E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net
E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net
E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AUSGABE 6 | JULI <strong>20<strong>13</strong></strong> | <strong>13</strong>. JAHRGANG | WWW.EuE24.NET | FACEBOOK.DE/EuE24.NET<br />
Diese Ausgabe<br />
digital lesen auf<br />
iPad und Co.<br />
WIRELESS<br />
Erfolgreich drahtlos kommunizieren<br />
ANZEIGE<br />
DISTRIBUTION<br />
Mark Schacherer,<br />
Farnell, im Gespräch<br />
HALBLEITER<br />
Wundermittel Graphen<br />
auf dem Prüfstand<br />
BAHNTECHNIK<br />
Aktuelle Trends<br />
und Anwendungen
Schnell verbunden,<br />
hell erleuchtet!<br />
Neu für starre LED-Leiterplatten –<br />
Steck verbinder der Serie PTSM<br />
Neue Anschlusstechnik für<br />
LED-Anwendungen<br />
COMBICON – das größte Programm<br />
der Leiterplattenanschlusstechnik<br />
bietet jetzt auch spezielle Lösungen<br />
für die LED-Technik.<br />
Verbinden Sie flexible LED-Leiterplatten<br />
jetzt schnell und sicher mit den neuen<br />
Steckverbindern der PTF-Serie.<br />
Für den Anschluss von starren Leiterplatten<br />
bietet die vielseitige Steckverbinder-Serie<br />
PTSM die ideale Lösung.<br />
Überzeugen Sie sich und bestellen Sie<br />
jetzt ihr persönliches Muster.<br />
Mehr Informationen unter<br />
Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder<br />
phoenixcontact.de<br />
DC 10-<strong>13</strong>.000.L1.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
© PHOENIX CONTACT <strong>20<strong>13</strong></strong>
EDITORIAL<br />
FUNKtioniert!<br />
Jetzt mal Ruhe hier<br />
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss,<br />
dass das Telefon im Allgemeinen und seine Weiterentwicklung, das Mobiltelefon,<br />
im Besonderen eine der lästigsten Erfindungen aller Zeiten sind. Zum<br />
einen sind dadurch viele Menschen dem Irrglauben erlegen, man müsse immer<br />
erreichbar sein. Ja, man kann ein Mobiltelefon auch abstellen. Ich bin<br />
aber noch einer dieser altmodischen Menschen mit Festnetzanschluss, und<br />
die lassen sich bekanntlich weniger leicht außer Gefecht setzen.<br />
Aber das ist fast noch das geringere Übel. Viel schlimmer ist die permanente<br />
akustische Belästigung, der man nahezu dauerhaft in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
oder – zu dieser Jahreszeit besonders schlimm – im Biergarten<br />
ausgesetzt ist. Ich möchte nicht wissen, wie das Befinden wildfremder Menschen<br />
ist – und auch der Gesundheitszustand ihrer Angehörigen ist mir<br />
herzlich egal. Weiter ins Detail möchte ich gar nicht gehen, aber ich denke,<br />
Sie können mir folgen.<br />
Und dennoch nimmt das Telefonieren in dieser Ausgabe der E&E relativ<br />
viel Raum ein. Das liegt nicht am 20. Geburtstag des Handys, sondern daran,<br />
dass das Thema aus technischer Sicht einfach hochspannend ist. Und auch<br />
wenn es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, darüber zu berichten, wie uns<br />
unsere Mitmenschen in Zukunft noch besser telefonisch belästigen können,<br />
enthalten wir Ihnen diese Informationen nicht vor. Also schalten Sie Ihr<br />
Smartphone aus, ziehen Sie den Festnetz-Stecker, lehnen Sie sich zurück und<br />
genießen Sie diese Ausgabe der E&E. Viel Spaß und hoffentlich viel Ruhe<br />
beim Lesen.<br />
Mit besten Grüßen, Ihr<br />
Michael Brunn, Chefredakteur,<br />
m.brunn@publish-industry.net<br />
STD-502-R<br />
2,4 GHz DSSS Low-Power Funk -<br />
trans ceiver<br />
STD-302N-R<br />
UHF FM Schmalband-Transceiver in div.<br />
Frequenzen (434 /869 / 419 / 429 / 447 /<br />
458 / 335 MHz) für internat. Einsatz<br />
CDP-TX-05M-R /<br />
CDP-RX-05M-R<br />
kompakter Multi kanal-Sender bzw.<br />
-Empfänger mit programmierbaren<br />
Kanälen im 434 und 869 MHz Band<br />
Sie haben die Ideen, wir die Lösung.<br />
Unsere große Bandbreite an Low-Power<br />
Funkmodulen unterstützt Sie optimal<br />
bei Ihren Projekten. Hohe Qualität und<br />
Zuverlässigkeit machen sie ideal für<br />
batteriebetriebene industrielle Funkkom<br />
munikation, zum Beispiel für Fernsteuerungen,<br />
Telemetrie, Sicherheitsund<br />
Alarmsysteme, Ortungssysteme und<br />
vieles mehr.<br />
Vertrieb durch:<br />
Reimesch<br />
Kommunikationssysteme GmbH<br />
Friedrich-Ebert-Str. · 51429 Bergisch Gladbach<br />
Tel.: 0 22 04 / 58 47 51 · Fax: 0 22 04 / 58 47 67<br />
www.reimesch.de · kontakt@reimesch.de<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Schleißheimer Str. 263 . 80809 München<br />
Tel.: +49 / 89 / 35 82 83-60<br />
Fax: +49 / 89 / 35 82 83-66<br />
www.circuitdesign.de . info@circuitdesign.de
INHALT<br />
Auftakt<br />
Wireless<br />
Optoelektronik & Displays<br />
6 FOTOREPORTAGE<br />
Im Rampenlicht<br />
Der Maschinenpark von Kunze<br />
Folien einmal anders gesehen<br />
14 TRENDREPORT<br />
Drahtlos kommunizieren<br />
So sieht der Mobilfunkstandard<br />
der nächsten Generation aus<br />
28 TRENDREPORT<br />
Flexibles Licht<br />
OLEDs eröffnen neue<br />
Design-Möglichkeiten<br />
10 TETE-A-TETE<br />
„Man muss gut segeln können“<br />
Dr. Mark Schacherer, Farnell<br />
Element 14, im Gespräch<br />
<strong>13</strong> PIONIERE DER ELEKTRONIK<br />
Vom Holzohr mit Hasenblase<br />
Warum Philipp Reis der eigentliche<br />
Erfinder des Telefons ist<br />
17 STORYBOARD<br />
Toshiba Electronics Europe<br />
18 IM FOKUS<br />
NFC schlägt große Wellen<br />
Die günstige Alternative zu<br />
Wifi und Bluetooth<br />
31 INNOVATIONEN<br />
Neue Top-Produkte<br />
32 ABENTEUER FORSCHUNG<br />
Den Daten Beine machen<br />
Nanophotone machen das<br />
Internet schneller<br />
Stromversorgung &<br />
Leistungselektronik<br />
22 10 TIPPS<br />
Stromversorgungen entwerfen<br />
Diese Regeln sollten Sie beim<br />
Design auf jeden Fall beachten<br />
25 INNOVATIONEN<br />
Neue Top-Produkte<br />
26 DIE ROTE COUCH<br />
Treffpunkt Rote Couch<br />
Das waren die Expertengespräche<br />
auf der PCIM<br />
MITTENDRIN<br />
Digi-Key war immer der Distributor aus Thief<br />
River Falls, da das Unternehmen weltweit<br />
von einem einzigen Standort aus operierte.<br />
Was von Weitem manchmal etwas seltsam<br />
anmutete, war durchaus sehr erfolgreich. Mit<br />
Mitarbeitern in Europa schlägt Digi-Key nun<br />
einen neuen Weg ein – ohne dabei das Bewährte<br />
aufzugeben.<br />
Ab Seite 34<br />
4 E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
INHALT<br />
Elektromechanik &<br />
Verbindungstechnik<br />
Bahntechnik<br />
38 EXPERTENBEITRAG<br />
Wärmemanagement-Alchemie<br />
LEDs mit chemischen Produkten<br />
effizient kühlen<br />
54 HINTER DEN KULISSEN<br />
Gespür für freie Strecken<br />
Neue Sensoren machen Achszählsysteme<br />
fehlerfrei<br />
42 6 TIPPS<br />
Kabel im Auto<br />
Automobile Leitungen für<br />
Hochvolt-Anwendungen<br />
45 INNOVATIONEN<br />
Neue Top-Produkte<br />
58 IM FOKUS<br />
Auf der richtigen Spur<br />
Embedded-Computer für Anwendungen<br />
in der Bahntechnik<br />
62 EXPERTENBEITRAG<br />
Passende Verbindungen finden<br />
Steckverbinder für die hohen<br />
Anforderungen in der Bahn<br />
Die grenzenlose Welt<br />
der Elektronik –<br />
von der Idee bis zur<br />
Serienproduktion<br />
Aktive Bauelemente &<br />
Mikrocontroller<br />
46 ABENTEUER FORSCHUNG<br />
Dem Wundermittel auf der Spur<br />
Tritt Graphen die Nachfolge von<br />
Silizium an?<br />
50 TRENDREPORT<br />
Schneller mit Blitz und Donner<br />
Thunderbolt als alternative<br />
Schnittstelle<br />
52 INNOVATIONEN<br />
Neue Top-Produkte<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
34 Mittendrin<br />
48 Impressum<br />
48 Firmenverzeichnis<br />
65 Aufgeschraubt<br />
66 Querblick<br />
Entwicklung und Produktion<br />
kundenspezifischer elektronischer<br />
Baugruppen und Systeme<br />
Baukastensystem mit fertigen<br />
Lösungsbausteinen<br />
Obsolescence Management,<br />
Product Lifecycle Management<br />
Zertifiziert nach ISO 9001,<br />
ISO 14001, EN 9100 (Luftfahrt),<br />
ISO <strong>13</strong>485 (Medizintechnik),<br />
ISO 16949 (Automotive)<br />
TQ-Group l Tel. 08153 9308-0<br />
Mühlstraße 2 l 82229 Seefeld<br />
info@tq-group.com<br />
www.tq-group.com<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
5
IM RAMPENLICHT<br />
PROMOTION<br />
IM RAMPENLICHT<br />
Innovation und Beständigkeit zeichnen Kunze Folien, den Spezialisten für Wärmeleitmaterialien<br />
in der Leistungselektronik, aus. Seit unserem ersten Besuch 2011 hat sich einiges geändert:<br />
Während der Maschinenpark ständig durch hochpräzise Fertiungsmaschinen und weiterentwickelte<br />
Fertigungsverfahren erweitert wird, gilt für das familiengeführte Unternehmen nach<br />
wie vor der Fertigungsstandort Deutschland als Innovationsmotor für High-Quality-Produkte.<br />
TEXT: Kunze Folien FOTO: Kunze Folien<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>001<br />
6<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PROMOTION<br />
IM RAMPENLICHT<br />
Rationell und effektiv<br />
Die CNC-gesteuerte Schneideanlage der neuesten Generation setzt im Fertigungsbereich<br />
neue Maßstäbe. Mit computergestützter Präzision können sämtliche Formen und Konturen<br />
inklusive der oft notwendigen Aussparungen und Ronden ohne Werkzeugkosten rasch und<br />
zuverlässig realisiert werden. Zusätzlich können auch Stanz- und Fräsarbeiten sowie<br />
partielle Beschichtungen durchgeführt werden. Dank Wegoptimierung arbeitet die Schneidanlage<br />
weitaus effizienter und liefert so das gewünschte Ergebnis noch schneller ab..<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
7
IM RAMPENLICHT<br />
PROMOTION<br />
Messerscharfe Wertsteigerung<br />
Die CO 2<br />
-gepulste Laserschneideanlage der Laserklasse eins wird sehr erfolgreich zur<br />
Bearbeitung von technischer Keramik, verschiedenen Kunststoffen, Graphiten, Metallfolien<br />
sowie weiterer Materialien eingesetzt. Alle gängigen CAD- oder AUTOCAD-Daten können direkt<br />
zur Maschine übermittelt werden. So wird der Programmieraufwand gering gehalten, was die<br />
Fertigungskosten reduziert und die Prozess-Sicherheit erhöht.<br />
Schnell und effizient<br />
Die im Fertigungsbereich integrierte, teilautomatische Rotationsstanzanlage<br />
ist für Kleinserien- sowie Großmengenfertigung ausgerichtet – dank<br />
optimierter Prozesse und Abläufe in sehr kurzer Zeit. Die individuelle<br />
Werkzeuggestaltung ermöglicht eine optimale Materialausnutzung, wodurch<br />
sich die Kosten reduzieren lassen.<br />
8<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PROMOTION<br />
IM RAMPENLICHT<br />
Rapid Prototyping<br />
Mit 45.000 U/min fräst sich die Hochfrequenzspindel durch<br />
Metalle und Kunststoffe. Vor allem für den Prototypenbau<br />
oder für Erstmusterserien von Flüssigkeitskühlplatten ist das<br />
CNC-Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentrum von Haas<br />
die ultimative Wahl. Microfräsarbeiten sind ebenso möglich<br />
wie die Blechbearbeitung (durch Vakuum-Spanntechnik).<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
9
AUFTAKT | TETE-A-TETE<br />
Dr. Marc Schacherer, Regional<br />
Sales Director Central Europe,<br />
Farnell Element 14<br />
„Wenn der Wind nicht so stark bläst, muss<br />
man gut segeln können.“<br />
Dr. Marc Schacherer, Regional Sales Director Central Europe bei Farnell Element 14, im Gespräch<br />
mit E&E-Chefredakteur Michael Brunn über den Wettbewerb in der Distribution, die Lage des<br />
Elektronikmarktes und die künftige Entwicklung von Farnell Element 14.<br />
FRAGEN: Michael Brunn, E&E FOTO: publish-industry<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>002<br />
10<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
TETE-A-TETE | AUFTAKT<br />
Was hat Sie bewogen, den Job bei Farnell anzunehmen?<br />
Dr. Marc Schacherer: Zum einen hatte ich ja in der Vergangenheit<br />
schon einmal mit der Industrie zu tun, das hat sehr<br />
viel Spaß gemacht. Der zweite Punkt ist relativ praktisch: Der<br />
Stammsitz für die Central Region in München. Ich wohne<br />
schon seit zehn Jahren in München und da ist das eine sehr<br />
gute Kombination für die Work-Life-Balance. Und wenn ich<br />
mir die strategische Ausrichtung<br />
anschaue, wie Farnell element14<br />
aufgestellt ist, hat mich<br />
das sehr begeistert. Letztendlich<br />
haben die Menschen, die ich in<br />
den verschiedenen Prozessen<br />
kennengelernt habe, den Ausschlag<br />
gegeben. Das sind Kollegen<br />
oder Personen, mit denen<br />
ich mir gut vorstellen kann, erfolgreich<br />
zusammenzuarbeiten..<br />
„Wenn wir über die Ländergrenzen<br />
hinweg gut zusammenarbeiten<br />
und das in Markterfolg umsetzen<br />
können, dann habe ich in den<br />
ersten zwölf Monaten einen ganz<br />
guten Job gemacht.“<br />
Was genau sind die Stärken von Farnell? Was machen Sie besser<br />
als der Wettbewerb?<br />
Da gibt es eine ganze Menge Aspekte. Entscheidend dabei ist,<br />
dass das, was wir besser machen, auch von unseren Kunden<br />
und Partnern so wahrgenommen wird. So haben wir beispielsweise<br />
im High-Value-Bereich unglaublich viele Produkte hinzugefügt.<br />
Bis das aber überhaupt in die Wahrnehmung der<br />
Kunden kommt, dauert es immer ein bisschen.<br />
Unsere Webseite wird von einer breiten Masse von Anwendern<br />
doch als eine der stärksten Seiten im Markt geschätzt.Da gibt<br />
es sicherlich zum Teil funktionale Unterschiede, wo auch ein<br />
anderer vielleicht ein bisschen die Nase vorne hat.Aber das Gesamtbild,<br />
was das Suchen und Finden angeht und die dazugehörigen<br />
Produkt-Metadaten - da sind wir sehr gut aufgestellt.<br />
Zum Thema Lieferservice: Auch da sind wir - nach Umfragenund<br />
Kenntnissen ausdem eigenen Haus - exzellent. Denn alles,<br />
was in diesem Bereich weniger exzellent ist, führt letztendlich<br />
zu höheren Kosten.<br />
Der Fokus liegt insgesamt sehr stark auf dem Elektronikentwickler,<br />
auf dessen Bedürfnissen, auf seiner Arbeitswelt. Das<br />
ist auch ein Thema, wo wir sehr viel besser sind als die anderen.<br />
Nichtsdestotrotz ist das auch ein Punkt, wo wir noch<br />
besser werden können. Aber da decken wir viel mehr ab als<br />
die Wettbewerber. Nicht nur beim Design Engineer, sondern<br />
in der gesamten Produktentstehungsgeschichte, im Produkt<br />
Lifecycle, vom reinen Design über Prototyping bis zur golden<br />
Sample und zur Serie. Und in diesem Prozess bieten wir einfach<br />
viel mehr als unsere Wettbewerber.<br />
Und schließlich wird uns der strategisch Schritt, unser gesamtes<br />
Outbound-Thema an einem lokalen Punkt für Europa zu<br />
bündeln, langfristig erhebliche Vorteile bieten.In der Zusammenarbeit<br />
mit Herstellern und<br />
Kunden werden wir gemeinsame<br />
Aktivitäten viel schneller,<br />
zielgerichteter ausrollen können<br />
und damit die richtigen Personen<br />
erreichen.<br />
Sie haben viel über die Stärken<br />
gesprochen – was muss denn<br />
noch besser werden?<br />
Wenn ich vergleiche, was sich in<br />
der Elektronik-Distribution in<br />
den letzten sieben, acht Jahren seit meinem Wechsel verändert<br />
hat: Damals hat man noch viel über Globalisierung und Europa<br />
gesprochen, heute ist das in der Realität angekommen. Es<br />
ist ähnlich wie in derDot.com-Zeit, wo man im Jahr 1999 über<br />
die ganzen Prozessvorteile von Internetplattformen gesprochen<br />
hat, unglaublich viel investiert wurde und es letztendlich<br />
dann erst im Jahr 2007/2008 wirklich umgesetzt wurde. Das<br />
ist die eine große Veränderung, die ich wahrgenommen habe,<br />
das andere ist die Auflösung der sauber strukturierten Welt<br />
in High-Service- und Volumen-Distributor. Die Kollegen aus<br />
dem Volumen-Bereich sind in der Lage, wesentlich kleinere<br />
Mengen zu liefern und wollen das auch tun. Umgekehrt sind<br />
wir in der Lage, größere Mengen zu liefern und tun das auch.<br />
Diese zwei Punkte stellen für uns als Organisation nach wie<br />
vor die großen Herausforderungen dar.<br />
Sie sind seit sechs Wochen im Unternehmen – was sind die<br />
größten Herausforderungen?<br />
Wie das immer so am Anfang ist: Ich muss erst einmal einen<br />
Überblick bekommen. Ich habe ja gesagt, dass die Menschen<br />
ein wichtiger Grund für mich waren, diese Aufgabe zu übernehmen.<br />
Jetzt möchte ich diejenigen in meinem Verantwortungsbereich<br />
erst einmal persönlich kennenlernen und darüber<br />
hinaus auch weitere Personen in der Organisation, mit<br />
denen man in den verschiedensten Situationen zusammenarbeitet.Das<br />
ist sicherlich eine der großen Herausforderungen,<br />
da auch Geschwindigkeit aufzunehmen.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
11
AUFTAKT | TETE-A-TETE<br />
Wie schätzen Sie derzeit den Elektronikmarkt ein?<br />
2012 war sicherlich ein etwas schwierigeres Jahr für die Branche.<br />
Ich glaube, das lässt sich momentan etwas anders an in<br />
<strong>20<strong>13</strong></strong>. Natürlich ist eine positive Gesamtmarktentwicklung immer<br />
Wind für die Segel. Aber wenn der Wind nicht so stark<br />
bläst, muss man eben sicher sein, dass man gut segeln kann,<br />
um voranzukommen.Und ich glaube, auch da haben wir einfach<br />
Möglichkeiten, auch bei einer nicht so starken Marktlage,<br />
die richtigen Dinge zu tun und die auch richtig zu tun. Wenn<br />
Sie sich die Marktanteile anschauen, haben wir durchaus noch<br />
Luft nach oben.<br />
Und unter diesem Aspekt ist die Region Central Europe auch<br />
sehr spannend.In Deutschland haben wir viel Elektronikentwicklung.<br />
Viele Produktionsstandorte sind dann in Ländern<br />
wie Polen, Tschechien, Slowakei oder den StartingMarkets wie<br />
Rumänien und Bulgarien verlagert worden.In diesem Transfer<br />
passiert auch unglaublich viel.Und wenn ich mir die Aufstellung<br />
der Marktbegleiter anschaue, haben wir da schon strukturell<br />
Vorteile - außer vielleicht ein Local Player, der aus Polen<br />
oder Tschechien kommt.Das sind eben Möglichkeiten außerhalb<br />
von Marktentwicklungen. Ich glaube, wir sehen eine leicht<br />
positive Tendenz; manche Marktbegleiter gehen auch von einem<br />
stärkeren Wachstum aus. Um es so zusammenzufassen:<br />
Ich glaube nicht, dass wir ein Jahr wie 2011 haben, wo nicht<br />
nur einäugige, sondern auch blinde Hühner viele Körner gefunden<br />
haben, aber ein Jahr mit einem leichten Rückenwind.<br />
.<br />
In welchen Produktbereichen sehen Sie in den nächsten zwölf<br />
Monaten das größte Umsatzpotential?<br />
Insbesondere wenn Sie sich unser Leistungsangebot im Bereich<br />
der passiven Bauelemente anschauen, da sind wir sehr,<br />
sehr stark geworden. Das sind vielleicht nicht die teuersten<br />
Bauteile, aber sie sind überall drin. Ansonsten glaube ich sehr<br />
stark, dass rund um das ganze Thema Development Kits sehr<br />
viel passieren wird. Dadurch, dass Embest zum Unternehmen<br />
gehört und wir einen sehr hohen Marktanteil mit Development<br />
Kits in Gesamteuropa haben, ist alles, was daraus entsteht,<br />
auch für unsere Hersteller sehr interessant. Und das sind<br />
eben Bereiche, wo wir sehr interessante Partnerschaften, zum<br />
Teil auch exklusiv, mit den Herstellern eingehen und es ist klar:<br />
Überall, wo wir eine Exklusivität haben, sei es auch nur temporär<br />
bedingt, haben wir einfach gewisse Vorteile im Markt.<br />
Zu guter Letzt wollen wir den Raspberry Pi nicht vergessen.<br />
Das hat so einen spielerischen Touch, wobei wir jetzt auch<br />
ganz stark die Industrialisierung dieses Produktes sehen. Wir<br />
haben hier eine preiswerte Plattform, die eine extrem kompakte<br />
Bauform hat und unglaublich viel leisten kann. Und da zieht<br />
nun auch die Industrie nach, aber das wird noch etwas dauern.<br />
Aber ich gehe davon aus, dass auch in der Familie noch viel<br />
passieren wird. Und wenn man das letztendlich sieht: Auch für<br />
uns als High-Service-Distributor ist einfach der Preisfür dieses<br />
Produkt sensationell.<br />
Eine breite Produktpalette ist das eine, aber das ist ja nicht<br />
alles. Dienstleistungen sind ganz entscheidend in der Distribution.<br />
Womit können Entwickler da in Zukunft bei Farnell<br />
rechnen? Was können Sie noch tun, um Entwickler noch besser<br />
zu unterstützen?<br />
Wenn wir das im Vergleich zu Marktbegleitern sehen, haben<br />
wir schon eine Palette, die die Bedürfnisse des Entwicklers wesentlich<br />
besser bedient als andere. Der nächste Schritt besteht<br />
nun darin, diese Services noch besser zu machen und die Gesamtprozesse<br />
mit den Entwicklern zusammen zu optimieren.<br />
Aber es geht nicht darum, möglichst viele Services anzubieten,<br />
sondern man muss es letztendlich schaffen, dass diese Angebote<br />
wirklich in das Tagesgeschäft einfließen, dass sie von den<br />
Kunden entsprechend erkannt, angenommen und in ihre Abläufe<br />
integriert werden.Erst dann hat der Service einen Nutzen<br />
für den Kunden. Nicht die Menge neuer Services ist ein Erfolgsgarant,<br />
sondern vor allem die Qualität.<br />
Was haben Sie sich persönlich vorgenommen?<br />
Wichtig für die Region ist es, Stabilität zu gewährleisten.Und<br />
Stabilität heißt dann natürlich auch entsprechend Markterfolg.<br />
Ich glaube, das tut allen Beteiligten gut. Und es macht Spaß,<br />
wenn das, was man tut, sich dann auch wirklich umsetzen lässt<br />
in Erfolg der Firma.Das ist ein großes Thema. Das andere ist<br />
sicherlich diese Region, die sehr unterschiedlich ist, zusammenzubringen.<br />
Sicherlich ist es ein ganz klares Ziel, die Kunden zu<br />
begeistern und die Brand Farnell element14 deutlich zu stärken<br />
in Verbindung mit einem deutlichen Wachstum. Aber es ist eben<br />
nicht nur Wachstum, es geht auch um dieses Zusammenkommen<br />
und die stärkere Integration der gesamten Zentral-Region.<br />
Wenn wir also über die Ländergrenzen hinweg gut zusammenarbeiten<br />
und das in Markterfolg umsetzen können, dann habe<br />
ich in den ersten 12 Monaten einen ganz guten Job gemacht.<br />
Lesen Sie das vollständige Interview auf www.eue24.net<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>002<br />
12<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PIONIERE DER ELEKTRONIK | AUFTAKT<br />
HOLZOHR MIT HASENBLASE ALS PROTOTYP<br />
Von dem Deutschen Philipp Reis stammt die Rohfassung eines Telefons, die Alexander Graham<br />
Bell den Weg für das erste einsatzfähige Telefon ebnete. Trotz seines Einfallsreichtums und seiner<br />
Leistungen ist Reis im Gegensatz zu dem Amerikaner in Vergessenheit geraten.<br />
TEXT: Ronny Hänsch, E&E FOTO: Popular Science Monthly via Wiki Commons<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>003<br />
Heutzutage versuchen sich Smartphone-Hersteller in immer<br />
kürzer werdenden Abständen zu übertrumpfen, um die Gunst<br />
der Konsumenten zu gewinnen und sie<br />
langfristig an sich zu binden. Eine normale<br />
Produktpräsentation ist zu einem<br />
multimedialen Spektakel geworden, auf<br />
das wochenlang hingefiebert wird. Den<br />
Grundstein hierfür hat vor langer Zeit<br />
Alexander Graham Bell gelegt, der das Telefon<br />
– sozusagen den Ur-Großvater heutiger<br />
Varianten – erfunden hat. Aber war<br />
es wirklich Bell? Jein. Die meisten würden<br />
Bell wahrscheinlich als den Erfinder<br />
nennen, genau genommen war es aber<br />
Johann Philipp Reis.<br />
Geboren am 7. Januar 1834 in Gelnhausen,<br />
übernahm Philipp Bremer, der Patenonkel,<br />
1843 die Vormundschaft für den des Telefons, 1834 – 1874<br />
jungen Reis, da dessen Eltern früh verstorben<br />
