WEINE & WINZER Edition 01 - RHEINGAU
Für Weinfreunde und Freizeit-Oenologen aus aller Welt, die die Kulturregion und das exklusive Weinanbaugebiet "Rheingau" entdecken, erschmecken und Mythos und Charme der hiesigen Weinmacher erleben möchten, gibt es jetzt den TRENDGUIDE WEINE & WINZER. Für alle, die Lust auf Land, Leute, Natur und Kultur haben ...
Für Weinfreunde und Freizeit-Oenologen aus aller Welt, die die Kulturregion und das exklusive Weinanbaugebiet "Rheingau" entdecken, erschmecken und Mythos und Charme der hiesigen Weinmacher erleben möchten, gibt es jetzt den TRENDGUIDE WEINE & WINZER. Für alle, die Lust auf Land, Leute, Natur und Kultur haben ...
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EDITION <strong>01</strong><br />
<strong>RHEINGAU</strong>
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
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Trendguide <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> – Hier finden Sie Land & Leute,<br />
Kultur & Genuss, Leben & Lust in einer besonderen Region!<br />
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„Friday Night in J’berg“* gewinnen. 3 Wege zu Ihrem Gewinn: Mit dem QR-Code geht es direkt<br />
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redaktion@weineundwinzer.de. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Landlust und Laune gefällig?<br />
Ein sonniger Sonntag im März. Ungewöhnlich für<br />
diese Jahreszeit sind die Temperaturen nahe der<br />
20 Grad-Marke. Schon seit dem frühen Vormittag<br />
schiebt sich die Blechlawine Stoßstange an Stoßstange<br />
an den Rhein und hinein in den Rheingau. Die<br />
Strausswirtschafts- und Gutssaison hat noch nicht<br />
begonnen und die vereinzelt offenen Weinstände an<br />
der Wasserfront werden dem Ansturm der Riesling-Dürstenden<br />
kaum Herr. Die Vinothek von Schloss<br />
Vollrads platzt aus den Nähten und die Spitzenweine<br />
der Weinpräsentation des VDP im nahen Kloster<br />
Eberbach sind gegen Mittag bereits ausgetrunken.<br />
Aber wen wundert das wirklich?! Vor den Toren der<br />
Rhein-Main-Metropole liegen nun einmal malerische<br />
und authentisch gebliebene Weinanbaugebiete wie<br />
der Rheingau, Rheinhessen, Pfalz, Nahe, Mittelrhein<br />
und – einen Steinwurf weiter - Mosel-Saar-Ruwer und<br />
Ahr. Nicht nur bei schönem Wetter suchen Weinfreunde<br />
und Freizeitoenologen aus aller Welt das individuelle<br />
Freizeiterlebnis in diesen Regionen. Den Mythos<br />
und den Charme der dortigen Weinmacher zu erleben<br />
und zu erschmecken wird zur persönlichen Herausforderung.<br />
Nirgendwo sonst lassen sich Natur, Kultur und<br />
Individualität so elegant miteinander verbinden<br />
<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
EDITORIAL<br />
haben wir einen einzigartigen Medienverbund<br />
geschaffen: Ein kurzweiliges Magazin in der<br />
Tasche, ein allumfassendes Online-Verzeichnis<br />
von Weingütern und Weinbergslagen<br />
sowie eine mobile App mit<br />
besonderen Services und Tipps auf<br />
dem Smartphone – so sind Sie, lieber<br />
Leser, bestens für einen erlebnis- und<br />
genussreichen Besuch in den ewigen<br />
Kulturgründen gerüstet.<br />
Erspüren Sie mit uns das individuelle Leben, die<br />
Idylle und das Angebot der Natur- und Weinregionen<br />
und erleben Sie Land & Leute. Dabei wollen<br />
wir uns deutlich von der Weinfachpresse und den<br />
Lifestyle orientierten Blättern abheben. Im Vordergrund<br />
steht weder Fach- und Warenkunde noch<br />
vermeintlich elitäres Insiderwissen. Im Fokus steht<br />
der Wein als individuelles Erzeugnis von Winzerpersönlichkeiten<br />
und Weinmachern aus der regionalen<br />
Welt von Riesling und Burgundern.<br />
Haben Sie Lust auf Land, dann sind Sie mit<br />
Weine & Winzer richtig. Seien Sie neugierig!<br />
Viel Vergnügen dabei<br />
* Eine Veranstaltung des Rheingau Musik Festival am 14.07.2<strong>01</strong>4 in Johannisberg<br />
Genau hier wollen wir mit unserem Trendguide Ihr Karl-Heinz Behrens<br />
<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> Orientierung schaffen. Dazu Verleger & Herausgeber<br />
2 3
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Karl-Heinz Behrens ist ehemaliger Verleger<br />
und Herausgeber von SCHLEMMEN & SCHLUM-<br />
MERN an Rhein, Main und Nahe und dem<br />
Kultmagazin DER <strong>RHEINGAU</strong>ER. Die Titelbilder<br />
des ersten Jahrgangs sind legendär und heute<br />
noch nachgefragt. Seine Serie über Rheingauer<br />
Originale „Wie Sie wurden, was sie sind“ gilt<br />
heute noch als einzigartig und die Stories über<br />
Land und Leute haben für zahlreiche Nachahmer<br />
Impuls gegeben. Nach einer kreativen Pause<br />
startet der gebürtige Kölner und seit 25 Jahren<br />
bekennende Wahl-Rheingauer den Relaunch seines<br />
Magazins <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> unter dem Motto<br />
(inspiriert von Franz Josef Degenhardt): „Ich<br />
möchte Weintrinker sein, mit Kumpanen abends<br />
vor der Sonne sitzen und von Dingen reden, die<br />
wir gleich verstehn ...“<br />
Eike Freier ist als Designer und Grafiker kreativer<br />
