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E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net

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AUSGABE 6 | JULI <strong>20<strong>13</strong></strong> | <strong>13</strong>. JAHRGANG | WWW.EuE24.NET | FACEBOOK.DE/EuE24.NET<br />

Diese Ausgabe<br />

digital lesen auf<br />

iPad und Co.<br />

WIRELESS<br />

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DISTRIBUTION<br />

Mark Schacherer,<br />

Farnell, im Gespräch<br />

HALBLEITER<br />

Wundermittel Graphen<br />

auf dem Prüfstand<br />

BAHNTECHNIK<br />

Aktuelle Trends<br />

und Anwendungen


Schnell verbunden,<br />

hell erleuchtet!<br />

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© PHOENIX CONTACT <strong>20<strong>13</strong></strong>


EDITORIAL<br />

FUNKtioniert!<br />

Jetzt mal Ruhe hier<br />

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss,<br />

dass das Telefon im Allgemeinen und seine Weiterentwicklung, das Mobiltelefon,<br />

im Besonderen eine der lästigsten Erfindungen aller Zeiten sind. Zum<br />

einen sind dadurch viele Menschen dem Irrglauben erlegen, man müsse immer<br />

erreichbar sein. Ja, man kann ein Mobiltelefon auch abstellen. Ich bin<br />

aber noch einer dieser altmodischen Menschen mit Festnetzanschluss, und<br />

die lassen sich bekanntlich weniger leicht außer Gefecht setzen.<br />

Aber das ist fast noch das geringere Übel. Viel schlimmer ist die permanente<br />

akustische Belästigung, der man nahezu dauerhaft in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

oder – zu dieser Jahreszeit besonders schlimm – im Biergarten<br />

ausgesetzt ist. Ich möchte nicht wissen, wie das Befinden wildfremder Menschen<br />

ist – und auch der Gesundheitszustand ihrer Angehörigen ist mir<br />

herzlich egal. Weiter ins Detail möchte ich gar nicht gehen, aber ich denke,<br />

Sie können mir folgen.<br />

Und dennoch nimmt das Telefonieren in dieser Ausgabe der E&E relativ<br />

viel Raum ein. Das liegt nicht am 20. Geburtstag des Handys, sondern daran,<br />

dass das Thema aus technischer Sicht einfach hochspannend ist. Und auch<br />

wenn es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, darüber zu berichten, wie uns<br />

unsere Mitmenschen in Zukunft noch besser telefonisch belästigen können,<br />

enthalten wir Ihnen diese Informationen nicht vor. Also schalten Sie Ihr<br />

Smartphone aus, ziehen Sie den Festnetz-Stecker, lehnen Sie sich zurück und<br />

genießen Sie diese Ausgabe der E&E. Viel Spaß und hoffentlich viel Ruhe<br />

beim Lesen.<br />

Mit besten Grüßen, Ihr<br />

Michael Brunn, Chefredakteur,<br />

m.brunn@publish-industry.net<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

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INHALT<br />

Auftakt<br />

Wireless<br />

Optoelektronik & Displays<br />

6 FOTOREPORTAGE<br />

Im Rampenlicht<br />

Der Maschinenpark von Kunze<br />

Folien einmal anders gesehen<br />

14 TRENDREPORT<br />

Drahtlos kommunizieren<br />

So sieht der Mobilfunkstandard<br />

der nächsten Generation aus<br />

28 TRENDREPORT<br />

Flexibles Licht<br />

OLEDs eröffnen neue<br />

Design-Möglichkeiten<br />

10 TETE-A-TETE<br />

„Man muss gut segeln können“<br />

Dr. Mark Schacherer, Farnell<br />

Element 14, im Gespräch<br />

<strong>13</strong> PIONIERE DER ELEKTRONIK<br />

Vom Holzohr mit Hasenblase<br />

Warum Philipp Reis der eigentliche<br />

Erfinder des Telefons ist<br />

17 STORYBOARD<br />

Toshiba Electronics Europe<br />

18 IM FOKUS<br />

NFC schlägt große Wellen<br />

Die günstige Alternative zu<br />

Wifi und Bluetooth<br />

31 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

32 ABENTEUER FORSCHUNG<br />

Den Daten Beine machen<br />

Nanophotone machen das<br />

Internet schneller<br />

Stromversorgung &<br />

Leistungselektronik<br />

22 10 TIPPS<br />

Stromversorgungen entwerfen<br />

Diese Regeln sollten Sie beim<br />

Design auf jeden Fall beachten<br />

25 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

26 DIE ROTE COUCH<br />

Treffpunkt Rote Couch<br />

Das waren die Expertengespräche<br />

auf der PCIM<br />

MITTENDRIN<br />

Digi-Key war immer der Distributor aus Thief<br />

River Falls, da das Unternehmen weltweit<br />

von einem einzigen Standort aus operierte.<br />

Was von Weitem manchmal etwas seltsam<br />

anmutete, war durchaus sehr erfolgreich. Mit<br />

Mitarbeitern in Europa schlägt Digi-Key nun<br />

einen neuen Weg ein – ohne dabei das Bewährte<br />

aufzugeben.<br />

Ab Seite 34<br />

4 E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


INHALT<br />

Elektromechanik &<br />

Verbindungstechnik<br />

Bahntechnik<br />

38 EXPERTENBEITRAG<br />

Wärmemanagement-Alchemie<br />

LEDs mit chemischen Produkten<br />

effizient kühlen<br />

54 HINTER DEN KULISSEN<br />

Gespür für freie Strecken<br />

Neue Sensoren machen Achszählsysteme<br />

fehlerfrei<br />

42 6 TIPPS<br />

Kabel im Auto<br />

Automobile Leitungen für<br />

Hochvolt-Anwendungen<br />

45 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

58 IM FOKUS<br />

Auf der richtigen Spur<br />

Embedded-Computer für Anwendungen<br />

in der Bahntechnik<br />

62 EXPERTENBEITRAG<br />

Passende Verbindungen finden<br />

Steckverbinder für die hohen<br />

Anforderungen in der Bahn<br />

Die grenzenlose Welt<br />

der Elektronik –<br />

von der Idee bis zur<br />

Serienproduktion<br />

Aktive Bauelemente &<br />

Mikrocontroller<br />

46 ABENTEUER FORSCHUNG<br />

Dem Wundermittel auf der Spur<br />

Tritt Graphen die Nachfolge von<br />

Silizium an?<br />

50 TRENDREPORT<br />

Schneller mit Blitz und Donner<br />

Thunderbolt als alternative<br />

Schnittstelle<br />

52 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

34 Mittendrin<br />

48 Impressum<br />

48 Firmenverzeichnis<br />

65 Aufgeschraubt<br />

66 Querblick<br />

Entwicklung und Produktion<br />

kundenspezifischer elektronischer<br />

Baugruppen und Systeme<br />

Baukastensystem mit fertigen<br />

Lösungsbausteinen<br />

Obsolescence Management,<br />

Product Lifecycle Management<br />

Zertifiziert nach ISO 9001,<br />

ISO 14001, EN 9100 (Luftfahrt),<br />

ISO <strong>13</strong>485 (Medizintechnik),<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

5


IM RAMPENLICHT<br />

PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Innovation und Beständigkeit zeichnen Kunze Folien, den Spezialisten für Wärmeleitmaterialien<br />

in der Leistungselektronik, aus. Seit unserem ersten Besuch 2011 hat sich einiges geändert:<br />

Während der Maschinenpark ständig durch hochpräzise Fertiungsmaschinen und weiterentwickelte<br />

Fertigungsverfahren erweitert wird, gilt für das familiengeführte Unternehmen nach<br />

wie vor der Fertigungsstandort Deutschland als Innovationsmotor für High-Quality-Produkte.<br />

TEXT: Kunze Folien FOTO: Kunze Folien<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>001<br />

6<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Rationell und effektiv<br />

Die CNC-gesteuerte Schneideanlage der neuesten Generation setzt im Fertigungsbereich<br />

neue Maßstäbe. Mit computergestützter Präzision können sämtliche Formen und Konturen<br />

inklusive der oft notwendigen Aussparungen und Ronden ohne Werkzeugkosten rasch und<br />

zuverlässig realisiert werden. Zusätzlich können auch Stanz- und Fräsarbeiten sowie<br />

partielle Beschichtungen durchgeführt werden. Dank Wegoptimierung arbeitet die Schneidanlage<br />

weitaus effizienter und liefert so das gewünschte Ergebnis noch schneller ab..<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

7


IM RAMPENLICHT<br />

PROMOTION<br />

Messerscharfe Wertsteigerung<br />

Die CO 2<br />

-gepulste Laserschneideanlage der Laserklasse eins wird sehr erfolgreich zur<br />

Bearbeitung von technischer Keramik, verschiedenen Kunststoffen, Graphiten, Metallfolien<br />

sowie weiterer Materialien eingesetzt. Alle gängigen CAD- oder AUTOCAD-Daten können direkt<br />

zur Maschine übermittelt werden. So wird der Programmieraufwand gering gehalten, was die<br />

Fertigungskosten reduziert und die Prozess-Sicherheit erhöht.<br />

Schnell und effizient<br />

Die im Fertigungsbereich integrierte, teilautomatische Rotationsstanzanlage<br />

ist für Kleinserien- sowie Großmengenfertigung ausgerichtet – dank<br />

optimierter Prozesse und Abläufe in sehr kurzer Zeit. Die individuelle<br />

Werkzeuggestaltung ermöglicht eine optimale Materialausnutzung, wodurch<br />

sich die Kosten reduzieren lassen.<br />

8<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Rapid Prototyping<br />

Mit 45.000 U/min fräst sich die Hochfrequenzspindel durch<br />

Metalle und Kunststoffe. Vor allem für den Prototypenbau<br />

oder für Erstmusterserien von Flüssigkeitskühlplatten ist das<br />

CNC-Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentrum von Haas<br />

die ultimative Wahl. Microfräsarbeiten sind ebenso möglich<br />

wie die Blechbearbeitung (durch Vakuum-Spanntechnik).<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

9


AUFTAKT | TETE-A-TETE<br />

Dr. Marc Schacherer, Regional<br />

Sales Director Central Europe,<br />

Farnell Element 14<br />

„Wenn der Wind nicht so stark bläst, muss<br />

man gut segeln können.“<br />

Dr. Marc Schacherer, Regional Sales Director Central Europe bei Farnell Element 14, im Gespräch<br />

mit E&E-Chefredakteur Michael Brunn über den Wettbewerb in der Distribution, die Lage des<br />

Elektronikmarktes und die künftige Entwicklung von Farnell Element 14.<br />

FRAGEN: Michael Brunn, E&E FOTO: publish-industry<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>002<br />

10<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


TETE-A-TETE | AUFTAKT<br />

Was hat Sie bewogen, den Job bei Farnell anzunehmen?<br />

Dr. Marc Schacherer: Zum einen hatte ich ja in der Vergangenheit<br />

schon einmal mit der Industrie zu tun, das hat sehr<br />

viel Spaß gemacht. Der zweite Punkt ist relativ praktisch: Der<br />

Stammsitz für die Central Region in München. Ich wohne<br />

schon seit zehn Jahren in München und da ist das eine sehr<br />

gute Kombination für die Work-Life-Balance. Und wenn ich<br />

mir die strategische Ausrichtung<br />

anschaue, wie Farnell element14<br />

aufgestellt ist, hat mich<br />

das sehr begeistert. Letztendlich<br />

haben die Menschen, die ich in<br />

den verschiedenen Prozessen<br />

kennengelernt habe, den Ausschlag<br />

gegeben. Das sind Kollegen<br />

oder Personen, mit denen<br />

ich mir gut vorstellen kann, erfolgreich<br />

zusammenzuarbeiten..<br />

„Wenn wir über die Ländergrenzen<br />

hinweg gut zusammenarbeiten<br />

und das in Markterfolg umsetzen<br />

können, dann habe ich in den<br />

ersten zwölf Monaten einen ganz<br />

guten Job gemacht.“<br />

Was genau sind die Stärken von Farnell? Was machen Sie besser<br />

als der Wettbewerb?<br />

Da gibt es eine ganze Menge Aspekte. Entscheidend dabei ist,<br />

dass das, was wir besser machen, auch von unseren Kunden<br />

und Partnern so wahrgenommen wird. So haben wir beispielsweise<br />

im High-Value-Bereich unglaublich viele Produkte hinzugefügt.<br />

Bis das aber überhaupt in die Wahrnehmung der<br />

Kunden kommt, dauert es immer ein bisschen.<br />

Unsere Webseite wird von einer breiten Masse von Anwendern<br />

doch als eine der stärksten Seiten im Markt geschätzt.Da gibt<br />

es sicherlich zum Teil funktionale Unterschiede, wo auch ein<br />

anderer vielleicht ein bisschen die Nase vorne hat.Aber das Gesamtbild,<br />

was das Suchen und Finden angeht und die dazugehörigen<br />

Produkt-Metadaten - da sind wir sehr gut aufgestellt.<br />

Zum Thema Lieferservice: Auch da sind wir - nach Umfragenund<br />

Kenntnissen ausdem eigenen Haus - exzellent. Denn alles,<br />

was in diesem Bereich weniger exzellent ist, führt letztendlich<br />

zu höheren Kosten.<br />

Der Fokus liegt insgesamt sehr stark auf dem Elektronikentwickler,<br />

auf dessen Bedürfnissen, auf seiner Arbeitswelt. Das<br />

ist auch ein Thema, wo wir sehr viel besser sind als die anderen.<br />

Nichtsdestotrotz ist das auch ein Punkt, wo wir noch<br />

besser werden können. Aber da decken wir viel mehr ab als<br />

die Wettbewerber. Nicht nur beim Design Engineer, sondern<br />

in der gesamten Produktentstehungsgeschichte, im Produkt<br />

Lifecycle, vom reinen Design über Prototyping bis zur golden<br />

Sample und zur Serie. Und in diesem Prozess bieten wir einfach<br />

viel mehr als unsere Wettbewerber.<br />

Und schließlich wird uns der strategisch Schritt, unser gesamtes<br />

Outbound-Thema an einem lokalen Punkt für Europa zu<br />

bündeln, langfristig erhebliche Vorteile bieten.In der Zusammenarbeit<br />

mit Herstellern und<br />

Kunden werden wir gemeinsame<br />

Aktivitäten viel schneller,<br />

zielgerichteter ausrollen können<br />

und damit die richtigen Personen<br />

erreichen.<br />

Sie haben viel über die Stärken<br />

gesprochen – was muss denn<br />

noch besser werden?<br />

Wenn ich vergleiche, was sich in<br />

der Elektronik-Distribution in<br />

den letzten sieben, acht Jahren seit meinem Wechsel verändert<br />

hat: Damals hat man noch viel über Globalisierung und Europa<br />

gesprochen, heute ist das in der Realität angekommen. Es<br />

ist ähnlich wie in derDot.com-Zeit, wo man im Jahr 1999 über<br />

die ganzen Prozessvorteile von Internetplattformen gesprochen<br />

hat, unglaublich viel investiert wurde und es letztendlich<br />

dann erst im Jahr 2007/2008 wirklich umgesetzt wurde. Das<br />

ist die eine große Veränderung, die ich wahrgenommen habe,<br />

das andere ist die Auflösung der sauber strukturierten Welt<br />

in High-Service- und Volumen-Distributor. Die Kollegen aus<br />

dem Volumen-Bereich sind in der Lage, wesentlich kleinere<br />

Mengen zu liefern und wollen das auch tun. Umgekehrt sind<br />

wir in der Lage, größere Mengen zu liefern und tun das auch.<br />

Diese zwei Punkte stellen für uns als Organisation nach wie<br />

vor die großen Herausforderungen dar.<br />

Sie sind seit sechs Wochen im Unternehmen – was sind die<br />

größten Herausforderungen?<br />

Wie das immer so am Anfang ist: Ich muss erst einmal einen<br />

Überblick bekommen. Ich habe ja gesagt, dass die Menschen<br />

ein wichtiger Grund für mich waren, diese Aufgabe zu übernehmen.<br />

Jetzt möchte ich diejenigen in meinem Verantwortungsbereich<br />

erst einmal persönlich kennenlernen und darüber<br />

hinaus auch weitere Personen in der Organisation, mit<br />

denen man in den verschiedensten Situationen zusammenarbeitet.Das<br />

ist sicherlich eine der großen Herausforderungen,<br />

da auch Geschwindigkeit aufzunehmen.<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

11


AUFTAKT | TETE-A-TETE<br />

Wie schätzen Sie derzeit den Elektronikmarkt ein?<br />

2012 war sicherlich ein etwas schwierigeres Jahr für die Branche.<br />

Ich glaube, das lässt sich momentan etwas anders an in<br />

<strong>20<strong>13</strong></strong>. Natürlich ist eine positive Gesamtmarktentwicklung immer<br />

Wind für die Segel. Aber wenn der Wind nicht so stark<br />

bläst, muss man eben sicher sein, dass man gut segeln kann,<br />

um voranzukommen.Und ich glaube, auch da haben wir einfach<br />

Möglichkeiten, auch bei einer nicht so starken Marktlage,<br />

die richtigen Dinge zu tun und die auch richtig zu tun. Wenn<br />

Sie sich die Marktanteile anschauen, haben wir durchaus noch<br />

Luft nach oben.<br />

Und unter diesem Aspekt ist die Region Central Europe auch<br />

sehr spannend.In Deutschland haben wir viel Elektronikentwicklung.<br />

Viele Produktionsstandorte sind dann in Ländern<br />

wie Polen, Tschechien, Slowakei oder den StartingMarkets wie<br />

Rumänien und Bulgarien verlagert worden.In diesem Transfer<br />

passiert auch unglaublich viel.Und wenn ich mir die Aufstellung<br />

der Marktbegleiter anschaue, haben wir da schon strukturell<br />

Vorteile - außer vielleicht ein Local Player, der aus Polen<br />

oder Tschechien kommt.Das sind eben Möglichkeiten außerhalb<br />

von Marktentwicklungen. Ich glaube, wir sehen eine leicht<br />

positive Tendenz; manche Marktbegleiter gehen auch von einem<br />

stärkeren Wachstum aus. Um es so zusammenzufassen:<br />

Ich glaube nicht, dass wir ein Jahr wie 2011 haben, wo nicht<br />

nur einäugige, sondern auch blinde Hühner viele Körner gefunden<br />

haben, aber ein Jahr mit einem leichten Rückenwind.<br />

.<br />

In welchen Produktbereichen sehen Sie in den nächsten zwölf<br />

Monaten das größte Umsatzpotential?<br />

Insbesondere wenn Sie sich unser Leistungsangebot im Bereich<br />

der passiven Bauelemente anschauen, da sind wir sehr,<br />

sehr stark geworden. Das sind vielleicht nicht die teuersten<br />

Bauteile, aber sie sind überall drin. Ansonsten glaube ich sehr<br />

stark, dass rund um das ganze Thema Development Kits sehr<br />

viel passieren wird. Dadurch, dass Embest zum Unternehmen<br />

gehört und wir einen sehr hohen Marktanteil mit Development<br />

Kits in Gesamteuropa haben, ist alles, was daraus entsteht,<br />

auch für unsere Hersteller sehr interessant. Und das sind<br />

eben Bereiche, wo wir sehr interessante Partnerschaften, zum<br />

Teil auch exklusiv, mit den Herstellern eingehen und es ist klar:<br />

Überall, wo wir eine Exklusivität haben, sei es auch nur temporär<br />

bedingt, haben wir einfach gewisse Vorteile im Markt.<br />

Zu guter Letzt wollen wir den Raspberry Pi nicht vergessen.<br />

Das hat so einen spielerischen Touch, wobei wir jetzt auch<br />

ganz stark die Industrialisierung dieses Produktes sehen. Wir<br />

haben hier eine preiswerte Plattform, die eine extrem kompakte<br />

Bauform hat und unglaublich viel leisten kann. Und da zieht<br />

nun auch die Industrie nach, aber das wird noch etwas dauern.<br />

Aber ich gehe davon aus, dass auch in der Familie noch viel<br />

passieren wird. Und wenn man das letztendlich sieht: Auch für<br />

uns als High-Service-Distributor ist einfach der Preisfür dieses<br />

Produkt sensationell.<br />

Eine breite Produktpalette ist das eine, aber das ist ja nicht<br />

alles. Dienstleistungen sind ganz entscheidend in der Distribution.<br />

Womit können Entwickler da in Zukunft bei Farnell<br />

rechnen? Was können Sie noch tun, um Entwickler noch besser<br />

zu unterstützen?<br />

Wenn wir das im Vergleich zu Marktbegleitern sehen, haben<br />

wir schon eine Palette, die die Bedürfnisse des Entwicklers wesentlich<br />

besser bedient als andere. Der nächste Schritt besteht<br />

nun darin, diese Services noch besser zu machen und die Gesamtprozesse<br />

mit den Entwicklern zusammen zu optimieren.<br />

Aber es geht nicht darum, möglichst viele Services anzubieten,<br />

sondern man muss es letztendlich schaffen, dass diese Angebote<br />

wirklich in das Tagesgeschäft einfließen, dass sie von den<br />

Kunden entsprechend erkannt, angenommen und in ihre Abläufe<br />

integriert werden.Erst dann hat der Service einen Nutzen<br />

für den Kunden. Nicht die Menge neuer Services ist ein Erfolgsgarant,<br />

sondern vor allem die Qualität.<br />

Was haben Sie sich persönlich vorgenommen?<br />

Wichtig für die Region ist es, Stabilität zu gewährleisten.Und<br />

Stabilität heißt dann natürlich auch entsprechend Markterfolg.<br />

Ich glaube, das tut allen Beteiligten gut. Und es macht Spaß,<br />

wenn das, was man tut, sich dann auch wirklich umsetzen lässt<br />

in Erfolg der Firma.Das ist ein großes Thema. Das andere ist<br />

sicherlich diese Region, die sehr unterschiedlich ist, zusammenzubringen.<br />

Sicherlich ist es ein ganz klares Ziel, die Kunden zu<br />

begeistern und die Brand Farnell element14 deutlich zu stärken<br />

in Verbindung mit einem deutlichen Wachstum. Aber es ist eben<br />

nicht nur Wachstum, es geht auch um dieses Zusammenkommen<br />

und die stärkere Integration der gesamten Zentral-Region.<br />

Wenn wir also über die Ländergrenzen hinweg gut zusammenarbeiten<br />

und das in Markterfolg umsetzen können, dann habe<br />

ich in den ersten 12 Monaten einen ganz guten Job gemacht.<br />

Lesen Sie das vollständige Interview auf www.eue24.net<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>002<br />

12<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PIONIERE DER ELEKTRONIK | AUFTAKT<br />

HOLZOHR MIT HASENBLASE ALS PROTOTYP<br />

Von dem Deutschen Philipp Reis stammt die Rohfassung eines Telefons, die Alexander Graham<br />

Bell den Weg für das erste einsatzfähige Telefon ebnete. Trotz seines Einfallsreichtums und seiner<br />

Leistungen ist Reis im Gegensatz zu dem Amerikaner in Vergessenheit geraten.<br />

TEXT: Ronny Hänsch, E&E FOTO: Popular Science Monthly via Wiki Commons<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>003<br />

