Download: Presse-Beilage Salzburger Festspiele 2011
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Schauspieler PHIlIPP HoCHMAIr, Mitglied im <strong>Salzburger</strong> „Faust“-Team<br />
von Regisseur Nicolas Stemann, über die Reibung an Goethe, die Frage der<br />
Klassikeraufbereitung und die Erdung im staatsfernen Theater. teXt: steFAN MUsIl<br />
HALLELUJA<br />
Kennen Sie ,Die Räuber‘<br />
in der Inszenierung von<br />
Stemann?“ Das retourniert<br />
Philipp Hochmair<br />
auf die Frage, was man<br />
sichvon Goethes „Faust<br />
I“ und „II“, inszeniert von Nicolas Stemann,<br />
bei den <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>n<br />
erwarten kann. „Ruppig und rockig“,<br />
hieß es über die Produktion des Schiller-Frühwerksinder<br />
Kritik der „<strong>Presse</strong>“<br />
2008. Und: „Das ist wohl die Zukunft.<br />
Manche Klassiker werden bearbeitet<br />
sein –oder sie werden nichtmehr sein.“<br />
Ähnlich also, so der Schauspieler Philipp<br />
Hochmair, der in diesem „Faust“<br />
mitspielt, hat man sich auch die Realisierung<br />
des Goethe-Klassikers auf der<br />
Perner Insel vorzustellen. Zumindest<br />
den ersten Teil, denn der wurde bereits<br />
am Hamburger Thalia Theater,dem Koproduktionspartner,erarbeitet.<br />
Fotos: KrAFFt ANGerer<br />
Hochmair spricht, gefragt nach Stemanns<br />
Vorgehensweise von „Wagnissen,<br />
sodass manvorher nichtweiß,wie<br />
es ausgehen wird. Die großen Staatstheater<br />
wollen immer wissen, wielange<br />
etwas dauert, was für ein Bühnenbild<br />
die Werkstätten bauensollen. Daskann<br />
manbei dieser Arbeitsweiseschwerim<br />
Voraus festlegen. Stemann gibt eine ungefähre<br />
Richtung, und dann gefährden<br />
wiruns alle.Probenmit Stemann heißt<br />
absichtlich in die Krise gehen. Wir haben<br />
,Faust I‘imHerbst mehr oder weniger<br />
fertig gedacht und in einer öffentlichen<br />
Probe gezeigt.“ Zu Philipp<br />
Hochmair stoßen im ersten Teil Sebastian<br />
Rudolph und Patrycia Ziolkowska.<br />
Doch wer sich eine genaue Rollenzuteilung<br />
erwartet, wird enttäuscht.<br />
„Wir sind drei Schauspieler. Vielleicht<br />
also ein Faust, ein Mephisto und ein<br />
Gretchen, vielleicht aber auch nicht.<br />
Stemann sucht eine ausgewogene,<br />
gleichberechtigte Gruppe, die sich zur<br />
Reibung mit dem Stück zur Verfü- <br />
Kultur Spezial 35