Steigbügelhalter des legendären Magazins<br />
DER <strong>RHEINGAU</strong>ER. Der in Eltville lebende<br />
Creativ Director ist nicht nur privat tief verwurzelt<br />
in einer der ältesten und reizvollsten Gemeinde<br />
am Rheinstrand. Werbung für Wein, Regionen<br />
und Veranstaltungen ist seit über 20 Jahren sein<br />
täglich‘ Brot.<br />
DIE MACHER<br />
Mittendrin und frei heraus<br />
Kurt Gassner ist der Vater der Trendguide-Familie.<br />
Die Trendguide Media GmbH & Co KG sitzt im<br />
österreichischen Kirchberg bei Kitzbühel.<br />
Trendguide-Magazine erscheinen mittlerweile<br />
regelmäßig in über 25 verschiedenen Regionen.<br />
Neben dem Kitzbüheler Stammprodukt sind die<br />
prominentesten Magazin-Vertreter im Südtiroler<br />
Altoadige, im Burgenland, am Gardasee oder in<br />
Sylt zu finden.<br />
Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, für<br />
eine moderne und mobile Gemeinschaft aus<br />
Weinfreunden aus Deutschland und der Welt<br />
eine noch nicht dagewesene journalistische<br />
Erlebnis-Plattform zu schaffen. Dazu haben wir<br />
Magazin, WEB, Mobile und E-Shop intelligent mit<br />
einander verknüpft. Traveller & Touristen, Gourmets<br />
& Gourmands, Cosmopoliten & Natives,<br />
Shopper & Bummler, Künstler & Macher, Leser<br />
& Werber, Fans & Clans – sie alle finden auf<br />
Trendguide <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong> auf sympathische<br />
Art und Weise extrem hohen Nutzwert, tolle Services,<br />
einzigartige Tipps und ständig neue<br />
Anregung zu immer neuen Weinerlebnis-Touren.<br />
Das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe<br />
• Landlust und Laune gefällig?<br />
– Editorial .......................................................................3<br />
• Mittendrin und frei heraus<br />
– Die Macher .................................................................4<br />
• Inhalt ..............................................................................5<br />
Land & Leute<br />
• Rebzeilengärtner aus Johannisberg<br />
– Weingut Goldatzel ......................................................8<br />
• Weine individuell und abseits des mainstreams<br />
– Annette und Emmerich Himmel ................................10<br />
Kultur & Kunst<br />
• Die Kunst der Wertschätzung<br />
– Über Weinversteigerungen .......................................12<br />
• Über allem der Adler<br />
– Die VDP-Prädikatsweingüter ....................................14<br />
• Rheingauer Schlemmerwochen<br />
– Stell-dich-ein der jungen Weine ...............................16<br />
<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
INHALT<br />
Weine & Güter<br />
• Wein-Verschlusssache<br />
– eine verkorkste Angelegenheit ................................18<br />
• Winzer von Erbach<br />
– Eine Winzergenossenschaft erfindet sich neu ........... 20<br />
Schlemmen & Schlummern<br />
• Wein und Wasser<br />
– das nützliche Miteinander.........................................24<br />
• HOTEL IM SCHULHAUS<br />
– Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein ................. 26<br />
• Restauration Weis<br />
– Es darf auch mal ein Bier sein ..................................28<br />
Life & Style<br />
• Kostbar Eltville<br />
– Bewegung in der deutschen Küche! ....................... 30<br />
• Zu guter Letzt/Impressum:<br />
– Vorschau für die kommenden Ausgaben .................31<br />
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<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Land<br />
Leute<br />
Für Weinfreunde, die das Geheimnis kleiner Weinbau-Regionen entdecken, erschmecken,<br />
erfahren und den Mythos und Charme der dortigen Weinmacher erleben wollen, gibt es die<br />
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Regelmäßige Wein-Testlieferung mit Premiuminformationen über<br />
die Individualität der Weinbauern und ihrer Gewächse!<br />
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∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
LAND & LEUTE<br />
Der Rebzeilengärtner aus Johannisberg<br />
Der Rheingauer Charakter ist von Individualismus<br />
geprägt. Zum Kurfürstentum Mainz gehörend<br />
genossen die Bewohner der rechten Rheinseite<br />
in früheren Jahrhunderten zahlreiche Privilegien.<br />
So waren sie beispielsweise keine Leibeigenen.<br />
Diese Freiheit mag dazu geführt haben, dass<br />
heute noch so mancher Winzer sein Herz auf der<br />
Zunge trägt, frei nach dem Motto: „Mer sin zwaar<br />
grob, abber mer maanes aach so!“<br />
Nach einem langen Arbeitstag klagt er schon<br />
mal über das aufreibende Schaffen zwischen<br />
Weinberg, Keller und Gutsausschank. Doch der<br />
Eindruck täuscht: Gerhard Groß ist Winzer aus<br />
Leidenschaft. Geradezu ins Schwärmen gerät der<br />
Johannisberger, wenn im Frühsommer zwischen<br />
den Rebzeilen seiner Weinberge eine bunte<br />
Blütenpracht heranwächst. Das leuchtende Gelb<br />
von Rapspflanzen macht seine knapp 10 Hektar<br />
Rebflächen weithin sichtbar. Gerd Groß nennt<br />
sich selbst auch „Rebzeilengärtner“. Der Erhalt<br />
