DKV - Chronik des deutschen Karateverbandes
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Interview<br />
mit Harald von Wirth,<br />
45 Jahre alt, 6. Kyu, Dipl. Ing.,<br />
anlässlich der Jukuren-Vorstellung<br />
Hallo Harald, du wirst in Kürze 46 Jahre alt. Wann hast du mit<br />
dem Karatetraining begonnen?<br />
Am 01.07.1999 bin ich nach einem mehrmaligen Probetraining<br />
Mitglied im Karateverein "Kushanku-Kai Leipzig e.V. geworden.<br />
Was hat die bewogen gerade in diesen Verein einzutreten?<br />
Das kam durch meine Kinder und ihre Freunde. Sie hatten von<br />
einem neuen Karateverein in unserer Gegend durch einen Aushang<br />
in der Schule gehört und wollten dort mitmachen. Ich war also der<br />
Fahrer der Kinder und habe mich während <strong>des</strong> Trainings mit in die<br />
Halle gesetzt. Irgendwann bin ich gefragt worden, ob ich nicht mitmachen<br />
will. Zum Anfang meinte ich, dass ich dafür wohl zu alt<br />
und dieser Sport doch eher für jüngere Leute gedacht sei. Doch der<br />
Trainer hat mich vom Gegenteil überzeugt. Dazu kam noch, dass<br />
ich an Gewicht etwas zugelegt hatte und dadurch einfach das<br />
Bedürfnis zu mehr bzw. zu einer sportlichen Bewegung bestand.<br />
Nun bin ich mit wachsender Begeisterung dabei. Zwischenzeitlich<br />
hat sich auch eine kleine Gruppe von quasi Gleichaltrigen gebildet.<br />
Hast du vorher irgendeinen Sport betrieben?<br />
Nur den üblichen Schulsport, sowie den Universitätssport während<br />
meines Studiums. Der war wie überall in der DDR üblich hauptsächlich<br />
auf Leichtathletik ausgelegt. Ich hatte allerdings in den<br />
90er Jahren einen schweren Verkehrsunfall. Im Verlauf der<br />
Behandlung bin ich mit Tai Chi und Qi Gong in Berührung gekommen.<br />
Das Tai Chi betreibe ich schon seit 10 Jahren. Dabei habe ich<br />
festgestellt, dass sich Tai Chi und Karate gut ergänzen, dass bei<strong>des</strong><br />
meine Gesundheit fördert, sowie auch im normalen Leben seine<br />
Anwendung findet.<br />
Was gefällt dir besonders an deinem Karate?<br />
Das ist wohl die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der<br />
Vereinsmitglieder untereinander. Auch das kameradschaftliche<br />
Beflügelt von zahlreichen positiven Reaktionen auf den Start der<br />
Jukuren-Reihe in "Karate" 3/2005 traf sich die <strong>DKV</strong>-Arbeitsgruppe<br />
"Jukuren" vom 16. bis 18. Juni 2005 in der Sportschule Kaiserau in<br />
Nordrhein-Westfalen , um das gemeinsame Projekt zügig voran zu<br />
bringen. Die Analyse der Zielgruppe war bereits festgelegt, und so<br />
sollten an diesem Wochenende u.a. folgende Fragen bearbeitet<br />
werden:<br />
8<br />
Zusammensein spielt eine große Rolle. Natürlich gehört auch die<br />
körperliche Anstrengung dazu, sie stellt den Ausgleich zu meiner<br />
sitzenden Tätigkeit im Beruf dar. Unser Trainer achtet darauf, dass<br />
wir beim Training körperlich ausgelastet, jedoch nicht überlastet<br />
werden, sodass sich nach dem Training ein wohliges Mattigkeitsgefühl<br />
einstellt.<br />
Was erwartest du von deinem Karate?<br />
Es ist wichtig für die eigene Person den besten Weg zu wählen,<br />
etwas ganz zu tun. Dies fördert ungemein das eigene Vorwärtskommen,<br />
sowohl im sportlichen Sinne wie auch im Alltag. Mit<br />
Karate will ich mir die Beweglichkeit und Kraft bis in hohe Alter<br />
bewahren, sowie die geistige Agilität möglichst lange erhalten.<br />
Darüber hinaus möchte ich den Kontakt mit den Menschen im<br />
Karatebereich halten. Perspektivisch bietet dies den Vorteil, die sozialen<br />
Kontakte zu pflegen, nachdem die Gesellschaft zum Single<br />
tendiert.<br />
Harald ich bedanke mich herzlich für dein Entgegenkommen und<br />
wünsche dir für dein weiteres Vorkommen viel Erfolg!<br />
Beim ersten Schritt<br />
ist nicht die Weite, sondern die Richtung entscheidend!<br />
Wie können die Bedürfnisse und Wünsche von Jukuren (erfahrene<br />
Karateka, Spät- und Wiedereinsteiger/in ab dem mittleren<br />
Lebensalter) im Verband und den Vereinen stärker berücksichtigt<br />
werden? Inwieweit kann bzw. sollte das Lebensumfeld bei der<br />
Planung von Angeboten beachtet werden? Wie kann Karate-Do<br />
sowohl innerhalb aber auch außerhalb <strong>des</strong> <strong>DKV</strong> als ein Weg auch<br />
für Menschen ab 35, 40, 50, 60 Jahren dargestellt werden? Welche<br />
Kooperationspartner gibt es? Wie können die Vereine für das Projekt<br />
gewonnen werden?! Was sollten Übungsleiter/innen können und<br />
wissen, wenn sie ein Angebot für Spät- oder Widereinsteiger<br />
planen?<br />
Die Ergebnisse dieses Wochenen<strong>des</strong> können sich sehen lassen.<br />
Und zwar unter anderem beim <strong>DKV</strong>-Tag, bei dem das Projekt vorgestellt<br />
wird. Interessierte können sich mit Infomaterial eindecken,<br />
eine Präsentation und einen Vortrag verfolgen. (speziell für interessierte<br />
Vereinsvertreter/innen und Übungsleiter). Eine Praxiseinheit<br />
für Karateka ab dem mittleren Lebensalter mit gesundheitsorientierten<br />
Inhalten aus dem Karate-Do wird das ganze abrunden. (Siehe<br />
Programm <strong>DKV</strong>-Tag)<br />
Aber das ist erst der Anfang<br />
Fortbildungsmaßnahmen und dezentrale Lehrgänge für interessierte<br />
Karateka sowie regelmäßige Beiträge im <strong>DKV</strong>-Magazin werden<br />
folgen. Um den Bedarf, aber auch die schon vorhandenen guten<br />
Ansätze der verschiedenen Dojo`s ins Projekt einzubeziehen,<br />
wurde mit diesem Heft ein Fragebogen an die Dojoleitung versandt<br />
mit der Bitte, den Fragebogen ganz schnell auszufüllen und an die<br />
<strong>DKV</strong>-Geschäftsstelle zurück zu senden. Elisabeth Bork