MAZ - Ameos
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AMEOS Klinikum Hildesheim<br />
Tagesklinik für Depressionserkrankungen<br />
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen: Etwa jeder fünfte<br />
Bundesbürger erkrankt mindestens einmal im Leben. Die Ausprägungen der Erkrankung sind<br />
genauso individuell wie der Therapiebedarf. Darum hat das AMEOS Klinikum Hildesheim<br />
neben einer Depressionsstation seit einem Jahr auch eine spezialisierte Tagesklinik. Damit<br />
verfügt das Klinikum – vermutlich als erste Einrichtung in Deutschland – über eine voll- und<br />
teilstationäre Einheit, die spezifisch auf die Probleme und Bedürfnisse schwer und chronisch<br />
depressiv Erkrankter zugeschnitten ist.<br />
Typische Kernsymptome der Depression<br />
sind stark niedergeschlagene Stimmung,<br />
Antriebsmangel, Verlust der Freude an Tätigkeiten,<br />
die einmal gern verrichtet wurden,<br />
starke Selbstzweifel und Versagensängste, oft<br />
verbunden mit somatischen Symptomen. Bei<br />
einer schweren Depression fällt es Patienten<br />
enorm schwer, aus eigenem Antrieb wieder<br />
aktiv zu werden, sie ziehen sich häufig komplett<br />
aus ihrem sozialen Umfeld zurück und<br />
trauen sich zunehmend weniger zu. Das ist<br />
ein „Teufelskreis“, den es möglichst schnell zu<br />
durchbrechen gilt, damit sich die Depression<br />
nicht dauerhaft ausprägt.<br />
Die Tagesklinik stellt eine besondere Behandlungsform<br />
dar. Die Patienten sind nur tagsüber<br />
für etwa acht Stunden in der Klinik.<br />
Abends, nachts, an den Wochenenden und<br />
an Feiertagen sind sie zu Hause. Zentraler<br />
Vorteil der teilstationären Behandlung ist die<br />
Möglichkeit einer Erprobung und damit verbunden<br />
die Förderung des Erlebens der eigenen<br />
Kompetenz im Alltag.<br />
Zur Erweiterung des Behandlungsangebotes<br />
für depressiv Erkrankte wurde im Juli 2010<br />
eine darauf spezialisierte Tagesklinik eröffnet.<br />
Nur 400 m vom Hauptbahnhof entfernt wurden<br />
in einem restaurierten Fabrikgebäude ansprechende<br />
Räumlichkeiten geschaffen. 12 bis<br />
14 Patienten können hier behandelt werden.<br />
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der<br />
Station 42, einer Spezialstation zur Behandlung<br />
depressiv Erkrankter.<br />
Das Konzept der Tagesklinik hat eine stark<br />
psychotherapeutische Ausrichtung. Sie wird<br />
ergänzt durch eine Vielzahl an weiteren fachtherapeutischen<br />
Angeboten, wie Informationsgruppen,<br />
Ergotherapie, Selbstsicherheits -<br />
training, Genuss- und Achtsamkeitstraining,<br />
Tanz- und Bewegungstherapie sowie Maßnahmen<br />
zur Förderung von Aktivitäten. Jeder<br />
Patient hat zusätzlich eine Bezugstherapeutin,<br />
die den Patienten aktiv bei der eigenständigen<br />
Bewältigung konkreter, alltäglicher Anforderungen<br />
unterstützt.<br />
Spezialisierte Depressionsbehandlung<br />
in entspannter Atmosphäre – die neue<br />
Tagesklinik ergänzt die vollstationäre<br />
Depressionsbehandlung des Klinikums<br />
Mit einem Tag für Zuweiser eröffnete das<br />
Tagesklinikteam<br />
Nach einem Jahr zieht die Psychologische<br />
Leiterin der Tagesklinik, Rita Kuhn, eine<br />
erste positive Bilanz: „Die Nachfrage ist groß;<br />
die bisherigen Rückmeldungen der Patienten<br />
sind positiv. Als sehr vorteilhaft wird die Alltagsnähe<br />
empfunden. So berichtete kürzlich<br />
ein Patient, er fühle sich nicht nur besser,<br />
sondern auch deutlich zuversichtlicher, mit<br />
den alltäglichen Anforderungen wieder allein<br />
zurechtzukommen, und traue sich auch zu,<br />
wieder ins Berufsleben einzusteigen.“ (sb) �