c o 2006 / 2007 - Institut für Philosophie - Universität Oldenburg
c o 2006 / 2007 - Institut für Philosophie - Universität Oldenburg
c o 2006 / 2007 - Institut für Philosophie - Universität Oldenburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lit.: Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Band<br />
1, Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen<br />
Revolution, München 2002.<br />
58.01.011 - Naturwissenschaft und Bildung<br />
Veranstalter: Reinhard Schulz<br />
Typ: S (3 KP), (ECTS: 1/5/10)<br />
Zeit:<br />
Mi 12-14 Uhr<br />
Magister: M.A. 5<br />
Bachelor: -/-<br />
Werte u. Normen: -/-<br />
EG Lehramt: b, d<br />
Sonstiges: -/-<br />
Über die Grundlagen der Biologie als Wissenschaft wird eine lebhafte<br />
breit angelegte philosophische Kontroverse geführt, weil die Biologie<br />
gegenwärtig nicht nur den naturwissenschaftlichen Fortschritt sondern<br />
auch das Selbst- und Weltbild des Menschen in entscheidender Weise<br />
prägt.<br />
Eine Aufgabe der <strong>Philosophie</strong> der Biologie besteht in der Klärung der<br />
ontologischen Voraussetzungen und der Grundbegriffe der Biologie wie<br />
Teleologie, Organismus, Leben, Genetik, Morphologie oder Evolution<br />
für einen verantwortungsvollen Umgang mit biowissenschaftlichem<br />
Wissen und den dadurch eröffneten technischen Möglichkeiten, die<br />
große öffentliche Aufmerksamkeit genießen.<br />
Die zentrale Frage ist dabei die nach dem Gegenstand der Biologie i.U.<br />
etwa zur Physik. Was unterscheidet ein menschliches Auge von einem<br />
Elektron als naturwissenschaftlicher Gegenstand? Die Kausalgesetze<br />
müssen für beide, für Auge und Elektron, gleichermaßen gelten. Doch<br />
anders als das Elektron kann das Auge nicht unvoreingenommen<br />
betrachtet werden, da die Einzelteile immer schon daraufhin untersucht<br />
werden, wie sie in ihrer Funktion zusammenstimmen, damit der Zweck<br />
des Auges erfüllt wird. Der Zweck des Sehenkönnes erweist sich jedoch<br />
als hinzugedacht, obwohl es niemand gibt, der diesen Zweck gesetzt hat,<br />
worauf bereits Kant in der Kritik der teleologischen Urteilskraft hingewiesen<br />
hatte.<br />
Im Seminar soll in die elementaren Diskussionen eingeführt und<br />
gleichzeitig mit dem neuesten Forschungsstand der „<strong>Philosophie</strong> der<br />
Biologie“ vertraut gemacht werden, für die es in den USA eine ganze<br />
Reihe von Lehrstühlen gibt, die in Deutschland bisher aber nur wenig<br />
entwickelt ist.<br />
52