Heutzutage versuchen sich Smartphone-Hersteller in immer<br />

kürzer werdenden Abständen zu übertrumpfen, um die Gunst<br />

der Konsumenten zu gewinnen und sie<br />

langfristig an sich zu binden. Eine normale<br />

Produktpräsentation ist zu einem<br />

multimedialen Spektakel geworden, auf<br />

das wochenlang hingefiebert wird. Den<br />

Grundstein hierfür hat vor langer Zeit<br />

Alexander Graham Bell gelegt, der das Telefon<br />

– sozusagen den Ur-Großvater heutiger<br />

Varianten – erfunden hat. Aber war<br />

es wirklich Bell? Jein. Die meisten würden<br />

Bell wahrscheinlich als den Erfinder<br />

nennen, genau genommen war es aber<br />

Johann Philipp Reis.<br />

Geboren am 7. Januar 1834 in Gelnhausen,<br />

übernahm Philipp Bremer, der Patenonkel,<br />

1843 die Vormundschaft für den des Telefons, 1834 – 1874<br />

jungen Reis, da dessen Eltern früh verstorben<br />

waren. Die Großmutter schickte Philip<br />

an das Institut Louis Frédéric Garnier in Friedrichsdorf, wo er<br />

bis zu seinem 14. Lebensjahr blieb. Im März 1850 begann er widerwillig<br />

eine Lehre als Farbhändler – und frönte währenddessen<br />

munter seiner Leidenschaft für wissenschaftliche Studien. So entwickelte<br />

er etwa die ersten Rollschuhe, indem er Metallrädchen<br />

unter Schlittschuhe schraubte. Aufgrund kaum geeigneter Straßen<br />

war dieser Erfindung allerdings kein Erfolg beschieden.<br />

Johann Philipp Reis, der Ur-Vater<br />

In den 185o-er Jahren wollte Reis in Heidelberg eigentlich eine<br />

Lehrerausbildung beginnen, bekam aber bei einem Aufenthalt in<br />

Friedrichsdorf von Direktor Garnier unverhofft eine Stelle als<br />

Lehrer für Französisch, Mathematik, Physik und Chemie. Im selben<br />

Jahr heiratete er auch Margaretha Schmidt. Mit ihr hatte er<br />

zwei Kinder: Tochter Elise und Sohn Karl. In diesem Zeitraum<br />

erfand er auch das Veloziped, einen Vorgänger des Fahrrads.<br />

Sein Hauptaugenmerk richtete sich aber vor allem auf die<br />

Erforschung der Sprachübertragung durch Strom. Für Unterrichtszwecke<br />

schnitzte er aus Holz eine<br />

Ohrmuschel, bedeckt mit einer Membran<br />

aus einer Hasenblase. Diese fungierte<br />

als Trommelfellersatz, ein Platin-Streifen<br />

übernahm die Funktionen der Ohrknöchelchen.<br />

Zusammen mit einer mit<br />

Draht umwickelten Stricknadel bildete<br />

die Holz-Ohrmuschel einen Stromkreis.<br />

Bestrahlte man die Membran mit Schallwellen,<br />

wurde der Stromkreis zwischen<br />

dem Platin-Plättchen und der mit Draht<br />

umwickelten Stricknadel unterbrochen<br />

und wieder geschlossen. Dabei begann<br />

die Membran zu tönen. Durch kontinuierliche<br />

Verbesserung entwickelte sich<br />

aus der Ohrmuschel zunächst ein Schalltrichter<br />

und dann ein Gehäusekasten.<br />

„Telephon“ – den „fernen Ton“ nannte<br />

Reis seine Erfindung, die er am 26. Oktober 1861 erstmals der<br />

Öffentlichkeit vorstellte. Die geheime Geburtsstunde des Telefons.<br />

Allerdings blieb ihm die Anerkennung für seine Erfindung<br />

verwehrt – nicht zuletzt, da es Mängel hatte, die Alexander<br />

Graham Bell gut ein Jahrzehnt später beseitigt haben sollte.<br />

Wegen einer Krankheit in den letzten Lebensjahren war er immer<br />

öfters ans Bett gefesselt, sein Telefon weiterentwickeln<br />

konnte er daher nicht. Am 14. Januar 1874 starb er im Alter von<br />

nur 40 Jahren – ohne zu einer Berühmtheit geworden zu sein.<br />

Die Menschen wussten sein Wirken einfach nicht zu würdigen.<br />

Dennoch wusste der erste Mensch, dem eine elektrische Übertragung<br />

von Tönen gelungen war, um das Potenzial seiner Erfindung:<br />

„Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt;<br />

anderen muss ich es überlassen, sie weiterzuführen.“ ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>003<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

<strong>13</strong>


WIRELESS | TRENDREPORT<br />

Erfolgreich drahtlos<br />

kommunizieren<br />

LTE ist vor allem in Deutschland noch gar nicht richtig angekommen, doch längst arbeiten<br />

Hersteller an der Übertragungstechnik für die nächste Mobilfunkgeneration – oder versuchen<br />

zumindest, sich entsprechend zu positionieren.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTO: Linearcurves<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>101<br />

14<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


TRENDREPORT | WIRELESS<br />

Wenn ein Unternehmen verkündet, dass es einen neuen<br />

Standard geschaffen hat, bietet das meist Anlass, misstrauisch<br />

zu werden. Lässt man einmal die Tatsache außen vor, dass<br />

Standards nur von entsprechenden Gremien verabschiedet<br />

werden, spricht ein derartiger Alleingang meist eher dafür,<br />

dass man im Markt Fakten schaffen und sich selber in eine<br />

gute Ausgangsposition bringen möchte. Dazu ist es ungemein<br />

hilfreich, wenn die Medien ausführlich über den neuen Standard<br />

berichten.<br />

All das gilt, wenn derzeit über 5G, also den Mobilfunkstandard<br />

der nächsten Generation gesprochen wird. Erst einmal ist<br />

festzustellen: Diesen Standard gibt es nicht. Geredet wird also<br />

bestenfalls über die Technologie, die 5G einmal werden könnte.<br />

Und bemerkenswert ist eben vor allem, dass genau ein Unternehmen<br />

darüber spricht, nämlich Samsung. Das Unternehmen<br />

ist zwar vor allem bekannt als Hersteller von Smartphones,<br />

ganz nebenbei ist die Mobilfunk-Infrastruktur aber ebenfalls<br />

ein wichtiges Standbein – kein Wunder also, dass man 5G<br />

frühzeitig für sich in Anspruch annehmen möchte.<br />

Aber was genau hat Samsung nun verkündet? Mit einem<br />

Array von 64 Antennen wurde im 28-GHz-Bereich über eine<br />

Distanz von zwei Kilometern eine Datenrate von 1.056 GBit/s<br />

erreicht. Was ist daran bemerkenswert?<br />

Neuer Frequenzbereich erschlossen<br />

Die Geschwindigkeit ist es nicht. Zwar ist sie deutlich höher<br />

als bei LTE, aber schon vor Jahren wurden in Tests deutlich<br />

höhere Geschwindigkeiten erreicht. Zudem stellt sich die Frage,<br />

ob Geschwindigkeit beim Mobilfunk der Zukunft eine tragende<br />

Rolle einnimmt. Deutlich spannender ist die Tatsache,<br />

dass Samsung im 28-GHz-Bereich getestet hat. Dieser so genannte<br />

Millimeterwellenbereich galt bisher für den Mobilfunk<br />

aufgrund seiner Instabilität und geringen Reichweite als unbrauchbar.<br />

Da in diesen Frequenzen aber deutlich mehr Daten<br />

übertragen werden können als bisher möglich – und die vorhandenen<br />

Frequenzen weitgehend ausgeschöpft sind, sind sie<br />

natürlich hochinteressant. Dabei soll, so Samsung, die Übertragung<br />

auf ein sich mit 8 km/h bewegendes mobiles Endgerät<br />

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WIRELESS | TRENDREPORT<br />

Die Halbleiter-Technologie des Fraunhofer<br />

IAF soll die Datenübertragung<br />

per Richtfunk über weite Entfernungen<br />

mit hohen Datenraten ermöglichen.<br />

gelungen sein. Ohne Sichtkontakt soll die Reichweite 200 Meter<br />

betragen, mit Sichtkontakt sollen es bis zu zwei Kilometer<br />

sein.<br />

64 Antennen<br />

Eine maßgebliche Rolle spielen die 64 Antennen, die sowohl<br />

im Sender als auch im Empfänger benötigt werden. Nur<br />

so kann der Störung des Signals durch Gebäude, Regen oder<br />

andere Störfaktoren entgegengewirkt werden. Das aktuelle Design<br />

von Samsung soll in Millisekunden zwischen den verschiedenen<br />

Antennen hin- und herschalten können, während<br />

sich das Mobiltelefon bewegt, Signale von Wänden oder Menschen<br />

reflektiert werden oder ein Hindernis im Weg ist. Das<br />

Signal wird jeweils von der Antenne mit der gerade besten<br />

Sende- bzw. Empfangsleistung verarbeitet. Dieses als „beamforming“<br />

bezeichnete Verfahren wird auch in einem Patentantrag<br />

von Samsung beschrieben. Interessant ist allerdings die<br />

Frage, wie Samsung 64 Antennen in einem mobilen Endgerät<br />

unterbringen will. Aber darüber kann man beim koreanischen<br />

Konzern noch in Ruhe nachdenken, denn marktreif soll die<br />

5G-Technologie erst 2020 sein.<br />

Mit deutlich weniger Aufmerksamkeit, aber mindestens<br />

genau so erfolgreich arbeitet man in deutschen Forschungsinstituten<br />

an der Datenübertragung per Funk. Und wo es beim<br />

koreanischen Weltkonzern zu jeder Menge Aufmerksamkeit<br />

reicht, bieten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für angewandte<br />

Festkörperphysik (IAF) und des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie stattdessen einen Weltrekord: Mit vollintegrierten<br />

elektronischen Sendern und Empfängern für eine Frequenz<br />

von 240 GHz wurde eine Datenrate von 40 GBit/s erreicht.<br />

Mit einm Langstreckendemonstrator wurde bereits die<br />

Distanz von einem Kilometer überbrückt.<br />

Richtfunkstrecken statt Glasfasernetze<br />

Die Nutzung des hohen Frequenzbereichs zwischen 200<br />

und 280 GHz soll nicht nur die schnelle Übertragung großer<br />

Datenmengen, sondern auch einen sehr kompakten technischen<br />

Aufbau ermöglichen. Da die Abmessungen elektronischer<br />

Schaltungen und Antennen mit der Frequenz beziehungsweise<br />

Wellenlänge skalieren, ist der Sender- und Empfängerchip<br />

nur 4 mm x 1,55 mm groß. Die am IAF entwickelte<br />

Halbleitertechnologie auf Basis von Transistoren mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit<br />

(HEMT) soll es ermöglichen, den<br />

Frequenzbereich zwischen 200 und 280 GHz mit aktiven Sendern<br />

und Empfängern in Form von kompakten, integrierten<br />

Schaltungen zu nutzen. In diesem Frequenzbereich weist die<br />

Atmosphäre geringe Dämpfungswerte auf, so dass breitbandige<br />

Richtfunkstrecken möglich werden. Bisher waren Funksysteme<br />

noch nicht in der Lage, die Bandbreite einer Glasfaser<br />

direkt weiter zu vermitteln. Das könnte sich zukünftig ändern,<br />

wie der Testaufbau des Projekts zeigt. Ein derartig leistungsfähiges<br />

System besäße auch den Vorteil der so genannten Bit-<br />

Transparenz, das Signal einer Glasfaser könnte also direkt<br />

ohne energieaufwändige Umkodierung in eine Funkstrecke<br />

eingespeist, übertragen und am anderen Ende wieder mit einer<br />

Glasfaser weitergeleitet werden.<br />

Zum Einsatz kommen sollen die breitbandigen Richtfunkstrecken<br />

als Ersatz für Glasfasernetze – und zwar vor allem in<br />

ländlichen Regionen, wo der Ausbau aufwändig und teuer ist. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>101<br />

16<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PROMOTION<br />

STORYBOARD<br />

Pushing the Boundaries<br />

Toshiba Lösungen für unbegrenzte Wireless Kommunikation<br />

TEXT & FOTOS: Toshiba<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>999<br />

Wireless Connectivity wird immer<br />

wichtiger. Die neuen drahtlosen Multimedia-Übermittlungstechnologien<br />

können<br />

für verschiedenste Zwecke verwendet werden,<br />

wie beispielsweise in Mobiltelefonen<br />

und Unterhaltungselektronik. Aber auch in<br />

weniger verbreiteten Anwendungen wie im<br />

Gesundheitswesen, in der Umweltüberwachung,<br />

im Bereich der Sicherheit oder in industriellen und Automatisierungsgeräten<br />

werden sichere, zuverlässige und schnelle<br />

drahtlose Technologien immer öfter verwendet. Beispiele<br />

dafür sind WLAN und Bluetooth®, modernste Technologien wie<br />

TransferJet und Wireless Charging oder die aufkommende<br />

Near Field Communication.<br />

Toshiba, einer der größten Anbieter für Halbleiterprodukte,<br />

garantiert, dass die beste Integration, der beste Preis und die<br />

beste Leistung für den mobilen Markt erreicht werden. Durch<br />

umfassende Forschung, Entwicklungsaktivitäten und eine enge<br />

Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Interessengruppen und<br />

Verbände wie MPEG oder Bluetooth SIG stellt Toshiba sicher,<br />

dass Produkte globalen Standards entsprechen. Deshalb helfen<br />

die neuen technischen Lösungen der Industrie, schnell mobile<br />

Produkte zu entwickeln, die den Standards entsprechen und in<br />

allen täglich genutzten Anwendungen zu finden sind. Die neusten<br />

Produkte von Toshiba für mobile Anwendungen treiben die<br />

Grenzen drahtloser Kommunikation weiter und bieten zuverlässige,<br />

hochwertige Komponenten, die die bekanntesten Marken<br />

der Welt unterstützen.<br />

Die Bluetooth®-Lösungen von Toshiba sind zum Beispiel<br />

perfekt für die gemeinsame Nutzung kleiner Datenmengen zwischen<br />

Mobilgeräten im Nahbereich geeignet. Toshiba zeichnet<br />

sich durch eine integrierte Einchip-Lösung aus. Ein Single- oder<br />

Dualmode unterstützt verschiedene Bluetooth-Standardversionen,<br />

inklusive Bluetooth mit niedrigem Energieverbrauch für<br />

die Integration in Fernbedienungen, Kopfhörer, Uhren, etc.<br />

Die Toshiba TransferJet IC, Module und Zubehör ermöglichen<br />

Kommunikation mit hoher Geschwindigkeit zwischen zwei<br />

Geräten, die sich nahe beieinander befinden. Durch diese Tech-<br />

nologie können große Mengen an Daten wie z.B. Spiele oder Videos<br />

ausgetauscht werden - und das siebenmal so schnell wie mit<br />

WLAN. Zudem Ist die Übertragung mit TransferJet sehr benutzerfreundlich.<br />

Eine weitere aufkommende Drahtlostechnologie ist die Near<br />

Field Communication auch bekannt als NFC. Dadurch können<br />

mobile Geräte Daten automatisch sicher austauschen, wenn sich<br />

zwei Geräte nahe beieinander befinden. Durch diese Nahverbindungstechnologie<br />

können streng vertrauliche Daten zwischen<br />

unterschiedlichen Geräten übertragen werden – vor allem im<br />

Zahlungsverkehr. NFC-Funktionen werden wahrscheinlich für<br />

eine überraschend breite Palette an zahlungsfremden Anwendungen<br />

verwendet werden, z.B. für Spiele, Sicherheit, Authentifizierungen<br />

und Informationen oder für die Automobilbranche,<br />

den medizinischen Bereich oder das Transportwesen.<br />

Die meisten Technologien, die heute umfassendes drahtloses<br />

Computing möglich machen, wurden ohne Berücksichtigung des<br />

Energieverbrauchsentwickelt. Heutzutage ist es jedoch unumgänglich,<br />

dass neue Standards, Protokolle und Ansätze erforscht<br />

werden, um den Energieverbrauch verschiedener Komponenten<br />

zu reduzieren, aus denen sich die IT-Infrastruktur zusammensetzt.<br />

Mit dem großen Vorteil der Drahtlostechnologien in der<br />

Hinterhand bereitet sich Toshiba auf die nächsten Schritte vor, indem<br />

diese Technologien kombiniert werden, um Kosten zu reduzieren,<br />

Energie einzusparen und Verbesserungen zu ermöglichen.<br />

www.toshiba-components.com<br />

☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>999<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

17


WIRELESS | IM FOKUS<br />

NFC SCHLÄGT GROSSE WELLEN<br />

NFC ist eine von mehreren Funkschnittstellen in Smartphones, die man für für Eingabe- und<br />

Ausgabezwecke, zur lokalen Datenübertragung oder als Internetgateway nutzen kann. Zudem<br />

können bis zu 100 mW Energie übertragen werden, so dass einige Geräte ohne eigene<br />

Stromversorgung auskommen. NFC wird so zur günstigen Alternative zu WiFi und Bluetooth.<br />

TEXT: Bernd Hantsche, Rutronik FOTOS: Deejpilot; Rutronik www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>102<br />

Ganz gleich, welche Geräte derzeit entwickelt werden –<br />

ohne eine eigene App für gängige Smartphones werden Hersteller<br />

bald Wettbewerbsnachteile haben. Eine App zur Bedienung,<br />

Überwachung, Wartung oder auch für die herstellerinterne<br />

Logistik ist schnell erstellt. Als lokale Funkschnittstelle<br />

stehen meist WiFi, klassisches Bluetooth, Bluetooth Low Energy,<br />

ANT und NFC zur Verfügung. Jede Technologie hat ihre<br />

Daseinsberechtigung – aber was kann man mit möglichst geringen<br />

finanziellen Zusatzkosten nutzen und welche Einschränkungen<br />

muss man in Kauf nehmen?<br />

NFC ist auch nur RFID<br />

NFC (Near Field Communication) beruht auf den bekannten<br />

RFID-Protokollen ISO/IEC 14443 (Short Range) oder –<br />

praktisch schon unterstützt, aber offiziell noch im Freigabeprozess<br />

– 15693 (Long Range). Im Gegensatz zum klassischen<br />

RFID gibt es bei NFC drei verschiedene Betriebsmodi. Ein<br />

Smartphone kann sowohl als Emitter fungieren, also selber ein<br />

elektromagnetisches Feld aufbauen (Reader Mode), als auch<br />

als Transponder, der rein passiv auf fremdgenerierte Felder reagiert<br />

(Card Emulation Mode). Beim Peer-to-Peer-Mode kommunizieren<br />

zwei NFC-Geräte praktisch zeitgleich aktiv und<br />

passiv miteinander.<br />

Um eine Entwicklung möglichst kostengünstig so zu erweitern,<br />

dass sie mit einem Smartphone interagieren kann, nutzt<br />

man speziell den aktiven Reader-Modus der tragbaren Minicomputer.<br />

Über eine induktive Antenne in Form von kostengünstigen,<br />

aber recht großen Leiterbahnen auf dem PCB oder<br />

18<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


IM FOKUS | WIRELESS<br />

in Form einer Spule als bestückbares Bauteil kann das Mobiltelefon<br />

auf einen Speicher der Zielapplikation zugreifen. Da der<br />

Speicher zugleich auch mit dem Mikrocontroller der Zielapplikation<br />

verbunden ist, spricht man von einem Dual-Interface-<br />

Memory. Solche Speicherbausteine gibt es als EEPROM oder<br />

FeRAM mit unterschiedlichen Speichergrößen, AES-Verschlüsselungen,<br />

Host-Schnittstellen und Energy-Harvesting-<br />

Funktion. Je nach Anwendung verwendet man beispielsweise<br />

nur einen 64-kByte-Speicher, oder man wählt einen kleineren<br />

4-kByte-Speicher, der lediglich als Zwischenpuffer zur Datenübertragung<br />

eingesetzt wird.<br />

Ebenfalls von der Anwendung abhängig ist die Verwendung<br />

des Protokolls. ISO/IEC 14443 ist mit bis zu 1<strong>06</strong> kBit/s<br />

eher auf schnellere Datenübertragung ausgelegt. Je nach Antennenausführung<br />

sollte das Smartphone jedoch direkt an das<br />

Zielgerät gehalten werden. Die typische Reichweite liegt bei<br />

etwa 10 cm, darüber hinaus werden die Antennendimensionen<br />

sehr unpraktisch. Bei ISO/IEC 15693 können hingegen Reichweiten<br />

um die 30 cm mit praktikablen Antennen erzielt werden.<br />

Aufgrund der Datenrate von 26 kBit/s eignet sich diese<br />

Technologie aber eher zum Austausch von Einstellungsdaten<br />

als zur Übertragung von Firmwareupdates oder Informationen<br />

mit ähnlichen Volumina.<br />

Bekannt für Payment, hilfreich für vieles<br />

Es gibt unzählige Anwendungsfälle, in denen der gleichzeitige<br />

Speicherzugriff via Mikrocontroller und Smartphone nützlich<br />

sein kann. So lässt sich das Pairing zwischen Bluetooth-Geräten<br />

damit vereinfachen ebenso wie die Einbindung von WiFi-<br />

Geräten in bestehende Infrastrukturen. Das Eingeben von Pin-<br />

Codes, Netzwerknamen oder Sicherheitsschlüssel kann<br />

aufgrund der kurzen NFC-Betriebsdistanzen möglicherweise<br />

entfallen. Wer den Zugriff weiter einschränken möchte, kann<br />

zudem aufgrund der fälschungssicheren UID (weltweit einmalige<br />

Identifizierungsnummer eines RFID-Speichers) das Gerät<br />

identifizieren und durch einen Datenbankabgleich das Bluetoothpairing<br />

oder die WiFi-Anbindung gestatten oder ablehnen.<br />

Rüstet man eine Mikrowelle oder einen Backofen mit einem<br />

solchen Dual-Interface-Speicherchip aus, können mit<br />

dem Mobiltelefon Rezepte aus dem Internet geladen werden<br />

und die empfohlenen Einstellungen für die Küchenmaschinen<br />

direkt per NFC einprogrammiert werden. Digitale Preis- und<br />

Namensschilder, welche mit einem ePaper-Display ausgerüstet<br />

sind, lassen sich nicht nur mit einem NFC-Handy programmieren,<br />

per NFC wird auch die Energie zur Änderung der Displayanzeige<br />

gleich mitgeliefert, so dass keine Batterie und kein<br />

Connector für Kabelanschlüsse nötig sind. Auf diese Art lassen<br />

sich auch Temperatursensoren versorgen, die bei Berührung<br />

mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon den Messwert aufnehmen<br />

und zur Speicherung oder weiteren Verarbeitung an<br />

das Telefon übertragen.<br />

Bereits bei der Produktion und Bestückung von Platinen<br />

lassen sich gleich zu Beginn Produktionsdaten hinterlegen und<br />

so das Tracking der Produktionsstufen vereinfachen. Damit<br />

können spätere Services, Wartungen, Reparaturen und Updates<br />

versteckt dokumentiert werden. Zudem wird auch die<br />

Verwechslung der Hardware ausgeschlossen. Ein solches Merk-<br />

Leiterplatten GmbH The PCB Company<br />

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weil wir die Produktionsfläche optimal ausnutzen<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

19


WIRELESS | IM FOKUS<br />

Blockdiagramm der M24LR-Speicher<br />

von STMicroelectronics.<br />

mal ist nicht nur für den Hersteller oder Servicetechniker<br />

nützlich, auch der Endverbraucher profitiert davon: Hat ein<br />

Gerät einen Fehler, kann der Nutzer sein Smartphone in die<br />

Nähe des Gerätes bringen und bekommt automatisch eine Anleitung<br />

angezeigt, wo der Fehler liegt und was er tun muss, um<br />

ihn zu beheben. Über den NFC-Speicher werden das Gerät,<br />

sein Zustand und der generierte Fehlercode des Mikrocontrollers<br />

an das Smartphone übertragen. Die herstellerspezifische<br />

App sendet die Daten an einen Server. Dieser antwortet mit<br />

dem Link zum richtigen PDF, wo dokumentiert ist, welche<br />

Knöpfe man drücken muss, damit das Gerät wieder seine Arbeit<br />

aufnimmt.<br />

Auch fertig produzierte Geräte lassen sich noch umprogrammieren,<br />

ohne dass die Verpackung geöffnet oder eine<br />

Batterie eingelegt werden muss. Ebenso kann der potenzielle<br />

Konsument im Geschäft sein Smartphone zur Identifizierung<br />

an die Ware halten und bekommt eine Sekunde später das passende<br />

Werbevideo aus dem Internet an das Handy gesendet –<br />

unansehnliche QR-Codes müssen also nicht länger die Augen<br />

von den schönen Produkten ablenken.<br />

Bereits verfügbare Produkte<br />

Rutronik arbeitet als offizieller Franchisepartner mit drei<br />

Herstellern solcher NFC-fähigen Dual-Interface-Speicherchips<br />

zusammen. Die Produkte von Panasonic, Fujitsu und ST unterscheiden<br />

sich in den Spezifikationen nur geringfügig. Während<br />

ST auf EEPROM und ISO15693 setzt, verwendet Fujitsu FeRAM<br />

und ebenso ISO15693, Panasonic hingegen FeRAM und<br />

ISO14443. Energy Harvesting bieten ST und Panasonic – beide<br />

erlauben eine Versorgung durch Smartphones (oder andere<br />

RFID-Reader) mit bis zu 100 mW, was für einen Mikrocontrol-<br />

ler, Sensoren und ein LC-Display ausreicht. Um Entwicklern<br />

die Möglichkeit zu geben, die Lösung selbst ausgiebig auszuprobieren,<br />

bietet ST das Demonstrationskit „M24LR-Discovery“.<br />

Es besteht aus einer Reader-Platine, die auf dem CR95HF<br />

basiert und per USB an einen Computer angeschlossen werden<br />

kann. Außerdem liegt dem Kit ein passives PCB basierend auf<br />

einem M24LR04E bei. Der M24LR04E versorgt über die empfangene<br />

Energie einen Mikrocontroller, einen A/D-Wandler für<br />

die Anzeige der induzierten Versorgungsspannung, einen Temperatursensor,<br />

Knöpfe und ein LC-Display. Aktiviert man NFC<br />

an seinem Handy und hält es in die Nähe der M24LR-Platine,<br />

so zeigt es Temperatur oder Spannung an. Handelt es sich um<br />

ein NFC-fähiges Android-Smartphone, so lässt sich der Controller<br />

bzw. das Display mittels einer verfügbaren App umprogrammieren.<br />

Als Alternative zum Android-NFC-Handy bietet<br />

ST auf seiner Homepage ein Windows-Programm für die beiliegende<br />

CR95HF-Platine zum Download, mit dem man die<br />

M24LR-Platine umprogrammieren kann.<br />

Neben dem M24LR04E mit vier Speicherblöcken á 1 kBit<br />

sind auch Versionen mit 16 oder 64 Speicherblöcken erhältlich.<br />

Jeder Speicherblock kann mit drei Passwörtern individuell<br />

gegen Schreib- und/oder Lesezugriff per Funk geschützt<br />

werden. Das EEPROM hält eine Million Schreibzyklen aus<br />

und speichert Daten bis zu vierzig Jahre lang ohne Datenverlust.<br />

Die Spannungsversorgung kann im Bereich zwischen 1,8<br />

und 5,5 V erfolgen. Der High-Speed-Mode des RF-Interfaces<br />

erlaubt bis zu 53 kBit/s. Wird ein solcher passiver NFC Transponder<br />

eingesetzt, der mit sogenannter Lastrückkopplung<br />

des vom Smartphone ausgesendeten elektromagnetischen<br />

Feldes arbeitet, ist keine Funk-Zertifizierung notwendig. Das<br />

erspart mehrere tausend Euro im Vergleich zu aktiv funkenden<br />

Technologien.<br />

20<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


IM FOKUS | WIRELESS<br />

Die verschiedenen NFC-<br />

Betriebsmodi im Überblick.<br />

Günstige Alternativen<br />

Unter Umständen ist NFC trotz der geringen Zusatzkosten<br />

von nur wenigen Cent nicht die günstigste Art, sein Gerät mit<br />

einem Smartphone zu verbinden. Eine spannende Alternative<br />

ist ein Wireless-System-On-Chip-Derivat von Nordic Semiconductor.<br />

Für den nRF51822 bietet Nordic einen kostenlosen Bluetooth<br />

Low Energy Stack an. Sowohl der Chip als auch der Stack<br />

sind bereits von der Bluetooth Special Interest Group zertifiziert.<br />

Der Kunde erhält einen Cortex-ARM-M0-Mikrocontroller mit<br />

A/D-Wandlern, flexiblem GPIO-Management und 128- oder<br />

256-kByte-Flash-Speicher und benötigt extern nur einen 16<br />

MHz Quarz, einen ST-BAL-NRF01D3-Balun-Filter und eine 2,4-<br />

GHz-Antenne, die ebenfalls kostenlos auf dem PCB realisiert<br />

werden kann. Die BoM fällt mit insgesamt unter zwei Euro sehr<br />

gering aus, wenn man dafür auf weitere Controller verzichten<br />

kann. Die Reichweite übertrifft mit rund 50 m nicht nur NFC,<br />

sondern auch klassisches Bluetooth bei derselben Sendeleistung.<br />

Dennoch hält eine CR2032-Knopfzelle meist mehrere Jahre.<br />

Das Beispiel zeigt: Nicht immer ist die auf den ersten Blick<br />

günstigste Lösung tatschlich die optimale. Ausgewiesene Wireless-Experten<br />

des Distributors haben den herstellerübergreifenden<br />

Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und<br />

stehen Kunden mit kompetentem Rat und Tat zur Seite. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>102<br />

