organisationen<br />
nachgefragt, teils ausdrücklich<br />
gesucht und eingesetzt, teils implizit genutzt<br />
und eingeworben.<br />
Der Projekt-Verbund bringt vier verschiedene<br />
Teilprojekte aus drei wissenschaftlichen<br />
Disziplinen zusammen: Pädagogik<br />
(Prof. Dr. Michael Göhlich, Erlangen;<br />
Nicolas Engel, M.A.; Thomas Höhne,<br />
M.A.), Linguistik (Prof. Dr. Marek Nekula,<br />
Regensburg; Christoph Marx, Dipl. Kulturwirt),<br />
Soziologie (PD Dr. Joachim Renn,<br />
Erlangen/Erfurt; Matthias Klemm, M.A.).<br />
260 <strong>Forschungsbericht</strong> (<strong>2010</strong>–<strong>2011</strong>)