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Hondwiler Blättli - Hundwil

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AUS DER GEMEINDE<br />

Selbstverständlich gab auch der Spielort zu reden: Warum nicht Appenzell?<br />

Der Ort ist weltbekannt, zentral gelegen und ausserdem „schöner.“ Aus<br />

Theatersicht muss dem widersprochen werden: <strong>Hundwil</strong> hat vielleicht nicht<br />

jene offensive Schönheit des Landsgemeindeplatzes von Appenzell. Der<br />

bescheidene Zauber offenbart sich erst nach einer gewissen Zeit der Betrachtung.<br />

Die sanften Farben, die ruhige Einheitlichkeit der Hausfassaden<br />

eignen sich jedoch hervorragend als Hintergrund für das Theater, weil sie<br />

sehr viele unterschiedliche Deutungen zulassen und die Spielerinnen und<br />

Spieler nicht überstrahlen, sondern hervorheben werden. Auf diesem Platz<br />

wurde 1597 die Trennung des Landes Appenzell in zwei Gemeinwesen beschlossen.<br />

Nachdem nun die beiden Kantone die Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft<br />

gemeinsam begehen wollen, schliesst sich mit der Wahl dieses<br />

Spielortes ein innerer thematischer Kreis.<br />

Das „Spiel zum Fest 2013“ nimmt eine Vielzahl von wahren Gegebenheiten<br />

auf, nebst grossen bedeutenden Geschichten kommen auch solche des<br />

Alltags zur Aufführung. Wichtige Motive des geplanten Theaters sind die<br />

Einwanderung und Auswanderung aus den beiden Kantonen, die Geschicke<br />

jener, die gegangen sind, aber auch jener die geblieben sind. Wie muss<br />

man sich die Zeit während des Kantons Säntis vorstellen? Welche Kräfte<br />

waren da im Spiel? Der Heiltourismus, die Entstehung der Appenzeller Musik,<br />

das Spannungsfeld zwischen dem sennischen und dem gewerblichen<br />

Appenzell kommen zur Darstellung usw. usw. Und irgendwann hat auch die<br />

Elektrifizierung die Abende in beiden Kantonen verlängert. Der Platz wird<br />

sich also in ganz unterschiedlichem Licht zeigen und sich dank seiner bewegten<br />

Geschichte als wunderbarer Mitspieler entpuppen. Er wird nicht<br />

immer die Hauptperson spielen können, eine wichtige Rolle kommt der<br />

Musik zu. Der Urnäscher Musiker und Komponist Noldi Alder wird für gewohnte<br />

und ungewohnte akustische Perspektiven sorgen.<br />

Bis zu den Aufführungen ist aber noch viel Arbeit zu leisten. Die Spielvorlage<br />

besteht erst in ihren Grundzügen, von den Kompositionen ist gerade<br />

mal die Instrumentierung bekannt. Dennoch wurde schon am Informationsabend<br />

im Bären in <strong>Hundwil</strong> klar: da soll etwas Gemeinsames entstehen,<br />

etwas Unverwechselbares, ein Theater so lebensprall und farbig, dass man<br />

mit einmal sehen gar nicht alles mitbekommen kann. Gesucht sind jetzt<br />

Spielerinnen und Spieler, die sich gerne über längere Zeit mit wahren Begebenheiten<br />

beschäftigen, die neugierig sind und einen grossen Teil ihrer<br />

Freizeit einzusetzen gewillt sind, auch wenn sie noch keine oder wenig<br />

Theaterspielerfahrung haben. Es sind Personen aller Generationen willkommen.<br />

Solche, die gerne singen und sich bewegen und sich zeigen wollen<br />

und solche, die nicht gerne ganz nach vorne drängen oder lieber hinter<br />

der Bühne zupacken möchten.<br />

Wer Geschichten von Auswanderung in seiner Familie hat, ist herzlich eingeladen,<br />

diese kurz zu notieren und an das künstlerische Team zu schi-<br />

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