der Bodenqualität ist für den Naturliebhaber erste<br />
Voraussetzung für eine überzeugende Weinqualität.<br />
Die Rebzeilenflora fördere die Gesundheit von<br />
Stock und Traube und beeinflusse letztlich Bukett<br />
und Geschmack seiner Weine. In seinen klaren,<br />
frischen Rieslingen scheint sich die ganze Fürsorge<br />
der Groß‘schen Weinberge widerzuspiegeln.<br />
Feingliedrig und mit würzig-fruchtigen Aromen<br />
kommen die Weine daher. Das Sortiment, ergänzt<br />
um Grau- und Spätburgunder, besteht durchweg<br />
aus jungen Jahrgängen.<br />
Das Ehepaar Groß hat den Weinhof Goldatzel 1985<br />
vom Vater übernommen. Karl Groß war ein geschätzter<br />
und streitbarer Lokalpolitiker, in dessen<br />
Fußstapfen zu treten Sohn Gerhard nicht schwerfällt.<br />
In dem vor einigen Jahren erweiterten und von<br />
Ehefrau Andrea geführten Gutsausschank genießen<br />
die Gäste heute nicht nur den Wein bei einzigartiger<br />
Aussicht: Sie schätzen insbesondere auch den<br />
pointierten Plausch mit „Herrn Winzer“ über Wein,<br />
Lokales und Allgemeines. Sollte Gerhard Groß einmal<br />
den Antrag auf eine Mitgliedschaft im Verband<br />
der Prädikatsweingüter (VDP) stellen wollen, so<br />
würde das Satzungskriterium einer Schatzkammer<br />
vielleicht die einzige, aber zugleich größte formale<br />
Hürde darstellen. Doch den Anschluss an eine berufliche<br />
Interessensgemeinschaft scheint der Winzer<br />
nicht zu suchen. Er liebt seine Freiräume und<br />
lebt die Individualität. In seiner spärlichen Freizeit<br />
findet man den Naturliebhaber gerne auf den Hochsitzen<br />
seines Pachtreviers im Johannisberger Wald.<br />
Zum Schutz der Natur kümmert sich der Jäger und<br />
Pilzsammler Gerhard Groß auch um den Erhalt eines<br />
natürlichen Gleichgewichts zwischen Flora und<br />
Fauna. Ist es doch besonders das Schwarzwild, das<br />
den Rheingauer Winzern das Leben schwer macht.<br />
Weitere Infos unter: Weinhof „Goldatzel“<br />
Hansenbergallee 1a · 65366 Geisenheim<br />
Tel. (06722) 50537 · www.goldatzel.de<br />
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∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Annette und Emmerich Himmel<br />
Weine individuell und<br />
abseits des Mainstreams<br />
machen den Wein nicht im Keller – sondern in<br />
den Weinbergen“. Konsequente und aufwendige<br />
Bodenbearbeitung, Schonung der Rebstöcke<br />
durch geringen Ertragsansatz und ständige Pflege<br />
der Reben stehen deshalb immer im Vordergrund.<br />
Im Sinne bester Weinqualität gehen die<br />
Himmels immer auch neue Wege gehen, ohne<br />
das bewährt Gute aus den Augen zu verlieren.<br />
Kultur<br />
Kunst<br />
Das familiengeführte Weingut Himmel in Hochheim<br />
am Main bewirtschaftet rund 5,5 Hektar<br />
Rebfläche in besten Hochheimer Lagen. Annette<br />
und Emmerich Himmel haben das um 1785<br />
gegründete Weingut von ihren Eltern im Jahr 1984<br />
übernommen. Im Anbau sind für den Rheingau<br />
klassischen Riesling und Spätburgunder sowie<br />
ein kleiner Anteil an Weißburgunder. Die Philosophie<br />
der Hochheimer Winzerfamilie Himmel: „Wir<br />
Der besondere Tipp: Himmels Weintheke an<br />
jedem 1. Samstag im Monat zwischen 11 bis<br />
17 Uhr mit Weinverkostung aller Gewächse in<br />
der hauseigenen Vinothek!<br />
Weitere Infos unter:<br />
Weingut Himmel<br />
Annette und Emmerich Himmel<br />
Holger-Crafoord-Straße 4<br />
65239 Hochheim am Main<br />
Tel: 06146-6590<br />
www.weingut-himmel.de<br />
10 11
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
KULTUR & KUNST<br />
Die Kunst<br />
der Wertschätzung<br />
Wenn aufgeblasene Brötchentüten knallen<br />
oder gar Kommissionäre ihre Hüte<br />
schwenken, dann hat die Versteigerung<br />
ihren Höhepunkt erreicht. Sind doch beides<br />
Anzeichen für das Erreichen außergewöhnlich<br />
stolzer Steigpreise und erstklassige Weine.<br />
Regelmäßig im Frühjahr und im Herbst halten<br />
im Laiendormitorium von Kloster Eberbach<br />
leere Semmelbehältnisse her, wenn Auktionator<br />
Professor Dr. Leo Gros zu den Weinversteigerungen<br />
der Hessischen Staatsweingüter und<br />
des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter<br />
Rheingau (VDP) ausruft. Nicht nur Jubiläumsweine<br />
und Raritäten kommen in den Kreuzgewölben<br />
unter den Hammer, sondern auch herausragende<br />
junge Gewächse. Einen Querschnitt durch alle<br />
Betriebe und alle Qualitätsstufen präsentieren die<br />
Hessischen Staatsweingüter. Unter die jungen<br />
Rebensäfte mischen sich Raritäten-Weine und<br />
Unikate aus teilweise historischen Jahrgängen.<br />
Ganz unabhängig vom Jahrgang sind Steigweine<br />
Besonderheiten, denn sie sind nur bzw. nur noch<br />
auf Versteigerungen zu erwerben und werden<br />
direkt vom Erzeuger angeboten, der für ihren<br />
einwandfreien Zustand bürgt. Ein zusätzliches<br />
Emblem auf dem Etikett macht die ersteigerten<br />
Gewächse als außergewöhnliche Weinpersönlichkeiten<br />
kenntlich.<br />
Angebot und Nachfrage durch einen Weinkommissionär<br />
vor. Dieser Handelsbrauch stammt aus<br />
