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WEINE & WINZER Edition 01 - RHEINGAU

Für Weinfreunde und Freizeit-Oenologen aus aller Welt, die die Kulturregion und das exklusive Weinanbaugebiet "Rheingau" entdecken, erschmecken und Mythos und Charme der hiesigen Weinmacher erleben möchten, gibt es jetzt den TRENDGUIDE WEINE & WINZER. Für alle, die Lust auf Land, Leute, Natur und Kultur haben ...

Für Weinfreunde und Freizeit-Oenologen aus aller Welt, die die Kulturregion und das exklusive Weinanbaugebiet "Rheingau" entdecken, erschmecken und Mythos und Charme der hiesigen Weinmacher erleben möchten, gibt es jetzt den TRENDGUIDE WEINE & WINZER. Für alle, die Lust auf Land, Leute, Natur und Kultur haben ...

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Schutzgebühr 5 Euro<br />

EDITION <strong>01</strong><br />

<strong>RHEINGAU</strong>


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Mitmachen<br />

& Gewinnen<br />

Dabei sein lohnt sich<br />

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Trendguide <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> – Hier finden Sie Land & Leute,<br />

Kultur & Genuss, Leben & Lust in einer besonderen Region!<br />

Mit einem interessanten Magazin im Pocketformat und dem kostenlosen <strong>WEINE</strong>&<strong>WINZER</strong>-TRENDLETTER<br />

per Email haben Sie stets den Überblick!<br />

Jetzt unverbindlich die Vorzüge von Trendguide <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> entdecken und 2 Karten für<br />

„Friday Night in J’berg“* gewinnen. 3 Wege zu Ihrem Gewinn: Mit dem QR-Code geht es direkt<br />

zum Gewinnspiel. Oder Sie besuchen uns im Internet unter www.weineundwinzer.de.<br />

Gerne können Sie uns auch eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer E-Mail-Adresse senden an:<br />

redaktion@weineundwinzer.de. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Landlust und Laune gefällig?<br />

Ein sonniger Sonntag im März. Ungewöhnlich für<br />

diese Jahreszeit sind die Temperaturen nahe der<br />

20 Grad-Marke. Schon seit dem frühen Vormittag<br />

schiebt sich die Blechlawine Stoßstange an Stoßstange<br />

an den Rhein und hinein in den Rheingau. Die<br />

Strausswirtschafts- und Gutssaison hat noch nicht<br />

begonnen und die vereinzelt offenen Weinstände an<br />

der Wasserfront werden dem Ansturm der Riesling-Dürstenden<br />

kaum Herr. Die Vinothek von Schloss<br />

Vollrads platzt aus den Nähten und die Spitzenweine<br />

der Weinpräsentation des VDP im nahen Kloster<br />

Eberbach sind gegen Mittag bereits ausgetrunken.<br />

Aber wen wundert das wirklich?! Vor den Toren der<br />

Rhein-Main-Metropole liegen nun einmal malerische<br />

und authentisch gebliebene Weinanbaugebiete wie<br />

der Rheingau, Rheinhessen, Pfalz, Nahe, Mittelrhein<br />

und – einen Steinwurf weiter - Mosel-Saar-Ruwer und<br />

Ahr. Nicht nur bei schönem Wetter suchen Weinfreunde<br />

und Freizeitoenologen aus aller Welt das individuelle<br />

Freizeiterlebnis in diesen Regionen. Den Mythos<br />

und den Charme der dortigen Weinmacher zu erleben<br />

und zu erschmecken wird zur persönlichen Herausforderung.<br />

Nirgendwo sonst lassen sich Natur, Kultur und<br />

Individualität so elegant miteinander verbinden<br />

<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

EDITORIAL<br />

haben wir einen einzigartigen Medienverbund<br />

geschaffen: Ein kurzweiliges Magazin in der<br />

Tasche, ein allumfassendes Online-Verzeichnis<br />

von Weingütern und Weinbergslagen<br />

sowie eine mobile App mit<br />

besonderen Services und Tipps auf<br />

dem Smartphone – so sind Sie, lieber<br />

Leser, bestens für einen erlebnis- und<br />

genussreichen Besuch in den ewigen<br />

Kulturgründen gerüstet.<br />

Erspüren Sie mit uns das individuelle Leben, die<br />

Idylle und das Angebot der Natur- und Weinregionen<br />

und erleben Sie Land & Leute. Dabei wollen<br />

wir uns deutlich von der Weinfachpresse und den<br />

Lifestyle orientierten Blättern abheben. Im Vordergrund<br />

steht weder Fach- und Warenkunde noch<br />

vermeintlich elitäres Insiderwissen. Im Fokus steht<br />

der Wein als individuelles Erzeugnis von Winzerpersönlichkeiten<br />

und Weinmachern aus der regionalen<br />

Welt von Riesling und Burgundern.<br />

Haben Sie Lust auf Land, dann sind Sie mit<br />

Weine & Winzer richtig. Seien Sie neugierig!<br />

Viel Vergnügen dabei<br />

* Eine Veranstaltung des Rheingau Musik Festival am 14.07.2<strong>01</strong>4 in Johannisberg<br />

Genau hier wollen wir mit unserem Trendguide Ihr Karl-Heinz Behrens<br />

<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> Orientierung schaffen. Dazu Verleger & Herausgeber<br />

2 3


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Karl-Heinz Behrens ist ehemaliger Verleger<br />

und Herausgeber von SCHLEMMEN & SCHLUM-<br />

MERN an Rhein, Main und Nahe und dem<br />

Kultmagazin DER <strong>RHEINGAU</strong>ER. Die Titelbilder<br />

des ersten Jahrgangs sind legendär und heute<br />

noch nachgefragt. Seine Serie über Rheingauer<br />

Originale „Wie Sie wurden, was sie sind“ gilt<br />

heute noch als einzigartig und die Stories über<br />

Land und Leute haben für zahlreiche Nachahmer<br />

Impuls gegeben. Nach einer kreativen Pause<br />

startet der gebürtige Kölner und seit 25 Jahren<br />

bekennende Wahl-Rheingauer den Relaunch seines<br />

Magazins <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> unter dem Motto<br />

