30 Jahre Partnerschaft auf Augenhöhe - Partnerschaft Ruanda
30 Jahre Partnerschaft auf Augenhöhe - Partnerschaft Ruanda
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Seit den Anfängen dabei: Prof. Dr. Peter Molt (3.v.r.), hier rechts neben<br />
Ministerpräsident Bernhard Vogel (4.v.r.).<br />
Ministerpräsident Bernhard Vogel legte nicht nur den Grundstein für die schaft, sondern mauerte auch selbst<br />
Partnermit.<br />
nisationen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen,<br />
ermöglichen.“<br />
Die beiden Regierungen wollten sich <strong>auf</strong><br />
die Beratung und Vermittlung von Kontakten<br />
sowie <strong>auf</strong> technische und organisatorische<br />
Hilfen beschränken. In Rheinland-Pfalz<br />
wurde im Ministerium des Innern und für<br />
Sport das Referat Entwicklungshilfe für die<br />
<strong>Partnerschaft</strong> eingerichtet. In <strong>Ruanda</strong> war<br />
für die <strong>Partnerschaft</strong> die Generaldirektion<br />
für kommunale Entwicklung im Ministerium<br />
des Innern und für kommunale Entwicklung<br />
zuständig. Die vereinbarte Gemeinsame<br />
Kommission sollte den Partnern<br />
die allgemeine Orientierung vorgeben und<br />
dabei helfen, etwa <strong>auf</strong>tretende Schwierigkeiten<br />
zu lösen.<br />
Die zwischen dem Land Rheinland-Pfalz<br />
und der Republik <strong>Ruanda</strong> geschlossene<br />
<strong>Partnerschaft</strong> war die erste derartige Vereinbarung<br />
zwischen einem Bundesland und<br />
einem Land der Dritten Welt.<br />
Die anfänge<br />
Die von der Landesregierung 1982 ergriffene<br />
Initiative stieß <strong>auf</strong> eine unerwartet große<br />
Bereitschaft bei den Rheinland-Pfälzern. Bereits<br />
in den ersten <strong>Jahre</strong>n engagierte sich eine<br />
Vielzahl von Gruppen und Institutionen<br />
für die <strong>Partnerschaft</strong>. In ihrem Mittelpunkt<br />
standen <strong>auf</strong> Wunsch der ruandischen Regierung<br />
<strong>Partnerschaft</strong>en zwischen ruandischen<br />
und rheinland-pfälzischen Gemeinden,<br />
Städten und Landkreisen. Im Rahmen<br />
dieser <strong>Partnerschaft</strong>en gelang es <strong>auf</strong> beiden<br />
Seiten, die örtlichen gesellschaftlichen<br />
Gruppen aktiv in die Zusammenarbeit und<br />
Begegnung mit einzubeziehen. Bereits<br />
1987 gab es 23 kommunale <strong>Partnerschaft</strong>en.<br />
Im kirchlichen Bereich entstanden<br />
<strong>Partnerschaft</strong>en zwischen Pfarreien und<br />
Dekanaten, die Diözesen Speyer und Mainz<br />
engagierten sich, die evangelischen Landeskirchen<br />
halfen bei der Realisierung von<br />
Projekten ihrer Schwesterkirchen. Besonders<br />
großes Echo fand die <strong>Partnerschaft</strong> bei den<br />
Schulen. Es entstanden bereits in diesen<br />
ersten <strong>Jahre</strong>n über 100 Schulpartnerschaften<br />
und auch die Universität Mainz begann<br />
ihre Zusammenarbeit mit der ruandischen<br />
Nationaluniversität.<br />
Zur Unterstützung der partnerschaftlichen<br />
Initiativen wurden in den rheinland-pfälzischen<br />
Landeshaushalt jährlich ca. 5 Millionen<br />
DM eingestellt. Damit konnten die<br />
Gemeinkosten der <strong>Partnerschaft</strong>, d.h. die<br />
Ausgaben für das Koordinationsbüro in Kigali,<br />
Sachgütertransporte nach <strong>Ruanda</strong>, die<br />
Kosten für die Gemeinsame Kommission,<br />
die partnerschaftliche Bildungsarbeit und<br />
Informationsmaterial finanziert werden, wofür<br />
ca. 10 Prozent der Mittel benötigt wurden,<br />
die restlichen 90 Prozent gingen als Zuschüsse<br />
an <strong>Partnerschaft</strong>sprojekte <strong>auf</strong>grund<br />
von Richtlinien, die denen des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ) für die Zuwendungen<br />
an private Träger entsprachen.<br />
Bald nach Beginn der partnerschaftlichen<br />
Aktivitäten stellte sich heraus, dass zur reibungslosen<br />
Durchführung der kleineren<br />
<strong>Partnerschaft</strong>sprojekte ein weiteres Hilfsinstrument<br />
geschaffen werden musste. Der<br />
Transfer der Mittel nach <strong>Ruanda</strong>, die Verteilung<br />
der Hilfsgüter, die Beurteilung der<br />
Projekte, die Prüfung von Kostenvoranschlägen<br />
und die Abrechnungen konnten<br />
ohne Vertretung vor Ort nicht ordnungsgemäß<br />
erledigt werden. Aus diesem Grunde<br />
wurde 1983 der Verein <strong>Partnerschaft</strong><br />
Rheinland-Pfalz – <strong>Ruanda</strong> e.V. gegründet,<br />
dessen Aufgabe es war, die Hilfestellung für<br />
die <strong>Partnerschaft</strong> zu übernehmen, die von<br />
der Landesregierung selbst nicht direkt ge-<br />
Die zwischen dem<br />
Land Rheinland<br />
Pfalz und der<br />
Republik <strong>Ruanda</strong><br />
geschlossene<br />
<strong>Partnerschaft</strong> war<br />
die erste derartige<br />
Vereinbarung<br />
zwischen einem<br />
Bundesland und<br />
einem Land der<br />
Dritten Welt.<br />
RUANDA REVUE · 01/2012 9