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GUT Verkaufen / 11
Seit Mitte Februar ist in allen Apotheken die Liquiditätswirkung
des AMNOG spürbar: Die Abschlagszahlung der gesetzlichen
Krankenkassen fiel wegen des von 1,75 Euro auf 2,05 Euro gestiegenen
Kassenabschlags geringer aus. Fast gleichzeitig trat
eine spürbar höhere Monatsabbuchung vom Großhandel ein, bei
der die empfindliche Absenkung der gewährten Einkaufsrabatte
zu einem deutlichen Kostensprung führte. Erstmals entstand
damit eine Liquiditätslücke, die vermutlich in den Folgemonaten
so fortbestehen wird.
Das Liquiditätspolster schwindet
MaSSnahmenpaket
zur Liquiditätssicherung
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Stabilisierung der laufenden Einzahlungen
durch Abschmelzen der Kundenrabatte oder
Preis erhöhungen im OTC- und Freiwahl-
Sortiment.
Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, alle fälligen Verbindlichkeiten
pünktlich zu begleichen. Aus dem Umsatz prozess
fließen der Apotheke hierzu Bareinnahmen und Über weisungen
auf das Bankkonto zu. Die Überweisungen der gesetzlichen Krankenkassen
fallen jedoch wegen des erhöhten Kassenabschlags
und der umfassenden Preisabsenkung durch den Großhandelsabschlag
von 0,85 Prozent auf den Abgabepreis pharmazeutischer
Unternehmen knapper als im Vorjahr aus. Umgekehrt nehmen
die Geldabflüsse für die Begleichung der Lieferanten rechnung
wegen der Kürzung der Einkaufskondi tionen zu. Wenn zusätzlich
noch Steigerungen der laufenden Kosten anstehen (2 Prozent
Tariferhöhung bei den Personal kosten, steigende Energiekosten),
wird der Liquiditätsüber schuss aus dem laufenden Apothekenbetrieb
geringer.
Wenn alle sieben Maßnahmen noch nicht den gewünschten Effekt
erzielt haben, bleiben am Schluss nur Einschrän kungen bei den
Privatentnahmen. Auf keinen Fall darf man eine Verschlech terung
der Liquidität ohne energische Gegenmaßnahmen so einfach
laufen lassen. Wer nicht handelt, wird bald ein Ansteigen
der Kontokorrentkredite durch Bank oder Sparkasse feststellen.
Und wer sich über das Volumen des laufenden Monatsbezugs
beim Großhandel verschuldet, wird bald merken, dass die neue
Ab hängigkeit sich nachteilig auf die Verhandlungsposition bei
Einkaufs kondi tionen auswirkt. //
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Energisches Nachverhandeln der Ein kaufs konditionen,
um eine Reduzierung der Ein kaufsrabatte
bei Rx auf maximal 0,8 Prozent punkte
gegenüber dem Vorjahr zu beschränken.
Kritische Überprüfung aller Ausgaben: Manche
Büromaterialbestellung kann vermieden werden,
wenn kostensparend mit den Beständen
umgegangen wird.
Reduzierungen der Personalkosten dienen
eben falls der Liquiditätssicherung. Doch Vorsicht:
Demotivation und die Abwanderung
tüchtiger Kräfte zehren schnell den Einspareffekt
auf.
Investitionen gehören auf den Prüfstand.
Manche Neuanschaffung kann verschoben
werden, bis sich die Liquiditätssituation
wieder gebessert hat.
beraten & vERKAUFEN-Leserservice
„So überzeugen Sie Ihre Bank“ ist der Titel eines
Seminars der Thomae-Akademie, das sich insbesondere
mit Kreditgesprächen bei Sparkassen und
Banken beschäftigt. Sie werfen einen Blick hinter
die Kulissen der Kreditvergabe und erfahren, wie
Banker denken. Termine, Informationen und Anmeldung
unter www.selfmedic.de oder 06132 77-4222.
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Sobald erkennbar ist, in welchem Umfang
der Gewinn unter dem AMNOG leidet, sind die
Steuer vorauszahlungen zu überprüfen und
anzupassen.
Bei hohen Kreditlasten ist zu über prüfen, ob
eine Umschuldung auf längere Laufzeiten
eine Redu zierung der laufenden Tilgungszahlungen
ermöglichen kann.
beraten & verkaufen 5–6 / 2011