22.05.2014 Aufrufe

Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗

Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗

Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.1 Möglicher Angri auf Heil<br />

Auf den ersten Blick scheint Heils <strong>Kritik</strong> an Kim überraschend schwach zu sein.<br />

Man könnte Kims <strong>Kritik</strong> ganz einfach so formulieren: Ein mentales Ereignis<br />

tritt in kausale Beziehungen, indem es in die Extension eines physikalischen<br />

Prädikates fällt. Dass es ein mentales Ereignis ist, <strong>als</strong>o in die Extension eines<br />

mentalen Prädikates fällt, tut für die kausale Rolle des Ereignisses nichts zur<br />

Sache. Auch in die Extension welches mentalen Prädikates das Ereignis fällt,<br />

hat keinen Einuss auf dessen kausale Rolle.<br />

Somit scheint Kims <strong>Kritik</strong> kein bisschen Kraft zu verlieren. Mentale Ereignisse<br />

würden nicht andere Ereignisse verursachen, vermöge dessen - qua -, dass sie<br />

unter ein mentales Prädikat fallen, sondern vermöge dessen, dass sie unter ein<br />

physikalisches Prädikat fallen. Mentale Ereignisse blieben Epiphänomene und<br />

hätten somit keine kausale Kraft.<br />

5.2 Verteidigung von Heil<br />

Dieser mögliche Angri auf Heil wird der Unterscheidung von Prädikaten und<br />

Eigenschaften nicht gerecht. Die Unterscheidung geht tiefer. Man kann Kims<br />

<strong>Kritik</strong> nicht wie oben umformulieren, um dasselbe Resultat zu erhalten. Heil<br />

geht meiner Meinung jedoch zu wenig auf den Punkt ein, wie genau seine Betonung<br />

der Unterscheidung zwischen Prädikaten und Eigenschaften Kims <strong>Kritik</strong><br />

zurückweist und wie Davidsons Theorie auf der Basis von Prädikaten genau<br />

gemeint ist. Dies möchte ich im Folgenden für Heil nachholen.<br />

Unterscheidet man mentale und physikalische Ereignisse durch ihre mentalen<br />

und physikalischen Eigenschaften, kann man sehen, wie Kims <strong>Kritik</strong> Sinn<br />

macht. Eigenschaften von Ereignissen können sinnvollerweise eine kausale Rolle<br />

zugesprochen werden.<br />

Wie gesagt ist gemäss Heil die Dichotomie zwischen mentalen und physikalischen<br />

Ereignissen weniger tief, ja sogar inexistent. Bei Davidson kommt<br />

Ereignissen ein neutraler ontologischer Status zu. Die Unterscheidung zwischen<br />

mentalen und physikalischen Ereignissen ist eine sprachliche, keine ontologische.<br />

Formuliert man die <strong>Epiphänomenalismus</strong>-<strong>Kritik</strong> wie im Abschnitt 5.1, macht sie<br />

keinen Sinn.<br />

Es stellt sich nämlich berechtigterweise die Frage, ob von einer kausalen<br />

Rolle eines sprachlichen Prädikates gesprochen werden kann. Meiner Meinung<br />

nach macht dies keinen Sinn. Verursachung ist eine metaphysische Beziehung,<br />

sie spielt sich auf der ontologischen Ebene ab. Unsere sprachliche Einteilung der<br />

Welt hat hier keinen Einuss.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!