früheren Zeiten, in denen Weine nur fassweise<br />
verkauft wurden. Ein gutes Dutzend an Kommissionären<br />
ist im Rheingau ansässig und tätig.<br />
Bereits im Vorfeld der Versteigerung greifen sie<br />
dank ihrer Erfahrung regulierend in den Markt ein,<br />
bestimmen Taxpreise, informieren ihre Kunden<br />
und beraten die Erzeuger.<br />
Die Teilnahme an einer Versteigerung wie auch<br />
das Ersteigern von Weinen steht grundsätzlich<br />
jedermann offen. Hierzu genügt es, sich bei einem<br />
der regional ansässigen Weinkommissionäre<br />
oder dem VDP beziehungsweise den Hessischen<br />
Staatsweingütern anzumelden. Eine Vorprobe am<br />
Morgen des Auktionstages gibt Gelegenheit, die<br />
Steigweine zu probieren und sich mit Erzeugern<br />
und Kommissionären auszutauschen. Letzte Orderwünsche<br />
kann der Kauflustige allerdings auch<br />
noch während der Versteigerung äußern. Hat der<br />
Auktionator ein Los der Versteigerungsliste aufgerufen,<br />
so schrauben sich die Angebote mehr oder<br />
weniger schnell und ausgeprägt in die Höhe, bis<br />
Zum ersten, zum zweiten... Die Lust der Verbraucher an Auktionen wächst. An der<br />
das höchste Gebot den Zuschlag erhält. Umfasst<br />
Börse lockt der schnelle Gewinn. Im Internet winken günstige Schnäppchen. Weniger<br />
ein Versteigerungslos eine große Anzahl von<br />
um vorteilhaften Kauf als vielmehr um den Erwerb erlesener Weine geht es bei den<br />
Flaschen, so wird es oftmals auch unter mehreren<br />
Kommissionären aufgeteilt. Auf den Kaufpreis<br />
traditionellen Weinversteigerungen. Auch sie verspüren Aufwind und avancieren<br />
erhält der Kommissionär einen Provisionsanteil<br />
vom Weinmarkt zum gesellschaftlichen Ereignis.<br />
Die Tradition der Weinversteigerungen im<br />
von je fünf Prozent vonseiten des Käufers und des<br />
Rheingau sieht in aller Regel die Vermittlung von Erzeugers.<br />
12 13
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
KULTUR & KUNST<br />
Über allem der Adler<br />
Der Traubenadler wacht über Reinheit und Originalität. Das Messingschild an<br />
Winzers Tor signalisiert dessen Mitgliedschaft im „Verband Deutscher Prädikatsweingüter“<br />
(VDP). Vor mehr als 110 Jahren schlossen sich die ersten Qualitätsverfechter<br />
im Rheingau zusammen. Der VDP Rheingau ist damit ältester<br />
Zusammenschluss der Prädikatsweingüter in Deutschland<br />
Die „Schrift über die Versammlung zu Rüdesheim<br />
am 18. December 1896“ dokumentiert die<br />
Vorgeschichte, die kaum ein halbes Jahr darauf<br />
in die Gründung des VDP Rheingau mündet.<br />
Knapp zwei Dutzend Gutsbesitzer von Rang<br />
und Namen beraten sich an jenem Dezembertag<br />
über die „Zweckmäßigkeit einer Zusammenlegung<br />
der Weinversteigerungen“, ganz nach dem<br />
Vorbild der damals bereits in Trier stattfindenden<br />
Versteigerungen von Mosel und Saar. Auf den 3.<br />
April 1897 schließlich fällt die Geburtsstunde der<br />
„Vereinigung Rheingauer Weingutsbesitzer“. Zu<br />
den Gründungsbetrieben gehören 15 Weingüter.<br />
Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung<br />
Philipp Josef Krayer aus Johannisberg.<br />
Die Mitgliederzahl des VDP wächst rasch und<br />
zählt gegen Ende des Gründungsjahres bereits<br />
34 Güter.<br />
Weinauktionen im Fokus<br />
Das Abhalten von gemeinsamen Weinversteigerungen<br />
bildet den zentralen Vereinszweck. Man will<br />
auf diese Weise stärkeren Einfluss auf die Preisgestaltung<br />
nehmen. Seinerzeit wird der Wein nicht<br />
flaschen- sondern fassweise verkauft.<br />
„Die Weine werden im Stück zu 1200 l, im Halbstück<br />
zu 600 l oder im Viertelstück zu 300 l ausgeboten.“<br />
Der junge Verein muss sich als erstes Leitlinien<br />
wie diese setzen. Ein griffiges Weingesetz gibt<br />
es nicht. Die Auktionen gelangen im Laufe der<br />
VDP-Geschichte zu einer Maßnahme von größter<br />
Bedeutung für die Fachwelt und Öffentlichkeit.<br />
Eberbach ist der traditionelle Versteigerungsort<br />
Rheingauer Weingüter.<br />
Qualität vor Quantität<br />
In den Kriegsjahren leidet der Rheingauer<br />
Weinbau wie überall in Deutschland unter den<br />
schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Winzer<br />
reagieren auf Absatznöte mit Direktverkauf,<br />
die Qualitätsmaßstäbe geraten hier und da ins<br />
Wanken. Nachdem die Vereinigung Rheingauer<br />
Weingutsbesitzer sich 1946 wieder konstituiert<br />
hat, rückt unter dem Vorsitz des Johannisberger<br />
Domänerates Christian Labonte der Qualitätsgedanke<br />
in den Vordergrund. „Originalität, vollständige<br />
Naturreinheit, erstklassige Lagen, sorgfältige,<br />
ordnungsgemäße Pflege der Weinberge mit<br />
dem Ziel, Edelwein zu erzeugen“, so die Jubiläumsschrift<br />
zum 100-jährigen Bestehen – dieser<br />
Leitsatz besitzt auch heute noch Gültigkeit.<br />
Orientierung durch<br />
Lagen-Klassifikation<br />
Als innovativ versteht sich der VDP, wenn es<br />
um die Entwicklung einer für den Verbraucher<br />
verständliche Klassifikation geht. Seit 2<strong>01</strong>2 gibt<br />
es die vierstufige VDP-Klassifikation mit Grosse<br />