Bernd Hantsche, Rutronik Elektronische<br />

Bauelemente GmbH.<br />

E&E-ARTIKEL DES JAHRES: TREFFEN SIE IHRE WAHL!<br />

Wählen Sie den besten E&E-Artikel des Jahres und gewinnen Sie ein Kindle Fire HD-<br />

Tablet (16 GB)! Zur Wahl stehen die interessantesten Artikel aus unseren beiden Publikationen<br />

„E&E – Faszination Elektronik“ und „E&E Kompendium“.<br />

Aus den zehn Ausgaben des Fachmagazins „E&E – Faszination Elektronik“ im Jahr<br />

2012 stellen wir Ihnen die Artikel zur Auswahl, die die höchsten Zugriffsraten hatten,<br />

darunter zu Themen wie Prototyping, Steckverbinder, Mikrocontroller-Architekturen,<br />

Produktpiraterie, LEDs und IGBTs. Aus dem „E&E-Kompendium <strong>20<strong>13</strong></strong>“ können<br />

Sie aus den zehn meistgefragten Artikeln Ihren Favoriten küren. Dabei können Sie<br />

unter Themen wählen wie Leiterplattenlayout, DC/DC-Schaltregler, elektromagnetische<br />

Felder, Multitouch, ESD-Schutz oder CompactPCI Serial.<br />

Geben Sie unter dem Link www.eue24.net/artikelwahl jeweils eine Stimme für beide<br />

Medien – das Magazin E&E – Faszination Elektronik und das E&E Kompendium – ab<br />

und sichern sich Ihre Gewinnchance! Vielleicht halten Sie ja dann bald Ihr neues<br />

Elektronikgerät zum Surfen, Filmeschauen, Lesen und Spielen in den Händen.<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

21


STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | 10 TIPPS<br />

10 Tipps für den<br />

Entwurf von<br />

Stromversorgungen<br />

Jedes elektrische Gerät benötigt eine Versorgungsspannung. Obwohl sich der Entwurf einer<br />

passenden Stromversorgung mit den modernen Schaltregler-ICs stark vereinfacht hat, gibt es<br />

noch immer einige wichtige Regeln, die unbedingt beim Entwurf zu beachten sind.<br />

TEXT: Frederik Dostal, Analog Devices FOTOS: Aluxum; Grafvision<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>501<br />

Evaluierung ist unerlässlich<br />

Die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen<br />

haben dazu geführt, dass ein Großteil der<br />

Elektronikentwicklung simuliert und möglichst<br />

ohne Hardwareevaluierung und Prototypeniteration<br />

produziert werden soll. Während dies in<br />

manchen Teilen der Elektronikentwicklung durchaus erfolgreich<br />

ist, gibt es bei der Entwicklung von Stromversorgungen<br />

ohne Evaluierung im Labor häufig Probleme. Stromversorgungen<br />

sind komplexe Systeme, die stark vom Platinenlayout und<br />

parasitären Einflüssen definiert werden. Diese Effekte lassen<br />

sich meistens nur sehr ungenau abschätzen und simulieren. Natürlich<br />

kann man Iterationen in der Hardwareentwicklung auch<br />

bei Stromversorgungen durch Erfahrung reduzieren, eine<br />

gründliche Überprüfung im Labor ist aber unerlässlich.<br />

Ein Berechnungswerkzeug reduziert den<br />

Entwicklungsaufwand<br />

Obwohl kein Weg an der praktischen Evaluierung<br />

einer Stromversorgung im Labor vorbeiführt,<br />

kann man dennoch beim Entwurf viel<br />

Zeit und Mühe sparen, wenn man ein Berechnungswerkzeug<br />

verwendet. Da sowohl die Auswahl der externen Kompo nenten<br />

wie Induktivitäten und Kondensatoren, die Stabilisierung der<br />

Regelschleife als auch weitere Einstellungen wie Schalt frequenz<br />

immer Kompromisse darstellen, sind häufig Iterationen bei<br />

der Berechnung der Schaltung erforderlich. Diese lassen sich<br />

durch Berechnungswerkzeuge stark beschleunigen. Analog<br />

Devices stellt ein breites Angebot entsprechender Tools unter<br />

www.analog.com zur Verfügung.<br />

Externe Komponenten richtig bestimmen<br />

Bei der Auswahl von externen Komponenten<br />

ist unbedingt auf den echten Bauteilewert zu<br />

achten. Der Nennwert liegt häufig weit vom<br />

wirklichen Wert in der Einsatzsituation<br />

entfernt. Bei Speicherdrosseln sinkt beispielsweise<br />

die Induktivität bei Erwärmung im Betrieb. Keramische<br />

Kondensatoren können je nach Material und Bauweise bei<br />

einer DC-Spannung einen stark reduzierten Kapazitätswert<br />

haben. Diese Eigenschaften sind unbedingt beim Entwurf der<br />

Stromversorgung zu berücksichtigen. Fortschrittliche Berech-<br />

22<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


10 TIPPS | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

nungswerkzeuge beinhalten die Abweichungen vom Nennwert<br />

in der jeweiligen Schaltung bereits.<br />

Ausgangsspannungswelligkeit reduzieren<br />

Die Ausgangsspannungswelligkeit ist eine der<br />

wichtigen Spezifikationen einer Stromversorgung.<br />

Um diese Welligkeit möglichst klein zu<br />

machen, wird der Induktivitätswert erhöht, um<br />

die Stromwelligkeit zu verringern und die Ausgangskapazität<br />

vergrößert. Diese Erhöhung der Bauteilwerte<br />

ist aber nur bis zu einer bestimmten Größe sinnvoll. Je nach<br />

Stromversorgung und der Verfügbarkeit und Kosten von Speicherdrosseln<br />

und Kondensatoren ist die Schwelle, bis zu der<br />

eine Vergrößerung sinnvoll ist, unterschiedlich. Wenn die<br />

Ausgangsspannung weiter verkleinert werden soll, ist es sinnvoller,<br />

einen weiteren kleinen LC-Filter nachzuschalten. Diese<br />

zusätzlichen Bausteine sind häufig günstiger als eine starke<br />

Vergrößerung der Haupt-LC Stufe der Stromversorgung. Bei<br />

einem nachgeschalteten LC-Filter sollte die Regelschleife vor<br />

diesem geschlossen werden, um mögliche Regelschleifeninstabilitäten<br />

zu vermeiden.<br />

Durch Rauschen verursachte Fehler im System<br />

Wenn eine Elektronikentwicklung Störungen<br />

aus der Stromversorgung zeigt, sollte man die<br />

spezifischen Eigenschaften der Schaltreglertopologie<br />

bei der Fehlersuche berücksichtigen.<br />

Die meisten Topologien haben eine störarme<br />

und eine störende Seite. Bei Abwärtswandlern (Buck) hat die<br />

Ausgangsseite sehr niedrige Störungen, da die Ausgangsstufe<br />

aus einem LC-Filter besteht. Hier fließt im normalen Betriebszustand<br />

ein kontinuierlicher Strom. Die Eingangsseite jedoch<br />

hat einen Schalter in Serie, durch den der Eingangsstrom immer<br />

wieder unterbrochen wird. Somit ist bei der Abwärtswandler-<br />

Topologie besonders die Eingangsseite mit störreduzierenden<br />

Maßnahmen wie beispielsweise Filtern zu versehen. Bei Aufwärtswandlern<br />

(Boost) ist es genau umgekehrt. Die Ausgangsseite<br />

ist stark störbehaftet und die Eingangsseite ist sehr ruhig.


STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | 10 TIPPS<br />

EMV – Schaltfrequenz nicht so entscheidend<br />

wie die Schaltübergänge<br />

Elektromagnetische Verträglichkeit ist bei<br />

Schaltreglern immer ein Thema. Es entstehen<br />

leitungsgebundene Störungen, elektrische und<br />

magnetische Nahbereichs- sowie elektromagnetische<br />

Fernbereichsstörungen. Obwohl man in diesen<br />

Störungen im Frequenzspektrum auch die Schaltfrequenz wiederfinden<br />

kann, sind die größten Störer die Frequenzen, welche<br />

auf den Umschaltvorgängen im Schaltnetzteil basieren. Es<br />

gibt bei Schaltreglern immer AC-Strompfade. Dies sind Leitungen,<br />

die in einem Schaltzustand Strom führen und im anderen<br />

Zustand keinen Strom führen. Die Umschaltung dieser<br />

Zustände erfolgt sehr schnell und koppelt sich leicht in die gesamte<br />

Elektronik. Die Umschaltzeiten sind je nach Schaltregler-IC<br />

und Anwendungsfall in der Größenordnung von 20 ns,<br />

was einer Störfrequenz von 50 MHz entspricht. Diese Frequenz<br />

ist unabhängig von der Schaltfrequenz.<br />

Das Platinenlayout ist eine der wichtigsten<br />

Einflüsse auf die Stromversorgung<br />

Die Führung der Leiterbahnen auf der Platine<br />

ist bei Stromversorgungen extrem wichtig. Es<br />

handelt sich bei der Schaltung um ein Hochfrequenzsystem,<br />

das mit hohen Strömen gekoppelt<br />

ist. Dadurch wird jede Leitungsinduktivität zu einem großen<br />

Störer. Die Auswirkung einer willkürlichen Leiterbahnführung<br />

reichen von einer nicht funktionierenden Stromversorgung bis<br />

zu EMV- und Spannungswelligkeitsproblemen. Die wichtigste<br />

Regel für ein optimiertes Platinenlayout ist das Reduzieren von<br />

parasitären Induktivitäten im Pfad der AC-Ströme.<br />

Spannungsmessungen an einer Stromversorgung<br />

sind HF-Messungen<br />

Bei der Evaluierung einer Stromversorgung<br />

muss einem bewusst sein, dass man es mit<br />

Hochfrequenzmessungen zu tun hat. Bei Spannungsmessungen<br />

im HF-Bereich sollte man<br />

nicht die Masseleitungen eines Spannungstastkopfes verwenden.<br />

Hierbei koppeln sich Störungen über die Masseleitung ins<br />

Oszilloskop zusammen mit dem Signal mit ein. Es sind kurze<br />

Masseverbindungen zu verwenden, wie dies bei Hochfrequenzmessungen<br />

üblich ist.<br />

Neue Möglichkeiten zur galvanischen<br />

Trennung des Rückkoppelpfades<br />

Galvanisch getrennte Stromversorgungen im<br />

niedrigen Leistungsbereich haben in aller Regel<br />

einen primärseitigen Schaltregler-IC. Um<br />

die Ausgangsspannung auf der Sekundärseite<br />

zu regeln, muss die Regelgröße über die galvanische Trennung<br />

geführt werden. Hierfür wurden bis heute fast ausschließlich<br />

Optokoppler verwendet. Sie haben den Nachteil, dass sich ihre<br />

Übertragungsfunktion mit der Alterung ändert und sie üblicherweise<br />

nur bis 85 °C eingesetzt werden können. Neuerdings<br />

gibt es isolierte Fehlerverstärker von Analog Devices, die nach<br />

dem bewährten Icoupler-Prinzip arbeiten. Die Bauteile<br />

ADuM3190 und ADuM4190 sind für eine Isolation bis 2,5 kV<br />

sowie 5 kV konzipiert. Hier wird die galvanische Trennung mit<br />

integrierten induktiven Kopplern überbrückt.<br />

Die Genauigkeit der Strombegrenzung<br />

hilft, Kosten und Platzbedarf<br />

zu reduzieren<br />

Bei der Auswahl eines Schaltregler-<br />

ICs soll ein häufig unbeachteter Parameter<br />

nicht unberücksichtigt bleiben:<br />

Die Höhe und Genauigkeit der Strombegrenzung. Diese ist wichtig,<br />

damit in einem Überstromfall am Ausgang keine Bauteile beschädigt<br />

werden. Eine Strombegrenzung hat jedoch immer eine gewisse<br />

Verzögerungszeit. Es ist deshalb sicherzustellen, dass auch bei<br />

Strömen um die Schwelle der Strombegrenzung noch genügend<br />

Induktivität in der Leistungsdrossel vorhanden ist. Das ist notwendig,<br />

damit der Stromanstieg begrenzt ist und die Strombegrenzung<br />

genügend Zeit zum Abschalten hat. Wenn nun der Schaltregler-IC<br />

eine recht ungenaue Strombegrenzung mit ±30 Prozent spezifiziert<br />

hat, muss eine Speicherinduktivität ausgewählt werden, die selbst<br />

bei der nominalen Strombegrenzung +30 Prozent noch genügend<br />

Induktivität hat. Dies erfordert eine für die Anwendung große und<br />

teure Spule. Ein Beispiel für eine sehr genaue Strombegrenzung ist<br />

Analog Devices ADP1850 mit einer Strombegrenzungsgenauigkeit<br />

von ±6 Prozent. Entsprechend kleiner und kostengünstiger fällt die<br />

Speicherdrossel aus. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>501<br />

Frederik Dostal, Technical Marketing,<br />

Analog Devices.<br />

24<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


INNOVATIONEN | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

Kompakte Gleichspannungswandler<br />

Die Abwärtswandler der Typen LXDC55F und LXDC55K sind<br />

laut Hersteller Murata Ergänzungen zu den kompakten<br />

Gleichspannungswandlern der Serie LXDC. Beide Modelle<br />

sollen eine Voltage-Trim-Funktion besitzen, mit der die<br />

Ausgangsspannung zwischen 0,8 V und 5,3 VDC (im Fall des<br />

55K) beziehungsweise bis 3,6 VDC (55F) eingestellt werden<br />

können. Der LXDC55FAAA-203 hat Abmessungen von 5 mm x 5,7 mm<br />

x 2,1 mm und eignet sich laut Hersteller für Eingangsspannungen von 4 V bis 14 VDC. Der<br />

maximale Ausgangsstrom soll 1,5 A betragen. Der LXDC55KAAA-205, dessen Maße 5 mm<br />

x 5,7 mm x 2,1 mm betragen, eigne sich für Ausgangsströme bis zu 3 A. Er soll mit<br />

Eingangsspannungen zwischen 2,7 V und 5,5 VDC betrieben werden können.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>503<br />

Netzgeräte bis 800 W<br />

Die 2-HE-Z+-Netzgerätefamilie besitzt künftig einen<br />

Leistungsbereich bis 800 W Ausgangsleistung, so der<br />

Hersteller TDK-Lambda. Die Netzteile sollen dieselbe<br />

Ausstattung wie die Z+200 und Z+400 mit 200 W beziehungsweise<br />

400 W Ausgangsleistung haben. Sie haben<br />

Herstellerangaben zufolge Ausgangsspannungen bis<br />

100 VDC und Ausgangsströme bis 72 A. Alle Modelle der<br />

Z+-Reihe sollen wahlweise als Konstantstrom- oder<br />

Konstantspannungsquelle arbeiten sowie über einen<br />

Weitbereichseingang (85 bis 265 VAC) mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur,<br />

Lüfter mit variabler Geschwindigkeit sowie<br />

umfassende Sicherheitsfunktionen verfügen, darunter eine durch den Anwender<br />

einstellbare Safe-Start- und Auto-Restart-Funktion. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>504<br />

Niedrige Leerlaufleistung<br />

Die Mini-Netzteile-Serien RAC04/277 (4 W) und<br />

RAC10/277 (10 W) im Leistungsbereich bis<br />

10 W sind für die Leiterplatten-Montage<br />

konzipiert und sollen sich durch niedrige<br />

Leerlaufleistungen von 50 mW für das<br />

4-W-Modul beziehungsweise 300 mW für das 10-W-Modul auszeichnen, so der<br />

Hersteller Recom. Damit sollen die Module bis Faktor 10 unterhalb der in der EuP-<br />

Richtlinie für Standby- und Scheinaus-Betrieb fixierten Grenzwerte liegen. Die beiden<br />

Serien umfassen Module mit Ausgangsspannungen von 3,3 bis 24 VDC, sowie Modelle<br />

mit ±5, ±12 und ±15 VDC (nur RAC10/277). Die RAC04/277-Serie ist auch mit einem<br />

5/12-VDC-Ausgang erhältlich, so der Hersteller.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>505<br />

Need Power?<br />

Think<br />

GlobTek<br />

“Green Power” 90 W Tischnetzgeräte mit IEC 320<br />

Eingang erfüllen die EuP Step 2 / Energielevel V<br />

GlobTek GT-41<strong>13</strong>3 gibt<br />

es mit einer IEC 60320/<br />

C6, C8 oder C14 Eingangsbuchse.<br />

Doppelte<br />

Schutzisolierung sowie<br />

regulierte Ausgangsspannung<br />

von 12-48VDC in<br />

0.1V-Schritten bis zu 90<br />

Watt Ausgangsleistung.<br />

Das geschlos-sene,<br />

ungeschlitzte besteht aus schlag-festem Polykarbonat<br />

und wird durch Konvektion gekühlt, Gehäuseabmessung<br />

62 x 150 x 34 (mm). Weitere Eigenschaften<br />

dieser Familie sind: geregelte Ausgangsspannung mit<br />

sehr geringer Restwelligkeit; Schutzfunktionen für<br />

Übertemperatur, Strom, Spannung und Kurzschluss;<br />

Universale Eingangsspannung von 90-264VAC. UL<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

Akku-Ladegerät<br />

für Lithium-Ionen<br />

(Li-Ion)<br />

Die neuesten Lithium-<br />

Ionen (Li-Ion) Batterieladegeräte<br />

von<br />

GlobTek inkorporieren<br />

multiple redundante<br />

Sicherheitsfeatures, um<br />

Defekte und Beschädigungen<br />

der Batterien und Systeme zu verhindern, um<br />

folglich Risiken zu mindern und die Lebensdauer zu<br />

erhöhen. Im Zuge der steigenden Sicherheitsbedenken<br />

und -anforderungen für tragbares Equipment<br />

mit Li-Ion Akkus, hat GlobTek bei der neuesten Generation<br />

von Batterieladegeräten eine Vielzahl von redundanten<br />

Sicherheitsfeatures eingebaut, die, wenn<br />

sie mit der Elektronik im Li-Ion Akkupack kommunizieren,<br />

Defekte und Schäden beim Laden des<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

Internationale, Abnehmbare Stromkabel<br />

GlobTeks 2-3 adrigen IEC internationale, abnehmbare<br />

Stromkabel sind nach den Anforderungen internationaler<br />

Sicherheitsagenturen geprüft. Es gibt verschiedene<br />

Möglichkeiten<br />

für Länge, Kabeltyp,<br />

Drahtstärke, Anschlüsse<br />

und Farbe des Kabelmantels.<br />

Die Stromkabel sind<br />

ideal für tragbare Geräte,<br />

Kommunikation, Video,<br />

Unterhaltungselektronik,<br />

Geräteausstattungen und<br />

für den Hausgebrauch<br />

medizinischer Geräte. Nordamerikanische, europäische,<br />

australische, britische und andere Stromkabel<br />

sind ab Lager verfügbar. Auf Grund sehr geringer<br />

Kosten sind diese Stromkabel perfekt für OEM An<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

25<br />

www.globtek.de


STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | DIE ROTE COUCH<br />

Peter Maier, Präsident bei Fuji Electric<br />

Europe<br />

Kai Grassmann, Asia Sales Manager bei<br />

Recom International<br />

Christian Andre, Präsident bei Rohm<br />

Europe<br />

TREFFPUNKT ROTE COUCH<br />

Zum dritten Mal hatte die E&E anlässlich der PCIM Experten und Branchengrößen zum<br />

Gespräch auf die Rote Couch gebeten. Auch diesmal folgten sechs Gäste dieser Einladung.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: publish-industry<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>502<br />

Das Besondere an Live-Veranstaltungen besteht darin, dass<br />

man trotz gründlichster Vorbereitung nie genau weiß, was auf<br />

einen zukommt. Diese Tatsache brachte auch die Rote Couch<br />

auf der diesjährigen PCIM mit sich. Zwei Gäste mussten aus gesundheitlichen<br />

Gründen relativ kurzfristig absagen –und ebenso<br />

kurzfristig stellten sich andere Experten zur Verfügung, damit<br />

die Veranstaltung auch diesmal wieder ein Erfolg wurde.<br />

Kultureller Wandel in Japan<br />

Einen ganz besonderen Gast gab es gleich zu Beginn: Peter<br />

Hermann Maier ist der erste Europäer, der Fuji Electric Europe<br />

als Präsident leitet. Ausgehend von einem neuen japanischen<br />

Präsidenten ist das Teil einer neuen Strategie, mit der das Unternehmen<br />

zunehmend auch weitere Potentiale außerhalb Japans<br />

heben will. Dazu sei es notwendig, erläuterte Peter Hermann<br />

Maier, die Kunden besser zu kennen und zu verstehen –<br />

was nun einmal aus einer Entfernung von 10.000 Kilometern<br />

schwierig sei. Aber letztlich geht es aus seiner Sicht darum, das<br />

innovative Europa mit dem qualitätsbewussten Japan zu verbinden,<br />

um so die besten Ergebnisse zu erzielen.<br />

Premiummarke in China<br />

Kai Grassmann gehörte zu den Gesprächspartnern, die<br />

kurzfristig einspringen mussten, sich aber als sehr gute Wahl<br />

erwiesen. Der Asia Sales Manager von Recom war selber über<br />

zwei Jahre vor Ort und konnte so aus erster Hand Eindrücke<br />

über den asiatischen Markt wiedergeben. Dabei betonte er vor<br />

allem, dass Recom China nicht als verlängerte Werkbank sieht,<br />

sondern als einen Markt, in dem man sich als Anbieter von<br />

Premium-Produkten etabliert. Allerdings stellte er auch klar,<br />

dass man gerade als europäisches Unternehmen durchaus mit<br />

Herausforderungen zu kämpfen hat. Es komme darauf an, den<br />

Markt zu verstehen.<br />

SiC auf gutem Weg<br />

Siliziumkarbid (SiC) hat in den letzten Jahren für einige<br />

Bewegung im Leistungselektronikmarkt gesorgt – richtig reif<br />

ist die Zeit für das neue Halbleiter-Material aus Sicht von<br />

Rohms Europa-Chef Christian Andre aber erst jetzt. Das liegt<br />

zum einen an der zweiten Generation von SiC-Halbleitern, die<br />

technisch erheblich verbessert sind und deutlich günstiger<br />

werden. Auch die Kunden hätten inzwischen ein besseres Verständnis<br />

von den Möglichkeiten, die SiC bietet, führte Christian<br />

Andre aus.<br />

Leistungselektronikmarkt Russland<br />

Eine etwas andere Sicht auf die Leistungselektronik präsentierte<br />

Alexey Cherkasov, Business Development Manager beim<br />

26<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


DIE ROTE COUCH | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

Alexey Cherkasov, Business Development<br />

Manager bei Proton-Electrotex<br />

Aengus Murray, Motor and Power Control<br />

Applications Manager bei Analog Devices<br />

Oliver Opitz, Division Manager Strategic<br />

Product Design bei Würth Elektronik<br />

russischen Leistungshalbleiter-Hersteller Proton-Electrotex.<br />

Neben der Diskussion einiger technischer Aspekte gab er einen<br />

interessanten Einblick in den russischen Markt und die<br />

Perspektiven für die Leistungselektronik dort.<br />

Alles dreht sich um Effizienz<br />

Auf einen einfachen Nenner brachte Aengus Murray, Motor<br />

and Power Control Applications Manager bei Analog Devices,<br />

die Frage nach den wichtigsten Herausforderungen in<br />

Motorsteuerungen: Am Ende dreht sich immer alles um die<br />

Effizienz. Neben der vereinfachten Variante gab es aber durchaus<br />

komplexere Antworten auf die zahlreichen Fragen, die sich<br />

für Entwickler in diesem Zusammenhang ergeben – beispielsweise<br />

zur Sensorik, zu MEMS und dem wichtigen Aspekt der<br />

Isolierung.<br />

Die Zukunft der Stromversorgung<br />

Gerade einmal 45 Minuten Zeit hatte Oliver Opitz, Division<br />

Manager Strategic Product Design bei Würth Elektronik<br />

eiSos, um sich auf das Interview vorzubereiten. Das merkte<br />

man ihm allerdings nicht an, denn er gab einen fundierten und<br />

interessanten Überblick über die aktuellen Entwicklungen im<br />

Wireless-Power-Markt. Auch das wichtige Thema Standards<br />

kam dabei zur Sprache. Vor allem zeigte sich Oliver Opitz aber<br />

zuversichtlich, dass mit steigender Leistung auch die Nachfrage<br />

und Akzeptanz nach Wireless Power in den nächsten Jahren<br />

deutlich zunehmen wird. ☐<br />

Die Links zu den vollständigen Interviews und Videos finden Sie,<br />

wenn Sie auf www.publish-industry.net den unten stehenden<br />

more@click-Code eingeben.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>502<br />