waren. Die Großmutter schickte Philip<br />
an das Institut Louis Frédéric Garnier in Friedrichsdorf, wo er<br />
bis zu seinem 14. Lebensjahr blieb. Im März 1850 begann er widerwillig<br />
eine Lehre als Farbhändler – und frönte währenddessen<br />
munter seiner Leidenschaft für wissenschaftliche Studien. So entwickelte<br />
er etwa die ersten Rollschuhe, indem er Metallrädchen<br />
unter Schlittschuhe schraubte. Aufgrund kaum geeigneter Straßen<br />
war dieser Erfindung allerdings kein Erfolg beschieden.<br />
Johann Philipp Reis, der Ur-Vater<br />
In den 185o-er Jahren wollte Reis in Heidelberg eigentlich eine<br />
Lehrerausbildung beginnen, bekam aber bei einem Aufenthalt in<br />
Friedrichsdorf von Direktor Garnier unverhofft eine Stelle als<br />
Lehrer für Französisch, Mathematik, Physik und Chemie. Im selben<br />
Jahr heiratete er auch Margaretha Schmidt. Mit ihr hatte er<br />
zwei Kinder: Tochter Elise und Sohn Karl. In diesem Zeitraum<br />
erfand er auch das Veloziped, einen Vorgänger des Fahrrads.<br />
Sein Hauptaugenmerk richtete sich aber vor allem auf die<br />
Erforschung der Sprachübertragung durch Strom. Für Unterrichtszwecke<br />
schnitzte er aus Holz eine<br />
Ohrmuschel, bedeckt mit einer Membran<br />
aus einer Hasenblase. Diese fungierte<br />
als Trommelfellersatz, ein Platin-Streifen<br />
übernahm die Funktionen der Ohrknöchelchen.<br />
Zusammen mit einer mit<br />
Draht umwickelten Stricknadel bildete<br />
die Holz-Ohrmuschel einen Stromkreis.<br />
Bestrahlte man die Membran mit Schallwellen,<br />
wurde der Stromkreis zwischen<br />
dem Platin-Plättchen und der mit Draht<br />
umwickelten Stricknadel unterbrochen<br />
und wieder geschlossen. Dabei begann<br />
die Membran zu tönen. Durch kontinuierliche<br />
Verbesserung entwickelte sich<br />
aus der Ohrmuschel zunächst ein Schalltrichter<br />
und dann ein Gehäusekasten.<br />
„Telephon“ – den „fernen Ton“ nannte<br />
Reis seine Erfindung, die er am 26. Oktober 1861 erstmals der<br />
Öffentlichkeit vorstellte. Die geheime Geburtsstunde des Telefons.<br />
Allerdings blieb ihm die Anerkennung für seine Erfindung<br />
verwehrt – nicht zuletzt, da es Mängel hatte, die Alexander<br />
Graham Bell gut ein Jahrzehnt später beseitigt haben sollte.<br />
Wegen einer Krankheit in den letzten Lebensjahren war er immer<br />
öfters ans Bett gefesselt, sein Telefon weiterentwickeln<br />
konnte er daher nicht. Am 14. Januar 1874 starb er im Alter von<br />
nur 40 Jahren – ohne zu einer Berühmtheit geworden zu sein.<br />
Die Menschen wussten sein Wirken einfach nicht zu würdigen.<br />
Dennoch wusste der erste Mensch, dem eine elektrische Übertragung<br />
von Tönen gelungen war, um das Potenzial seiner Erfindung:<br />
„Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt;<br />
anderen muss ich es überlassen, sie weiterzuführen.“ ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>003<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
<strong>13</strong>
WIRELESS | TRENDREPORT<br />
Erfolgreich drahtlos<br />
kommunizieren<br />
LTE ist vor allem in Deutschland noch gar nicht richtig angekommen, doch längst arbeiten<br />
Hersteller an der Übertragungstechnik für die nächste Mobilfunkgeneration – oder versuchen<br />
zumindest, sich entsprechend zu positionieren.<br />
TEXT: Michael Brunn, E&E FOTO: Linearcurves<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>101<br />
14<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
TRENDREPORT | WIRELESS<br />
Wenn ein Unternehmen verkündet, dass es einen neuen<br />
Standard geschaffen hat, bietet das meist Anlass, misstrauisch<br />
zu werden. Lässt man einmal die Tatsache außen vor, dass<br />
Standards nur von entsprechenden Gremien verabschiedet<br />
werden, spricht ein derartiger Alleingang meist eher dafür,<br />
dass man im Markt Fakten schaffen und sich selber in eine<br />
gute Ausgangsposition bringen möchte. Dazu ist es ungemein<br />
hilfreich, wenn die Medien ausführlich über den neuen Standard<br />
berichten.<br />
All das gilt, wenn derzeit über 5G, also den Mobilfunkstandard<br />
der nächsten Generation gesprochen wird. Erst einmal ist<br />
festzustellen: Diesen Standard gibt es nicht. Geredet wird also<br />
bestenfalls über die Technologie, die 5G einmal werden könnte.<br />
Und bemerkenswert ist eben vor allem, dass genau ein Unternehmen<br />
darüber spricht, nämlich Samsung. Das Unternehmen<br />
ist zwar vor allem bekannt als Hersteller von Smartphones,<br />
ganz nebenbei ist die Mobilfunk-Infrastruktur aber ebenfalls<br />
ein wichtiges Standbein – kein Wunder also, dass man 5G<br />
frühzeitig für sich in Anspruch annehmen möchte.<br />
Aber was genau hat Samsung nun verkündet? Mit einem<br />
Array von 64 Antennen wurde im 28-GHz-Bereich über eine<br />
Distanz von zwei Kilometern eine Datenrate von 1.056 GBit/s<br />
erreicht. Was ist daran bemerkenswert?<br />
Neuer Frequenzbereich erschlossen<br />
Die Geschwindigkeit ist es nicht. Zwar ist sie deutlich höher<br />
als bei LTE, aber schon vor Jahren wurden in Tests deutlich<br />
höhere Geschwindigkeiten erreicht. Zudem stellt sich die Frage,<br />
ob Geschwindigkeit beim Mobilfunk der Zukunft eine tragende<br />
Rolle einnimmt. Deutlich spannender ist die Tatsache,<br />
dass Samsung im 28-GHz-Bereich getestet hat. Dieser so genannte<br />
Millimeterwellenbereich galt bisher für den Mobilfunk<br />
aufgrund seiner Instabilität und geringen Reichweite als unbrauchbar.<br />
Da in diesen Frequenzen aber deutlich mehr Daten<br />
übertragen werden können als bisher möglich – und die vorhandenen<br />
Frequenzen weitgehend ausgeschöpft sind, sind sie<br />
natürlich hochinteressant. Dabei soll, so Samsung, die Übertragung<br />
auf ein sich mit 8 km/h bewegendes mobiles Endgerät<br />
Unsere Power Inductor Familie von<br />
klein und filigran bis<br />
• Ab Lager verfügbar<br />
GROSS und STROMSTARK<br />
• Kostenlose Muster innerhalb 24h<br />
• Laborsortimente mit kostenloser Wiederbefüllung<br />
• Software-Tools zur Produktauswahl<br />
• Design-In Beratung vor Ort<br />
• IC-Referenzdesigns<br />
Keine Nachwuchssorgen!<br />
www.we-online.de
WIRELESS | TRENDREPORT<br />
Die Halbleiter-Technologie des Fraunhofer<br />
IAF soll die Datenübertragung<br />
per Richtfunk über weite Entfernungen<br />
mit hohen Datenraten ermöglichen.<br />
gelungen sein. Ohne Sichtkontakt soll die Reichweite 200 Meter<br />
betragen, mit Sichtkontakt sollen es bis zu zwei Kilometer<br />
sein.<br />
64 Antennen<br />
Eine maßgebliche Rolle spielen die 64 Antennen, die sowohl<br />
im Sender als auch im Empfänger benötigt werden. Nur<br />
so kann der Störung des Signals durch Gebäude, Regen oder<br />
andere Störfaktoren entgegengewirkt werden. Das aktuelle Design<br />
von Samsung soll in Millisekunden zwischen den verschiedenen<br />
Antennen hin- und herschalten können, während<br />
sich das Mobiltelefon bewegt, Signale von Wänden oder Menschen<br />
reflektiert werden oder ein Hindernis im Weg ist. Das<br />
Signal wird jeweils von der Antenne mit der gerade besten<br />
Sende- bzw. Empfangsleistung verarbeitet. Dieses als „beamforming“<br />
bezeichnete Verfahren wird auch in einem Patentantrag<br />
von Samsung beschrieben. Interessant ist allerdings die<br />
Frage, wie Samsung 64 Antennen in einem mobilen Endgerät<br />
unterbringen will. Aber darüber kann man beim koreanischen<br />
Konzern noch in Ruhe nachdenken, denn marktreif soll die<br />
5G-Technologie erst 2020 sein.<br />
Mit deutlich weniger Aufmerksamkeit, aber mindestens<br />
genau so erfolgreich arbeitet man in deutschen Forschungsinstituten<br />
an der Datenübertragung per Funk. Und wo es beim<br />
koreanischen Weltkonzern zu jeder Menge Aufmerksamkeit<br />
reicht, bieten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für angewandte<br />
Festkörperphysik (IAF) und des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie stattdessen einen Weltrekord: Mit vollintegrierten<br />
elektronischen Sendern und Empfängern für eine Frequenz<br />
von 240 GHz wurde eine Datenrate von 40 GBit/s erreicht.<br />
Mit einm Langstreckendemonstrator wurde bereits die<br />
Distanz von einem Kilometer überbrückt.<br />
Richtfunkstrecken statt Glasfasernetze<br />
Die Nutzung des hohen Frequenzbereichs zwischen 200<br />
und 280 GHz soll nicht nur die schnelle Übertragung großer<br />
Datenmengen, sondern auch einen sehr kompakten technischen<br />
Aufbau ermöglichen. Da die Abmessungen elektronischer<br />
Schaltungen und Antennen mit der Frequenz beziehungsweise<br />
Wellenlänge skalieren, ist der Sender- und Empfängerchip<br />
nur 4 mm x 1,55 mm groß. Die am IAF entwickelte<br />
Halbleitertechnologie auf Basis von Transistoren mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit<br />
(HEMT) soll es ermöglichen, den<br />
Frequenzbereich zwischen 200 und 280 GHz mit aktiven Sendern<br />
und Empfängern in Form von kompakten, integrierten<br />
Schaltungen zu nutzen. In diesem Frequenzbereich weist die<br />
Atmosphäre geringe Dämpfungswerte auf, so dass breitbandige<br />
Richtfunkstrecken möglich werden. Bisher waren Funksysteme<br />
noch nicht in der Lage, die Bandbreite einer Glasfaser<br />
direkt weiter zu vermitteln. Das könnte sich zukünftig ändern,<br />
wie der Testaufbau des Projekts zeigt. Ein derartig leistungsfähiges<br />
System besäße auch den Vorteil der so genannten Bit-<br />
Transparenz, das Signal einer Glasfaser könnte also direkt<br />
ohne energieaufwändige Umkodierung in eine Funkstrecke<br />
eingespeist, übertragen und am anderen Ende wieder mit einer<br />
Glasfaser weitergeleitet werden.<br />
Zum Einsatz kommen sollen die breitbandigen Richtfunkstrecken<br />
als Ersatz für Glasfasernetze – und zwar vor allem in<br />
ländlichen Regionen, wo der Ausbau aufwändig und teuer ist. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>101<br />
16<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PROMOTION<br />
STORYBOARD<br />
Pushing the Boundaries<br />
Toshiba Lösungen für unbegrenzte Wireless Kommunikation<br />
TEXT & FOTOS: Toshiba<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>999<br />
Wireless Connectivity wird immer<br />
wichtiger. Die neuen drahtlosen Multimedia-Übermittlungstechnologien<br />
können<br />
für verschiedenste Zwecke verwendet werden,<br />
wie beispielsweise in Mobiltelefonen<br />
und Unterhaltungselektronik. Aber auch in<br />
weniger verbreiteten Anwendungen wie im<br />
Gesundheitswesen, in der Umweltüberwachung,<br />
im Bereich der Sicherheit oder in industriellen und Automatisierungsgeräten<br />
werden sichere, zuverlässige und schnelle<br />
drahtlose Technologien immer öfter verwendet. Beispiele<br />
dafür sind WLAN und Bluetooth®, modernste Technologien wie<br />
TransferJet und Wireless Charging oder die aufkommende<br />
Near Field Communication.<br />
Toshiba, einer der größten Anbieter für Halbleiterprodukte,<br />
garantiert, dass die beste Integration, der beste Preis und die<br />
beste Leistung für den mobilen Markt erreicht werden. Durch<br />
umfassende Forschung, Entwicklungsaktivitäten und eine enge<br />
Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Interessengruppen und<br />
Verbände wie MPEG oder Bluetooth SIG stellt Toshiba sicher,<br />
dass Produkte globalen Standards entsprechen. Deshalb helfen<br />
die neuen technischen Lösungen der Industrie, schnell mobile<br />
Produkte zu entwickeln, die den Standards entsprechen und in<br />
allen täglich genutzten Anwendungen zu finden sind. Die neusten<br />
Produkte von Toshiba für mobile Anwendungen treiben die<br />
Grenzen drahtloser Kommunikation weiter und bieten zuverlässige,<br />
hochwertige Komponenten, die die bekanntesten Marken<br />
der Welt unterstützen.<br />
Die Bluetooth®-Lösungen von Toshiba sind zum Beispiel<br />
perfekt für die gemeinsame Nutzung kleiner Datenmengen zwischen<br />
Mobilgeräten im Nahbereich geeignet. Toshiba zeichnet<br />
sich durch eine integrierte Einchip-Lösung aus. Ein Single- oder<br />
Dualmode unterstützt verschiedene Bluetooth-Standardversionen,<br />
inklusive Bluetooth mit niedrigem Energieverbrauch für<br />
die Integration in Fernbedienungen, Kopfhörer, Uhren, etc.<br />
Die Toshiba TransferJet IC, Module und Zubehör ermöglichen<br />
Kommunikation mit hoher Geschwindigkeit zwischen zwei<br />
Geräten, die sich nahe beieinander befinden. Durch diese Tech-<br />
nologie können große Mengen an Daten wie z.B. Spiele oder Videos<br />
ausgetauscht werden - und das siebenmal so schnell wie mit<br />
WLAN. Zudem Ist die Übertragung mit TransferJet sehr benutzerfreundlich.<br />
Eine weitere aufkommende Drahtlostechnologie ist die Near<br />
Field Communication auch bekannt als NFC. Dadurch können<br />
mobile Geräte Daten automatisch sicher austauschen, wenn sich<br />
zwei Geräte nahe beieinander befinden. Durch diese Nahverbindungstechnologie<br />
können streng vertrauliche Daten zwischen<br />
unterschiedlichen Geräten übertragen werden – vor allem im<br />
Zahlungsverkehr. NFC-Funktionen werden wahrscheinlich für<br />
eine überraschend breite Palette an zahlungsfremden Anwendungen<br />
verwendet werden, z.B. für Spiele, Sicherheit, Authentifizierungen<br />
und Informationen oder für die Automobilbranche,<br />
den medizinischen Bereich oder das Transportwesen.<br />
Die meisten Technologien, die heute umfassendes drahtloses<br />
Computing möglich machen, wurden ohne Berücksichtigung des<br />
Energieverbrauchsentwickelt. Heutzutage ist es jedoch unumgänglich,<br />
dass neue Standards, Protokolle und Ansätze erforscht<br />
werden, um den Energieverbrauch verschiedener Komponenten<br />
zu reduzieren, aus denen sich die IT-Infrastruktur zusammensetzt.<br />
Mit dem großen Vorteil der Drahtlostechnologien in der<br />
Hinterhand bereitet sich Toshiba auf die nächsten Schritte vor, indem<br />
diese Technologien kombiniert werden, um Kosten zu reduzieren,<br />
Energie einzusparen und Verbesserungen zu ermöglichen.<br />
www.toshiba-components.com<br />
☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>999<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
17
WIRELESS | IM FOKUS<br />
NFC SCHLÄGT GROSSE WELLEN<br />
NFC ist eine von mehreren Funkschnittstellen in Smartphones, die man für für Eingabe- und<br />
Ausgabezwecke, zur lokalen Datenübertragung oder als Internetgateway nutzen kann. Zudem<br />
können bis zu 100 mW Energie übertragen werden, so dass einige Geräte ohne eigene<br />
Stromversorgung auskommen. NFC wird so zur günstigen Alternative zu WiFi und Bluetooth.<br />
TEXT: Bernd Hantsche, Rutronik FOTOS: Deejpilot; Rutronik www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>102<br />
Ganz gleich, welche Geräte derzeit entwickelt werden –<br />
ohne eine eigene App für gängige Smartphones werden Hersteller<br />
bald Wettbewerbsnachteile haben. Eine App zur Bedienung,<br />
Überwachung, Wartung oder auch für die herstellerinterne<br />
Logistik ist schnell erstellt. Als lokale Funkschnittstelle<br />
stehen meist WiFi, klassisches Bluetooth, Bluetooth Low Energy,<br />
ANT und NFC zur Verfügung. Jede Technologie hat ihre<br />
Daseinsberechtigung – aber was kann man mit möglichst geringen<br />
finanziellen Zusatzkosten nutzen und welche Einschränkungen<br />
muss man in Kauf nehmen?<br />
NFC ist auch nur RFID<br />
NFC (Near Field Communication) beruht auf den bekannten<br />
RFID-Protokollen ISO/IEC 14443 (Short Range) oder –<br />
praktisch schon unterstützt, aber offiziell noch im Freigabeprozess<br />
– 15693 (Long Range). Im Gegensatz zum klassischen<br />
RFID gibt es bei NFC drei verschiedene Betriebsmodi. Ein<br />
Smartphone kann sowohl als Emitter fungieren, also selber ein<br />
elektromagnetisches Feld aufbauen (Reader Mode), als auch<br />
als Transponder, der rein passiv auf fremdgenerierte Felder reagiert<br />
(Card Emulation Mode). Beim Peer-to-Peer-Mode kommunizieren<br />
zwei NFC-Geräte praktisch zeitgleich aktiv und<br />
passiv miteinander.<br />
Um eine Entwicklung möglichst kostengünstig so zu erweitern,<br />
dass sie mit einem Smartphone interagieren kann, nutzt<br />
man speziell den aktiven Reader-Modus der tragbaren Minicomputer.<br />
Über eine induktive Antenne in Form von kostengünstigen,<br />
aber recht großen Leiterbahnen auf dem PCB oder<br />
18<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
IM FOKUS | WIRELESS<br />
in Form einer Spule als bestückbares Bauteil kann das Mobiltelefon<br />
auf einen Speicher der Zielapplikation zugreifen. Da der<br />
Speicher zugleich auch mit dem Mikrocontroller der Zielapplikation<br />
verbunden ist, spricht man von einem Dual-Interface-<br />
Memory. Solche Speicherbausteine gibt es als EEPROM oder<br />
FeRAM mit unterschiedlichen Speichergrößen, AES-Verschlüsselungen,<br />
Host-Schnittstellen und Energy-Harvesting-<br />
Funktion. Je nach Anwendung verwendet man beispielsweise<br />
nur einen 64-kByte-Speicher, oder man wählt einen kleineren<br />
4-kByte-Speicher, der lediglich als Zwischenpuffer zur Datenübertragung<br />
eingesetzt wird.<br />
Ebenfalls von der Anwendung abhängig ist die Verwendung<br />
des Protokolls. ISO/IEC 14443 ist mit bis zu 1<strong>06</strong> kBit/s<br />
eher auf schnellere Datenübertragung ausgelegt. Je nach Antennenausführung<br />
sollte das Smartphone jedoch direkt an das<br />
Zielgerät gehalten werden. Die typische Reichweite liegt bei<br />
etwa 10 cm, darüber hinaus werden die Antennendimensionen<br />
sehr unpraktisch. Bei ISO/IEC 15693 können hingegen Reichweiten<br />
um die 30 cm mit praktikablen Antennen erzielt werden.<br />
Aufgrund der Datenrate von 26 kBit/s eignet sich diese<br />
Technologie aber eher zum Austausch von Einstellungsdaten<br />
als zur Übertragung von Firmwareupdates oder Informationen<br />
mit ähnlichen Volumina.<br />
Bekannt für Payment, hilfreich für vieles<br />
Es gibt unzählige Anwendungsfälle, in denen der gleichzeitige<br />
Speicherzugriff via Mikrocontroller und Smartphone nützlich<br />
sein kann. So lässt sich das Pairing zwischen Bluetooth-Geräten<br />
damit vereinfachen ebenso wie die Einbindung von WiFi-<br />
Geräten in bestehende Infrastrukturen. Das Eingeben von Pin-<br />
Codes, Netzwerknamen oder Sicherheitsschlüssel kann<br />
aufgrund der kurzen NFC-Betriebsdistanzen möglicherweise<br />
entfallen. Wer den Zugriff weiter einschränken möchte, kann<br />
zudem aufgrund der fälschungssicheren UID (weltweit einmalige<br />
Identifizierungsnummer eines RFID-Speichers) das Gerät<br />
identifizieren und durch einen Datenbankabgleich das Bluetoothpairing<br />
oder die WiFi-Anbindung gestatten oder ablehnen.<br />
Rüstet man eine Mikrowelle oder einen Backofen mit einem<br />
solchen Dual-Interface-Speicherchip aus, können mit<br />
dem Mobiltelefon Rezepte aus dem Internet geladen werden<br />
und die empfohlenen Einstellungen für die Küchenmaschinen<br />
direkt per NFC einprogrammiert werden. Digitale Preis- und<br />
Namensschilder, welche mit einem ePaper-Display ausgerüstet<br />
sind, lassen sich nicht nur mit einem NFC-Handy programmieren,<br />
per NFC wird auch die Energie zur Änderung der Displayanzeige<br />
gleich mitgeliefert, so dass keine Batterie und kein<br />
Connector für Kabelanschlüsse nötig sind. Auf diese Art lassen<br />
sich auch Temperatursensoren versorgen, die bei Berührung<br />
mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon den Messwert aufnehmen<br />
und zur Speicherung oder weiteren Verarbeitung an<br />
das Telefon übertragen.<br />
Bereits bei der Produktion und Bestückung von Platinen<br />
lassen sich gleich zu Beginn Produktionsdaten hinterlegen und<br />
so das Tracking der Produktionsstufen vereinfachen. Damit<br />
können spätere Services, Wartungen, Reparaturen und Updates<br />
versteckt dokumentiert werden. Zudem wird auch die<br />
Verwechslung der Hardware ausgeschlossen. Ein solches Merk-<br />
Leiterplatten GmbH The PCB Company<br />
Sparen ist klasse<br />
Leiterplatten-Serienfertigung der SparKlasse<br />
Individuell<br />
flexibel<br />
zuverlässig<br />
Online kalkulieren<br />
und profitieren:<br />
Preisgarantie in der SparKlasse<br />
Gleicher Preis = mehr Ware<br />
weil wir die Produktionsfläche optimal ausnutzen<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
19
WIRELESS | IM FOKUS<br />
Blockdiagramm der M24LR-Speicher<br />
von STMicroelectronics.<br />
mal ist nicht nur für den Hersteller oder Servicetechniker<br />
nützlich, auch der Endverbraucher profitiert davon: Hat ein<br />
Gerät einen Fehler, kann der Nutzer sein Smartphone in die<br />
Nähe des Gerätes bringen und bekommt automatisch eine Anleitung<br />
angezeigt, wo der Fehler liegt und was er tun muss, um<br />
ihn zu beheben. Über den NFC-Speicher werden das Gerät,<br />
sein Zustand und der generierte Fehlercode des Mikrocontrollers<br />
an das Smartphone übertragen. Die herstellerspezifische<br />
App sendet die Daten an einen Server. Dieser antwortet mit<br />
dem Link zum richtigen PDF, wo dokumentiert ist, welche<br />
Knöpfe man drücken muss, damit das Gerät wieder seine Arbeit<br />
aufnimmt.<br />
Auch fertig produzierte Geräte lassen sich noch umprogrammieren,<br />
ohne dass die Verpackung geöffnet oder eine<br />
Batterie eingelegt werden muss. Ebenso kann der potenzielle<br />
Konsument im Geschäft sein Smartphone zur Identifizierung<br />
an die Ware halten und bekommt eine Sekunde später das passende<br />
Werbevideo aus dem Internet an das Handy gesendet –<br />
unansehnliche QR-Codes müssen also nicht länger die Augen<br />
von den schönen Produkten ablenken.<br />
Bereits verfügbare Produkte<br />
Rutronik arbeitet als offizieller Franchisepartner mit drei<br />
Herstellern solcher NFC-fähigen Dual-Interface-Speicherchips<br />
zusammen. Die Produkte von Panasonic, Fujitsu und ST unterscheiden<br />
sich in den Spezifikationen nur geringfügig. Während<br />
ST auf EEPROM und ISO15693 setzt, verwendet Fujitsu FeRAM<br />
und ebenso ISO15693, Panasonic hingegen FeRAM und<br />
ISO14443. Energy Harvesting bieten ST und Panasonic – beide<br />
erlauben eine Versorgung durch Smartphones (oder andere<br />
RFID-Reader) mit bis zu 100 mW, was für einen Mikrocontrol-<br />
ler, Sensoren und ein LC-Display ausreicht. Um Entwicklern<br />
die Möglichkeit zu geben, die Lösung selbst ausgiebig auszuprobieren,<br />
bietet ST das Demonstrationskit „M24LR-Discovery“.<br />
Es besteht aus einer Reader-Platine, die auf dem CR95HF<br />
basiert und per USB an einen Computer angeschlossen werden<br />
kann. Außerdem liegt dem Kit ein passives PCB basierend auf<br />
einem M24LR04E bei. Der M24LR04E versorgt über die empfangene<br />
Energie einen Mikrocontroller, einen A/D-Wandler für<br />
die Anzeige der induzierten Versorgungsspannung, einen Temperatursensor,<br />
Knöpfe und ein LC-Display. Aktiviert man NFC<br />
an seinem Handy und hält es in die Nähe der M24LR-Platine,<br />
so zeigt es Temperatur oder Spannung an. Handelt es sich um<br />
ein NFC-fähiges Android-Smartphone, so lässt sich der Controller<br />
bzw. das Display mittels einer verfügbaren App umprogrammieren.<br />
Als Alternative zum Android-NFC-Handy bietet<br />
ST auf seiner Homepage ein Windows-Programm für die beiliegende<br />
CR95HF-Platine zum Download, mit dem man die<br />
M24LR-Platine umprogrammieren kann.<br />
Neben dem M24LR04E mit vier Speicherblöcken á 1 kBit<br />
sind auch Versionen mit 16 oder 64 Speicherblöcken erhältlich.<br />
Jeder Speicherblock kann mit drei Passwörtern individuell<br />
gegen Schreib- und/oder Lesezugriff per Funk geschützt<br />