(inspiriert von Franz Josef Degenhardt): „Ich<br />

möchte Weintrinker sein, mit Kumpanen abends<br />

vor der Sonne sitzen und von Dingen reden, die<br />

wir gleich verstehn ...“<br />

Eike Freier ist als Designer und Grafiker kreativer<br />

Steigbügelhalter des legendären Magazins<br />

DER <strong>RHEINGAU</strong>ER. Der in Eltville lebende<br />

Creativ Director ist nicht nur privat tief verwurzelt<br />

in einer der ältesten und reizvollsten Gemeinde<br />

am Rheinstrand. Werbung für Wein, Regionen<br />

und Veranstaltungen ist seit über 20 Jahren sein<br />

täglich‘ Brot.<br />

DIE MACHER<br />

Mittendrin und frei heraus<br />

Kurt Gassner ist der Vater der Trendguide-Familie.<br />

Die Trendguide Media GmbH & Co KG sitzt im<br />

österreichischen Kirchberg bei Kitzbühel.<br />

Trendguide-Magazine erscheinen mittlerweile<br />

regelmäßig in über 25 verschiedenen Regionen.<br />

Neben dem Kitzbüheler Stammprodukt sind die<br />

prominentesten Magazin-Vertreter im Südtiroler<br />

Altoadige, im Burgenland, am Gardasee oder in<br />

Sylt zu finden.<br />

Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, für<br />

eine moderne und mobile Gemeinschaft aus<br />

Weinfreunden aus Deutschland und der Welt<br />

eine noch nicht dagewesene journalistische<br />

Erlebnis-Plattform zu schaffen. Dazu haben wir<br />

Magazin, WEB, Mobile und E-Shop intelligent mit<br />

einander verknüpft. Traveller & Touristen, Gourmets<br />

& Gourmands, Cosmopoliten & Natives,<br />

Shopper & Bummler, Künstler & Macher, Leser<br />

& Werber, Fans & Clans – sie alle finden auf<br />

Trendguide <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> auf sympathische<br />

Art und Weise extrem hohen Nutzwert, tolle Services,<br />

einzigartige Tipps und ständig neue<br />

Anregung zu immer neuen Weinerlebnis-Touren.<br />

Das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe<br />

• Landlust und Laune gefällig?<br />

– Editorial .......................................................................3<br />

• Mittendrin und frei heraus<br />

– Die Macher .................................................................4<br />

• Inhalt ..............................................................................5<br />

Land & Leute<br />

• Rebzeilengärtner aus Johannisberg<br />

– Weingut Goldatzel ......................................................8<br />

• Weine individuell und abseits des mainstreams<br />

– Annette und Emmerich Himmel ................................10<br />

Kultur & Kunst<br />

• Die Kunst der Wertschätzung<br />

– Über Weinversteigerungen .......................................12<br />

• Über allem der Adler<br />

– Die VDP-Prädikatsweingüter ....................................14<br />

• Rheingauer Schlemmerwochen<br />

– Stell-dich-ein der jungen Weine ...............................16<br />

<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

INHALT<br />

Weine & Güter<br />

• Wein-Verschlusssache<br />

– eine verkorkste Angelegenheit ................................18<br />

• Winzer von Erbach<br />

– Eine Winzergenossenschaft erfindet sich neu ........... 20<br />

Schlemmen & Schlummern<br />

• Wein und Wasser<br />

– das nützliche Miteinander.........................................24<br />

• HOTEL IM SCHULHAUS<br />

– Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein ................. 26<br />

• Restauration Weis<br />

– Es darf auch mal ein Bier sein ..................................28<br />

Life & Style<br />

• Kostbar Eltville<br />

– Bewegung in der deutschen Küche! ....................... 30<br />

• Zu guter Letzt/Impressum:<br />

– Vorschau für die kommenden Ausgaben .................31<br />

4 5


WEIN im Abonnement<br />

WEIN-KISTE.com<br />

<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Land<br />

Leute<br />

Für Weinfreunde, die das Geheimnis kleiner Weinbau-Regionen entdecken, erschmecken,<br />

erfahren und den Mythos und Charme der dortigen Weinmacher erleben wollen, gibt es die<br />

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Regelmäßige Wein-Testlieferung mit Premiuminformationen über<br />

die Individualität der Weinbauern und ihrer Gewächse!<br />

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und gemessen an den großen Namen und Mode-Weingütern<br />

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∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

