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Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗

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3.2 Epiphänomenalimus-<strong>Kritik</strong><br />

Kim fragt sich, was der anomale <strong>Monismus</strong> über die Beziehung zwischen dem<br />

Mentalen und dem Physikalischen aussagt. Seine Antwort ist: Nicht viel. 24 Eine<br />

Antwort von Davidson ist negativ, es gibt keine strikten Gesetze, welche mentale<br />

Ereignistypen mit physikalischen in Verbindung bringen.<br />

Kim kritisiert nun den anomalen <strong>Monismus</strong>. Was für eine Art von mentalen<br />

Wesen wir sind, hat im anomalen <strong>Monismus</strong> nichts d<strong>am</strong>it zu tun, was für eine<br />

Art physikalische Wesen wir sind. Zwar wird eine Tokenidentität postuliert, doch<br />

die sagt nur, dass auf jedes Ereignis, auf welches eine mentale Beschreibung zutrit,<br />

auch eine physikalische Beschreibung zutrit. Doch sagt uns der anomale<br />

<strong>Monismus</strong> gerade, dass wir keine relevanten Beziehung zwischen mentalen und<br />

physikalischen Beschreibungen erwarten sollen. 25<br />

Im anomalen <strong>Monismus</strong> treten einzelne mentale Ereignisse zwar in kausale<br />

Relationen mit anderen Ereignissen. Dies tun sie aber nur, indem sie physikalische<br />

Eigenschaften haben. Die mentalen Eigenschaften eines Ereignisses<br />

haben nichts d<strong>am</strong>it zu tun, welche physikalischen Eigenschaften dieses Ereignis<br />

hat. Aus diesem Grund haben die mentalen Eigenschaften eines Ereignisses<br />

nichts d<strong>am</strong>it zu tun, in welche Kausal-Beziehungen dieses Ereignis tritt. Die<br />

kausale Struktur der Welt ist vollständig von den physikalischen Eigenschaften<br />

bestimmt, die mentalen Eigenschaften haben darauf keinen Einuss.<br />

The fact that the mental event is a mental event, or that it is the<br />

kind of mental event that it is, appears to be entirely immaterial to<br />

the causal relation. 26<br />

Kim wirft dem anomalen <strong>Monismus</strong> <strong>als</strong>o vor, er würde mentalen Ereignissen<br />

zu kausal wirkungslosen Epiphänomenen erklären. Ein Epiphänomen, im aktuellen<br />

Kontext, ist eine Entität, welche keine kausale Kraft hat. Möglicherweise<br />

ist es die Wirkung eines kausalen Vorgangs, es kann aber niem<strong>als</strong> eine Ursache<br />

sein. Epiphänomene sind kausal wirkungslos.<br />

Dies würde heissen, dass Davidson sein Ziel, das Kantianische Problem zu<br />

lösen, nicht erreicht. Wir wären keine freien autonomen Akteure. Wenn die ganze<br />

kausale Struktur der Welt unter strikte Gesetze fällt, hat es keinen Platz für<br />

(anomale) mentale Verursachung, wie sie Davidson vertritt.<br />

24 Vgl. S. 126, Kim (2003)<br />

25 Vgl. S. 126, Kim (2003).<br />

26 S. 126, Kim (2003).<br />

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