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Rückspeiseprinzip<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

27


OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | TRENDREPORT<br />

Flexibles Licht<br />

Glasdächer, Scheiben und Raumteiler, die nachts undurchsichtig<br />

werden und in einer oder zwei Richtungen leuchten; Mosaikfenster,<br />

die ohne Sonnenlicht strahlen, oder ein Autohimmel mit<br />

Leuchtwirkung – die OLEDs (organische Leuchtdioden) eröffnen<br />

Leuchten- und Beleuchtungs-Designern eine Fülle bislang<br />

ungeahnter Möglichkeiten und Freiheiten.<br />

TEXT: Roland R. Ackermann, freier Autor für E&E FOTOS: BeyondImages; Osram<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>601<br />

Moderne Beleuchtungen bilden ein sehr großes und globales,<br />

allerdings auch ein deutlich fragmentiertes Marktsegment.<br />

Diese Fragmentierung ist zum einen auf technologische Unterschiede,<br />

zum anderen auf die Vielfalt der Kundenanforderungen<br />

zurückzuführen. Um die Marktanteile streiten sich Glühlampen,<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen (CFL), Quecksilberdampflampen,<br />

Leuchtdioden (LEDs) sowie – als die jüngsten im<br />

Bunde – OLEDs. Ähnlich vielseitig ist das damit abgedeckte Anwendungsspektrum,<br />

das neben den technischen Ansprüchen<br />

auch stark von unterschiedlichen Preisvorstellungen beeinflusst<br />

wird. Dazu zählen sowohl Wohnungen und Gebäude (Architektur)<br />

als auch das Gastgewerbe, der Einzelhandel, Industrie und<br />

Büro sowie Außenanlagen. Die OLED-Beleuchtung kann sich<br />

aber nur dann erfolgreich im Markt durchsetzen, wenn sie ihre<br />

Alleinstellungsmerkmale klar herausstellen und neue Marktnischen<br />

erobern kann. Zum Beispiel eröffnen ihre typischen Eigenschaften<br />

– ultraflach, flächig, leicht, biegsam und transparent<br />

– völlig neue gestalterische Möglich keiten.<br />

Leuchtende Halbleiter<br />

Sowohl bei der OLED- als auch bei der LED-Beleuchtung<br />

haben wir es mit Halbleitertechnologien mit überlappenden<br />

28<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


Eigenschaften zu tun. Die LEDs, die bereits eine lange<br />

Geschichte hinter sich haben, brauchten über ein Jahrzehnt, ehe<br />

sie sich nennenswert bei Beleuchtungen durchsetzen konnten.<br />

Kein Wunder, dass sie derzeit zu geringeren Kosten eine bessere<br />

Leistung zu bieten vermögen als OLEDs. In der Tat liegen bislang<br />

Leuchtkraft, Lebensdauer und Wirkungsgrad der OLEDs deutlich<br />

hinter den Werten der LEDs zurück.<br />

Die organische Leuchtdiode ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement<br />

aus organischen Halbleitermaterialien, das<br />

sich von den anorganischen LEDs durch geringere Strom- und<br />

Leuchtdichte unterscheidet und keine einkristallinen Materialien<br />

benötigt. Die zweidimensionale Lichtquelle ist weitestgehend<br />

blendfrei. OLEDs sind extrem dünn; ihre aktiven Schichten<br />

weisen eine Gesamtdicke von ungefähr 400 nm auf, sind<br />

also 100-mal dünner als ein menschliches Haar. Die Gesamtdicke<br />

der Komponenten beträgt normalerweise 1,8 mm, einschließlich<br />

des Glassubstrats und der Verkapselung. Dieser<br />

Wert kann durch Verwendung dünnerer und flexiblerer Substrate<br />

sowie eine Dünnschicht-Verkapselung nochmal wesentlich<br />

reduziert werden. OLED-Panels zeichnen sich deshalb<br />

auch durch ein besonders geringes Gewicht aus. OLEDs lassen<br />

sich kostengünstiger herstellen als LEDs, doch lässt ihre Lebensdauer<br />

zu wünschen übrig. Geplant ist, diese in den nächsten<br />

zwei Jahren auf 5.000 und langfristig auf 20.000 Stunden<br />

zu steigern (LEDs liegen derzeit bei über 50.000 Stunden).<br />

Überzeugen durch Leistung<br />

Katalog<br />

Alle Wege<br />

führen<br />

zu uns.<br />

suche mit Hilfe technischer Parameter<br />

im Menü fi nden Sie in maximal 3<br />

Schritten Ihr gewünschtes Produkt.<br />

Die Produktgruppen teilen sich auf in<br />

aktive, passive und elektromechanische<br />

Bauelemente, Storage Technologies,<br />

Displays & Boards sowie Wireless<br />

Technologies.<br />

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KATALOG<br />

PROCUREMENT<br />

MASSQUOTATION<br />

PRODUCT CHANGE<br />

NOTIFICATION<br />

Die OLED-Technik ist vorrangig für Bildschirme und Displays<br />

geeignet. Aufgrund der Materialeigenschaften ist eine<br />

mögliche Verwendung der OLEDs als biegsamer Bildschirm<br />

und als elektronisches Papier interessant.<br />

„Im Zeitalter des Cloud Computing, einer beschleunigten<br />

Entwicklung von Highspeed-Netzwerken und zunehmender<br />

Vernetzung aller Objekte dürften AMOLED-Displays (Aktivmatrix-OLEDs)<br />

mit ihrer fast unendlichen Zahl an Imaging-<br />

Möglichkeiten den größten Einfluss auf die Innovation in intelligenten<br />

Geräten haben“, meinte Kinam Kim, CEO von<br />

Samsung Display, Ende Mai auf der Display Week <strong>20<strong>13</strong></strong> im kanadischen<br />

Vancouver. „Die innovativen Vorteile der AMOLED-<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

www.rutronik24.com


OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | TRENDREPORT<br />

Osram hat die Designerleuchte „Rollercoaster“<br />

entwickelt, in der industrialisierungsreife<br />

transparente OLEDs zum<br />

Einsatz kommen und die 2014 in Serie<br />

gehen soll.<br />

Technologie wird Konsumenten erlauben, mehr Möglichkeiten<br />

des elektronischen Komforts zu erzielen als wir uns jemals<br />

vorstellen konnten.“<br />

Neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

Er meint damit die überlegene Farbdarstellung, Flexibilität<br />

und Transparenz sowie das Reaktionsvermögen auf Berührungen<br />

und Sensoren zur Erfassung aller fünf Sinne des Menschen.<br />

Kinam Kim weiter: „Display-Applikationen mit den Vorteilen<br />

der AMOLED-Technologie werden sich rasch in andere<br />

Branchen wie Automotive, Druckindustrie, Biogenetik und<br />

Bauwesen ausdehnen.“ Im Automotive-Bereich werden<br />

AMOLED-Displays herkömmliche Scheiben und Spiegel<br />

ersetzen, die bisher als digitale Spiegel und Head-up-Displays<br />

verwendet wurden. Aufgrund ihrer Vorteile hinsichtlich Flexibilität,<br />

Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturänderungen<br />

werden AMOLED-Display-Panels auch<br />

für Uhrendisplays sowie für Produkte in den Bereichen Mode<br />

und Gesundheitswesen verwendet. Das Wachstum der OLED-<br />

Displays wird im Laufe der Zeit auch dem Beleuchtungsbereich<br />

zugute kommen, dessen Herausforderungen von den Panel-<br />

Herstellern alleine nicht rasch genug gelöst werden können.<br />

Weiße OLEDs mit ihrem Breitband-Emissionsspektrum erzeugen<br />

eine Beleuchtung hoher Qualität mit ausgezeichnetem<br />

Farbwiedergabeindex (CRI) von 80 oder mehr. Sie lassen sich<br />

einfach dimmen: Es muss lediglich der Betriebsstrom verändert<br />

werden. Im Gegensatz zu Leuchtröhren und Kompakt-<br />

Leuchtstofflampen steht die volle Lichtausstrahlung beim Einschalten<br />

unverzögert zur Verfügung. Als Design-Elemente<br />

sind sie auch im ausgeschalteten Zustand attraktiv. Sie strahlen<br />

ein weiches, diffuses Licht ab, das sich in erster Linie für dekorative,<br />

atmosphärische Anwendungen eignet. Flexible OLEDs<br />

werden langfristig auf Objekten aller Art angebracht werden<br />

können, um diese in Leuchten zu verwandeln.<br />

(Noch) nichts für den Massenmarkt<br />

Dieser Tage hat das Marktforschungsinstitut IDTechEx<br />

neueste Zahlen zum Thema „OLED vs LED Lighting <strong>20<strong>13</strong></strong>-2023“<br />

veröffentlicht: In ihrem „wahrscheinlichsten Prognose-Szenario“<br />

erkennen die Marktforscher im Jahre 2023 einen OLED-<br />

Anteil von 1,3 Milliarden US-Dollar – das entspricht lediglich<br />

1,3 Prozent der Marktgröße der LED-Beleuchtung in zehn Jahren.<br />

Mit anderen Worten: OLEDs könnten eine überteuerte<br />

und leistungsschwache Option bleiben; es sei denn, eine Appleartige<br />

Design-Innovation sorgte für einen Umsturz.<br />

Auch die Effizienz lässt noch zu wünschen übrig; die gegenwärtigen<br />

OLEDs bieten 20 bis 50 lm/W. Das ist zwar besser als<br />

bei Glüh- oder Halogenlampen, kommt indes nicht an die 90 bis<br />

100 lm/W der LEDs heran. Allerdings sind unlängst im Labor<br />

bereits nahezu vergleichbare Werte erreicht worden. Die Kosten<br />

von OLED-Beleuchtungen liegen bei ungefähr 400 Euro/klm<br />

auf Panelebene, die von LEDs bei nur einem Hundertstel davon.<br />

Die stärksten Kostentreiber sind die Verkapselungsschicht und<br />

die integrierten Substrate. Das derzeit noch als Barriereschicht<br />

verwendete Hohlglas ist teuer, weil es eine zusätzliche Bearbeitung<br />

erfordert und es angesichts der geringen Nachfrage schwierig<br />

ist, die großen Glashersteller zu bindenden Produktionszusagen<br />

zu verpflichten. Erst wenn der Übergang auf eine Dünnfilmverkapselung<br />

geschafft ist, werden die Kosten sinken. Beim<br />

integrierten Substrat summieren sich Substrat (Glas), transparente<br />

leitende Schicht (meist Indiumzinnoxid, ITO), Metallelektroden,<br />

Planarbearbeitung und Lichtauskopplungsfolien zu den<br />

Gesamtkosten von rund 700 Euro/m2; diese Summe soll bis 2023<br />

auf unter 100 Euro/m2 sinken. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>601<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


INNOVATIONEN | OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />

OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />

Auch bei Sonnenlicht ablesbar<br />

Schneller bi-direktionaler Optokoppler<br />

Den zweikanaligen, bi-direktionalen digitalen<br />

25-MBd-Optokoppler ACSL-7210 hat Avago für<br />

bi-direktionale und industrielle Kommunikations-Netzwerke<br />

entwickelt, die Hochgeschwindigkeitsprotokolle<br />

wie Profibus, Fieldbus und SPI (Serial Peripheral<br />

Interface) nutzen. Der Optokoppler soll ein vom Hersteller<br />

erntwickeltes IC sowie eine patentierte Gehäusetechnologie<br />

einsetzen, um eine Signalisolation von 3.750 VRMS in einem<br />

flachen SO-8 Gehäuse zu erzielen. So sollen sich Vollduplex-<br />

Hochgeschwindigkeits-Datenraten bis zu 25 MBd erreichen lassen.<br />

Zudem soll er eine maximale Pulsbreiten-Verzerrung von 10 ns,<br />

eine maximale Laufzeitverzögerung von 40 ns und einen CMOS-<br />

Ein- und Ausgang besitzen.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>603<br />

Von Ortustech (Vertrieb: Data Modul) neu<br />

auf dem Markt ist das 3,2-Zoll-TFT<br />

COM32H3N74ULC. Das Display hat<br />

nach Anbieterangaben geringe Außenabmessungen<br />

von 46,6 mm x 78,6 mm und eine Dicke<br />

von 1,9 mm. Es eignet sich somit für kompakte, mobile Applikationen<br />

mit hohen Anforderungen an den Platzbedarf und an das<br />

Gewicht. Die Blanview-Technologie garantiert zudem eine<br />

Ablesbarkeit im Außenbereich bei Sonnenlicht, so Data Modul. Das<br />

TFT soll eine hohe Auflösung von 480 x 800 Dots und den im<br />

industriellen Bereich geforderten Temperaturbereich<br />

von –20 bis 70 °C besitzen.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>604<br />

UMT-H SMD-Sicherung<br />

mit hohem Ausschaltvermögen<br />

Zwei Versionen an<br />

Mid-Power-LEDs<br />

Die Mid-Power-LED-<br />

Serie 62-217D/5630D<br />

von Everlight soll sich<br />

für LED-Lichtleisten sowie<br />

herkömmliche, omnidirektionale<br />

und Hochleistungs-LED-<br />

Birnen eignen. Die LED-Serie gibt es Herstellerangaben zufolge<br />

im Standard-5630-Gehäuse in zwei Versionen: 0,5 W (150 mA)<br />

für LED-Retrofits als Ersatz bisheriger 40/60W-Glühbirnen und<br />

0,2 W (60 mA) für LED-Lichtleisten. Beide Weißlicht-Top-View-<br />

LEDs seien flach (5,6 mm x 3 mm x 0,65 mm) und über die<br />

Farbtemperaturbreite (ANSI) von warmen 2.700 K bis kühlen<br />

6.500 K erhältlich. Der CRI beträgt laut Hersteller mindestens<br />

80 Ra, und die Lichtleistung soll bei 50/55 Lumen (warm/kalt)<br />

liegen. Die 0,5-W-Ausführung erzielt bei 5.700 K eine<br />

Lichtausbeute von 115 lm/W, so Everlight.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>605<br />

– Hohes Ausschaltvermögen von 1500 A<br />

– Hohe Nennspannungen von bis zu 277 VAC / 250 VDC<br />

– Kompaktes, quaderförmiges Design: 5.3 x 16 mm<br />

umt-h.schurter.ch<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

31


OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | ABENTEUER FORSCHUNG<br />

Daten nehmen rasant Fahrt auf<br />

Immer mehr Daten sind heutzutage im Internet unterwegs. Das erfordert auch immer mehr<br />

Bandbreite und steigert den Energieverbrauch. Eine Neuentwicklung des KIT aus dem Bereich<br />

nanophotonische Bauelemente könnte das Internet schneller und energieeffizienter machen.<br />

TEXT: Kathrin Veigel, E&E FOTOS: Craftvision; Karlsruher Institut für Technologie<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>602<br />

Kommunikationsprozesse lassen sich mit photonischen<br />

Bauteilen schneller und gleichzeitig energieeffizienter gestalten.<br />

Vor allem Letzteres scheint dringend angeraten, denn bereits<br />

heute verbraucht die Informations- und Kommunikationstechnik<br />

mehr als zehn Prozent des gesamten Stroms in<br />

Deutschland, und der Datenverkehr wächst unaufhörlich. Die<br />

Entwicklung leistungsfähiger optischer Sender und Empfänger,<br />

die auf Mikrochips integriert sind, ist auch schon weit gediehen.<br />

Allerdings war es bislang noch nicht zufriedenstellend<br />

möglich, die Grenzen von Halbleiterchips optisch zu überbrücken.<br />

Nun hat ein Team von Forschern des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT) eine neuartige optische Verbindung<br />

zwischen Halbleiterchips entwickelt. „Photonic Wire Bonding“<br />

nennt sich das Ganze, und es soll hohe Datenübertragungsraten<br />

im Bereich einiger Terabit pro Sekunde ermöglichen. Bei<br />

ihrer Forschungsarbeit hatten die Wissenschaftler mit der<br />

32<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


ABENTEUER FORSCHUNG | OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />

Der Verlauf der Verbindung ist genau an Position<br />

und Orientierung der Chips angepasst.<br />

Schwierigkeit zu kämpfen, die Chips präzise zueinander auszurichten,<br />

damit ein Lichtwellenleiter in den anderen trifft,<br />

berichtet Christian Koos, Professor an den KIT-Instituten für<br />

Photonik und Quantenelektronik (IPQ) und für Mikrostrukturtechnik<br />

(IMT) sowie Mitglied des Centrums für Funktionelle<br />

Nanostrukturen (CFN).<br />

Diese Herausforderung sind die Forscher so angegangen:<br />

„Wir haben die Chips zunächst fixiert und dann einen Lichtwellenleiter<br />

auf Polymerbasis in genau passender Form strukturiert“,<br />

erklärt Professor Koos. Um den Verlauf der Verbindung<br />

an die Position und die Orientierung der Chips anzupassen,<br />

erarbeiteten die Karlsruher Wissenschaftler ein Verfahren<br />

zur dreidimensionalen Strukturierung des Lichtwellenleiters.<br />

Dabei griffen sie auf die so genannte Zwei-Photonen-Polymerisation<br />

zurück, die eine hohe Auflösung ermöglicht: Ein Femtosekundenlaser<br />

schreibt die Freiform-Wellenleiterstruktur<br />

direkt in ein Polymer, das sich auf der Oberfläche der Chips<br />

befindet. Für das Vorgehen verwendeten die KIT-Forscher ein<br />

Laserlithografiesystem der Firma Nanoscribe, einer Ausgründung<br />

des KIT.<br />

„Unsere Prototypen der ‚Photonic Wire Bonds‘ wiesen im<br />

Bereich der infraroten Telekommunikationswellenlängen um<br />

1,55 Mikrometer äußerst geringe Verluste und eine große Übertragungsbandbreite<br />

auf “, so Professor Koos. In ersten Experimenten<br />

gelang es den KIT-Wissenschaftlern, bereits Datenübertragungsraten<br />

von über fünf Terabit pro Sekunde zu erreichen.<br />

Als mögliche Anwendungsfelder ihrer „Photonic Wire<br />

Bonds“ geben sie komplexe Sender-Empfänger-Systeme zur<br />

optischen Telekommunikation an, aber auch ein Einsatz in der<br />

Sensorik und der Messtechnik sei möglich. Professor Christian<br />

Koos weist schließlich noch auf einen durchaus nützlichen<br />

Vorzug der KIT-Entwicklung hin: „Da sich die hochpräzise<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

Ausrichtung der Chips bei der Herstellung erübrigt, eignet sich<br />

das Verfahren hervorragend für die automatisierte Produktion<br />

in hohen Stückzahlen.“ In einem nächsten Schritt wollen die<br />

KIT-Forscher die „Photonic Wire Bonding“-Technologie nun<br />

zusammen mit Partnerfirmen in die industrielle Anwendung<br />

bringen. ☐<br />

TOUCH<br />

KEYPADS<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>602<br />

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IHRER TECHNIK<br />

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MITTENDRIN<br />

PROMOTION<br />

WELTWEIT VERFÜGBAR<br />

Digi-Key war immer der Distributor aus Thief River Falls, da das Unternehmen weltweit von<br />

einem einzigen Standort aus operierte. Was von weitem manchmal etwas seltsam anmutete, war<br />

durchaus sehr erfolgreich. Mit Mitarbeitern in Europa schlägt Digi-Key nun einen neuen Weg<br />

ein - ohne dabei das Bewährte aufzugeben.<br />

TEXT: Digi-Key FOTO: Chris_Lemmens; Digi-Key<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>401<br />

34<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PROMOTION<br />

MITTENDRIN<br />

Physikalische Präsenz erforderlich<br />

Das Geschäft des Distributors beschränkte sich bisher ausschließlich<br />

auf Entwickler, die man schnell und zuverlässig aus<br />

einem großen Angebot an Bauteilen belieferte - und was auch<br />

zu einem durchaus beachtlichen Wachstum führte. Jetzt will<br />

man aber zusätzlich weitere Bereiche erschließen, was eine gewisse<br />

physikalische Präsenz voraussetzt. Denn Digi-Key adressiert<br />

nun auch kleine und mittelständige Fertiger. „Wir wenden<br />

uns an Kunden mit einem „low volume/high mix“-Bedarf. Und<br />

diese Kunden legen Wert auf eine persönliche Partnerschaft<br />

mit Digi-Key“, erklärt Hermann W. Reiter, Sales Director Central<br />

Europe und EMEA Representative bei Digi-Key. Und zu<br />

dieser Partnerschaft gehört es dann eben auch, mit dem Kunden<br />

in seiner Landessprache kommunizieren zu können.<br />

Im Spaß hat Mark Larson, Präsident von Digi-Key, einmal<br />

gesagt, man müsse nur die Weltkarte umdrehen, dann sei Thief<br />

River Falls der Mittelpunkt der Welt. Für das Unternehmen<br />

galt diese Maxime aber auch ohne umgedrehte Karte. Die<br />

Kleinstadt in Minnesota war nicht nur Hauptquartier und Lager,<br />

sondern auch der einzige Standort weltweit. Das hat sich<br />

in den letzten Monaten deutlich geändert. Erstmals haben Mitarbeiter<br />

von Digi-Key Ihren festen Arbeitsplatz außerhalb der<br />

USA – und dafür gibt es gute Gründe.<br />

Aus diesem Grund hat das Unternehmen in Deutschland,<br />

Großbritannien, Israel, Skandinavien, und in Polen dedizierte<br />

Ressourcen geschaffen, die sich vor Ort um die Kunden kümmern<br />

und ihnen Digi-Keys einzigartiges Hybrid-Modell näher<br />

bringen. „Diese Mitarbeiter pflegen den direkten Kontakt mit<br />

unseren Kunden und helfen Ihnen dabei, die Vorteile unserer<br />

Services optimal zu nutzen“, erläutert Hermann Reiter das Konzept.<br />

„Kunden und Lieferanten haben lange danach gefragt, daher<br />

sind wir auch sehr stolz, jetzt diese lokalen Präsenzen anbieten<br />

zu können.“ Und das ist auch erst der Anfang: Schon in Kürze<br />

wird es weitere Mitarbeiter in Südeuropa und Frankreich geben.<br />

Eine weitere Expansion in Europa ist nicht ausgeschlossen.<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

35


MITTENDRIN<br />

PROMOTION<br />

Ein Teil des EMEA-Teams beim<br />

Antrittsbesuch in Thief River Falls.<br />

EMEA-Zentrale in München<br />

Während sich an den genannten Standorten ein Regional<br />

Sales Director um die Kundenbelange kümmert, hat in München<br />

eine größere Gruppe von Mitarbeitern ihre neue Heimat<br />

gefunden. Insgesamt 18 Branchenexperten kümmern sich hier<br />

um Kunden aus ganz Europa. „München ist sozusagen unser<br />

EMEA-Büro“, erklärt Hermann Reiter. „Das sind echte, mehrsprachige<br />

Branchenexperten, die wissen, wie sie dem Kunden<br />

dabei helfen können, komplexere Bestellungen, Forecasts und<br />

andere Herausforderungen, die sich aus größeren Volumen ergeben,<br />

zu bewältigen.“ Aus dem Münchner Büro heraus sollen<br />

zunächst vor allem Kunden in Zentraleuropa direkt betreut<br />

werden, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Fertigungs-Bereich.<br />

