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Elektrostatik - Universität Zürich

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⇒ | E ⃗ ′ | = σ + σ p<br />

≡ | E ⃗ a |<br />

= σ<br />

ɛ 0 ɛ ɛɛ 0<br />

In einen Kondensator, der mit einem Dielektrikum gefüllt ist, muss man also eine um einen<br />

Faktor ɛ höhere Ladung einfüllen, um das gleiche totale elektrische Feld ⃗ E ′ und damit die<br />

gleiche Spannung V zu erzeugen, wie ohne Dielektrikum. Die Kapazität des Kondensators Q/V<br />

hat sich also um den Faktor ɛ erhöht.<br />

Man kann die obige Gleichung auch nach σ p auflösen und erhält<br />

σ p = − ɛ − 1 σ → −σ für ɛ >> 1<br />

ɛ<br />

Für Wasser heben die Polarisationsladungen den Effekt der Ladungen auf den Kondensatorplatten<br />

nahezu auf, denn es gilt σ ≈ −σ p . Das elektrische Feld mit Isolator verschwindet fast<br />

vollständig.<br />

Die Tatsache, dass die Polarisation eines Mediums das innere Feld verkleinert, ist ausserordentlich<br />

wichtig für die Chemie von Lösungen und daher auch für die Biologie. Betrachten wir zwei<br />

entgegengesetzt gleiche Ladungen Q + und Q − , z. B. Ionen, so ist ihre Anziehungskraft in Lösung<br />

(und damit die Wahrscheinlichkeit ihrer Rekombination)<br />

| ⃗ F | = Q − | ⃗ E ′+ | = Q − | ⃗ E + |<br />

ɛ<br />

um den Faktor ɛ kleiner als im Vakuum. Wasser ist aus diesem Grund ein sehr gutes Lösungsmittel.<br />

Da bei der Polarisation eines Isolators z. B. eines Kristalls, Ionen im Gitter verschoben werden,<br />

kann eine Deformation resultieren. Werden speziell Wechselfelder angelegt, so fängt der Kristall<br />

an zu schwingen. Umgekehrt kann er auch polarisiert werden, indem nicht ein elektrisches Feld,<br />

sondern Druck angewandt wird. Die daraus resultierende Deformation bedeutet dann ebenfalls<br />

eine Verschiebung von Ladungen. Kristalle, welche diesen sogenannten piezoelektrischen Effekt<br />

zeigen, sind z. B. Quarz, Turmalin. Da z. B. Quarzplättchen eine scharf definierte mechanische<br />

Eigenfrequenz besitzen, dienen sie in Schwingkreisen zur Frequenzstabilisierung (Quarzuhren).<br />

5.15

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