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2 STADT BREMERHAVEN 3. März 2013 Neuer Baustadtrat gesucht BREMERHAVEN (fm). Ein Parteibuch muss nicht sein – zumindest nicht bei der Wahl des neuen Baustadtrats. Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung haben das Vorschlagsrecht, koppeln das aber nicht an eine Mitgliedschaft. Auf jeden Fall aber wollen sie jemanden finden, der das Amt anders leitet als Volker Holm (CDU). Der geht nach drei Amtszeiten am 31. Mai in den Ruhestand. Sieben Kandidaten – darunter eine Frau – sollen sich im Verfassungsausschuss vorstellen. „Wir haben aus über 30 Bewerbungen eine Vorauswahl getroffen“, sagt der Grünen-Fraktionschef Claudius Kaminiarz. Sechs davon wolle seine Partei in einem Vorstellungsgespräch kennenlernen, einen weiteren Kandidaten hat die Wählervereinigung. Erst dann werde eine Findungskommission der Grünen sich für den Bewerber entscheiden, den das Stadtparlament wählen soll. Die Stelle ist bundesweit ausgeschrieben. Es gehe vor allem darum, grüne Ideen umzusetzen, sagt Kaminiarz. „Weg von der autofreundlichen Verkehrsgestaltung, ökologischer Hausbau und hin zu einer Neuausrichtung des Ressorts“, zählt er auf. Bewusst habe man darauf Wert gelegt, dass kein Bremerhavener ausgesucht wird. „Das bringt frischen Wind von außen“, begründet der Fraktionsvorsitzende. Die Vorstellungsrunde im Ausschuss für Verfassung und Geschäftsordnung ist nicht öffentlich. „Einige Bewerber stehen im Beruf. Da muss man sensibel sein“, so Kaminiarz. Grüne attestieren Holm „gute Entwicklung“ Mehr Bürgerbeteiligung wünschen sich die Grünen, die allerdings zuletzt heftig von der Opposition angegriffen wurden, da sie bei einigen Verfahren die sogenannte beschleunigte Bürgerbeteiligung eingebracht haben. Dabei attestiert Kaminiarz auch Noch-Baustadtrat Holm eine gute Entwicklung: „Er hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt – weg vom Verwalter hin zu einem progressiven Dezernenten.“ Steuerstand für 200 Wehren Bremerhaven und die Landkreise Cuxhaven sowie Osterholz nehmen neue Regionalleitstelle in Betrieb von Frank Miener BREMERHAVEN. „Notruf Feuerwehr.“ Wer künftig diesen Satz hört, der landet in der Integrierten Regionalleitstelle Unterweser-Elbe (IRLS). Die sitzt bei der Feuerwehr Bremerhaven an der Hexenbrücke. Und sie betreut seit Freitag nicht mehr nur die Seestadt, sondern auch die Kreise Cuxhaven und Osterholz. Nach jahrelanger Planung und Entwicklung hat die Einrichtung offiziell ihren Gesamtbetrieb aufgenommen. „Wir sind froh, dass das abgeschlossen ist“, sagt Jens Cordes, Amtsleiter der Bremerhavener Feuerwehr. Mit dem Einzug der Osterholzer Leitstelle und den Kollegen aus Cuxhaven sei das Projekt jetzt da, wo es stehen soll. „Versorgt werden 400 000 Menschen auf 2800 Quadratkilometern“, sagt Cordes. Für sie ändert sich mit der gemeinsamen Leitstelle nichts. Denn Anrufe bei der 112 gehen zwar jetzt von Bremerhaven ein. Von hieraus werden die Einsätze geleitet. Doch kommt es weder zu Verzögerungen, noch kommen die Retter immer aus der Seestadt. Zukunftssicher durch modernste Technik „Rechtlich haben wir hier jetzt drei Leitstellen unter einem Dach geschaffen“, sagt der im Kreis Osterholz zuständige Dezernent Richard Eckermann. Faktisch arbeite man auf allen Ebenen zusammen. „Da wir hier modernste Technik