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Wurstmarktes - Die Rheinpfalz

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" — NR. 205 WURSTMARKT 2013<br />

MITTWOCH, 4. SEPTEMBER 2013<br />

Bayrische Tradition eingeführt<br />

Wenn schon uniformiert, warum nicht pfälzisch? Das Wurstmarktdirndl ist in aller Munde – Eine Glosse<br />

VON ACHIM WAGNER<br />

Es kommt nicht allzu oft vor.<br />

Aber wenn es passiert, weiden<br />

Regenbogenblätter und Boulevardmagazine<br />

den Vorfall genüsslich<br />

aus: Zwei Hollywood-<br />

Diven tragen identische Kleider<br />

– der größte anzunehmende<br />

Modeunfall. Was berufstätigen<br />

Männern mit ihrer Anzuguniform<br />

wahrscheinlich jede Woche<br />

im Büro passiert – in den<br />

meisten Fällen unbemerkt – ist<br />

für die modebewusste Frau<br />

auch ohne Blitzlichtgewitter<br />

und mediale Aufmerksamkeit<br />

kein schöner Moment. Da steckt<br />

eine andere im gleichen Fummel<br />

und beraubt sie der Illusion<br />

ihres einzigartigen Gespürs für<br />

Mode.<br />

Freiwillig kämen allenfalls<br />

eineiige Zwillinge auf die Idee,<br />

im gleichen Outfit auf eine Party<br />

zu gehen. Natürlich gibt es Ar-<br />

beitgeber, die der Corporate<br />

Identity zuliebe einheitliche Bekleidung<br />

verlangen. <strong>Die</strong> Bundeswehr<br />

fällt da vielen auf Anhieb<br />

ein. Auch Mannschaftssportarten<br />

wie etwa Fußball haben<br />

mit einheitlichen Trikots<br />

gute Erfahrungen gemacht.<br />

Ebenso Schnellrestaurants und<br />

Tankstellenketten. Und die Zeltwirte<br />

auf dem Oktoberfest. <strong>Die</strong><br />

stecken ihre Bedienungen in<br />

einheitliche Dirndl.<br />

Dirndl, sie wissen schon, jene<br />

bunten Trachtenkleider, mit denen<br />

immer Maria und Margot<br />

Hellwig aufgetreten sind. Das<br />

weibliche Pendant zur Lederhose.<br />

Das textile Leistungsschaufenster<br />

der Push-up-BH-Industrie.<br />

Nun ist das Dirndl etwa so<br />

hip wie der Musikantenstadel,<br />

der im Übrigen zu seinen natürlichen<br />

Habitaten zählt. Und<br />

doch scheint es Bemühungen zu<br />

geben, es zu einem modischen<br />

<strong>Die</strong>ses Dirndl dürfte auf dem<br />

Wurstmarkt mehr als einmal<br />

zu sehen sein. FOTO: FRANCK<br />

Kleidungsstück zu erklären.<br />

Tatsächlich beschäftigt sich sogar<br />

schon die Internetseite modeopfer110.de<br />

mit dem putzigen<br />

Phänomen rund um die alpenländische<br />

Tracht.<br />

Auch auf dem größten Weinfest<br />

der Welt hält sie nun als<br />

Wurstmarktdirndl Einzug. Dabei<br />

sei die Frage erlaubt, warum<br />

man beim Wein streng auf die<br />

Dürkheimer Herkunft achtet,<br />

beim Dirndl aber nicht. Dabei<br />

gäbe es auch waschechte Pfälzer<br />

Traditionskleider. <strong>Die</strong> Ungsteiner<br />

Tracht etwa. <strong>Die</strong> ähnelt<br />

sogar auf den ersten Blick dem<br />

Wurstmarktdirndl und den unzähligen<br />

ähnlichen Textilien,<br />

die zahlreiche auf der volkstümlichen<br />

Welle mitreitende<br />

Internetanbieter feilbieten.<br />

Der Hang zur freiwilligen<br />

Uniformierung ist psychologisch<br />

ein interessantes Phänomen<br />

– zugegebenermaßen ein<br />

harmloses im Reigen des religiös-rituellen<br />

Umgangs mit dem<br />

Konsum alkoholischer Getränke<br />

auf dem Wurstmarkt.<br />

Mehr als 70 der blau-grünen<br />

Ensembles sind bereits bestellt<br />