Mit Call Centern in Israel und den Niederlanden stehen<br />

aber auch in Europa Ansprechpartner für Entwickler zur Verfügung,<br />

die lediglich einzelne Bauteile benötigen. „Das ist der<br />

entscheidende Unterschied: Die Call Center kümmern sich um<br />

Einzelbestellungen und kleine Mengen, während die Regional<br />

Sales Direktoren und die Mitarbeiter im Münchner Büro dedizierte<br />

Kundenaccounts bearbeiten“, erklärt Hermann Reiter<br />

den Ansatz.<br />

Mehr als 41.000 Kunden hat Digi-Key in EMEA zu betreuen<br />

– keine einfache Herausforderung für das Unternehmen. Aber<br />

mit erfahrenen Branchenexperten wie Kris Haggstrom (Vice<br />

President of Strategic Customer Development, EMEA and Asia<br />

Pacific), David Mahal (Sales Director Israel und Russland, Ian<br />

Wallace (Sales Director Großbritannien und Irland und Hermann<br />

Reiter (Sales Director Zentraleuropa) steht ein starkes<br />

Team zur Verfügung, das dieser Aufgabe gewachsen ist. Eine<br />

wichtige Rolle spielt auch Ingrid Lauer, die als Sales Manager<br />

Production im EMEA Hub ein wichtiger Ansprechpartner für<br />

die Kunden aus dem Fertigungsbereich ist.<br />

Entwickler nicht vergessen<br />

Wichtig für Digi-Key ist dabei die Tatsache, dass man die<br />

Entwickler und die Kleinbestellungen nicht aus den Augen<br />

verliert, sondern das Geschäftsmodell lediglich erweitert und<br />

kontinuierlich optimiert. „Wir werden uns auch weiterhin um<br />

die Kunden kümmern, die maßgeblich für den Erfolg von Digikey<br />

verantwortlich sind: Die Entwickler“, so Hermann Reiter.<br />

„Aber wir erweitern unser Geschäft, um den gesamten Bereich<br />

vom Prototypen bis zur Produktion abzudecken. Mit dem<br />

Schlagwort „Prototype-to-Production“ beschreibt Digi-Key,<br />

dass man mit den Kunden vom einzelnen Bauteil bis zu einer<br />

Produktion von Klein- und mittleren Serien über den gesamten<br />

Prozess zusammenarbeitet und sie unterstützt. Die Menge<br />

der Bauteile spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Allerdings<br />

ist auch klar, dass Digi-Key nicht ins Volumengeschäft drängt.<br />

Und auch wenn keine klare Grenze für die Größe eines Accounts<br />

definiert ist, gilt doch das Motto: High Mix/Low Volume.<br />

Und das schließt die Massenfertigung beispielsweise von<br />

Smartphones aus. Aber, so betont Hermann Reiter, schließt<br />

das trotzdem nicht die Zusammenarbeit mit den ganz großen<br />

Playern aus. „Wir arbeiten dann mit einzelnen Unternehmensbereichen<br />

zusammen oder unterstützen bei bestimmten Projekten,<br />

die von unserem hybriden Ansatz und unserer Effizienz<br />

profitieren können“, erläutert Hermann Reiter die Vorgehensweise.<br />

„Das bedeutet, wir arbeiten durchaus mit den Tier1-<br />

Unternehmen zusammen, aber auf eine andere Art und Weise<br />

als es unsere Wettbewerber tun.“<br />

36<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


PROMOTION<br />

MITTENDRIN<br />

Ein Blick in das Münchner<br />

Büro von Digi-Key.<br />

Dass die Entwickler für Digi-Key nach wie vor eine maßgebliche<br />

Rolle spielen, zeigt sich auch an der Umsatzverteilung:<br />

Etwa 2/3 des Geschäftes machen nach wie vor die Kleinbestellungen<br />

aus, in der Produktion sind es derzeit 34 Prozent. Aber es<br />

ist nicht nur der Umsatz, der die Entwickler so wichtig für den<br />

Distributor macht - es ist vor allem das in vielen Jahren aufgebaute<br />

Verständnis für deren Bedürfnisse und daraus resultierend<br />

die Webseite und zahlreiche Tools, die den Entwicklern das<br />

Leben leichter machen. Diese Tools dienen auch als Basis für<br />

neue Tools, mit denen Kunden in der Produktion arbeiten, beispielsweise<br />

optimierte BOM-Tools. „Wir passen die Tools, die<br />

wir für die Entwickler kreiiert haben, für die Einkäufer an“, erklärt<br />

Hermann Reiter. „Diese neuen Tools sind der nächste<br />

Schritt in unserer Evolution vom Prototypen zur Produktion.<br />

Wir können auf dieser Basis aufbauen und diese Tools für die<br />

Bedürfnisse der größeren Kunden maßgeschneidert anpassen.“<br />

Synergien schaffen<br />

Und auch dabei spielen die Entwickler aus Sicht von Digi-<br />

Key eine wichtige Rolle, da sie der Ausgangspunkt einer Kundenbeziehung<br />

sein können, die sich eben von der Entwicklung<br />

bis zur Produktion erstreckt. „Wir gehen davon aus, dass es<br />

künftig eine engere Zusammenarbeit zwischen Entwicklern<br />

und Einkäufern geben wird - nicht zuletzt durch Online-Tools,<br />

wie wir sie zur Verfügung stellen“, so Hermann Reiter. „Die<br />

Preise sind transparenter, die Verfügbarkeit ist erkennbar -<br />

Entwickler und Einkäufer können gemeinsam die beste Lösung<br />

für ihr Unternehmen finden.“ Es ist absehbar, dass die<br />

Umsätze im Produktions-Umfeld deutlich zunehmen, vor allem<br />

in Europa. „Immer mehr Kunden erkennen, was wir für<br />

sie leisten können“, beschreibt Hermann Reiter die Situation.<br />

„Und das sind die Grundwerte von Digi-Key, die uns auch bei<br />

den Entwicklern erfolgreich gemacht haben: Die Verfügbarkeit,<br />

die Bandbreite unserer Produktpalette und time-to-market.<br />

Wenn neue Produkte veröffentlicht werden, auf die der<br />

Markt wartet, gehört Digi-Key zu den ersten, die sie liefern<br />

können.“ Und liefern heißt bei Digi-Key: Die Produkte werden<br />

noch am gleichen Tag verschickt und sind innerhalb von maximal<br />

vier bis fünf Tagen an jedem Ort der Welt. „Wir sind<br />

nach wie vor sehr stolz auf unser effizientes Liefermodell“, erklärt<br />

Hermann Reiter. „Wir vergleichen uns da gerne mit Amazon,<br />

einem anderen Unternehmen, das im E-Commerce sehr<br />

erfolgreich ist.“<br />

Nächster Schritt: Asien<br />

Nach der Expansion in Europa stellt sich relativ schnell die<br />

Frage nach weiteren Standort. Und da drängt sich der asiatische<br />

Markt zwangsläufig auf. Es verwundert daher wenig, dass<br />

Digi-Key auch diesen Markt schon fest im Blick hat. „Wir sind<br />

dabei, eine starke Präsenz auf dem chinesischen Festland und<br />

in Hongkong aufzubauen“, erklärt Hermann Reiter. „Wir werden<br />

mit einem signifikaten Team in China vertreten sein“.<br />

Eines wird sich aber auch in Zukunft nicht ändern: Das<br />

zentrale (und einzige) Lager von Digi-Key wird in Thief River<br />

Falls bleiben, ein Lager für EMEA oder eine andere Region ist<br />

nicht vorgesehen. Nur durch diese Bündelung der weltweiten<br />

Nachfrage ist es dem Distributor möglich, das weltweit größte<br />

Sortiment an sofort lieferbaren Produkten zu bieten. Und das<br />

ist nach wie vor das erklärte Ziel von Digi-Key - egal, ob es<br />

dabei um ein Bauteil oder um eine ganze Produktion geht. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>401<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

37


ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />

Die Alchemie des Wärmemanagements<br />

Speziell entwickelte und formulierte chemische Produkte werden in der Elektronikindustrie<br />

für ein breites Anwendungsspektrum genutzt. Bei LEDs kommen sie in Wärmemanagementanwendungen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

TEXT: Jade Bridges, Electrolube FOTO: Amriphoto<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>301<br />

Obwohl LEDs wesentlich effizienter als herkömmliche Beleuchtungsarten<br />

sind, geben sie dennoch etwas Wärme ab.<br />

Diese Wärme kann sich nachteilig auf die LED auswirken, sodass<br />

sie abgeführt werden muss, um sicherzustellen, dass die<br />

eigentlichen Vorteile dieser Technik gewahrt bleiben. Die Beibehaltung<br />

der richtigen Temperatur der LED kann nicht nur<br />

ihre Lebensdauer verlängern, sondern auch dazu führen, dass<br />

mehr Licht erzeugt wird, sodass zur Erreichung des gewünsch-<br />

ten Effekts weniger LEDs erforderlich sein könnten. Die Erhöhung<br />

der Betriebstemperatur kann auch einen nützlichen<br />

Effekt auf die Eigenschaften der LED haben. Werden jedoch<br />

übermäßige Temperaturen erreicht, kann es zu einem schädigenden<br />

Effekt, bis hin zum vollständigen Ausfall, kommen.<br />

Die Betriebstemperatur steht in unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit der Lebensdauer der LED; je höher die Temperatur,<br />

desto kürzer die Lebensdauer.<br />

38<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


EXPERTENBEITRAG | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Prinzipien der Wärmeübertragung<br />

Strahlung (die mithilfe eines elektromagnetischen Feldes<br />

übertragene Wärme) hat in der Regel bei der Wärmeübertragung<br />

der LED-Systeme einen sehr geringen Einfluss, da die Flächen<br />

relativ klein sind. Hier sind eher die Leitfähigkeit und die Wärmekonvektion<br />

von Bedeutung: Die Leitfähigkeit (per direktem<br />

Kontakt mit einer festen Masse übertragene Wärme – Fouriersches<br />

Gesetz) bezieht sich auf die Übertragung von Wärme zwischen<br />

der LED und dem Kühlkörper, wobei die Wärmekonvektion<br />

(Übertragung von Wärme mithilfe der Bewegung von Flüssigkeiten<br />

und Gasen – Newtonsches Gesetz) die Übertragung<br />

von Wärme von dem Kühlkörper an die Umgebungsluft meint.<br />

Das Newtonsche Gesetz der Kühlung besagt, dass das Ausmaß<br />

des Wärmeverlustes sich proportional zu dem Temperaturunterschied<br />

zwischen dem Körper und dessen Umgebung<br />

verhält. Daher gilt: Wenn die Temperatur einer Komponente<br />

steigt und die Gleichgewichtstemperatur erreicht, entspricht<br />

das Maß des Wärmeverlustes pro Sekunde der innerhalb der<br />

Komponente erzeugten Wärme. Hierdurch steigt das Maß der<br />

Abgabe von Wärme mit dem Umfang der Oberfläche, da die<br />

Abgabe von Wärme einer Komponente an ihre Umgebung über<br />

die Oberfläche erfolgt. Dies ist nun der Punkt, an dem Kühlkörper<br />

zum Einsatz kommen – mit unterschiedlicher Größe<br />

und Form lassen sich Kühlkörper so konzipieren, dass sie den<br />

Umfang der Oberfläche, mit dem Ziel einer maximalen Wärmeabgabe,<br />

erheblich vergrößern. Bei LED-Anwendungen werden<br />

oftmals Kühlkörper eingesetzt, die fest mit der Rückseite<br />

der Komponente verbunden sind. Idealerweise sollten diese<br />

Kontaktflächen perfekt anliegen und auf diese Weise die Effizienz<br />

der Wärmeabgabe erhöhen, jedoch ist das in der Regel<br />

nicht möglich. Im Ergebnis kommt es an den Verbindungsstellen<br />

zum Kühlkörper zur Ausbildung von Luftspalten, was die<br />

Effizienz der Wärmeübertragung erheblich verringert.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, das Wärmemanagement von<br />

LED-Produkten zu verbessern. Ein Lösungsansatz sind<br />

thermische Verbundstoffe wie Wärmeleitmaterialien, um<br />

Luftspalte zwischen den Kontaktflächen zu beseitigen und so


ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />

die Effizienz der Wärmeableitung zu<br />

verbessern. Solche Materialien wurden<br />

entwickelt, um die Spalte zwischen dem<br />

Gerät und dem Kühlkörper auszufüllen<br />

und den Wärmeleitwiderstand an dem<br />

Übergang zwischen den beiden Komponenten<br />

zu reduzieren. Dieses bewirkt einen<br />

schnelleren Wärmeverlust und eine<br />

geringere Betriebstemperatur des Gerätes.<br />

Aushärtende Produkte lassen sich<br />

ebenfalls als Verbundmaterial nutzen,<br />

wie zum Beispiel RTV-Silikone (Raum-<br />

Temperatur Vernetzend) oder Epoxidharze<br />

– die Entscheidung hängt oftmals<br />

von den Anforderungen an die Klebkraft<br />

des Verbundstoffes oder an die Betriebstemperatur<br />

ab. Feste Stoffe wie so<br />

genannte Gap-Pads- und Phase-Change-<br />

Materialien sind auch möglich, wenn ein<br />

dünnes Foliensubstrat verwendet wird.<br />

Daher sollten erste Überlegungen bei der<br />

Produktwahl dahingehend erfolgen, ob<br />

ein aushärtendes Produkt erforderlich<br />

ist, um den Kühlkörper entsprechend<br />

fest zu positionieren, oder ob ein nicht<br />

aushärtendes Material, wie Wärmeleitpaste<br />

eher passt, um die Option von<br />

Nacharbeiten zu ermöglichen.<br />

Silikonhaltige Produkte<br />

Silikonhaltige- und silikonfreie nicht<br />

aushärtende Produkte sind ebenfalls<br />

möglich. Silikonprodukte verfügen über<br />

eine höhere Temperaturgrenze von<br />

200 ˚C und aufgrund des verwendeten<br />

Silikon-Trägeröls über eine geringere<br />

Viskosität. Das führt zum nächsten<br />

Aspekt bei der Produktwahl, da einige<br />

auf Silikon basierende oder silikonhaltige<br />

Produkte für bestimmte Anwendungen<br />

nicht zugelassen sein könnten. Der<br />

Grund können verschiedene Faktoren<br />

sein wie die Anwendungsanforderungen,<br />

mögliche Probleme bei der Reinigung<br />

oder bei Verklebungen. Solche Probleme<br />

treten aufgrund der Migration von niedermolekularen<br />

Siloxanen auf; diese<br />

flüchtigen Bestandteile können die<br />

Oberflächenspannung des Substrates,<br />

auf das sie gelangen, verringern, sodass<br />

sich eine Reinigung oder ein Anhaften<br />

äußerst schwierig gestalten kann. Des<br />

Weiteren kann die Migration von niedermolekularen<br />

Siloxanen aufgrund ihrer<br />

elektrisch-isolierenden Natur zum Ausfall<br />

von elektronischen Komponenten<br />

führen. Bei Electrolube werden silikonhaltige<br />

Produkte ausschließlich dann<br />

eingesetzt, wenn niedermolekulare Komponenten<br />

überwacht werden und sich<br />

auf ein absolutes Minimum beschränken.<br />

Wärmeleitende Gießharze<br />

VERGLEICH VERSCHIEDENER WÄRMELEITMATERIALIEN<br />

thermisches Material spezifische Wärmeleitfähigkeit Wärmewiderstand Materialstärke Nacharbeiten möglich<br />

Klebstoffe gut gut hervorragend ausreichend<br />

Verbundstoffe oder Pasten gut hervorragend hervorragend hervorragend<br />

Gießharze gut gut gut ausreichend/schlecht<br />

Wärmeleit-Pads hervorragend ausreichend schlecht hervorragend<br />

Phasenübergang hervorragend gut ausreichend gut<br />

Eine weitere Option sind wärmeleitende<br />

Gießharze. Diese Produkte wurden entwickelt,<br />

um der Einheit Schutz vor<br />

äußeren Einflüssen zu bieten, gleichzeitig<br />

aber auch zu ermöglichen, dass die innerhalb<br />

des Gerätes entstehende Wärme an<br />

die Umgebung abgegeben werden kann. In<br />

diesem Fall wird das Gießharz zum eigentlichen<br />

Kühlkörper und leitet die Wärme<br />

vom Gerät weg. Solche Produkte lassen<br />

sich verwenden, um LEDs und die sie<br />

tragenden Leiterplatten von der Rückseite<br />

her zu vergießen und darüber hinaus die<br />

Leiterplatte auch mit einem Schutzüberzug<br />

zu versehen. Diese Gießharze enthalten<br />

wärmeleitende Füllstoffe, jedoch können<br />

das Basisharz, der Härter und andere<br />

Zusätze im Hinblick auf zahlreiche<br />

Optionen ausgetauscht und gegebenenfalls<br />

durch solche auf Epoxid-, Polyurethanund<br />

Silikon-Basis ersetzt werden.<br />

Die verschiedenen chemischen Optionen<br />

bieten eine Vielzahl von Eigenschaften,<br />

die je nach den Anforderungen<br />

der endgültigen Anwendung in Erwägung<br />

zu ziehen sind. So bietet beispielsweise<br />

ein Material aus Polyurethan eine<br />

ausgezeichnete Flexibilität, insbesondere<br />

bei niedrigen Temperaturen, was einen<br />

großen Vorteil gegenüber einem Epoxidmaterial<br />

darstellen kann. Ein Silikonharz<br />

kann diese Flexibilität bei niedrigen<br />

Temperaturen ebenfalls erfüllen, zeigt<br />

jedoch auch bei hohen Temperaturen<br />

eine hervorragende Leistungsfähigkeit,<br />

weit mehr als die anderen zur Verfügung<br />

stehenden chemischen Stoffe. Die Silikonprodukte<br />

sind in der Regel teurer.<br />

Epoxide sind sehr hart und bieten bei<br />

zahlreichen rauen Umgebungen einen<br />

exzellenten Schutz. Sie bestehen aus festen<br />

Materialien mit einem niedrigen<br />

Wärmeausdehnungskoeffizienten, und<br />

in einigen Fällen lässt sich das Produkt<br />

mit einem gewissen Maß an Flexibilität<br />

formulieren.<br />

Ungeachtet der Art des für das<br />

Wärmemanagement gewählten Produk-<br />

40<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


EXPERTENBEITRAG | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

tes gilt es, einige wichtige Eigenschaften<br />

zu berücksichtigen. Das können gängige<br />

Parameter sein, wie die Betriebstemperatur<br />

des Gerätes, die elektrischen Anforderungen<br />

oder die Verarbeitungsbeschränkungen,<br />

wie die Viskosität, die<br />

Aushärtungszeit etc. Andere Parameter<br />

sind für das Gerät wichtiger, und ein<br />

Wert allein mag unter Umständen für die<br />

Spezifizierung des geeigneten Produktes<br />

nicht ausreichend sein. Die spezifische<br />

Wärmeleitfähigkeit ist hierfür ein grundlegendes<br />

Beispiel. Gemessen in W/m K<br />

steht sie für die Fähigkeit eines Materials,<br />

Wärme zu leiten. Werte der spezifischen<br />

thermischen Leitfähigkeit des Materials<br />

befinden sich in den meisten Produktdatenblättern<br />

und geben einen guten<br />

Hinweis auf das Maß der zu erwartenden<br />

Wärme übertragung und ermöglichen<br />

einen Vergleich zwischen den verschiedenen<br />

Materialien. Jedoch resultieren<br />

diese Materialwerte allein nicht unbedingt<br />

in der effektivsten Wärmeübertragung.<br />

Hierzu ist mehr zu betrachten.<br />

Wärmeübertragung maximieren<br />

Der Wärmewiderstand, gemessen in<br />

Kxm2/W, verhält sich reziprok zur Wärmeleitfähigkeit<br />

und berücksichtigt die<br />

Schichtstärke des Materials zwischen den<br />

Flächen. Und obwohl er von den Kontaktflächen<br />

und dem jeweils ausgeübten<br />

Druck abhängt, lassen sich einige allgemeine<br />

Regeln ableiten, um die Wärmewiderstandswerte<br />

auf einem Minimum zu<br />

halten und somit die Effizienz der Wärmeübertragung<br />

zu maximieren. So wird beispielsweise<br />

ein Kühlkörper aus Metall<br />

eine erheblich höhere Wärmeleitfähigkeit<br />

haben als die zur Anbindung verwendete<br />

Wärmeleitpaste. Insofern ist es wichtig,<br />

dass nur eine dünne Schicht dieser Paste<br />

verwendet wird; eine dickere Schicht<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

erhöht in diesem Fall den Wärmewiderstand.<br />

Aus dem Grund ermöglichen<br />

geringere Einzelschichtstärken und höhere<br />

spezifische Wärmeleitfähigkeiten die<br />

bestmögliche Verbesserung der Wärmeübertragung.<br />

In einigen Fällen kann sich<br />

das Verwenden eines Materials mit einer<br />

höheren spezifischen thermischen Leitfähigkeit<br />

nachteilig auf den Kontaktwiderstand<br />

auswirken, sodass keine Verbesserung<br />

erreicht wird. Die Tabelle auf Seite<br />

28 gibt Hinweise zu den Unterschieden<br />

zwischen den Wärmeleitmaterialien, und<br />

inwieweit die Kombination von Eigenschaften<br />

eine größere Bedeutung als nur<br />

ein Wert allein hat.<br />

Stützt man sich bei der Produktwahl<br />

nur auf die spezifischen thermischen<br />

Leitfähigkeitswerte, ist die Anzahl der<br />

verschiedenen zur Verfügung stehenden<br />

Messtechniken ein weiterer Aspekt. Werden<br />

bei demselben Produkt unterschiedliche<br />

Testverfahren oder -parameter angewandt,<br />

kann dies zu völlig anderen<br />

Wärmeleitfähigkeitswerten führen und<br />

darin resultieren, dass sehr hoch erscheinende<br />

spezifische thermische Leitfähigkeitswerte<br />

in der Praxis in eine erheblich<br />

verminderte Effizienz in der Wärmeabgabe<br />

mündet. Electrolube bedient sich<br />

einer Variante der Wärmefluss-Methodik,<br />

die die beiden Werte separat misst,<br />

sodass man eine genaueres Messergebnis<br />

der spezifischen thermischen Leitfähigkeit<br />

des Materials erhält. Ungeachtet der<br />

eingesetzten Methode ist es unerlässlich,<br />

dass Produkte in Bezug auf ihre spezifische<br />

thermische Leitfähigkeit mit dem<br />

gleichen Verfahren verglichen werden. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>301<br />

Jade Bridges, European<br />

Technical Support Specialist<br />

Electrolube Ltd.<br />

kühlen schützen verbinden<br />

Elektromechanik für LEDs<br />

<br />

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Fischer Elektronik GmbH & Co. KG


ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | 6 TIPPS<br />

6 Tipps zur Auslegung<br />

einer automobilen<br />

Leitung für Hochvolt-<br />

Anwendungen<br />

Hochvolt-Leitung ist nicht gleich Hochvolt-Leitung. Jeder Automobilhersteller wünscht sich<br />

besondere Eigenschaften in puncto Leitfähigkeit, Flexibilität oder Dimensionierung.<br />

Kabelhersteller stimmen bei der Entwicklung eine Vielzahl von Parameter und Materialien<br />

aufeinander ab. Die folgenden Tipps helfen dabei, die geeignete Leitung zu finden.<br />

TEXT: Frank Harrmann, Leoni FOTOS: Aluxum; Grafvision<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>302<br />

Welcher Querschnitt wird für meine Applikation<br />

benötigt?<br />

Der erste Schritt zur geeigneten Hochvolt-Leitung<br />

besteht darin, den benötigten Leitungsquerschnitt<br />

festzulegen. Dieser ist vorrangig<br />

abhängig von dem zu übertragenden Strom. In<br />

einem typischen Hochvolt-Leitungssatz für Elektroautos<br />

beziehungsweise Hybrid-PKWs werden beträchtliche Leistungen<br />

von 250 Ampère und mehr übertragen. Um dies zu ermöglichen,<br />

müssen die verwendeten Leitungen entsprechend<br />

dimensioniert sein. Häufig wird ein Kabelhersteller von den<br />

Kunden mit der Frage nach einem geeigneten Querschnitt für<br />

seinen Anwendungsfall konfrontiert. Zur Beantwortung<br />

werden Informationen zum konstant fließenden Strom, zu<br />

eventuell vorhandenen Spitzenströmen und zur maximal<br />

vorliegenden Umgebungstemperatur, bei der die Leitung eingesetzt<br />

werden soll, benötigt. Die jeweilige Umgebungstemperatur<br />

beeinflusst zudem auch die Wahl der Isolations- und<br />

Mantelmaterialien. Mit diesen Angaben kann dann mithilfe<br />

eines Simulationstools die Temperatur des Leitermaterials in<br />

Abhängigkeit von der Stromstärke und der benötigte Querschnitt<br />

ermittelt werden. Generell sollte der Querschnitt so<br />

klein wie möglich gewählt werden, um aus kommerziellen<br />

Gründen Kupfer einzusparen, das Leitungsgewicht so gering<br />

wie möglich zu halten und so wenig Bauraum wie möglich für<br />

die Verlegung der Leitung zu benötigen.<br />

Welche Isolations- und Mantelmaterialien<br />

sollen eingesetzt werden?<br />

Die Wahl der Kunststoffe ist mindestens genauso<br />

wichtig wie die Festlegung des Kabelquerschnitts.<br />

Grundvoraussetzung ist, dass die<br />

eingesetzten Werkstoffe für die geforderte Einsatztemperatur<br />

der Leitung geeignet sind. In automobilen<br />

Normen (z. B. ISO 6722) sind Temperaturklassen angegeben,<br />

welche die Dauergebrauchstemperatur sowie Temperaturen<br />

zur Durchführung thermischer Prüfungen definieren. Je nach<br />

Temperaturklasse können unterschiedlichste Isolations- und<br />

Mantelwerkstoffe zum Einsatz kommen, deren Eigenschaften<br />

teils stark differieren. Fluorpolymere zeichnen sich beispiels-<br />

42<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


6 TIPPS | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

weise durch hohe chemische und mechanische Beständigkeit<br />

aus, allerdings ist das Material nicht sonderlich flexibel. Silikon<br />

ist besonders elastisch und biegsam, jedoch nicht gegen<br />

alle Medien beständig. Daher gilt es, die Werkstoffe gemäß<br />

den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs auszuwählen<br />

und aufeinander abzustimmen. Des Öfteren gibt es zusätzliche<br />

Vorgaben bzgl. der Verwendung von Additiven. Dies<br />

betrifft insbesondere halogenhaltige Materialien sowie Kunststoffe,<br />

deren flammwidrige Eigenschaften durch den Zusatz<br />

von Deca BDE erreicht werden. Einer der Gründe hierfür ist,<br />

dass sich ein zukünftiges Verbot des Einsatzes Deca-BDE-haltiger<br />

Flammschutzmittel auf dem amerikanischen Markt abzeichnet.<br />

Geschirmte oder ungeschirmte Leitung?<br />

Häufig wird eine Schirmung der Leitung<br />

benötigt, um diese vor äußeren elektrischen<br />

Störfeldern zu schützen. Geschirmte Leitungen<br />

finden ihren Einsatz etwa im Antriebsstrang<br />

und verbinden unter anderem den<br />

Elektromotor mit der Leistungselektronik oder den<br />

Leistungsverteiler mit der Hochvolt-Batterie. Ungeschirmte<br />

Leitungen werden überwiegend zur Leistungsübertragung<br />

innerhalb der Hochvolt-Batterie verwendet. Je nach Einsatzbereich<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten, Leitungen abzuschirmen:<br />