verbaut haben sind wir auch zukunftssicher“, ergänzt der Cuxhavener Landrat Kai- Uwe Bielefeld. Das bedeute eine Qualitätsverbesserung für die Bevölkerung. Unter anderem wurde neue digitale Technik installiert, die zum Beispiel die genauen Standorte der 30 Rettungswagen im Zuständigkeitsgebiet ermitteln kann. So sei es möglich, sagt Cordes, dass man auf den Wagen zugreift, der am schnellsten am Einsatzort sein kann. 200 Wehren mit „Versorgt werden durch die Regionalleitstelle 400 000 Menschen auf 2800 Quadratkilometern.“ Jens Cordes, Amtsleiter der Bremerhavener Feuerwehr An einem Einsatzplatz der neuen Regionalleitstelle (von links): Richard Eckermann (Landkreis Osterholz), Kai-Uwe Bielefeld (Landkreis Cuxhaven) und Bremerhavens Feuerwehr-Amtsleiter Jens Cordes testen die neue Technik. Foto: fm 900 Fahrzeugen stehen insgesamt zur Verfügung. „Wir kommen auf etwa 60 000 Einsätze im Jahr“, so Cordes. Etwa alle drei Minuten klingelt der Notruf. Finanziert wurde das 3 Millionen Euro teure Projekt dabei zu jeweils etwa einem Drittel von den Partnern. Das Geld stammt zum Großteil von den Krankenkassen. „Das ist gut angelegtes Geld“, sagt Bielefeld. Denn am Ende komme es zu Einsparungen. „Wenn wir selbst eine moderne Leitstelle hätten bauen müssen, dann wäre das viel teurer geworden.“ So aber wird langfristig in allen drei Gebietskörperschaften Personal eingespart. „Diese Synergien MEINE MEINUNG Eine vernünftige Lösung für drei Kommunen Jetzt hat sie also offiziell ihren Betrieb aufgenommen: die Regionalleitstelle für Rettungsund Feuerwehreinsätze. Sie ist zuständig für die Stadt Bremerhaven und die Kreise Cuxhaven und Osterholz. Ohne Zweifel ist es eine vernünftige Sache, bündelt sie doch Personal und Ressourcen an einer Stelle, so dass nicht mehr jede der beteiligten Kommunen eine eigene Leitstelle betreiben muss. Sie entlastet aber nicht nur die Kommunen finanziell, sondern bringt auch dem Bürger schnellere Hilfe. Doch bei allem Lob darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei nur noch um eine Minimallösung handelt. Nicht dabei sind die Stadt Cuxhaven und der Kreis Verden, sind wichtig“, sagt Eckermann, der sich auch darüber freut, dass in seinem Kreis niemand bemerkt hat, dass sein Notruf schon seit dem 12. Februar an der Hexenbrücke landet. Diese Synergieeffekte seien einer der Beweggründe für das länderübergreifende Projekt. Derzeit sind 22 Personen in der IRLS beschäftigt, stets sind mindestens drei Disponenten im Dienst. Ein Schreibtisch allerdings ist noch leer. „Der ist für die Stadt Cuxhaven vorgesehen“, sagt Cordes. „Es gibt sehr interessierte Signale aus der Stadt“, ergänzt der Landrat. Das sei sehr wünschenswert. Die drei IRLS-Partner bieten die Aufnahme in das Projekt explizit an. Während sie das erzählen, klingelt schon wieder ein Telefon an einem der PC-Arbeitsplätze. Die Antwort kommt sofort: „Notruf Feuerwehr“. die sich zwischenzeitlich ausgeklinkt haben. Und auch die Integration der Polizei ist an der Ländergrenze gescheitert. Zumindest die Stadt Cuxhaven sollte sich noch überlegen, ob sie nicht doch mitmachen will. Wozu braucht eine Stadt mit so einem kleinen Gebiet und so großen Schulden eine eigene Leitstelle? Christoph Bohn Stiftung fördert Behinderte BREMERHAVEN (hes). Körperlich und geistig behinderte Menschen aus Bremerhaven und dem