werden. Das EEPROM hält eine Million Schreibzyklen aus<br />
und speichert Daten bis zu vierzig Jahre lang ohne Datenverlust.<br />
Die Spannungsversorgung kann im Bereich zwischen 1,8<br />
und 5,5 V erfolgen. Der High-Speed-Mode des RF-Interfaces<br />
erlaubt bis zu 53 kBit/s. Wird ein solcher passiver NFC Transponder<br />
eingesetzt, der mit sogenannter Lastrückkopplung<br />
des vom Smartphone ausgesendeten elektromagnetischen<br />
Feldes arbeitet, ist keine Funk-Zertifizierung notwendig. Das<br />
erspart mehrere tausend Euro im Vergleich zu aktiv funkenden<br />
Technologien.<br />
20<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
IM FOKUS | WIRELESS<br />
Die verschiedenen NFC-<br />
Betriebsmodi im Überblick.<br />
Günstige Alternativen<br />
Unter Umständen ist NFC trotz der geringen Zusatzkosten<br />
von nur wenigen Cent nicht die günstigste Art, sein Gerät mit<br />
einem Smartphone zu verbinden. Eine spannende Alternative<br />
ist ein Wireless-System-On-Chip-Derivat von Nordic Semiconductor.<br />
Für den nRF51822 bietet Nordic einen kostenlosen Bluetooth<br />
Low Energy Stack an. Sowohl der Chip als auch der Stack<br />
sind bereits von der Bluetooth Special Interest Group zertifiziert.<br />
Der Kunde erhält einen Cortex-ARM-M0-Mikrocontroller mit<br />
A/D-Wandlern, flexiblem GPIO-Management und 128- oder<br />
256-kByte-Flash-Speicher und benötigt extern nur einen 16<br />
MHz Quarz, einen ST-BAL-NRF01D3-Balun-Filter und eine 2,4-<br />
GHz-Antenne, die ebenfalls kostenlos auf dem PCB realisiert<br />
werden kann. Die BoM fällt mit insgesamt unter zwei Euro sehr<br />
gering aus, wenn man dafür auf weitere Controller verzichten<br />
kann. Die Reichweite übertrifft mit rund 50 m nicht nur NFC,<br />
sondern auch klassisches Bluetooth bei derselben Sendeleistung.<br />
Dennoch hält eine CR2032-Knopfzelle meist mehrere Jahre.<br />
Das Beispiel zeigt: Nicht immer ist die auf den ersten Blick<br />
günstigste Lösung tatschlich die optimale. Ausgewiesene Wireless-Experten<br />
des Distributors haben den herstellerübergreifenden<br />
Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und<br />
stehen Kunden mit kompetentem Rat und Tat zur Seite. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>102<br />
Bernd Hantsche, Rutronik Elektronische<br />
Bauelemente GmbH.<br />
E&E-ARTIKEL DES JAHRES: TREFFEN SIE IHRE WAHL!<br />
Wählen Sie den besten E&E-Artikel des Jahres und gewinnen Sie ein Kindle Fire HD-<br />
Tablet (16 GB)! Zur Wahl stehen die interessantesten Artikel aus unseren beiden Publikationen<br />
„E&E – Faszination Elektronik“ und „E&E Kompendium“.<br />
Aus den zehn Ausgaben des Fachmagazins „E&E – Faszination Elektronik“ im Jahr<br />
2012 stellen wir Ihnen die Artikel zur Auswahl, die die höchsten Zugriffsraten hatten,<br />
darunter zu Themen wie Prototyping, Steckverbinder, Mikrocontroller-Architekturen,<br />
Produktpiraterie, LEDs und IGBTs. Aus dem „E&E-Kompendium <strong>20<strong>13</strong></strong>“ können<br />
Sie aus den zehn meistgefragten Artikeln Ihren Favoriten küren. Dabei können Sie<br />
unter Themen wählen wie Leiterplattenlayout, DC/DC-Schaltregler, elektromagnetische<br />
Felder, Multitouch, ESD-Schutz oder CompactPCI Serial.<br />
Geben Sie unter dem Link www.eue24.net/artikelwahl jeweils eine Stimme für beide<br />
Medien – das Magazin E&E – Faszination Elektronik und das E&E Kompendium – ab<br />
und sichern sich Ihre Gewinnchance! Vielleicht halten Sie ja dann bald Ihr neues<br />
Elektronikgerät zum Surfen, Filmeschauen, Lesen und Spielen in den Händen.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
21
STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | 10 TIPPS<br />
10 Tipps für den<br />
Entwurf von<br />
Stromversorgungen<br />
Jedes elektrische Gerät benötigt eine Versorgungsspannung. Obwohl sich der Entwurf einer<br />
passenden Stromversorgung mit den modernen Schaltregler-ICs stark vereinfacht hat, gibt es<br />
noch immer einige wichtige Regeln, die unbedingt beim Entwurf zu beachten sind.<br />
TEXT: Frederik Dostal, Analog Devices FOTOS: Aluxum; Grafvision<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>501<br />
Evaluierung ist unerlässlich<br />
Die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen<br />
haben dazu geführt, dass ein Großteil der<br />
Elektronikentwicklung simuliert und möglichst<br />
ohne Hardwareevaluierung und Prototypeniteration<br />
produziert werden soll. Während dies in<br />
manchen Teilen der Elektronikentwicklung durchaus erfolgreich<br />
ist, gibt es bei der Entwicklung von Stromversorgungen<br />
ohne Evaluierung im Labor häufig Probleme. Stromversorgungen<br />
sind komplexe Systeme, die stark vom Platinenlayout und<br />
parasitären Einflüssen definiert werden. Diese Effekte lassen<br />
sich meistens nur sehr ungenau abschätzen und simulieren. Natürlich<br />
kann man Iterationen in der Hardwareentwicklung auch<br />
bei Stromversorgungen durch Erfahrung reduzieren, eine<br />
gründliche Überprüfung im Labor ist aber unerlässlich.<br />
Ein Berechnungswerkzeug reduziert den<br />
Entwicklungsaufwand<br />
Obwohl kein Weg an der praktischen Evaluierung<br />
einer Stromversorgung im Labor vorbeiführt,<br />
kann man dennoch beim Entwurf viel<br />
Zeit und Mühe sparen, wenn man ein Berechnungswerkzeug<br />
verwendet. Da sowohl die Auswahl der externen Kompo nenten<br />
wie Induktivitäten und Kondensatoren, die Stabilisierung der<br />
Regelschleife als auch weitere Einstellungen wie Schalt frequenz<br />
immer Kompromisse darstellen, sind häufig Iterationen bei<br />
der Berechnung der Schaltung erforderlich. Diese lassen sich<br />
durch Berechnungswerkzeuge stark beschleunigen. Analog<br />
Devices stellt ein breites Angebot entsprechender Tools unter<br />
www.analog.com zur Verfügung.<br />
Externe Komponenten richtig bestimmen<br />
Bei der Auswahl von externen Komponenten<br />
ist unbedingt auf den echten Bauteilewert zu<br />
achten. Der Nennwert liegt häufig weit vom<br />
wirklichen Wert in der Einsatzsituation<br />
entfernt. Bei Speicherdrosseln sinkt beispielsweise<br />
die Induktivität bei Erwärmung im Betrieb. Keramische<br />
Kondensatoren können je nach Material und Bauweise bei<br />
einer DC-Spannung einen stark reduzierten Kapazitätswert<br />
haben. Diese Eigenschaften sind unbedingt beim Entwurf der<br />
Stromversorgung zu berücksichtigen. Fortschrittliche Berech-<br />
22<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
10 TIPPS | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />
nungswerkzeuge beinhalten die Abweichungen vom Nennwert<br />
in der jeweiligen Schaltung bereits.<br />
Ausgangsspannungswelligkeit reduzieren<br />
Die Ausgangsspannungswelligkeit ist eine der<br />
wichtigen Spezifikationen einer Stromversorgung.<br />
Um diese Welligkeit möglichst klein zu<br />
machen, wird der Induktivitätswert erhöht, um<br />
die Stromwelligkeit zu verringern und die Ausgangskapazität<br />
vergrößert. Diese Erhöhung der Bauteilwerte<br />
ist aber nur bis zu einer bestimmten Größe sinnvoll. Je nach<br />
Stromversorgung und der Verfügbarkeit und Kosten von Speicherdrosseln<br />
und Kondensatoren ist die Schwelle, bis zu der<br />
eine Vergrößerung sinnvoll ist, unterschiedlich. Wenn die<br />
Ausgangsspannung weiter verkleinert werden soll, ist es sinnvoller,<br />
einen weiteren kleinen LC-Filter nachzuschalten. Diese<br />
zusätzlichen Bausteine sind häufig günstiger als eine starke<br />
Vergrößerung der Haupt-LC Stufe der Stromversorgung. Bei<br />
einem nachgeschalteten LC-Filter sollte die Regelschleife vor<br />
diesem geschlossen werden, um mögliche Regelschleifeninstabilitäten<br />
zu vermeiden.<br />
Durch Rauschen verursachte Fehler im System<br />
Wenn eine Elektronikentwicklung Störungen<br />
aus der Stromversorgung zeigt, sollte man die<br />
spezifischen Eigenschaften der Schaltreglertopologie<br />
bei der Fehlersuche berücksichtigen.<br />
Die meisten Topologien haben eine störarme<br />
und eine störende Seite. Bei Abwärtswandlern (Buck) hat die<br />
Ausgangsseite sehr niedrige Störungen, da die Ausgangsstufe<br />
aus einem LC-Filter besteht. Hier fließt im normalen Betriebszustand<br />
ein kontinuierlicher Strom. Die Eingangsseite jedoch<br />
hat einen Schalter in Serie, durch den der Eingangsstrom immer<br />
wieder unterbrochen wird. Somit ist bei der Abwärtswandler-<br />
Topologie besonders die Eingangsseite mit störreduzierenden<br />
Maßnahmen wie beispielsweise Filtern zu versehen. Bei Aufwärtswandlern<br />
(Boost) ist es genau umgekehrt. Die Ausgangsseite<br />
ist stark störbehaftet und die Eingangsseite ist sehr ruhig.
STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | 10 TIPPS<br />
EMV – Schaltfrequenz nicht so entscheidend<br />
wie die Schaltübergänge<br />
Elektromagnetische Verträglichkeit ist bei<br />
Schaltreglern immer ein Thema. Es entstehen<br />
leitungsgebundene Störungen, elektrische und<br />
magnetische Nahbereichs- sowie elektromagnetische<br />
Fernbereichsstörungen. Obwohl man in diesen<br />
Störungen im Frequenzspektrum auch die Schaltfrequenz wiederfinden<br />
kann, sind die größten Störer die Frequenzen, welche<br />
auf den Umschaltvorgängen im Schaltnetzteil basieren. Es<br />
gibt bei Schaltreglern immer AC-Strompfade. Dies sind Leitungen,<br />
die in einem Schaltzustand Strom führen und im anderen<br />
Zustand keinen Strom führen. Die Umschaltung dieser<br />
Zustände erfolgt sehr schnell und koppelt sich leicht in die gesamte<br />
Elektronik. Die Umschaltzeiten sind je nach Schaltregler-IC<br />
und Anwendungsfall in der Größenordnung von 20 ns,<br />
was einer Störfrequenz von 50 MHz entspricht. Diese Frequenz<br />
ist unabhängig von der Schaltfrequenz.<br />
Das Platinenlayout ist eine der wichtigsten<br />
Einflüsse auf die Stromversorgung<br />
Die Führung der Leiterbahnen auf der Platine<br />
ist bei Stromversorgungen extrem wichtig. Es<br />
handelt sich bei der Schaltung um ein Hochfrequenzsystem,<br />
das mit hohen Strömen gekoppelt<br />
ist. Dadurch wird jede Leitungsinduktivität zu einem großen<br />
Störer. Die Auswirkung einer willkürlichen Leiterbahnführung<br />
reichen von einer nicht funktionierenden Stromversorgung bis<br />
zu EMV- und Spannungswelligkeitsproblemen. Die wichtigste<br />
Regel für ein optimiertes Platinenlayout ist das Reduzieren von<br />
parasitären Induktivitäten im Pfad der AC-Ströme.<br />
Spannungsmessungen an einer Stromversorgung<br />
sind HF-Messungen<br />
Bei der Evaluierung einer Stromversorgung<br />
muss einem bewusst sein, dass man es mit<br />
Hochfrequenzmessungen zu tun hat. Bei Spannungsmessungen<br />
im HF-Bereich sollte man<br />
nicht die Masseleitungen eines Spannungstastkopfes verwenden.<br />
Hierbei koppeln sich Störungen über die Masseleitung ins<br />
Oszilloskop zusammen mit dem Signal mit ein. Es sind kurze<br />
Masseverbindungen zu verwenden, wie dies bei Hochfrequenzmessungen<br />
üblich ist.<br />
Neue Möglichkeiten zur galvanischen<br />
Trennung des Rückkoppelpfades<br />
Galvanisch getrennte Stromversorgungen im<br />
niedrigen Leistungsbereich haben in aller Regel<br />
einen primärseitigen Schaltregler-IC. Um<br />
die Ausgangsspannung auf der Sekundärseite<br />
zu regeln, muss die Regelgröße über die galvanische Trennung<br />
geführt werden. Hierfür wurden bis heute fast ausschließlich<br />
Optokoppler verwendet. Sie haben den Nachteil, dass sich ihre<br />
Übertragungsfunktion mit der Alterung ändert und sie üblicherweise<br />
nur bis 85 °C eingesetzt werden können. Neuerdings<br />
gibt es isolierte Fehlerverstärker von Analog Devices, die nach<br />
dem bewährten Icoupler-Prinzip arbeiten. Die Bauteile<br />
ADuM3190 und ADuM4190 sind für eine Isolation bis 2,5 kV<br />
sowie 5 kV konzipiert. Hier wird die galvanische Trennung mit<br />
integrierten induktiven Kopplern überbrückt.<br />
Die Genauigkeit der Strombegrenzung<br />
hilft, Kosten und Platzbedarf<br />
zu reduzieren<br />
Bei der Auswahl eines Schaltregler-<br />
ICs soll ein häufig unbeachteter Parameter<br />
nicht unberücksichtigt bleiben:<br />
Die Höhe und Genauigkeit der Strombegrenzung. Diese ist wichtig,<br />
damit in einem Überstromfall am Ausgang keine Bauteile beschädigt<br />
werden. Eine Strombegrenzung hat jedoch immer eine gewisse<br />
Verzögerungszeit. Es ist deshalb sicherzustellen, dass auch bei<br />
Strömen um die Schwelle der Strombegrenzung noch genügend<br />
Induktivität in der Leistungsdrossel vorhanden ist. Das ist notwendig,<br />
damit der Stromanstieg begrenzt ist und die Strombegrenzung<br />
genügend Zeit zum Abschalten hat. Wenn nun der Schaltregler-IC<br />
eine recht ungenaue Strombegrenzung mit ±30 Prozent spezifiziert<br />
hat, muss eine Speicherinduktivität ausgewählt werden, die selbst<br />
bei der nominalen Strombegrenzung +30 Prozent noch genügend<br />
Induktivität hat. Dies erfordert eine für die Anwendung große und<br />
teure Spule. Ein Beispiel für eine sehr genaue Strombegrenzung ist<br />
Analog Devices ADP1850 mit einer Strombegrenzungsgenauigkeit<br />
von ±6 Prozent. Entsprechend kleiner und kostengünstiger fällt die<br />
Speicherdrossel aus. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>501<br />
Frederik Dostal, Technical Marketing,<br />
Analog Devices.<br />
24<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
INNOVATIONEN | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />
STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />
Kompakte Gleichspannungswandler<br />
Die Abwärtswandler der Typen LXDC55F und LXDC55K sind<br />
laut Hersteller Murata Ergänzungen zu den kompakten<br />
Gleichspannungswandlern der Serie LXDC. Beide Modelle<br />
sollen eine Voltage-Trim-Funktion besitzen, mit der die<br />
Ausgangsspannung zwischen 0,8 V und 5,3 VDC (im Fall des<br />
55K) beziehungsweise bis 3,6 VDC (55F) eingestellt werden<br />
können. Der LXDC55FAAA-203 hat Abmessungen von 5 mm x 5,7 mm<br />
x 2,1 mm und eignet sich laut Hersteller für Eingangsspannungen von 4 V bis 14 VDC. Der<br />
maximale Ausgangsstrom soll 1,5 A betragen. Der LXDC55KAAA-205, dessen Maße 5 mm<br />
x 5,7 mm x 2,1 mm betragen, eigne sich für Ausgangsströme bis zu 3 A. Er soll mit<br />
Eingangsspannungen zwischen 2,7 V und 5,5 VDC betrieben werden können.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>503<br />
Netzgeräte bis 800 W<br />
Die 2-HE-Z+-Netzgerätefamilie besitzt künftig einen<br />
Leistungsbereich bis 800 W Ausgangsleistung, so der<br />
Hersteller TDK-Lambda. Die Netzteile sollen dieselbe<br />
Ausstattung wie die Z+200 und Z+400 mit 200 W beziehungsweise<br />
400 W Ausgangsleistung haben. Sie haben<br />
Herstellerangaben zufolge Ausgangsspannungen bis<br />
100 VDC und Ausgangsströme bis 72 A. Alle Modelle der<br />
Z+-Reihe sollen wahlweise als Konstantstrom- oder<br />
Konstantspannungsquelle arbeiten sowie über einen<br />
Weitbereichseingang (85 bis 265 VAC) mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur,<br />
Lüfter mit variabler Geschwindigkeit sowie<br />
umfassende Sicherheitsfunktionen verfügen, darunter eine durch den Anwender<br />
einstellbare Safe-Start- und Auto-Restart-Funktion. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>504<br />
Niedrige Leerlaufleistung<br />
Die Mini-Netzteile-Serien RAC04/277 (4 W) und<br />
RAC10/277 (10 W) im Leistungsbereich bis<br />
10 W sind für die Leiterplatten-Montage<br />
konzipiert und sollen sich durch niedrige<br />
Leerlaufleistungen von 50 mW für das<br />
4-W-Modul beziehungsweise 300 mW für das 10-W-Modul auszeichnen, so der<br />
Hersteller Recom. Damit sollen die Module bis Faktor 10 unterhalb der in der EuP-<br />
Richtlinie für Standby- und Scheinaus-Betrieb fixierten Grenzwerte liegen. Die beiden<br />
Serien umfassen Module mit Ausgangsspannungen von 3,3 bis 24 VDC, sowie Modelle<br />
mit ±5, ±12 und ±15 VDC (nur RAC10/277). Die RAC04/277-Serie ist auch mit einem<br />
5/12-VDC-Ausgang erhältlich, so der Hersteller.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>505<br />
Need Power?<br />
Think<br />
GlobTek<br />
“Green Power” 90 W Tischnetzgeräte mit IEC 320<br />
Eingang erfüllen die EuP Step 2 / Energielevel V<br />
GlobTek GT-41<strong>13</strong>3 gibt<br />
es mit einer IEC 60320/<br />
C6, C8 oder C14 Eingangsbuchse.<br />
Doppelte<br />
Schutzisolierung sowie<br />
regulierte Ausgangsspannung<br />
von 12-48VDC in<br />
0.1V-Schritten bis zu 90<br />
Watt Ausgangsleistung.<br />
Das geschlos-sene,<br />
ungeschlitzte besteht aus schlag-festem Polykarbonat<br />
und wird durch Konvektion gekühlt, Gehäuseabmessung<br />
62 x 150 x 34 (mm). Weitere Eigenschaften<br />
dieser Familie sind: geregelte Ausgangsspannung mit<br />
sehr geringer Restwelligkeit; Schutzfunktionen für<br />
Übertemperatur, Strom, Spannung und Kurzschluss;<br />
Universale Eingangsspannung von 90-264VAC. UL<br />
...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />
Akku-Ladegerät<br />
für Lithium-Ionen<br />
(Li-Ion)<br />
Die neuesten Lithium-<br />
Ionen (Li-Ion) Batterieladegeräte<br />
von<br />
GlobTek inkorporieren<br />
multiple redundante<br />
Sicherheitsfeatures, um<br />
Defekte und Beschädigungen<br />
der Batterien und Systeme zu verhindern, um<br />
folglich Risiken zu mindern und die Lebensdauer zu<br />
erhöhen. Im Zuge der steigenden Sicherheitsbedenken<br />
und -anforderungen für tragbares Equipment<br />
mit Li-Ion Akkus, hat GlobTek bei der neuesten Generation<br />
von Batterieladegeräten eine Vielzahl von redundanten<br />
Sicherheitsfeatures eingebaut, die, wenn<br />
sie mit der Elektronik im Li-Ion Akkupack kommunizieren,<br />
Defekte und Schäden beim Laden des<br />
...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />
Internationale, Abnehmbare Stromkabel<br />
GlobTeks 2-3 adrigen IEC internationale, abnehmbare<br />
Stromkabel sind nach den Anforderungen internationaler<br />
Sicherheitsagenturen geprüft. Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten<br />
für Länge, Kabeltyp,<br />
Drahtstärke, Anschlüsse<br />
und Farbe des Kabelmantels.<br />
Die Stromkabel sind<br />
ideal für tragbare Geräte,<br />
Kommunikation, Video,<br />
Unterhaltungselektronik,<br />
Geräteausstattungen und<br />
für den Hausgebrauch<br />
medizinischer Geräte. Nordamerikanische, europäische,<br />
australische, britische und andere Stromkabel<br />
sind ab Lager verfügbar. Auf Grund sehr geringer<br />
Kosten sind diese Stromkabel perfekt für OEM An<br />
...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
25<br />
www.globtek.de
STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | DIE ROTE COUCH<br />
Peter Maier, Präsident bei Fuji Electric<br />
Europe<br />
Kai Grassmann, Asia Sales Manager bei<br />
Recom International<br />
Christian Andre, Präsident bei Rohm<br />
Europe<br />
TREFFPUNKT ROTE COUCH<br />
Zum dritten Mal hatte die E&E anlässlich der PCIM Experten und Branchengrößen zum<br />
Gespräch auf die Rote Couch gebeten. Auch diesmal folgten sechs Gäste dieser Einladung.<br />
TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: publish-industry<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>502<br />
Das Besondere an Live-Veranstaltungen besteht darin, dass<br />
man trotz gründlichster Vorbereitung nie genau weiß, was auf<br />
einen zukommt. Diese Tatsache brachte auch die Rote Couch<br />
auf der diesjährigen PCIM mit sich. Zwei Gäste mussten aus gesundheitlichen<br />
Gründen relativ kurzfristig absagen –und ebenso<br />
kurzfristig stellten sich andere Experten zur Verfügung, damit<br />
die Veranstaltung auch diesmal wieder ein Erfolg wurde.<br />
Kultureller Wandel in Japan<br />
Einen ganz besonderen Gast gab es gleich zu Beginn: Peter<br />
Hermann Maier ist der erste Europäer, der Fuji Electric Europe<br />
als Präsident leitet. Ausgehend von einem neuen japanischen<br />
Präsidenten ist das Teil einer neuen Strategie, mit der das Unternehmen<br />
zunehmend auch weitere Potentiale außerhalb Japans<br />
heben will. Dazu sei es notwendig, erläuterte Peter Hermann<br />
Maier, die Kunden besser zu kennen und zu verstehen –<br />
was nun einmal aus einer Entfernung von 10.000 Kilometern<br />
schwierig sei. Aber letztlich geht es aus seiner Sicht darum, das<br />
innovative Europa mit dem qualitätsbewussten Japan zu verbinden,<br />
um so die besten Ergebnisse zu erzielen.<br />
Premiummarke in China<br />
Kai Grassmann gehörte zu den Gesprächspartnern, die<br />
kurzfristig einspringen mussten, sich aber als sehr gute Wahl<br />
erwiesen. Der Asia Sales Manager von Recom war selber über<br />
zwei Jahre vor Ort und konnte so aus erster Hand Eindrücke<br />
über den asiatischen Markt wiedergeben. Dabei betonte er vor<br />
allem, dass Recom China nicht als verlängerte Werkbank sieht,<br />
sondern als einen Markt, in dem man sich als Anbieter von<br />
Premium-Produkten etabliert. Allerdings stellte er auch klar,<br />
dass man gerade als europäisches Unternehmen durchaus mit<br />
Herausforderungen zu kämpfen hat. Es komme darauf an, den<br />
Markt zu verstehen.<br />
SiC auf gutem Weg<br />
Siliziumkarbid (SiC) hat in den letzten Jahren für einige<br />
Bewegung im Leistungselektronikmarkt gesorgt – richtig reif<br />
ist die Zeit für das neue Halbleiter-Material aus Sicht von<br />
Rohms Europa-Chef Christian Andre aber erst jetzt. Das liegt<br />
zum einen an der zweiten Generation von SiC-Halbleitern, die<br />
technisch erheblich verbessert sind und deutlich günstiger<br />
werden. Auch die Kunden hätten inzwischen ein besseres Verständnis<br />
von den Möglichkeiten, die SiC bietet, führte Christian<br />
Andre aus.<br />
Leistungselektronikmarkt Russland<br />
Eine etwas andere Sicht auf die Leistungselektronik präsentierte<br />
Alexey Cherkasov, Business Development Manager beim<br />
26<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
DIE ROTE COUCH | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />
Alexey Cherkasov, Business Development<br />
Manager bei Proton-Electrotex<br />
Aengus Murray, Motor and Power Control<br />
Applications Manager bei Analog Devices<br />
Oliver Opitz, Division Manager Strategic<br />
Product Design bei Würth Elektronik<br />
russischen Leistungshalbleiter-Hersteller Proton-Electrotex.<br />
Neben der Diskussion einiger technischer Aspekte gab er einen<br />
interessanten Einblick in den russischen Markt und die<br />
Perspektiven für die Leistungselektronik dort.<br />
Alles dreht sich um Effizienz<br />
Auf einen einfachen Nenner brachte Aengus Murray, Motor<br />
and Power Control Applications Manager bei Analog Devices,<br />
die Frage nach den wichtigsten Herausforderungen in<br />
Motorsteuerungen: Am Ende dreht sich immer alles um die<br />
Effizienz. Neben der vereinfachten Variante gab es aber durchaus<br />
komplexere Antworten auf die zahlreichen Fragen, die sich<br />
für Entwickler in diesem Zusammenhang ergeben – beispielsweise<br />
zur Sensorik, zu MEMS und dem wichtigen Aspekt der<br />
Isolierung.<br />
Die Zukunft der Stromversorgung<br />
Gerade einmal 45 Minuten Zeit hatte Oliver Opitz, Division<br />
Manager Strategic Product Design bei Würth Elektronik<br />
eiSos, um sich auf das Interview vorzubereiten. Das merkte<br />
man ihm allerdings nicht an, denn er gab einen fundierten und<br />
interessanten Überblick über die aktuellen Entwicklungen im<br />
Wireless-Power-Markt. Auch das wichtige Thema Standards<br />
kam dabei zur Sprache. Vor allem zeigte sich Oliver Opitz aber<br />
zuversichtlich, dass mit steigender Leistung auch die Nachfrage<br />