Für Anwendungen, bei denen eine sehr hohe Flexibilität<br />

und Torsionsbeständigkeit gefordert wird, eignet sich ein so<br />

genannter D-Schirm (Seilschirm) am besten. Dieser Schirm<br />

ist im Prinzip ein vereinfachtes, nicht verwobenes Geflecht,<br />

welches leicht zu kontaktieren ist. Zu beachten ist jedoch die<br />

geringere Schirmwirkung. Wenn vor allem gute EMV-Eigenschaften<br />

bei hoher Flexibilität verlangt sind, ist ein Geflechtschirm<br />

(C-Schirm), bestehend aus miteinander verwobenen,<br />

verzinnten Kupferdrähten, erste Wahl. Aufgrund der größeren<br />

Menge an Kupfer ist die Schirmwirkung sehr gut, jedoch<br />

macht sich dies auch im höheren Preis bemerkbar. Zur weiteren<br />

Steigerung der Schirmwirkung wird bei HV-Leitungen<br />

der C-Schirm häufig mit einem Folienschirm (B-Schirm),<br />

bestehend aus einer sich überlappenden Aluminium-kaschierten<br />

Folie, kom biniert.<br />

Anforderungen an erhöhte Flexibilität der<br />

Hochvolt-Leitung<br />

Für die Montage von Hochvolt-Leitungen ist<br />

eine sehr hohe Flexibilität der Kabel, nicht zuletzt<br />

aufgrund des engen Bauraumes oder<br />

Hochvolt-Bauteiles, von entscheidender Bedeutung.<br />

Gründe hierfür sind zum einen, dass der Verlegeraum für<br />

Leitungen während der Konstruktion tendenziell eher wenig<br />

Berücksichtigung findet. Zum anderen werden die Leitungen<br />

oftmals erst gegen Ende einer Entwicklungsphase final integriert.<br />

Um möglichst enge Biegeradien realisieren zu können,<br />

ist eine (hoch-)flexible Ausführung der Leitungen unumgänglich.<br />

Neben einer optimierten Geometrie des elektrischen Lei-<br />

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haben wir als Experten für Verbindungstechnik unsere Leistungsfähigkeit<br />

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Anforderungen und Wünsche unserer Kunden eingehen<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | 6 TIPPS<br />

ters im Kabelinneren (Litze) hat die Wahl des Isolations- und<br />

Mantelmaterials den größten Einfluss auf die Flexibilität der fertigen<br />

Leitung. Eine weiche Kunststoffmischung stellt eine geeignete<br />

Möglichkeit dar, die Flexibilität der Leitung signifikant zu<br />

steigern. Darüber hinaus kann sich bei geschirmten Leitungen<br />

das Design des verwendeten Schirmungstypen positiv auswirken<br />

und die flexiblen Eigenschaften weiter ver bessern.<br />

Auslegung der Geometrie für die geforderte<br />

Anwendung<br />

Je nach Einsatzgebiet kann eine Leitung gleichen<br />

Querschnitts ganz unterschiedlich aufgebaut<br />

sein. Ein klassisches Beispiel aus der Praxis<br />

ist der Einsatz einer Leitung für bewegte<br />

Anwendungen, insbesondere für viele Biegezyklen. Hier hat<br />

sich bewährt, Litzen mit sehr geringem Einzeldrahtdurchmesser<br />

zu verwenden. Diese brechen bedeutend später im Vergleich<br />

zu Standardlitzen, deren Einzeldrahtdurchmesser wesentlich<br />

größer ausfällt. Bei mehradrigen Leitungen wird durch<br />

probate Veränderung der Schlaglänge, die den Grad der Verdrillung<br />

der Adern bestimmt, eine Verbesserung der Flexibilität<br />

realisiert. Bei Verwendung eines C-Schirmes kann über<br />

dessen Geometrie zusätzlich Einfluss auf die Biegeeigenschaften<br />

genommen werden. Besser ist von vornherein einen D-<br />

Schirm zu verwenden, da dieser Schirmungstyp besonders für<br />

Dauer- und Torsionsbewegungen geeignet ist. Durch entsprechende<br />

Kombination verschiedener Folien, die als „Gleitschichten“<br />

wirken, können die flexiblen Eigenschaften weiter<br />

optimiert werden.<br />

Leitermaterial: Kupfer vs. Aluminium<br />

Kupferleitungen sind für den Einsatz in Hochvolt-<br />

Anwendungen nach wie vor Standard, jedoch<br />

sind Hochvolt-Leitungen mit Aluminiumleitern<br />

immer weiter auf dem Vormarsch. Einer der<br />

Gründe hierfür ist vor allem der gestiegene Kupferpreis.<br />

Von großer Bedeutung ist zudem die Gewichtsersparnis<br />

beim Einsatz von Aluminiumleitungen im Vergleich zu Kupferleitungen.<br />

Bei Elektroautos muss angesichts der wuchtigen Batterie<br />

bei anderen Komponenten wie Karosserie oder Leitungssatz Gewicht<br />

verringert werden. Leider bietet der Alternativwerkstoff<br />

Aluminium nicht nur Vorteile. Aufgrund der schlechteren elektrischen<br />

Leitfähigkeit muss für die gleiche Leistungsübertragung ein<br />

größerer Querschnitt gewählt werden. Beispielsweise wird eine<br />

Kupferleitung mit einem Querschnitt von 50 mm2 durch eine Aluleitung<br />

mit einem Querschnitt von 85 mm2 ersetzt. Aus diesem<br />

Grund wird mehr Bauraum zur Verlegung der Leitungen benötigt,<br />

der bereits bei der Konstruktion der Kabelkanäle einkalkuliert<br />

werden muss. Bedenkt man, dass hinsichtlich des größeren Durchmessers<br />

auch mehr Material für Isolation und Mantel sowie mehr<br />

Kupfer für die Schirmung verwendet wird, fällt die Gewichtsersparnis<br />

geringer aus als vielleicht erwartet. Dennoch lässt sich<br />

durch die Verwendung von Aluminium eine Gewichtseinsparung<br />

von bis zu 40 Prozent erzielen. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>302<br />

44<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


INNOVATIONEN | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Jetzt UL-zertifiziert<br />

Die EMV-Kabelverschraubungen Blueglobe TRI hat die Zertifizierung für<br />

Cat.-7A-Anwendungen sowie die UL-Zertifizierung erhalten, wie<br />

Pflitsch berichtet. Diese EMV-Kabelverschraubungen haben<br />

Herstellerangaben zufolge innenliegende Ringfedern und<br />

eine 360°-Kontaktierung zum Kabelschirm. Zudem sind<br />

sie mit einer Triangel-Kontaktfeder kombiniert. Die Kabelverschraubungen sind in den<br />

Größen von M16 bis M63 in Messing, Edelstahl 1.4305 und 1.4571 erhältlich. Bei der<br />

Montage soll sich das Kabel nach Freilegung des Schirmgeflechts durch die Verschraubung<br />

schieben lassen, wobei sich die Triangelfeder sofort um das Schirmgeflecht legt,<br />

ohne dass die Druckschraube angezogen werden muss. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>304<br />

Verbindung ohne Schutzkappe<br />

Bei den Steckverbindern der Serie 770 NCC (Not Connected Closed) von<br />

Binder (Vertrieb: MC Technologies) ist die Schnittstelle im ungesteckten<br />

Zustand verschlossen. Bei dem Steckverbinder schließt ein Deckel den<br />

Kontaktbereich ab und schützt ihn gegen Eindringen von Wasser, Schmutz<br />

und Fremdkörpern. Die Kontaktelemente sind laut Hersteller durch<br />

diese Verschlusstechnik berührungssicher verschlossen und damit<br />

auch gegen Manipulation geschützt. Auf Grund seiner dichten<br />

Eigenschaften sollen die Steckverbinder vor allem in der Medizinund<br />

Messtechnik zur Anwendung kommen.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>303<br />

Mini-Schnellstecker für’s Flugzeug<br />

Der Miniatur-Schnellstecker MicroComp Quicklatch von Soriau soll zu<br />

100 Prozent aus Verbundwerkstoff hergestellt sein, der vor allem für<br />

den Einsatz für Bordunterhaltungsbildschirme in Verkehrsflugzeugen<br />

vorgesehen ist. Er soll 32 Prozent kleiner und 45 Prozent<br />

leichter sein als ein D-Sub und die Einsparung eines Gewichts-<br />

Äquivalents eines Fahrgastes in modernen zivilen Verkehrsflugzeugen<br />

ermöglichen. Der Schnellstecker ist laut Anbieter kompatibel mit<br />

Gigabit-Ethernet-Netzwerken und kann Signale an jeden Bildschirm senden.<br />

Die Nickel-Beschichtung schützt gegen Blitz- und elektromagnetische Störungen, und die<br />

Gestaltung sowie das Abschirmungsniveau ermöglichen es dem Stecker laut Hersteller bis zu<br />

vier 100-MBit/s-Ethernet-Leitungen mit zu unterstützen. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>305<br />

Sie können es<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

45


Auf der Suche nach<br />

dem Wundermittel<br />

46


ABENTEUER FORSCHUNG | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

<br />

<br />

<br />

Heißt die Wunderwaffe der Elektronik Graphen? Ist dieses<br />

Material tatsächlich der Silizium-Killer? Ein Überblick über ein<br />

Material zwischen Wunsch und Wirklichkeit.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTO: Duncan1890<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>202<br />

Das Ende von Moore‘s Law wird nun<br />

schon seit einer Weile prognostiziert – und<br />

der maßgebliche Faktor dafür sind die<br />

endlichen Möglichkeiten von Silizium.<br />

Denn trotz der Erforschung zahlreicher<br />

Substitute ist Silizium nach wie vor erste<br />

Wahl, wenn es um Halbleiter geht. Seit geraumer<br />

Zeit wird nun aber Graphen als<br />

neues Allheilmittel für Halbleiter propagiert.<br />

Nahezu täglich präsentieren Wissenschaftler<br />

weltweit neue, beeindruckende<br />

Forschungsergebnisse. Aber wie viel davon<br />

ist Wunschtraum und was ist wirklich<br />

realisierbar? Ist Graphen tatsächlich ein<br />

Wundermittel oder handelt es sich wieder<br />

einmal nur um einen Hype?<br />

Vom Kohlenstoff zum Halbleiter<br />

Bei Graphen handelt es sich um eine<br />

Modifikation des Kohlenstoffs mit zweidimensionaler<br />

Struktur, in der jedes<br />

Kohlenstoffatom von drei weiteren umgeben<br />

ist, so dass sich ein bienenwabenförmiges<br />

Muster ausbildet. Da Kohlenstoff<br />

vierwertig ist, müssen dabei pro<br />

Wabe drei Doppelbindungen auftreten,<br />

die allerdings nicht lokalisiert sind. Am<br />

Rand einer Wabe müssen andere Atomgruppen<br />

angedockt sein, die aber kaum<br />

Einfluss auf die Eigenschaften des Graphens<br />

haben.<br />

Graphen verfügt über einige außergewöhnliche<br />

Eigenschaften, zum Beispiel<br />

sind die Kristalle extrem steif und<br />

fest. Die Zugfestigkeit ist höher als die<br />

von Stahl, es ist das stärkste derzeit bekannte<br />

Material der Welt. Mit 72 Milligram<br />

pro Quadratmeter ist es aber<br />

gleichzeitig auch extrem leicht.<br />

Richtig interessant wird es dann bei<br />

Zweilagensystemen aus Graphen, die ein<br />

halbleitendes Verhalten ähnliche wie Silizium<br />

zeigen. Sie verfügen allerdings<br />

über eine Bandlücke, die man durch<br />

elektrische Felder systematisch verändern<br />

kann. Auch gerolltes Graphen, die<br />

so genannten Kohlenstoffnanoröhren<br />

(carbon nanotubes) sind für die Elektronik<br />

extrem interessant.<br />

Nanoröhren ordnen<br />

Diese kleinen Nanoröhren sind etwa<br />

1.000-mal leitfähiger als Kupfer – also<br />

der ideale Kandidat für den Silizium-<br />

Nachfolger. Eine große Herausforderung<br />

besteht darin, die Nanoröhren in einem<br />

Muster anzuordnen, wie man es für einen<br />

integrierten Schaltkreis benötigt.<br />

Im klassischen Herstellungsverfahren<br />

werden Silizium-Wafer zwischen Lagen<br />

aus nicht-leitendem Material gelegt,<br />

dann werden mit Hilfe von Chemikalien<br />

oder Laser Pfade und Transistoren in das<br />

Silizium geätzt. So einfach machen es die<br />

Nanoröhren den Forschern nicht. Daher<br />

<br />

<br />

<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | ABENTEUER FORSCHUNG<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber Kilian Müller<br />

Redaktion Chefredaktion: Michael Brunn (verantwortlich, -17); Redaktion: Kathrin Veigel (-14)<br />

Freie Mitarbeiter Roland R. Ackermann, Dominik Gierke, Miriam Leunissen-Weikl, Olaf Meier;<br />

eue.redaktion@publish-industry.net<br />

Anzeigen Anzeigenleitung: Saskia Albert (verantwortlich, -50); Media Sales: Corinna Brodersen (-24);<br />

Anzeigenpreisliste: vom 01.01.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

Teamassistenz Ronny Hänsch (-68)<br />

Disposition Ilka Gärtner (-33); dispo@publish-industry.net<br />

Marketing & Vertrieb Anja Müller<br />

Herstellung Veronika Blank<br />

Verlag publish-industry Verlag GmbH, Nymphenburger Straße 86, 8<strong>06</strong>36 München, Germany<br />

Tel. +49.(0)89.50 03 83-0, Fax +49.(0)89.50 03 83-10, info@publish-industry.net, www.publish-industry.net<br />

Geschäftsführung Kilian Müller, Frank Wiegand<br />

Leser- & Aboservice Tel. +49.(0)61 23.92 38-25 0, Fax +49.(0)61 23.92 38-2 44; leserservice-pi@vuservice.de<br />

Abonnement Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung der E&E (derzeit 9 Ausgaben pro Jahr inkl.<br />

redaktioneller Sonderhefte und Messe-Taschenbücher) sowie als Gratiszugabe das jährliche, als Sondernummer<br />

erscheinende E&E-Kompendium.<br />

Jährlicher Abonnementpreis<br />

Ein JAHRES-ABONNEMENT der E&E ist zum Bezugspreis von 57,60 € inkl. Porto/Versand innerhalb Deutschland und<br />

MwSt. erhältlich (Porto Ausland: EU-Zone zzgl. 11,25 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 33,75 € pro Jahr, restliche Welt<br />

zzgl. 67,50 € pro Jahr). Jede Nachlieferung wird zzgl. Versandspesen und MwSt. zusätzlich berechnet. Im Falle höherer<br />

Gewalt erlischt jeder Anspruch auf Nachlieferung oder Rückerstattung des Bezugsgeldes. Studentenabonnements sowie<br />

Firmenabonnements für Unternehmen, die E&E für mehrere Mitarbeiter bestellen möchten, werden angeboten. Fragen und<br />

Bestellungen richten Sie bitte an leserservice-pi@vuservice.de<br />

Gestaltung & Layout Schmucker-digital, Hohenlindner Straße 22, 85622 Feldkirchen, Germany<br />

Druck Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54,<br />

85354 Freising, Germany<br />

Nachdruck Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />

beim Verlag. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Online-Stellung<br />

redaktioneller Beiträge nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

ISSN-Nummer 1869-2117<br />

Postvertriebskennzeichen 30771<br />

Gerichtsstand München<br />

Der Druck der E&E erfolgt auf<br />

FSC ® -zertifiziertem Papier, der Versand<br />

erfolgt CO 2<br />

-neutral.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin<br />

FIRMEN UND ORGANISATIONEN IN DIESER AUSGABE<br />

Firma<br />

Seite<br />

Analog Devices ............................................22, 26<br />

Apple ................................................................50<br />

Asus .................................................................50<br />

Avago ...............................................................31<br />

Basista Leiterplatten .........................................19<br />

Beta Layout .......................................................53<br />

Binder ...............................................................45<br />

BJZ ...............................................................3. US<br />

Börsig ........................................................61, 63<br />

Circuit Design ......................................................3<br />

Compaq ............................................................50<br />

Data Modul .......................................................31<br />

DEC ..................................................................50<br />

Digi-Key ...........................................................34<br />

Display Elektronik ..............................................33<br />

EA Elektro-Automatik .........................................27<br />

Electrolube ........................................................38<br />

Epson ...............................................................52<br />

Everlight ...........................................................31<br />

Farnell ..............................................................10<br />

Fauscher ...........................................................54<br />

Fischer Elektronik ..............................................41<br />

Fraunhofer IAF ...................................................15<br />

Fuji Electric Europe ............................................26<br />

Fujitsu Semiconductor .......................................18<br />

Georg Schlegel .................................................44<br />

GlobTek ..........................................Cover Ad, 4, 25<br />

Harting ..............................................................39<br />

Hartmann Codier ..............................................45<br />

HP ....................................................................50<br />

IBM ...................................................................50<br />

Infineon .............................................................52<br />

Intel ............................................................46, 50<br />

KIT ..............................................................15, 32<br />

Kontron .............................................................59<br />

Kunze Folien .......................................................6<br />

Lapp Kabel ........................................................42<br />

Firma<br />

Seite<br />

Lenovo ..............................................................50<br />

MES Electronic Connect .....................................43<br />

Micro-Epsilon ...................................................55<br />

Microsoft ...........................................................50<br />

Moxa .................................................................58<br />

MSC .................................................................51<br />

Murata ..............................................................25<br />

Nanscribe ..........................................................32<br />

Nordic Semiconductor .......................................18<br />

Nortell ...............................................................50<br />

Omicron ............................................................57<br />

Ortustech ..........................................................31<br />

Osram ...............................................................28<br />

Panasonic .........................................................18<br />

Pflitsch .............................................................45<br />

Phoenix Contact ......................................2. US, 62<br />

Proton Electrotex ........................................23, 26<br />

Recom ........................................................25, 26<br />

Renesas ............................................................52<br />

Rohm ................................................................26<br />

Rutronik ......................................................18, 29<br />

Samsung ............................................... 15, 28, 46<br />

Schurter ............................................................31<br />

SE Spezial-Electronic .........................................47<br />

Sony .................................................................50<br />

Souriau .............................................................45<br />

STMicroelectronics ............................................18<br />

Syslogic ......................................................52, 54<br />

TDK-Lambda .....................................................25<br />

Tecnotron Elektronik .........................................49<br />

Toshiba Electronics ............................................17<br />

TQ-Group ............................................................5<br />

TSMC ................................................................46<br />

Würth Elektronik ..........................................15, 26<br />

Ziehl-Abegg ..................................................4. US<br />

Die ideale kristalline Struktur von Graphen ist ein sechseckiges<br />

Gitternetz. (AlexanderAlUS (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)<br />

or GFDL (http://www.gnu.<br />

org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons).<br />

hat man bei IBM einen anderen Lösungsweg gewählt: Auf einem<br />

traditionellen Wafer deponierten sie eine Lage Hafnium<br />

auf dem Silizium. Die Nanoröhren wurden in eine Chemikalie<br />

getaucht, die sie wasserlöslich machte. Nun wurde der Hafnium-Wafer<br />

zunächst in die Nanoröhren-Lösung und dann in<br />

eine zweite Chemikalie getaucht, die am Hafnium haftete und<br />

die Nanoröhren binden sollte. Nun richteten sich die Nanoröhren<br />

sozusagen selbständig an den in den Wafer geätzten<br />

Pfaden aus und ließen sich zu Speicher und Prozessoren mit<br />

mehr als 10.000 Prozessoren verarbeiten – bei einem Abstand<br />

von etwa 150 bis 200 Nanometern. Das ist nicht nur angesichts<br />

der derzeit üblichen 22 Nanometer alles andere als beeindruckend<br />

– für die Forschung aber ein dramatischer Schritt nach<br />

vorne. Und davon abgesehen verfügten die ersten ICs auch<br />

nicht über die 1,4 Milliarden Transistoren, mit denen ein handelsüblicher<br />

Prozessor heute bestückt ist.<br />

Theoretisch können sich also die künftigen ICs durch<br />

chemische Reaktionen selber herstellen. Aber die Nanoröhren<br />

haben noch weitere entscheidende Vorteile. Sie ermögliche<br />

deutlich kleinere Schaltkreise, was gleichzeitig eine geringere<br />

Leistungsaufnahme, eine geringere Wärmeentwicklung und –<br />

bei mobilen Geräten – eine längere Batterielaufzeit mit sich<br />

bringt. Zudem soll Graphen theoretisch Taktraten von bis zu<br />

1.000 GHz ermöglichen – ein Vielfaches von dem, was heutige<br />

ICs können. Praktisch halten Forscher 8 bis 9 GHz für realistisch<br />

– bei etwa einem Drittel der Leistungsaufnahme aktueller<br />

Chips.<br />

48<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


ABENTEUER FORSCHUNG | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

Was in der Theorie schon sehr überzeugend klingt, wird in<br />

der Praxis noch eine Weile auf sich warten lassen.<br />

Praxisprobleme<br />

sicher noch auf längere Sicht erheblich höhere Kosten gegenüber.<br />

Bis die neue Wunderwaffe sich also behaupten kann, wird noch<br />

einige Zeit vergehen – in der das Silizium seine noch vorhandene<br />

Reserven ausreizen kann. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>202<br />

So gibt es derzeit beispielsweise<br />

noch keine Fertigungsprozesse<br />

für die Massenproduktion.<br />

Zudem müssten die<br />

Halbleiter-Fabs auf die neuen<br />

Prozesse umgerüstet werden –<br />

soweit dies möglich ist. Im<br />

schlimmsten Falle würde das<br />

neue Material auch komplett<br />

neue Fabs erfordern. Und die<br />

sind bekanntermaßen so exorbitant<br />

teuer, dass sie sich<br />

außer Intel, Samsung und<br />

Auftragsfertigern wie TSMC<br />

niemand leisten kann.<br />

Ein weiteres Problem besteht<br />

laut den Marktforschern<br />

von IDTech darin, dass es zahlreiche<br />

unterschiedliche Graphen-Typen<br />

gibt, die unterschiedliche<br />

Eigenschaften aufweisen<br />

und damit auch für unterschiedliche<br />

Anwendungen<br />

relevant sind. Auch der Herstellungsprozess<br />

des Materials<br />

kann unterschiedlich sein. Was<br />

einerseits einen Vorteil durch<br />

die größere Flexbilität bietet,<br />

führt auf der anderen Seite zu<br />

einer gewissen Unsicherheit,<br />

wofür man sich denn nun letztlich<br />

entscheiden soll. Zudem<br />

gibt es bisher keine spezifischen<br />

Anwendungen für Graphen, es<br />

ist primär als Ersatz für Materialien<br />

in existierenden Anwendungen<br />

gedacht – wie beispielsweise<br />

den ICs. Hier stehen die<br />

Vorteile, die das Material bietet,<br />

Hohe Ansprüche?<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

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AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | TRENDREPORT<br />

Mit Blitz und Donner zu<br />

schnelleren Verbindungen<br />

Seit fast 20 Jahren hat sich USB als preiswerte Schnittstelle für Computer, Peripheriegeräte<br />

und zahlreiche Konsumeranwendungen etabliert. Nachdem die Schnittstelle lange Zeit nahezu<br />

konkurrenzlos war, gibt es nun mit Thunderbolt einen ersten echten Konkurrenten.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Jauhari1; Intel<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>201<br />

