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42 quadrat 02/2013 kultur 2<br />
KULTUR KURZ-<br />
MELDUNGEN<br />
FEBRUAR<br />
WIE LANGSAM IST „SO<br />
LANGSAM WIE MÖGLICH“?<br />
JOHN CAGE »ORGAN2/ASLSP«<br />
ST.-BURCHADI-KIRCHE,<br />
HALBERSTADT<br />
NOCH BIS ZUM 04. SEPTEMBER 2640<br />
Das langsamste Musikstück der Welt<br />
wird in Halberstadt aufgeführt: John<br />
Cages Orgelstück ORGAN2/ASLSP –<br />
As Slow As Possible [So langsam wie<br />
möglich] – erklingt hier in der extremen<br />
Interpretation von mindestens<br />
639 Jahren. Die Aufführung begann<br />
im Jahr 2001 mit einer siebzehn Monate<br />
langen Pause, bis schließlich der<br />
erste beabsichtigte Klang auf der eigens<br />
für dieses Stück gebauten Orgel<br />
zu hören war. Was zunächst nur als<br />
utopische Idee erschien, entwickelte<br />
sich schnell zu einem der eindrucksvollsten<br />
und innovativsten Kunstprojekte<br />
unserer Zeit mit großer Ausstrahlung.<br />
Das Halberstädter Cage-<br />
Konzert, das Menschen aus aller Welt<br />
fasziniert, wird von vielen Veranstaltungen<br />
begleitet und ist ein Anziehungspunkt<br />
ganz im Sinne der Offenheit<br />
Cages.<br />
DR. BIRGIT MANDEL<br />
FRANKENBERGER WINTERABEND<br />
FRANKENBERGER KIRCHE, GOSLAR<br />
06. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />
In Zeiten hoch verschuldeter Kommunen<br />
reagieren Stadträte und Bürgermeister<br />
bekanntlich oft und nicht nur<br />
in Goslar mit der Kürzung des Kulturetats.<br />
Dieser Standard-Reaktion geht<br />
die Professorin für Kulturmanagement<br />
und Kulturvermittlung an der<br />
Universität Hildesheim, Dr. Birgit<br />
Mandel, nach. Sie versucht, auf neue<br />
Wege der Kulturförderung hinzuweisen.<br />
Ihr Vortrag trägt den provozierenden<br />
Titel „Schluss mit dem Theater“.<br />
„DIE WAHRHEIT“<br />
KOMÖDIE VON FLORIAN ZELLER<br />
KURSAAL, BAD HARZBURG<br />
07. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />
Michel (Helmut Zierl) hat eine farbenreiche<br />
Beziehung zur Wahrheit. Ihm<br />
fällt immer die passende Schwindelei,<br />
die rettende Lüge ein. Als er von<br />
einem Rendezvous mit seiner Geliebten<br />
Alice nach Hause kommt, brechen<br />
alle Lügengebilde, die er für seine<br />
Frau Laurence aufbaut, zusammen:<br />
Geschäftspartner Guillon, mit dem er<br />
angeblich eine Sitzung hatte, hat Laurence<br />
erzählt, Michel habe krankheitsbedingt<br />
abgesagt.<br />
Foto: Bernd Böhner<br />
Und Paul, den er stattdessen getroffen<br />
haben will, hat mit Laurence telefoniert.<br />
Dass Alice Pauls Ehefrau ist,<br />
macht die ganze Sache nicht gerade<br />
unkomplizierter. Zumal die das Versteckspiel<br />
und die Lügerei satt hat.<br />
Weitere Informationen sind beim Kulturklub,<br />
Telefon 05322 1888, oder unter<br />
www.kulturklub-bad-harzburg.de<br />
zu erhalten.<br />
DIE LEIDEN DES JUNGEN<br />
WERTHER<br />
EINE ERMITTLUNG VON MICHAEL<br />
HÖPPNER UND SEBASTIAN FUST<br />
GROSSES HAUS , QUEDLINBURG<br />
09. FEBRUAR, 19.30 UHR<br />
Der junge Werther hat seinem Leben<br />
durch einen Kopfschuss ein Ende gesetzt.<br />
Die Ermittler beginnen am Tatort<br />
des Selbstmordes anhand der vor<br />
Ort vorgefundenen Spuren und Briefe<br />