Landkreis sollen am kulturellen Leben teilhaben. Das ist das Ziel der 2011 gegründeten Corneliusvon-der-Hellen-Stiftung. Jetzt sollen erstmals Erträge aus dem Stiftungsvermögen ausgeschüttet werden. Dafür nimmt die Stiftung Anträge entgegen. Die Stiftung leistet zum Beispiel Hilfe zur Teilnahme an Konzerten, Chorfahrten, Museumsbesuchen, Workshops und Theateraufführungen, sei es für Besucher oder Mitwirkende. Außerdem sind Zuschüsse für die Honorierung von Musik- und Kunsterziehern, Chorleitern, Begleitpersonen sowie für Besuchsfahrten möglich. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung die Anschaffung von Musikinstrumenten, Noten, Tonaufzeichnungs- und Wiedergabegeräten, Kameras, Bastel- und Zeichenmaterialien. Ansprechpartner für Förderanträge ist Cornelius von der Hellen ( 0 47 40/3 71, Fax: 0 47 40/14 00 24, E-Mail: info@vonderhellen-stiftung.de). www.vonderhellen-stiftung.de Burlesque nur für Frauen BREMERHAVEN. Die Tanz- Oase Fata Morgana bietet einen Workshop zum Thema „Burlesque- Marilyn Monroe“ am Sonnabend, 9. März, von 16 bis 19 Uhr an. Der Workshop richtet sich nur an Frauen. Nähere Informationen unter 04 71/6 68 94. www.Tanz-Oase.com GESCHÄFTLICHES In Teilen unserer heutigen Ausgabe finden Sie Beilagen der Firmen real,- Rossmann, Famila, Renner‘s Optimal, Thomas Philipps, Aldi, Roller, Schaaf kalkuliert, Hammer und Saturn IMPRESSUM Die Stadt sucht einen Nachfolger für Baustadtrat Volker Holm. Foto: ls BREMERHAVEN (hes). Moderne Lösungen rund um das Themenfeld Garten-Bauen-Wohnen stehen im Mittelpunkt der Messe Lebensräume, die am Sonnabend und Sonntag, 16. und 17. März, in der Bremerhavener Stadthalle stattfindet. Mehrere Dutzend Firmen präsentieren sich und ihre Leistungen. Die Palette reicht von Handwerksbetrieben über Sehr geehrte Damen und Herren, ANZEIGE seit 1995 besteht unser Fachgeschäft „Brille & Mehr“ in Dorum, Am Markt 2. Ein historisch hoher Goldpreis gibt vielen derzeit den Anlass, Schmuck und Edelmetalle zu verkaufen. Zusätzlich zu unserem täglichen Service, Edelmetalle anzukaufen, und aufgrund hoher Nachfragen unserer Kunden geben wir Ihnen die Möglichkeit, am 7. und 8. März 2013 Ihre Wertgegenstände bei uns anzubieten und von einem Experten taxieren zu lassen. Gekauft wird Gold in jeder Form, ob Zahngold mit und ohne Zahnsubstanzen, defekter Goldschmuck, Schmuck mit Edelsteinen, Schmuck mit Münzen, Doublé u. v. m. Neben dem Goldwert bewerten wir auch die Edelsteine, Silberbestecke sowie Tafelsilber in jeglicher Form. Auch im Bereich Münzen steht Ihnen der Fachmann zur Verfügung. Ob Silbermünzen, Goldmünzen, Sammlermünzen oder ganze Münzsammlungen – auch wenn Sie nicht verkaufen, ist die Bewertung in jedem Fall kostenlos. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Moderne Lösungen für Garten, Bauen und Wohnen Messe Lebensräume am 16. und 17. März in der Stadthalle – Unternehmenspräsentationen und Vorträge ✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁ ✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁ Wir kaufen gegen sofortige Barzahlung Goldschmuck, Brillantschmuck, Altgold, Goldmünzen, Zahngold (auch mit Zahnsubstanzen), defekten Schmuck, Armband- und Taschenuhren, Platinschmuck, Silberbestecke, Silberschalen und -leuchter, Silbermünzen, Münzsammlungen, DM-Gedenkmünzen, Doublé usw. Brille & Mehr Augenoptik •Schmuck •Porzellan •Bestecke Am Markt 2 27632 Dorum Nutzen Sie den derzeit hohen Goldpreis! Einrichtungshäuser und Gartengestalter bis hin zu Sicherheits- und Finanzierungsexperten. Geöffnet ist die Ausstellung am Sonnabend von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 6 Euro. Ermäßigung gibt es für Studenten und Schwerbehinderte. Kinder bis zum 15. Lebensjahr einschließlich haben in Begleitung Erwachsener freien Eintritt. Begleitet werden die Unternehmenspräsentationen von einem Vortragsprogramm: ! Unter der Überschrift „Raus aus der Energiekostenfalle“ referiert Andreas Bruske (Geschäftsführer Ad Fontes Elbe-Weser, Bad Bederkesa) am Sonnabend um 13.30 Uhr und am Sonntag um 13 Uhr darüber, wie man Der Fachmann ist für Sie da! Donnerstag, 7. März 2013 Freitag, 8. März 2013 9.00 – 12.30 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr Der weiteste Weg lohnt sich! mit erneuerbaren Energien die Kosten um 80 Prozent senken kann. ! Um „Wohnraumgifte, Schimmelpilze und Baufeuchte – Ursachen, biologische Wirkungen, Messungen und Schutzmöglichkeiten“ geht es in Vorträgen des Baubiologen und Messtechnikers Lutz Weseloh. Termine: Sonnabend, 14.30 Uhr, Sonntag, 12 und 16 Uhr. Alles anbieten und spontan vorbeikommen! Bringen Sie Ihren Ausweis mit! Fachleute vor Ort! ✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁ ✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁✁ ! Am Sonnabend um 15.30 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr geht es um das Thema „Mietnomaden“. Referent ist Guenter-Michael Kania (Rhion-Versicherung). ! Über das Thema „Photovoltaik – Strom sparen durch Eigenverbrauch“ berichtet Eckhard Perbandt von der Firma Richter Solar aus Stuhr am Sonntag um 14 Uhr. Debatte um Theaterpreise BREMERHAVEN. Die nächste Sitzung des Ausschusses für Schule und Kultur findet am Dienstag, 5. März, um 16 Uhr in der Schule am Ernst- Reuter-Platz, Raum Mensa, statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem folgende Punkte: Lehrermangel, Erhöhung der Eintrittspreise für das Stadttheater Bremerhaven und das Städtische Orchester, Zuschüse aus dem Bremerhavener Kulturtopf sowie die Vergaberunde 2013 fürs Bremerhaven-Stipendium. DER NORDSEE-ZEITUNG Verlag: Nordwestdeutsche Verlags-GmbH Hafenstraße 142, 27576 Bremerhaven Verantwortl. Redakteur: Werner Schwarz (ws), stellv. Ressortleitung: Martina Löwner (löw) Redaktion: Matthias Berlinke (ber), Christoph Bohn (chb), Michelle Fincke (ell), Christian Heske (hes), Regina Kahle (rk), Andrea Lammers (ala), Susanne Seedorf (see) Verlagsleitung: Hans-Peter Schlicher Anzeigenleitung: Bernd Badenhorst Geprüfte Druckauflage 114 161 Exemplare Geprüfte Trägerauflage 108 951 Exemplare Erscheint jeden Sonntagmorgen mit Anzeigen, Informationen und Unterhaltung. Ein Rechtsanspruch auf Lieferung besteht nicht. Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013. Postbezug monatlich 6,14 .. Druck: Druckzentrum Nordsee GmbH, Am Grollhamm 4, 27574 Bremerhaven. Redaktion: (04 71) 59 18-1 44 Telefax: (04 71) 59 18-1 94 E-Mail: Redaktion Sonntagsjournal.de Anzeigen: (04 71) 59 18-1 19/-132 Telefax: (04 71) 59 18-1 92 E-Mail: Anzeigen Sonntagsjournal.de Vertrieb: Ehnis Presse- und Werbemittellogistik GmbH, Lipperkamp 42, 27580 Bremerhaven Zustellung: (04 71) 9 52 07-18 9 52 07-15 Zentrale: 9 52 07-0 Fax: 95207-20 (Auch sonntags 6.30 bis 11.30 Uhr) kundenservice@ehnis-pressevertrieb.de Auflagenkontrolle durch Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BDZV und BVDA. Das gesamte Verlagsobjekt ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften keine andere Regelung ergibt. Darunter fallen auch alle Anzeigen und grafischen Leistungen, deren Gestaltung vom Verlag übernommen wurde. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig. 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3. März 2013 STADT BREMERHAVEN 3 Gefährliches Spiel im Internet Seit über Hohe Abmahngebühren: Jugendliche tappen häufig in Download-Falle – Portal Legal Box klärt auf von Matthias Berlinke BREMERHAVEN. Mit ein paar Klicks ist die Sache erledigt. Ratzfatz landet die Musik auf dem MP3-Player. Binnen weniger Sekunden lassen sich die aktuellsten Hits aus dem Internet runterladen. Ist eine tolle Sache, ist aber auch brandgefährlich. Wer nicht genau aufpasst, begeht beim Download möglicherweise eine Urheberrechtsverletzung. Besonders Jugendliche tappen oftmals ahnungslos in die Falle. BREMERHAVEN (ber). Immer mehr Anwaltskanzleien haben sich auf das Aufspüren von Urheberrechtsverstößen spezialisiert. Das bekommen viele Jugendliche zu spüren, die im Internet auf der Suche nach den aktuellsten Hits schnell mal in die illegale Spur geraten. Das Ergebnis: Sie kassieren Abmahnungen, die in der Regel mit hohen Gebühren versehen sind. Die Verbraucherzentrale bekommt in diesem Bereich immer mehr zu tun. Sonntagsjournal-Redakteur Matthias Berlinke hat sich mit Norbert Frank, einem Experten von der Verbraucherberatung Bremen, über die Problematik unterhalten. Einiges ist erlaubt, vieles nicht. Internet-Freaks haben es nicht immer leicht, wenn sie wissen möchten, wie man Musik, Fotos oder Filme aus dem Netz nutzen kann. Norbert Frank: Wir haben das auf der Internetseite legal-box.de genau definiert – was man darf, was nicht. Ganz schlimm wird es, wenn Ein illegaler Download ist schnell gemacht – und Ärger programmiert. Und das kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Es gibt mittlerweile viele Anwälte, die sich auf Urheberrechtsverstöße spezialisiert haben und mit ihren Kanzleien eine anscheinend sehr lukrative Einnahmequelle erschlossen haben. Es hagelt Abmahnungen am Fließband, das jedenfalls hat die Verbraucherzentrale Bremen registriert. „Alle Versuche, dieses Geschäftsmodell einzudämmen, haben bislang nicht gefruchtet. Die öffentliche Aufklärung – insbesondere der Jugend – ist mangelhaft und wenig zielgruppengerecht“, sagt Irmgard Czarnecki, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Bremen. Doch jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels. In Zusammenarbeit mit der Landesmedienanstalt hat die Verbraucherzentrale das Internetportal Legal Box entwickelt. In einfacher Sprache, kurz und bündig können Jugendliche hier Informationen abrufen, wie sie sicher und ohne schlechtes es um das Verbreiten von Musik, Fotos und Filmen geht. Da sollte man genauestens darauf achten, dass man nur seine eigenen Werke verbreitet – und nichts, was irgendwie fremd ist. Das kann sehr, sehr teuer werden. Was für Strafen können Downloaden und Verbreiten nach sich ziehen? Norbert Frank: Das wird geahndet mit einer Summe zwischen 450 und 600 Euro – und zwar für ein einziges Lied. Wir hatten letztens einen Fall, da hatte jemand ein ganzes Album hochgeladen. 