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Download: Presse-Beilage Salzburger Festspiele 2011

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Maestro riccardo Muti<br />

hat für seine letzte Saison bei<br />

den <strong>Salzburger</strong> Pfingstfestspielen<br />

ein Programm für<br />

musikalische Feinschmecker<br />

zusammengestellt.<br />

Giovanni Antonini,<br />

Jean-Christophe<br />

spinosi und rené<br />

Jacobs (v. l. n. r.)<br />

stehen für virtuos<br />

interpretierte<br />

Barockmusik.<br />

„Seine Musik entspringt seiner Seele.“<br />

rICCArDo MUtI ÜBer DeN<br />

KoMPoNIsteN lUIGI CHerUBINI<br />

Fotos: AP/JoeNssoN, DIDIer olIVrÉ, PHIlIPPe MAtsAs, DeCCA/DAVID ellIs<br />

Dieses Finale lag auf der<br />

Hand: Cherubini mit<br />

Muti und dem Cherubini-Orchester.Damit<br />

hat<br />

auch alles begonnen.<br />

Am 27.Juli 2005 präsentierte<br />

Riccardo Muti sein neu gegründetes<br />

Jugendorchester im Rahmen des<br />

Ravenna-Festivals erstmals einer größeren<br />

Öffentlichkeit. Dass eresOrchestra<br />

Giovanile Luigi Cherubini<br />

nannte,war keine Überraschung, denn<br />

der italienische Maestrozählt seit Jahrzehnten<br />

zu den größten Verehrern<br />

Cherubinis, für Beethoven der größte<br />

Tondichter seiner Zeit.<br />

Beethoven war bei diesem Debütkonzert<br />

im Teatro Alighieriauch zu hören:<br />

dessen fünfte Symphonie. Und zwar<br />

eingebettet in ein Gesprächskonzert,in<br />

dem Muti Werk und Entstehungsgeschichte<br />

erläuterte. Der Abend genügte,umdamit<br />

den Anstoß für eine –wie<br />

sichimRückblickzeigt –gleich fünfjäh-<br />

rige Festspielperiode zu geben. Im Publikum<br />

saßen mit Jürgen Flimm und<br />

Markus Hinterhäuser der designierte<br />

Intendant und der kommende Konzertdirektor<br />

der <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>.<br />

Sie waren gekommen, um mit Muti<br />

künftige Festspielpläne zu wälzen.<br />

Beim anschließenden gemeinsamen<br />

Essenbrachte dieser das Gespräch auf<br />

seine Heimatstadt Neapel und die in<br />

den dortigen Bibliotheken liegenden,<br />

zahlreichen, vielfach noch ungehobenen<br />

musikalischen Schätze. Wäre das<br />

nichteine Programmideefür Salzburg,<br />

warendochwährend der Zeit der Neapolitanischen<br />

Schule Neapel und Wien<br />

die prägenden europäischen Musikstädte?<br />

Mutis Anregung fiel unverzüglich auf<br />

fruchtbaren Boden, und bald stand<br />

fest, wie man sie verwirklichen wollte:<br />

als Schwerpunkt bei drei Pfingstfestspielen,<br />

die seit dem Tod Karajans<br />

deutlich um ein neues Profil rangen.<br />

Muti sollte an der Spitze seines Jugendorchestersjeweils<br />

mit einer Oper eröffnen<br />

und einem geistlichen Werk<br />

schließen, dazwischen sollten international<br />

arrivierte Barockensembles gastieren.<br />

Ob man daran gedacht hatte,<br />

dass Muti schon einmal mit einem<br />

neapolitanischen Programm – einer<br />

Pergolesi-Messe und einem Stabat Ma-<br />

ter von Porpora –bei den Pfingstfestspielen<br />

gastiert hatte? Nämlich 1998,<br />

als der damalige <strong>Salzburger</strong> Konzertchef<br />

Hans Landesmann die bis dahin<br />

ausschließlichfür die BerlinerPhilharmoniker<br />

reservierten Pfingstfestspiele<br />

erstmals als Barockfestival ausrichtete.<br />

Eine Ouvertüre war dieser mit den<br />

Wiener Philharmonikern absolvierte<br />

Auftrittjedenfalls.<br />

Richtigmit Wien und Neapel hat es erst<br />

zu Pfingsten 2007 begonnen. Niezuvor<br />

wurde in solcher Dichte,aberauch stilistischer<br />

Vielfalt,die gemeinsame musikalische<br />

AchseNeapel–Wien präsentiert,<br />

damit gleichzeitig gezeigt, dass<br />

die Idee eines europäischen Miteinanders<br />

nicht ein Faible der letzten Jahrzehnte<br />

ist, sondern schon in der Vergangenheit<br />

immer wieder Realitätwar.<br />

2007 wurde mit Domenico Cimarosas<br />

„Il ritorno di Don Calandrino“ begonnen,<br />

und zum AbschlusserklangAlessandro<br />

Scarlattis „Oratorio aQuattro<br />

voci“. 2008 eröffnete Muti gleichfalls<br />

mit einer Opera buffa, Giovanni Paisiellos<br />

„Ilmatrimonio inaspettato“,und<br />

wählte für das Finale Johann Adolph<br />

Hasses Oratorium „I pellegrini al sepolcro<br />

diNostro Signore“. 2009 brachte<br />

eine wohlüberlegte Zäsur: Mit Niccolò<br />

Jommellis einstigem Erfolgsstück<br />

„Demofoonte“ gab es erstmals eine<br />

Opera seria zu hören. Giovanni <br />

Kultur Spezial 49

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