SCHERDELaktuell 3/2007 - Scherdel GmbH

BERICHTE AUS FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG, PRODUKTION, MATERIALTECHNIK UND VOM PRAKTISCHEN EINSATZ TECH-
NISCHER FEDERN SOWIE AUS DEN BEREICHEN ANLAGEN, MASCHINEN UND WERKZEUGE DER FIRMENGRUPPE SCHERDEL
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zahl von 88 Weltpremieren
auf der jüngsten IAA in Frankfurt
belegt eindrucksvoll das große
Innovationspotenzial in der Automobilindustrie.
Dabei lagen diesmal
die Schwerpunkte der Neuentwicklungen
neben dem Design besonders
bei technischen Verbesserungen
im Hinblick auf den
Umweltschutz und den verantwortungsbewussten
Umgang mit
Ressourcen. Auch SCHERDEL –
seit der ersten IAA im Jahr 1951
stets mit einem Messestand in
Frankfurt vertreten – ist schon immer
stark engagiert, wenn es darum
geht, die Prämisse „neue
Technologien für eine bessere
Umweltverträglichkeit“ mit Leben
zu erfüllen. Unsere Innovationsteams
haben hier schon beachtliche
Erfolge erzielt, zum Beispiel
bei der Gewichtsreduzierung von
Bauteilen oder bei der Bauraumverkleinerung.
Gleichwohl dürfen
wir in unserem Streben nach Innovationen
und im Bemühen nach
technischen Verbesserungen, gerade
auch unter dem Umweltgedanken,
nicht nachlassen. Denn
der Wille, neue Wege zu beschreiten,
wird auch in Zukunft eine
wichtige Voraussetzung für den
Erfolg sein. Unsere Unternehmensgruppe
will deshalb den Leitspruch
„Fortschritt aus Tradition –
Wachstum durch Innovation“ täglich
neu beweisen. In diesem Sinne
bedanke ich mich bei allen
Kunden, Partnern und Mitarbeitern
für die gute Zusammenarbeit und
wünsche für den Jahreswechsel
alles Gute.
Ihr
Eindrucksvolle Produktschau
auf der IAA
SCHERDEL seit 1951 immer mit einem
Messestand auf der Automobilausstellung
in Frankfurt vertreten
D
ie weltgrößte Autoschau, die IAA,
war auch in diesem Jahr wieder
Anziehungspunkt für fast eine Million
Besucher aus nahezu 125 Ländern.
Seit im Jahre 1951 die erste Pkw-Ausstellung
in Frankfurt stattfand, ist
SCHERDEL mit dabei. Klimawandel,
Kraftstoffeffizienz und CO 2 -Reduzierung
setzten die politischen Themen
der diesjährigen Veranstaltung.
Die Herausforderung an Hersteller
und Zulieferer gleichermaßen, durch
Optimierung von Verbrauchswerten
und Fahrzeuggewicht den Kraftstoffverbrauch
insgesamt und damit die Emissionswerte
zu verringern, konnte von
SCHERDEL mit vielen Produkten eindrucksvoll
demonstriert werden.
So zeigte im Bereich Powertrain eine
komplexe Themenwand den Einsatz
von SCHERDEL-Hülsenfedern bei effizienten
Einspritzsystemen sowie die
Verwendung von Stanz-Biegeteilen für
die moderne Motorelektronik und Zündung.
Gewichtsoptimierung, aber trotzdem
maximale Stabilität, wurde in der
Sparte Fahrzeuginnenausstattung/Interieur
mit Produkten aus Marienberg
„komfortabel“ unter Beweis gestellt.