2000 Euro musste der unbedarft agierende Übeltäter zahlen, nachdem man ihn identifiziert hatte. Das sind keine Bagatelldelikte. Die Abmahn-Anwälte wollen richtig Geld sehen. Und die Gefahr, beim illegalen Download erwischt zu werden, ist groß – oder? Norbert Frank: Sobald ich im Internet etwas anbiete, bin ich über die IP-Adresse zurückverfolgbar – das funktioniert wie bei einer Telefonnummer. Meistens landet man nicht direkt bei den Jugendlichen, sondern bei deren Eltern. Und wenn dann die Post vom Rechtsanwalt im Briefkasten liegt, ist daheim für Aufregung gesorgt. Haben Sie regelmäßig Fälle, in denen Sie beratend eingreifen müssen? Norbert Frank: Täglich viele. Das ist ja ein Grund dafür, warum wir legal-box.de Gewissen an Musik rankommen. Es gibt Filme, die Antworten liefern zu Fragestellungen wie „Was ist ein Urheber?“ oder „Was ist ein Werk?“. Das Angebot wirkt verständlich und schnörkellos. entwickelt haben. Wir haben seit eineinhalb Jahren eine zusätzliche Rechtsberatung, die sich nur um Urheberrechtsfälle kümmert. Der Jurist arbeitet in Vollzeit und ist voll bis unters Dach beschäftigt. Es erscheint uns wichtig, die Aufklärung weiter voranzutreiben. Daher die Zusammenarbeit mit der Landesmedienanstalt und das jugendgerechte Angebot mit legal-box.de. Kann Ihr Jurist Jugendlichen helfen, wenn sie in der Zwickmühle sitzen? Norbert Frank: Die Erfolgsaussichten von unserer Seite sind sehr gut. Unser Jurist kennt sich damit hervorragend aus. Es gibt bestimmte Argumentationsketten, mit denen man gegen Abmahnbriefe vorgehen kann. Wir raten dringend davon ab, so etwas selber zu versuchen. Das geht in der Regel richtig schief. Ohne juristischen Rat darf man eigentlich sowieso nicht reagieren. Oftmals ist in Abmahnungen eine Erklärung enthalten, die vom Jugendlichen unterschrieben Foto: imago/Jochen Tack „Jugendliche sind teilweise ziemlich blauäugig“ werden soll. Diese Erklärung bitte, bitte auf gar keinen Fall unterschreiben. Das ist dann wie eine Art Schuldeingeständnis. Und dann haben einen die Anwälte so richtig am Haken. Die Legal Box wurde sprachlich recht einfach gehalten. Um die Jugendlichen nicht zu verschrecken? Norbert Frank: Ja, das Angebot soll einfach und verständlich sein. Von den beteiligten Jugendlichen kam die Vorgabe, bloß nicht zu viel Text. Niemals mehr als drei Sätze pro Abschnitt. Kurze knappe Informationen müssen es sein. Selbst Filmbeiträge dürfen nicht zu lang sein. Die Legal Box ist also ein Hilfsmittel, um die Jugendlichen für sicheres Surfen zu sensibilisieren. Aber sind nicht auch die Eltern gefragt? Jetzt-oder-Nie- Qualitäts- Spezialteppichreinigung!!! Fachgerechte Reparaturen jeder Art von Orient-Teppichen. Wir sind die erfahrendste und modernste Teppichwäscherei seit Jahren in Bremerhaven und Umgebung! Es gibt garantiert nichts Besseres. Unser Name steht für Qualität, gerechte Preise und Beständigkeit. Bremerhaven · Lloydstr. 34 · Tel. 41 5446 Das EINZIGE führende Fachgeschäft mit der großen Auswahl an Teppichen, Brücken und Läufer in Bremerhaven und Umgebung „Die Legal Box erfüllt unseren Anspruch, für mehr Transparenz in den Medien zu sorgen.