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Geschäftsbericht<br />
der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong><br />
für das Jahr 2012<br />
Mit freundlicher Empfehlung<br />
überreicht vom Vorstand der
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 2<br />
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I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />
Seite<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> auf einen Blick 3<br />
Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Branche 4<br />
Geschäftsentwicklung 7<br />
• Bilanzsumme und Geschäftsvolumen 7<br />
• Aktivgeschäft 8<br />
• Passivgeschäft 8<br />
• Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte 9<br />
• Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen 9<br />
• Personal- und Sozialbereich 9<br />
• Kundenbeziehungen 10<br />
• Soziales Engagement 10<br />
Darstellung der Lage 11<br />
• Vermögenslage 11<br />
• Finanzlage 12<br />
• Ertragslage 13<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
nach dem Schluss des Geschäftsjahres 15<br />
Risikobericht 16<br />
• Grundlagen 16<br />
• Grundsätze der Risikostrategie 16<br />
• Risikomanagement 17<br />
• Risikokategorien 20<br />
• Berichtswesen 26<br />
• Wertung 27<br />
Prognosebericht 28<br />
Jahresabschluss 31<br />
Bestätigungsvermerk 48<br />
Bericht des Verwaltungsrates 49
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 3<br />
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Die <strong>Sparkasse</strong> auf einen Blick<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong> ist eine mündelsichere, gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie<br />
ist Mitglied des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes und über diesen dem Deutschen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband e. V. angeschlossen. Für die Verbindlichkeiten der <strong>Sparkasse</strong> haftet<br />
neben dem Vermögen der <strong>Sparkasse</strong> deren Träger im Rahmen des § 32 NSpG in der Fassung vom<br />
16. Dezember 2004. Träger der <strong>Sparkasse</strong> ist der <strong>Sparkasse</strong>nzweckverband <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong>, dem der<br />
Landkreis <strong>Goslar</strong> und die Stadt <strong>Goslar</strong> als Verbandsmitglieder angehören. Die <strong>Sparkasse</strong> betreibt ihre<br />
Geschäfte im Gebiet des Trägers und in der Stadt Salzgitter, der Samtgemeinde Schladen sowie der<br />
Gemeinde Haverlah. Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong> ist beim Amtsgericht Braunschweig im Handelsregister<br />
unter HRA 110914 eingetragen.<br />
Unser Geschäftsstellennetz<br />
Hauptstelle RAMMELSBERG-HAUS Telefon: 05321 706-1111<br />
Rammelsberger Straße 2 Telefax: 05321 706-8888<br />
38640 <strong>Goslar</strong> E-Mail: info@sparkasse-goslar-harz.de<br />
Internet: www.sparkasse-goslar-harz.de<br />
BLZ: 268 500 01<br />
SWIFT/BIC: NOLADE21GSL<br />
Geschäftsstellen<br />
Altenau, Breite Straße 12 Hornburg, Markt 10<br />
Clausthal-Zellerfeld, Adolph-Roemer-Straße 10 Langelsheim, Marktplatz 18<br />
Clausthal-Zellerfeld, <strong>Goslar</strong>sche Straße 15 Liebenburg, Hauptstraße 13<br />
<strong>Goslar</strong>, Bahnhofstraße 11 Liebenburg, Schäferwiese 2<br />
<strong>Goslar</strong>, Danziger Straße 53 Salzgitter-Bad, Breite Straße 24<br />
<strong>Goslar</strong>, Hahndorfer Straße 3 Salzgitter-Bad, Klesmerplatz 1<br />
<strong>Goslar</strong>, Jakobikirchhof 5 – 6 Salzgitter-Bad, Schloenbachstraße 28<br />
