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INTERNATIONALER WISSENSTRANSFER Speisereste-Know-how für mehr Nachhaltigkeit in Spanien ReFood bringt nachhaltige Verwertungsstandards für organische Reststoffe nach Spanien. Noch birgt das Marktumfeld viele Herausforderungen, aber wenn in naher Zukunft auch die spanische Gesetzgebung auf Nachhaltigkeit umschaltet, ist ReFood bereit. Das Frühstück fällt mit einem Kaffee und ein paar Keksen zwar oft klein aus, dafür aber lieben die Spanier Herzhaftes: An der Küste sind Fischgerichte als Hauptmahlzeit beliebt, im Landesinneren sind es Fleischgerichte. „Auch Olivenöl kann man fast zu den Grundnahrungsmitteln zählen“, sagt Alberto Arca, seit 2010 für ReFood Spanien tätig. In einigen Landesteilen Spaniens hat der innovative Entsorger das Einsammeln von gebrauchten Frittierfetten schon für Großküchen und Industriebetriebe übernommen – aber auch öffentliche Sammelstellen fahren die Lkw an. „Für Nicht-Spanier mag das ungewöhnlich klingen, aber nicht nur Restaurants, sondern auch spanische Privathaushalte nutzen viel Öl zum Frittieren und Braten“, sagt Arca. „Die gesonderte Entsorgung über öffentliche Sammelstellen macht also durchaus Sinn.“ Mehrwert für Supermärkte Das „Projekt ReFood“ ist mittlerweile eine eigene Geschäftstätigkeit mit zwei Einzugsgebieten. Zum einen sammelt das Unternehmen Fleischund Fischreste im Nordwesten von 42 SARIAnews
Verfügung. Bei jeder Entsorgung tauschen Mitarbeiter die Behälter stets gegen von innen und außen gereinigte Tonnen aus. Die Abholrhythmen und -zeiten vereinbaren Kunden dabei individuell. „Wir bieten unseren Partnern aus dem Handel Verlässlichkeit bei der Entsorgung“, sagt Arca. „Auch das Einsammeln von verpackten Lebensmitteln läuft derzeit an. Damit können wir einen sauberen und zuverlässigen Entsorgungsservice von Fleisch, Fisch und Frittierölen bis zu überlagerten Lebensmitteln anbieten.“ Im Auftrag der Nachhaltigkeit Alberto Arca sorgt dabei für die richtige Ansprache der Kunden: „Montags ist meistens der Tag der Telefonate“, sagt er. „Ich spreche beispielsweise mit potenziellen Großkunden und stelle unseren Service vor, bespreche die speziellen Anforderungen beim Kunden vor Ort oder lote Möglichkeiten für ein erstes Angebot aus.“ Dienstags und mittwochs trifft Arca sich mit eventuellen Partnern – dabei ist er viel unterwegs, denn immerhin Bei all seinen Tätigkeiten hilft ihm seine berufliche Erfahrung als früherer Regionalleiter bei einem europaweit tätigen Einzelhandelsunternehmen. „Ich komme mit den Kunden schnell ins Gespräch, denn ich kenne die Abläufe bei ihnen vor Ort.“ Das Ende der Woche ist für die Erstellung und den Versand von Angeboten, Verträgen und Genehmigungsunterlagen sowie interne Besprechungen reserviert. Deponie als größter Konkurrent Bei der Übertragung der europäischen Abfallrahmenrichtlinie 2008/98 in das spanische Recht sind viele Zielsetzungen der Europäischen Union verschwunden – etwa in Bezug auf das getrennte Sammeln von organischen Reststoffen. „In Spanien werden anders als beispielsweise in Deutschland gewerbliche Lebensmittel- und Speisereste nicht getrennt vom Restmüll erfasst“, beschreibt er die Situation. „Eine spezielle Tonne gibt es hier nur für Plastik, Glas oder Papier. Alles andere kommt in den Spanische Gerichte werden häufig mit Olivenöl zubereitet oder frittiert. Eine Entsorgung der gebrauchten Speiseöle über öffentliche Sammelstellen wie in Arganda del Rey bei Madrid macht Sinn. Spanien an einem Standort in Arteixo. Erst kürzlich wurde ein Vertrag über die Entsorgung von 60 Supermarktfilialen unterzeichnet. Ein weiteres Sammelgebiet liegt im Großraum Madrid und wird über den Standort in Arganda del Rey angefahren. Wie auch in Deutschland stellt ReFood seinen Kunden spezielle 120- oder 240-Liter-Sammelbehälter zur ist er für den Aufbau der Aktivitäten in Nord- und Zentralspanien verantwortlich. Zudem gehört es zu seinen Aufgaben, den Markt zu beobachten: „Ich gucke, wer als Kunde für uns infrage kommt und stelle entsprechende Kostenkalkulationen auf.“ Arca nimmt auch Termine mit den kommunalen Behörden wahr, beispielsweise im Umweltamt von Madrid. Restmüll.“ Zudem ist das spanische Entsorgungssystem größtenteils durch die öffentliche Verwaltung organisiert und wird daher häufig über Steuern finanziert. Aufgrund der derzeitigen angspannten finanziellen Lage der Städte und Gemeinden müssten entweder die Abgaben erhöht oder die Entsorgung teilweise privatisiert werden, um sie finanzieren zu können. 43 SARIAnews
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