LAND & LEUTE<br />

Der Rebzeilengärtner aus Johannisberg<br />

Der Rheingauer Charakter ist von Individualismus<br />

geprägt. Zum Kurfürstentum Mainz gehörend<br />

genossen die Bewohner der rechten Rheinseite<br />

in früheren Jahrhunderten zahlreiche Privilegien.<br />

So waren sie beispielsweise keine Leibeigenen.<br />

Diese Freiheit mag dazu geführt haben, dass<br />

heute noch so mancher Winzer sein Herz auf der<br />

Zunge trägt, frei nach dem Motto: „Mer sin zwaar<br />

grob, abber mer maanes aach so!“<br />

Nach einem langen Arbeitstag klagt er schon<br />

mal über das aufreibende Schaffen zwischen<br />

Weinberg, Keller und Gutsausschank. Doch der<br />

Eindruck täuscht: Gerhard Groß ist Winzer aus<br />

Leidenschaft. Geradezu ins Schwärmen gerät der<br />

Johannisberger, wenn im Frühsommer zwischen<br />

den Rebzeilen seiner Weinberge eine bunte<br />

Blütenpracht heranwächst. Das leuchtende Gelb<br />

von Rapspflanzen macht seine knapp 10 Hektar<br />

Rebflächen weithin sichtbar. Gerd Groß nennt<br />

sich selbst auch „Rebzeilengärtner“. Der Erhalt<br />

der Bodenqualität ist für den Naturliebhaber erste<br />

Voraussetzung für eine überzeugende Weinqualität.<br />

Die Rebzeilenflora fördere die Gesundheit von<br />

Stock und Traube und beeinflusse letztlich Bukett<br />

und Geschmack seiner Weine. In seinen klaren,<br />

frischen Rieslingen scheint sich die ganze Fürsorge<br />

der Groß‘schen Weinberge widerzuspiegeln.<br />

Feingliedrig und mit würzig-fruchtigen Aromen<br />

kommen die Weine daher. Das Sortiment, ergänzt<br />

um Grau- und Spätburgunder, besteht durchweg<br />

aus jungen Jahrgängen.<br />

Das Ehepaar Groß hat den Weinhof Goldatzel 1985<br />

vom Vater übernommen. Karl Groß war ein geschätzter<br />

und streitbarer Lokalpolitiker, in dessen<br />

Fußstapfen zu treten Sohn Gerhard nicht schwerfällt.<br />

In dem vor einigen Jahren erweiterten und von<br />

Ehefrau Andrea geführten Gutsausschank genießen<br />

die Gäste heute nicht nur den Wein bei einzigartiger<br />

Aussicht: Sie schätzen insbesondere auch den<br />

pointierten Plausch mit „Herrn Winzer“ über Wein,<br />

Lokales und Allgemeines. Sollte Gerhard Groß einmal<br />

den Antrag auf eine Mitgliedschaft im Verband<br />

der Prädikatsweingüter (VDP) stellen wollen, so<br />

würde das Satzungskriterium einer Schatzkammer<br />

vielleicht die einzige, aber zugleich größte formale<br />

Hürde darstellen. Doch den Anschluss an eine berufliche<br />

Interessensgemeinschaft scheint der Winzer<br />

nicht zu suchen. Er liebt seine Freiräume und<br />

lebt die Individualität. In seiner spärlichen Freizeit<br />

findet man den Naturliebhaber gerne auf den Hochsitzen<br />

seines Pachtreviers im Johannisberger Wald.<br />

Zum Schutz der Natur kümmert sich der Jäger und<br />

Pilzsammler Gerhard Groß auch um den Erhalt eines<br />

natürlichen Gleichgewichts zwischen Flora und<br />

Fauna. Ist es doch besonders das Schwarzwild, das<br />

den Rheingauer Winzern das Leben schwer macht.<br />

Weitere Infos unter: Weinhof „Goldatzel“<br />

Hansenbergallee 1a · 65366 Geisenheim<br />

Tel. (06722) 50537 · www.goldatzel.de<br />

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∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Annette und Emmerich Himmel<br />