<strong>Goslar</strong>, Nussanger 7 Salzgitter-Ringelheim, <strong>Goslar</strong>sche Straße 50<br />
<strong>Goslar</strong>, Ohlhofbreite 38 Schladen, Bahnhofstraße 10<br />
<strong>Goslar</strong>, Rathausstraße 21 St. Andreasberg, Dr.-Willi-Bergmann-Straße 33<br />
<strong>Goslar</strong>, Tappenstraße 22 Vienenburg, <strong>Goslar</strong>er Straße 1
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 4<br />
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Lagebericht<br />
Entwicklung Gesamtwirtschaft und Branche<br />
Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung<br />
Das Wachstumstempo der Weltwirtschaft hat sich 2012 verringert. Weite Teile Europas sind sogar in<br />
eine neuerliche Rezession geraten. Die deutsche Wirtschaft startete dagegen noch kraftvoll in das Jahr<br />
2012, aufgrund der Schwäche wichtiger Partnerländer und der krisenbedingten Verunsicherung zeigte<br />
sich in der zweiten Jahreshälfte allerdings eine deutliche Tempoverringerung. Insgesamt konnte das<br />
reale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands nach der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes<br />
2012 mit einem Plus von 0,7 % abschließen. Ein Wert, der deutlich unter den starken Erholungsjahren<br />
2010 und 2011 liegt, im internationalen Vergleich aber recht zufrieden stellt. Während es im ersten<br />
Halbjahr noch gelungen war, die Nachfrageschwäche in den europäischen Partnerländern durch<br />
Absatzerfolge auf außereuropäischen Märkten zu kompensieren, ließ die Exporttätigkeit in den letzten<br />
Monaten des Jahres nach. Die deutsche Binnennachfrage selbst schrumpfte 2012 real sogar um 0,3 %.<br />
Dabei profitierten der private Konsum und der Wohnungsbau als Wachstumsträger von der guten<br />
Beschäftigungslage und der anziehenden Einkommensentwicklung. Dem Wohnungsbau kamen die<br />
günstigen Finanzierungsbedingungen bzw. die hohe Nachfrage der Anleger angesichts der<br />
Niedrigzinsphase zugute. Alle Anlageinvestitionen verringerten sich zusammen um 2,1 %. Auf dem<br />
Arbeitsmarkt kann von erfreulichen Entwicklungen berichtet werden: Noch nie waren hierzulande so<br />
viele Menschen erwerbstätig wie 2012. Im Jahresverlauf schwenkte die Entwicklung aber in eine<br />
Seitwärtsbewegung ein, in den letzten Monaten des Jahres stieg die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht<br />
an. Die Ertragslage und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen liegen<br />
weiterhin auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise sind 2012 in Deutschland gestiegen, Energie- und<br />
andere Rohstoffpreise bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau. Finanz- und Geldpolitik waren<br />
auch im Jahr 2012 wieder vom Krisenmodus geprägt. Der Bruttoschuldenstand der deutschen<br />
Staatsverschuldung zog weiter an, wobei sich darin die neuerlichen Stützungspakete für Griechenland<br />
und die im Rahmen des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) übernommenen Verpflichtungen<br />
Deutschlands widerspiegeln.<br />
Wirtschaftslage im Geschäftsgebiet<br />
Unser Geschäftsgebiet umfasst eine Fläche von rd. 460 qkm mit ca. 115.000 Einwohnern. Es erstreckt<br />
sich über große Teile des Landkreises <strong>Goslar</strong>, etwa 1/3 der Stadt Salzgitter und einen kleinen Teil des<br />
Landkreises Wolfenbüttel. Es entzieht sich damit einer eindeutigen Zuordnung sowohl zu den<br />
Wirtschaftsregionen Braunschweig oder <strong>Harz</strong> wie auch zu den Verwaltungs- und Kammerbezirken und<br />
den auf dieser Ebene vorliegenden Wirtschaftsdaten.<br />