und Akzeptanz nach Wireless Power in den nächsten Jahren<br />
deutlich zunehmen wird. ☐<br />
Die Links zu den vollständigen Interviews und Videos finden Sie,<br />
wenn Sie auf www.publish-industry.net den unten stehenden<br />
more@click-Code eingeben.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>502<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Rückspeiseprinzip<br />
<br />
<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
27
OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | TRENDREPORT<br />
Flexibles Licht<br />
Glasdächer, Scheiben und Raumteiler, die nachts undurchsichtig<br />
werden und in einer oder zwei Richtungen leuchten; Mosaikfenster,<br />
die ohne Sonnenlicht strahlen, oder ein Autohimmel mit<br />
Leuchtwirkung – die OLEDs (organische Leuchtdioden) eröffnen<br />
Leuchten- und Beleuchtungs-Designern eine Fülle bislang<br />
ungeahnter Möglichkeiten und Freiheiten.<br />
TEXT: Roland R. Ackermann, freier Autor für E&E FOTOS: BeyondImages; Osram<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>601<br />
Moderne Beleuchtungen bilden ein sehr großes und globales,<br />
allerdings auch ein deutlich fragmentiertes Marktsegment.<br />
Diese Fragmentierung ist zum einen auf technologische Unterschiede,<br />
zum anderen auf die Vielfalt der Kundenanforderungen<br />
zurückzuführen. Um die Marktanteile streiten sich Glühlampen,<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen (CFL), Quecksilberdampflampen,<br />
Leuchtdioden (LEDs) sowie – als die jüngsten im<br />
Bunde – OLEDs. Ähnlich vielseitig ist das damit abgedeckte Anwendungsspektrum,<br />
das neben den technischen Ansprüchen<br />
auch stark von unterschiedlichen Preisvorstellungen beeinflusst<br />
wird. Dazu zählen sowohl Wohnungen und Gebäude (Architektur)<br />
als auch das Gastgewerbe, der Einzelhandel, Industrie und<br />
Büro sowie Außenanlagen. Die OLED-Beleuchtung kann sich<br />
aber nur dann erfolgreich im Markt durchsetzen, wenn sie ihre<br />
Alleinstellungsmerkmale klar herausstellen und neue Marktnischen<br />
erobern kann. Zum Beispiel eröffnen ihre typischen Eigenschaften<br />
– ultraflach, flächig, leicht, biegsam und transparent<br />
– völlig neue gestalterische Möglich keiten.<br />
Leuchtende Halbleiter<br />
Sowohl bei der OLED- als auch bei der LED-Beleuchtung<br />
haben wir es mit Halbleitertechnologien mit überlappenden<br />
28<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
Eigenschaften zu tun. Die LEDs, die bereits eine lange<br />
Geschichte hinter sich haben, brauchten über ein Jahrzehnt, ehe<br />
sie sich nennenswert bei Beleuchtungen durchsetzen konnten.<br />
Kein Wunder, dass sie derzeit zu geringeren Kosten eine bessere<br />
Leistung zu bieten vermögen als OLEDs. In der Tat liegen bislang<br />
Leuchtkraft, Lebensdauer und Wirkungsgrad der OLEDs deutlich<br />
hinter den Werten der LEDs zurück.<br />
Die organische Leuchtdiode ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement<br />
aus organischen Halbleitermaterialien, das<br />
sich von den anorganischen LEDs durch geringere Strom- und<br />
Leuchtdichte unterscheidet und keine einkristallinen Materialien<br />
benötigt. Die zweidimensionale Lichtquelle ist weitestgehend<br />
blendfrei. OLEDs sind extrem dünn; ihre aktiven Schichten<br />
weisen eine Gesamtdicke von ungefähr 400 nm auf, sind<br />
also 100-mal dünner als ein menschliches Haar. Die Gesamtdicke<br />
der Komponenten beträgt normalerweise 1,8 mm, einschließlich<br />
des Glassubstrats und der Verkapselung. Dieser<br />
Wert kann durch Verwendung dünnerer und flexiblerer Substrate<br />
sowie eine Dünnschicht-Verkapselung nochmal wesentlich<br />
reduziert werden. OLED-Panels zeichnen sich deshalb<br />
auch durch ein besonders geringes Gewicht aus. OLEDs lassen<br />
sich kostengünstiger herstellen als LEDs, doch lässt ihre Lebensdauer<br />
zu wünschen übrig. Geplant ist, diese in den nächsten<br />
zwei Jahren auf 5.000 und langfristig auf 20.000 Stunden<br />
zu steigern (LEDs liegen derzeit bei über 50.000 Stunden).<br />
Überzeugen durch Leistung<br />
Katalog<br />
Alle Wege<br />
führen<br />
zu uns.<br />
suche mit Hilfe technischer Parameter<br />
im Menü fi nden Sie in maximal 3<br />
Schritten Ihr gewünschtes Produkt.<br />
Die Produktgruppen teilen sich auf in<br />
aktive, passive und elektromechanische<br />
Bauelemente, Storage Technologies,<br />
Displays & Boards sowie Wireless<br />
Technologies.<br />
Über d<br />
suche<br />
Sie na<br />
Produk<br />
aus ein<br />
ter Erg<br />
KATALOG<br />
PROCUREMENT<br />
MASSQUOTATION<br />
PRODUCT CHANGE<br />
NOTIFICATION<br />
Die OLED-Technik ist vorrangig für Bildschirme und Displays<br />
geeignet. Aufgrund der Materialeigenschaften ist eine<br />
mögliche Verwendung der OLEDs als biegsamer Bildschirm<br />
und als elektronisches Papier interessant.<br />
„Im Zeitalter des Cloud Computing, einer beschleunigten<br />
Entwicklung von Highspeed-Netzwerken und zunehmender<br />
Vernetzung aller Objekte dürften AMOLED-Displays (Aktivmatrix-OLEDs)<br />
mit ihrer fast unendlichen Zahl an Imaging-<br />
Möglichkeiten den größten Einfluss auf die Innovation in intelligenten<br />
Geräten haben“, meinte Kinam Kim, CEO von<br />
Samsung Display, Ende Mai auf der Display Week <strong>20<strong>13</strong></strong> im kanadischen<br />
Vancouver. „Die innovativen Vorteile der AMOLED-<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
www.rutronik24.com
OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | TRENDREPORT<br />
Osram hat die Designerleuchte „Rollercoaster“<br />
entwickelt, in der industrialisierungsreife<br />
transparente OLEDs zum<br />
Einsatz kommen und die 2014 in Serie<br />
gehen soll.<br />
Technologie wird Konsumenten erlauben, mehr Möglichkeiten<br />
des elektronischen Komforts zu erzielen als wir uns jemals<br />
vorstellen konnten.“<br />
Neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
Er meint damit die überlegene Farbdarstellung, Flexibilität<br />
und Transparenz sowie das Reaktionsvermögen auf Berührungen<br />
und Sensoren zur Erfassung aller fünf Sinne des Menschen.<br />
Kinam Kim weiter: „Display-Applikationen mit den Vorteilen<br />
der AMOLED-Technologie werden sich rasch in andere<br />
Branchen wie Automotive, Druckindustrie, Biogenetik und<br />
Bauwesen ausdehnen.“ Im Automotive-Bereich werden<br />
AMOLED-Displays herkömmliche Scheiben und Spiegel<br />
ersetzen, die bisher als digitale Spiegel und Head-up-Displays<br />
verwendet wurden. Aufgrund ihrer Vorteile hinsichtlich Flexibilität,<br />
Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturänderungen<br />
werden AMOLED-Display-Panels auch<br />
für Uhrendisplays sowie für Produkte in den Bereichen Mode<br />
und Gesundheitswesen verwendet. Das Wachstum der OLED-<br />
Displays wird im Laufe der Zeit auch dem Beleuchtungsbereich<br />
zugute kommen, dessen Herausforderungen von den Panel-<br />
Herstellern alleine nicht rasch genug gelöst werden können.<br />
Weiße OLEDs mit ihrem Breitband-Emissionsspektrum erzeugen<br />
eine Beleuchtung hoher Qualität mit ausgezeichnetem<br />
Farbwiedergabeindex (CRI) von 80 oder mehr. Sie lassen sich<br />
einfach dimmen: Es muss lediglich der Betriebsstrom verändert<br />
werden. Im Gegensatz zu Leuchtröhren und Kompakt-<br />
Leuchtstofflampen steht die volle Lichtausstrahlung beim Einschalten<br />
unverzögert zur Verfügung. Als Design-Elemente<br />
sind sie auch im ausgeschalteten Zustand attraktiv. Sie strahlen<br />
ein weiches, diffuses Licht ab, das sich in erster Linie für dekorative,<br />
atmosphärische Anwendungen eignet. Flexible OLEDs<br />
werden langfristig auf Objekten aller Art angebracht werden<br />
können, um diese in Leuchten zu verwandeln.<br />
(Noch) nichts für den Massenmarkt<br />
Dieser Tage hat das Marktforschungsinstitut IDTechEx<br />
neueste Zahlen zum Thema „OLED vs LED Lighting <strong>20<strong>13</strong></strong>-2023“<br />
veröffentlicht: In ihrem „wahrscheinlichsten Prognose-Szenario“<br />
erkennen die Marktforscher im Jahre 2023 einen OLED-<br />
Anteil von 1,3 Milliarden US-Dollar – das entspricht lediglich<br />
1,3 Prozent der Marktgröße der LED-Beleuchtung in zehn Jahren.<br />
Mit anderen Worten: OLEDs könnten eine überteuerte<br />
und leistungsschwache Option bleiben; es sei denn, eine Appleartige<br />
Design-Innovation sorgte für einen Umsturz.<br />
Auch die Effizienz lässt noch zu wünschen übrig; die gegenwärtigen<br />
OLEDs bieten 20 bis 50 lm/W. Das ist zwar besser als<br />
bei Glüh- oder Halogenlampen, kommt indes nicht an die 90 bis<br />
100 lm/W der LEDs heran. Allerdings sind unlängst im Labor<br />
bereits nahezu vergleichbare Werte erreicht worden. Die Kosten<br />
von OLED-Beleuchtungen liegen bei ungefähr 400 Euro/klm<br />
auf Panelebene, die von LEDs bei nur einem Hundertstel davon.<br />
Die stärksten Kostentreiber sind die Verkapselungsschicht und<br />
die integrierten Substrate. Das derzeit noch als Barriereschicht<br />
verwendete Hohlglas ist teuer, weil es eine zusätzliche Bearbeitung<br />
erfordert und es angesichts der geringen Nachfrage schwierig<br />
ist, die großen Glashersteller zu bindenden Produktionszusagen<br />
zu verpflichten. Erst wenn der Übergang auf eine Dünnfilmverkapselung<br />
geschafft ist, werden die Kosten sinken. Beim<br />
integrierten Substrat summieren sich Substrat (Glas), transparente<br />
leitende Schicht (meist Indiumzinnoxid, ITO), Metallelektroden,<br />
Planarbearbeitung und Lichtauskopplungsfolien zu den<br />
Gesamtkosten von rund 700 Euro/m2; diese Summe soll bis 2023<br />
auf unter 100 Euro/m2 sinken. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>601<br />
30<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
INNOVATIONEN | OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />
OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />
Auch bei Sonnenlicht ablesbar<br />
Schneller bi-direktionaler Optokoppler<br />
Den zweikanaligen, bi-direktionalen digitalen<br />
25-MBd-Optokoppler ACSL-7210 hat Avago für<br />
bi-direktionale und industrielle Kommunikations-Netzwerke<br />
entwickelt, die Hochgeschwindigkeitsprotokolle<br />
wie Profibus, Fieldbus und SPI (Serial Peripheral<br />
Interface) nutzen. Der Optokoppler soll ein vom Hersteller<br />
erntwickeltes IC sowie eine patentierte Gehäusetechnologie<br />
einsetzen, um eine Signalisolation von 3.750 VRMS in einem<br />
flachen SO-8 Gehäuse zu erzielen. So sollen sich Vollduplex-<br />
Hochgeschwindigkeits-Datenraten bis zu 25 MBd erreichen lassen.<br />
Zudem soll er eine maximale Pulsbreiten-Verzerrung von 10 ns,<br />
eine maximale Laufzeitverzögerung von 40 ns und einen CMOS-<br />
Ein- und Ausgang besitzen.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>603<br />
Von Ortustech (Vertrieb: Data Modul) neu<br />
auf dem Markt ist das 3,2-Zoll-TFT<br />
COM32H3N74ULC. Das Display hat<br />
nach Anbieterangaben geringe Außenabmessungen<br />
von 46,6 mm x 78,6 mm und eine Dicke<br />
von 1,9 mm. Es eignet sich somit für kompakte, mobile Applikationen<br />
mit hohen Anforderungen an den Platzbedarf und an das<br />
Gewicht. Die Blanview-Technologie garantiert zudem eine<br />
Ablesbarkeit im Außenbereich bei Sonnenlicht, so Data Modul. Das<br />
TFT soll eine hohe Auflösung von 480 x 800 Dots und den im<br />
industriellen Bereich geforderten Temperaturbereich<br />
von –20 bis 70 °C besitzen.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>604<br />
UMT-H SMD-Sicherung<br />
mit hohem Ausschaltvermögen<br />
Zwei Versionen an<br />
Mid-Power-LEDs<br />
Die Mid-Power-LED-<br />
Serie 62-217D/5630D<br />
von Everlight soll sich<br />
für LED-Lichtleisten sowie<br />
herkömmliche, omnidirektionale<br />
und Hochleistungs-LED-<br />
Birnen eignen. Die LED-Serie gibt es Herstellerangaben zufolge<br />
im Standard-5630-Gehäuse in zwei Versionen: 0,5 W (150 mA)<br />
für LED-Retrofits als Ersatz bisheriger 40/60W-Glühbirnen und<br />
0,2 W (60 mA) für LED-Lichtleisten. Beide Weißlicht-Top-View-<br />
LEDs seien flach (5,6 mm x 3 mm x 0,65 mm) und über die<br />
Farbtemperaturbreite (ANSI) von warmen 2.700 K bis kühlen<br />
6.500 K erhältlich. Der CRI beträgt laut Hersteller mindestens<br />
80 Ra, und die Lichtleistung soll bei 50/55 Lumen (warm/kalt)<br />
liegen. Die 0,5-W-Ausführung erzielt bei 5.700 K eine<br />
Lichtausbeute von 115 lm/W, so Everlight.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>605<br />
– Hohes Ausschaltvermögen von 1500 A<br />
– Hohe Nennspannungen von bis zu 277 VAC / 250 VDC<br />
– Kompaktes, quaderförmiges Design: 5.3 x 16 mm<br />
umt-h.schurter.ch<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
31
OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS | ABENTEUER FORSCHUNG<br />
Daten nehmen rasant Fahrt auf<br />
Immer mehr Daten sind heutzutage im Internet unterwegs. Das erfordert auch immer mehr<br />
Bandbreite und steigert den Energieverbrauch. Eine Neuentwicklung des KIT aus dem Bereich<br />
nanophotonische Bauelemente könnte das Internet schneller und energieeffizienter machen.<br />
TEXT: Kathrin Veigel, E&E FOTOS: Craftvision; Karlsruher Institut für Technologie<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>602<br />
Kommunikationsprozesse lassen sich mit photonischen<br />
Bauteilen schneller und gleichzeitig energieeffizienter gestalten.<br />
Vor allem Letzteres scheint dringend angeraten, denn bereits<br />
heute verbraucht die Informations- und Kommunikationstechnik<br />
mehr als zehn Prozent des gesamten Stroms in<br />
Deutschland, und der Datenverkehr wächst unaufhörlich. Die<br />
Entwicklung leistungsfähiger optischer Sender und Empfänger,<br />
die auf Mikrochips integriert sind, ist auch schon weit gediehen.<br />
Allerdings war es bislang noch nicht zufriedenstellend<br />
möglich, die Grenzen von Halbleiterchips optisch zu überbrücken.<br />
Nun hat ein Team von Forschern des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT) eine neuartige optische Verbindung<br />
zwischen Halbleiterchips entwickelt. „Photonic Wire Bonding“<br />
nennt sich das Ganze, und es soll hohe Datenübertragungsraten<br />
im Bereich einiger Terabit pro Sekunde ermöglichen. Bei<br />
ihrer Forschungsarbeit hatten die Wissenschaftler mit der<br />
32<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
ABENTEUER FORSCHUNG | OPTOELEKTRONIK & DISPLAYS<br />
Der Verlauf der Verbindung ist genau an Position<br />
und Orientierung der Chips angepasst.<br />
Schwierigkeit zu kämpfen, die Chips präzise zueinander auszurichten,<br />
damit ein Lichtwellenleiter in den anderen trifft,<br />
berichtet Christian Koos, Professor an den KIT-Instituten für<br />
Photonik und Quantenelektronik (IPQ) und für Mikrostrukturtechnik<br />
(IMT) sowie Mitglied des Centrums für Funktionelle<br />
Nanostrukturen (CFN).<br />
Diese Herausforderung sind die Forscher so angegangen:<br />
„Wir haben die Chips zunächst fixiert und dann einen Lichtwellenleiter<br />
auf Polymerbasis in genau passender Form strukturiert“,<br />
erklärt Professor Koos. Um den Verlauf der Verbindung<br />
an die Position und die Orientierung der Chips anzupassen,<br />
erarbeiteten die Karlsruher Wissenschaftler ein Verfahren<br />
zur dreidimensionalen Strukturierung des Lichtwellenleiters.<br />
Dabei griffen sie auf die so genannte Zwei-Photonen-Polymerisation<br />
zurück, die eine hohe Auflösung ermöglicht: Ein Femtosekundenlaser<br />
schreibt die Freiform-Wellenleiterstruktur<br />
direkt in ein Polymer, das sich auf der Oberfläche der Chips<br />
befindet. Für das Vorgehen verwendeten die KIT-Forscher ein<br />
Laserlithografiesystem der Firma Nanoscribe, einer Ausgründung<br />
des KIT.<br />
„Unsere Prototypen der ‚Photonic Wire Bonds‘ wiesen im<br />
Bereich der infraroten Telekommunikationswellenlängen um<br />
1,55 Mikrometer äußerst geringe Verluste und eine große Übertragungsbandbreite<br />
auf “, so Professor Koos. In ersten Experimenten<br />
gelang es den KIT-Wissenschaftlern, bereits Datenübertragungsraten<br />
von über fünf Terabit pro Sekunde zu erreichen.<br />
Als mögliche Anwendungsfelder ihrer „Photonic Wire<br />
Bonds“ geben sie komplexe Sender-Empfänger-Systeme zur<br />
optischen Telekommunikation an, aber auch ein Einsatz in der<br />
Sensorik und der Messtechnik sei möglich. Professor Christian<br />
Koos weist schließlich noch auf einen durchaus nützlichen<br />
Vorzug der KIT-Entwicklung hin: „Da sich die hochpräzise<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Ausrichtung der Chips bei der Herstellung erübrigt, eignet sich<br />
das Verfahren hervorragend für die automatisierte Produktion<br />
in hohen Stückzahlen.“ In einem nächsten Schritt wollen die<br />
KIT-Forscher die „Photonic Wire Bonding“-Technologie nun<br />
zusammen mit Partnerfirmen in die industrielle Anwendung<br />
bringen. ☐<br />
TOUCH<br />
KEYPADS<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>602<br />
WIR GEBEN<br />
IHRER TECHNIK<br />
EIN GESICHT<br />
www.display-elektronik.de<br />
Display Elektronik GmbH · Am Rauner Graben 15 · D-63667 Nidda<br />
Tel. 0 60 43 - 9 88 88-0 · Fax 0 60 43 - 9 88 88-11<br />
NEWSLETTER: www.display-elektronik.de/newsletter.html
MITTENDRIN<br />
PROMOTION<br />
WELTWEIT VERFÜGBAR<br />
Digi-Key war immer der Distributor aus Thief River Falls, da das Unternehmen weltweit von<br />
einem einzigen Standort aus operierte. Was von weitem manchmal etwas seltsam anmutete, war<br />
durchaus sehr erfolgreich. Mit Mitarbeitern in Europa schlägt Digi-Key nun einen neuen Weg<br />
ein - ohne dabei das Bewährte aufzugeben.<br />
TEXT: Digi-Key FOTO: Chris_Lemmens; Digi-Key<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>401<br />
34<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PROMOTION<br />
MITTENDRIN<br />
Physikalische Präsenz erforderlich<br />
Das Geschäft des Distributors beschränkte sich bisher ausschließlich<br />
auf Entwickler, die man schnell und zuverlässig aus<br />
einem großen Angebot an Bauteilen belieferte - und was auch<br />
zu einem durchaus beachtlichen Wachstum führte. Jetzt will<br />
man aber zusätzlich weitere Bereiche erschließen, was eine gewisse<br />
physikalische Präsenz voraussetzt. Denn Digi-Key adressiert<br />
nun auch kleine und mittelständige Fertiger. „Wir wenden<br />
uns an Kunden mit einem „low volume/high mix“-Bedarf. Und<br />
diese Kunden legen Wert auf eine persönliche Partnerschaft<br />
mit Digi-Key“, erklärt Hermann W. Reiter, Sales Director Central<br />
Europe und EMEA Representative bei Digi-Key. Und zu<br />
dieser Partnerschaft gehört es dann eben auch, mit dem Kunden<br />
in seiner Landessprache kommunizieren zu können.<br />
Im Spaß hat Mark Larson, Präsident von Digi-Key, einmal<br />
gesagt, man müsse nur die Weltkarte umdrehen, dann sei Thief<br />
River Falls der Mittelpunkt der Welt. Für das Unternehmen<br />
galt diese Maxime aber auch ohne umgedrehte Karte. Die<br />
Kleinstadt in Minnesota war nicht nur Hauptquartier und Lager,<br />
sondern auch der einzige Standort weltweit. Das hat sich<br />
in den letzten Monaten deutlich geändert. Erstmals haben Mitarbeiter<br />
von Digi-Key Ihren festen Arbeitsplatz außerhalb der<br />
USA – und dafür gibt es gute Gründe.<br />
Aus diesem Grund hat das Unternehmen in Deutschland,<br />
Großbritannien, Israel, Skandinavien, und in Polen dedizierte<br />
Ressourcen geschaffen, die sich vor Ort um die Kunden kümmern<br />
und ihnen Digi-Keys einzigartiges Hybrid-Modell näher<br />
bringen. „Diese Mitarbeiter pflegen den direkten Kontakt mit<br />
unseren Kunden und helfen Ihnen dabei, die Vorteile unserer<br />
Services optimal zu nutzen“, erläutert Hermann Reiter das Konzept.<br />
„Kunden und Lieferanten haben lange danach gefragt, daher<br />
sind wir auch sehr stolz, jetzt diese lokalen Präsenzen anbieten<br />
zu können.“ Und das ist auch erst der Anfang: Schon in Kürze<br />
wird es weitere Mitarbeiter in Südeuropa und Frankreich geben.<br />
Eine weitere Expansion in Europa ist nicht ausgeschlossen.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
35
MITTENDRIN<br />
PROMOTION<br />
Ein Teil des EMEA-Teams beim<br />
Antrittsbesuch in Thief River Falls.<br />
EMEA-Zentrale in München<br />
Während sich an den genannten Standorten ein Regional<br />
Sales Director um die Kundenbelange kümmert, hat in München<br />
eine größere Gruppe von Mitarbeitern ihre neue Heimat<br />
gefunden. Insgesamt 18 Branchenexperten kümmern sich hier<br />
um Kunden aus ganz Europa. „München ist sozusagen unser<br />
EMEA-Büro“, erklärt Hermann Reiter. „Das sind echte, mehrsprachige<br />
Branchenexperten, die wissen, wie sie dem Kunden<br />
dabei helfen können, komplexere Bestellungen, Forecasts und<br />
andere Herausforderungen, die sich aus größeren Volumen ergeben,<br />
zu bewältigen.“ Aus dem Münchner Büro heraus sollen<br />
zunächst vor allem Kunden in Zentraleuropa direkt betreut<br />
werden, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Fertigungs-Bereich.<br />
Mit Call Centern in Israel und den Niederlanden stehen<br />
aber auch in Europa Ansprechpartner für Entwickler zur Verfügung,<br />
die lediglich einzelne Bauteile benötigen. „Das ist der<br />
entscheidende Unterschied: Die Call Center kümmern sich um<br />
Einzelbestellungen und kleine Mengen, während die Regional<br />
Sales Direktoren und die Mitarbeiter im Münchner Büro dedizierte<br />
Kundenaccounts bearbeiten“, erklärt Hermann Reiter<br />
den Ansatz.<br />
Mehr als 41.000 Kunden hat Digi-Key in EMEA zu betreuen<br />
– keine einfache Herausforderung für das Unternehmen. Aber<br />
mit erfahrenen Branchenexperten wie Kris Haggstrom (Vice<br />
President of Strategic Customer Development, EMEA and Asia<br />
Pacific), David Mahal (Sales Director Israel und Russland, Ian<br />
Wallace (Sales Director Großbritannien und Irland und Hermann<br />
Reiter (Sales Director Zentraleuropa) steht ein starkes<br />
Team zur Verfügung, das dieser Aufgabe gewachsen ist. Eine<br />
wichtige Rolle spielt auch Ingrid Lauer, die als Sales Manager<br />
Production im EMEA Hub ein wichtiger Ansprechpartner für<br />
die Kunden aus dem Fertigungsbereich ist.<br />
Entwickler nicht vergessen<br />
Wichtig für Digi-Key ist dabei die Tatsache, dass man die<br />
Entwickler und die Kleinbestellungen nicht aus den Augen<br />
verliert, sondern das Geschäftsmodell lediglich erweitert und<br />
kontinuierlich optimiert. „Wir werden uns auch weiterhin um<br />
die Kunden kümmern, die maßgeblich für den Erfolg von Digikey<br />
verantwortlich sind: Die Entwickler“, so Hermann Reiter.<br />
„Aber wir erweitern unser Geschäft, um den gesamten Bereich<br />
vom Prototypen bis zur Produktion abzudecken. Mit dem<br />
Schlagwort „Prototype-to-Production“ beschreibt Digi-Key,<br />
dass man mit den Kunden vom einzelnen Bauteil bis zu einer<br />
Produktion von Klein- und mittleren Serien über den gesamten<br />
Prozess zusammenarbeitet und sie unterstützt. Die Menge<br />
der Bauteile spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Allerdings<br />
ist auch klar, dass Digi-Key nicht ins Volumengeschäft drängt.<br />
Und auch wenn keine klare Grenze für die Größe eines Accounts<br />
definiert ist, gilt doch das Motto: High Mix/Low Volume.<br />
Und das schließt die Massenfertigung beispielsweise von<br />
Smartphones aus. Aber, so betont Hermann Reiter, schließt<br />
das trotzdem nicht die Zusammenarbeit mit den ganz großen<br />
Playern aus. „Wir arbeiten dann mit einzelnen Unternehmensbereichen<br />
zusammen oder unterstützen bei bestimmten Projekten,<br />