Darüber hinaus präsentierte der internationale
Automobilzulieferer seine
Kompetenz in den Automotive-Bereichen
Chassis, Body sowie Verbin-
Walter Bach
Geschäftsführender Gesellschafter
der Firmengruppe SCHERDEL
dungs- und Oberflächentechnik. Die
1
starke Marktposition von SCHERDEL
auf dem Sektor Technische Federn,
speziell bei Ventil- und Kolbenringfedern,
wurde mit Exponaten und einer
3D-Animation bemerkenswert in Szene
gesetzt. Außerdem konnten sich die
Besucher auch über Forschung, Entwicklung
und Qualitätskontrolle der Firmengruppe
informieren. So wurde zum
Beispiel – natürlich für die Ausstellung
sehr vereinfachend aufgebaut – die Simulation
einer Spannungsmessung an
einer Feder mittels Dehnmessstreifens
und Computerauswertung dargestellt.
Alles in allem zeigten sich Besucher,
Gäste und Mitarbeiter äußerst zufrieden
mit dem Ablauf und der Präsentation
von SCHERDEL auf der 62. IAA in
Frankfurt. Und wie sagt so schön ein
VDA-Pressetext: „Nach der IAA ist vor
der IAA“.
(AL.)
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN AUSGABE 3/2007 D

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Wellenfedern erweitern
Produktpalette
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Serienfertigung im Werk Friedau läuft seit
Anfang des Jahres
W
ellenfedern sind ideale Problemlöser,
wenn es darum geht, für
Funktionsaufgaben möglichst wenig
Bauraum zu verbrauchen. Im Vergleich
zu Druckfedern, Tellerfedern oder zu
Konstruktionen mit Federstützblechen
benötigt eine Wellenfeder bei bestimmten
Einbaubedingungen eine relativ geringe
Bauhöhe. Das ständige Streben
nach Verbesserungen und innovativen
Produkten in der SCHERDEL Gruppe
war die Hauptmotivation dafür, im Bereich
Technische Federn die Produktpalette
mit der Fertigung von Wellenfedern
zu erweitern. Seit Anfang des Jahres
läuft inzwischen im Werk Friedau
die Serienfertigung.
Vor der Aufnahme der Wellenfederproduktion
liefen bei SCHERDEL Versuchsreihen.
Es wurden die geeigneten
Methoden und Verfahren für die Berechnung
der Wellenfedern mittels Finite-Elemente-Methode
entwickelt. Erste
Erfolge mit dem neuen Produkt konnten
inzwischen beim praktischen Einsatz im
Kundenauftrag erzielt werden. So ließ
sich ein aufgetretenes Geräuschproblem
in einer Baugruppe durch den
Einsatz der von SCHERDEL gefertigten
Wellenfedern beseitigen. Mit der Investition
in einen modernen Wellenfedernautomaten
hat man in Friedau in jüngster
Zeit die Fertigungskapazitäten geschaffen.
Für die Herstellung des neuen
Produktes kommen C-Stähle und
rostfreie Materialien zum Einsatz.
Parallel zu den Fertigungsaktivitäten
wurde auch die Simulation von Wellenfedern
kontinuierlich vorangetrieben.
Neue Aufträge für spezielle Federentwicklungen
und Prototypenlieferungen
bestätigen die Entscheidung von
SCHERDEL, in die Wellenfederproduktion
einzusteigen, als richtig. (DK.)
2

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
ZARIAN bringt polymere
Werkstoffe „in Form“
Maschinen und Anlagen zur Bearbeitung von
Kunststoff-Formteilen – eine neue Produktlinie
von SCHERDEL
D
en Herausforderungen des Marktes
bezüglich innovativer Montageverfahren
stellt sich die SCHERDEL-
Tochterfirma ZARIAN Bewegungs-Systeme
GmbH an ihrem Firmensitz in
Marktredwitz. Mit dem Bau von Maschinen
und Anlagen zur Montage und
Konfektionierung von Formteilen aus
polymeren Werkstoffen hat sich das
Unternehmen in jüngster Zeit ein neues
Produktfeld erschlossen und damit ein
weiteres Standbein geschaffen.
Montierte Kühlergrills
Im Automobilbau liegt ein starker Fokus
auf der Produktion von Fahrzeugen
mit verbesserter Umweltverträglichkeit.