Weine individuell und<br />

abseits des Mainstreams<br />

machen den Wein nicht im Keller – sondern in<br />

den Weinbergen“. Konsequente und aufwendige<br />

Bodenbearbeitung, Schonung der Rebstöcke<br />

durch geringen Ertragsansatz und ständige Pflege<br />

der Reben stehen deshalb immer im Vordergrund.<br />

Im Sinne bester Weinqualität gehen die<br />

Himmels immer auch neue Wege gehen, ohne<br />

das bewährt Gute aus den Augen zu verlieren.<br />

Kultur<br />

Kunst<br />

Das familiengeführte Weingut Himmel in Hochheim<br />

am Main bewirtschaftet rund 5,5 Hektar<br />

Rebfläche in besten Hochheimer Lagen. Annette<br />

und Emmerich Himmel haben das um 1785<br />

gegründete Weingut von ihren Eltern im Jahr 1984<br />

übernommen. Im Anbau sind für den Rheingau<br />

klassischen Riesling und Spätburgunder sowie<br />

ein kleiner Anteil an Weißburgunder. Die Philosophie<br />

der Hochheimer Winzerfamilie Himmel: „Wir<br />

Der besondere Tipp: Himmels Weintheke an<br />

jedem 1. Samstag im Monat zwischen 11 bis<br />

17 Uhr mit Weinverkostung aller Gewächse in<br />

der hauseigenen Vinothek!<br />

Weitere Infos unter:<br />

Weingut Himmel<br />

Annette und Emmerich Himmel<br />

Holger-Crafoord-Straße 4<br />

65239 Hochheim am Main<br />

Tel: 06146-6590<br />

www.weingut-himmel.de<br />

10 11


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

KULTUR & KUNST<br />

Die Kunst<br />

der Wertschätzung<br />

Wenn aufgeblasene Brötchentüten knallen<br />

oder gar Kommissionäre ihre Hüte<br />

schwenken, dann hat die Versteigerung<br />

ihren Höhepunkt erreicht. Sind doch beides<br />

Anzeichen für das Erreichen außergewöhnlich<br />

stolzer Steigpreise und erstklassige Weine.<br />

Regelmäßig im Frühjahr und im Herbst halten<br />

im Laiendormitorium von Kloster Eberbach<br />

leere Semmelbehältnisse her, wenn Auktionator<br />

Professor Dr. Leo Gros zu den Weinversteigerungen<br />

der Hessischen Staatsweingüter und<br />

des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter<br />

Rheingau (VDP) ausruft. Nicht nur Jubiläumsweine<br />

und Raritäten kommen in den Kreuzgewölben<br />

unter den Hammer, sondern auch herausragende<br />

junge Gewächse. Einen Querschnitt durch alle<br />

Betriebe und alle Qualitätsstufen präsentieren die<br />

Hessischen Staatsweingüter. Unter die jungen<br />

Rebensäfte mischen sich Raritäten-Weine und<br />

Unikate aus teilweise historischen Jahrgängen.<br />

Ganz unabhängig vom Jahrgang sind Steigweine<br />

Besonderheiten, denn sie sind nur bzw. nur noch<br />

auf Versteigerungen zu erwerben und werden<br />

direkt vom Erzeuger angeboten, der für ihren<br />

einwandfreien Zustand bürgt. Ein zusätzliches<br />

Emblem auf dem Etikett macht die ersteigerten<br />

Gewächse als außergewöhnliche Weinpersönlichkeiten<br />

kenntlich.<br />

Angebot und Nachfrage durch einen Weinkommissionär<br />

vor. Dieser Handelsbrauch stammt aus<br />

früheren Zeiten, in denen Weine nur fassweise<br />

verkauft wurden. Ein gutes Dutzend an Kommissionären<br />

ist im Rheingau ansässig und tätig.<br />

Bereits im Vorfeld der Versteigerung greifen sie<br />

dank ihrer Erfahrung regulierend in den Markt ein,<br />

bestimmen Taxpreise, informieren ihre Kunden<br />

und beraten die Erzeuger.<br />

Die Teilnahme an einer Versteigerung wie auch<br />

das Ersteigern von Weinen steht grundsätzlich<br />

jedermann offen. Hierzu genügt es, sich bei einem<br />

der regional ansässigen Weinkommissionäre<br />

oder dem VDP beziehungsweise den Hessischen<br />

Staatsweingütern anzumelden. Eine Vorprobe am<br />

Morgen des Auktionstages gibt Gelegenheit, die<br />

Steigweine zu probieren und sich mit Erzeugern<br />

und Kommissionären auszutauschen. Letzte Orderwünsche<br />

kann der Kauflustige allerdings auch<br />

noch während der Versteigerung äußern. Hat der<br />

Auktionator ein Los der Versteigerungsliste aufgerufen,<br />

so schrauben sich die Angebote mehr oder<br />

weniger schnell und ausgeprägt in die Höhe, bis<br />

Zum ersten, zum zweiten... Die Lust der Verbraucher an Auktionen wächst. An der<br />

das höchste Gebot den Zuschlag erhält. Umfasst<br />

Börse lockt der schnelle Gewinn. Im Internet winken günstige Schnäppchen. Weniger<br />

ein Versteigerungslos eine große Anzahl von<br />

um vorteilhaften Kauf als vielmehr um den Erwerb erlesener Weine geht es bei den<br />

Flaschen, so wird es oftmals auch unter mehreren<br />

Kommissionären aufgeteilt. Auf den Kaufpreis<br />

traditionellen Weinversteigerungen. Auch sie verspüren Aufwind und avancieren<br />

erhält der Kommissionär einen Provisionsanteil<br />

vom Weinmarkt zum gesellschaftlichen Ereignis.<br />

Die Tradition der Weinversteigerungen im<br />

von je fünf Prozent vonseiten des Käufers und des<br />

Rheingau sieht in aller Regel die Vermittlung von Erzeugers.<br />

12 13


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

KULTUR & KUNST<br />

Über allem der Adler<br />

Der Traubenadler wacht über Reinheit und Originalität. Das Messingschild an<br />

Winzers Tor signalisiert dessen Mitgliedschaft im „Verband Deutscher Prädikatsweingüter“<br />

(VDP). Vor mehr als 110 Jahren schlossen sich die ersten Qualitätsverfechter<br />

im Rheingau zusammen. Der VDP Rheingau ist damit ältester<br />

Zusammenschluss der Prädikatsweingüter in Deutschland<br />

Die „Schrift über die Versammlung zu Rüdesheim<br />

am 18. December 1896“ dokumentiert die<br />

Vorgeschichte, die kaum ein halbes Jahr darauf<br />

in die Gründung des VDP Rheingau mündet.<br />

Knapp zwei Dutzend Gutsbesitzer von Rang<br />

und Namen beraten sich an jenem Dezembertag<br />

über die „Zweckmäßigkeit einer Zusammenlegung<br />

der Weinversteigerungen“, ganz nach dem<br />

Vorbild der damals bereits in Trier stattfindenden<br />

Versteigerungen von Mosel und Saar. Auf den 3.<br />

April 1897 schließlich fällt die Geburtsstunde der<br />

„Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer“. Zu<br />

den Gründungsbetrieben gehören 15 Weingüter.<br />

Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung<br />

Philipp Josef Krayer aus Johannisberg.<br />

Die Mitgliederzahl des VDP wächst rasch und<br />

zählt gegen Ende des Gründungsjahres bereits<br />

34 Güter.<br />

Weinauktionen im Fokus<br />

Das Abhalten von gemeinsamen Weinversteigerungen<br />

bildet den zentralen Vereinszweck. Man will<br />

auf diese Weise stärkeren Einfluss auf die Preisgestaltung<br />

nehmen. Seinerzeit wird der Wein nicht<br />

flaschen- sondern fassweise verkauft.<br />

„Die Weine werden im Stück zu 1200 l, im Halbstück<br />

zu 600 l oder im Viertelstück zu 300 l ausgeboten.“<br />

Der junge Verein muss sich als erstes Leitlinien<br />

wie diese setzen. Ein griffiges Weingesetz gibt<br />

es nicht. Die Auktionen gelangen im Laufe der<br />

VDP-Geschichte zu einer Maßnahme von größter<br />

Bedeutung für die Fachwelt und Öffentlichkeit.<br />

Eberbach ist der traditionelle Versteigerungsort<br />

Rheingauer Weingüter.<br />

Qualität vor Quantität<br />

In den Kriegsjahren leidet der Rheingauer<br />

Weinbau wie überall in Deutschland unter den<br />

schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Winzer<br />

reagieren auf Absatznöte mit Direktverkauf,<br />

die Qualitätsmaßstäbe geraten hier und da ins<br />

Wanken. Nachdem die Vereinigung Rheingauer<br />

Weingutsbesitzer sich 1946 wieder konstituiert<br />

hat, rückt unter dem Vorsitz des Johannisberger<br />

Domänerates Christian Labonte der Qualitätsgedanke<br />

in den Vordergrund. „Originalität, vollständige<br />

Naturreinheit, erstklassige Lagen, sorgfältige,<br />

ordnungsgemäße Pflege der Weinberge mit<br />

dem Ziel, Edelwein zu erzeugen“, so die Jubiläumsschrift<br />

zum 100-jährigen Bestehen – dieser<br />

Leitsatz besitzt auch heute noch Gültigkeit.<br />

Orientierung durch<br />

Lagen-Klassifikation<br />

Als innovativ versteht sich der VDP, wenn es<br />

um die Entwicklung einer für den Verbraucher<br />

verständliche Klassifikation geht. Seit 2<strong>01</strong>2 gibt<br />

es die vierstufige VDP-Klassifikation mit Grosse<br />

Lage, Erste Lage, Ortswein und Gutswein. Grosse<br />

und Erste Lagen stammen von parzellengenau<br />

abgegrenzten Weinbergen. Ihre Herkunft ist<br />

höchst individuell und „schmeckbar“. Ortsweine<br />

sind die Botschafter ihrer Gemeinden und<br />

kommen aus traditionellen Weinbergslagen. Der<br />

am häufigsten getrunkene Weintyp aber ist der<br />

VDP-Gutswein. Er versteht sich als Einsteigerwein.<br />

Das Etikett nennt lediglich die Rebsorte.<br />

Dem Bundesverband des VDP gehören aktuell<br />

202 Weingüter an, verteilt auf insgesamt zehn<br />

Regionalvereine. „Der VDP Rheingau ist von<br />

seiner Mitgliederstärke und von seinem Renomee<br />

her einer unserer stärksten Verbände“, erläutert<br />

Eva Raps, Geschäftsführerin der VDP-Bundesgeschäftsstelle<br />

in Bad Kreuznach.<br />

14 15


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Rheingauer Schlemmerwochen<br />

