Tipp sAlzBurGer PFInGstFestsPIele <strong>2011</strong> oPer I due Figaro von Saverio Mercadante Riccardo Muti Orchestra Giovanile Luigi Cherubini 10. und 12.6.<strong>2011</strong>, im Haus für Mozart Paisiellos „Missa defunctorum“ setzte den Schlusspunkt. ImVorjahr widmete sich Muti in seinen beiden Programmen einem Thema: „Betulia liberata“, der Geschichte einer Frau, die durch ihren Mut einem ganzen Volk die langersehnte Freiheit zurückgewinnt, in den Vertonungenvon Mozartund Jommelli. Wobei, um den Unterschied in der Art der Vertonung zu unterstreichen, Mozarts „Betulia“ szenisch realisiert und Jommellis Version konzertantaufgeführtwurde. Und dieses Jahr? Muti ließ keinen Zweifel, dasserimletzten Jahr Komponisten und Werkevorstellen werde, die ausder Tradition der Neapolitanischen Schule kommen, „aber in Richtung Donizetti, Bellini gehen, und auch zum frühen Verdi“. Dabei sollte auch ein spezifischer Hinweis auf Salzburgs Genius Loci, Wolfgang Amadeus Mozart, nicht zukurz kommen. Muti wurde rasch fündig, ausnahmsweise aber nicht ineiner Bibliothek in Neapel, sondern in Madrid, denn im dortigen Teatro wurde dieses Werk, das allein schon durch seinen Titel Assoziationen zu Mozart herbeiführt, uraufgeführt: KAmmermusIK Un’Accademia Napoletana Giovanni Antonini Il Giardino Armonico Roberta Invernizzi 11.6.<strong>2011</strong> in der Stiftung Mozarteum, Großer Saal serenAtA Aci, Galatea e Polifemo von Georg Friedrich Händel René Jacobs Akademie für Alte Musik Berlin 11.6.<strong>2011</strong> im Haus für Mozart concertI GrossI Werke von Vivaldi, Fiorenza, Hasse, Avison und Porpora Jean-Christophe Spinosi Ensemble Matheus 12.6.<strong>2011</strong> in der Stiftung Mozarteum, Großer Saal reQuIem c-moll von Luigi Cherubini Riccardo Muti Orchestra Giovanile Luigi Cherubini 13.6.<strong>2011</strong> in der Felsenreitschule www.salzburgfestival.at SaverioMercadantes „I dueFigaro“.Die Personen sindmit Mozarts Oper ziemlich ident, mit einer Ausnahme, die auch den Titel dieses Werks erklärt: Cherubino erscheint unter dem Namen Figaro. Das Orchester ist, im Stil Rossinis,großbesetzt.Auffallend dicht finden sich spanische Idiome in die Musik eingewoben. Dass Mercadante als einer vonEuropas meistbeschäftigten Komponisten und blendender Kenner der damaligen Musikszene Mozarts „Le nozze di Figaro“ gekannt hat, davon darf man ausgehen. Erwiesen ist, dass sich Manuel de Falla von diesem Mercadante einiges davon abgeschaut hat, wie sich klassische Muster mit folkloristischen Elementen ideal verknüpfen lassen. „Mir geht es um die Welt, den Klang der Neapolitanischen Schule“, hat Muti in den vergangenen Jahren immer wieder betont. Wie esaussieht, könnte er diese Bemühungen auch in Zukunft fortsetzen. Denn die Mercadante-Oper dirigierterneben Salzburgund Ravenna auch im Madrider Teatro Real. Meisterhafte Orchestrierung, unglaubliche Harmonien, kunstvolle Maestro riccardo Muti dirigiert sein Orchestra Giovanile Luigi Cherubini. Kontrapunktik sind Kennzeichen des c-Moll-Requiems von Cherubini. Damit setztder Cherubini-Spezialist Muti mit seinem nach diesem Komponisten benannten Jugendorchester in der Felsenreitschule den Schlussakkordunter „seine“<strong>Salzburger</strong>Pfingstfestspiele,für die Festspielintendant Markus Hinterhäuser auch diesmal eine Reihe weiterer prominenter Musiker eingeladen hat. So –hauptsächlich mit Pergolesi und mit RobertaInvernizzi als virtuose Solistin –das für seinen sehr individuellen Musizierstil berühmte Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini. Oder –mit Vivaldi und Porpora –das Ensemble Mattheus unter Jean-Christophe Spinosi. René Jacobs hat sich mit seiner vorzüglichen Akademie für Alte Musik undden Solisten VivicaGenaux, Marcos Fink und Sunhae Im für Georg Friedrich Händels in Neapel entstandene Serenata „Aci, Galatea ePolifemo“angesagt. e Fotos: sIlVIA lellI 50 Kultur Spezial
DYNAMOWIEN Ö1 DER FESTSPIELSENDER OE1.ORF.AT DAS FESTSPIELNETZ SALZBURGER FESTSPIELE, 27.7.– 30.8.<strong>2011</strong> ALLE SENDETERMINE IN OE1.ORF.AT