Epiphänomenalismus als Kritik am Anomalen Monismus?∗
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ewege, dass ich nicht vom Schneeball getroen werde. Dieses Beispiel scheint<br />
(KI) zu bestätigen.<br />
Wann immer ein Elektromagnet eingeschaltet wird, wird eine bestimmte<br />
Kraft auf geladene Teilchen in der näheren Umgebung des Magnetes ausgeübt. 5<br />
Dies scheint eine Instanz von (GK) zu sein, dann wäre es Evidenz dafür. 6<br />
Das Ereignis, dass der Schneeball in meine Richtung iegt, verursacht nicht<br />
unbedingt die Absicht, dem Schneeball auszuweichen. Vielleicht möchte ich mich<br />
auch vom Schneeball treen lassen. Möglicherweise wurde er von einem Kind<br />
geworfen und ich möchte ihm ein Erfolgserlebnis verschaen. Es scheint sich hier<br />
um eine Instanz von (AM) zu handeln. Auf das Fliegen des Schneeballes kann<br />
nicht eindeutig eine Absicht vorausgesagt werden. Somit hätten wir Evidenz für<br />
(AM).<br />
Alle diese drei Prinzipien scheinen intuitiv wahr zu sein. Wir tendieren dazu,<br />
sie alle, für sich genommen, zu akzeptieren.<br />
Es scheint jedoch so, dass zum Beispiel die beiden Prinzip (KI) und (GK)<br />
zus<strong>am</strong>men die Negation von (AM) implizieren. Die drei Prinzipien wären somit<br />
inkonsistent. In der Tradition der Philosophie des Geistes hatte man das Ziel,<br />
diese Inkonsistenz in irgendeiner Form aufzulösen. Dies kann man machen, indem<br />
man mindestens eines der Prinzipien aufgibt und es möglicherweise durch<br />
ein anderes ersetzt. Man kann aber auch versuchen zu zeigen, dass die drei<br />
Prinzipien, entgegen allem Anschein, doch konsistent sind. Dies ist der Weg,<br />
den Davidson einschlägt.<br />
Sein anomaler <strong>Monismus</strong> sei vereinbar mit allen drei oben erwähnten Prinzipien.<br />
Könnte er dies nachweisen, hätte er natürlich auch gezeigt, dass die<br />
besagten drei Prinzipien nicht inkonsistent sind.<br />
2.2 Beschreibung des <strong>Anomalen</strong> <strong>Monismus</strong><br />
2.2.1 Identität von Mentalen und Physikalischen Ereignissen<br />
Wie gesagt gibt es laut Davidson sowohl physikalische wie auch mentale Beschreibungen<br />
von Ereignissen. Ein Ereignis, auf welches eine mentale Beschreibung<br />
zutrit, nennt er ein mentales Ereignis. Auf ein physikalisches Ereignis<br />
trit eine physikalische Beschreibung zu.<br />
5 Für dieses Beispiel danke ich Lorena Rothen, Studentin der theoretischen Physik an der<br />
Universität Bern.<br />
6 Ob Davidson dieses Beispiel wirklich <strong>als</strong> eine Instanz von einem strikten Gesetz akzeptieren<br />
würde, ist fragwürdig. Es hängt allerdings nicht viel daran, ob die genannten Beispiele<br />
<strong>als</strong> jeweilige Bestätigung oder Evidenz akzeptiert werden. Sie dienen lediglich zur Illustration<br />
der jeweiligen These.<br />
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