Stell-dich-ein<br />

der jungen Weine<br />

Weine<br />

Güter<br />

Im April jeden Jahres schließen die Rheingauer<br />

Winzer für 10 Tage im Kollektiv ihre Weinkeller<br />

auf. Die Weine des vergangenen Jahres sind<br />

dann sechs bis zehn Wochen auf der Flasche,<br />

haben die Unruhe des Füllens abgelegt und<br />

vermitteln jetzt einen ersten, aber schon nachhaltigen<br />

Eindruck ihres Charakters. Zu Weinproben<br />

und Schlemmereien laden die Weingüter dann in<br />

Ihre Höfe, Keller, Gutsschänken, Straußwirtschaften<br />

oder Restaurants ein. Mit den Rheingauer<br />

Schlemmerwochen wird so auch Jahr für Jahr die<br />

weintouristische Saison in der Region eröffnet.<br />

In diesem Jahr finden die Schlemmerwochen vom<br />

25. April bis 04. Mai statt.<br />

Das vollständige Programm mit allen teilnehmenden<br />

Weinbaubetrieben gibt es unter:<br />

www.kulturland-rheingau.de/schlemmerwoche<br />

16 17


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

WEIN & GÜTER<br />

Wein-Verschlusssache<br />

– eine verkorkste Angelegenheit<br />

Gelegentliche Korkschmecker gehören zum Wein,<br />

solange er in Flaschen abgefüllt wird, die mit<br />

Naturkork verschlossen sind. Um diesem unschönen<br />

Geschmacksrisiko zu entgehen, haben viele<br />

Winzer seit dem Ende des letzten Jahrtausends<br />

damit begonnen, auf Alternativverschlüssen wie<br />

Glas- oder Kunststoffkorken und Schraubverschlüsse<br />

umzustellen. Wen wundert es: Denn<br />

jährlich müssen Winzer je nach Material zwischen<br />

2 und 10 Prozent Korkausfälle hinnehmen. Das<br />

bedeutet immerhin einen Schaden von immerhin<br />

10 Milliarden Dollar weltweit.<br />

Trotz allem ist statistisch bei jedem zweiten Winzer<br />

die Liebe zum Kork ungebrochen. Die eher<br />

emotionalen Argumente, Kork sei ein natürlich<br />

gewachsener Verschluss, der ideal zum Naturprodukt<br />

Wein passe und über entsprechend große<br />

Tradition verfüge, lassen sich nicht widerlegen.<br />

Insbesondere dann nicht, wenn sie sich mit den<br />

Empfindungen der Verbraucher decken. Gehört<br />

es nicht immer noch zum geliebten Ritual, wenn<br />

der Gastgeber in geselliger Runde nach dem<br />

Entkorken einer Flasche den Naturstopfen zur<br />

Nase führt und bedächtig wie vielsagend daran<br />

schnüffelt. Soll dieses „Jus primae noctis“, diese<br />

den Weinkenner ausweisende Zeremonie tatsächlich<br />

dem bloßen Klicken eines Glaskorken oder<br />

gar dem bleschernen Zirben eines Schraubverschlusses<br />

weichen? Hier scheiden sich in der Tat<br />

die Weingeister.<br />

Kork hat neben den emotionalen Faktoren eines<br />

Naturproduktes auch gute physikalische Eigenschaften.<br />

Durch die tatsächlich unerreichten<br />

Abdichteigenschaften ist der Sauerstoffdurchlass<br />

ausgesprochen gering. Entgegen der landläufigen<br />

Meinung „atmet“ ein Korken nicht. In Sachen<br />

Langlebigkeit und Frische kann der Naturstopfen<br />

bestens mithalten.<br />

Für den Winzer ist die Wahl des Flaschenverschlusses<br />

auch eine wirtschaftliche Entscheidung.<br />

Während der Aluminiumschraubverschluss, der<br />

Kunststoffstopfen und der Recycling- Korken aus<br />

Korkgranulat jeweils abhängig von Material und<br />

Größe zwischen drei bis 15 Cent je Stück liegen,<br />

schlägt der Glasstopfen schon mit 30 bis 50 Cent<br />

zu Buche. Die Kosten für den Naturkorken dagegen<br />

reichen von 13 Cent für den Verschluß von schlichten<br />

Weinen bis zum handgearbeiteten Korken für<br />

beste Rote für je 1 Euro.<br />

Das Ei des Kolumbus in Sachen Kork ist noch lange<br />

nicht gefunden. Wenn es nach der Tetrapack-<br />

Industrie ginge, käme der Wein künftig in die Tüte!<br />

18 19


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Winzer von Erbach<br />

Eine Winzergenossenschaft<br />

erfindet sich neu<br />

Soziale Netzwerke sind nicht sein Steckenpferd.<br />

Lieber ist ihm das persönliche Gespräch,<br />

ob mit Kunden oder seinen Winzergenossen.<br />

Ronald Müller-Hagen ist als Geschäftsführer und<br />

Vorstandsvorsitzender der Winzer von Erbach<br />

eG für eine der letzten Winzergenossenschaften<br />

im Rheingau verantwortlich. Entstanden aus<br />

der Genossenschaft der Erbacher Weinbauern<br />

vertritt der Kollektivbetrieb auch die Interessen der<br />

Frauensteiner und seit Neuem auch der Kiedricher<br />

Weingenossen. Damit hat sich der bereits seit 20<br />

Jahren amtierende Marketingfachmann Müller-Hagen<br />

das Wohl und Wehe von 45 Mitgliedswinzern<br />

zu eigen gemacht.<br />

Und der Erfolg bestätigt seinen Weg: Führende<br />

Weingazetten haben die Winzer von Erbach<br />

mittlerweile zu den besten und zuverlässigsten<br />

Winzervereinigungen Deutschlands gekührt und<br />

einige ihrer Gewächse mit Punkten geadelt. Sein<br />

Rezept ist verblüffend einfach. Die Stärken der Mitgliedsbetriebe<br />

