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c o 2006 / 2007 - Institut für Philosophie - Universität Oldenburg

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4.03.064 - Willensschwäche<br />

Veranstalter: Edith Puster<br />

Typ:<br />

S (5KP)<br />

Zeit:<br />

Frei 17:30-19:45 Uhr, endet am 22. Dezember<br />

Magister: M.A. 2<br />

Bachelor: AM-PPERG<br />

Werte u. -/-<br />

Normen:<br />

EG Lehramt: a<br />

Sonstiges: -/-<br />

Das Phänomen der Willensschwäche kennt jeder aus eigener Erfahrung.<br />

In einer ersten Näherung lässt es sich als die Tendenz zu einem Handeln<br />

beschreiben, das dem eigenen Wissen (bzw. Urteil) darüber zuwiderläuft,<br />

was zu tun das Beste wäre. Philosophische Brisanz gewinnt dieses<br />

Phänomen, sobald man die folgenden naheliegenden Annahmen macht:<br />

Jeder Mensch will von Natur aus ein im umfassenden Sinn gutes Leben.<br />

Ferner verfügt er über Vernunft, welche ihm - nach Abwägen seiner<br />

nicht gemeinsam realisierbaren Wünsche - Aufschluss darüber gibt,<br />

welche Handlungen die alles in allem besten Folgen zeitigen, also zu dem<br />

erstrebten guten Leben führen. - Schon diese wenigen, kaum<br />

bestreitbaren Annahmen sind geeignet, Zweifel daran zu wecken, ob es<br />

Willensschwäche im eingeführten Sinn überhaupt geben kann. Man<br />

denke beispielsweise an jemanden, der sich nach reiflicher Überlegung<br />

vorgenommen hat, regelmäßig Sport zu treiben, es dann aber doch nicht<br />

tut. Handelt ein solcher Mensch wirklich wider besseres Wissen? Oder<br />

ist die Annahme nicht mindestens ebenso plausibel, dass sein Urteil,<br />

Sport zu treiben sei besser, auf einer irrigen Einschätzung des Ranges<br />

basiert, den die (dem Sport-Treiben entgegenstehende) Bequemlichkeit<br />

tatsächlich in seinem eigenen Präferenzsystem einnimmt? - Die<br />

letztgenannte Annahme kann auf eine lange, ehrwürdige Tradition<br />

zurückblicken, welche spätestens in der griechischen Klassik beginnt.<br />

Die in der Veranstaltung zugrundegelegte Textsammlung beginnt mit<br />

einschlägigen Texten von Platon und Aristoteles und wendet sich dann<br />

gegenwärtigen Problemlösungs-Ansätzen (u.a. denen von Richard M.<br />

Hare und Donald Davidson) zu.<br />

Literatur (Seminargrundlage; zur Anschaffung empfohlen):<br />

Willensschwäche. Hrsg. von Thomas Spitzley. Paderborn: Mentis 2005.<br />

(Mentis Anthologien <strong>Philosophie</strong>.)<br />

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