Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗

2.3.1 Davidsons Argument für die Identitätsthese
Davidson möchte im dritten Teil von Mental Events für die folgende These
argumentieren: 17
(I) Jedes mentale Ereignis ist ein physikalisches Ereignis.
In Sinne von Davidson ist (I) wie folgt zu verstehen: Auf jedes Ereignis, auf
welches eine mentale Beschreibung zutrit, trit auch eine physikalische Beschreibung
zu. Diese These ist im Verlauf meiner Beschreibung von Davidsons
Theorie schon mehrmals aufgetaucht. Sie ist bloss eine sprachliche Umformulierung
von (ID) .
Die drei Prinzipien, welche weiter oben erwähnt wurden, dienen Davidson
als Prämissen für sein Argument für (I). 18 Ausser für das Prinzip des Anomalismus
des Mentalen (AM) argumentiert er in Mental Events nicht für diese
Prinzipien, er nimmt sie als gegeben an.
Um Davidsons Argument für (I) deduktiv zu rekonstruieren, muss (AM)
abgeändert werden.
(AM ∗ ) Neues Prinzip des Anomalismus des Mentalen:
Es gibt keine strikten Gesetze, welche mentale Beschreibungen
enthalten.
(AM), in seiner ursprünglichen Form, ist schwächer als (AM ∗ ). (AM) sagt
nur, dass es keine strikten Gesetze gibt, in welchen mentale Beschreibungen im
Konsequens oder im Explanandum auftreten. (AM ∗ ) hingegen schliesst mentale
Beschreibungen auch im Antezedens oder Explanans von strikten Gesetzen aus.
Ich gehe davon aus, dass Davidson (AM) im Sinne von (AM ∗ ) meint. Erstens
entspricht es seiner Redeweise durch sein ganzes Mental Events und zweitens
braucht er die stärkere Form für sein Argument für die Identitätsthese (I). Ich
glaube also, dass ich mit meiner Umformulierung Davidson nicht Unrecht tue.
Im folgenden versuche ich Davidsons Argument für (I) deduktiv zu rekonstruieren.
17 Vgl. S. 214, Davidson (1980 [1970]).
18 Vgl. S. 223f, Davidson (1980 [1970]).
10