Gerade unter Aspekten wie Gewicht,
Formbarkeit und Festigkeit betrachtet,
bringen Materialien wie die genannten
polymeren Werkstoffe hier oft entscheidende
Vorteile. Daher besteht neuerdings
eine immer größere Bereitschaft,
traditionelle Werkstoffe durch Kunststoffe
zu ersetzen. Dies erklärt die steigende
Nachfrage nach Maschinen und
Spezialvorrichtungen zur Nachbearbeitung
oder „Veredelung“ der polymeren
Werkstoffe nach den eigentlichen
Formgebungsprozessen wie Spritzgießen
oder Extrusionsblasen. So entwickelt
und baut ZARIAN zum Beispiel
sogenannte Angussbeschnittsysteme.
Hierbei handelt es sich um Schneidund
Stanzvorrichtungen, die Stoßfängern
nach dem Spritzgießen ihre endgültige
Form verleihen, indem sie Angüsse
und dergleichen entfernen.
Die Entwicklung und Herstellung von
Sondermaschinen und Anlagen zur
Montage und Konfektionierung von
Bauteilen aus polymeren Werkstoffen
läuft in engster Abstimmung mit den
Kunden. Besondere Kompetenz besitzt
ZARIAN in der Fertigung von Maschinen
und Anlagen für die Montage und
Konfektionierung von Bauteilen in folgenden
Bereichen: Beschnittvorrichtungen
für extrusionsgeblasene Formteile,
Kühlergrill-Montagevorrichtungen, Angussbeschnittsysteme
für Stoßfänger
und Peripherieeinrichtungen für IML
(Injektion-Mold-Labelling). Dem Marktsegment
„Bau von Maschinen und Anlagen
für die Bearbeitung von polymeren
Werkstoffen“ wird künftig eine hohe
Priorität eingeräumt. Nach der Einschätzung
der Spezialisten und Anwendungstechniker
handelt es sich hier um
ein Aufgabenfeld mit großen Wachstumschancen.
(DK.)
Kühlergrill-Montagevorrichtung
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Konfektioniertes Extrusionsblasteil
3

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Software für optimierte
Federauslegung
SCHERDEL besitzt neue Berechnungsmöglichkeiten
für Tellerfedern und Drehstäbe
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Bestnoten für SCHERDEL
bei Kundenzufriedenheit
In der letzten Kundenzufriedenheitsanalyse
— mit einer überdurchschnittlichen
Rücklaufquote
— wurden für SCHERDEL
sehr positive Ergebnisse gemeldet.
Hauptsächlich in den Bereichen
Kundenbetreuung/Service
und Flexibilität bei Problemlösungen
wurden die Leistungen der
Unternehmensgruppe von den befragten
Kunden besonders gelobt.
Weitere Kriterien des Fragenkataloges
waren Angaben zur von
SCHERDEL gebotenen Produktund
Dienstleistungspalette, zur
Innovationsbereitschaft in der
Unternehmensgruppe und zur
Leistungsfähigkeit im Hinblick auf
Lieferbereitschaft und -zuverlässigkeit.
Die von den Kunden unterbreiteten
Verbesserungsvorschläge
und Kritikpunkte werden von
SCHERDEL dankbar angenommen
und sollen die Basis für weitere
Optimierungsmaßnahmen in
allen Bereichen sein. Der hohe
Prozentsatz hervorragender Bewertungen
bei der Kundenbefragung
dient SCHERDEL hierbei als
Ansporn. Grundsätzlich wird auch
künftig das Primärziel, mit allen
Kunden auf eine optimale und erfolgreiche
Zusammenarbeit bauen
zu können, von der gesamten Firmengruppe
nachhaltig verfolgt.
(DK.)