Lage, Erste Lage, Ortswein und Gutswein. Grosse<br />
und Erste Lagen stammen von parzellengenau<br />
abgegrenzten Weinbergen. Ihre Herkunft ist<br />
höchst individuell und „schmeckbar“. Ortsweine<br />
sind die Botschafter ihrer Gemeinden und<br />
kommen aus traditionellen Weinbergslagen. Der<br />
am häufigsten getrunkene Weintyp aber ist der<br />
VDP-Gutswein. Er versteht sich als Einsteigerwein.<br />
Das Etikett nennt lediglich die Rebsorte.<br />
Dem Bundesverband des VDP gehören aktuell<br />
202 Weingüter an, verteilt auf insgesamt zehn<br />
Regionalvereine. „Der VDP Rheingau ist von<br />
seiner Mitgliederstärke und von seinem Renomee<br />
her einer unserer stärksten Verbände“, erläutert<br />
Eva Raps, Geschäftsführerin der VDP-Bundesgeschäftsstelle<br />
in Bad Kreuznach.<br />
14 15
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Rheingauer Schlemmerwochen<br />
Stell-dich-ein<br />
der jungen Weine<br />
Weine<br />
Güter<br />
Im April jeden Jahres schließen die Rheingauer<br />
Winzer für 10 Tage im Kollektiv ihre Weinkeller<br />
auf. Die Weine des vergangenen Jahres sind<br />
dann sechs bis zehn Wochen auf der Flasche,<br />
haben die Unruhe des Füllens abgelegt und<br />
vermitteln jetzt einen ersten, aber schon nachhaltigen<br />
Eindruck ihres Charakters. Zu Weinproben<br />
und Schlemmereien laden die Weingüter dann in<br />
Ihre Höfe, Keller, Gutsschänken, Straußwirtschaften<br />
oder Restaurants ein. Mit den Rheingauer<br />
Schlemmerwochen wird so auch Jahr für Jahr die<br />
weintouristische Saison in der Region eröffnet.<br />
In diesem Jahr finden die Schlemmerwochen vom<br />
25. April bis 04. Mai statt.<br />
Das vollständige Programm mit allen teilnehmenden<br />
Weinbaubetrieben gibt es unter:<br />
www.kulturland-rheingau.de/schlemmerwoche<br />
16 17
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
WEIN & GÜTER<br />
Wein-Verschlusssache<br />
– eine verkorkste Angelegenheit<br />
Gelegentliche Korkschmecker gehören zum Wein,<br />
solange er in Flaschen abgefüllt wird, die mit<br />
Naturkork verschlossen sind. Um diesem unschönen<br />
Geschmacksrisiko zu entgehen, haben viele<br />
Winzer seit dem Ende des letzten Jahrtausends<br />
damit begonnen, auf Alternativverschlüssen wie<br />
Glas- oder Kunststoffkorken und Schraubverschlüsse<br />
umzustellen. Wen wundert es: Denn<br />
jährlich müssen Winzer je nach Material zwischen<br />
2 und 10 Prozent Korkausfälle hinnehmen. Das<br />
bedeutet immerhin einen Schaden von immerhin<br />
10 Milliarden Dollar weltweit.<br />
Trotz allem ist statistisch bei jedem zweiten Winzer<br />
die Liebe zum Kork ungebrochen. Die eher<br />
emotionalen Argumente, Kork sei ein natürlich<br />
gewachsener Verschluss, der ideal zum Naturprodukt<br />
Wein passe und über entsprechend große<br />
Tradition verfüge, lassen sich nicht widerlegen.<br />
Insbesondere dann nicht, wenn sie sich mit den<br />
Empfindungen der Verbraucher decken. Gehört<br />
es nicht immer noch zum geliebten Ritual, wenn<br />
der Gastgeber in geselliger Runde nach dem<br />
Entkorken einer Flasche den Naturstopfen zur<br />
Nase führt und bedächtig wie vielsagend daran<br />
schnüffelt. Soll dieses „Jus primae noctis“, diese<br />
den Weinkenner ausweisende Zeremonie tatsächlich<br />
dem bloßen Klicken eines Glaskorken oder<br />
gar dem bleschernen Zirben eines Schraubverschlusses<br />
weichen? Hier scheiden sich in der Tat<br />
die Weingeister.<br />
Kork hat neben den emotionalen Faktoren eines<br />
Naturproduktes auch gute physikalische Eigenschaften.<br />
Durch die tatsächlich unerreichten<br />
Abdichteigenschaften ist der Sauerstoffdurchlass<br />
ausgesprochen gering. Entgegen der landläufigen<br />
Meinung „atmet“ ein Korken nicht. In Sachen<br />
Langlebigkeit und Frische kann der Naturstopfen<br />
bestens mithalten.<br />
Für den Winzer ist die Wahl des Flaschenverschlusses<br />
auch eine wirtschaftliche Entscheidung.<br />
Während der Aluminiumschraubverschluss, der<br />
Kunststoffstopfen und der Recycling- Korken aus<br />
Korkgranulat jeweils abhängig von Material und<br />
Größe zwischen drei bis 15 Cent je Stück liegen,<br />
schlägt der Glasstopfen schon mit 30 bis 50 Cent<br />
zu Buche. Die Kosten für den Naturkorken dagegen<br />
reichen von 13 Cent für den Verschluß von schlichten<br />
Weinen bis zum handgearbeiteten Korken für<br />
beste Rote für je 1 Euro.<br />
Das Ei des Kolumbus in Sachen Kork ist noch lange<br />
nicht gefunden. Wenn es nach der Tetrapack-<br />
Industrie ginge, käme der Wein künftig in die Tüte!<br />
18 19
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Winzer von Erbach<br />
Eine Winzergenossenschaft<br />
erfindet sich neu<br />
Soziale Netzwerke sind nicht sein Steckenpferd.<br />
Lieber ist ihm das persönliche Gespräch,<br />
ob mit Kunden oder seinen Winzergenossen.<br />
Ronald Müller-Hagen ist als Geschäftsführer und<br />
Vorstandsvorsitzender der Winzer von Erbach<br />
eG für eine der letzten Winzergenossenschaften<br />
im Rheingau verantwortlich. Entstanden aus<br />
der Genossenschaft der Erbacher Weinbauern<br />
