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48 quadrat 06/2013 hoffmanns erzählungen<br />
ihre fürsorgliche Trauzeugin Gudrun zehn Stück<br />
Trockengebäck, denn der Rückflug nach München<br />
musste unbedingt geschafft werden – und zum<br />
Hochzeitsmenü war nun wirklich keine Zeit.<br />
Epenstein Strasse, Berlin-Reinickendorf − Patin<br />
für Katjas Künstlername Ebstein. Einge rahmt von<br />
gepflegten Schreber-Parzellen regierte Mutter<br />
Martha Wietkiewicz hier in ihrem Reich, deckte am<br />
Sonn tag nachmittag vor der geräumigen Laube den<br />
Kaffeetisch mit Obsttorten aus eigener Produktion:<br />
Erdbeeren, Kirschen, Stachelbeeren und<br />
Pflaumen, alles aus eigener Ernte. Hier war Katjas<br />
ers ter Spielplatz, gegenüber dem grau verputzten<br />
Häuserblock mit der Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung,<br />
in der Katja mit Schwester Uschi und ihren<br />
Eltern nach der Vertreibung aus Schlesien ein<br />
neues Zuhause fanden. Und als „Laubenpieper-<br />
Prinzessin“ bekam die Neunjährige hier ihren ersten<br />
Beifall auf einem Schrebergartenfest. Wann<br />
immer es der Terminkalender erlaubte, saß „die<br />
Berliner Göre“ Katja – meist mit Freunden − an<br />
Mutterns Sonntagstafel im Schrebergarten.<br />
Berlin war für Katja definitiv das richtige Pflaster.<br />
400 treulich mit Schwester Uschi gesammelte<br />
Comichefte tauschte sie gegen eine Gitarre ein.<br />
Tagsüber verkaufte sie Pauschalreisen im Laden<br />
einer Freundin, werkelte danach im Archiv des<br />
SFB und nutzte jede freie Minute, um kleine<br />
Liedchen zu schreiben und Gitarren-Akkorde zu<br />
üben. Zusammen mit Namenlosen der Berliner<br />
Liedermacherszene tingelte Katja dann an den<br />
Wochenenden durch die Berliner Studenten- und<br />
Künstlerkneipen.<br />
die ePenstein stRasse in BeRlin-ReinickendoRf waR Patin füR<br />
katjas künstleRname eBstein.<br />
Heino Gaze, erfolgreicher Berliner Komponist<br />
(„Calkutta liegt am Ganges“, „Ich hab’ mich so an<br />
Dich gewöhnt“) erkannte in der „Berliner Greco“<br />
– wie Katja bald genannt wurde – den ungeschliffenen<br />
musikalischen Edelstein und brachte seine<br />
Entdeckung mit dem bereits im Schlagergeschäft<br />
erfolgreichen Christian Bruhn zusammen. Nach<br />
den anfänglichen Positions-Kappeleien, den musikalischen<br />
Machtkämpfen und dem typischen<br />
Katz-und-Maus-Liebes-Geplänkel siedelte Katja<br />
1966 von Berlin nach München über.<br />
Es war Siggi Loch, Chef der Plattenfirma Liberty,<br />
der der Karin aus Berlin nun den Namen Katja<br />
Ebstein verpasste und dazu auch gleich noch einen<br />
Plattenvertrag. Zwar gingen die ersten Songproduktionen,<br />
die das Team Bruhn/Ebstein ablieferte,<br />
mit Volldampf in den Platten-Flop-Schredder,<br />
doch die Songs ihrer allerersten Langspielplatte<br />
mit dem schlichten Titel „Katja“ öffnete die Ohren<br />
fast aller Musikfreunde. Selbst der allgewaltige<br />
Fernsehregisseur Truck Branss („ZDF-Hitparade“)<br />
holte den singenden Neuling sofort in seine TV-<br />
Produktion „Sing und Swing“ und verkündete<br />
nach Katjas Auftritt lauthals: „Merkt Euch alle<br />
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