USB als preiswerte bi-direktionale<br />

Schnittstelle wurde 1994 von Compaq,<br />

DEC, IBM, Intel, Microsoft, NEW und<br />

Nortell ins Leben gerufen. Die Verbindung<br />

von Peripheriegeräten mit dem PC<br />

sollte dadurch erleichtert werden. USB<br />

dient dabei sowohl zur Kommunikation<br />

als auch zur Stromversorgung der angeschlossenen<br />

Geräte.<br />

Mehr als 10 Milliarden Geräte weltweit<br />

verfügen inzwischen über eine USB-<br />

2.0-Schnittstelle, jährlich kommen etwa<br />

drei Milliarden weitere hinzu. Bereits<br />

2008 wurde der abwärtskompatible Nach-<br />

folgerstandard USB 3.0 verabschiedet.<br />

Eine ähnliche Verbreitung wie USB 2.0<br />

hat der neue Standard bisher allerdings<br />

nicht erreicht.<br />

Hinter der neuen Schnittstelle Thunderbolt<br />

stehen mit Apple und Intel zwei<br />

echte Schwergewichte. Und Apple ist der<br />

auch der einzige Hersteller, der die Schnittstelle<br />

in seinen Macs und Macbooks verbaut.<br />

Allerdings haben einige andere wichtige<br />

Hersteller bereits die Unterstützung<br />

von Thunderbolt angekündigt beziehungsweise<br />

sogar schon umgesetzt. Von Asus,<br />

HP und Lenovo gibt es erste Laptops mit<br />

Thunderbolt, Sony hat entsprechende Vaios<br />

angekündigt.<br />

Doppelt so schnell wie USB 3.0<br />

Der entscheidende Vorteil, den Thunderbolt<br />

gegenüber USB bietet, ist die<br />

Übertragungsgeschwindigkeit. Die Nachfrage<br />

nach schnelleren Schnittstellen ist<br />

letztlich auch der Grund, warum Thunderbolt<br />

überhaupt eine Rolle spielt. Während<br />

USB 2.0 es auf gemütliche 480 MBit/s<br />

bringt (ähnlich wie die bereits in Vergessenheit<br />

geratene Firewire-Schnittstelle)<br />

und USB 3.0 mit 4,7 GBit/s fast zehnmal<br />

50<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


TRENDREPORT | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

Die Thunderbolt-Technologie im Überblick<br />

schneller ist, kommt Thunderbolt in der<br />

ersten Generation auf bis zu 10 GBit/s. In<br />

der von Intel für 2014 angekündigten<br />

zweiten Generation soll die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

auf 20 GBit/s verdoppelt<br />

werden. Damit bietet sich die<br />

Schnittstelle für alle Geräte an, die von<br />

schnellen I/Os profitieren – etwas RAID-<br />

Systeme, HD Media Capture und Displays.<br />

Stromversorgung inklusive<br />

Dabei bietet Thunderbolt aber nicht<br />

nur eine schnelle Datenübertragung, sondern<br />

kann angeschlossene Geräte mit bis<br />

zu 10 Watt versorgen. Das ist mehr als<br />

doppelt so viel wie bei USB 3.0. Der<br />

Thunderbolt-Stecker ist zudem deutlich<br />

kleiner als der USB-Stecker, wovon vor<br />

allem kleine portable Geräte wie Ultrabooks<br />

oder Tablets profitieren.<br />

Thunderbolt ist eine serielle Datenschnittstelle<br />

auf Kupferbasis. Da es sich<br />

aber um aktive Kabel mit Prozessoren im<br />

Stecker handelt, können künftig auch optische<br />

Kabel verwendet werden. Die<br />

Thunderbolt-Spezifikation vereint die<br />

Protokolle PCI Express und DisplayPort.<br />

So können gleichzeitig bi-direktional Daten<br />

und Display-Signale über ein einzelnes<br />

Kabel übertragen werden.<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

Das Thunderbolt-Kabel besteht aus<br />

fünf Drähten. Einer davon dient dem Management,<br />

die anderen vier sind in zwei<br />

Paare aufgeteilt. Jeweils ein Draht dient<br />

dem Input, der andere dem Output,<br />

woraus sich zwei bi-direktionale Full-<br />

Duplex-Kanäle ergeben. Aktive Thunderbolt-Kabel<br />

sind mit einem Treiber-Chip<br />

im Stecker ausgestattet – derzeit werden<br />

noch bis zu zwölf Chips verbaut. Controller<br />

im Host und in der Peripherie multiplexen<br />

die Daten von den zwei Protokollen<br />

im Transport-Layer und de-multiplexen<br />

sie an ihrem Ziel. Daher werden verschiedene<br />

Geräte gleichzeitig unterstützt.<br />

Wenig Unterstützung<br />

Neben der derzeit noch fehlenden<br />

Unterstützung scheitert Thunderbolt bisher<br />

vor allem an einem Aspekt: den Kosten.<br />

Während ein USB-Kabel kaum mehr<br />

als einen Euro kostet, schlägt ein Thunderbolt-Kabel<br />

von Apple mit 39 Euro zu<br />

Buche. Hinzu kommt, dass die Kabel maximal<br />

drei Meter lang sein können – erst<br />

mit optischen Kabeln werden zehn Meter<br />

möglich sein.<br />

Was für den durchschnittlichen Apple-Nutzer<br />

kein Problem darstellt, könnte<br />

an anderer Stelle durchaus über den<br />

Markterfolgt von Thunderbolt entscheiden.<br />

Denn bei diesen Preisen wird man<br />

sich sowohl als Entwickler als auch als<br />

Anwender die Frage stellen, ob die USB-<br />

Geschwindigkeit nicht vielleicht doch<br />

ausreicht. ☐ > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>201<br />

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AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | INNOVATIONEN<br />

AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

Geringer Energieverbrauch<br />

Die 16-Bit Flash-Mikrocontroller der<br />

S1C17W00-Baureihe von Epson<br />

sollen sich bis zu einer Versorgungsspannung<br />

von 1,2 V betreiben lassen.<br />

Die Bauteile sind gemäß Hersteller<br />

für tragbare batteriebetriebene<br />

Geräte geeignet. Der Energieverbrauch<br />

im Ruhemodus liege bei<br />

0,15 μA bei einer Versorgungsspannung<br />

von 3 V. Durch einen internen DC/DC-Abwärtswandler, mit dem<br />

interne Betriebsspannungen der Mikrocontroller energetisch optimiert<br />

werden, erreichen die MCUs einen Stromverbrauch von 0,3 μA im Halt-<br />

Modus bei aktivem 32-kHz-Taktgeber und einen Stromverbrauch von<br />

4 μA im 32-kHz-Betriebsmodus, so Epson > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>203<br />

LNA mit reduzierter Rauschzahl<br />

Der Low-Noise-Amplifier BGA825L6S für Global-Navigation-Satellite-<br />

System-Applikationen bietet eine Rauschzahl von 0,6 dB, hohe Linearität<br />

und Verstärkung sowie eine geringe Stromaufnahme, so der Hersteller<br />

Infineon. Das Bauteil arbeitet Herstellerangaben zufolge mit einem<br />

Eingangsspannungsbereich von minimal 1,5 bis maximal 3,6 V. Es soll<br />

die Empfindlichkeit erhöhen, eine höhere Immunität gegenüber<br />

Störsignalen außerhalb des Frequenzbandes bieten und den Filter-<br />

Aufwand reduzieren. Die Rauschzahl des LNA gibt der Hersteller mit<br />

0,6 dB an, der IIP3-oob-Wert (Out-of-Band Input Intercept Point dritter<br />

Ordnung am Eingang) liege bei +8 dBm. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>204<br />

Referenzplattform für 32-Bit-MCUs<br />

Renesas’ aktuelle Referenzplattform für die 32-Bit Mikrocontroller der RX21A-Gruppe soll für<br />

intelligente Stromzähler mit erweitertem Funktionsumfang ausgelegt sein. Die Referenzplattform<br />

enthält laut Hersteller eine komplette Umgebung zur Entwicklungsunterstützung<br />

einschließlich einer Middleware für Leistungsmessungen und Kalibrierungswerkzeuge. Zu den<br />

Hardware-Merkmalen zählen ein modulares Design mit Unterstützung für Drehstrombetrieb mit<br />

vier Leitungen sowie Einphasenbetrieb und konfigurierbare Sensor-Typen einschließlich eines<br />

Stromwandlers. So soll der Zähler in einem Nennspannungsbereich von 230 V mit 50 Hz bis 60 Hz<br />

Netzfrequenz und einem Messbereich von 100 mA bis 100 A arbeiten.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>205<br />

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und einer Vielzahl von Schnittstellen wählen. Allen<br />

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52<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


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BAHNTECHNIK | HINTER DEN KULISSEN<br />

54<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />

Gespür für freie Strecken<br />

Hat die Kollision zweier Züge bei der Modelleisenbahn noch<br />

einen gewissen Unterhaltungscharakter, ist sie in der Realität eine<br />

Katastrophe. Sensoren sorgen dafür, dass die Gleise frei bleiben.<br />

TEXT: Patrik Hellmüller, Syslogic FOTOS: Trista Weibell, Frauscher Sensortechnik<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>701<br />

Achszählsysteme zur Gleisfreimeldung<br />

sind neben der Sensortechnik zur<br />

Raddetektion das wichtigste Standbein<br />

der oberösterreichischen Frauscher Sensortechnik<br />

GmbH. Die Funktionsweise<br />

der Achszählsysteme basiert auf dem<br />

Ein- und Auszählen von Achsen in definierten<br />

Gleis- oder Weichenabschnitten<br />

beispielsweise zur Überwachung von<br />

Bahnübergängen. Diese so genannten<br />

Freimeldeabschnitte werden jeweils am<br />

Anfang und am Ende durch einen Zählpunkt<br />

begrenzt. Wenn die Achse eines<br />

Schienenfahrzeuges den Zählpunkt am<br />

Anfang eines Freimeldeabschnitts über-<br />

quert, erhöht das Achszählsystem den<br />

Zählerstand um eine Achse, bei der<br />

Überquerung des Zählpunktes am Ende<br />

des Freimeldeabschnitts durch dieselbe<br />

Achse, wird der Zählerstand um eine<br />

Achse verringert. Entsprechend muss der<br />

Zählerstand eines Freimeldeabschnitts<br />

Null betragen, damit der Streckenabschnitt<br />

freigegeben wird.<br />

Diese Technologie wird heute weltweit<br />

in Gleisfreimeldeanlagen eingesetzt<br />

und ersetzt durch ihre hohe Zuverlässigkeit,<br />

Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

zunehmend die weitverbreiteten<br />

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ÜBER FRAUSCHER SENSORTECHNIK<br />

Anfänglich ausschließlich auf den österreichischen<br />

Markt fokusiert, hat sich die 1987 von<br />

Ingenieur Josef Frauscher gegründete Frauscher<br />

Sensortechnik GmbH schnell zum<br />

Global Player entwickelt. Das Kernprodukt<br />

der Anfangsjahre war ein berührungsloser induktiver<br />

Wegaufnehmer zur Erfassung des<br />

Abstandes zwischen Sensor und Dämpfungselement.<br />

Noch heute werden damit die Bewegungen<br />

vieler österreichischer Staumauern auf<br />

einen Hundertstel Millimeter genau gemessen.<br />

Bei Frauscher erkannte man das Potenzial der<br />

induktiven Sensortechnologie für Bahnanwendungen<br />

und bald kamen die Sensoren von<br />

Ingenieur Frauscher zur Positionsbestimmung<br />

von Weichenzungen zum Einsatz, was dem<br />

Unternehmen endgültig zum Durchbruch verhalf.<br />

Heute konzentriert man sich beim Technologieunternehmen<br />

ausschließlich auf Produkte<br />

für Bahnanwendungen und liefert<br />

Systeme bis nach Indien. Zudem unterhält<br />

Frauscher eigene Vertriebsniederlassungen in<br />

Großbritannien, Polen und im wichtigen<br />

Wachstumsmarkt China.<br />

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HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />

Die Achszählsysteme von Frauscher werden für verschiedenste Bahnanwendungen eingesetzt.<br />

Gleisstromkreissysteme. Stefan Raschhofer,<br />

Entwicklungsingenieur bei Frauscher,<br />

betont: „Unsere Achszählsysteme bieten<br />

hohe Zuverlässigkeit bei minimalen Life<br />

Cycle Costs“. Ausschlaggebend dafür sei<br />

neben den modernen Fertigungsanlagen<br />

und der langjährigen Erfahrung vor allem,<br />

dass die Kunden die modularen Systeme<br />

selbst konfigurieren, bedienen und<br />

warten können, betont Raschhofer.<br />

Mit dem neuen FAdC (Frauscher Advanced<br />

Counter), der in der Bahnbran-<br />

ÜBER SYSLOGIC<br />

Syslogic ist weltweiter Anbieter von<br />

Industriecomputern, Embedded-Lösungen<br />

und Touch-Panel-Systemen für anspruchsvolle<br />

Anwendungen in Bereichen<br />

wie Maschinen- und Fahrzeugbau sowie<br />

Verkehrs- und Bahntechnik. Sämtliche<br />

Produkte werden komplett in Europa<br />

entwickelt und gefertigt. Dadurch steht<br />

Syslogic seit über 25 Jahren für maßgeschneiderte,<br />

robuste und langzeitverfügbare<br />

Systeme. Neben dem klassischen<br />

Produktsupport bietet das Unternehmen<br />

seinen Kunden eine kompetente, technische<br />

Produktbegleitung an.<br />

che bereits heute auf großes Echo stößt,<br />

präsentierte Frauscher kürzlich eine<br />

neue Generation von Achszählsystemen.<br />

FAdC ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

des weltweit eingesetzten Achszählsystems<br />

ACS2000. Eine wesentliche<br />

Neuerung stellt die Implementierung eines<br />

Ethernet-Interface dar, das die Relaisschnittstelle<br />

überflüssig macht und<br />

neben einer hohen Fehlersicherheit auch<br />

eine kompakte Bauweise erlaubt. Der<br />

FAdC besteht im Wesentlichen aus zwei<br />

Baugruppen, der Auswertebaugruppe<br />

(AEB), welche die Zählpunktauswertung<br />

sowie den Achszählalgorithmus beinhaltet,<br />

und der Kommunikationsbaugruppe<br />

(COM), welche die Anbindung von Software-<br />

und Hardware-Komponenten ermöglicht.<br />

Damit lässt sich der FAdC einfach<br />

an Kundensysteme anbinden.<br />

Dezentrale Architektur<br />

Nachdem Frauscher sein neues System<br />

bereits letztes Jahr über mehrere<br />

Monate ausgiebig im dafür geschaffenen<br />

Testcenter der Österreichischen<br />

Bundesbahn auf der Strecke Passau –<br />

Wels getestet hat, steht das Pilotprojekt<br />

in Wales, Großbritannien, kurz vor der<br />

Lancierung. Bei diesem Projekt wird<br />

nicht nur der neue FAdC eingesetzt,<br />

sondern auch erstmals eine dezentrale<br />

Architektur des Gesamtsystems realisiert<br />

– was durch die neue serielle Anbindung<br />

möglich wird. Dabei wird die<br />

Signaltechnik wie Weichenantriebe, Signale<br />

oder Achszählsysteme in Außenschränken<br />

entlang der Strecke positioniert,<br />

anstatt wie bisher zentral in einem<br />

Stellwerkgebäude. Wie beim Vorgängersystem<br />

ACS2000 setzt Frauscher<br />

auch beim FAdC auf die Industrierechner<br />

des Embedded-Computing-Spezialisten<br />

Syslogic. Den Rechnern der Serie<br />

Compact 41 kommt die Steuerung des<br />

Diagnosesystems zu, das einerseits für<br />

die Entstörung und Prävention, andererseits<br />

aber auch für statistische Aufgaben<br />

zuständig ist. Alle verfügbaren<br />

Betriebs- und Statusdaten der Achszähler<br />

werden vom Rechner gespeichert,<br />

ausgewertet und aufbereitet. Liegt eine<br />

Störung vor oder sind Wartungsarbeiten<br />

fällig, erfolgt eine Alarmierung per<br />

E-Mail, SMS oder Machine-Machine-<br />

Interface direkt zum übergeordneten<br />

System des Bahnbetreibers. Über den<br />

integrierten Webserver kann Unterstützung<br />

beantragt werden.<br />

56<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />

Wie stabil ist Ihr<br />

Schaltnetzteil?<br />

In sämtlichen Achszählsystemen werden die Rechner von Syslogic<br />

zur Steuerung der Diagnosesysteme verwendet.<br />

Dass man sich bei Frauscher für Syslogic<br />

als Lieferanten entschieden hat, begründet<br />

Entwicklungsingenieur Raschhofer<br />

mit der langjährigen Erfahrung von<br />

Syslogic in der Bahnbranche sowie mit<br />

der Auslegung der Rechner für den erweiterten<br />

Temperaturbereich. Syslogic,<br />

einer der wenigen Industriecomputerhersteller,<br />

der neben einer eigenen Entwicklung<br />

auch eine eigene Fertigung mit integrierter<br />

SMD-Bestückung unterhält, prüft<br />

sämtliche Geräte vor der Auslieferung in<br />

einem speziellen Burn-In-Verfahren, bei<br />

dem die Geräte während 48 Stunden extremen<br />

Temperaturschwankungen ausgesetzt<br />

werden. „Unsere Achszählsysteme<br />

kommen weltweit und unter verschiedensten<br />

klimatischen Bedingungen zum<br />

Einsatz“, erläutert Raschhofer und fügt<br />

an: „Entsprechend brauchen wir die Gewissheit,<br />

dass sämtliche verbauten Komponenten<br />

auch unter Extremsituationen<br />

zuverlässig funktionieren. Mit ihrem<br />

kompromisslosen Industriedesign erfüllen<br />

die lüfterlosen Industrierechner von<br />

Syslogic unsere Anforderungen ideal.“<br />

Ein Plus ist zudem die hohe Systemkompetenz<br />

des Embedded-Computing-<br />

Spezialisten. So wurde beispielsweise der<br />

Eingangsspannungsbereich der Geräte für<br />

Frauscher auf 19 bis 72 Volt angepasst. Als<br />

weitere Besonderheit hat Syslogic kürzlich<br />

die Leiterplatten von Geräten, die bei<br />

einem Bahnprojekt in Indien eingesetzt<br />

werden, mit einem speziellen Schutzlack<br />

versehen, um sie auch bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit<br />

vor Ausfall zu schützen. Stefan<br />

Raschhofer fasst zusammen: „Syslogic<br />

hat die gleichen Ansprüche an Qualität,<br />

Zuverlässigkeit und Langlebigkeit wie<br />

Frauscher. Daher ergänzen die Syslogic-<br />

Rechner unsere Achszählsysteme optimal.“<br />

FAdC birgt großes Potenzial<br />

Raschhofer zeigt sich optimistisch,<br />

dass Frauscher, bereits heute einer der<br />

drei Marktführer, mit dem neuen FAdC<br />

im Bereich Achszählsysteme weiter zulegen<br />

kann. Dank der seriellen Anbindung<br />

bietet FAdC neue Möglichkeiten wie die<br />

dezentrale Bauweise. Zudem senken die<br />

kompakten Systeme die Life Cycle Costs<br />

weiter. Dass diese Vorteile bei den Kunden<br />

weltweit Anklang finden, zeigt nicht<br />

nur das gerade angelaufene Pilotprojekt<br />

in Wales, sondern auch zahlreiche neue<br />

Aufträge weltweit. ☐<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong> 57


BAHNTECHNIK | IM FOKUS<br />

AUF DER RICHTIGEN SPUR<br />

Die Entwicklung der<br />

Automatisierungstechnik im<br />

Schienenverkehr hat in den letzten zehn Jahren<br />

neue Einsatzgebiete für Embedded Computer<br />

geschaffen. Um dem Fortschritt entsprechen zu können,<br />

müssen sie zahlreiche Anforderungen erfüllen. Heutzutage<br />

fährt kein Zug mehr ohne Automatisierungstechnik, aber der<br />

genaue Umfang ist von System zu System verschieden.<br />

TEXT: Hermann Berg, Moxa FOTOS: Zargon Design; Moxa<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>703<br />

Die Rolle von Bordsystemen<br />

verändert sich ständig, daher ist<br />

die allererste Anforderung an<br />

Bordsysteme skalierbare Modularität.<br />

Vielseitigkeit ist gefragt,<br />

was sich in Bordsysteme,<br />

die sich präzise an<br />

die Anforderungen des<br />

jeweiligen Zuges anpassen,<br />

übersetzt.<br />

Frachtzüge<br />

haben die an-<br />

spruchsvollsten mechanischen Anforderungen<br />

und die wenigsten Anforderungen<br />

an die Funktionalität. Sie laufen rund<br />

um die Uhr, jahrelang, mit wenigen<br />

Stopps für Wartung. Frachtloks sind auf<br />

Leistung und Widerstandsfähigkeit ausgelegt,<br />

und die Hauptaufgaben der Computer<br />

neben Signalgebung und Steuerung<br />

sind die Besatzungs-Kommunikation<br />

(Lokal- und Fernkommunikation), Nachverfolgung<br />

und Verwaltung der Ladung<br />

sowie die Sicherheitsüberwachung. Ein<br />

einzelner Computer in der Lokomotive<br />

kann alle diese Aufgaben handhaben.<br />

Computing in Frachtzügen<br />

Neben Mobilfunk-Uplinks und<br />

WLAN-Verbindungen an Bahnhöfen<br />

entlang der Strecke, die auch als Kommunikations-Gateways<br />

für die Signal- und<br />

Steuersysteme oder als Wireless LAN<br />

fungieren können, benötigen manche<br />

Systeme serielle und Ethernet-<br />

Schnittstellen, um zu Satellitentelefonen<br />

oder regio-<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


IM FOKUS | BAHNTECHNIK<br />

COMe<br />

mITX<br />

cPCI<br />

SYMKLOUD<br />

nalen Radio diensten zu verbinden. Als<br />

lokales Gateway zu WANs erfordert der<br />

Server eine Firewall sowie Intrusion Detection,<br />

um das Gesamtsystem vor nicht<br />

autorisiertem Zugriff zu schützen. Der<br />

Prozessor-intensivste Dienst der zentralen<br />

Plattform wäre ein Netzwerkvideorekorder<br />

(NVR) mit mehreren Videokameras,<br />

zum Beispiel für ein Überwachungsund<br />

Aufzeichnungssystem für Kollisionen.<br />

Die primäre System-anforderung in<br />

Frachtzügen ist die Widerstandsfähigkeit,<br />

gemeinsam mit dem Ausschluss möglicher<br />

Schwachstellen und Fehlerquellen.<br />

Die zwei häufigsten Fehlerquellen für<br />

Computerausfälle sind Lüfter und die<br />

Datenspeicherung.<br />

Datenspeicherung<br />

Die kosteneffizientesten Mechanismen<br />

zur Datenspeicherung sind heutzutage<br />

Festplatten. SSDs bieten zwar<br />

verführerische Funktionen, es gibt jedoch<br />

zahlreiche Gründe, warum Festplatten in<br />

den meisten Fällen die bessere Wahl sind.<br />

So kostet eine SSD beispielsweise immer<br />

noch etwa das Dreifache einer Festplatte.<br />

Viel wichtiger ist aber, dass SSDs immer<br />

noch eine begrenzte Lebensdauer haben<br />

und plötzliche, unvorhergesehene Ausfälle<br />

aufgrund begrenzter Schreibfähigkeit<br />

verursachen. Es ist schwer vorherzusehen,<br />

wann diese Grenze erreicht wird – und<br />

fällt eine SSD aus, sind die gespeicherten<br />

Daten unwiederbringlich verloren. Die<br />

Kombination dieser Einschränkungen<br />

macht Festplatten in der Regel zur besseren<br />

Wahl für den Einsatz in NVRs.<br />

Systemlüfter<br />

Interne Lüfter sind stark ausfallgefährdete<br />

Komponenten von Computern.<br />

Als Konsequenz sehen Industriekunden<br />

lüfterlose Computer heutzutage als<br />

Mindestanforderung. Lüfterlose Hardware-Plattformen<br />

zu konstruieren bedeutet,<br />

die thermische Effizienz zu maximieren,<br />

indem das Innenleben des Computers<br />

dahingehend optimiert und das<br />

Computergehäuse versiegelt wird, um ihn<br />

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E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