H
och belastete, federnde Bauteile
erfüllen in der Anwendung beim
Kunden oft zentrale Aufgaben und müssen
im Hinblick auf ihre Lebensdauer
und Funktionstüchtigkeit optimal ausgelegt
werden. Aus Gründen der Bauraum-,
Kosten- und Massenoptimierung
geht man zudem immer häufiger an die
Belastbarkeitsgrenzen der eingesetzten
Materialien. Da es auf dem Markt kein
den Ansprüchen genügendes Programm
zu erwerben gab, und heute
auch noch nicht gibt, hat SCHERDEL
bereits Anfang der neunziger Jahre die
erste Generation von Federberechnungsprogrammen
entwickelt, um vor
der eigentlichen Produktion von Bauteilen
schon eine Basis für optimale Produktqualität
schaffen zu können. Das
umfangreiche Softwarepaket der Feder-
serte Archivierung der Berechnungsdaten.
Zusätzlich zur Aktualisierung der
Materialdatenbanken wird an einer Lebensdauerabschätzung
gearbeitet.
Durch die Umstellung der PC-Software
ergab sich die Möglichkeit, z.B.
die Grenzen der Anzahl der Datensätze,
Text und Zeichnungsausgabe zu erweitern.
Mit dem Programm sind die
Entwickler bei SCHERDEL in der Lage,
schnell und effektiv verschiedenste Federvarianten
zu berechnen und den
Kunden anschaulich die besten Vorschläge
zu unterbreiten. Die eingebundenen
Datenbanken erlauben zu Vergleichszwecken
den Zugriff auf alle bereits
einmal berechneten Federvarianten.
Mit diesen Funktionen sind die Anwendungstechniker
der SCHERDEL
Gruppe in der Lage, auch der Forderung
der Kunden nach immer kürzeren
Entwicklungszeiten nachzukommen.
Da die Software in deutscher, englischer
und französischer Sprache zur
Verfügung steht, wird der Austausch
von Berechnungsdatensätzen per
E-Mail über die Grenzen der lokalen
Netzwerke hinaus problemlos ermöglicht,
sowie die weltweite Kommunikation
der SCHERDEL-Entwickler nachhaltig
erleichtert.
4
berechnung wurde nun nochmals
grundlegend überarbeitet, das Knowhow
von SCHERDEL weiter eingebunden,
sowie mit einer Vielzahl neuer und
verbesserter Berechnungsmöglichkeiten
ausgestattet. Für die Integration
weiterer Berechnungsprogramme ist es
ausgelegt. Zusätzlich zu den bewährten
Programmen für Druck-, Zug-, Kegel-,
Dreh-, Spiral- und Schlauchfedern wurden
die Tellerfederberechnung in das
System eingebunden und neue Berechnungsmöglichkeiten
für Drehstäbe geschaffen.
Weitere Neuerungen der
überarbeiteten Software sind u. a. die
optimierte Darstellung der Federn im
Zeichnungsausdruck und eine verbes-
Dieses hochaktuelle Programm zur
Berechnung der Federauslegung, gepaart
mit dem fachlichen Wissen und
Können der SCHERDEL-Mitarbeiter,
ermöglicht es für den Kunden ein optimales,
den Spezifikationen entsprechendes
Produkt zu berechnen und
zu produzieren. Fortschritt und Kundenzufriedenheit
ist bei SCHERDEL
Tradition.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Neuer Motorenprüfstand
setzt Maßstäbe
Leistungsanalyse von Ventilfedern hinsichtlich
Funktionalität und Dauerhaltbarkeit
F
ortschritt aus Tradition ist bei
SCHERDEL nicht nur ein markanter
Slogan aus der Unternehmensphilosophie,
sondern auch eine Prämisse,
unter der in der täglichen Praxis alle
Mitarbeiter des Hauses sich ständig um
Verbesserungen in Produktionsprozessen
bemühen. Dies gilt besonders auch
für das Mess- und Prüffeld. Mit viel Engagement
und akribischer Sorgfalt waren
deshalb die Ingenieure und Techniker
bei der Sache, als vor kurzem der
Motorenprüfstand des Hauses auf den
neuesten Stand der Technik gebracht
wurde. Ziel war es, mit dem Umbau
nicht nur die aktuellsten technischen
Notwendigkeiten zu erfüllen, sondern
auch neue Maßstäbe bei der Leistungsfähigkeit
der Prüfanlage zu setzen.
