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Erst Jubel, dann Schock: Das Medaillen- drama von Athen - Euroriding

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Porträt<br />

Klassische feine Reitkunst<br />

Der 24-jährige Lusitanohengst „Xairel“ ist das letzte noch lebende Schulpferd <strong>von</strong> Nuno Oliveira.<br />

Zusammen mit Gonçalo Oliveira, dem Enkel des weltbekannten portugiesischen Reitmeisters,<br />

hat er in Deutschland eine neue Heimat gefunden.<br />

Am 6. März 1980 erblickte ein Fohlen mit<br />

dunklem Fell das Licht der Welt auf der<br />

gepflegten Anlage des Züchters Casal<br />

Branco in Portugal. „Xairel“ sollte es fortan<br />

heißen. Der stolze Hengst „Marques“<br />

war der Vater, die Stute „Querida“ begleitete<br />

als Mutter den kleinen Xairel während<br />

seines ersten Lebensjahres. Im südlichen<br />

Portugal leben die jungen Pferde nach wie<br />

vor die ersten vier Jahre in Herden und<br />

können so nicht nur geruhsam heranwachsen,<br />

sondern auch ein gesundes Sozialverhalten<br />

ausbilden.<br />

Zum Ende des vierten Lebensjahres entschied<br />

sich ein großer Reitmeister des letzten<br />

Jahrhunderts, Xairel unter seine Fittiche<br />

zu nehmen: Nuno Oliveira. Er gilt als<br />

„das Reitgenie“ – ausgestattet mit Talenten,<br />

die heute den meisten Reitern verborgen<br />

bleiben. Gesegnet mit einer einzigartigen<br />

Befähigung, bildete er unzählige<br />

Rassen bis zum höchsten Grad der Hohen<br />

Schule aus. Er spielte mit den Begabungen<br />

der Pferde und förderte die Talente<br />

präzise und feinfühlig. Mit seiner fast<br />

sprichwörtlichen Sensibilität nahm er sich<br />

auch Pferden an, die andere längst als unreitbar<br />

ausgemustert hatten. So brachte er<br />

z.B. einen Altér Real-Hengst namens<br />

„Soante“ bis zu höchstem Niveau, den die<br />

portugiesische Hofreitschule schon abgeschrieben<br />

hatte.<br />

Heute grast der Lusitano Xairel ruhig und<br />

gelassen auf einer Weide in Deutschland<br />

und niemand ahnt, dass es sich um einen<br />

Hengst handelt. <strong>Das</strong> letzte noch lebende<br />

Schulpferd des portugiesischen Reitmeisters<br />

Nuno Oliveira steht in hohem<br />

Alter in einer privaten Reitanlage bei<br />

Gonçalo Oliveira in Bayern und genießt<br />

neben den Berittpferden den täglichen<br />

Weidegang.<br />

Der Enkel lernt vom Großvater<br />

Gonçalos Ausbildung bei seinem Großvater<br />

Nuno Oliveira begann schon sehr früh.<br />

An das genaue Datum kann er sich gar<br />

nicht mehr erinnern, so klein war er, als<br />

er das erste Mal aufs Pferd gesetzt wurde.<br />

10 EURORIDING<br />

Bereits in jungen Jahren nahm er mit Begeisterung<br />

auf Schulpferden an den Unterrichtsstunden<br />

des großen Meisters teil.<br />

Und schon damals ritt er öfters Xairel, der<br />

ihm später so ans Herz wachsen sollte. Der<br />

Enkel lernte vom Großvater das feine Reiten<br />

nach den Lehren der alten Meister: mit<br />

ruhiger und gefühlvoller Hand und dem<br />

unvergleichlich tiefen Sitz. Wo aber liegt<br />

der Zusammenhang zwischen korrektem<br />

und gefühlvollem Reiten und den Lebensjahren<br />

eines Pferdes? Und warum suchte<br />

schon vor Jahrzehnten Dr. Reiner Klimke<br />

in Portugal bei Nuno Oliveira Rat? Der bekannte<br />

Profireiter hatte in Deutschland<br />

mit den gleichen Problemen zu kämpfen,<br />

die auch heute noch die Reitersleute umtreiben:<br />

Ein ruhiger und gleichzeitig losgelassener<br />

Sitz, eine entspannte feinfühlige<br />

Hand und das Erfühlen der Bewegungen<br />

eines jeden Pferdebeines ... Diese Attribute<br />

zeichnen noch heute die klassische feine<br />

Reitkunst aus und bringen die Pferde<br />

in eine Ausstrahlung, die Glanz und Dynamik<br />

miteinander zu vereinen weiß.<br />

Fotos: www.RamonaDuenisch.de

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