Tendenziell prägen Industrie- und Dienstleistungsbetriebe das Wirtschaftsleben. Schwerpunkte liegen<br />
im Landkreis <strong>Goslar</strong> neben der chemischen Industrie in der Metallverarbeitung und der Kunststofftechnik,<br />
im Tourismus und in den Kurbetrieben. Mit der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld,
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 5<br />
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dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen und dem Fraunhofer-Institut in <strong>Goslar</strong> gilt die Region<br />
zudem als moderner Wissenschaftsstandort, um den sich verschiedene Forschungseinrichtungen und<br />
innovative Ausgründungen gruppieren. In Salzgitter, als drittgrößtem Industriestandort Niedersachsens,<br />
dominiert die Stahlerzeugung und -verarbeitung. Neben großen Betrieben zur Herstellung von Motoren,<br />
Schienen- und Straßenfahrzeugen sowie Steuerungs- und Regeltechnik finden sich hier zahlreiche<br />
Zulieferer der Automobilindustrie, Pharmaunternehmen sowie kunststoff- und holzverarbeitende<br />
Betriebe.<br />
Im Verhältnis zu anderen Regionen weist die Wirtschaftsstruktur des Geschäftsgebietes einige<br />
Schwachpunkte auf, die sich u. a. an überdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen und Empfängern von<br />
Transferleistungen sowie einer unterdurchschnittlichen Kaufkraft ablesen lassen. Eine weitere wesentliche<br />
Belastung für die Region resultiert aus der bisherigen und zukünftigen demografischen<br />
Entwicklung. Alle Prognosen gehen davon aus, dass die Einwohnerzahlen spürbar zurückgehen<br />
werden, bei einem gleichzeitig überdurchschnittlichen Anteil nicht mehr Berufstätiger.<br />
Nach der Konjunkturumfrage der IHK Braunschweig zum Jahreswechsel 2012/2013 hat die<br />
Industriekonjunktur im Braunschweiger Wirtschaftsraum weiter an Fahrt verloren. Dabei wurde die Lage<br />
der Industrie trotz nachlassender Dynamik positiv beurteilt. Die Mehrheit der heimischen<br />
Industrieunternehmen stufte die aktuelle Geschäftslage immer noch als zufrieden stellend ein. Allerdings<br />
rechnen die Unternehmen für das Jahr 2013 nur mit einer verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung und<br />
agieren mit entsprechender Vorsicht. Gründe für die Skepsis liegen in erster Linie in der<br />
Staatsschuldenkrise Europas und anderer bedeutender Industrienationen sowie den anhaltend hohen<br />
Rohstoffpreisen und den befürchteten Auswirkungen der Energiewende auf die Energiepreise und die<br />
Versorgungssicherheit. Vor diesem Hintergrund kühlte die Investitionsbereitschaft der heimischen<br />
Industrie erkennbar ab.<br />
Nur schwach zufrieden stellend liefen die Geschäfte der Einzelhändler im IV. Quartal 2012 im Bezirk<br />
IHK Braunschweig. Die im ersten Halbjahr noch recht stabile Konsumneigung der Verbraucher hat sich<br />
aufgrund einer vorsichtigeren Einschätzung der Arbeitsmarktperspektiven etwas abgeschwächt. Zudem<br />
belasteten die hohen Preise für Treibstoffe und Energie sowie gestiegene Lebensmittelpreise die<br />
Budgets der privaten Haushalte. Die Geschäftslage im Großhandel war dagegen weiterhin erfreulich.<br />
Die Händler disponieren für 2013 vorsichtig. Die Großhändler hoffen auf stabile Umsätze, die<br />
Einzelhändler sind eher skeptisch.<br />
Die regionalen unternehmensbezogenen Dienstleister waren mit der Geschäftslage zum Jahreswechsel<br />
zufrieden. Die Umsätze sind bei vielen weiter gestiegen, das Niveau der Auftragseingänge des<br />