Die Entwicklung und Fertigung von
Ventilfedern erfordert neben großem
Ingenieurwissen auch den Einsatz moderner
Berechnungs- und Simulationsmethoden,
um optimale Ergebnisse zu
erzielen. Was eine Ventilfeder dann in
der Praxis bei ihrem Einsatz in einem
Motor wirklich leisten kann, wird im
Hause SCHERDEL stets genauestens
geprüft und dokumentiert. Schließlich
muss das Bauteil härtesten Rahmenbedingungen
wie zum Beispiel ständigen
Last- und Temperaturwechseln standhalten.
Der neue Motorenprüfstand liefert
Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit
von Ventilfedern im Hinblick auf
Funktionalität und Haltbarkeit. Mittels
Sensoren und einer ausgeklügelten
Messtechnik wird das Schwingverhalten
der Federn und die Funktionsfähigkeit
im Ventiltrieb kontrolliert und analysiert.
Dazu gehören dynamische Untersuchungen
wie zum Beispiel Spannungsvermessungen
an der Ventilfeder,
Kraftmessungen unter der Feder
oder das dynamische Verhalten des
Ventils im Zylinderkopf.
Mit der Inbetriebnahme des umgebauten
Motoren-Prüfstandes leistet
SCHERDEL durch die Erweiterung
und Verbesserung der Prüfmöglichkeiten
erneut einen wichtigen Beitrag
zur Produktoptimierung.
(DK.)
Spannungsverlauf der Feder im
Detail bei einer Drehzahl von
6.800 Umdrehungen pro Minute.
Das Bild zeigt fünf Einzelhübe.
Weitere Informationen zu
diesem Thema:
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
INNOTEC Forschungs- und
Entwicklungs-GmbH
Mess- und Prüffeld
Scherdelstr. 2
95615 Marktredwitz
Tel. +49 9231 603-509
5

FORSCHUNG
Sickenoptimierung an kom plexen Stanzbiegeteilen
Mitarbeiter-Portrait
Wir stellen Ihnen hier Mitarbeiter
vor, die für Sie als Ansprechpartner
von Interesse sind.
Richtig positionierte und dimensionierte Sicken kö nnen Bauteile ohne zusätzlichen Materialeinsatz
gezielt versteifen und entlasten
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Weitere Informationen zu
diesem Thema:
INNOTEC Forschungs- und
Entwicklungs-GmbH
Numerische Simulation
Scherdelstr. 2
95615 Marktredwitz
Tel. +49 9231 603-512
R
egen-Licht-Sensoren werden heute
in den allermeisten Fällen hinter
dem Rückspiegel an der Windschutzscheibe
befestigt, teilweise in die
Spiegelbefestigung integriert. Sie dienen
sowohl der Sicherheit als auch
dem Komfort und können die Scheibenwischer
automatisch mit der Witterung
angepassten Wischintervallen steuern.
Funktion und Anforderungen
Dies wird erreicht, indem IR-Licht mit
einer Sendediode in die Windschutzscheibe
eingekoppelt wird und an einer
Empfangsdiode die Lichtmenge gemessen
wird. Die gemessene Lichtleistung
variiert mit der Anzahl der Regentropfen
auf der Scheibe, weil der Brechungsindex
in Luft und Wasser unterschiedlich
ist und so der Reflexionsgrad
variiert (siehe Abb. 1). Die optische Ankopplung
des Sensors an die Windschutzscheibe
wird mit einem weichen
transparenten Gel erreicht, das blasenfrei
mit definierter Flächenpressung an
die Scheibe gepresst wird. Die Anpresskraft
wird in der Regel mit einer
Blattfeder realisiert.
Integration von Blattfeder und
Gehäuse in einem Stanzbiegeteil
Das von SCHERDEL entwickelte
Stanzbiegeteil realisiert Gehäuse und
Blattfeder in einem Bauteil. Da diese
Konstruktion fertigungsbedingt nur mit
einer Blechstärke realisiert werden
kann, muss der Teil des Stanzbiegeteils,
der nur der Kraftübertragung
dient, also möglichst steif sein soll, mit
Sicken versehen werden. Bei komplexen
Bauteilen stellt sich hier oft die Frage,
wo die Sicken effektiv sind und in
welcher Form die Sicken ausgeführt
werden sollen.
