Ausgabe 2/2004 - Partnerschaft Ruanda
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„Umunyonzi“–<br />
Fahrräder für <strong>Ruanda</strong><br />
Seit einigen Monaten engagiert<br />
sich auch das rheinlandpfälzische<br />
Jugendrotkreuz für<br />
das Partnerland <strong>Ruanda</strong>: Und<br />
zwar ganz konkret: „Umunyonzi“<br />
(Fahrradtaxi) heißt<br />
ein Fahrradtransport-Projekt<br />
für ruandische Straßenkinder<br />
und arbeitslose Jugendliche<br />
ohne Schulabschluss in der<br />
Hauptstadt Kigali. Ziel ist es,<br />
nen und Güter gegen Zahlung<br />
eines Entgeltes transportieren.<br />
Diese Maßnahme dient der Armutsbekämpfung,<br />
da die Jugendlichen<br />
mit diesem Fahrrad<br />
in der Lage sein werden,<br />
ihren Lebensunterhalt zu verdienen.<br />
Bevor sie jedoch dieses Fahrrad<br />
- auf Kredit - erhalten, müssen<br />
sie an Schulungen in den Bereichen:<br />
in den nächsten Monaten das<br />
Straßenverkehrsre-<br />
erforderliche Geld zu sammeln,<br />
geln in Theorie und Praxis, Mesprechende<br />
um 30 Jugendlichen entchanik<br />
eines Fahrrades,<br />
Fahrräder zur Verfügung<br />
zu stellen. Die Association<br />
MIIC Rwanda (Ansprechpartnerin:<br />
Josepha KAMATA-<br />
MU) hat sich an Natalie Vanneste<br />
vom <strong>Partnerschaft</strong>sbüro<br />
gewandt und um Hilfe bei der<br />
Anschubfinanzierung für das<br />
Fahrradprojekt gebeten. Mit<br />
einem Fahrrad, welches zu einem<br />
Transportfahrzeug umgebaut<br />
wird, indem der Gepäckträger<br />
eine spezielle breite<br />
Sitzauflage erhält, kann der<br />
Besitzer des Fahrrades Perso-<br />
Kleinstkreditfinanzierung, sowie<br />
einem Seminar zu Fragen<br />
der Menschenrechte, der Rechtes<br />
des Kindes, der Friedenserziehung<br />
und der AIDS-Prävention<br />
teilnehmen. Insgesamt ist<br />
für die Anschaffung und Schulung<br />
pro Jugendlichem ein Betrag<br />
von 400,00 € zu finanzieren.<br />
Nach Abschluss dieser<br />
Schulung wird den Absolventen<br />
ein Fahrrad zur Verfügung<br />
gestellt. Ein Jugendlicher ist in<br />
der Lage mit einem Fahrradtaxi<br />
monatlich etwa 40,00 € zu<br />
Mitglieder der Kooperative MIIC im Gespräch (Foto: JRK)<br />
Jugendliche präsentieren ihr „Umunyonzi“ im Stadion Amahoro<br />
in Kigali (Foto: JRK)<br />
verdienen, so dass er mit einem<br />
Betrag von 20,00 €/Monat innerhalb<br />
von 12 Monaten ca.<br />
90% der Kosten des Fahrrades<br />
an die Association zurückzahlt.<br />
Mit diesem zurückfließenden<br />
Geld ist die Association<br />
MIIC in der Lage, weiteren<br />
Jugendlichen ein Fahrrad und<br />
die notwendigen Schulungsmaßnahmen<br />
zu finanzieren.<br />
Somit wird ein „Selbstläuferprojekt“<br />
initiiert und Jugendlichen,<br />
die am Rand der Gesellschaft<br />
stehen, eine Chance der<br />
Eingliederung gegeben. Zu den<br />
Aufgaben und Zielen des Jugendrotkreuzes<br />
gehört unter<br />
anderem traditionell die Internationale<br />
Arbeit. Sie war immer<br />
wieder ein besonders<br />
wichtiges Anliegen und gerade<br />
das rheinland-pfälzische JRK<br />
konnte in den früheren Jahren<br />
bemerkenswerte Akzente setzen.<br />
Einer Initiative des früheren,<br />
langjährigen Landes- und<br />
Bundesleiters des JRK, Jürgen<br />
Claßen aus Treis-Karden, ist es<br />
zu verdanken, dass sich die<br />
JRK-Gremien nach entsprechender<br />
Vorbereitung und Information<br />
Ende vergangenen<br />
Jahres ebenfalls für ein Engagement<br />
im afrikanischen Partnerland<br />
entschlossen. Die<br />
rund 6000 Kinder und Jugendlichen<br />
in etwa 400 Gruppen<br />
wollen in den nächsten Monaten<br />
einen Teil ihrer Aktivitäten<br />
so gestalten, dass sie mit daraus<br />
erzielten Erlösen möglichst<br />
viele Fahrräder finanzieren<br />
können. Der Kreativität<br />
sind dabei keine Grenzen gesetzt.<br />
Dem Jugendrotkreuz war<br />
besonders daran gelegen, ein<br />
eigenes und auf die Möglichkeiten<br />
des Jugendverbandes<br />
und seiner jungen Mitglieder<br />
zugeschnittenes Projekt anzupacken.<br />
Und sie wollen nachvollziehen<br />
können, was aus<br />
ihrem Geld wird. Dies ist<br />
36 RUANDA REVUE · 02/<strong>2004</strong>