im Weinberg veredelt Kellermeister<br />

Jochen Bug im modernen Genossenschaftskeller<br />

zu besonderen Individualitäten. Die regelmäßigen<br />

Bonitouren, das sind externe Begutachtungen der<br />

Traubenentwicklung, sind bei den Mitgliedswinzern<br />

mittlerweile gerne gesehen. Kein Wunder: Neben<br />

kostenfreiem Rat verbessert sich auch kontinuierlich<br />

die Auszahlung für das beim Kellerbetrieb<br />

Winzer zu Erbach eingelieferte Traubengut.<br />

Die Gemeinschaft des Winzer von Erbach<br />

habe schon durchaus familiäre Züge, so<br />

Müller-Hagen. Die Bereitschaft, Neues zu<br />

entwickeln oder an innovativen Projekten mitzuarbeiten,<br />

ist überdurchschnittlich groß. Schließlich habe<br />

der Erfolg in der Vermarktung der Flaschenweine<br />

zu einem hohen Wir-Gefühl geführt. Im Vergleich<br />

zu den Großen der Region fühlen sich nun auch die<br />

kleinen Weinbauern ernstgenommen. Denn bei einer<br />

Gesamt-Rebfläche von rund 34 Hektar beträgt der<br />

Einzelanteil eines Erbacher Genossenschaftswinzer<br />

statistisch nur rund einen Dreiviertel-Hektar.<br />

Und natürlich vereinigt die Winzer von Erbach eG<br />

höchst unterschiedliche Winzer-Charaktere. Da<br />

WEIN & GÜTER<br />

gibt es den erdverbundenen Kiedricher Winzer<br />

Wilfried Pusch, der erst spät zum Weinbau kam.<br />

Der ehemalige Bademeister des Rüdesheimer<br />

Asbach-Bades gehört mit 70 Lenzen eher zu den<br />

experimentierfreudigen Erbach-Genossen. Gerade<br />

erst bescherte er der Genossenschaft durch<br />

Zukauf eines Weinbergs einen größeren Grauburgunder-Anteil,<br />

der insbesondere bei den Freunden<br />

des säurearmen Weins geschätzt ist.<br />

Auf der Weinkarte der Genossenschaft findet<br />

sich seit kurzem mit einem Riesling-Barrique eine<br />

Besonderheit, die bei der Mehrheit der Rieslingfans<br />

zu Naserümpfen führen dürfte. Spritzig-fruchtiger<br />

Riesling, so die landläufige<br />

Meinung, passe nicht zum dominanten<br />

Eichenholzton, den viele im Rotwein durchaus<br />

zu schätzen wissen. Das Winzer-Ehepaar<br />

Iris und Frank Mischlau-Meyrahn<br />

setzte mit seinen „Alten Reben“ aus dem Erbacher<br />

Siegelsberg den Impuls für ein nicht unumstrittenes<br />

Experiment, dem sich der Winzer zur Erbach aber<br />

mit Erfolg stellte. Die auf 280 Flaschen limitierte trockene<br />

Spätlese aus selektierten Trauben aus über<br />

35 Jahre alten Weinbergen ist nahezu ausverkauft.<br />

Auch der Elektrotechniker und Obstbauer Rudolf<br />

Kremer brachte eine Rheingauer Rarität ein. Mit<br />

der Rebzüchtung Cabernet Dorio, einer Kreuzung<br />

des Cabernet Sauvignon – gelegentlich auch<br />

Blaufränkisch genannt -mit der Dornfelder Traube<br />

20 21


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Schlemmen<br />

Schlummern<br />

bietet der Winzer von Erbach einen angenehmen<br />

roten Allrounder aus dem Rheingau für sechs Euro<br />

sechzig. Seine Holznote verdankt er nicht etwa der<br />

traditionellen Lagerung im 225 Liter-Eichenholzfass,<br />

sondern der Zugabe von Eichenholz-Chips<br />

während des Reifeprozesses. In der Diskussion darüber<br />

treffen naturgemäß Ökonomie und Ökologie<br />

auf Tradition und Tugend, was den Endverbraucher<br />

aber vermutlich angesichts des Geschmacks und<br />

der Preisgestaltung wenig beeindrucken wird.<br />

Mut und Experimentierfreude zeichnet den Winzer<br />

von Erbach heute aus. Das Team rund um Ronald<br />

Müller-Hagen und Kellermeister Jochen Bug hat<br />

die Feuerprobe längst überstanden. Mit einem<br />

Durchschnittsertrag von 79 Hektolitern pro Hektar<br />

werden jährlich 270.000 Liter Most verkeltert. Für<br />

Interessenten und Besucher des Guts- und Kellereibetriebs<br />

am hinteren Erbacher Ortsrand steht<br />

das gesamte Sortiment zum Probieren und Mitnehmen<br />

zur Verfügung. Die Öffnungszeiten sind zwar<br />

nicht die, die sich Freizeitoenologen und Wochenendtouristen<br />

wünschen. Wer also unter der Woche<br />

zu den nahezu typischen Bürozeiten nicht den<br />

Weg nach Erbach findet, kann den Gutsausschank<br />

der Winzer von Erbach „Zum Engel“ in der Ortsmitte<br />

am Markt aufsuchen. Bei Wildschweinbratwurst<br />

etwa oder regionalen Spezialitäten lassen sich<br />

auch hier alle Gewächse durchprobieren.<br />

Weitere Infos unter: www.winzer-von-erbach.de<br />

und www.gasthaus-engel-erbach.de<br />

22 23


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Wein und Wasser<br />

– das nützliche Miteinander<br />

Im Anfang war das Wasser. Das mit der unkomplizierten<br />

chemischen Formel H2O bezeichnete<br />

Naturprodukt als Basis für universales Leben sorgt<br />

regelmäßig in dieser Jahreszeit für Schlagzeilen.<br />

Drohende Ressourcen-Knappheit beflügelt die<br />

Kurse der Wasserversorger, während Fitnesswellen<br />

24<br />

und Hitze bedingt steigender Pro-Kopf-Verbrauch<br />