Vorquartals konnte gehalten werden und nur wenige Unternehmen berichteten über eine<br />
verschlechterte Ertragslage. Auch für die Mehrzahl der Banken verlief das IV. Quartal 2012 zufrieden<br />
stellend. Die Institute registrierten mehrheitlich ein in etwa gleich gebliebenes Volumen der Privatkredite<br />
sowie der Unternehmenskredite für Investitionen und Betriebsmittel. Gedämpft wurde die Stimmung bei<br />
den Kreditinstituten im Wirtschaftsraum zwischen <strong>Harz</strong> und Heide allerdings nach wie vor durch die
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 6<br />
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wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Die regionalen Institute erwarteten Ende 2012 für die<br />
nächste Zeit mehrheitlich eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, die auch eine Reduzierung des<br />
Personalbestands zur Folge haben könnte.<br />
Im Handwerk verharrt die wirtschaftliche Situation im Handwerk auf hohem Niveau. In der<br />
Herbstkonjunkturumfrage hat die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade für die Region<br />
Braunschweig erfahren, dass 90 % der befragten Betriebinhaber mit ihrer aktuellen Geschäftslage<br />
zufrieden waren. Anders als in den anderen Regionen des Kammerbezirks war allerdings in der Region<br />
Braunschweig eine leicht rückläufige Entwicklung erkennbar, weil hier eine stärkere Abhängigkeit von<br />
der Industrie gegeben ist. Insgesamt zeigte sich die Handwerkskammer zuversichtlich für 2013.<br />
Die Arbeitslosenquote in der Region hat sich auch in 2012 weiter rückläufig entwickelt und bewegte sich<br />
mit 6,6 % inzwischen in etwa auf dem Niveau von Land (6,4 %) und Bund (6,7 %). Rückgängen in allen<br />
anderen Landkreisen und Städten standen allerdings höhere Arbeitslosenzahlen in der Stadt Salzgitter<br />
(+0,5 % auf 8,8 %) und im Landkreis <strong>Goslar</strong> (+0,3 % auf 9,2 %) gegenüber.<br />
Entwicklung der Kreditwirtschaft<br />
Die EZB setzte bei der Bekämpfung der Staatsschuldenkrise weiter auf die etablierten<br />
Sonderinstrumente. Ihre Maßnahmen konnten die Geld- und Kapitalmärkte in der ersten Jahreshälfte<br />
2012 auch zunächst beruhigen. Allerdings gab es im Jahresverlauf neuerliche Zuspitzungen, und die<br />
Renditen für ausstehende Staatsanleihen der großen Länder Italien und Spanien begannen erneut,<br />
nach oben auszubrechen. Die EZB reagierte mit einer weiteren Leitzinssenkung auf einen Satz von<br />
0,75 %. Im Herbst kündigte die EZB an, darüber hinaus unter bestimmten Voraussetzungen unter einem<br />
neuen, prinzipiell unbegrenzten Programm Staatsanleihen zu kaufen. Obwohl sich die Lage an den<br />
Finanzmärkten im Jahresverlauf etwas beruhigte, sahen die Unternehmen laut der Herbst-Umfrage des<br />
DIHK die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als eines der größten Risiken an. Die<br />
Krisenberichterstattung und Unsicherheit lähmten zunehmend auch die Investitionstätigkeit in<br />
Deutschland.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong>n trugen auch im Jahr 2012 dazu bei, als Finanzierungspartner die Investitionen der kleinund<br />
mittelständischen Unternehmen zu ermöglichen und damit das wirtschaftliche Wachstum<br />
mitzutragen. Die zahlreichen, als Folge der Finanzmarktkrise beschlossenen oder in Aussicht gestellten<br />
Regulierungsmaßnahmen werden allerdings mit Sorge betrachtet. Das Problem liegt in der kumulativen<br />
Wirkung und der daraus resultierenden Ergebnisbelastung der Banken. In ihrer Gesamtheit führen Basel<br />