vertritt der Kollektivbetrieb auch die Interessen der<br />
Frauensteiner und seit Neuem auch der Kiedricher<br />
Weingenossen. Damit hat sich der bereits seit 20<br />
Jahren amtierende Marketingfachmann Müller-Hagen<br />
das Wohl und Wehe von 45 Mitgliedswinzern<br />
zu eigen gemacht.<br />
Und der Erfolg bestätigt seinen Weg: Führende<br />
Weingazetten haben die Winzer von Erbach<br />
mittlerweile zu den besten und zuverlässigsten<br />
Winzervereinigungen Deutschlands gekührt und<br />
einige ihrer Gewächse mit Punkten geadelt. Sein<br />
Rezept ist verblüffend einfach. Die Stärken der Mitgliedsbetriebe<br />
im Weinberg veredelt Kellermeister<br />
Jochen Bug im modernen Genossenschaftskeller<br />
zu besonderen Individualitäten. Die regelmäßigen<br />
Bonitouren, das sind externe Begutachtungen der<br />
Traubenentwicklung, sind bei den Mitgliedswinzern<br />
mittlerweile gerne gesehen. Kein Wunder: Neben<br />
kostenfreiem Rat verbessert sich auch kontinuierlich<br />
die Auszahlung für das beim Kellerbetrieb<br />
Winzer zu Erbach eingelieferte Traubengut.<br />
Die Gemeinschaft des Winzer von Erbach<br />
habe schon durchaus familiäre Züge, so<br />
Müller-Hagen. Die Bereitschaft, Neues zu<br />
entwickeln oder an innovativen Projekten mitzuarbeiten,<br />
ist überdurchschnittlich groß. Schließlich habe<br />
der Erfolg in der Vermarktung der Flaschenweine<br />
zu einem hohen Wir-Gefühl geführt. Im Vergleich<br />
zu den Großen der Region fühlen sich nun auch die<br />
kleinen Weinbauern ernstgenommen. Denn bei einer<br />
Gesamt-Rebfläche von rund 34 Hektar beträgt der<br />
Einzelanteil eines Erbacher Genossenschaftswinzer<br />
statistisch nur rund einen Dreiviertel-Hektar.<br />
Und natürlich vereinigt die Winzer von Erbach eG<br />
höchst unterschiedliche Winzer-Charaktere. Da<br />
WEIN & GÜTER<br />
gibt es den erdverbundenen Kiedricher Winzer<br />
Wilfried Pusch, der erst spät zum Weinbau kam.<br />
Der ehemalige Bademeister des Rüdesheimer<br />
Asbach-Bades gehört mit 70 Lenzen eher zu den<br />
experimentierfreudigen Erbach-Genossen. Gerade<br />
erst bescherte er der Genossenschaft durch<br />
Zukauf eines Weinbergs einen größeren Grauburgunder-Anteil,<br />
der insbesondere bei den Freunden<br />
des säurearmen Weins geschätzt ist.<br />
Auf der Weinkarte der Genossenschaft findet<br />
sich seit kurzem mit einem Riesling-Barrique eine<br />
Besonderheit, die bei der Mehrheit der Rieslingfans<br />
zu Naserümpfen führen dürfte. Spritzig-fruchtiger<br />
Riesling, so die landläufige<br />
Meinung, passe nicht zum dominanten<br />
Eichenholzton, den viele im Rotwein durchaus<br />
zu schätzen wissen. Das Winzer-Ehepaar<br />
Iris und Frank Mischlau-Meyrahn<br />
setzte mit seinen „Alten Reben“ aus dem Erbacher<br />
Siegelsberg den Impuls für ein nicht unumstrittenes<br />
Experiment, dem sich der Winzer zur Erbach aber<br />
mit Erfolg stellte. Die auf 280 Flaschen limitierte trockene<br />
Spätlese aus selektierten Trauben aus über<br />
35 Jahre alten Weinbergen ist nahezu ausverkauft.<br />
Auch der Elektrotechniker und Obstbauer Rudolf<br />
Kremer brachte eine Rheingauer Rarität ein. Mit<br />
der Rebzüchtung Cabernet Dorio, einer Kreuzung<br />
des Cabernet Sauvignon – gelegentlich auch<br />
Blaufränkisch genannt -mit der Dornfelder Traube<br />
20 21
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Schlemmen<br />
Schlummern<br />
bietet der Winzer von Erbach einen angenehmen<br />
roten Allrounder aus dem Rheingau für sechs Euro<br />
sechzig. Seine Holznote verdankt er nicht etwa der<br />
traditionellen Lagerung im 225 Liter-Eichenholzfass,<br />
sondern der Zugabe von Eichenholz-Chips<br />
während des Reifeprozesses. In der Diskussion darüber<br />
treffen naturgemäß Ökonomie und Ökologie<br />
auf Tradition und Tugend, was den Endverbraucher<br />
aber vermutlich angesichts des Geschmacks und<br />
der Preisgestaltung wenig beeindrucken wird.<br />
Mut und Experimentierfreude zeichnet den Winzer<br />
von Erbach heute aus. Das Team rund um Ronald<br />
Müller-Hagen und Kellermeister Jochen Bug hat<br />
die Feuerprobe längst überstanden. Mit einem<br />
Durchschnittsertrag von 79 Hektolitern pro Hektar<br />
werden jährlich 270.000 Liter Most verkeltert. Für<br />
Interessenten und Besucher des Guts- und Kellereibetriebs<br />
am hinteren Erbacher Ortsrand steht<br />
das gesamte Sortiment zum Probieren und Mitnehmen<br />
zur Verfügung. Die Öffnungszeiten sind zwar<br />
nicht die, die sich Freizeitoenologen und Wochenendtouristen<br />
wünschen. Wer also unter der Woche<br />
zu den nahezu typischen Bürozeiten nicht den<br />
Weg nach Erbach findet, kann den Gutsausschank<br />
der Winzer von Erbach „Zum Engel“ in der Ortsmitte<br />
am Markt aufsuchen. Bei Wildschweinbratwurst<br />
etwa oder regionalen Spezialitäten lassen sich<br />
auch hier alle Gewächse durchprobieren.<br />
Weitere Infos unter: www.winzer-von-erbach.de<br />
und www.gasthaus-engel-erbach.de<br />
22 23
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Wein und Wasser<br />
– das nützliche Miteinander<br />
