Zukunftsfeld Energiespeicher - Marktpotenzial ... - Roland Berger
Zukunftsfeld Energiespeicher - Marktpotenzial ... - Roland Berger
Zukunftsfeld Energiespeicher - Marktpotenzial ... - Roland Berger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
19 | <strong>Zukunftsfeld</strong> <strong>Energiespeicher</strong> – <strong>Marktpotenzial</strong>e standardisierter Lithium-Ionen-Batteriesysteme<br />
Bei Energie-orientierten Anwendungen, also Photovoltaik-Kleinanlagen<br />
mit einem durchschnittlichen Leistungsbereich bis 100 kW, kommen Batterien<br />
mit zwischen 2 und 10 kWh zum Einsatz. Im Leistungs-orientierten Bereich,<br />
insbesondere bei Großanlagen mit einer installierten Kapazität von einem<br />
oder mehreren MW kommen bei gleichen Chemien Leistungsbatterien mit<br />
zwischen 300 und 1.000 kWh zum Einsatz.<br />
Die maximale Entladedauer dieser Leistungsbatterien liegt aber deutlich unter<br />
einer Stunde (in der Regel im Bereich von 15 Minuten). In noch größeren<br />
Installationen haben alternative Technologien, insbesondere Redox-Flow aufgrund<br />
ihrer besseren Skalierbarkeit gegenüber Blei-Säure- und Lithium-Ionen-<br />
Batterien deutliche Kostenvorteile. Da in stationären Installationen Gewicht<br />
und Energiedichte tendenziell untergeordnete Faktoren sind, sind unter den<br />
Lithium-Chemien vor allem solche mit sehr hoher Zyklenfestigkeit gegenüber<br />
Blei-Säure-Batterien wettbewerbsfähig.<br />
3.2.2 Potenzialanalyse für standardisierte Lithium-Ionen-Batterien<br />
Durch Verwendung eines standardisierten Batteriemoduls würden auch Hersteller<br />
und Betreiber von stationären Speichern profitieren. So ergeben sich,<br />
wie auch bei anderen Herstellern, Skalen-bedingte Einsparungen in Höhe<br />
von ca. 8% auf die Herstell- und Materialkosten des Batteriemoduls. Darüber<br />
hinaus lassen sich beim Anwendungshersteller weitere Einsparungen im<br />
Bereich der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und Qualitätskosten<br />
realisieren. Die größte Kosten-Nutzenverschiebung zugunsten Lithium-Ionen-<br />
Batterien entsteht in diesem Fall jedoch bei Endkunden. So ergibt sich durch<br />
Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien gegenüber Blei-Säure-Technologie<br />
ein Nutzenvorteil von 40%, der sich aus der höheren Zyklenfestigkeit ergibt.<br />
So hält eine Blei-Säure-Batterie 1.200 Vollzyklen bei 80% Entladetiefe (entsprechend<br />
1.500 IEC Zyklen bei 75% Entladetiefe), während Lithium-Ionen-<br />
Batterien in der Regel 2.000 Vollzyklen (100% Entladetiefe) leisten, hoch-zyklenfeste<br />
Chemien sogar mehr. Insgesamt besitzt die Lithium-Ionen-Batterie in<br />
dieser Anwendung damit einen TCO-Vorteil von 4% gegenüber herkömmlicher<br />
Blei-Säure-Technologie (siehe Abbildung 13).<br />
Generell erhöht sich durch Standardisierung der Anteil von Lithium-Ionen-<br />
Batterien im Segment "stationäre Speicher (PV)" 2020 von 33% auf fast 80%.<br />
Dadurch entsteht ein <strong>Marktpotenzial</strong> von insgesamt 4,6 GWh für Lithium-<br />
Ionen-Batterien.