die Kassen der Mineralbrunnenbetriebe füllt. Für<br />

Gourmets aber hat das Thema Wasser unabhängig<br />

von Temperatur und Jahreszeit dauerhaft Konjunktur.<br />

Grund genug, sich einmal mit dem ältesten Durstlöscher<br />

seit Menschengedenken zu beschäftigen.<br />

Während im Buch des Johannes berichtet wird,<br />

wie Jesus zur Hochzeit von Kanaa Wasser zu Wein<br />

wandelte, weiß man von Johann Wolfgang Goethe,<br />

dass für ihn vollendeter Genuss zwei flüssige<br />

Quellen hatte. In einem an die Schwiegertochter<br />

Ottilie gerichteten Brief aus dem Jahre 1817 bittet<br />

der für Inspiration durch Wein bekannte deutsche<br />

Großmeister der Literatur und Naturwissenschaft:<br />

„Wünsche mit Fachinger Wasser und weisem Wein<br />

vorzüglich begünstigt zu werden; das eine zur<br />

Befreyung des Geistes, das andere zu dessen<br />

Anregung.“<br />

Bei sensiblem Magen:<br />

Heilwasser bindet Rieslingsäure<br />

Für viele Freunde der gerade für den Rheingau<br />

typischen Rieslinggewächse ist der Genuss insbesondere<br />

der jungen und frischen Weine mitunter<br />

problematisch. Hoher Säuregehalt trübt dann nicht<br />

selten kulinarische Gelage. Abhilfe und Bekömmlichkeit<br />

schaffen hier Hydrogencarbonatreiche<br />

Wässer. Sie binden aktiv Weinsäure.<br />

Zur Weinprobe:<br />

Sprudel sensibilisiert<br />

Geschmacksnerven<br />

Kohlesäurearme und kohlesäurefreie Mineralwasser<br />

zum Weingenuss liegen im Trend. Freiwerdende<br />

SCHLEMMEN & SCHLUMMERN<br />

Kohlensäure belastet nicht noch zusätzlich nervöse<br />

Mägen. Gerade zur Weinprobe allerdings gilt<br />

die belebende Wirkung der Kohlensäure als Geschmacksverstärker.<br />

Reizt sie doch die Sensoren<br />

an Zunge und Gaumen und macht so aufnahmebereit<br />

für ein neues Spektrum von Aromen<br />

und Würzen. Doch Vorsicht: Viel Kohlensäure<br />

befördert auch den Alkohol schneller ins Blut!<br />

Zum Gourmetmenue:<br />

Stilles Quellwasser neutralisiert<br />

Auf die Erfahrungen des Vorzeige-Gourmets Goethe<br />

bauend thematisieren viele Mineralbrunnen<br />

die Wirkungsweise natürlichen Mineralwassers<br />

im Rahmen eines besonderen Menüs. Zwischen<br />

zwei Gängen getrunken, neutralisiert und erfrischt<br />

es die Sinne und ist die ideale Vorbereitung auf<br />

Geschmacksübergänge. So rundet der milde<br />

erfrischende Quellgeschmack insbesondere von<br />

stillem Mineralwasser den Genuss jeden Weins<br />

und jeder Speise harmonisch ab. In der Tat zeigt<br />

auch ein Trend aus der Gastronomie, dass immer<br />

mehr Menschen Wein und Wasser als gemeinsame<br />

Menuebegleiter entdecken.<br />

Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker empfiehlt<br />

gar den Genuss von Mineralwasser, um eine<br />

leichte Verdaulichkeit des Essens zu fördern.<br />

25


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

SCHLEMMEN & SCHLUMMERN<br />

HOTEL IM SCHULHAUS<br />

Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein<br />

Dieses Zitat aus Goethes Faust steht für die<br />

Philosophie eines ambitionierten Hotels in Lorch<br />

am Rhein mit durchaus lebhafter Vergangenheit.<br />

75 Jahre lang war das Gebäude, das heute einen<br />

modernen Hotelbetrieb beherbergt, eine Schule – die<br />

Wisperschule. So ist das Schulhaus ein Kulturdenkmal<br />

aus dem Jahr 1933. Es wird in seiner ehemaligen<br />

Ausführung dem späten Bauhaus-Stil zugeschrieben.<br />

Als Franziska Breuer-Hadwiger erfahren hatte, dass<br />

ihre ehemalige Volksschule keine adäquate Verwendung<br />

mehr finden würde, handelte die ehemalige<br />

Schülerin und Spross des Traditionsweinguts Friedrich<br />

Altenkirch. Weil es an Beherbergungsbetrieben<br />

mit größerer Kapazität in Lorch fehlte, war die Idee<br />

schnell präsent, daraus ein Hotel zu machen. Mit<br />

großem Einsatz - sowohl ideeller als auch finanzieller<br />

Natur - wurde so ein Stück Ortsgeschichte bewahrt<br />

und gleichzeitig mutig in die Zukunft investiert.<br />

Nach eineinhalbjähriger Umbauzeit feierte das komfortable<br />

Drei-Sterme-Hotel an den Ufern der Wisper<br />

im April 2<strong>01</strong>3 seine Eröffnung. 44 Doppelzimmer<br />

lassen für einen Zimmerpreis ab 90 EUR keine<br />

Wünsche offen. Die Zimmer sind mit Geschmack<br />

eingerichtet, mit Flatscreen-TV, W-Lan und modernen<br />

Bädern ausgestattet. In einer kleinen Bibliothek<br />

kann sich der Gast Bücher ausleihen. Und wer mit<br />

offenen Augen durchs Hotel Im Schulhaus streift,<br />

wird noch viele liebenswerte Zeugen der Vergangenheit<br />

entdecken. Die alte Schuluhr übrigens hängt<br />

auch noch an ihrem Platz.<br />

Der verträumte Weinort Lorch mit seinen spektakulären<br />

Steillagen punktet nicht nur mit großen Rheingauer<br />

Weinen. Seine atemberaubend abwechslungsreiche<br />

Landschaft lockt insbesondere auch Wanderer. Das<br />

Team des Hotel Im Schulhaus ist gerade auch auf die<br />

