Ausgabe 2/2004 - Partnerschaft Ruanda
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Schüler bemalt erste Seite der Gutenberg-Bibel (Foto: Hildegard<br />
Möller)<br />
Wettkämpfer beim Kugelstoßen (Foto: Hildegard Möller)<br />
Preisverleihung: Bürgermeister von Rusumo hält den Pokal,<br />
neben ihm Schulrätin Berthe Muyawamaria und Hildegard<br />
Möller (rechts) (Foto: Hildegard Möller)<br />
Schulen waren außerdem die<br />
animateurs de sport gekommen.<br />
Sie maßen die Leistungen und<br />
trugen sie in die Wettkampfkarten<br />
ein. Das erste Sportfest von<br />
Rusumo verlief reibungslos und<br />
außerordentlich diszipliniert.<br />
Dass ein Lauf wegen einiger Ziegen,<br />
die einem Hütejungen ausgerissen<br />
waren, unterbrochen<br />
wurde, amüsierte die umstehenden<br />
Teilnehmer und Zuschauer.<br />
Obwohl die meisten Sportlerinnen<br />
und Sportler auf Spezialkleidung<br />
und angemessene<br />
Schuhe verzichten mussten, waren<br />
die Leistungen überraschend<br />
gut. Nicht wenige warfen<br />
den Schlagball bis zu 50 m.<br />
Die Begeisterung beim Kugelstoßen,<br />
das die 14- und 15jährigen<br />
Mädchen und Jungen zum<br />
ersten Mal ausprobierten, war<br />
enorm, besonders das professionelle<br />
Einreiben der Hände mit<br />
Magnesiumkreide bereitete<br />
großes Vergnügen.<br />
Nach dem Mittagessen für alle<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
in der nahe gelegenen Ecole<br />
Secondaire konnte um 15 Uhr<br />
die Siegerehrung stattfinden, die<br />
der Bürgermeister und die<br />
Schulrätin mit mir zusammen<br />
vornahmen. Stolz nahmen die<br />
16 Einzelsieger ihre Preise,<br />
Fußbälle und Rucksäcke entgegen.<br />
Als beste Schule mit den<br />
meisten Ehren- und Siegerurkunden<br />
durfte die Ecole Primaire<br />
Rwantonde einen Pokal<br />
„Vainqueur <strong>2004</strong>“ mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
Weitere Sportfeste wollen die<br />
einzelnen Schulen in Rusumo<br />
nun veranstalten, da alle Sportgeräte<br />
und Unterlagen vor Ort<br />
verblieben sind.<br />
In der übrigen Zeit meines Besuches<br />
stellte ich den Schülerinnen<br />
und Schülern einer sechsten<br />
Klasse Johannes Gutenberg und<br />
seine Erfindung vor. Eingeleitet<br />
wurde das Thema „Schrift“ mit<br />
einem Beispiel aus dem afrikanischen<br />
Kontinent, nämlich den<br />
ägyptischen Hieroglyphen. Mit<br />
ihnen den eigenen Namen zu<br />
malen und ihn in lateinischer<br />
Schrift zu drucken begeisterte<br />
die Klasse ebenso wie das Ausmalen<br />
einer Seite der Gutenberg-Bibel.<br />
Vielleicht begegnet mir beim<br />
nächsten Aufenthalt in <strong>Ruanda</strong><br />
ein eifriger Buchmaler.<br />
Der Besuch von 16 Schulen in<br />
den Randzonen des Distrikts<br />
Rusumo, bei dem ich zwar allen<br />
Schulen verschiedene Lehrmittel<br />
wie Landkarten, Lehr- und<br />
Sachbücher in französischer<br />
Sprache sowie große und kleine<br />
Zirkel und Geo-Dreiecke, mitbringen<br />
konnte, zeigte mir aber,<br />
wie viel noch getan werden<br />
kann.<br />
Der Weitsprung<br />
(Foto: Hildegard Möller)<br />
34 RUANDA REVUE · 02/<strong>2004</strong>