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Ausgabe 2/2004 - Partnerschaft Ruanda

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Schulsystem<br />

terstützten Schulen nur 8.000<br />

bis 10.000 von 40.000 Schülern,<br />

die aus der Primarschule<br />

entlassen wurden, aufnehmen.<br />

Deshalb haben die Eltern<br />

vor einigen Jahren etwa<br />

zehn höhere Schulen ins Leben<br />

gerufen. Der Staat hat sie<br />

dabei ermutigt, denn er war<br />

sich bewusst, dass es den starken<br />

Wunsch nach Ausbildung<br />

und Bildung nicht erfüllen<br />

konnte. Es etablierten sich in<br />

allen Regionen des Landes private<br />

Schulen.<br />

Zulassungsbedingungen<br />

zum<br />

Hochschulstudium<br />

Generell kann man sagen,<br />

dass jeder Schüler, der das 6.<br />

Jahr der Sekundarstufe verlässt,<br />

Zugang zu einem Studium<br />

höheren Grades haben<br />

kann, jedoch nur in der Fachrichtung,<br />

die ihm die in der<br />

Sekundarstufe belegte Spezialisierung<br />

ermöglicht. So kann<br />

der technische Abschluss mit<br />

Spezialgebiet Elektronik oder<br />

Elektromechanik einem die<br />

Möglichkeit geben, die Fachrichtung<br />

angewandte Wissenschaften<br />

an einer Universität<br />

zu studieren. Der Fachbereich<br />

Wirtschaft und Handel mit<br />

Spezialgebiet Handel und<br />

Buchhaltung zielt auf ein Studium<br />

der Erziehungswissenschaften,<br />

Jura, Volks- und Sozialwirtschaft<br />

und der Betriebswirtschaft<br />

ab.<br />

Da die einzige nationale Universität<br />

von <strong>Ruanda</strong>, die vor<br />

1990 existierte, nicht alle Absolventen<br />

der Sekundarschule<br />

aufnehmen konnte, die zum<br />

Hochschulstudium zugelassen<br />

wurden, hat <strong>Ruanda</strong> auf<br />

Stipendien im Ausland zurückgegriffen.<br />

Nach 1994<br />

wurde das Problem durch die<br />

Gründung privater Hochschulen<br />

mehr oder weniger<br />

gelöst.<br />

Hauptprobleme der<br />

Sekundarschulen<br />

Die Aufnahmekapazität im ersten<br />

Jahr der Sekundarstufe,<br />

insbesondere an den öffentlichen<br />

Schulen, ist nicht nur<br />

unzulänglich, sondern auch<br />

landesweit sehr schlecht verteilt.<br />

Daneben garantieren die<br />

Lehrpläne im allgemein bildenden<br />

Bereich den Schülern<br />

keine ausreichende Ausbildung,<br />

um die Aufnahmeprüfung<br />

an einer Hochschule erfolgreich<br />

zu bestehen. Das<br />

Schulgeld liegt zwischen<br />

30.000 und 60.000 FRW (= ca.<br />

60,00 € bis 116,00 €) pro Jahr.<br />

Es gibt auch für Waisen und<br />

den in Armut lebenden Familien<br />

keine Möglichkeit, von<br />

diesem Schulgeld befreit zu<br />

werden. Die Anzahl der Lehrer<br />

ist zu gering und sie sind zu<br />

drei Viertel schlecht ausgebildet<br />

und ohne entsprechende<br />

Qualifikation.<br />

Generell kann man<br />

sagen, dass jeder<br />

Schüler, der das 6. Jahr<br />

der Sekundarstufe verlässt,<br />

Zugang zu einem<br />

Studium höheren<br />

Grades haben kann,<br />

jedoch nur in der<br />

Fachrichtung, die ihm<br />

die in der<br />

Sekundarstufe belegte<br />

Spezialisierung<br />

ermöglicht.<br />

Stundentafel der höheren Schulen<br />

Die Stundenanzahl der Fächer variiert je nach den Schwerpunkten. Wir<br />

geben im Folgenden die Stundentafel für die drei Jahre des gemeinsamen<br />

Bildungsweges an.<br />

Fächerzweige 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr<br />

Religion/Ethik 1 1 1<br />

Kinyarwanda<br />

(Muttersprache) 2 2 2<br />

Französisch 6 6 6<br />

Englisch 6 6 6<br />

Mathematik 6 6 6<br />

Physik 2 2 2<br />

Biologie 2 2 2<br />

Chemie 2 2 2<br />

Erdkunde 2 2 2<br />

Geschichte 2 2 2<br />

Künstlerische Fächer:<br />

Musik oder Bildende Kunst 1 1 1<br />

Wirtschaftlicher Schwerpunkt: 1 1 1<br />

Handel und Buchführung<br />

Volkswirtschaft<br />

Viehzucht<br />

Politik/Sozialkunde 2 2 2<br />

Sport 1 1 1<br />

Gesamt 37 37 37<br />

RUANDA REVUE · 02/<strong>2004</strong><br />

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