leporello Erwin Schrott ist auch dieses Jahr wieder in Salzburg als Leporello in „Don Giovanni“ zu sehen und zu hören. diesen <strong>Salzburger</strong>Don-Giovanni-Wald und stand mit seiner starken Bühnenpräsenz schnell im Zentrum des Abends. Imvergangenen Jahr wurde dieser Erfolg, erneut mit Schrottals Leporello, wieder aufgenommen. Im heurigen Festspielsommer istnun erstmals die gesamteTrilogie in kurzer Zeit hintereinander zu erleben. Salzburgs Intendant Markus Hinterhäuser hat sich dafür einenbesonderen Clou ausgedacht: Saßen bisher ausschließlich Mitglieder der Wiener Philharmoniker beiden Aufführungender Guth-Inszenierungenunter wechselnden Dirigenten im Orchestergraben, werden sie dies,neben ihren drei anderen Opernverpflichtungen bei den <strong>Festspiele</strong>n, heuer nur bei „Don Giovanni“ unter Yannick Nézet-Séguin tun. Denn Hinterhäuser möchte den aktuellen Tendenzen gerecht werden und neben jenem der Wiener Philharmoniker auch andere orchestrale Mozart-Bilder hören lassen. Daher wurde für „Figaro“ das Orchestra ofthe Age ofEnlightenment unter Robin Ticciati verpflichtet, die „Così“ wird von Marc Minkowski undseinen Musiciens du Louvre originalklangmäßigbegleitet. Ein spannendes Abenteuer, das auch an Erwin Schrott nicht spurlos vorüberziehen wird.Denn der heurige Festspielsommer endet für ihn nicht mit dem „Don Giovanni“. Auch in „Le nozzediFigaro“ wird er aufder Bühne des Hauses für Mozartals Figaro zu erleben sein −auch das eine Mozart- Glanzrolle vonSchrott,der im Frühjahr an der Wiener Staatsoper auch sein Debütals Conte Almavivagegebenhat. Den Wunsch, Sänger zuwerden, hatte Erwin Schrott schon sehr früh. Geborenwurde ErwinEstebanSchrott Baladon 1972 ineine musikalische Familie in Montevideo. Schon sein Großvater, der blind war, spielte Geige und gründete auch das erste Braille-Orchester in Uruguay. Seine Mutter liebteklassische Musik, sein Vater hingegenden Tango. Als kleiner Bub saß Schrott gerne vor dem Radio,lauschteden Tangoklängen und dem Bandoneon, gemeinsam mit seinem Vater, der ihm alles über diese „Es geht darum, gut zu singen, und nicht darum, gut auszusehen.“ erWIN sCHrott Musik erklärte. Eine Liebe, die in seiner jüngstenCD-Aufnahme,die ganz dem Tango gewidmet ist, ihren Niederschlag gefunden hat. Doch in seiner Kindheit behielt die klassische Musik die Oberhand gegenüber dem Tango. Als Achtjähriger stand Erwin Schrott bereits auf der Opernbühne und sang einen der Lausbuben imKinderchor von Puccinis „La Bohème“. Mit 15Jahrenwollte er ans Konservatorium, wurde aber wieder weggeschickt. Auf die Opernbühne, als professioneller Sänger, hat er es dann doch noch früh genug geschafft. Denn schon mit 22 Jahren sang erdie Partie des Roucher in Giordanos „Andrea Chénier“ in Montevideo. Es folgten Auftritte am Teatro Municipal in Santiago de Chile, woer kleinere Partien wie Timur in „Turandot“, Colline in „La Bohème“, Sparafucile in „Rigoletto“und Ramfis in „Aida“ Tipp le nozze dI FIGAro von Wolfgang Amadeus Mozart 27. 7. <strong>2011</strong> Premiere im Haus für Mozart Vorstellungen: 30.7.; 4., 11., 13.8. <strong>2011</strong> don GIoVAnnI von Wolfgang Amadeus Mozart 18. 8. <strong>2011</strong> Premiere im Haus für Mozart Vorstellungen: 20., 23., 27., 29.8. <strong>2011</strong> www.salzburgfestival.at. sang. 1998 gewann er dann Placido Domingos Operalia-Gesangswettbewerb und startetedamit seine internationale Karriere. Es folgten sehr schnell Einladungennach Nizza,Florenz, Hamburg, Madrid und Brüssel, schließlich nach Covent Garden, an die Scala, die Met, die Wiener Staatsoperund weitereerste Häuser. Seine Erfolge feierte Schrott hauptsächlich im Mozart-Fach,auch wenn er in Rollen von Verdi, Bellini oder vor Kurzem als Mephisto in Gounods „Faust“-Vertonung an der Wiener Staatsoperebensoreüssieren konnte. Mozart bleibt also ein wenig sein Schicksalskomponist. Vor allem als dessenParadeverführer DonGiovanni bringt der Sänger sein blendendes Aussehen und seine dunkle,verführerisch viril timbrierte Stimme in ideale Deckung. Auch wenn er meint: „Es geht darum, gut zu singen, und nicht darum, gut auszusehen“, hat die Opernwelt wohl schon lange nicht mehr einen authentischeren Don Giovanni erlebt. e stYlING: NINo PAVleK, HAIr: ANItAoBI; Foto: sAlZBUrGer FestsPIele/MoNIKA rIttersHAUs 14 Kultur Spezial
L E S A M I S D U C R E D I T S U I S S E DIE NEUE GENERATION JUNGER TALENTE UNTERSTÜTZEN DIE CREDIT SUISSE IST HAUPTSPONSOR DER SALZBURGER FESTSPIELE UND UNTERSTÜTZT DAS YOUNG SINGERS PROJECT. credit-suisse.com/lesamis