The pulse of innovation


BAHNTECHNIK | IM FOKUS<br />

vor Feuchtigkeit, Staub und anderen<br />

korrosiven Elementen zu schützen. Diese<br />

beiden Maßnahmen erhöhen die<br />

mittleren Ausfallzeiten (MTBF) besser<br />

als jede Konstruktionsänderung, und die<br />

Vorteile werden noch gesteigert, wenn die<br />

internen Komponenten über Conformal<br />

Coating verfügen.<br />

Temperaturtoleranz<br />

Extreme Kälte und Hitze sind für<br />

Zugsysteme gleich schwierig, da sie neben<br />

der Schädigung interner Komponenten<br />

auch schnell die Festplatten<br />

schwächen können. Deshalb sollte ein<br />

Zugsystem mit Bordheizungen und einem<br />

integrierten Temperatursensor (T-<br />

Sensor) ausgestattet sein. Diese Verbesserungen<br />

ermöglichen es dem System,<br />

die Festplatten eigenständig herunterzufahren,<br />

sollte es zu heiß werden (und damit<br />

eine der Haupt-Hitzequellen auszuschalten<br />

und die Daten zu schützen)<br />

oder die Speichermedien zu wärmen,<br />

sollte die Umgebungstemperatur unter<br />

0 °C fallen. Immer dann, wenn ein System<br />

herunterfährt, sollte außerdem ein<br />

Back-Up-Gerät zur Verfügung stehen<br />

oder alternativ interner Speicher, etwa<br />

auf der Basis vpn SSDs.<br />

Vibration<br />

Den permanenten Stößen und Vibrationen<br />

in Zügen muss die Konstruktion<br />

von Computing-Plattformen Rechnung<br />

tragen. Passive Schock-Absorber können<br />

intern an der Festplattenhalterung oder<br />

außen an der Montage-Klammer des<br />

Computers angebracht werden und Abhilfe<br />

schaffen. Da die Vibration jedoch<br />

einen sehr kritischen Effekt hat, versieht<br />

man den Computer idealerweise mit<br />

einem zusätzlichen, unabhängigen Vibrationssensor<br />

(G-Sensor). Wie der T-<br />

Sensor erleichtert auch ein G-Sensor die<br />

vorausschauende Diagnose und liefert<br />

wertvolle Daten für die Konfigurationsanalyse.<br />

EMV<br />

Der wohl wichtigste Schutz ist der<br />

gegen Überspannung. Züge unterliegen<br />

dauernden Spannungsschwankungen<br />

und Stromspitzen. Hinzu kommen unregelmäßig<br />

auftretende, unvorhersehbare<br />

Stromausfälle, die zwar nur wenige Millisekunden<br />

lang sein können, aber ausreichen,<br />

um ein System durch konstante<br />

Neustarts oder Datenkorrumpierung<br />

lahmzulegen. Um unter diesen Bedingungen<br />

angemessene Funktionalität<br />

sicherzustellen, werden Kondensatoren<br />

eingesetzt, die Depots anlegen, mit denen<br />

das System durch die Ausfälle kommt,<br />

und es wird ein elektrischer Isolierungsschutz,<br />

der gegen die üblichen Überspannungen<br />

schützt, eingebaut.<br />

Fernzüge<br />

Im Vergleich zu Frachtumgebungen<br />

haben Fernzüge die besseren Heizungsund<br />

Lüftungssysteme und bessere Einrichtungen<br />

für den Fahrgastkomfort.<br />

Dementsprechend stellen sie zusätzliche<br />

Bedingungen an ihre Systeme. Die Computing-Plattformen<br />

in Fernzügen müssen<br />

mehr automatisierte Dienste unterstützen<br />

als in jedem anderen Zugtyp. Die Computer-Infrastruktur<br />

ist außerdem innerhalb<br />

des Zuges sehr viel weiter verteilt.<br />

Die Computer sorgen ebenso wie in<br />

Frachtzügen für die Kommunikation mit<br />

Bahnhöfen und Leitstellen entlang der<br />

Gleise, jedoch ist WLAN nicht nur eine<br />

Option. Fernzüge erfordern öffentliche<br />

WLAN-Verfügbarkeit und koordinieren<br />

darüber hinaus ein internes Netzwerk,<br />

das den Fahrgastkomfort, die Fahrgastdienste<br />

und viele logistische Themen<br />

abdeckt. Wi-Fi- und Mobilfunkmodule<br />

sind unabdingbar, dabei fungiert der<br />

Computer als Wi-Fi Access Point für die<br />

Fahrgäste. Das bedeutet, dass abhängig<br />

von der Verbindungs-Bandbreite und den<br />

angebotenen Diensten die Funkbündelung<br />

mehrerer Module erforderlich wird,<br />

ebenso wie weitere Wi-Fi-Module. Dazu<br />

ist eine Anzahl im Zug verteilter Server<br />

und Access Points notwendig.<br />

Fahrgastlogistik<br />

Auf den langen Strecken der Fernzüge<br />

werden besondere Dienste angeboten,<br />

wie Kartenverkaufs- und Logistiksysteme.<br />

Logistiksysteme umfassen eine Menge<br />

an Sub-Systemen, wie CCTV, Kartenleser,<br />

WAN- und LAN-Wi-Fi-Verbindungen,<br />

lokale Automatisierungssysteme,<br />

Fahrgast-Analysesoftware und<br />

Fahrgastsicherheitssysteme. Einige dieser<br />

Sub-Systeme erfordern komplexe<br />

Softwareprogramme, die Video, Audio,<br />

RFID, Wi-Fi und 3G-Funk mit seriellen<br />

Schnittstellen integrieren. Kartenverkaufssysteme<br />

können sehr einfach aufgebaut<br />

sein – wenig mehr als eine Datenbank<br />

und eine menschliche Schnittstelle<br />

– aber auch sehr komplex, einschließlich<br />

voll automatisierter Wireless-Systeme<br />

rund um RFID-Karten, die vielleicht<br />

auch persönliche Mobilgeräte per Wi-Fi<br />

bedienen und serielle E/A-Geräten integrieren.<br />

Dafür wird ein leistungsstarkes<br />

modulares Computing-System benötigt,<br />

das schnell und einfach an die Anforderungen<br />

der Plattform angepasst werden<br />

kann.<br />

60<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


IM FOKUS | BAHNTECHNIK<br />

Kabelkonfektion&<br />

Electronic Distribution<br />

Videoüberwachungssysteme an Bord<br />

ergänzen Fahrgast- und Betriebslogistik,<br />

aber sie dienen auch einer solch wichtigen<br />

Funktion, dass sie selbst als unabhängiges<br />

System betrachtet werden müssen. Im<br />

Vergleich zu Frachtzügen erfordern die<br />

NVR-Systeme in Fernzügen dieselbe Widerstandsfähigkeit<br />

gegen die Umgebungsbedingungen<br />

und müssen viele verschiedene<br />

Kameras mit Sicherheitssystemen,<br />

Sensordaten und automatisierten Alarmen<br />

und Steuerungen integrieren. Zusätzlich<br />

benö tigen sie jedoch viel mehr Speicherkapazität.<br />

Die Netzwerkbandbreite und<br />

Datenkapazität erfordern eine starke,<br />

schnelle Festplatte, die hohe Datendurchsätze<br />

verar beiten kann, und hochzuverlässige,<br />

ausreichend große Datenspeichersysteme<br />

für die Bildspeicherung.<br />

Betriebslogistik<br />

Da die Zahl der Zugbegleiter aufgrund<br />

zunehmender Automatisierung stetig<br />

schrumpft, steigt auf der anderen Seite der<br />

Bedarf an zentralisierter Bedienersteuerung<br />

und besserer Ersichtlichkeit logistischer<br />

Probleme. Die Betriebslogistik ist<br />

ein von der Informationssammlung und<br />

-analyse in der Fahrgastlogistik völlig<br />

unabhängiges Sub-System. Zusätzliche<br />

Computing-Aufgaben nutzen sowohl unabhängige<br />

als auch integrierte Hard- und<br />

Software und überwachen Lösungskomponenten<br />

wie die Heizungs- und Sanitärsysteme,<br />

Einbruchsschutzeinrichtungen<br />

und Netzwerk-Tools für Automati sierungsund<br />

IT-Systeme, die Bestandsaufnahme<br />

verkaufter Materialien wie Essen, Zeitungen,<br />

Souvenirs etc., die Versorgung mit<br />

Wasser und Trinkwasser, Besatzungspläne<br />

und Informationsdienste, das Back-End<br />

des Fahrkartenverkaufssystems, Lichtund<br />

Stromversorgung usw.<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

Fahrgast-Infotainment<br />

Eines der Hauptsysteme, die auf Langstreckenzügen<br />

ein Muss geworden sind,<br />

sind Systeme zur Information und Unterhaltung<br />

der Fahrgäste. Diese variieren<br />

und können öffentliche Monitore<br />

beinhalten, private Monitore im Sitz oder<br />

Digitalanzeigen, wie LED/LCD-Anzeigen,<br />

die Abfahrts-/Ankunftszeiten, Verspätungen,<br />

Wetterbedingungen etc. anzeigen.<br />

Solche Systeme können für Fahrgäste<br />

auch eine Kommunikationsverbindung<br />

zur Besatzung schaffen sowie Internetverbindungen<br />

oder Unterhaltungselemente<br />

wie Filme, Musik und Spiele<br />

anbieten. In Fernzügen müssen diese<br />

Systeme hochverfügbar sein, über große<br />

Bandbreiten verfügen und Sicherheitsstandards<br />

bieten, die finanzielle Transaktionen<br />

unterstützen.<br />

Um den Bedarf an einer widerstandsfähigen,<br />

vielseitigen Computing-Lösung zu<br />

decken, die diese Aufgaben erfüllt, hat<br />

Moxa den EN 50155-konformen Zugcomputer<br />

TC-6110 entwickelt. Mit zwei Gigabit<br />

Ethernet LAN-Schnittstellen, zwei Wechselfestplatteneinschüben<br />

und zwei Slots für<br />

Erweiterungsmodule kann TC-6110 einfach<br />

mit bis zu 8 MIni-PCI-Modulen für<br />

WLAN, Mobilfunk und künftig auch immer<br />

mehr LTE sowie zusätzlichen Netzwerkschnittstellen<br />

und zusätzlichem Speicher<br />

ergänzt werden. GPS, unabhängige<br />

Vibrations- und Temperatursen soren sowie<br />

Schutzlackierung sind Standard. In einem<br />

robusten, lüfterlosen kompakten 3U-Gehäuse<br />

für die Schaltschrankmontage steckt<br />

Moxas SafeGuard-Technologie, eine<br />

Sammlung von Soft- und Hardware-Optimierungen,<br />

die maximale Daten sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit unter rauen Bedingungen<br />

garantiert. ☐ > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>703


BAHNTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />

DIE PASSENDE VERBINDUNG FINDEN<br />

Betriebsausfälle bei Zügen sind nicht nur ärgerlich für Reisende, sie verursachen auch hohe<br />

Kosten für die Bahnunternehmen. Zuverlässige Steckverbinder sind daher auch auf der Schiene<br />

unverzichtbar. Sie müssen allerdings den hohen Anforderungen für den sicheren Einsatz in<br />

Schienenfahrzeugen gewachsen sein.<br />

TEXT: Kurt Robert Hippler, Phoenix Contact FOTO: N_Prause; Phoenix Contact<br />

www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>702<br />

Grundsätzlich unterscheidet sich der<br />

Steckverbinder-Einsatz im rollenden<br />

Verkehr kaum von dem in der industriellen<br />

Fertigung. M12-Steckverbinder und<br />

konfektionierte Leitungen werden sowohl<br />

zur Datenübertragung als auch zur<br />

Sensor-/Aktor-Verkabelung im Zug eingesetzt.<br />

Sowohl Systemkabel für Netzwerke<br />

wie Profinet und Feldbusse wie<br />

CANopen, aber auch Kabel zum Anschluss<br />

von Sensoren und Aktoren findet<br />

man dort. Aufgrund der hohen Anforderungen<br />

an die Sicherheit der Fahrgäste<br />

beim Personentransport sind die<br />

Rahmenbedingungen für eine entsprechende<br />

Verkabelung in der Bahnindustrie<br />

allerdings deutlich höher als im Industrieumfeld.<br />

Dies betrifft vor allem<br />

die Materialauswahl bei Isolierwerkstoffen<br />

und Kunststoffen, denn diese müssen<br />

auch den hohen Brandanforderungen<br />

genügen.<br />

Material-Herausforderungen<br />

Auch der Produktlebenszyklus einer<br />

Zugbaureihe von durchschnittlich 20 Jah-<br />

62<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


EXPERTENBEITRAG | BAHNTECHNIK<br />

Kabelkonfektion&<br />

Electronic Distribution<br />

ren stellt erhöhte Anforderungen hinsichtlich<br />

der Ausfallsicherheit an die elektrische Verbindungstechnik<br />

auf der Schiene. Neben den generellen<br />

Forderungen, welche die IEC-Normen<br />

61076-2-101 und -109 an die M12-Steckverbinder<br />

stellen, gibt es bahntypische Anforderungen<br />

bei der Auswahl des Materials: mechanische,<br />

Umwelt- und elektrische Anforderungen.<br />

Die erweiterten mechanischen Anforderungen<br />

basieren auf einer konstanten Schwingungsbelastung<br />

der Steckverbinder im Zug.<br />

Dabei gehen die Ansprüche hinsichtlich einer<br />

guten Vibrations- und Schockresistenz über<br />

die Grenzen der Steckverbinder-Norm hinaus.<br />

Die M12-Steckverbinder werden einem Test<br />

unterzogen, der das Schwingungs- und<br />

Schockverhalten innerhalb von Schienenfahrzeugen<br />

simuliert. Das so genannte „Breitbandrauschen“<br />

– eine simulierte Lebensdauerprüfung<br />

durch erhöhte Pegel des rauschförmigen<br />

Schwingens nach DIN EN 6<strong>13</strong>73 – dient<br />

dabei als Grundlage.<br />

Da die Züge auch unter extremen Witterungsbedingungen<br />

zuverlässig und sicher<br />

funktionieren müssen, werden auch hinsichtlich<br />

des Temperaturbereichs erweiterte Umweltanforderungen<br />

an Steckverbinder gestellt.<br />

Genügt im klassischen Industrieumfeld oftmals<br />

ein Temperaturbereich von –25 bis 90 °C,<br />

so sind die Steckverbinder der Baureihe M12<br />

Rail von Phoenix Contact für einen Temperaturbereich<br />

von –40 bis 90 °C ausgelegt.<br />

Damit steht auch einem zuverlässigen Einsatz<br />

der Züge in Gebieten mit extremen Minusgraden<br />

wie etwa Russland nichts im Wege.<br />

Zudem werden durch starke elektrische Felder<br />

im Zug erweiterte elektrische Anforderungen<br />

definiert. Eine gute Schirmungswirkung der<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

M12-Steckverbinder ist daher unverzichtbar.<br />

Phoenix Contact setzt nicht nur im Bereich<br />

der Datenverkabelung – etwa für Profinet –<br />

sondern auch im Bereich der Sensor-/Aktor-<br />

Verkabelung auf voll geschirmte Steckverbinder<br />

und Leitungen. Das 360°-Schirmkonzept<br />

sorgt auch unter den rauen Bedingungen im<br />

Schienenverkehr für eine gute Schirmanbindung<br />

zwischen Steckverbinder und Leitung.<br />

Bahntauglicher M12-Steckverbinder<br />

Die klassische Industrieverkabelung ist in<br />

der Bahn also nur bedingt tauglich. Besonders<br />

die über die Jahre gestiegenen Normanforderungen<br />

hinsichtlich des Brandverhaltens erfüllen<br />

die gängigen Materialien – etwa TPU<br />

(Thermoplastisches Polyurethan) für Umspritzung<br />

und Kontaktträger – nur bedingt. In<br />

Kombination mit Standardleitungen aus PVC<br />

(Polyvinylchlorid) oder PUR (Polyurethan)<br />

wird das Brandverhalten ungünstiger.<br />

Eine Zwischenlösung ist daher der Einsatz<br />

bahntauglicher Kabel und Leitungen an M12-<br />

Steckverbindern mit Standard-Materialien.<br />

Dabei müssen allerdings die Einsatzgewichte<br />

nicht bahntauglicher Kunststoffe definiert<br />

und ausgewiesen werden – was allen Prozessbeteiligten<br />

einen hohen Mehraufwand für<br />

Dokumentation und Datenpflege beschert.<br />

Zusätzlich birgt dieses Vorgehen die Gefahr,<br />

Grenzwerte bei den Einsatzgewichten zu<br />

überschreiten, so dass man den Steckverbinder<br />

nicht wie gewünscht einsetzen kann.<br />

Schnellverriegelung spart viel Zeit<br />

Einen Ausweg aus diesem Dilemma liegt in<br />

der richtigen Materialkombination von Steckverbinder<br />

und Leitung. Nur wenn alle Kompo-<br />

<br />

Autorisierter Distributor


BAHNTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />

Steckverbinder müssen im Bahnverkehr auch bei niedrigen<br />

Temperaturen sicher und zuverlässig funktionieren<br />

– durch entsprechende Test werden sie fit gemacht.<br />

BRANDVERHALTEN UND MATERIALAUSWAHL<br />

In Bezug auf die Brandeigenschaften eingesetzter Isoliermaterialien<br />

für elektromechanische Bauelemente gilt seit März <strong>20<strong>13</strong></strong><br />

europaweit ein Standard für die Bahnindustrie: DIN EN 45545-2<br />

(vormals: CEN/TS 45545-2(R23 und R24)). Außerdem gelten für<br />

die elektromechanischen Komponenten je nach Land, Endkunde,<br />

Anwendungsbereich oder Projekt in Europa für eine gewisse<br />

Übergangszeit noch weitere Normen:<br />

▶ DIN 5510-2<br />

▶ BS 6853<br />

▶ NF F 16-101/102<br />

▶ NFPA <strong>13</strong>0 (ASTM E 162, ASTM E 662, BSS 7239 bzw. SMP<br />

800C)<br />

Zur Zeit gibt es keinen weltweit einheitlichen Standard, der die<br />

Rauchgas- und Brandanforderungen zusammenführt – innerhalb<br />

der aufgeführten Standards werden unter anderem folgende<br />

Punkte bewertet:<br />

▶ Rauchgasdichte und Rauchgas-Opazität<br />

▶ Rauchgas-Toxizität<br />

▶ Brennbarkeit und Entflammbarkeit<br />

▶ Abtropfverhalten<br />

▶ Sauerstoff-Index<br />

Innerhalb der oben genannten Standards werden unterschiedliche<br />

Schwerpunkte gesetzt, Prüfverfahren und Bewertungskriterien<br />

unterscheiden sich häufig.<br />

Die seit März <strong>20<strong>13</strong></strong> verabschiedete DIN EN 45545-2 wird ab<br />

Juni <strong>20<strong>13</strong></strong> veröffentlicht – als künftiger europäischer Standard.<br />

Nationale Standards werden aber noch eine Zeit lang ihre Gültigkeit<br />

behalten. Außerdem existieren noch die TSI (technische<br />

Spezifikation für Interoperabilität), die auf die CEN/TS 45545-2<br />

zurückgreifen. Hier wird die DIN EN 45545-2 erst nach der<br />

nächsten Revision der TSI gültig. Für viele neue Projekte in Europa<br />

oder auch weltweit ist dieser neue harmonisierte Standard<br />

aber verbindlich.<br />

nenten der konfektionierten Leitungen den genannten Anforderungen<br />

genügen, können sie dauerhaft in der Bahn eingesetzt<br />

werden. Dazu wurde der Steckverbinder M12 Rail von Phoenix<br />

Contact entwickelt. Durch den Einsatz von PA66 als Material<br />

für die Kontaktträger und die Griffkörper wird die „I=2/F=2-<br />

Klassifizierung“ nach NF F 16-101/102 erreicht, die viele Hersteller<br />

für elektrische Bauelemente fordern. Das Steckverbinder-<br />

Programm umfasst M12-Sensor-/Aktor-Kabel mit 3, 4 und 5 Polen<br />

als Stift- oder Buchse-Varianten, und zwar in gerader und<br />

gewinkelter Ausführung. Auch M12-Profinet-Leitungen mit der<br />

bekannten D-kodierten Stiftvariante sind Teil des Programms.<br />

Neben den Bahn-spezifischen Vorteilen bietet das M12-System<br />

aber noch weitere Vorteile: Alle Steckverbinder sind mit der<br />

Schnellverriegelungstechnik Speedcon ausgestattet, die während<br />

der Installation und beim Service viel Zeit spart. Das einfache<br />

„Plug&Turn“-Prinzip erspart dem Installateur ein zeitaufwändiges<br />

Einschrauben der Steckverbinder.<br />

Die Bahneignung wird auf Wunsch mit Prüfprotokollen<br />

nachgewiesen. Über die bestellbaren Längen aus dem Katalog<br />

hinaus sind auch kundenspezifische Längenvarianten möglich.<br />

Gerade im Projektgeschäft der Bahn ist dies vorteilhaft, da<br />

Verkabelungswege oft erst im Prototypenbau festgelegt werden.<br />

Ein Service-Center bietet zusätzliche Leitungsqualifizierungen<br />

über das Katalogprogramm hinaus. Eine kundenspezifische<br />

Ausstattung unterschiedlicher Bahnfahrzeuge auf der Basis aller<br />

relevanten Normen ist also kein Problem. ☐<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>702<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Kurt Robert Hippler,<br />

Produktmarketing Industrial Field Connectivity,<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg.<br />

64<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


AUFGESCHRAUBT<br />

AUFGESCHRAUBT<br />

Autofahrer haben bekanntlich einen ganz eigenen Humor – daher gibt es auch Produkte wie diese Autosirene/Hupe, die neben<br />

fünf verschiedenen Alarmtönen auch noch fünf Tiergeräusche imitieren kann. Wir wollten daher wissen, was genau man dazu<br />

an Elektronik benötigt. Das Gerät ist übrigens überraschenderweise nicht im Straßenverkehr zugelassen.<br />

In unserer Rubrik „Aufgeschraubt“ zeigen wir Ihnen Produkte aus dem Consumer-Bereich auf eine andere Art und Weise.<br />

Statt des Gehäuses schauen wir uns das Innenleben der Geräte an. Wenn Sie Ideen haben, was wir für Sie aufschrauben sollen,<br />

lassen Sie es uns einfach wissen (eue.redaktion@publish-industry.net).<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>901<br />

E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />

65


DIE LETZTE SEITE<br />

QUERBLICK<br />

Der etwas andere Blick auf die Welt der Elektronik.<br />

Imaginäre Gesprächspartner?<br />

Sicher haben Sie sich auch schon über Menschen<br />

gewundert, die mit ihrem Smartphone heftig gestikulieren,<br />

wild fluchen oder es wüst beschimpft. Nicht selten<br />

erweckt dies den Anschein, der- oder diejenige sei völlig<br />

übergeschnappt, da ja offensichtlich das Smartphone der<br />

Gesprächspartner ist. Aber mitnichten: Tatsächlich geben<br />

auch geräuschlos geglaubte Elektronikgeräte leiseste<br />

Töne von sich. Nur leider sind diese für das menschliche<br />

Gehör nicht wahrzunehmen. Deshalb entlockt Redditor<br />

The DanielHolt den scheinbar stummen Geräten samt<br />

Kamera, Mikrofon und Mixer ihre Geräusche. Sinnvolle<br />

Worte kamen überraschenderweise aber nicht heraus.<br />

Vielleicht trügt der Schein ja doch nicht immer…<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>902<br />

Triebe hinter’s Licht führen<br />

Katzen sind auch nur Tiere. Und genau deshalb haben sie<br />

einen genetisch vorprogrammierten Jagdinstinkt – zugegebenermaßen,<br />

dieser ist natürlich von Exemplar zu Exemplar<br />

unterschiedlich stark ausgeprägt. Von faul bis kaum zu<br />

bändigen ist alles dabei, wie beim Menschen eben auch.<br />

Dennoch dürstet auch der behäbigste Stubentiger irgendwann<br />

einmal nach Frischfleisch. Eine lebendige Maus oder<br />

Ratte eignet sich in der eigenen Wohnung jedoch nur<br />

bedingt. Abhilfe soll eine etwa 30 US-Dollar teure und<br />

solarbetriebene Alternative bieten, die die Bewegungen<br />

eines Opfers nachahmt. Da kann man im Sinne der Katze<br />

nur hoffen, dass es nicht dauerhaft bewölkt ist.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>903<br />

Bild: Reddit<br />

Süchte bedienen<br />

In regelmäßigen Abständen gibt es immer<br />

wieder Trends, die sich zu einem regelrechten<br />

Hype entwickeln. Meistens klingen solche temporären<br />

Zustände wieder ab, doch tun sie das<br />

nicht, entwickeln sie sich zu einer Sucht.<br />

Genau für solch eine Sucht, nämlich Star Wars,<br />

gibt es jetzt neue Nahrung. Alle Fans<br />

hergehört: Ab sofort könnt ihr eure Pizza für<br />

etwa 20 US-Dollar mit einem R2-D2-<br />

Pizzaschneider teilen. Und: Dank dreier LR41-<br />

Knopfzellen kann er sogar sprechen. Vermutlich<br />

ist schon der nächste Star-Wars-Fanartikel<br />

in der Mache: Eine „Ich bin dein Vater“-<br />

sprechende Klobrille im Darth-Vader-Look.<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>904<br />

Die nächste E&E erscheint<br />

am 11. September <strong>20<strong>13</strong></strong>.<br />

Bild: perpetualkid.com<br />

Bild: hammacher.com<br />

Tausendsassa für’s traute Heim<br />

Ist es nicht jedermanns Traum seinen Geschirrspüler vom Büro aus ausräumen oder gar<br />

staubsaugen zu lassen? Nein, gemeint ist nicht, seine Frau oder seinen Mann telefonisch<br />

damit zu beauftragen. Vielmehr soll ein kleiner Roboter namens Famibot 5 künftig den<br />

Haushalt schmeißen. Dank WiFi und 3G können Sie Ihren kleinen Helfer von überall aus<br />

steuern – und durch die integrierte Kamera können sie Ihre vier Wände die ganze Zeit im<br />

Auge behalten. Außerdem sollen sich durch eine bestimmte Verknüpfungsstelle Geräte<br />

fernsteuern lassen. Bewegungssensor und Rauchmelder sind ebenfalls eingebaut, und dann<br />

kann er noch Musik spielen sowie Wetterberichte zum Besten geben. Was für ein wahrer<br />

Tausendsassa dieser Roboter doch ist…<br />

> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>905<br />

Bild: redferret.net<br />

66 E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>


Die Königsklasse<br />

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PR T

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