Sickenoptimierung mit TOSCA
Die Optimierungssoftware TOSCA
stellt für diese Fragestellung geeignete
Abbildung 2
Werkzeuge zur Verfügung, die auf Basis
der Spannungsverteilung im unversteiften
Werkstück einen Vorschlag für
Sickenpositionen und Formen berechnen
(siehe Abb. 2). Dieser Vorschlag
muss anschließend so überarbeitet
werden, dass ein fertigungstechnisch
realisierbares Stanzbiegeteil erreicht
wird.
Evolution zum fertigungstechnisch
realisierbaren Stanzbiegeteil
In mehreren Konstruktions- und Simulationszyklen
wird der TOSCA-Vorschlag
variiert und die Wirksamkeit der
verschiedenen Sicken überprüft (siehe
Abb. 3). Im vorliegenden Fall konnte
Abbildung 3
bereits nach fünf Zyklen die endgültige
Geometrie festgelegt werden, wobei eine
Versteifung des Bauteils um fast
70% von 133 N/mm auf 222 N/mm erreicht
wurde. Gleichzeitig konnte die
Belastung des Bauteils um beinahe
40% von 1378 MPa auf 864 MPa vermindert
werden. Die geringere Belastung
ermöglichte den Einsatz einer
preisgünstigeren Materialgüte, was mit
einer Kostenreduzierung einherging.
Zusammenfassung
Das angeführte Beispiel zeigt anhand
eines komplexen Stanzbiegeteils, wie
der effiziente Einsatz moderner Berechnungswerkzeuge
in der SCHERDEL
Gruppe zu effizienten Lösungen führt.
Anscheinend gegensätzliche Anforderungen
(steifes Gehäuse — weiche Feder)
können durch die Nutzung neuer
Konzepte miteinander in Einklang gebracht
werden. Der Entwicklungsprozess
wird durch die Reduktion von
Prototypen deutlich beschleunigt und
gleichzeitig werden qualitativ hochwertige
und innovative Produkte möglich gemacht.
Animationen finden Sie unter:
www.scherdel.de ->
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG ->
Numerische Simulation
Prof. Dr. Magerl
Seit 1. April unterstützt Prof. Dr.
Franz Magerl die für Forschung,
Entwicklung und Innovationen zuständige
SCHERDEL-Tochterfirma INNOTEC
GmbH in Poppenreuth bei Marktredwitz.
Herr Prof. Dr. Magerl wurde 1962 in
Weiden geboren und studierte nach einer
Berufsausbildung an der FH Regensburg
und an der Universität Stuttgart
Maschinenbau. Anschließend promovierte
er 1994 am Max-Planck-Institut
für Metallforschung in Stuttgart über
struktur- und bruchmechanische Aufgabenstellungen
im Motoren- und Turbinenbau.
Berufliche Erfahrung sammelte
er von 1989 bis 1990 als Forschungsund
Entwicklungsingenieur bei der
Daimler-Benz AG im Bereich Werkstofftechnik
und Strukturmechanik. Im Rahmen
eines Studien- und Forschungsaufenthaltes
in Japan vertiefte Prof. Dr.
Magerl 1993 werkstofftechnologische
Fragestellungen. Von 1994 bis 1997
war er bei der Robert Bosch GmbH in
der Forschung und Entwicklung für Diesel-
und Benzineinspritztechnik tätig.
Neben seiner Tätigkeit in Stuttgart arbeite
er von 1995 – 1996 im Rahmen
eines Joint Ventures bei der Diesel
Technology in Grand Rapids / USA.
Anschließend wechselte Prof. Dr.