Aktivurlauber eingestellt. Von der Wanderapotheke bis<br />

zur Waschmaschine im Wanderkeller, vom Wanderfrühstück<br />

über Wetter- und Streckeninfos bis hin zum<br />

Gepäck-Transfer reicht die Angebots-Palette. Es ist<br />

an alles gedacht, was Wanderfreunde brauchen.<br />

Im Umfeld lockt ein perfekt ausgebautes Netz von<br />

Wanderwegen. Der mittlerweile schon legendäre<br />

Rheinsteig liegt nur wenige Schritte vom Hotel entfernt.<br />

Gleiches gilt für den Rheinburgen- und den<br />

Rheinhöhen-Weg. Rieslingsfans können auf dem<br />

Rieslingpfad zwischen Rhein und Reben wandern.<br />

Und der neue Wispertal-Steig verspricht Waldesruh<br />

und Kühle an heißen Sommertagen. Für<br />

Ausflügler gibt es im Hotel besondere Lunch-Pakete.<br />

Ob beim Picknick im Weinberg oder auf<br />

großer Fahrt - Pausenbrote und Snacks sind mit<br />

Liebe zubereitet und haben regionalen Charakter.<br />

Ganz bewusst vom Bäcker um die Ecke und dem<br />

Metzgermeister aus der Region kommen bevorzugt<br />

frische saisonale Produkte in die Tüte.<br />

Weitere Infos unter: Hotel Im Schulhaus<br />

Schwalbacher Straße 41 · 65391 Lorch im Rheingau<br />

Telefon: 06726/807160 · www.hotel-im-schulhaus.com<br />

26 27


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Restauration Weis<br />

Es darf<br />

auch mal ein<br />

Bier sein<br />

Hier scheint die Zeit stehen geblieben. Im<br />

Gasthaus der Familie Heidemann atmet der<br />

Geist alter Wirtshauskultur. Die „Restauration<br />

Josef Weis“ wurde im Jahr 1886 vom Ehepaar<br />

Weis eröffnet. Gleich gegenüber der Maschinenfabrik-Johannisberg<br />

diente sie wohl in der<br />

damaligen Zeit überwiegend als Schänke für die<br />

Fabrikarbeiter. Heute gibt es hier gute und frische<br />

Schnitzelküche bei Andechs, Bitburger & Co.<br />

– insgesamt fünf verschieden Biere vom Fass.<br />

Und wer nach dem Essen mal eine ruhige Kugel<br />

schieben will: eine großer Billardtisch erwartet<br />

seinen Meister.<br />

Seit 1886<br />

Life<br />

Style<br />

Weitere Infos unter: Restauration Josef Weis<br />

Grund 51 · 65366 Johannisberg<br />

Tel.: 06722 71102 · www.restauration-weis.de<br />

28 29


∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />

Kostbar Eltville<br />

Eine Oase des<br />

guten Geschmacks!<br />

Seit nunmehr zehn Jahren zieht es Liebhaber<br />

ausgesuchter Delikatessen in die „Kostbar“<br />

nach Eltville. Das in der Fußgängerzone gelegene<br />

Feinkostgeschäft und Bistro von Susanne Schlier<br />

versprüht auf 100 Quadratmetern mediterranen<br />

Flair. Viele der Köstlichkeiten kommen aus dem<br />

Mittelmeerraum, aus Italien, Spanien und Frankreich<br />

- oder auch aus Südtirol.<br />

In großen Landhausregalen stehen Tongefäße,<br />

vakuumverschlossen, mit den feinsten Ölen<br />

aus aller Welt – neben Nuss-, Kern-, Saat- und<br />

Mandelöl hat der Besucher allein 16 verschiedene<br />

Olivenöle zur Auswahl. Dazu gibt es natürlich<br />

auch eine besondere Auswahl an Balsamico- und<br />

Aperitif-Essigen. Liebhaber edler Spirituosen<br />

finden in der „Kostbar“ eine große Vielfalt an<br />

Grappen, Edelobstbränden und Likören. Auserlesene<br />

Single Malts und Rums erfreuen nicht nur<br />

Afficionados.<br />

Übrigens: Alles darf unter fachkundiger Beratung<br />

verkostet werden. Ein Besuch lohnt also in jedem<br />

Fall.<br />

Weitere Infos unter: Kostbar<br />

Schwalbacher Str. 6 · 65343 Eltville<br />

Tel.: 06123 794995 · www.kostbar-eltville.de<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber & Verleger:<br />

Karl-Heinz Behrens<br />

Büro für Verlagsmanagement<br />

& Medienbeteiligungen<br />

behrens@trendguide.info<br />

Management & Redaktion:<br />

Team Weine & Winzer<br />

Am Schwarzenstein 16a<br />

65366 Johannisberg/Rhg.<br />

Telefon: +49 6722 980611<br />

mobil: +49 171 140 8873<br />

Editorial Design:<br />

Eike Freier<br />

freier-grafik<br />

65343 Eltville/Rhg.<br />

Druck:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH<br />

Mühlbachstr. 7<br />

71522 Backnang<br />

VORSCHAU<br />

Und das lesen Sie in den kommenden Ausgaben<br />

• Wein-Wandern<br />

Natur pur und atemberaubende Aussichten<br />

• Buschwein & Alte Reben<br />

Traditionalisten kommen in Mode<br />

• Flüssiges Gold -Weine als Kapitalanlage<br />

• Die jungen Wilden – Eine neue Weinmacher-<br />

Generation tritt an<br />

• Große Weine von kleinen Weingütern –<br />

Insidertipps für Pfadfinder<br />

• Stars – die Aushängeschilder der Weinregion<br />

• Eigentum an Lieblingslagen<br />

Weinstock-Patenschaften<br />

• Über 200 ausgewählte Weingüter,<br />

Strausswirtschaften & Gutsschänken<br />

Verlag:<br />

trendguide media GmbH + Co.KG<br />

Geschäftsführung<br />

Anna Elisabeth Gassner<br />

Neugasse 8, A-6365 Kirchberg<br />

www.trendguide.info<br />

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