worden. Ihre Trägerinnen wissen<br />

zwar um den temporären,<br />

freiwilligen Verzicht auf Originalität,<br />

aber dennoch mag es<br />

sein, dass sie an der wiederholten<br />

Begegnung mit „ihrem“<br />

Kleid doch zu knabbern haben.<br />

Daher eine Bitte an alle Wurstmarktbesucher<br />

und Besucherrinnen:<br />

Streuen Sie nicht mit<br />

halblaut gesprochenen Sätzen<br />

wie „Das Kleid seh’ ich jetzt<br />

schon zum fünften Mal heute“<br />

Salz in Wunden. Und bitte:<br />

Selbst wenn es den Anschein<br />

haben mag: <strong>Die</strong> Dirndl-Trägerinnen<br />

sind keine Kellnerinnen!<br />

Bestellen Sie deshalb nicht im<br />

Vorbeigehen zwei Einser Schorle<br />

bei ihnen.<br />

Ein Halter fürs Glas<br />

Neben einem neuen T-Shirt gibt es Wollschick<br />

Für Souvenirjäger hat die Dürkheimer<br />

Agentur „Medianagenten“<br />

wieder für die passenden<br />

Wurstmarkt-Outfits gesorgt.<br />

Das diesjährige Jahres-Shirt ist<br />

eine Weiterentwicklung des beliebten<br />

„Wirrwarr“-Shirts, auf<br />

dem zahlreiche Wörter rund<br />

um den Wurstmarkt und seine<br />

Heimatstadt nicht nur für die<br />

richtige Weinfeststimmung sorgen,<br />

sondern eben auch für eine<br />

gewollte Verwirrung.<br />

In diesem Jahr findet dieses<br />

Verwirrspiel in Form von Abbildungen<br />

statt: Kettenkarussell,<br />

Trauben, Saline und Co. bilden<br />

die „Kollaasch“, die in unterschiedlichen<br />

Farben daherkommt<br />

– Schwarz, Blau und<br />

Brombeerrosa. Wer ein Exemplar<br />

des neuen Shirts ersteht,<br />

kann gleichzeitig an einem Gewinnspiel<br />

teilnehmen. Als Preise<br />

werden an beiden Sonntagen<br />

jeweils drei Schoppengläser<br />

samt Schorlegutschein verlost.<br />

Ganz neu in der Familie der<br />

Wurstmarkt-Accessoires ist der<br />

Schorlehalter. Schon vor Jahrzehnten<br />

fertigten sich einige<br />

Festbesucher aus Wolle einen<br />

passenden Halter an, der das<br />

Schoppenglas sicher durch das<br />

Getümmel trug. <strong>Die</strong> „Medienagenten“<br />

haben ihn nun ins Sortiment<br />

aufgenommen und das<br />

streng limitiert. <strong>Die</strong> bunten<br />

Strickteile werden nämlich per<br />

Hand gefertigt – von der Mutter<br />

eines „Medienagenten“, die in<br />

Schweden lebt und gerne häkelt.<br />

„Wir haben ihr ein Dubbeglas<br />

geschickt, damit sie wusste,<br />

wie groß die Halter werden sollen“,<br />

erklärt Marlen Veth von<br />

den „Medianagenten“. <strong>Die</strong> Unikate<br />

gibt es genauso wie alle anderen<br />

Wurstmarkt-Souvenirs<br />

im „i-Dubbe“. (lai)<br />

Wir leben Autos.<br />

AutohausOrth GmbH 67098 Bad Dürkheim<br />

Mannheimer Straße 108-112 Telefon06322 94330<br />

Weinprinzessin Janina I. mit<br />

Schorlehalter. FOTO: FRANCK<br />

Das neue Wurstmarkt-Shirt<br />

setzt auf Bilder. FOTO: AGENTUR<br />

Auto Henninger GmbH 67059 Ludwigshafen<br />

Bruchwiesenstraße 13a Telefon 0621 06322579190<br />

94330<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km Opel Insignia, kombiniert: 8,7-3,9; CO2-Emission, kombiniert: 104-204 g/km<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km Opel Insignia, kombiniert: 8,5-3,9; CO 2-Emission, kombiniert: 199-104 g/km<br />

(gemäß (gemäß VO VO (EG) (EG) Nr. Nr. 715/2007). 715/2007). Effizienzklasse Effizienzklasse D-A+. A+-E<br />

duw_b109_anz.09

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