III, Bankenabgabe, EU-Einlagensicherungsrichtlinie und mögliche weitere Maßnahmen aus der<br />
geplanten Bankenunion in Kombination mit den zahlreichen Verbraucherschutzvorgaben zu erheblichen<br />
finanziellen, personellen und organisatorischen Belastungen der Banken.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 7<br />
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Geschäftsentwicklung<br />
Bestand<br />
Veränderungen<br />
Bestand in % des<br />
Geschäftsvolumens<br />
Berichtsjahr<br />
31.12.2012<br />
Mio. Euro<br />
Vorjahr<br />
31.12.2011<br />
Mio. Euro<br />
Berichtsjahr<br />
2012<br />
Mio. Euro<br />
Berichtsjahr<br />
2012<br />
%<br />
Vorjahr<br />
2011<br />
%<br />
Berichtsjahr<br />
31.12.2012<br />
%<br />
Vorjahr<br />
31.12.2011<br />
%<br />
Geschäftsvolumen* 1.436,4 1.467,0 -30,6 -2,1 -2,3 - -<br />
Bilanzsumme 1.412,9 1.430,6 -17,7 -1,2 -2,9 - -<br />
Kundenkreditvolumen **<br />
(einschl. Eventualverbindlichkeiten) 994,8 1.019,7 -24,9 -2,4 -1,6 69,3 69,5<br />
darunter:<br />
- durch Grundpfandrechte gesichert 350,7 336,4 14,3 4,3 -4,6 24,4 22,9<br />
- Kommunalkredite 98,2 114,8 -16,6 -14,5 -21,3 6,8 7,8<br />
Forderungen an Kreditinstitute 124,2 142,6 -18,4 -12,9 -4,4 8,6 9,7<br />
Wertpapiervermögen 250,0 229,0 21,0 9,2 -4,6 17,4 15,6<br />
Anlagevermögen 40,3 43,7 -3,4 -7,8 7,4 2,8 3,0<br />
Sonstige Vermögenswerte 1,7 4,7 -3,0 -63,8 17,5 0,1 0,3<br />
Mittelaufkommen von Kunden 1.107,6 1.077,5 30,1 2,8 1,7 77,1 73,4<br />
darunter:<br />
- Spareinlagen 371,9 369,8 2,1 0,6 0,8 25,9 25,2<br />
- andere Verbindlichkeiten 730,8 698,3 32,5 4,7 2,2 50,9 47,6<br />
- verbriefte Verbindlichkeiten 4,9 9,4 -4,5 -47,9 1,1 0,3 0,6<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 166,6 198,1 -31,5 -15,9 -27,6 11,6 13,5<br />
Sonstige Passivposten (einschl.<br />
Eventualverbindlichkeiten und<br />
Rückstellungen) 48,9 70,3 -21,4 -30,4 5,4 3,4 4,8<br />
Eigene Mittel 113,3 111,8 1,5 1,3 21,7 7,9 7,6<br />
* Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten/weitergegebene eigene Wechsel (einschließlich eigener Ziehungen/vor<br />
Verfall zum Einzug versandte Wechsel/Avalkredite)<br />
** Kundenkreditvolumen ohne unwiderrufliche Kreditzusagen<br />
Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />
Wir sind mit unserer Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt zufrieden.<br />
Erwartungsgemäß haben sich unser Geschäftsvolumen und unsere Bilanzsumme leicht rückläufig<br />
entwickelt. Dennoch konnten wir als größtes regionales Kreditinstitut vor Ort unsere Marktführerschaft<br />
behaupten.<br />
Im Kundengeschäft haben wir eine stabile Entwicklung unseres Kundengeschäftsvolumens erreicht.<br />
Bestandszuwächsen der Kundeneinlagen stehen im Kundenkreditgeschäft leichte Bestandsrückgänge<br />
gegenüber.<br />
Aufgrund der erfreulichen Einlagenentwicklung benötigten wir nur in geringerem Umfang institutionelle<br />
Refinanzierungsmittel, sodass im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgelaufene Refinanzierungen nicht<br />
prolongiert werden mussten. Gleichzeitig haben wir das Wertpapiervermögen zur gezielten Stärkung<br />
unserer Rentabilität leicht ausgebaut.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 8<br />
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Aktivgeschäft<br />
Kundenkreditvolumen<br />
Der erwartete Rückgang des Kundenkreditvolumens fiel geringfügig höher aus als geplant und betrifft<br />
insbesondere die Eventualverbindlichkeiten sowie die Treuhandkredite.<br />
In den einzelnen Segmenten unseres Kreditgeschäftes verzeichneten wir dabei eine differenzierte<br />