sowie unter Zuhilfenahme zusammengetragener<br />
Informationen und<br />
Erzählungen zu untersuchen und die<br />
näheren Umstände zu rekonstruieren:<br />
Der junge Werther entfloh dem Stadtleben<br />
und ließ sich im Dorf Wahlheim<br />
nieder. Auf einer Tanzveranstaltung<br />
lernte er Lotte, die Tochter eines Amtmannes,<br />
kennen und verliebte sich<br />
unsterblich in sie. Werther meinte, in<br />
ihr eine Seelenverwandte gefunden zu<br />
haben. Doch Lotte ist bereits Albert<br />
versprochen. Da aber Werther weder<br />
von Lotte lassen konnte noch wollte,<br />
da Werther seine ganze Empfindsamkeit<br />
und seine bedingungslose Innerlichkeit<br />
auf die Liebe zu ihr projizierte<br />
– so die Fallrekonstruktion der Ermittler<br />
– entwickelte sich eine unheilvolle<br />
Dreieckskonstellation, die sich<br />
mit aller Konsequenz zugespitzt zu<br />
haben scheint, was letztlich Werthers<br />
Schicksal besiegelte. Doch nach und<br />
nach fördern die Untersuchungen<br />
auch zu Tage, dass das Schicksal der<br />
Ermittler mit dem tragischen Schicksal<br />
Werthers unweigerlich und unerbittlich<br />
verwoben ist…<br />
Der 1774 zur Buchmesse in Leipzig<br />
erschienene Briefroman machte den<br />
damals 24-jährigen Goethe mit einem<br />
Schlag bekannt. Die dargestellte Liebe<br />
bedeutete in ihrer Bedingungslosigkeit<br />
ein absolutes Novum. Werther<br />
akzeptiert in der Liebe (wie auch im<br />
Leben) keine Schranken und Begrenzungen,<br />
er strebt nach dem Einswerden:<br />
Mit sich, mit Lotte, mit der Welt.<br />
Der Werther-Roman stellt die immer<br />
noch aktuelle Frage nach der individuellen<br />
Freiheit. Und ihrer Grenze.<br />
Und nach der Verantwortung – für<br />
sich und andere. Denn: Gilt das Unbedingte<br />
unbedingt für alle?<br />
NACHT DER MUSICALS<br />
HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />
09. FEBRUAR 20.00 UHR<br />
In einer zweieinhalbstündigen Show<br />
werden Highlights von internationalen<br />
Stars der Musicalszene in ausgewählten<br />
Solo-, Duett- und Ensemblenummern<br />
eindrucksvoll präsentiert.<br />
Während der Show taucht der Zuschauer<br />
in die Welt der Musicals ein,<br />
mal tragisch, wie bei „Jekyll und „Hyde“,<br />
mal verrucht, wie in der „Rocky<br />
Horror Show“, mal düster, wie im<br />
„Tanz der Vampire“. Geschichten, die<br />
in Spielfilmen schon Millionen Zuschauer<br />
begeisterten, wurden auch<br />
von den Musicalmachern für sich entdeckt<br />
– „Tarzan“, „Der König der Löwen“<br />
und nicht zu vergessen „Dirty<br />
Dancing“, „Sister Act“, oder „Sissi –<br />
Das Leben einer Kaiserin“ begeisterten<br />
zuerst auf der Leinwand, bevor<br />
daraus großartige Musicals entstanden.<br />
So sind die beliebten Hits von<br />
Phil Collins, Elton John oder die Hits<br />
aus dem Musical „Ich war noch niemals<br />
in New York“ von Udo Jürgens<br />
zu hören. Auch rockigere Stücke wie<br />
aus „Mamma Mia“, oder „We Will<br />
Rock You“ bis hin zu Schmuseballaden<br />
aus „Cats“ begeistern die Zuschauer.<br />
Man kann das Knistern zwischen<br />
Christine und dem Phantom,<br />
Elisabeth und dem Tod und zwischen<br />
dem Vampirgrafen von Krolock und<br />
seinen Opfern spüren. Man meint Trä-