die von unserem hybriden Ansatz und unserer Effizienz<br />
profitieren können“, erläutert Hermann Reiter die Vorgehensweise.<br />
„Das bedeutet, wir arbeiten durchaus mit den Tier1-<br />
Unternehmen zusammen, aber auf eine andere Art und Weise<br />
als es unsere Wettbewerber tun.“<br />
36<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
PROMOTION<br />
MITTENDRIN<br />
Ein Blick in das Münchner<br />
Büro von Digi-Key.<br />
Dass die Entwickler für Digi-Key nach wie vor eine maßgebliche<br />
Rolle spielen, zeigt sich auch an der Umsatzverteilung:<br />
Etwa 2/3 des Geschäftes machen nach wie vor die Kleinbestellungen<br />
aus, in der Produktion sind es derzeit 34 Prozent. Aber es<br />
ist nicht nur der Umsatz, der die Entwickler so wichtig für den<br />
Distributor macht - es ist vor allem das in vielen Jahren aufgebaute<br />
Verständnis für deren Bedürfnisse und daraus resultierend<br />
die Webseite und zahlreiche Tools, die den Entwicklern das<br />
Leben leichter machen. Diese Tools dienen auch als Basis für<br />
neue Tools, mit denen Kunden in der Produktion arbeiten, beispielsweise<br />
optimierte BOM-Tools. „Wir passen die Tools, die<br />
wir für die Entwickler kreiiert haben, für die Einkäufer an“, erklärt<br />
Hermann Reiter. „Diese neuen Tools sind der nächste<br />
Schritt in unserer Evolution vom Prototypen zur Produktion.<br />
Wir können auf dieser Basis aufbauen und diese Tools für die<br />
Bedürfnisse der größeren Kunden maßgeschneidert anpassen.“<br />
Synergien schaffen<br />
Und auch dabei spielen die Entwickler aus Sicht von Digi-<br />
Key eine wichtige Rolle, da sie der Ausgangspunkt einer Kundenbeziehung<br />
sein können, die sich eben von der Entwicklung<br />
bis zur Produktion erstreckt. „Wir gehen davon aus, dass es<br />
künftig eine engere Zusammenarbeit zwischen Entwicklern<br />
und Einkäufern geben wird - nicht zuletzt durch Online-Tools,<br />
wie wir sie zur Verfügung stellen“, so Hermann Reiter. „Die<br />
Preise sind transparenter, die Verfügbarkeit ist erkennbar -<br />
Entwickler und Einkäufer können gemeinsam die beste Lösung<br />
für ihr Unternehmen finden.“ Es ist absehbar, dass die<br />
Umsätze im Produktions-Umfeld deutlich zunehmen, vor allem<br />
in Europa. „Immer mehr Kunden erkennen, was wir für<br />
sie leisten können“, beschreibt Hermann Reiter die Situation.<br />
„Und das sind die Grundwerte von Digi-Key, die uns auch bei<br />
den Entwicklern erfolgreich gemacht haben: Die Verfügbarkeit,<br />
die Bandbreite unserer Produktpalette und time-to-market.<br />
Wenn neue Produkte veröffentlicht werden, auf die der<br />
Markt wartet, gehört Digi-Key zu den ersten, die sie liefern<br />
können.“ Und liefern heißt bei Digi-Key: Die Produkte werden<br />
noch am gleichen Tag verschickt und sind innerhalb von maximal<br />
vier bis fünf Tagen an jedem Ort der Welt. „Wir sind<br />
nach wie vor sehr stolz auf unser effizientes Liefermodell“, erklärt<br />
Hermann Reiter. „Wir vergleichen uns da gerne mit Amazon,<br />
einem anderen Unternehmen, das im E-Commerce sehr<br />
erfolgreich ist.“<br />
Nächster Schritt: Asien<br />
Nach der Expansion in Europa stellt sich relativ schnell die<br />
Frage nach weiteren Standort. Und da drängt sich der asiatische<br />
Markt zwangsläufig auf. Es verwundert daher wenig, dass<br />
Digi-Key auch diesen Markt schon fest im Blick hat. „Wir sind<br />
dabei, eine starke Präsenz auf dem chinesischen Festland und<br />
in Hongkong aufzubauen“, erklärt Hermann Reiter. „Wir werden<br />
mit einem signifikaten Team in China vertreten sein“.<br />
Eines wird sich aber auch in Zukunft nicht ändern: Das<br />
zentrale (und einzige) Lager von Digi-Key wird in Thief River<br />
Falls bleiben, ein Lager für EMEA oder eine andere Region ist<br />
nicht vorgesehen. Nur durch diese Bündelung der weltweiten<br />
Nachfrage ist es dem Distributor möglich, das weltweit größte<br />
Sortiment an sofort lieferbaren Produkten zu bieten. Und das<br />
ist nach wie vor das erklärte Ziel von Digi-Key - egal, ob es<br />
dabei um ein Bauteil oder um eine ganze Produktion geht. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>401<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
37
ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />
Die Alchemie des Wärmemanagements<br />
Speziell entwickelte und formulierte chemische Produkte werden in der Elektronikindustrie<br />
für ein breites Anwendungsspektrum genutzt. Bei LEDs kommen sie in Wärmemanagementanwendungen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
TEXT: Jade Bridges, Electrolube FOTO: Amriphoto<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>301<br />
Obwohl LEDs wesentlich effizienter als herkömmliche Beleuchtungsarten<br />
sind, geben sie dennoch etwas Wärme ab.<br />
Diese Wärme kann sich nachteilig auf die LED auswirken, sodass<br />
sie abgeführt werden muss, um sicherzustellen, dass die<br />
eigentlichen Vorteile dieser Technik gewahrt bleiben. Die Beibehaltung<br />
der richtigen Temperatur der LED kann nicht nur<br />
ihre Lebensdauer verlängern, sondern auch dazu führen, dass<br />
mehr Licht erzeugt wird, sodass zur Erreichung des gewünsch-<br />
ten Effekts weniger LEDs erforderlich sein könnten. Die Erhöhung<br />
der Betriebstemperatur kann auch einen nützlichen<br />
Effekt auf die Eigenschaften der LED haben. Werden jedoch<br />
übermäßige Temperaturen erreicht, kann es zu einem schädigenden<br />
Effekt, bis hin zum vollständigen Ausfall, kommen.<br />
Die Betriebstemperatur steht in unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit der Lebensdauer der LED; je höher die Temperatur,<br />
desto kürzer die Lebensdauer.<br />
38<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
EXPERTENBEITRAG | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Prinzipien der Wärmeübertragung<br />
Strahlung (die mithilfe eines elektromagnetischen Feldes<br />
übertragene Wärme) hat in der Regel bei der Wärmeübertragung<br />
der LED-Systeme einen sehr geringen Einfluss, da die Flächen<br />
relativ klein sind. Hier sind eher die Leitfähigkeit und die Wärmekonvektion<br />
von Bedeutung: Die Leitfähigkeit (per direktem<br />
Kontakt mit einer festen Masse übertragene Wärme – Fouriersches<br />
Gesetz) bezieht sich auf die Übertragung von Wärme zwischen<br />
der LED und dem Kühlkörper, wobei die Wärmekonvektion<br />
(Übertragung von Wärme mithilfe der Bewegung von Flüssigkeiten<br />
und Gasen – Newtonsches Gesetz) die Übertragung<br />
von Wärme von dem Kühlkörper an die Umgebungsluft meint.<br />
Das Newtonsche Gesetz der Kühlung besagt, dass das Ausmaß<br />
des Wärmeverlustes sich proportional zu dem Temperaturunterschied<br />
zwischen dem Körper und dessen Umgebung<br />
verhält. Daher gilt: Wenn die Temperatur einer Komponente<br />
steigt und die Gleichgewichtstemperatur erreicht, entspricht<br />
das Maß des Wärmeverlustes pro Sekunde der innerhalb der<br />
Komponente erzeugten Wärme. Hierdurch steigt das Maß der<br />
Abgabe von Wärme mit dem Umfang der Oberfläche, da die<br />
Abgabe von Wärme einer Komponente an ihre Umgebung über<br />
die Oberfläche erfolgt. Dies ist nun der Punkt, an dem Kühlkörper<br />
zum Einsatz kommen – mit unterschiedlicher Größe<br />
und Form lassen sich Kühlkörper so konzipieren, dass sie den<br />
Umfang der Oberfläche, mit dem Ziel einer maximalen Wärmeabgabe,<br />
erheblich vergrößern. Bei LED-Anwendungen werden<br />
oftmals Kühlkörper eingesetzt, die fest mit der Rückseite<br />
der Komponente verbunden sind. Idealerweise sollten diese<br />
Kontaktflächen perfekt anliegen und auf diese Weise die Effizienz<br />
der Wärmeabgabe erhöhen, jedoch ist das in der Regel<br />
nicht möglich. Im Ergebnis kommt es an den Verbindungsstellen<br />
zum Kühlkörper zur Ausbildung von Luftspalten, was die<br />
Effizienz der Wärmeübertragung erheblich verringert.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, das Wärmemanagement von<br />
LED-Produkten zu verbessern. Ein Lösungsansatz sind<br />
thermische Verbundstoffe wie Wärmeleitmaterialien, um<br />
Luftspalte zwischen den Kontaktflächen zu beseitigen und so
ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />
die Effizienz der Wärmeableitung zu<br />
verbessern. Solche Materialien wurden<br />
entwickelt, um die Spalte zwischen dem<br />
Gerät und dem Kühlkörper auszufüllen<br />
und den Wärmeleitwiderstand an dem<br />
Übergang zwischen den beiden Komponenten<br />
zu reduzieren. Dieses bewirkt einen<br />
schnelleren Wärmeverlust und eine<br />
geringere Betriebstemperatur des Gerätes.<br />
Aushärtende Produkte lassen sich<br />
ebenfalls als Verbundmaterial nutzen,<br />
wie zum Beispiel RTV-Silikone (Raum-<br />
Temperatur Vernetzend) oder Epoxidharze<br />
– die Entscheidung hängt oftmals<br />
von den Anforderungen an die Klebkraft<br />
des Verbundstoffes oder an die Betriebstemperatur<br />
ab. Feste Stoffe wie so<br />
genannte Gap-Pads- und Phase-Change-<br />
Materialien sind auch möglich, wenn ein<br />
dünnes Foliensubstrat verwendet wird.<br />
Daher sollten erste Überlegungen bei der<br />
Produktwahl dahingehend erfolgen, ob<br />
ein aushärtendes Produkt erforderlich<br />
ist, um den Kühlkörper entsprechend<br />
fest zu positionieren, oder ob ein nicht<br />
aushärtendes Material, wie Wärmeleitpaste<br />
eher passt, um die Option von<br />
Nacharbeiten zu ermöglichen.<br />
Silikonhaltige Produkte<br />
Silikonhaltige- und silikonfreie nicht<br />
aushärtende Produkte sind ebenfalls<br />
möglich. Silikonprodukte verfügen über<br />
eine höhere Temperaturgrenze von<br />
200 ˚C und aufgrund des verwendeten<br />
Silikon-Trägeröls über eine geringere<br />
Viskosität. Das führt zum nächsten<br />
Aspekt bei der Produktwahl, da einige<br />
auf Silikon basierende oder silikonhaltige<br />
Produkte für bestimmte Anwendungen<br />
nicht zugelassen sein könnten. Der<br />
Grund können verschiedene Faktoren<br />
sein wie die Anwendungsanforderungen,<br />
mögliche Probleme bei der Reinigung<br />
oder bei Verklebungen. Solche Probleme<br />
treten aufgrund der Migration von niedermolekularen<br />
Siloxanen auf; diese<br />
flüchtigen Bestandteile können die<br />
Oberflächenspannung des Substrates,<br />
auf das sie gelangen, verringern, sodass<br />
sich eine Reinigung oder ein Anhaften<br />
äußerst schwierig gestalten kann. Des<br />
Weiteren kann die Migration von niedermolekularen<br />
Siloxanen aufgrund ihrer<br />
elektrisch-isolierenden Natur zum Ausfall<br />
von elektronischen Komponenten<br />
führen. Bei Electrolube werden silikonhaltige<br />
Produkte ausschließlich dann<br />
eingesetzt, wenn niedermolekulare Komponenten<br />
überwacht werden und sich<br />
auf ein absolutes Minimum beschränken.<br />
Wärmeleitende Gießharze<br />
VERGLEICH VERSCHIEDENER WÄRMELEITMATERIALIEN<br />
thermisches Material spezifische Wärmeleitfähigkeit Wärmewiderstand Materialstärke Nacharbeiten möglich<br />
Klebstoffe gut gut hervorragend ausreichend<br />
Verbundstoffe oder Pasten gut hervorragend hervorragend hervorragend<br />
Gießharze gut gut gut ausreichend/schlecht<br />
Wärmeleit-Pads hervorragend ausreichend schlecht hervorragend<br />
Phasenübergang hervorragend gut ausreichend gut<br />
Eine weitere Option sind wärmeleitende<br />
Gießharze. Diese Produkte wurden entwickelt,<br />
um der Einheit Schutz vor<br />
äußeren Einflüssen zu bieten, gleichzeitig<br />
aber auch zu ermöglichen, dass die innerhalb<br />
des Gerätes entstehende Wärme an<br />
die Umgebung abgegeben werden kann. In<br />
diesem Fall wird das Gießharz zum eigentlichen<br />
Kühlkörper und leitet die Wärme<br />
vom Gerät weg. Solche Produkte lassen<br />
sich verwenden, um LEDs und die sie<br />
tragenden Leiterplatten von der Rückseite<br />
her zu vergießen und darüber hinaus die<br />
Leiterplatte auch mit einem Schutzüberzug<br />
zu versehen. Diese Gießharze enthalten<br />
wärmeleitende Füllstoffe, jedoch können<br />
das Basisharz, der Härter und andere<br />
Zusätze im Hinblick auf zahlreiche<br />
Optionen ausgetauscht und gegebenenfalls<br />
durch solche auf Epoxid-, Polyurethanund<br />
Silikon-Basis ersetzt werden.<br />
Die verschiedenen chemischen Optionen<br />
bieten eine Vielzahl von Eigenschaften,<br />
die je nach den Anforderungen<br />
der endgültigen Anwendung in Erwägung<br />
zu ziehen sind. So bietet beispielsweise<br />
ein Material aus Polyurethan eine<br />
ausgezeichnete Flexibilität, insbesondere<br />
bei niedrigen Temperaturen, was einen<br />
großen Vorteil gegenüber einem Epoxidmaterial<br />
darstellen kann. Ein Silikonharz<br />
kann diese Flexibilität bei niedrigen<br />
Temperaturen ebenfalls erfüllen, zeigt<br />
jedoch auch bei hohen Temperaturen<br />
eine hervorragende Leistungsfähigkeit,<br />
weit mehr als die anderen zur Verfügung<br />
stehenden chemischen Stoffe. Die Silikonprodukte<br />
sind in der Regel teurer.<br />
Epoxide sind sehr hart und bieten bei<br />
zahlreichen rauen Umgebungen einen<br />
exzellenten Schutz. Sie bestehen aus festen<br />
Materialien mit einem niedrigen<br />
Wärmeausdehnungskoeffizienten, und<br />
in einigen Fällen lässt sich das Produkt<br />
mit einem gewissen Maß an Flexibilität<br />
formulieren.<br />
Ungeachtet der Art des für das<br />
Wärmemanagement gewählten Produk-<br />
40<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
EXPERTENBEITRAG | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
tes gilt es, einige wichtige Eigenschaften<br />
zu berücksichtigen. Das können gängige<br />
Parameter sein, wie die Betriebstemperatur<br />
des Gerätes, die elektrischen Anforderungen<br />
oder die Verarbeitungsbeschränkungen,<br />
wie die Viskosität, die<br />
Aushärtungszeit etc. Andere Parameter<br />
sind für das Gerät wichtiger, und ein<br />
Wert allein mag unter Umständen für die<br />
Spezifizierung des geeigneten Produktes<br />
nicht ausreichend sein. Die spezifische<br />
Wärmeleitfähigkeit ist hierfür ein grundlegendes<br />
Beispiel. Gemessen in W/m K<br />
steht sie für die Fähigkeit eines Materials,<br />
Wärme zu leiten. Werte der spezifischen<br />
thermischen Leitfähigkeit des Materials<br />
befinden sich in den meisten Produktdatenblättern<br />
und geben einen guten<br />
Hinweis auf das Maß der zu erwartenden<br />
Wärme übertragung und ermöglichen<br />
einen Vergleich zwischen den verschiedenen<br />
Materialien. Jedoch resultieren<br />
diese Materialwerte allein nicht unbedingt<br />
in der effektivsten Wärmeübertragung.<br />
Hierzu ist mehr zu betrachten.<br />
Wärmeübertragung maximieren<br />
Der Wärmewiderstand, gemessen in<br />
Kxm2/W, verhält sich reziprok zur Wärmeleitfähigkeit<br />
und berücksichtigt die<br />
Schichtstärke des Materials zwischen den<br />
Flächen. Und obwohl er von den Kontaktflächen<br />
und dem jeweils ausgeübten<br />
Druck abhängt, lassen sich einige allgemeine<br />
Regeln ableiten, um die Wärmewiderstandswerte<br />
auf einem Minimum zu<br />
halten und somit die Effizienz der Wärmeübertragung<br />
zu maximieren. So wird beispielsweise<br />
ein Kühlkörper aus Metall<br />
eine erheblich höhere Wärmeleitfähigkeit<br />
haben als die zur Anbindung verwendete<br />
Wärmeleitpaste. Insofern ist es wichtig,<br />
dass nur eine dünne Schicht dieser Paste<br />
verwendet wird; eine dickere Schicht<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
erhöht in diesem Fall den Wärmewiderstand.<br />
Aus dem Grund ermöglichen<br />
geringere Einzelschichtstärken und höhere<br />
spezifische Wärmeleitfähigkeiten die<br />
bestmögliche Verbesserung der Wärmeübertragung.<br />
In einigen Fällen kann sich<br />
das Verwenden eines Materials mit einer<br />
höheren spezifischen thermischen Leitfähigkeit<br />
nachteilig auf den Kontaktwiderstand<br />
auswirken, sodass keine Verbesserung<br />
erreicht wird. Die Tabelle auf Seite<br />
28 gibt Hinweise zu den Unterschieden<br />
zwischen den Wärmeleitmaterialien, und<br />
inwieweit die Kombination von Eigenschaften<br />
eine größere Bedeutung als nur<br />
ein Wert allein hat.<br />
Stützt man sich bei der Produktwahl<br />
nur auf die spezifischen thermischen<br />
Leitfähigkeitswerte, ist die Anzahl der<br />
verschiedenen zur Verfügung stehenden<br />
Messtechniken ein weiterer Aspekt. Werden<br />
bei demselben Produkt unterschiedliche<br />
Testverfahren oder -parameter angewandt,<br />
kann dies zu völlig anderen<br />
Wärmeleitfähigkeitswerten führen und<br />
darin resultieren, dass sehr hoch erscheinende<br />
spezifische thermische Leitfähigkeitswerte<br />
in der Praxis in eine erheblich<br />
verminderte Effizienz in der Wärmeabgabe<br />
mündet. Electrolube bedient sich<br />
einer Variante der Wärmefluss-Methodik,<br />
die die beiden Werte separat misst,<br />
sodass man eine genaueres Messergebnis<br />
der spezifischen thermischen Leitfähigkeit<br />
des Materials erhält. Ungeachtet der<br />
eingesetzten Methode ist es unerlässlich,<br />
dass Produkte in Bezug auf ihre spezifische<br />
thermische Leitfähigkeit mit dem<br />
gleichen Verfahren verglichen werden. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>301<br />
Jade Bridges, European<br />
Technical Support Specialist<br />
Electrolube Ltd.<br />
kühlen schützen verbinden<br />
Elektromechanik für LEDs<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Mehr erfahren Sie hier:<br />
www.fischerelektronik.de<br />
Fischer Elektronik GmbH & Co. KG
ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | 6 TIPPS<br />
6 Tipps zur Auslegung<br />
einer automobilen<br />
Leitung für Hochvolt-<br />
Anwendungen<br />
Hochvolt-Leitung ist nicht gleich Hochvolt-Leitung. Jeder Automobilhersteller wünscht sich<br />
besondere Eigenschaften in puncto Leitfähigkeit, Flexibilität oder Dimensionierung.<br />
Kabelhersteller stimmen bei der Entwicklung eine Vielzahl von Parameter und Materialien<br />
aufeinander ab. Die folgenden Tipps helfen dabei, die geeignete Leitung zu finden.<br />
TEXT: Frank Harrmann, Leoni FOTOS: Aluxum; Grafvision<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>302<br />
Welcher Querschnitt wird für meine Applikation<br />
benötigt?<br />
Der erste Schritt zur geeigneten Hochvolt-Leitung<br />
besteht darin, den benötigten Leitungsquerschnitt<br />
festzulegen. Dieser ist vorrangig<br />
abhängig von dem zu übertragenden Strom. In<br />
einem typischen Hochvolt-Leitungssatz für Elektroautos<br />
beziehungsweise Hybrid-PKWs werden beträchtliche Leistungen<br />
von 250 Ampère und mehr übertragen. Um dies zu ermöglichen,<br />
müssen die verwendeten Leitungen entsprechend<br />
dimensioniert sein. Häufig wird ein Kabelhersteller von den<br />
Kunden mit der Frage nach einem geeigneten Querschnitt für<br />
seinen Anwendungsfall konfrontiert. Zur Beantwortung<br />
werden Informationen zum konstant fließenden Strom, zu<br />
eventuell vorhandenen Spitzenströmen und zur maximal<br />
vorliegenden Umgebungstemperatur, bei der die Leitung eingesetzt<br />
werden soll, benötigt. Die jeweilige Umgebungstemperatur<br />
beeinflusst zudem auch die Wahl der Isolations- und<br />
Mantelmaterialien. Mit diesen Angaben kann dann mithilfe<br />
eines Simulationstools die Temperatur des Leitermaterials in<br />
Abhängigkeit von der Stromstärke und der benötigte Querschnitt<br />
ermittelt werden. Generell sollte der Querschnitt so<br />
klein wie möglich gewählt werden, um aus kommerziellen<br />
Gründen Kupfer einzusparen, das Leitungsgewicht so gering<br />
wie möglich zu halten und so wenig Bauraum wie möglich für<br />
die Verlegung der Leitung zu benötigen.<br />
Welche Isolations- und Mantelmaterialien<br />
sollen eingesetzt werden?<br />
Die Wahl der Kunststoffe ist mindestens genauso<br />
wichtig wie die Festlegung des Kabelquerschnitts.<br />
Grundvoraussetzung ist, dass die<br />
eingesetzten Werkstoffe für die geforderte Einsatztemperatur<br />
der Leitung geeignet sind. In automobilen<br />
Normen (z. B. ISO 6722) sind Temperaturklassen angegeben,<br />
welche die Dauergebrauchstemperatur sowie Temperaturen<br />
zur Durchführung thermischer Prüfungen definieren. Je nach<br />
Temperaturklasse können unterschiedlichste Isolations- und<br />
Mantelwerkstoffe zum Einsatz kommen, deren Eigenschaften<br />
teils stark differieren. Fluorpolymere zeichnen sich beispiels-<br />
42<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
6 TIPPS | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
weise durch hohe chemische und mechanische Beständigkeit<br />
aus, allerdings ist das Material nicht sonderlich flexibel. Silikon<br />
ist besonders elastisch und biegsam, jedoch nicht gegen<br />
alle Medien beständig. Daher gilt es, die Werkstoffe gemäß<br />
den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs auszuwählen<br />
und aufeinander abzustimmen. Des Öfteren gibt es zusätzliche<br />
Vorgaben bzgl. der Verwendung von Additiven. Dies<br />
betrifft insbesondere halogenhaltige Materialien sowie Kunststoffe,<br />
deren flammwidrige Eigenschaften durch den Zusatz<br />
von Deca BDE erreicht werden. Einer der Gründe hierfür ist,<br />
dass sich ein zukünftiges Verbot des Einsatzes Deca-BDE-haltiger<br />
Flammschutzmittel auf dem amerikanischen Markt abzeichnet.<br />
Geschirmte oder ungeschirmte Leitung?<br />
Häufig wird eine Schirmung der Leitung<br />
benötigt, um diese vor äußeren elektrischen<br />
Störfeldern zu schützen. Geschirmte Leitungen<br />
finden ihren Einsatz etwa im Antriebsstrang<br />
und verbinden unter anderem den<br />
Elektromotor mit der Leistungselektronik oder den<br />
Leistungsverteiler mit der Hochvolt-Batterie. Ungeschirmte<br />
Leitungen werden überwiegend zur Leistungsübertragung<br />
innerhalb der Hochvolt-Batterie verwendet. Je nach Einsatzbereich<br />
gibt es mehrere Möglichkeiten, Leitungen abzuschirmen:<br />
Für Anwendungen, bei denen eine sehr hohe Flexibilität<br />
und Torsionsbeständigkeit gefordert wird, eignet sich ein so<br />
genannter D-Schirm (Seilschirm) am besten. Dieser Schirm<br />
ist im Prinzip ein vereinfachtes, nicht verwobenes Geflecht,<br />
welches leicht zu kontaktieren ist. Zu beachten ist jedoch die<br />
geringere Schirmwirkung. Wenn vor allem gute EMV-Eigenschaften<br />
bei hoher Flexibilität verlangt sind, ist ein Geflechtschirm<br />
(C-Schirm), bestehend aus miteinander verwobenen,<br />
verzinnten Kupferdrähten, erste Wahl. Aufgrund der größeren<br />
Menge an Kupfer ist die Schirmwirkung sehr gut, jedoch<br />
macht sich dies auch im höheren Preis bemerkbar. Zur weiteren<br />
Steigerung der Schirmwirkung wird bei HV-Leitungen<br />
der C-Schirm häufig mit einem Folienschirm (B-Schirm),<br />
bestehend aus einer sich überlappenden Aluminium-kaschierten<br />
Folie, kom biniert.<br />
Anforderungen an erhöhte Flexibilität der<br />
Hochvolt-Leitung<br />
Für die Montage von Hochvolt-Leitungen ist<br />
eine sehr hohe Flexibilität der Kabel, nicht zuletzt<br />
aufgrund des engen Bauraumes oder<br />
Hochvolt-Bauteiles, von entscheidender Bedeutung.<br />
Gründe hierfür sind zum einen, dass der Verlegeraum für<br />
Leitungen während der Konstruktion tendenziell eher wenig<br />
Berücksichtigung findet. Zum anderen werden die Leitungen<br />
oftmals erst gegen Ende einer Entwicklungsphase final integriert.<br />
Um möglichst enge Biegeradien realisieren zu können,<br />
ist eine (hoch-)flexible Ausführung der Leitungen unumgänglich.<br />
Neben einer optimierten Geometrie des elektrischen Lei-<br />
ZWEI STARKE PARTNER – EINE VERBINDUNG.<br />
Durch eine seit 25 Jahren bestehende Partnerschaft mit JST<br />