“ Cornelia Holsten, Direktorin der Landesmedienanstalt Große Vorsicht gilt beim sogenannten Filesharing. Das zur Verfügung stellen von Dateien für eine Tauschbörse und der Download von Musik, Filmen oder Videos sind mit einem schwer kalkulierbaren Risiko behaftet. Hier lauern viele Abmahnanwälte auf unbedarfte Opfer. Selbst das Herunterziehen von Songs aus dem Portal Youtube kann unter bestimmten Voraussetzungen Ärger nach sich ziehen. Eher unproblematisch ist das Mitschneiden von Internetradio-Streams. Aber auch hier nicht vergessen: Das gilt nur für den privaten Gebrauch. www.legal-box.de Verbraucherschützer Uwe Frank warnt vor Gedankenlosigkeit beim Download aus dem Internet: Urheberrecht gilt auch hier Verbraucherschützer Norbert Frank: „Das kann sehr, sehr teuer werden.“ „Das sind keine Bagatelldelikte. Die Abmahn-Anwälte wollen richtig Geld sehen.“ Norbert Frank, Verbraucherberatung Norbert Frank: Unbedingt, unbedingt. Es herrscht teilweise eine ziemliche Blauäugigkeit unter den Jugendlichen. Sie bewegen sich zum Teil gedankenlos im Internet. So, als würden sie ein fremdes Auto mit offenen Türen und laufendem Motor am Straßenrand stehen sehen und das als Einladung zum Wegfahren verstehen und abdüsen. Nur weil es so einfach ist, bedeutet das nicht, dass es erlaubt ist. Das ist Diebstahl. Bezogen auf das Internet heißt das: Jeder unüberlegte Klick im Downloadoder Upload- Bereich kann möglicherweise eine Urheberrechtsverletzung sein. Das klingt dramatisch. Norbert Frank: Viele denken sich: Wenn es so einfach ist, Zugriff auf diese Daten zu bekommen, kann es nicht verboten sein, sie zu benutzen. Das ist verführerisch. MOMENT MAL Privatfernsehen macht Kranke noch kranker Manchmal sind auch schlechte Nachrichten gute Nachrichten. Es kommt auf den Standpunkt an. Wenn die deutschen Medien-Newsletter berichten, dass Privatsender wie RTL und SAT 1 im Februar bei den sogenannten Marktanteilspunkten die schlechtesten Werte seit 20 Jahren verbuchen, dann kann man das auch positiv interpretieren. Die Deutschen orientieren sich wieder mehr in Richtung Qualität. Sie bevorzugen die öffentlichrechtlichen Sender. Und die liegen auf der Beliebtheitsskala auf den ersten beiden Plätzen. Und es wird wohl öfter wieder zur Zeitung und zum Buch gegriffen. Dass sich die Leute von den unvorstellbar langweiligen Quatsch- und Prügelshows der Privaten abwenden, konnte ich erst kürzlich nachvollziehen. Erkältungsbedingt gut eingepackt auf dem Sofa hängend, zappte ich am Vormittag durch die private Sendewelt. Was RTL und SAT 1 da ihrem Publikum zumuten, macht erst richtig krank. Sind die Leute, die diese Sendungen erfinden, auch krank? Das beste Rezept dagegen befolgen offenbar immer mehr Zuschauer: Abschalten! Werner Schwarz LOKALES Redaktion 04 71/59 18- Werner Schwarz (ws) -141 Martina Löwner (löw) -154 Christian Heske (hes) -143 Matthias Berlinke (ber) -142 Andrea Lammers (ala) -189 e-Mail: redaktion@sonntagsjournal.de Schreiben Sie uns! Ihre Meinung ist uns wichtig: Sonntagsjournal, Lokalredaktion, Hafenstr. 142, 27576 Bremerhaven Kulturelles (löw) finden Sie auf Seite 9, 10 und 11 Wirtschaftsthemen (chb) finden Sie auf Seite 24 Angebote! SATTE RABATTE AUF ZAHLREICHE ARTIKEL. Langen, Leher Landstraße 92 –94 Jetzt oder Nie • Montag, 4.3. – Samstag, 23.3.2013 • 9 – 18 Uhr • Jetzt oder Nie Viele Schnäppchenartikel bis zu Lidl Dienstleistung GmbH & Co. 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