Magerl 1997 an die neu gegründete
Fachhochschule Amberg-Weiden. Neben
der Aufbauplanung und der Etablierung
der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen
und European Business
and Language Studies am Standort
Weiden verantwortet er die Vorlesungen
Technische Mechanik, Werkstofftechnik,
Entwicklung und Computer
Aided Engineering. Sein Forschungsschwerpunkt
liegt im Einsatz von innovativen
Methoden und Verfahren im
Produktentwicklungsprozess.
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Abbildung 1
6
7

Kompetenz
rund um`s Automobil
Kundenorientierte Problemlösungen erarbeitet die SCHERDEL Gruppe in folgenden Geschäftsbereichen:
Technische Federn, Komponenten für Fahrzeugausstattung, Stanz- und Biegetechnik, Verbindungstechnik, Montagetechnik,
Maschinen- und Anlagenbau, Automatisierungs- und Steuerungstechnik, Werkzeuge und Vorrichtungen, Oberflächentechnik
und Forschung und Entwicklung. Hier zeigen wir Ihnen die wichtigsten Produkte im Bereich Automotive:
TECHNOLOGIE & PRODUKTENTWICKLUNG - NACHRICHTEN
Kompetenz im Fahrzeugantrieb
Einspritzsystem
Druckfedern
Federhülsen
variabler Ventiltrieb
Drehfedern
Druckfedern
Stanz- / Biegeteile
Spiralfedern
Doppelkörperfedern
Baugruppen
Feinschneidteile
Riemenspanner
Drehfedern
Druckfedern
Drehstäbe
Spiralfedern
Kompetenz im Fahrzeuginnenraum
Mittelarmlehne
Metallstrukturen mit
und ohne Rastmechanik
Insassensicherheit
Federn Gurthöhenversteller
Federn Gurtschloss
Stanz- / Biegeteile Airbag
Kompetenz bei Karosserie, Bremsen
und Fahrwerk
Bremssystem Actuation
Boosterfedern
Federpakete
Ansteuereinheiten
Bremssystem Foundation
Belaghaltefedern
Gehäusehaltefedern
Spreizschlösser
Basismotor
Kolbenringfedern
Ventilfedern
Federn Ventilspielausgleich / Tassenstössel
Federn für Schwingungstilger
Feinschneidteile
Sicherungsringe
Zündung
Magnethülsen
Kontaktfedern
gerollte Buchsen / Hülsen
Rückschlussbleche
EMV-Abschirmung
Schlauch- und
Stutzenverbindungen
Federbandschellen
Getriebe / Kupplung
Druckfedern
Drehfedern
Federstützbleche
Tellerfedern
Stanz- / Biegeteile
Feinschneidteile
Baugruppen
Druckfedern ZMS
Sitzsystem
Metallstrukturen Sitzrahmen
Metallstrukturen Lehnenrahmen
Sportrahmen
Seitenpolster / Polsterdrähte
Lehnenhinterfederungen
Lehnenunterfederungen
Lordosenfedern
Stütz- und Befestigungselemente
Isofixanbindungen
Sitzanbindungen / -führungen
Blendenhalter
Kopfstützenbügel
Halter Feuerlöscher
Betätigungen
Baugruppen (z. B. Sitz-Höhenverstellung,
Pedalerie)
Spiralfedern
Tellerfedern
Drehstabfedern
Zug- / Druckfedern Trommelbremse
Feinschneidteile Trommelbremse
Zählringe ABS
mech. Verschleißanzeige
Kabelhalter
Fahrwerk
gerollte Buchsen zur Fahrwerksdämpfung
Tellerfedern / Feinschneidteile Stoßdämpfer
Zuganschlagfedern
Komfortfedern Lenksäulenverstellung
Karosserie
Ersatzradhalter
Druck- / Zug- / Drehfedern für Schlosssysteme
aktive und passive FGS-Systeme
Montageplatten
Beschichtung von Strukturkomponenten
Öffnungssysteme
Federstützen Heckklappe / -deckel
Zugfedern Heckklappe / -deckel
Scharniere
Fanghaken
8
SCHERDEL GmbH, Postfach 4 40, 95604 Marktredwitz, Telefon +49 9231 603-0, Telefax +49 9231 603-462