haben wir als Experten für Verbindungstechnik unsere Leistungsfähigkeit<br />
permanent gesteigert, um noch flexibler auf die spezifischen<br />
Anforderungen und Wünsche unserer Kunden eingehen<br />
zu können. So können auch sämtliche Baureihen konfektioniert<br />
angeboten werden. Profitieren Sie von dieser starken Verbindung!<br />
www.mes-electronic.de • Tel. +49 (0) 77 20 / 945 - 200<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK | 6 TIPPS<br />
ters im Kabelinneren (Litze) hat die Wahl des Isolations- und<br />
Mantelmaterials den größten Einfluss auf die Flexibilität der fertigen<br />
Leitung. Eine weiche Kunststoffmischung stellt eine geeignete<br />
Möglichkeit dar, die Flexibilität der Leitung signifikant zu<br />
steigern. Darüber hinaus kann sich bei geschirmten Leitungen<br />
das Design des verwendeten Schirmungstypen positiv auswirken<br />
und die flexiblen Eigenschaften weiter ver bessern.<br />
Auslegung der Geometrie für die geforderte<br />
Anwendung<br />
Je nach Einsatzgebiet kann eine Leitung gleichen<br />
Querschnitts ganz unterschiedlich aufgebaut<br />
sein. Ein klassisches Beispiel aus der Praxis<br />
ist der Einsatz einer Leitung für bewegte<br />
Anwendungen, insbesondere für viele Biegezyklen. Hier hat<br />
sich bewährt, Litzen mit sehr geringem Einzeldrahtdurchmesser<br />
zu verwenden. Diese brechen bedeutend später im Vergleich<br />
zu Standardlitzen, deren Einzeldrahtdurchmesser wesentlich<br />
größer ausfällt. Bei mehradrigen Leitungen wird durch<br />
probate Veränderung der Schlaglänge, die den Grad der Verdrillung<br />
der Adern bestimmt, eine Verbesserung der Flexibilität<br />
realisiert. Bei Verwendung eines C-Schirmes kann über<br />
dessen Geometrie zusätzlich Einfluss auf die Biegeeigenschaften<br />
genommen werden. Besser ist von vornherein einen D-<br />
Schirm zu verwenden, da dieser Schirmungstyp besonders für<br />
Dauer- und Torsionsbewegungen geeignet ist. Durch entsprechende<br />
Kombination verschiedener Folien, die als „Gleitschichten“<br />
wirken, können die flexiblen Eigenschaften weiter<br />
optimiert werden.<br />
Leitermaterial: Kupfer vs. Aluminium<br />
Kupferleitungen sind für den Einsatz in Hochvolt-<br />
Anwendungen nach wie vor Standard, jedoch<br />
sind Hochvolt-Leitungen mit Aluminiumleitern<br />
immer weiter auf dem Vormarsch. Einer der<br />
Gründe hierfür ist vor allem der gestiegene Kupferpreis.<br />
Von großer Bedeutung ist zudem die Gewichtsersparnis<br />
beim Einsatz von Aluminiumleitungen im Vergleich zu Kupferleitungen.<br />
Bei Elektroautos muss angesichts der wuchtigen Batterie<br />
bei anderen Komponenten wie Karosserie oder Leitungssatz Gewicht<br />
verringert werden. Leider bietet der Alternativwerkstoff<br />
Aluminium nicht nur Vorteile. Aufgrund der schlechteren elektrischen<br />
Leitfähigkeit muss für die gleiche Leistungsübertragung ein<br />
größerer Querschnitt gewählt werden. Beispielsweise wird eine<br />
Kupferleitung mit einem Querschnitt von 50 mm2 durch eine Aluleitung<br />
mit einem Querschnitt von 85 mm2 ersetzt. Aus diesem<br />
Grund wird mehr Bauraum zur Verlegung der Leitungen benötigt,<br />
der bereits bei der Konstruktion der Kabelkanäle einkalkuliert<br />
werden muss. Bedenkt man, dass hinsichtlich des größeren Durchmessers<br />
auch mehr Material für Isolation und Mantel sowie mehr<br />
Kupfer für die Schirmung verwendet wird, fällt die Gewichtsersparnis<br />
geringer aus als vielleicht erwartet. Dennoch lässt sich<br />
durch die Verwendung von Aluminium eine Gewichtseinsparung<br />
von bis zu 40 Prozent erzielen. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>302<br />
44<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
INNOVATIONEN | ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
ELEKTROMECHANIK & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Jetzt UL-zertifiziert<br />
Die EMV-Kabelverschraubungen Blueglobe TRI hat die Zertifizierung für<br />
Cat.-7A-Anwendungen sowie die UL-Zertifizierung erhalten, wie<br />
Pflitsch berichtet. Diese EMV-Kabelverschraubungen haben<br />
Herstellerangaben zufolge innenliegende Ringfedern und<br />
eine 360°-Kontaktierung zum Kabelschirm. Zudem sind<br />
sie mit einer Triangel-Kontaktfeder kombiniert. Die Kabelverschraubungen sind in den<br />
Größen von M16 bis M63 in Messing, Edelstahl 1.4305 und 1.4571 erhältlich. Bei der<br />
Montage soll sich das Kabel nach Freilegung des Schirmgeflechts durch die Verschraubung<br />
schieben lassen, wobei sich die Triangelfeder sofort um das Schirmgeflecht legt,<br />
ohne dass die Druckschraube angezogen werden muss. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>304<br />
Verbindung ohne Schutzkappe<br />
Bei den Steckverbindern der Serie 770 NCC (Not Connected Closed) von<br />
Binder (Vertrieb: MC Technologies) ist die Schnittstelle im ungesteckten<br />
Zustand verschlossen. Bei dem Steckverbinder schließt ein Deckel den<br />
Kontaktbereich ab und schützt ihn gegen Eindringen von Wasser, Schmutz<br />
und Fremdkörpern. Die Kontaktelemente sind laut Hersteller durch<br />
diese Verschlusstechnik berührungssicher verschlossen und damit<br />
auch gegen Manipulation geschützt. Auf Grund seiner dichten<br />
Eigenschaften sollen die Steckverbinder vor allem in der Medizinund<br />
Messtechnik zur Anwendung kommen.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>303<br />
Mini-Schnellstecker für’s Flugzeug<br />
Der Miniatur-Schnellstecker MicroComp Quicklatch von Soriau soll zu<br />
100 Prozent aus Verbundwerkstoff hergestellt sein, der vor allem für<br />
den Einsatz für Bordunterhaltungsbildschirme in Verkehrsflugzeugen<br />
vorgesehen ist. Er soll 32 Prozent kleiner und 45 Prozent<br />
leichter sein als ein D-Sub und die Einsparung eines Gewichts-<br />
Äquivalents eines Fahrgastes in modernen zivilen Verkehrsflugzeugen<br />
ermöglichen. Der Schnellstecker ist laut Anbieter kompatibel mit<br />
Gigabit-Ethernet-Netzwerken und kann Signale an jeden Bildschirm senden.<br />
Die Nickel-Beschichtung schützt gegen Blitz- und elektromagnetische Störungen, und die<br />
Gestaltung sowie das Abschirmungsniveau ermöglichen es dem Stecker laut Hersteller bis zu<br />
vier 100-MBit/s-Ethernet-Leitungen mit zu unterstützen. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>305<br />
Sie können es<br />
drehen und<br />
wenden wie<br />
Sie wollen ...<br />
... an dem neuen<br />
Drehradschalter<br />
von Hartmann<br />
Codier kommen<br />
Sie nicht vorbei!<br />
DH1<br />
► nur 6mm Baubreite<br />
► ideal für schmale<br />
Hutschienengehäuse<br />
► mit Bedienkranz zum<br />
Bedienen ohne<br />
Werkzeug<br />
► für Leiterplatten<br />
rechts und links<br />
Weitere elektromechanische Bauteile aus<br />
unserem Lieferprogramm<br />
WWW.HARTMANN-CODIER.DE<br />
Hartmann Codier GmbH<br />
Industriestr. 3<br />
91083 Baiersdorf<br />
Tel.: +49 (0) 91 33 / 77 93-0<br />
Fax: +49 (0) 91 33 / 77 93-36<br />
E-Mail: info@hartmann-codier.de<br />
In über 40 Ländern weltweit vertreten<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
45
Auf der Suche nach<br />
dem Wundermittel<br />
46
ABENTEUER FORSCHUNG | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />
<br />
<br />
<br />
Heißt die Wunderwaffe der Elektronik Graphen? Ist dieses<br />
Material tatsächlich der Silizium-Killer? Ein Überblick über ein<br />
Material zwischen Wunsch und Wirklichkeit.<br />
TEXT: Michael Brunn, E&E FOTO: Duncan1890<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>202<br />
Das Ende von Moore‘s Law wird nun<br />
schon seit einer Weile prognostiziert – und<br />
der maßgebliche Faktor dafür sind die<br />
endlichen Möglichkeiten von Silizium.<br />
Denn trotz der Erforschung zahlreicher<br />
Substitute ist Silizium nach wie vor erste<br />
Wahl, wenn es um Halbleiter geht. Seit geraumer<br />
Zeit wird nun aber Graphen als<br />
neues Allheilmittel für Halbleiter propagiert.<br />
Nahezu täglich präsentieren Wissenschaftler<br />
weltweit neue, beeindruckende<br />
Forschungsergebnisse. Aber wie viel davon<br />
ist Wunschtraum und was ist wirklich<br />
realisierbar? Ist Graphen tatsächlich ein<br />
Wundermittel oder handelt es sich wieder<br />
einmal nur um einen Hype?<br />
Vom Kohlenstoff zum Halbleiter<br />
Bei Graphen handelt es sich um eine<br />
Modifikation des Kohlenstoffs mit zweidimensionaler<br />
Struktur, in der jedes<br />
Kohlenstoffatom von drei weiteren umgeben<br />
ist, so dass sich ein bienenwabenförmiges<br />
Muster ausbildet. Da Kohlenstoff<br />
vierwertig ist, müssen dabei pro<br />
Wabe drei Doppelbindungen auftreten,<br />
die allerdings nicht lokalisiert sind. Am<br />
Rand einer Wabe müssen andere Atomgruppen<br />
angedockt sein, die aber kaum<br />
Einfluss auf die Eigenschaften des Graphens<br />
haben.<br />
Graphen verfügt über einige außergewöhnliche<br />
Eigenschaften, zum Beispiel<br />
sind die Kristalle extrem steif und<br />
fest. Die Zugfestigkeit ist höher als die<br />
von Stahl, es ist das stärkste derzeit bekannte<br />
Material der Welt. Mit 72 Milligram<br />
pro Quadratmeter ist es aber<br />
gleichzeitig auch extrem leicht.<br />
Richtig interessant wird es dann bei<br />
Zweilagensystemen aus Graphen, die ein<br />
halbleitendes Verhalten ähnliche wie Silizium<br />
zeigen. Sie verfügen allerdings<br />
über eine Bandlücke, die man durch<br />
elektrische Felder systematisch verändern<br />
kann. Auch gerolltes Graphen, die<br />
so genannten Kohlenstoffnanoröhren<br />
(carbon nanotubes) sind für die Elektronik<br />
extrem interessant.<br />
Nanoröhren ordnen<br />
Diese kleinen Nanoröhren sind etwa<br />
1.000-mal leitfähiger als Kupfer – also<br />
der ideale Kandidat für den Silizium-<br />
Nachfolger. Eine große Herausforderung<br />
besteht darin, die Nanoröhren in einem<br />
Muster anzuordnen, wie man es für einen<br />
integrierten Schaltkreis benötigt.<br />
Im klassischen Herstellungsverfahren<br />
werden Silizium-Wafer zwischen Lagen<br />
aus nicht-leitendem Material gelegt,<br />
dann werden mit Hilfe von Chemikalien<br />
oder Laser Pfade und Transistoren in das<br />
Silizium geätzt. So einfach machen es die<br />
Nanoröhren den Forschern nicht. Daher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | ABENTEUER FORSCHUNG<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber Kilian Müller<br />
Redaktion Chefredaktion: Michael Brunn (verantwortlich, -17); Redaktion: Kathrin Veigel (-14)<br />
Freie Mitarbeiter Roland R. Ackermann, Dominik Gierke, Miriam Leunissen-Weikl, Olaf Meier;<br />
eue.redaktion@publish-industry.net<br />
Anzeigen Anzeigenleitung: Saskia Albert (verantwortlich, -50); Media Sales: Corinna Brodersen (-24);<br />
Anzeigenpreisliste: vom 01.01.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Teamassistenz Ronny Hänsch (-68)<br />
Disposition Ilka Gärtner (-33); dispo@publish-industry.net<br />
Marketing & Vertrieb Anja Müller<br />
Herstellung Veronika Blank<br />
Verlag publish-industry Verlag GmbH, Nymphenburger Straße 86, 8<strong>06</strong>36 München, Germany<br />
Tel. +49.(0)89.50 03 83-0, Fax +49.(0)89.50 03 83-10, info@publish-industry.net, www.publish-industry.net<br />
Geschäftsführung Kilian Müller, Frank Wiegand<br />
Leser- & Aboservice Tel. +49.(0)61 23.92 38-25 0, Fax +49.(0)61 23.92 38-2 44; leserservice-pi@vuservice.de<br />
Abonnement Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung der E&E (derzeit 9 Ausgaben pro Jahr inkl.<br />
redaktioneller Sonderhefte und Messe-Taschenbücher) sowie als Gratiszugabe das jährliche, als Sondernummer<br />
erscheinende E&E-Kompendium.<br />
Jährlicher Abonnementpreis<br />
Ein JAHRES-ABONNEMENT der E&E ist zum Bezugspreis von 57,60 € inkl. Porto/Versand innerhalb Deutschland und<br />
MwSt. erhältlich (Porto Ausland: EU-Zone zzgl. 11,25 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 33,75 € pro Jahr, restliche Welt<br />
zzgl. 67,50 € pro Jahr). Jede Nachlieferung wird zzgl. Versandspesen und MwSt. zusätzlich berechnet. Im Falle höherer<br />
Gewalt erlischt jeder Anspruch auf Nachlieferung oder Rückerstattung des Bezugsgeldes. Studentenabonnements sowie<br />
Firmenabonnements für Unternehmen, die E&E für mehrere Mitarbeiter bestellen möchten, werden angeboten. Fragen und<br />
Bestellungen richten Sie bitte an leserservice-pi@vuservice.de<br />
Gestaltung & Layout Schmucker-digital, Hohenlindner Straße 22, 85622 Feldkirchen, Germany<br />
Druck Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54,<br />
85354 Freising, Germany<br />
Nachdruck Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />
beim Verlag. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.<br />
Nachdruck, Vervielfältigung und Online-Stellung<br />
redaktioneller Beiträge nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
ISSN-Nummer 1869-2117<br />
Postvertriebskennzeichen 30771<br />
Gerichtsstand München<br />
Der Druck der E&E erfolgt auf<br />
FSC ® -zertifiziertem Papier, der Versand<br />
erfolgt CO 2<br />
-neutral.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin<br />
FIRMEN UND ORGANISATIONEN IN DIESER AUSGABE<br />
Firma<br />
Seite<br />
Analog Devices ............................................22, 26<br />
Apple ................................................................50<br />
Asus .................................................................50<br />
Avago ...............................................................31<br />
Basista Leiterplatten .........................................19<br />
Beta Layout .......................................................53<br />
Binder ...............................................................45<br />
BJZ ...............................................................3. US<br />
Börsig ........................................................61, 63<br />
Circuit Design ......................................................3<br />
Compaq ............................................................50<br />
Data Modul .......................................................31<br />
DEC ..................................................................50<br />
Digi-Key ...........................................................34<br />
Display Elektronik ..............................................33<br />
EA Elektro-Automatik .........................................27<br />
Electrolube ........................................................38<br />
Epson ...............................................................52<br />
Everlight ...........................................................31<br />
Farnell ..............................................................10<br />
Fauscher ...........................................................54<br />
Fischer Elektronik ..............................................41<br />
Fraunhofer IAF ...................................................15<br />
Fuji Electric Europe ............................................26<br />
Fujitsu Semiconductor .......................................18<br />
Georg Schlegel .................................................44<br />
GlobTek ..........................................Cover Ad, 4, 25<br />
Harting ..............................................................39<br />
Hartmann Codier ..............................................45<br />
HP ....................................................................50<br />
IBM ...................................................................50<br />
Infineon .............................................................52<br />
Intel ............................................................46, 50<br />
KIT ..............................................................15, 32<br />
Kontron .............................................................59<br />
Kunze Folien .......................................................6<br />
Lapp Kabel ........................................................42<br />
Firma<br />
Seite<br />
Lenovo ..............................................................50<br />
MES Electronic Connect .....................................43<br />
Micro-Epsilon ...................................................55<br />
Microsoft ...........................................................50<br />
Moxa .................................................................58<br />
MSC .................................................................51<br />
Murata ..............................................................25<br />
Nanscribe ..........................................................32<br />
Nordic Semiconductor .......................................18<br />
Nortell ...............................................................50<br />
Omicron ............................................................57<br />
Ortustech ..........................................................31<br />
Osram ...............................................................28<br />
Panasonic .........................................................18<br />
Pflitsch .............................................................45<br />
Phoenix Contact ......................................2. US, 62<br />
Proton Electrotex ........................................23, 26<br />
Recom ........................................................25, 26<br />
Renesas ............................................................52<br />
Rohm ................................................................26<br />
Rutronik ......................................................18, 29<br />
Samsung ............................................... 15, 28, 46<br />
Schurter ............................................................31<br />
SE Spezial-Electronic .........................................47<br />
Sony .................................................................50<br />
Souriau .............................................................45<br />
STMicroelectronics ............................................18<br />
Syslogic ......................................................52, 54<br />
TDK-Lambda .....................................................25<br />
Tecnotron Elektronik .........................................49<br />
Toshiba Electronics ............................................17<br />
TQ-Group ............................................................5<br />
TSMC ................................................................46<br />
Würth Elektronik ..........................................15, 26<br />
Ziehl-Abegg ..................................................4. US<br />
Die ideale kristalline Struktur von Graphen ist ein sechseckiges<br />
Gitternetz. (AlexanderAlUS (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)<br />
or GFDL (http://www.gnu.<br />
org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons).<br />
hat man bei IBM einen anderen Lösungsweg gewählt: Auf einem<br />
traditionellen Wafer deponierten sie eine Lage Hafnium<br />
auf dem Silizium. Die Nanoröhren wurden in eine Chemikalie<br />
getaucht, die sie wasserlöslich machte. Nun wurde der Hafnium-Wafer<br />
zunächst in die Nanoröhren-Lösung und dann in<br />
eine zweite Chemikalie getaucht, die am Hafnium haftete und<br />
die Nanoröhren binden sollte. Nun richteten sich die Nanoröhren<br />
sozusagen selbständig an den in den Wafer geätzten<br />
Pfaden aus und ließen sich zu Speicher und Prozessoren mit<br />
mehr als 10.000 Prozessoren verarbeiten – bei einem Abstand<br />
von etwa 150 bis 200 Nanometern. Das ist nicht nur angesichts<br />
der derzeit üblichen 22 Nanometer alles andere als beeindruckend<br />
– für die Forschung aber ein dramatischer Schritt nach<br />
vorne. Und davon abgesehen verfügten die ersten ICs auch<br />
nicht über die 1,4 Milliarden Transistoren, mit denen ein handelsüblicher<br />
Prozessor heute bestückt ist.<br />
Theoretisch können sich also die künftigen ICs durch<br />
chemische Reaktionen selber herstellen. Aber die Nanoröhren<br />
haben noch weitere entscheidende Vorteile. Sie ermögliche<br />
deutlich kleinere Schaltkreise, was gleichzeitig eine geringere<br />
Leistungsaufnahme, eine geringere Wärmeentwicklung und –<br />
bei mobilen Geräten – eine längere Batterielaufzeit mit sich<br />
bringt. Zudem soll Graphen theoretisch Taktraten von bis zu<br />
1.000 GHz ermöglichen – ein Vielfaches von dem, was heutige<br />
ICs können. Praktisch halten Forscher 8 bis 9 GHz für realistisch<br />
– bei etwa einem Drittel der Leistungsaufnahme aktueller<br />
Chips.<br />
48<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
ABENTEUER FORSCHUNG | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />
Was in der Theorie schon sehr überzeugend klingt, wird in<br />
der Praxis noch eine Weile auf sich warten lassen.<br />
Praxisprobleme<br />
sicher noch auf längere Sicht erheblich höhere Kosten gegenüber.<br />
Bis die neue Wunderwaffe sich also behaupten kann, wird noch<br />
einige Zeit vergehen – in der das Silizium seine noch vorhandene<br />
Reserven ausreizen kann. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>202<br />
So gibt es derzeit beispielsweise<br />
noch keine Fertigungsprozesse<br />
für die Massenproduktion.<br />
Zudem müssten die<br />
Halbleiter-Fabs auf die neuen<br />
Prozesse umgerüstet werden –<br />
soweit dies möglich ist. Im<br />
schlimmsten Falle würde das<br />
neue Material auch komplett<br />
neue Fabs erfordern. Und die<br />
sind bekanntermaßen so exorbitant<br />
teuer, dass sie sich<br />
außer Intel, Samsung und<br />
Auftragsfertigern wie TSMC<br />
niemand leisten kann.<br />
Ein weiteres Problem besteht<br />
laut den Marktforschern<br />
von IDTech darin, dass es zahlreiche<br />
unterschiedliche Graphen-Typen<br />
gibt, die unterschiedliche<br />
Eigenschaften aufweisen<br />
und damit auch für unterschiedliche<br />
Anwendungen<br />
relevant sind. Auch der Herstellungsprozess<br />
des Materials<br />
kann unterschiedlich sein. Was<br />
einerseits einen Vorteil durch<br />
die größere Flexbilität bietet,<br />
führt auf der anderen Seite zu<br />
einer gewissen Unsicherheit,<br />
wofür man sich denn nun letztlich<br />
entscheiden soll. Zudem<br />
gibt es bisher keine spezifischen<br />
Anwendungen für Graphen, es<br />
ist primär als Ersatz für Materialien<br />
in existierenden Anwendungen<br />
gedacht – wie beispielsweise<br />
den ICs. Hier stehen die<br />
Vorteile, die das Material bietet,<br />
Hohe Ansprüche?<br />
Entwicklung | Layout | Fertigung | Prüfung<br />
Ihre Idee ist der Beginn unserer Arbeit. Kompromisslose Qualität<br />
und langfristige Zufriedenheit unser Ergebnis. So können Sie<br />
sicher sein, dass Ihr Auftrag zu einem erfolgreichen Produkt führt.<br />
Elektronik in Perfektion<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Distributor für<br />
Tel.: +49(0)8389 9200-0<br />
E-Mail: info@tecnotron.de<br />
www.tecnotron.de
AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | TRENDREPORT<br />
Mit Blitz und Donner zu<br />
schnelleren Verbindungen<br />
Seit fast 20 Jahren hat sich USB als preiswerte Schnittstelle für Computer, Peripheriegeräte<br />
und zahlreiche Konsumeranwendungen etabliert. Nachdem die Schnittstelle lange Zeit nahezu<br />
konkurrenzlos war, gibt es nun mit Thunderbolt einen ersten echten Konkurrenten.<br />
TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Jauhari1; Intel<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>201<br />
USB als preiswerte bi-direktionale<br />
Schnittstelle wurde 1994 von Compaq,<br />
DEC, IBM, Intel, Microsoft, NEW und<br />