Im Anfang war das Wasser. Das mit der unkomplizierten<br />
chemischen Formel H2O bezeichnete<br />
Naturprodukt als Basis für universales Leben sorgt<br />
regelmäßig in dieser Jahreszeit für Schlagzeilen.<br />
Drohende Ressourcen-Knappheit beflügelt die<br />
Kurse der Wasserversorger, während Fitnesswellen<br />
24<br />
und Hitze bedingt steigender Pro-Kopf-Verbrauch<br />
die Kassen der Mineralbrunnenbetriebe füllt. Für<br />
Gourmets aber hat das Thema Wasser unabhängig<br />
von Temperatur und Jahreszeit dauerhaft Konjunktur.<br />
Grund genug, sich einmal mit dem ältesten Durstlöscher<br />
seit Menschengedenken zu beschäftigen.<br />
Während im Buch des Johannes berichtet wird,<br />
wie Jesus zur Hochzeit von Kanaa Wasser zu Wein<br />
wandelte, weiß man von Johann Wolfgang Goethe,<br />
dass für ihn vollendeter Genuss zwei flüssige<br />
Quellen hatte. In einem an die Schwiegertochter<br />
Ottilie gerichteten Brief aus dem Jahre 1817 bittet<br />
der für Inspiration durch Wein bekannte deutsche<br />
Großmeister der Literatur und Naturwissenschaft:<br />
„Wünsche mit Fachinger Wasser und weisem Wein<br />
vorzüglich begünstigt zu werden; das eine zur<br />
Befreyung des Geistes, das andere zu dessen<br />
Anregung.“<br />
Bei sensiblem Magen:<br />
Heilwasser bindet Rieslingsäure<br />
Für viele Freunde der gerade für den Rheingau<br />
typischen Rieslinggewächse ist der Genuss insbesondere<br />
der jungen und frischen Weine mitunter<br />
problematisch. Hoher Säuregehalt trübt dann nicht<br />
selten kulinarische Gelage. Abhilfe und Bekömmlichkeit<br />
schaffen hier Hydrogencarbonatreiche<br />
Wässer. Sie binden aktiv Weinsäure.<br />
Zur Weinprobe:<br />
Sprudel sensibilisiert<br />
Geschmacksnerven<br />
Kohlesäurearme und kohlesäurefreie Mineralwasser<br />
zum Weingenuss liegen im Trend. Freiwerdende<br />
SCHLEMMEN & SCHLUMMERN<br />
Kohlensäure belastet nicht noch zusätzlich nervöse<br />
Mägen. Gerade zur Weinprobe allerdings gilt<br />
die belebende Wirkung der Kohlensäure als Geschmacksverstärker.<br />
Reizt sie doch die Sensoren<br />
an Zunge und Gaumen und macht so aufnahmebereit<br />
für ein neues Spektrum von Aromen<br />
und Würzen. Doch Vorsicht: Viel Kohlensäure<br />
befördert auch den Alkohol schneller ins Blut!<br />
Zum Gourmetmenue:<br />
Stilles Quellwasser neutralisiert<br />
Auf die Erfahrungen des Vorzeige-Gourmets Goethe<br />
bauend thematisieren viele Mineralbrunnen<br />
die Wirkungsweise natürlichen Mineralwassers<br />
im Rahmen eines besonderen Menüs. Zwischen<br />
zwei Gängen getrunken, neutralisiert und erfrischt<br />
es die Sinne und ist die ideale Vorbereitung auf<br />
Geschmacksübergänge. So rundet der milde<br />
erfrischende Quellgeschmack insbesondere von<br />
stillem Mineralwasser den Genuss jeden Weins<br />
und jeder Speise harmonisch ab. In der Tat zeigt<br />
auch ein Trend aus der Gastronomie, dass immer<br />
mehr Menschen Wein und Wasser als gemeinsame<br />
Menuebegleiter entdecken.<br />
Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker empfiehlt<br />
gar den Genuss von Mineralwasser, um eine<br />
leichte Verdaulichkeit des Essens zu fördern.<br />
25
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
SCHLEMMEN & SCHLUMMERN<br />
HOTEL IM SCHULHAUS<br />
Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein<br />
Dieses Zitat aus Goethes Faust steht für die<br />
Philosophie eines ambitionierten Hotels in Lorch<br />
am Rhein mit durchaus lebhafter Vergangenheit.<br />
75 Jahre lang war das Gebäude, das heute einen<br />
modernen Hotelbetrieb beherbergt, eine Schule – die<br />
Wisperschule. So ist das Schulhaus ein Kulturdenkmal<br />
aus dem Jahr 1933. Es wird in seiner ehemaligen<br />
Ausführung dem späten Bauhaus-Stil zugeschrieben.<br />
Als Franziska Breuer-Hadwiger erfahren hatte, dass<br />
ihre ehemalige Volksschule keine adäquate Verwendung<br />
mehr finden würde, handelte die ehemalige<br />
Schülerin und Spross des Traditionsweinguts Friedrich<br />
Altenkirch. Weil es an Beherbergungsbetrieben<br />
mit größerer Kapazität in Lorch fehlte, war die Idee<br />
schnell präsent, daraus ein Hotel zu machen. Mit<br />
großem Einsatz - sowohl ideeller als auch finanzieller<br />
Natur - wurde so ein Stück Ortsgeschichte bewahrt<br />
und gleichzeitig mutig in die Zukunft investiert.<br />
Nach eineinhalbjähriger Umbauzeit feierte das komfortable<br />
Drei-Sterme-Hotel an den Ufern der Wisper<br />
im April 2<strong>01</strong>3 seine Eröffnung. 44 Doppelzimmer<br />
lassen für einen Zimmerpreis ab 90 EUR keine<br />
Wünsche offen. Die Zimmer sind mit Geschmack<br />
eingerichtet, mit Flatscreen-TV, W-Lan und modernen<br />
Bädern ausgestattet. In einer kleinen Bibliothek<br />
kann sich der Gast Bücher ausleihen. Und wer mit<br />
offenen Augen durchs Hotel Im Schulhaus streift,<br />
wird noch viele liebenswerte Zeugen der Vergangenheit<br />
entdecken. Die alte Schuluhr übrigens hängt<br />
auch noch an ihrem Platz.<br />
Der verträumte Weinort Lorch mit seinen spektakulären<br />
Steillagen punktet nicht nur mit großen Rheingauer<br />
