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6/2012 – 31 – ® Montage 2 Vorgefertigte Dachelemente Traufe vertikal NEBEN DETAIL Regensichere Verfälzung: nur umschlagen und antackern Traufelement unabhängig von Dachtafel Sparrenparallele Anpresslatte dichtet ohne Verklebung Vorkonfektionierte Innendämmung beschleunigt die Verlegung Luft – Wärme – Feuchte Betrachtet man das fertige condetti-Detail zum Traufanschluss, sieht vieles normal aus. Dennoch stecken im Detail und den zugehörigen Montagefolgen einige Besonderheiten, die sich aus dem gewünschten hohen Vorfertigungsgrad ergeben. Dies betrifft zum einen die Ausbildung der luftdichten Anschlüsse der Elemente und zum anderen die Montage wärmebrückenfreier Dämmschichten. Luftdichte Anschlüsse von elementierten Bauteilen Beim Holzfertigbau wird oft die Meinung vertreten, dass die Luftdichtung angesichts der Genauigkeit eines hohen Vorfertigungsgrades auch durch die raumseitige Bekleidung erfolgen kann. Da Bauen viele Wahrheiten hat, ist auch ein solches Konzept prinzipiell möglich. Da die Luftdichtheitsnorm (DIN 4108-7) hierzu kaum hilfreiche Anschlussdetails liefert, muss auch dieses Dichtungskonzept für jeden Bauteilanschluss neu erfunden werden.
– 32 – 6/2012 ® Hilfreich sind hierbei Hilfsmittel und Techniken, um rissfreie Anschlüsse der inneren Gipsbekleidungen herzustellen. Erfahrene Trockenbauer können dies durch Einspachteln von „Papierfugendeckstreifen“ bewerkstelligen. Auch wir haben diesmal nicht darauf verzichtet, da sichtbare Risse an Bauteilanschlüssen ein oft beklagter optischer Mangel sind. Beim Luftdichtheitskonzept sind wir nach längeren Diskussionen im condetti-Team am Ende allerdings bei der „klassischen“ Lösung geblieben. Wir haben das Thema auf das Special-Heft in Heft 3-2013 vertagt, das sich umfassend mit der Vorfertigung von Dachelementen beschäftigen wird. Diesmal liegt die Luftdichtung – wie gewohnt – bei den Dachelementen als Dampfbremsfolie auf den Sparren und schließt an die luftdichte Bauteilschicht der Holzrahmenbauwand an (= innere Holzwerkstoffplatte). Tücken der Elementfertigung Der Übergang zwischen Dach und Wand kann einfach hergestellt werden, wenn die anzuschließende Folie in ausreichender Länge schon am vorgefertigten Dachelement aufgerollt zur Verfügung steht. Nach Ausdämmen der Installationsebene unter den Sparren wird die Bahn soweit auf die Wand heruntergezogen, bis die oberste Lattung der Installationsebene den Anschluss mechanisch anpressen und auf Dauer sichern kann. Beim Stoß der Dachelemente waren unsere Diskussionen um eine sichere Lösung differenzierter und heftiger. Um die aneinander anschließenden Bahnen zugänglich zu haben, mussten wir auf das Ausdämmen der inneren Installationsebene als weiterer Schritt der Vorfertigung verzichten. Da aber die Innenbekleidung sowieso örtlich erfolgen sollte, erschien der Aufwand, Zug um Zug die vorkonfektionierten Matten der Innenschale zu verlegen, als vertretbar. Insbesondere ist dies auch ein beliebtes Feld für Eigenleistungen von Bauherren. Im Nebendetail (S. 30, 31) stellen wir in zwei Schritten dar, wie die Folienüberlappungen zweier Dachelemente nach Montage miteinander verbunden werden und durch eine sparrenparallele Anpressplatte gesichert werden. Optional kann man in diesem Anschlussbereich auf den Einsatz von Klebern und Bändern verzichten, wenn die Folienenden miteinander verfalzt und eingerollt werden. Aber auch hier ist die Sicherung der Dichtheit des Anschlusses über ein Anpressbrett, das beide Randsparren überdeckt, sehr empfehlenswert. Wärmeschutz auf hohem Niveau Beide aneinander angrenzende Bauelemente haben einen mindestens zweischaligen Konstruktionsaufbau, der Wärmebrückeneffekte durch die Tragwerkshölzer minimiert. Im Dach wird so ein mittlerer U-Wert von 0,17 W/m 2 K erreicht. Die Wandelemente mit beidseitiger Überdämmung bringen es sogar auf U = 0,16 W/ m 2 K. Bei Einsatz von Dämmstoffen mit l = 0,035 W/mK können die U-Werte noch um 10 % verbessert werden. Mit diesem Wärmeschutz lässt sich ein hoher Effizienzhausstandard (Stufe 70 oder auch 55) erreichen. Die Wärmebrückenberechnung zum Traufanschluss (Abb. 3) gibt hierfür Bonuspunkte. Der Wärmebrückeneffekt an dieser Außenkante ist geringer als der geometrische Zuschlag durch den Außenmaßbezug bei der Flächenermittlung. Deshalb ergibt sich ein negativer Y-Wert von – 0,02 W/mK. Auf ein kleines, nicht unwichtiges Detail ist noch hinzuweisen. Die obere horizontale Lattung der Installationsebene der Wand sitzt nicht innenseitig vom Rähm, sondern 15 cm tiefer. Dies minimiert den Wärmebrückeneffekt von Vollholzanteilen im Wandquerschnitt und hilft dabei, einen rissfreien Anschluss der Gipsplatten herzustellen. Wenn die Befestigungen nicht in der Ecke sitzen, können die Platten Bauteilbewegungen elastisch abfangen. Die innere Oberflächentemperatur an der kühlsten Stelle der Traufkante liegt weit oberhalb kritischer Grenzwerte. Es besteht Sicherheit vor Schimmelpilzentstehung bis hin zu einer relativen Raumluftfeuchtigkeit von 72 %. Diffusionsoffenes Dach – aber nicht ganz Die Regelquerschnitte von Dach und Wand folgen konsequent dem Prinzip des diffusionsoffenen Bauens. Mit OPTION Verfalzte Folienränder antackern Sparrenparallele Latte oder Brett sichert die Luftdichtheit ohne Verklebung
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