Nortell ins Leben gerufen. Die Verbindung<br />
von Peripheriegeräten mit dem PC<br />
sollte dadurch erleichtert werden. USB<br />
dient dabei sowohl zur Kommunikation<br />
als auch zur Stromversorgung der angeschlossenen<br />
Geräte.<br />
Mehr als 10 Milliarden Geräte weltweit<br />
verfügen inzwischen über eine USB-<br />
2.0-Schnittstelle, jährlich kommen etwa<br />
drei Milliarden weitere hinzu. Bereits<br />
2008 wurde der abwärtskompatible Nach-<br />
folgerstandard USB 3.0 verabschiedet.<br />
Eine ähnliche Verbreitung wie USB 2.0<br />
hat der neue Standard bisher allerdings<br />
nicht erreicht.<br />
Hinter der neuen Schnittstelle Thunderbolt<br />
stehen mit Apple und Intel zwei<br />
echte Schwergewichte. Und Apple ist der<br />
auch der einzige Hersteller, der die Schnittstelle<br />
in seinen Macs und Macbooks verbaut.<br />
Allerdings haben einige andere wichtige<br />
Hersteller bereits die Unterstützung<br />
von Thunderbolt angekündigt beziehungsweise<br />
sogar schon umgesetzt. Von Asus,<br />
HP und Lenovo gibt es erste Laptops mit<br />
Thunderbolt, Sony hat entsprechende Vaios<br />
angekündigt.<br />
Doppelt so schnell wie USB 3.0<br />
Der entscheidende Vorteil, den Thunderbolt<br />
gegenüber USB bietet, ist die<br />
Übertragungsgeschwindigkeit. Die Nachfrage<br />
nach schnelleren Schnittstellen ist<br />
letztlich auch der Grund, warum Thunderbolt<br />
überhaupt eine Rolle spielt. Während<br />
USB 2.0 es auf gemütliche 480 MBit/s<br />
bringt (ähnlich wie die bereits in Vergessenheit<br />
geratene Firewire-Schnittstelle)<br />
und USB 3.0 mit 4,7 GBit/s fast zehnmal<br />
50<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
TRENDREPORT | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />
Die Thunderbolt-Technologie im Überblick<br />
schneller ist, kommt Thunderbolt in der<br />
ersten Generation auf bis zu 10 GBit/s. In<br />
der von Intel für 2014 angekündigten<br />
zweiten Generation soll die Übertragungsgeschwindigkeit<br />
auf 20 GBit/s verdoppelt<br />
werden. Damit bietet sich die<br />
Schnittstelle für alle Geräte an, die von<br />
schnellen I/Os profitieren – etwas RAID-<br />
Systeme, HD Media Capture und Displays.<br />
Stromversorgung inklusive<br />
Dabei bietet Thunderbolt aber nicht<br />
nur eine schnelle Datenübertragung, sondern<br />
kann angeschlossene Geräte mit bis<br />
zu 10 Watt versorgen. Das ist mehr als<br />
doppelt so viel wie bei USB 3.0. Der<br />
Thunderbolt-Stecker ist zudem deutlich<br />
kleiner als der USB-Stecker, wovon vor<br />
allem kleine portable Geräte wie Ultrabooks<br />
oder Tablets profitieren.<br />
Thunderbolt ist eine serielle Datenschnittstelle<br />
auf Kupferbasis. Da es sich<br />
aber um aktive Kabel mit Prozessoren im<br />
Stecker handelt, können künftig auch optische<br />
Kabel verwendet werden. Die<br />
Thunderbolt-Spezifikation vereint die<br />
Protokolle PCI Express und DisplayPort.<br />
So können gleichzeitig bi-direktional Daten<br />
und Display-Signale über ein einzelnes<br />
Kabel übertragen werden.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Das Thunderbolt-Kabel besteht aus<br />
fünf Drähten. Einer davon dient dem Management,<br />
die anderen vier sind in zwei<br />
Paare aufgeteilt. Jeweils ein Draht dient<br />
dem Input, der andere dem Output,<br />
woraus sich zwei bi-direktionale Full-<br />
Duplex-Kanäle ergeben. Aktive Thunderbolt-Kabel<br />
sind mit einem Treiber-Chip<br />
im Stecker ausgestattet – derzeit werden<br />
noch bis zu zwölf Chips verbaut. Controller<br />
im Host und in der Peripherie multiplexen<br />
die Daten von den zwei Protokollen<br />
im Transport-Layer und de-multiplexen<br />
sie an ihrem Ziel. Daher werden verschiedene<br />
Geräte gleichzeitig unterstützt.<br />
Wenig Unterstützung<br />
Neben der derzeit noch fehlenden<br />
Unterstützung scheitert Thunderbolt bisher<br />
vor allem an einem Aspekt: den Kosten.<br />
Während ein USB-Kabel kaum mehr<br />
als einen Euro kostet, schlägt ein Thunderbolt-Kabel<br />
von Apple mit 39 Euro zu<br />
Buche. Hinzu kommt, dass die Kabel maximal<br />
drei Meter lang sein können – erst<br />
mit optischen Kabeln werden zehn Meter<br />
möglich sein.<br />
Was für den durchschnittlichen Apple-Nutzer<br />
kein Problem darstellt, könnte<br />
an anderer Stelle durchaus über den<br />
Markterfolgt von Thunderbolt entscheiden.<br />
Denn bei diesen Preisen wird man<br />
sich sowohl als Entwickler als auch als<br />
Anwender die Frage stellen, ob die USB-<br />
Geschwindigkeit nicht vielleicht doch<br />
ausreicht. ☐ > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>201<br />
V-6_<strong>20<strong>13</strong></strong>-WPUH-6476<br />
Lassen Sie auch Ihre<br />
Daten große Sprünge<br />
machen<br />
Mit unseren maßgeschneiderten<br />
Lösungen wird das Ziel mit einem<br />
Sprung erreicht<br />
Unsere 802.11 WLAN Produkte der<br />
Hersteller Lesswire, H&D Wireless und<br />
Wistron WNC decken Ihre Anforderungen<br />
bezüglich WiFi Kommunikation<br />
vollends ab. Bei uns finden Sie sicher<br />
das passende Produkt, gleich welches<br />
Betriebssystem, welche CPU‘s oder<br />
Interfaces Sie verfügbar haben. Mit den<br />
folgenden Features werden wir allen<br />
Ihren Wünschen gerecht:<br />
<br />
(SDIO / PCIe / PCI / USB / SPI usw.)<br />
<br />
<br />
<br />
in 2,4 und 5 GHz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
beraten Sie gerne.<br />
MSC Vertriebs GmbH<br />
Tel. +49 211 92593-16<br />
radio-frequency@msc-ge.com<br />
www. msc-ge.com
AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | INNOVATIONEN<br />
AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />
Geringer Energieverbrauch<br />
Die 16-Bit Flash-Mikrocontroller der<br />
S1C17W00-Baureihe von Epson<br />
sollen sich bis zu einer Versorgungsspannung<br />
von 1,2 V betreiben lassen.<br />
Die Bauteile sind gemäß Hersteller<br />
für tragbare batteriebetriebene<br />
Geräte geeignet. Der Energieverbrauch<br />
im Ruhemodus liege bei<br />
0,15 μA bei einer Versorgungsspannung<br />
von 3 V. Durch einen internen DC/DC-Abwärtswandler, mit dem<br />
interne Betriebsspannungen der Mikrocontroller energetisch optimiert<br />
werden, erreichen die MCUs einen Stromverbrauch von 0,3 μA im Halt-<br />
Modus bei aktivem 32-kHz-Taktgeber und einen Stromverbrauch von<br />
4 μA im 32-kHz-Betriebsmodus, so Epson > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>203<br />
LNA mit reduzierter Rauschzahl<br />
Der Low-Noise-Amplifier BGA825L6S für Global-Navigation-Satellite-<br />
System-Applikationen bietet eine Rauschzahl von 0,6 dB, hohe Linearität<br />
und Verstärkung sowie eine geringe Stromaufnahme, so der Hersteller<br />
Infineon. Das Bauteil arbeitet Herstellerangaben zufolge mit einem<br />
Eingangsspannungsbereich von minimal 1,5 bis maximal 3,6 V. Es soll<br />
die Empfindlichkeit erhöhen, eine höhere Immunität gegenüber<br />
Störsignalen außerhalb des Frequenzbandes bieten und den Filter-<br />
Aufwand reduzieren. Die Rauschzahl des LNA gibt der Hersteller mit<br />
0,6 dB an, der IIP3-oob-Wert (Out-of-Band Input Intercept Point dritter<br />
Ordnung am Eingang) liege bei +8 dBm. > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>204<br />
Referenzplattform für 32-Bit-MCUs<br />
Renesas’ aktuelle Referenzplattform für die 32-Bit Mikrocontroller der RX21A-Gruppe soll für<br />
intelligente Stromzähler mit erweitertem Funktionsumfang ausgelegt sein. Die Referenzplattform<br />
enthält laut Hersteller eine komplette Umgebung zur Entwicklungsunterstützung<br />
einschließlich einer Middleware für Leistungsmessungen und Kalibrierungswerkzeuge. Zu den<br />
Hardware-Merkmalen zählen ein modulares Design mit Unterstützung für Drehstrombetrieb mit<br />
vier Leitungen sowie Einphasenbetrieb und konfigurierbare Sensor-Typen einschließlich eines<br />
Stromwandlers. So soll der Zähler in einem Nennspannungsbereich von 230 V mit 50 Hz bis 60 Hz<br />
Netzfrequenz und einem Messbereich von 100 mA bis 100 A arbeiten.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>205<br />
‹‹Unsere Embedded Computer machen Ihnen langfristig Freude››<br />
MySyslogic – Die clevere Komponentenlösung<br />
Dank individuell miteinander kombinierbarer Module stimmen wir<br />
unsere Embedded Computer schnell und exakt auf Ihre Bedürfnisse ab.<br />
Dabei stehen Ihnen unterschiedliche Formfaktoren zur Verfügung.<br />
Außerdem können Sie zwischen verschiedenen Prozessorplattformen<br />
und einer Vielzahl von Schnittstellen wählen. Allen<br />
Syslogic Produkten gemein ist das lüfterlose Design und die Eignung<br />
für den Dauerbetrieb in hartem Umfeld.<br />
Profitieren Sie von einer individuellen<br />
Embedded-Lösung. Kontaktieren Sie<br />
uns für eine unverbindliche Offerte.<br />
www.MySyslogic.com<br />
T +49 7741 9671-420<br />
Hannah Frei<br />
Verkaufsinnendienst, Syslogic AG<br />
52<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
Der neue Standard<br />
ENIG statt Chemisch Zinn für Ihre Leiterplatte<br />
Ohne Aufpreis!<br />
Hochwertigste Oberfläche: ENIG<br />
Multilayer<br />
Preise bis zu<br />
50% gesenkt<br />
bei 2-5 Multilayer-<br />
Leiterplatten<br />
www.pcb-pool.com
BAHNTECHNIK | HINTER DEN KULISSEN<br />
54<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />
Gespür für freie Strecken<br />
Hat die Kollision zweier Züge bei der Modelleisenbahn noch<br />
einen gewissen Unterhaltungscharakter, ist sie in der Realität eine<br />
Katastrophe. Sensoren sorgen dafür, dass die Gleise frei bleiben.<br />
TEXT: Patrik Hellmüller, Syslogic FOTOS: Trista Weibell, Frauscher Sensortechnik<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>701<br />
Achszählsysteme zur Gleisfreimeldung<br />
sind neben der Sensortechnik zur<br />
Raddetektion das wichtigste Standbein<br />
der oberösterreichischen Frauscher Sensortechnik<br />
GmbH. Die Funktionsweise<br />
der Achszählsysteme basiert auf dem<br />
Ein- und Auszählen von Achsen in definierten<br />
Gleis- oder Weichenabschnitten<br />
beispielsweise zur Überwachung von<br />
Bahnübergängen. Diese so genannten<br />
Freimeldeabschnitte werden jeweils am<br />
Anfang und am Ende durch einen Zählpunkt<br />
begrenzt. Wenn die Achse eines<br />
Schienenfahrzeuges den Zählpunkt am<br />
Anfang eines Freimeldeabschnitts über-<br />
quert, erhöht das Achszählsystem den<br />
Zählerstand um eine Achse, bei der<br />
Überquerung des Zählpunktes am Ende<br />
des Freimeldeabschnitts durch dieselbe<br />
Achse, wird der Zählerstand um eine<br />
Achse verringert. Entsprechend muss der<br />
Zählerstand eines Freimeldeabschnitts<br />
Null betragen, damit der Streckenabschnitt<br />
freigegeben wird.<br />
Diese Technologie wird heute weltweit<br />
in Gleisfreimeldeanlagen eingesetzt<br />
und ersetzt durch ihre hohe Zuverlässigkeit,<br />
Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
zunehmend die weitverbreiteten<br />
IR-TEMPERATUR<br />
SENSOREN<br />
für berührungslose Temperaturmessung<br />
von -50°C bis 2200°C<br />
• Messfleck ab 0,45 mm<br />
• Erfassungszeit 1 ms<br />
• Serie CTlaser mit Laser-Justierung<br />
• Temperaturbeständigkeit der Sensoren<br />
bis zu 250°C<br />
• Analog- & Digitalausgänge inkl. Profibus DP<br />
• Spezielle Serien für Glasproduktion,<br />
Metallproduktion und Keramikherstellung<br />
ÜBER FRAUSCHER SENSORTECHNIK<br />
Anfänglich ausschließlich auf den österreichischen<br />
Markt fokusiert, hat sich die 1987 von<br />
Ingenieur Josef Frauscher gegründete Frauscher<br />
Sensortechnik GmbH schnell zum<br />
Global Player entwickelt. Das Kernprodukt<br />
der Anfangsjahre war ein berührungsloser induktiver<br />
Wegaufnehmer zur Erfassung des<br />
Abstandes zwischen Sensor und Dämpfungselement.<br />
Noch heute werden damit die Bewegungen<br />
vieler österreichischer Staumauern auf<br />
einen Hundertstel Millimeter genau gemessen.<br />
Bei Frauscher erkannte man das Potenzial der<br />
induktiven Sensortechnologie für Bahnanwendungen<br />
und bald kamen die Sensoren von<br />
Ingenieur Frauscher zur Positionsbestimmung<br />
von Weichenzungen zum Einsatz, was dem<br />
Unternehmen endgültig zum Durchbruch verhalf.<br />
Heute konzentriert man sich beim Technologieunternehmen<br />
ausschließlich auf Produkte<br />
für Bahnanwendungen und liefert<br />
Systeme bis nach Indien. Zudem unterhält<br />
Frauscher eigene Vertriebsniederlassungen in<br />
Großbritannien, Polen und im wichtigen<br />
Wachstumsmarkt China.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
www.micro-epsilon.de<br />
MICRO-EPSILON Messtechnik | 9449655<br />
Ortenburg<br />
Tel. 0 85 42/168-0 | info@micro-epsilon.de
HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />
Die Achszählsysteme von Frauscher werden für verschiedenste Bahnanwendungen eingesetzt.<br />
Gleisstromkreissysteme. Stefan Raschhofer,<br />
Entwicklungsingenieur bei Frauscher,<br />
betont: „Unsere Achszählsysteme bieten<br />
hohe Zuverlässigkeit bei minimalen Life<br />
Cycle Costs“. Ausschlaggebend dafür sei<br />
neben den modernen Fertigungsanlagen<br />
und der langjährigen Erfahrung vor allem,<br />
dass die Kunden die modularen Systeme<br />
selbst konfigurieren, bedienen und<br />
warten können, betont Raschhofer.<br />
Mit dem neuen FAdC (Frauscher Advanced<br />
Counter), der in der Bahnbran-<br />
ÜBER SYSLOGIC<br />
Syslogic ist weltweiter Anbieter von<br />
Industriecomputern, Embedded-Lösungen<br />
und Touch-Panel-Systemen für anspruchsvolle<br />
Anwendungen in Bereichen<br />
wie Maschinen- und Fahrzeugbau sowie<br />
Verkehrs- und Bahntechnik. Sämtliche<br />
Produkte werden komplett in Europa<br />
entwickelt und gefertigt. Dadurch steht<br />
Syslogic seit über 25 Jahren für maßgeschneiderte,<br />
robuste und langzeitverfügbare<br />
Systeme. Neben dem klassischen<br />
Produktsupport bietet das Unternehmen<br />
seinen Kunden eine kompetente, technische<br />
Produktbegleitung an.<br />
che bereits heute auf großes Echo stößt,<br />
präsentierte Frauscher kürzlich eine<br />
neue Generation von Achszählsystemen.<br />
FAdC ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
des weltweit eingesetzten Achszählsystems<br />
ACS2000. Eine wesentliche<br />
Neuerung stellt die Implementierung eines<br />
Ethernet-Interface dar, das die Relaisschnittstelle<br />
überflüssig macht und<br />
neben einer hohen Fehlersicherheit auch<br />
eine kompakte Bauweise erlaubt. Der<br />
FAdC besteht im Wesentlichen aus zwei<br />
Baugruppen, der Auswertebaugruppe<br />
(AEB), welche die Zählpunktauswertung<br />
sowie den Achszählalgorithmus beinhaltet,<br />
und der Kommunikationsbaugruppe<br />
(COM), welche die Anbindung von Software-<br />
und Hardware-Komponenten ermöglicht.<br />
Damit lässt sich der FAdC einfach<br />
an Kundensysteme anbinden.<br />
Dezentrale Architektur<br />
Nachdem Frauscher sein neues System<br />
bereits letztes Jahr über mehrere<br />
Monate ausgiebig im dafür geschaffenen<br />
Testcenter der Österreichischen<br />
Bundesbahn auf der Strecke Passau –<br />
Wels getestet hat, steht das Pilotprojekt<br />
in Wales, Großbritannien, kurz vor der<br />
Lancierung. Bei diesem Projekt wird<br />
nicht nur der neue FAdC eingesetzt,<br />
sondern auch erstmals eine dezentrale<br />
Architektur des Gesamtsystems realisiert<br />
– was durch die neue serielle Anbindung<br />
möglich wird. Dabei wird die<br />
Signaltechnik wie Weichenantriebe, Signale<br />
oder Achszählsysteme in Außenschränken<br />
entlang der Strecke positioniert,<br />
anstatt wie bisher zentral in einem<br />
Stellwerkgebäude. Wie beim Vorgängersystem<br />
ACS2000 setzt Frauscher<br />
auch beim FAdC auf die Industrierechner<br />
des Embedded-Computing-Spezialisten<br />
Syslogic. Den Rechnern der Serie<br />
Compact 41 kommt die Steuerung des<br />
Diagnosesystems zu, das einerseits für<br />
die Entstörung und Prävention, andererseits<br />
aber auch für statistische Aufgaben<br />
zuständig ist. Alle verfügbaren<br />
Betriebs- und Statusdaten der Achszähler<br />
werden vom Rechner gespeichert,<br />
ausgewertet und aufbereitet. Liegt eine<br />
Störung vor oder sind Wartungsarbeiten<br />
fällig, erfolgt eine Alarmierung per<br />
E-Mail, SMS oder Machine-Machine-<br />
Interface direkt zum übergeordneten<br />
System des Bahnbetreibers. Über den<br />
integrierten Webserver kann Unterstützung<br />
beantragt werden.<br />
56<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
HINTER DEN KULISSEN | BAHNTECHNIK<br />
Wie stabil ist Ihr<br />
Schaltnetzteil?<br />
In sämtlichen Achszählsystemen werden die Rechner von Syslogic<br />
zur Steuerung der Diagnosesysteme verwendet.<br />
Dass man sich bei Frauscher für Syslogic<br />
als Lieferanten entschieden hat, begründet<br />
Entwicklungsingenieur Raschhofer<br />
mit der langjährigen Erfahrung von<br />
Syslogic in der Bahnbranche sowie mit<br />
der Auslegung der Rechner für den erweiterten<br />
Temperaturbereich. Syslogic,<br />
einer der wenigen Industriecomputerhersteller,<br />
der neben einer eigenen Entwicklung<br />
auch eine eigene Fertigung mit integrierter<br />
SMD-Bestückung unterhält, prüft<br />
sämtliche Geräte vor der Auslieferung in<br />
einem speziellen Burn-In-Verfahren, bei<br />
dem die Geräte während 48 Stunden extremen<br />
Temperaturschwankungen ausgesetzt<br />
werden. „Unsere Achszählsysteme<br />
kommen weltweit und unter verschiedensten<br />
klimatischen Bedingungen zum<br />
Einsatz“, erläutert Raschhofer und fügt<br />
an: „Entsprechend brauchen wir die Gewissheit,<br />
dass sämtliche verbauten Komponenten<br />
auch unter Extremsituationen<br />
zuverlässig funktionieren. Mit ihrem<br />
kompromisslosen Industriedesign erfüllen<br />
die lüfterlosen Industrierechner von<br />
Syslogic unsere Anforderungen ideal.“<br />
Ein Plus ist zudem die hohe Systemkompetenz<br />
des Embedded-Computing-<br />
Spezialisten. So wurde beispielsweise der<br />
Eingangsspannungsbereich der Geräte für<br />
Frauscher auf 19 bis 72 Volt angepasst. Als<br />
weitere Besonderheit hat Syslogic kürzlich<br />
die Leiterplatten von Geräten, die bei<br />
einem Bahnprojekt in Indien eingesetzt<br />
werden, mit einem speziellen Schutzlack<br />
versehen, um sie auch bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit<br />
vor Ausfall zu schützen. Stefan<br />
Raschhofer fasst zusammen: „Syslogic<br />
hat die gleichen Ansprüche an Qualität,<br />
Zuverlässigkeit und Langlebigkeit wie<br />
Frauscher. Daher ergänzen die Syslogic-<br />
Rechner unsere Achszählsysteme optimal.“<br />
FAdC birgt großes Potenzial<br />
Raschhofer zeigt sich optimistisch,<br />
dass Frauscher, bereits heute einer der<br />
drei Marktführer, mit dem neuen FAdC<br />
im Bereich Achszählsysteme weiter zulegen<br />
kann. Dank der seriellen Anbindung<br />
bietet FAdC neue Möglichkeiten wie die<br />
dezentrale Bauweise. Zudem senken die<br />
kompakten Systeme die Life Cycle Costs<br />
weiter. Dass diese Vorteile bei den Kunden<br />
weltweit Anklang finden, zeigt nicht<br />
nur das gerade angelaufene Pilotprojekt<br />
in Wales, sondern auch zahlreiche neue<br />
Aufträge weltweit. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>701<br />
<br />
Vektor-<br />
Netzwerkanalysator Bode 100<br />
<br />
<br />
Messen Sie im Frequenzbereich<br />
von 1 Hz bis 40 MHz:<br />
Schleifenverstärkung<br />
Streckenübertragungsfunktion<br />
<br />
Mehr Informationen auf:<br />
www.omicron-lab.com/bode-ee<br />
Smart Measurement Solutions<br />
m<br />
G m<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong> 57
BAHNTECHNIK | IM FOKUS<br />
AUF DER RICHTIGEN SPUR<br />
Die Entwicklung der<br />
Automatisierungstechnik im<br />
Schienenverkehr hat in den letzten zehn Jahren<br />
neue Einsatzgebiete für Embedded Computer<br />
geschaffen. Um dem Fortschritt entsprechen zu können,<br />
müssen sie zahlreiche Anforderungen erfüllen. Heutzutage<br />
fährt kein Zug mehr ohne Automatisierungstechnik, aber der<br />
genaue Umfang ist von System zu System verschieden.<br />
TEXT: Hermann Berg, Moxa FOTOS: Zargon Design; Moxa<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>703<br />
Die Rolle von Bordsystemen<br />
verändert sich ständig, daher ist<br />
die allererste Anforderung an<br />
Bordsysteme skalierbare Modularität.<br />
Vielseitigkeit ist gefragt,<br />
was sich in Bordsysteme,<br />
die sich präzise an<br />
die Anforderungen des<br />
jeweiligen Zuges anpassen,<br />
übersetzt.<br />
Frachtzüge<br />
haben die an-<br />
spruchsvollsten mechanischen Anforderungen<br />
und die wenigsten Anforderungen<br />
an die Funktionalität. Sie laufen rund<br />
um die Uhr, jahrelang, mit wenigen<br />
Stopps für Wartung. Frachtloks sind auf<br />
Leistung und Widerstandsfähigkeit ausgelegt,<br />
und die Hauptaufgaben der Computer<br />
neben Signalgebung und Steuerung<br />
sind die Besatzungs-Kommunikation<br />
(Lokal- und Fernkommunikation), Nachverfolgung<br />
und Verwaltung der Ladung<br />
sowie die Sicherheitsüberwachung. Ein<br />
einzelner Computer in der Lokomotive<br />
kann alle diese Aufgaben handhaben.<br />
Computing in Frachtzügen<br />
Neben Mobilfunk-Uplinks und<br />
WLAN-Verbindungen an Bahnhöfen<br />
entlang der Strecke, die auch als Kommunikations-Gateways<br />
für die Signal- und<br />
Steuersysteme oder als Wireless LAN<br />
fungieren können, benötigen manche<br />
Systeme serielle und Ethernet-<br />
Schnittstellen, um zu Satellitentelefonen<br />
oder regio-<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
IM FOKUS | BAHNTECHNIK<br />
COMe<br />
mITX<br />
cPCI<br />
SYMKLOUD<br />
nalen Radio diensten zu verbinden. Als<br />
lokales Gateway zu WANs erfordert der<br />
Server eine Firewall sowie Intrusion Detection,<br />
um das Gesamtsystem vor nicht<br />
autorisiertem Zugriff zu schützen. Der<br />
Prozessor-intensivste Dienst der zentralen<br />
Plattform wäre ein Netzwerkvideorekorder<br />
(NVR) mit mehreren Videokameras,<br />
zum Beispiel für ein Überwachungsund<br />
Aufzeichnungssystem für Kollisionen.<br />
Die primäre System-anforderung in<br />
Frachtzügen ist die Widerstandsfähigkeit,<br />
gemeinsam mit dem Ausschluss möglicher<br />
Schwachstellen und Fehlerquellen.<br />
Die zwei häufigsten Fehlerquellen für<br />
Computerausfälle sind Lüfter und die<br />
Datenspeicherung.<br />
Datenspeicherung<br />
Die kosteneffizientesten Mechanismen<br />
zur Datenspeicherung sind heutzutage<br />
Festplatten. SSDs bieten zwar<br />
verführerische Funktionen, es gibt jedoch<br />
zahlreiche Gründe, warum Festplatten in<br />
den meisten Fällen die bessere Wahl sind.<br />
So kostet eine SSD beispielsweise immer<br />
noch etwa das Dreifache einer Festplatte.<br />
Viel wichtiger ist aber, dass SSDs immer<br />
noch eine begrenzte Lebensdauer haben<br />
und plötzliche, unvorhergesehene Ausfälle<br />
aufgrund begrenzter Schreibfähigkeit<br />
verursachen. Es ist schwer vorherzusehen,<br />
wann diese Grenze erreicht wird – und<br />
fällt eine SSD aus, sind die gespeicherten<br />
Daten unwiederbringlich verloren. Die<br />
Kombination dieser Einschränkungen<br />
macht Festplatten in der Regel zur besseren<br />
Wahl für den Einsatz in NVRs.<br />
Systemlüfter<br />
Interne Lüfter sind stark ausfallgefährdete<br />
Komponenten von Computern.<br />
Als Konsequenz sehen Industriekunden<br />
lüfterlose Computer heutzutage als<br />
Mindestanforderung. Lüfterlose Hardware-Plattformen<br />
zu konstruieren bedeutet,<br />
die thermische Effizienz zu maximieren,<br />
indem das Innenleben des Computers<br />