Weinen. Seine atemberaubend abwechslungsreiche<br />
Landschaft lockt insbesondere auch Wanderer. Das<br />
Team des Hotel Im Schulhaus ist gerade auch auf die<br />
Aktivurlauber eingestellt. Von der Wanderapotheke bis<br />
zur Waschmaschine im Wanderkeller, vom Wanderfrühstück<br />
über Wetter- und Streckeninfos bis hin zum<br />
Gepäck-Transfer reicht die Angebots-Palette. Es ist<br />
an alles gedacht, was Wanderfreunde brauchen.<br />
Im Umfeld lockt ein perfekt ausgebautes Netz von<br />
Wanderwegen. Der mittlerweile schon legendäre<br />
Rheinsteig liegt nur wenige Schritte vom Hotel entfernt.<br />
Gleiches gilt für den Rheinburgen- und den<br />
Rheinhöhen-Weg. Rieslingsfans können auf dem<br />
Rieslingpfad zwischen Rhein und Reben wandern.<br />
Und der neue Wispertal-Steig verspricht Waldesruh<br />
und Kühle an heißen Sommertagen. Für<br />
Ausflügler gibt es im Hotel besondere Lunch-Pakete.<br />
Ob beim Picknick im Weinberg oder auf<br />
großer Fahrt - Pausenbrote und Snacks sind mit<br />
Liebe zubereitet und haben regionalen Charakter.<br />
Ganz bewusst vom Bäcker um die Ecke und dem<br />
Metzgermeister aus der Region kommen bevorzugt<br />
frische saisonale Produkte in die Tüte.<br />
Weitere Infos unter: Hotel Im Schulhaus<br />
Schwalbacher Straße 41 · 65391 Lorch im Rheingau<br />
Telefon: 06726/807160 · www.hotel-im-schulhaus.com<br />
26 27
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Restauration Weis<br />
Es darf<br />
auch mal ein<br />
Bier sein<br />
Hier scheint die Zeit stehen geblieben. Im<br />
Gasthaus der Familie Heidemann atmet der<br />
Geist alter Wirtshauskultur. Die „Restauration<br />
Josef Weis“ wurde im Jahr 1886 vom Ehepaar<br />
Weis eröffnet. Gleich gegenüber der Maschinenfabrik-Johannisberg<br />
diente sie wohl in der<br />
damaligen Zeit überwiegend als Schänke für die<br />
Fabrikarbeiter. Heute gibt es hier gute und frische<br />
Schnitzelküche bei Andechs, Bitburger & Co.<br />
– insgesamt fünf verschieden Biere vom Fass.<br />
Und wer nach dem Essen mal eine ruhige Kugel<br />
schieben will: eine großer Billardtisch erwartet<br />
seinen Meister.<br />
Seit 1886<br />
Life<br />
Style<br />
Weitere Infos unter: Restauration Josef Weis<br />
Grund 51 · 65366 Johannisberg<br />
Tel.: 06722 71102 · www.restauration-weis.de<br />
28 29
∙ <strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
<strong>WEINE</strong> & <strong>WINZER</strong><br />
Kostbar Eltville<br />
Eine Oase des<br />
guten Geschmacks!<br />
Seit nunmehr zehn Jahren zieht es Liebhaber<br />
ausgesuchter Delikatessen in die „Kostbar“<br />
nach Eltville. Das in der Fußgängerzone gelegene<br />
Feinkostgeschäft und Bistro von Susanne Schlier<br />
versprüht auf 100 Quadratmetern mediterranen<br />
Flair. Viele der Köstlichkeiten kommen aus dem<br />
Mittelmeerraum, aus Italien, Spanien und Frankreich<br />
- oder auch aus Südtirol.<br />
In großen Landhausregalen stehen Tongefäße,<br />
vakuumverschlossen, mit den feinsten Ölen<br />
aus aller Welt – neben Nuss-, Kern-, Saat- und<br />
Mandelöl hat der Besucher allein 16 verschiedene<br />
Olivenöle zur Auswahl. Dazu gibt es natürlich<br />
auch eine besondere Auswahl an Balsamico- und<br />
Aperitif-Essigen. Liebhaber edler Spirituosen<br />
finden in der „Kostbar“ eine große Vielfalt an<br />
Grappen, Edelobstbränden und Likören. Auserlesene<br />
Single Malts und Rums erfreuen nicht nur<br />
Afficionados.<br />
Übrigens: Alles darf unter fachkundiger Beratung<br />
verkostet werden. Ein Besuch lohnt also in jedem<br />
Fall.<br />
Weitere Infos unter: Kostbar<br />
Schwalbacher Str. 6 · 65343 Eltville<br />
Tel.: 06123 794995 · www.kostbar-eltville.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber & Verleger:<br />
Karl-Heinz Behrens<br />
Büro für Verlagsmanagement<br />
& Medienbeteiligungen<br />
behrens@trendguide.info<br />
Management & Redaktion:<br />
Team Weine & Winzer<br />
Am Schwarzenstein 16a<br />
65366 Johannisberg/Rhg.<br />
Telefon: +49 6722 980611<br />
mobil: +49 171 140 8873<br />
Editorial Design:<br />
Eike Freier<br />
freier-grafik<br />
65343 Eltville/Rhg.<br />
Druck:<br />
WIRmachenDRUCK GmbH<br />
Mühlbachstr. 7<br />
71522 Backnang<br />
VORSCHAU<br />
Und das lesen Sie in den kommenden Ausgaben<br />
• Wein-Wandern<br />
Natur pur und atemberaubende Aussichten<br />
• Buschwein & Alte Reben<br />
Traditionalisten kommen in Mode<br />
• Flüssiges Gold -Weine als Kapitalanlage<br />
• Die jungen Wilden – Eine neue Weinmacher-<br />
Generation tritt an<br />
• Große Weine von kleinen Weingütern –<br />
Insidertipps für Pfadfinder<br />
• Stars – die Aushängeschilder der Weinregion<br />
• Eigentum an Lieblingslagen<br />
Weinstock-Patenschaften<br />
• Über 200 ausgewählte Weingüter,<br />
Strausswirtschaften & Gutsschänken<br />
Verlag:<br />
trendguide media GmbH + Co.KG<br />
Geschäftsführung<br />
Anna Elisabeth Gassner<br />
Neugasse 8, A-6365 Kirchberg<br />
www.trendguide.info<br />
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In der Region - für die Region.<br />
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