Entwicklung.<br />
Im gewerblichen Kreditgeschäft waren wir von einem gleichbleibenden Forderungsbestand<br />
ausgegangen. Aufgrund der erfreulichen Neuzusagen in diesem Segment (164,1 Mio. EUR) konnten wir<br />
den Bestand leicht ausbauen.<br />
Im Privatkundenkreditgeschäft mussten wir dagegen einen Rückgang hinnehmen, der höher als geplant<br />
ausfiel. Die Neuzusagen von 71,9 Mio. EUR reichten nicht aus, um die hohen Regeltilgungen und<br />
vertraglich vereinbarte Sondertilgungen zu kompensieren.<br />
Auch unser Kommunalkreditgeschäft hat sich weiter rückläufig entwickelt.<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir insbesondere den Umfang unserer Forderungen aus<br />
Schuldscheindarlehen reduziert.<br />
Wertpapiervermögen<br />
Das Wertpapiervermögen dient überwiegend der Liquiditätsreserve. In begrenztem Umfang halten wir<br />
Anleihen in Dauerbesitzabsicht. Wir verzichten weitgehend auf die Erzielung von Zinserträgen aus<br />
Bonitätsrisiken. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unseren Wertpapier-Spezialfonds aufgelöst.<br />
Passivgeschäft<br />
Mittelaufkommen von Kunden<br />
Unsere Kunden haben im abgelaufenen Geschäftsjahr eindeutig kurzfristig verfügbare, höherverzinste<br />
Produkte präferiert. Saldiert haben sie ihre Einlagen entgegen unseren Erwartungen erfreulicherweise<br />
um 30,1 Mio. EUR erhöht.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Als wesentliches Instrument zur institutionellen Refinanzierung setzen wir derzeit Weiterleitungsmittel<br />
ein, die wir zweckgebunden von Förderbanken des Bundes oder der Länder an Kunden weiterreichen.<br />
Kurzfristige Liquiditätsspitzen decken wir grundsätzlich über Tages- und Termingeldaufnahmen ab.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 9<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte<br />
Im Wertpapiergeschäft mit unseren Kunden, das sich nicht in den Bilanzbeständen niederschlägt, hat<br />
sich das Umsatzvolumen auf 127,6 Mio. EUR ermäßigt. Auch der erneut negative Nettoabsatz (als<br />
Saldo der Wertpapierkäufe und -verkäufe) von 16,8 Mio. EUR spiegelt das anhaltend schwierige Umfeld<br />
im Wertpapiergeschäft wider. Aufgrund der günstigen Kursentwicklungen erhöhte sich der nach<br />
Kurswerten bewertete Wertpapierbestand unserer Kunden um 5,0 Mio. EUR.<br />
Im Bauspargeschäft gerät der klassische Vorteil des Bausparens, zu fest kalkulierten, niedrigen Zinsen<br />
zu finanzieren, in der Kundenwahrnehmung aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase weiter in den<br />
Hintergrund. In 2012 ermäßigten sich die Neuverträge auf 1.154 Stück (-7,3 %) und die kumulierte<br />
Bausparsumme auf 21,8 Mio. EUR (-1,2 %).<br />
Dagegen konnten wir im Immobilienmaklergeschäft sowohl das Kaufvolumen (7,4 Mio. EUR) als auch<br />
die daraus resultierenden Courtageeinnahmen nahezu konstant halten.<br />
Im Versicherungsgeschäft haben wir 4.082 Verträge mit einer bewerteten Beitragssumme von<br />
11,4 Mio. EUR neu vermittelt und damit das Vorjahresergebnis sowohl bei der Stückzahl (+11,0 %) als<br />
auch beim Beitragsvolumen (+0,1 Mio. EUR) übertroffen.<br />
Derivative Finanzinstrumente dienten ausschließlich der Sicherung eigener Positionen. Eine Gliederung<br />
der Kontrakte nach Art und Umfang, ist dem Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen.<br />
Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen<br />
Neben dem Abschluss der 2011 begonnenen flächendeckenden Bereitstellung von SB-Recycling-<br />