dahingehend optimiert und das<br />
Computergehäuse versiegelt wird, um ihn<br />
» Innovative<br />
computing<br />
platforms<br />
based on 4th generation<br />
Intel® Core Processors «<br />
» Enhanced performance<br />
» More power efficiency<br />
» High graphics and media power<br />
» Improved security and<br />
manageability<br />
Profit from our competencies<br />
» System- and OS-integration services<br />
» Customization and ODM services<br />
» Extended lifecycle management<br />
» Application and migration support<br />
» Excellent global technical support<br />
Get more information at:<br />
www.kontron.com/next-gen<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
The pulse of innovation
BAHNTECHNIK | IM FOKUS<br />
vor Feuchtigkeit, Staub und anderen<br />
korrosiven Elementen zu schützen. Diese<br />
beiden Maßnahmen erhöhen die<br />
mittleren Ausfallzeiten (MTBF) besser<br />
als jede Konstruktionsänderung, und die<br />
Vorteile werden noch gesteigert, wenn die<br />
internen Komponenten über Conformal<br />
Coating verfügen.<br />
Temperaturtoleranz<br />
Extreme Kälte und Hitze sind für<br />
Zugsysteme gleich schwierig, da sie neben<br />
der Schädigung interner Komponenten<br />
auch schnell die Festplatten<br />
schwächen können. Deshalb sollte ein<br />
Zugsystem mit Bordheizungen und einem<br />
integrierten Temperatursensor (T-<br />
Sensor) ausgestattet sein. Diese Verbesserungen<br />
ermöglichen es dem System,<br />
die Festplatten eigenständig herunterzufahren,<br />
sollte es zu heiß werden (und damit<br />
eine der Haupt-Hitzequellen auszuschalten<br />
und die Daten zu schützen)<br />
oder die Speichermedien zu wärmen,<br />
sollte die Umgebungstemperatur unter<br />
0 °C fallen. Immer dann, wenn ein System<br />
herunterfährt, sollte außerdem ein<br />
Back-Up-Gerät zur Verfügung stehen<br />
oder alternativ interner Speicher, etwa<br />
auf der Basis vpn SSDs.<br />
Vibration<br />
Den permanenten Stößen und Vibrationen<br />
in Zügen muss die Konstruktion<br />
von Computing-Plattformen Rechnung<br />
tragen. Passive Schock-Absorber können<br />
intern an der Festplattenhalterung oder<br />
außen an der Montage-Klammer des<br />
Computers angebracht werden und Abhilfe<br />
schaffen. Da die Vibration jedoch<br />
einen sehr kritischen Effekt hat, versieht<br />
man den Computer idealerweise mit<br />
einem zusätzlichen, unabhängigen Vibrationssensor<br />
(G-Sensor). Wie der T-<br />
Sensor erleichtert auch ein G-Sensor die<br />
vorausschauende Diagnose und liefert<br />
wertvolle Daten für die Konfigurationsanalyse.<br />
EMV<br />
Der wohl wichtigste Schutz ist der<br />
gegen Überspannung. Züge unterliegen<br />
dauernden Spannungsschwankungen<br />
und Stromspitzen. Hinzu kommen unregelmäßig<br />
auftretende, unvorhersehbare<br />
Stromausfälle, die zwar nur wenige Millisekunden<br />
lang sein können, aber ausreichen,<br />
um ein System durch konstante<br />
Neustarts oder Datenkorrumpierung<br />
lahmzulegen. Um unter diesen Bedingungen<br />
angemessene Funktionalität<br />
sicherzustellen, werden Kondensatoren<br />
eingesetzt, die Depots anlegen, mit denen<br />
das System durch die Ausfälle kommt,<br />
und es wird ein elektrischer Isolierungsschutz,<br />
der gegen die üblichen Überspannungen<br />
schützt, eingebaut.<br />
Fernzüge<br />
Im Vergleich zu Frachtumgebungen<br />
haben Fernzüge die besseren Heizungsund<br />
Lüftungssysteme und bessere Einrichtungen<br />
für den Fahrgastkomfort.<br />
Dementsprechend stellen sie zusätzliche<br />
Bedingungen an ihre Systeme. Die Computing-Plattformen<br />
in Fernzügen müssen<br />
mehr automatisierte Dienste unterstützen<br />
als in jedem anderen Zugtyp. Die Computer-Infrastruktur<br />
ist außerdem innerhalb<br />
des Zuges sehr viel weiter verteilt.<br />
Die Computer sorgen ebenso wie in<br />
Frachtzügen für die Kommunikation mit<br />
Bahnhöfen und Leitstellen entlang der<br />
Gleise, jedoch ist WLAN nicht nur eine<br />
Option. Fernzüge erfordern öffentliche<br />
WLAN-Verfügbarkeit und koordinieren<br />
darüber hinaus ein internes Netzwerk,<br />
das den Fahrgastkomfort, die Fahrgastdienste<br />
und viele logistische Themen<br />
abdeckt. Wi-Fi- und Mobilfunkmodule<br />
sind unabdingbar, dabei fungiert der<br />
Computer als Wi-Fi Access Point für die<br />
Fahrgäste. Das bedeutet, dass abhängig<br />
von der Verbindungs-Bandbreite und den<br />
angebotenen Diensten die Funkbündelung<br />
mehrerer Module erforderlich wird,<br />
ebenso wie weitere Wi-Fi-Module. Dazu<br />
ist eine Anzahl im Zug verteilter Server<br />
und Access Points notwendig.<br />
Fahrgastlogistik<br />
Auf den langen Strecken der Fernzüge<br />
werden besondere Dienste angeboten,<br />
wie Kartenverkaufs- und Logistiksysteme.<br />
Logistiksysteme umfassen eine Menge<br />
an Sub-Systemen, wie CCTV, Kartenleser,<br />
WAN- und LAN-Wi-Fi-Verbindungen,<br />
lokale Automatisierungssysteme,<br />
Fahrgast-Analysesoftware und<br />
Fahrgastsicherheitssysteme. Einige dieser<br />
Sub-Systeme erfordern komplexe<br />
Softwareprogramme, die Video, Audio,<br />
RFID, Wi-Fi und 3G-Funk mit seriellen<br />
Schnittstellen integrieren. Kartenverkaufssysteme<br />
können sehr einfach aufgebaut<br />
sein – wenig mehr als eine Datenbank<br />
und eine menschliche Schnittstelle<br />
– aber auch sehr komplex, einschließlich<br />
voll automatisierter Wireless-Systeme<br />
rund um RFID-Karten, die vielleicht<br />
auch persönliche Mobilgeräte per Wi-Fi<br />
bedienen und serielle E/A-Geräten integrieren.<br />
Dafür wird ein leistungsstarkes<br />
modulares Computing-System benötigt,<br />
das schnell und einfach an die Anforderungen<br />
der Plattform angepasst werden<br />
kann.<br />
60<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
IM FOKUS | BAHNTECHNIK<br />
Kabelkonfektion&<br />
Electronic Distribution<br />
Videoüberwachungssysteme an Bord<br />
ergänzen Fahrgast- und Betriebslogistik,<br />
aber sie dienen auch einer solch wichtigen<br />
Funktion, dass sie selbst als unabhängiges<br />
System betrachtet werden müssen. Im<br />
Vergleich zu Frachtzügen erfordern die<br />
NVR-Systeme in Fernzügen dieselbe Widerstandsfähigkeit<br />
gegen die Umgebungsbedingungen<br />
und müssen viele verschiedene<br />
Kameras mit Sicherheitssystemen,<br />
Sensordaten und automatisierten Alarmen<br />
und Steuerungen integrieren. Zusätzlich<br />
benö tigen sie jedoch viel mehr Speicherkapazität.<br />
Die Netzwerkbandbreite und<br />
Datenkapazität erfordern eine starke,<br />
schnelle Festplatte, die hohe Datendurchsätze<br />
verar beiten kann, und hochzuverlässige,<br />
ausreichend große Datenspeichersysteme<br />
für die Bildspeicherung.<br />
Betriebslogistik<br />
Da die Zahl der Zugbegleiter aufgrund<br />
zunehmender Automatisierung stetig<br />
schrumpft, steigt auf der anderen Seite der<br />
Bedarf an zentralisierter Bedienersteuerung<br />
und besserer Ersichtlichkeit logistischer<br />
Probleme. Die Betriebslogistik ist<br />
ein von der Informationssammlung und<br />
-analyse in der Fahrgastlogistik völlig<br />
unabhängiges Sub-System. Zusätzliche<br />
Computing-Aufgaben nutzen sowohl unabhängige<br />
als auch integrierte Hard- und<br />
Software und überwachen Lösungskomponenten<br />
wie die Heizungs- und Sanitärsysteme,<br />
Einbruchsschutzeinrichtungen<br />
und Netzwerk-Tools für Automati sierungsund<br />
IT-Systeme, die Bestandsaufnahme<br />
verkaufter Materialien wie Essen, Zeitungen,<br />
Souvenirs etc., die Versorgung mit<br />
Wasser und Trinkwasser, Besatzungspläne<br />
und Informationsdienste, das Back-End<br />
des Fahrkartenverkaufssystems, Lichtund<br />
Stromversorgung usw.<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
Fahrgast-Infotainment<br />
Eines der Hauptsysteme, die auf Langstreckenzügen<br />
ein Muss geworden sind,<br />
sind Systeme zur Information und Unterhaltung<br />
der Fahrgäste. Diese variieren<br />
und können öffentliche Monitore<br />
beinhalten, private Monitore im Sitz oder<br />
Digitalanzeigen, wie LED/LCD-Anzeigen,<br />
die Abfahrts-/Ankunftszeiten, Verspätungen,<br />
Wetterbedingungen etc. anzeigen.<br />
Solche Systeme können für Fahrgäste<br />
auch eine Kommunikationsverbindung<br />
zur Besatzung schaffen sowie Internetverbindungen<br />
oder Unterhaltungselemente<br />
wie Filme, Musik und Spiele<br />
anbieten. In Fernzügen müssen diese<br />
Systeme hochverfügbar sein, über große<br />
Bandbreiten verfügen und Sicherheitsstandards<br />
bieten, die finanzielle Transaktionen<br />
unterstützen.<br />
Um den Bedarf an einer widerstandsfähigen,<br />
vielseitigen Computing-Lösung zu<br />
decken, die diese Aufgaben erfüllt, hat<br />
Moxa den EN 50155-konformen Zugcomputer<br />
TC-6110 entwickelt. Mit zwei Gigabit<br />
Ethernet LAN-Schnittstellen, zwei Wechselfestplatteneinschüben<br />
und zwei Slots für<br />
Erweiterungsmodule kann TC-6110 einfach<br />
mit bis zu 8 MIni-PCI-Modulen für<br />
WLAN, Mobilfunk und künftig auch immer<br />
mehr LTE sowie zusätzlichen Netzwerkschnittstellen<br />
und zusätzlichem Speicher<br />
ergänzt werden. GPS, unabhängige<br />
Vibrations- und Temperatursen soren sowie<br />
Schutzlackierung sind Standard. In einem<br />
robusten, lüfterlosen kompakten 3U-Gehäuse<br />
für die Schaltschrankmontage steckt<br />
Moxas SafeGuard-Technologie, eine<br />
Sammlung von Soft- und Hardware-Optimierungen,<br />
die maximale Daten sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit unter rauen Bedingungen<br />
garantiert. ☐ > MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>703
BAHNTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />
DIE PASSENDE VERBINDUNG FINDEN<br />
Betriebsausfälle bei Zügen sind nicht nur ärgerlich für Reisende, sie verursachen auch hohe<br />
Kosten für die Bahnunternehmen. Zuverlässige Steckverbinder sind daher auch auf der Schiene<br />
unverzichtbar. Sie müssen allerdings den hohen Anforderungen für den sicheren Einsatz in<br />
Schienenfahrzeugen gewachsen sein.<br />
TEXT: Kurt Robert Hippler, Phoenix Contact FOTO: N_Prause; Phoenix Contact<br />
www.eue24.net/PDF/EE6<strong>13</strong>702<br />
Grundsätzlich unterscheidet sich der<br />
Steckverbinder-Einsatz im rollenden<br />
Verkehr kaum von dem in der industriellen<br />
Fertigung. M12-Steckverbinder und<br />
konfektionierte Leitungen werden sowohl<br />
zur Datenübertragung als auch zur<br />
Sensor-/Aktor-Verkabelung im Zug eingesetzt.<br />
Sowohl Systemkabel für Netzwerke<br />
wie Profinet und Feldbusse wie<br />
CANopen, aber auch Kabel zum Anschluss<br />
von Sensoren und Aktoren findet<br />
man dort. Aufgrund der hohen Anforderungen<br />
an die Sicherheit der Fahrgäste<br />
beim Personentransport sind die<br />
Rahmenbedingungen für eine entsprechende<br />
Verkabelung in der Bahnindustrie<br />
allerdings deutlich höher als im Industrieumfeld.<br />
Dies betrifft vor allem<br />
die Materialauswahl bei Isolierwerkstoffen<br />
und Kunststoffen, denn diese müssen<br />
auch den hohen Brandanforderungen<br />
genügen.<br />
Material-Herausforderungen<br />
Auch der Produktlebenszyklus einer<br />
Zugbaureihe von durchschnittlich 20 Jah-<br />
62<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
EXPERTENBEITRAG | BAHNTECHNIK<br />
Kabelkonfektion&<br />
Electronic Distribution<br />
ren stellt erhöhte Anforderungen hinsichtlich<br />
der Ausfallsicherheit an die elektrische Verbindungstechnik<br />
auf der Schiene. Neben den generellen<br />
Forderungen, welche die IEC-Normen<br />
61076-2-101 und -109 an die M12-Steckverbinder<br />
stellen, gibt es bahntypische Anforderungen<br />
bei der Auswahl des Materials: mechanische,<br />
Umwelt- und elektrische Anforderungen.<br />
Die erweiterten mechanischen Anforderungen<br />
basieren auf einer konstanten Schwingungsbelastung<br />
der Steckverbinder im Zug.<br />
Dabei gehen die Ansprüche hinsichtlich einer<br />
guten Vibrations- und Schockresistenz über<br />
die Grenzen der Steckverbinder-Norm hinaus.<br />
Die M12-Steckverbinder werden einem Test<br />
unterzogen, der das Schwingungs- und<br />
Schockverhalten innerhalb von Schienenfahrzeugen<br />
simuliert. Das so genannte „Breitbandrauschen“<br />
– eine simulierte Lebensdauerprüfung<br />
durch erhöhte Pegel des rauschförmigen<br />
Schwingens nach DIN EN 6<strong>13</strong>73 – dient<br />
dabei als Grundlage.<br />
Da die Züge auch unter extremen Witterungsbedingungen<br />
zuverlässig und sicher<br />
funktionieren müssen, werden auch hinsichtlich<br />
des Temperaturbereichs erweiterte Umweltanforderungen<br />
an Steckverbinder gestellt.<br />
Genügt im klassischen Industrieumfeld oftmals<br />
ein Temperaturbereich von –25 bis 90 °C,<br />
so sind die Steckverbinder der Baureihe M12<br />
Rail von Phoenix Contact für einen Temperaturbereich<br />
von –40 bis 90 °C ausgelegt.<br />
Damit steht auch einem zuverlässigen Einsatz<br />
der Züge in Gebieten mit extremen Minusgraden<br />
wie etwa Russland nichts im Wege.<br />
Zudem werden durch starke elektrische Felder<br />
im Zug erweiterte elektrische Anforderungen<br />
definiert. Eine gute Schirmungswirkung der<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
M12-Steckverbinder ist daher unverzichtbar.<br />
Phoenix Contact setzt nicht nur im Bereich<br />
der Datenverkabelung – etwa für Profinet –<br />
sondern auch im Bereich der Sensor-/Aktor-<br />
Verkabelung auf voll geschirmte Steckverbinder<br />
und Leitungen. Das 360°-Schirmkonzept<br />
sorgt auch unter den rauen Bedingungen im<br />
Schienenverkehr für eine gute Schirmanbindung<br />
zwischen Steckverbinder und Leitung.<br />
Bahntauglicher M12-Steckverbinder<br />
Die klassische Industrieverkabelung ist in<br />
der Bahn also nur bedingt tauglich. Besonders<br />
die über die Jahre gestiegenen Normanforderungen<br />
hinsichtlich des Brandverhaltens erfüllen<br />
die gängigen Materialien – etwa TPU<br />
(Thermoplastisches Polyurethan) für Umspritzung<br />
und Kontaktträger – nur bedingt. In<br />
Kombination mit Standardleitungen aus PVC<br />
(Polyvinylchlorid) oder PUR (Polyurethan)<br />
wird das Brandverhalten ungünstiger.<br />
Eine Zwischenlösung ist daher der Einsatz<br />
bahntauglicher Kabel und Leitungen an M12-<br />
Steckverbindern mit Standard-Materialien.<br />
Dabei müssen allerdings die Einsatzgewichte<br />
nicht bahntauglicher Kunststoffe definiert<br />
und ausgewiesen werden – was allen Prozessbeteiligten<br />
einen hohen Mehraufwand für<br />
Dokumentation und Datenpflege beschert.<br />
Zusätzlich birgt dieses Vorgehen die Gefahr,<br />
Grenzwerte bei den Einsatzgewichten zu<br />
überschreiten, so dass man den Steckverbinder<br />
nicht wie gewünscht einsetzen kann.<br />
Schnellverriegelung spart viel Zeit<br />
Einen Ausweg aus diesem Dilemma liegt in<br />
der richtigen Materialkombination von Steckverbinder<br />
und Leitung. Nur wenn alle Kompo-<br />
<br />
Autorisierter Distributor
BAHNTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />
Steckverbinder müssen im Bahnverkehr auch bei niedrigen<br />
Temperaturen sicher und zuverlässig funktionieren<br />
– durch entsprechende Test werden sie fit gemacht.<br />
BRANDVERHALTEN UND MATERIALAUSWAHL<br />
In Bezug auf die Brandeigenschaften eingesetzter Isoliermaterialien<br />
für elektromechanische Bauelemente gilt seit März <strong>20<strong>13</strong></strong><br />
europaweit ein Standard für die Bahnindustrie: DIN EN 45545-2<br />
(vormals: CEN/TS 45545-2(R23 und R24)). Außerdem gelten für<br />
die elektromechanischen Komponenten je nach Land, Endkunde,<br />
Anwendungsbereich oder Projekt in Europa für eine gewisse<br />
Übergangszeit noch weitere Normen:<br />
▶ DIN 5510-2<br />
▶ BS 6853<br />
▶ NF F 16-101/102<br />
▶ NFPA <strong>13</strong>0 (ASTM E 162, ASTM E 662, BSS 7239 bzw. SMP<br />
800C)<br />
Zur Zeit gibt es keinen weltweit einheitlichen Standard, der die<br />
Rauchgas- und Brandanforderungen zusammenführt – innerhalb<br />
der aufgeführten Standards werden unter anderem folgende<br />
Punkte bewertet:<br />
▶ Rauchgasdichte und Rauchgas-Opazität<br />
▶ Rauchgas-Toxizität<br />
▶ Brennbarkeit und Entflammbarkeit<br />
▶ Abtropfverhalten<br />
▶ Sauerstoff-Index<br />
Innerhalb der oben genannten Standards werden unterschiedliche<br />
Schwerpunkte gesetzt, Prüfverfahren und Bewertungskriterien<br />
unterscheiden sich häufig.<br />
Die seit März <strong>20<strong>13</strong></strong> verabschiedete DIN EN 45545-2 wird ab<br />
Juni <strong>20<strong>13</strong></strong> veröffentlicht – als künftiger europäischer Standard.<br />
Nationale Standards werden aber noch eine Zeit lang ihre Gültigkeit<br />
behalten. Außerdem existieren noch die TSI (technische<br />
Spezifikation für Interoperabilität), die auf die CEN/TS 45545-2<br />
zurückgreifen. Hier wird die DIN EN 45545-2 erst nach der<br />
nächsten Revision der TSI gültig. Für viele neue Projekte in Europa<br />
oder auch weltweit ist dieser neue harmonisierte Standard<br />
aber verbindlich.<br />
nenten der konfektionierten Leitungen den genannten Anforderungen<br />
genügen, können sie dauerhaft in der Bahn eingesetzt<br />
werden. Dazu wurde der Steckverbinder M12 Rail von Phoenix<br />
Contact entwickelt. Durch den Einsatz von PA66 als Material<br />
für die Kontaktträger und die Griffkörper wird die „I=2/F=2-<br />
Klassifizierung“ nach NF F 16-101/102 erreicht, die viele Hersteller<br />
für elektrische Bauelemente fordern. Das Steckverbinder-<br />
Programm umfasst M12-Sensor-/Aktor-Kabel mit 3, 4 und 5 Polen<br />
als Stift- oder Buchse-Varianten, und zwar in gerader und<br />
gewinkelter Ausführung. Auch M12-Profinet-Leitungen mit der<br />
bekannten D-kodierten Stiftvariante sind Teil des Programms.<br />
Neben den Bahn-spezifischen Vorteilen bietet das M12-System<br />
aber noch weitere Vorteile: Alle Steckverbinder sind mit der<br />
Schnellverriegelungstechnik Speedcon ausgestattet, die während<br />
der Installation und beim Service viel Zeit spart. Das einfache<br />
„Plug&Turn“-Prinzip erspart dem Installateur ein zeitaufwändiges<br />
Einschrauben der Steckverbinder.<br />
Die Bahneignung wird auf Wunsch mit Prüfprotokollen<br />
nachgewiesen. Über die bestellbaren Längen aus dem Katalog<br />
hinaus sind auch kundenspezifische Längenvarianten möglich.<br />
Gerade im Projektgeschäft der Bahn ist dies vorteilhaft, da<br />
Verkabelungswege oft erst im Prototypenbau festgelegt werden.<br />
Ein Service-Center bietet zusätzliche Leitungsqualifizierungen<br />
über das Katalogprogramm hinaus. Eine kundenspezifische<br />
Ausstattung unterschiedlicher Bahnfahrzeuge auf der Basis aller<br />
relevanten Normen ist also kein Problem. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>702<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Kurt Robert Hippler,<br />
Produktmarketing Industrial Field Connectivity,<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg.<br />
64<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
AUFGESCHRAUBT<br />
AUFGESCHRAUBT<br />
Autofahrer haben bekanntlich einen ganz eigenen Humor – daher gibt es auch Produkte wie diese Autosirene/Hupe, die neben<br />
fünf verschiedenen Alarmtönen auch noch fünf Tiergeräusche imitieren kann. Wir wollten daher wissen, was genau man dazu<br />
an Elektronik benötigt. Das Gerät ist übrigens überraschenderweise nicht im Straßenverkehr zugelassen.<br />
In unserer Rubrik „Aufgeschraubt“ zeigen wir Ihnen Produkte aus dem Consumer-Bereich auf eine andere Art und Weise.<br />
Statt des Gehäuses schauen wir uns das Innenleben der Geräte an. Wenn Sie Ideen haben, was wir für Sie aufschrauben sollen,<br />
lassen Sie es uns einfach wissen (eue.redaktion@publish-industry.net).<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>901<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong><br />
65
DIE LETZTE SEITE<br />
QUERBLICK<br />
Der etwas andere Blick auf die Welt der Elektronik.<br />
Imaginäre Gesprächspartner?<br />
Sicher haben Sie sich auch schon über Menschen<br />
gewundert, die mit ihrem Smartphone heftig gestikulieren,<br />
wild fluchen oder es wüst beschimpft. Nicht selten<br />
erweckt dies den Anschein, der- oder diejenige sei völlig<br />
übergeschnappt, da ja offensichtlich das Smartphone der<br />
Gesprächspartner ist. Aber mitnichten: Tatsächlich geben<br />
auch geräuschlos geglaubte Elektronikgeräte leiseste<br />
Töne von sich. Nur leider sind diese für das menschliche<br />
Gehör nicht wahrzunehmen. Deshalb entlockt Redditor<br />
The DanielHolt den scheinbar stummen Geräten samt<br />
Kamera, Mikrofon und Mixer ihre Geräusche. Sinnvolle<br />
Worte kamen überraschenderweise aber nicht heraus.<br />
Vielleicht trügt der Schein ja doch nicht immer…<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>902<br />
Triebe hinter’s Licht führen<br />
Katzen sind auch nur Tiere. Und genau deshalb haben sie<br />
einen genetisch vorprogrammierten Jagdinstinkt – zugegebenermaßen,<br />
dieser ist natürlich von Exemplar zu Exemplar<br />
unterschiedlich stark ausgeprägt. Von faul bis kaum zu<br />
bändigen ist alles dabei, wie beim Menschen eben auch.<br />
Dennoch dürstet auch der behäbigste Stubentiger irgendwann<br />
einmal nach Frischfleisch. Eine lebendige Maus oder<br />
Ratte eignet sich in der eigenen Wohnung jedoch nur<br />
bedingt. Abhilfe soll eine etwa 30 US-Dollar teure und<br />
solarbetriebene Alternative bieten, die die Bewegungen<br />
eines Opfers nachahmt. Da kann man im Sinne der Katze<br />
nur hoffen, dass es nicht dauerhaft bewölkt ist.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>903<br />
Bild: Reddit<br />
Süchte bedienen<br />
In regelmäßigen Abständen gibt es immer<br />
wieder Trends, die sich zu einem regelrechten<br />
Hype entwickeln. Meistens klingen solche temporären<br />
Zustände wieder ab, doch tun sie das<br />
nicht, entwickeln sie sich zu einer Sucht.<br />
Genau für solch eine Sucht, nämlich Star Wars,<br />
gibt es jetzt neue Nahrung. Alle Fans<br />
hergehört: Ab sofort könnt ihr eure Pizza für<br />
etwa 20 US-Dollar mit einem R2-D2-<br />
Pizzaschneider teilen. Und: Dank dreier LR41-<br />
Knopfzellen kann er sogar sprechen. Vermutlich<br />
ist schon der nächste Star-Wars-Fanartikel<br />
in der Mache: Eine „Ich bin dein Vater“-<br />
sprechende Klobrille im Darth-Vader-Look.<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>904<br />
Die nächste E&E erscheint<br />
am 11. September <strong>20<strong>13</strong></strong>.<br />
Bild: perpetualkid.com<br />
Bild: hammacher.com<br />
Tausendsassa für’s traute Heim<br />
Ist es nicht jedermanns Traum seinen Geschirrspüler vom Büro aus ausräumen oder gar<br />
staubsaugen zu lassen? Nein, gemeint ist nicht, seine Frau oder seinen Mann telefonisch<br />
damit zu beauftragen. Vielmehr soll ein kleiner Roboter namens Famibot 5 künftig den<br />
Haushalt schmeißen. Dank WiFi und 3G können Sie Ihren kleinen Helfer von überall aus<br />
steuern – und durch die integrierte Kamera können sie Ihre vier Wände die ganze Zeit im<br />
Auge behalten. Außerdem sollen sich durch eine bestimmte Verknüpfungsstelle Geräte<br />
fernsteuern lassen. Bewegungssensor und Rauchmelder sind ebenfalls eingebaut, und dann<br />
kann er noch Musik spielen sowie Wetterberichte zum Besten geben. Was für ein wahrer<br />
Tausendsassa dieser Roboter doch ist…<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>905<br />
Bild: redferret.net<br />
66 E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>
Die Königsklasse<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
PR T