E&E Juli 2013 (Nr. 06-13) - EuE24.net
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BAHNTECHNIK | EXPERTENBEITRAG<br />
Steckverbinder müssen im Bahnverkehr auch bei niedrigen<br />
Temperaturen sicher und zuverlässig funktionieren<br />
– durch entsprechende Test werden sie fit gemacht.<br />
BRANDVERHALTEN UND MATERIALAUSWAHL<br />
In Bezug auf die Brandeigenschaften eingesetzter Isoliermaterialien<br />
für elektromechanische Bauelemente gilt seit März <strong>20<strong>13</strong></strong><br />
europaweit ein Standard für die Bahnindustrie: DIN EN 45545-2<br />
(vormals: CEN/TS 45545-2(R23 und R24)). Außerdem gelten für<br />
die elektromechanischen Komponenten je nach Land, Endkunde,<br />
Anwendungsbereich oder Projekt in Europa für eine gewisse<br />
Übergangszeit noch weitere Normen:<br />
▶ DIN 5510-2<br />
▶ BS 6853<br />
▶ NF F 16-101/102<br />
▶ NFPA <strong>13</strong>0 (ASTM E 162, ASTM E 662, BSS 7239 bzw. SMP<br />
800C)<br />
Zur Zeit gibt es keinen weltweit einheitlichen Standard, der die<br />
Rauchgas- und Brandanforderungen zusammenführt – innerhalb<br />
der aufgeführten Standards werden unter anderem folgende<br />
Punkte bewertet:<br />
▶ Rauchgasdichte und Rauchgas-Opazität<br />
▶ Rauchgas-Toxizität<br />
▶ Brennbarkeit und Entflammbarkeit<br />
▶ Abtropfverhalten<br />
▶ Sauerstoff-Index<br />
Innerhalb der oben genannten Standards werden unterschiedliche<br />
Schwerpunkte gesetzt, Prüfverfahren und Bewertungskriterien<br />
unterscheiden sich häufig.<br />
Die seit März <strong>20<strong>13</strong></strong> verabschiedete DIN EN 45545-2 wird ab<br />
Juni <strong>20<strong>13</strong></strong> veröffentlicht – als künftiger europäischer Standard.<br />
Nationale Standards werden aber noch eine Zeit lang ihre Gültigkeit<br />
behalten. Außerdem existieren noch die TSI (technische<br />
Spezifikation für Interoperabilität), die auf die CEN/TS 45545-2<br />
zurückgreifen. Hier wird die DIN EN 45545-2 erst nach der<br />
nächsten Revision der TSI gültig. Für viele neue Projekte in Europa<br />
oder auch weltweit ist dieser neue harmonisierte Standard<br />
aber verbindlich.<br />
nenten der konfektionierten Leitungen den genannten Anforderungen<br />
genügen, können sie dauerhaft in der Bahn eingesetzt<br />
werden. Dazu wurde der Steckverbinder M12 Rail von Phoenix<br />
Contact entwickelt. Durch den Einsatz von PA66 als Material<br />
für die Kontaktträger und die Griffkörper wird die „I=2/F=2-<br />
Klassifizierung“ nach NF F 16-101/102 erreicht, die viele Hersteller<br />
für elektrische Bauelemente fordern. Das Steckverbinder-<br />
Programm umfasst M12-Sensor-/Aktor-Kabel mit 3, 4 und 5 Polen<br />
als Stift- oder Buchse-Varianten, und zwar in gerader und<br />
gewinkelter Ausführung. Auch M12-Profinet-Leitungen mit der<br />
bekannten D-kodierten Stiftvariante sind Teil des Programms.<br />
Neben den Bahn-spezifischen Vorteilen bietet das M12-System<br />
aber noch weitere Vorteile: Alle Steckverbinder sind mit der<br />
Schnellverriegelungstechnik Speedcon ausgestattet, die während<br />
der Installation und beim Service viel Zeit spart. Das einfache<br />
„Plug&Turn“-Prinzip erspart dem Installateur ein zeitaufwändiges<br />
Einschrauben der Steckverbinder.<br />
Die Bahneignung wird auf Wunsch mit Prüfprotokollen<br />
nachgewiesen. Über die bestellbaren Längen aus dem Katalog<br />
hinaus sind auch kundenspezifische Längenvarianten möglich.<br />
Gerade im Projektgeschäft der Bahn ist dies vorteilhaft, da<br />
Verkabelungswege oft erst im Prototypenbau festgelegt werden.<br />
Ein Service-Center bietet zusätzliche Leitungsqualifizierungen<br />
über das Katalogprogramm hinaus. Eine kundenspezifische<br />
Ausstattung unterschiedlicher Bahnfahrzeuge auf der Basis aller<br />
relevanten Normen ist also kein Problem. ☐<br />
> MORE@CLICK EE6<strong>13</strong>702<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Kurt Robert Hippler,<br />
Produktmarketing Industrial Field Connectivity,<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg.<br />
64<br />
E&E | Ausgabe 6.<strong>20<strong>13</strong></strong>