E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net
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STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | 10 TIPPS<br />
EMV – Schaltfrequenz nicht so entscheidend<br />
wie die Schaltübergänge<br />
Elektromagnetische Verträglichkeit ist bei<br />
Schaltreglern immer ein Thema. Es entstehen<br />
leitungsgebundene Störungen, elektrische und<br />
magnetische Nahbereichs- sowie elektromagnetische<br />
Fernbereichsstörungen. Obwohl man in diesen<br />
Störungen im Frequenzspektrum auch die Schaltfrequenz wiederfinden<br />
kann, sind die größten Störer die Frequenzen, welche<br />
auf den Umschaltvorgängen im Schaltnetzteil basieren. Es<br />
gibt bei Schaltreglern immer AC-Strompfade. Dies sind Leitungen,<br />
die in einem Schaltzustand Strom führen und im anderen<br />
Zustand keinen Strom führen. Die Umschaltung dieser<br />
Zustände erfolgt sehr schnell und koppelt sich leicht in die gesamte<br />
Elektronik. Die Umschaltzeiten sind je nach Schaltregler-IC<br />
und Anwendungsfall in der Größenordnung von 20 ns,<br />
was einer Störfrequenz von 50 MHz entspricht. Diese Frequenz<br />
ist unabhängig von der Schaltfrequenz.<br />
Das Platinenlayout ist eine der wichtigsten<br />
Einflüsse auf die Stromversorgung<br />
Die Führung der Leiterbahnen auf der Platine<br />
ist bei Stromversorgungen extrem wichtig. Es<br />
handelt sich bei der Schaltung um ein Hochfrequenzsystem,<br />
das mit hohen Strömen gekoppelt<br />
ist. Dadurch wird jede Leitungsinduktivität zu einem großen<br />
Störer. Die Auswirkung einer willkürlichen Leiterbahnführung<br />
reichen von einer nicht funktionierenden Stromversorgung bis<br />
zu EMV- und Spannungswelligkeitsproblemen. Die wichtigste<br />
Regel für ein optimiertes Platinenlayout ist das Reduzieren von<br />
parasitären Induktivitäten im Pfad der AC-Ströme.<br />
Spannungsmessungen an einer Stromversorgung<br />
sind HF-Messungen<br />
Bei der Evaluierung einer Stromversorgung<br />
muss einem bewusst sein, dass man es mit<br />
Hochfrequenzmessungen zu tun hat. Bei Spannungsmessungen<br />
im HF-Bereich sollte man<br />
nicht die Masseleitungen eines Spannungstastkopfes verwenden.<br />
Hierbei koppeln sich Störungen über die Masseleitung ins<br />
Oszilloskop zusammen mit dem Signal mit ein. Es sind kurze<br />
Masseverbindungen zu verwenden, wie dies bei Hochfrequenzmessungen<br />
üblich ist.<br />
Neue Möglichkeiten zur galvanischen<br />
Trennung des Rückkoppelpfades<br />
Galvanisch getrennte Stromversorgungen im<br />
niedrigen Leistungsbereich haben in aller Regel<br />
einen primärseitigen Schaltregler-IC. Um<br />
die Ausgangsspannung auf der Sekundärseite<br />
zu regeln, muss die Regelgröße über die galvanische Trennung<br />
geführt werden. Hierfür wurden bis heute fast ausschließlich<br />
Optokoppler verwendet. Sie haben den Nachteil, dass sich ihre<br />
Übertragungsfunktion mit der Alterung ändert und sie üblicherweise<br />
nur bis 85 °C eingesetzt werden können. Neuerdings<br />
gibt es isolierte Fehlerverstärker von Analog Devices, die nach<br />
dem bewährten Icoupler-Prinzip arbeiten. Die Bauteile<br />
ADuM3190 und ADuM4190 sind für eine Isolation bis 2,5 kV<br />
sowie 5 kV konzipiert. Hier wird die galvanische Trennung mit<br />
integrierten induktiven Kopplern überbrückt.<br />
Die Genauigkeit der Strombegrenzung<br />
hilft, Kosten und Platzbedarf<br />
zu reduzieren<br />
Bei der Auswahl eines Schaltregler-<br />
ICs soll ein häufig unbeachteter Parameter<br />
nicht unberücksichtigt bleiben:<br />
Die Höhe und Genauigkeit der Strombegrenzung. Diese ist wichtig,<br />
damit in einem Überstromfall am Ausgang keine Bauteile beschädigt<br />
werden. Eine Strombegrenzung hat jedoch immer eine gewisse<br />
Verzögerungszeit. Es ist deshalb sicherzustellen, dass auch bei<br />
Strömen um die Schwelle der Strombegrenzung noch genügend<br />
Induktivität in der Leistungsdrossel vorhanden ist. Das ist notwendig,<br />
damit der Stromanstieg begrenzt ist und die Strombegrenzung<br />
genügend Zeit zum Abschalten hat. Wenn nun der Schaltregler-IC<br />
eine recht ungenaue Strombegrenzung mit ±30 Prozent spezifiziert<br />
hat, muss eine Speicherinduktivität ausgewählt werden, die selbst<br />
bei der nominalen Strombegrenzung +30 Prozent noch genügend<br />
Induktivität hat. Dies erfordert eine für die Anwendung große und<br />
teure Spule. Ein Beispiel für eine sehr genaue Strombegrenzung ist<br />
Analog Devices ADP1850 mit einer Strombegrenzungsgenauigkeit<br />
von ±6 Prozent. Entsprechend kleiner und kostengünstiger fällt die<br />
Speicherdrossel aus. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>501<br />
Frederik Dostal, Technical Marketing,<br />
Analog Devices.<br />
24<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>