Geldautomaten war die Einführung der elektronischen Kundenunterschrift über so genannte<br />
Unterschriften-Pads die wesentliche technische Maßnahme des Jahres 2012. Hierdurch können wir das<br />
2011 eingeführte elektronische Dokumentenarchiv deutlich effizienter nutzen.<br />
Wesentlicher Schwerpunkt der baulichen Aktivitäten des Jahres 2012 war die Modernisierung und<br />
Umgestaltung der Geschäftsstelle Schladen. Weitere Maßnahmen dienten der Erhaltung der baulichen<br />
Substanz sowie der Betriebsfähigkeit.<br />
Personal- und Sozialbereich<br />
Die Gesamtzahl der Beschäftigten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 436 auf 420 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter; davon 231 in Vollzeit, 151 in Teilzeit, 20 in Ausbildung und 18 in ruhenden<br />
Arbeitsverhältnissen.<br />
Die Zahl der bankspezifisch beschäftigten Mitarbeiter hat sich – umgerechnet auf Vollzeitkräfte – von<br />
320 auf 313 ebenfalls reduziert.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 10<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Über eine Vielzahl von flexiblen und unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen ermöglichen wir unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in hohem Maße die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />
Am Ende des Berichtsjahres nahmen neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die von uns grundsätzlich<br />
eingeräumte Möglichkeit einer Altersteilzeitregelung in Anspruch.<br />
Mit einer vielfältigen und anspruchsvollen Weiterbildung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen wir<br />
das Fundament für zukünftige Erfolge. Im Rahmen der Aufstiegsfortbildung reichen die Qualifizierungsstufen,<br />
neben Seminaren, Fachtagungen und Informationsveranstaltungen, vom <strong>Sparkasse</strong>nfachwirt bis<br />
zum Bachelor of Finance. Diese Weiterbildungsmaßnahmen gewährleisten eine dauerhaft hohe Beratungsqualität<br />
für unsere Kunden.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihren Einsatz und überdurchschnittliche<br />
Leistungen.<br />
Kundenbeziehungen<br />
Unseren Kunden sind wir seit Jahren ein zuverlässiger Partner in allen Anlage- und<br />
Finanzierungsfragen. Wir setzen bewusst auf die persönliche und vertrauensvolle Betreuung. Daher<br />
haben wir auch im Jahr 2012 die ganzheitliche Beratung mit dem <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzkonzept in den<br />
Mittelpunkt unserer Aktivitäten gestellt.<br />
Soziales Engagement<br />
Auch im abgelaufenen Jahr haben wir aus der in der <strong>Sparkasse</strong>nsatzung verankerten Verpflichtung,<br />
dem Gemeinwohl zu dienen, die Entwicklung und die Attraktivität der Region durch Spenden und<br />
Sponsoringmaßnahmen in den Bereichen Kunst und Kultur, Wissenschaft und Umwelt, Sport und<br />
Soziales sowie Jugend, Kindergärten, Schulen und Kirche gefördert.<br />
Unter dem Dach der gemeinnützigen Stiftergesellschaft der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong> können Stifter aus<br />
unserem Kundenkreis ihr eigenes Stiftungsvorhaben realisieren und auf diese Weise Teile ihres<br />
Vermögens in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ebenso wie die <strong>Sparkasse</strong> wollen auch die Stifter<br />
mit ihrem Engagement die Region und ihre Bevölkerung in vielen Bereichen fördern und unterstützen, in<br />
denen die öffentlichen Hände an ihre finanziellen Grenzen stoßen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 11<br />
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Darstellung der Lage<br />
Vermögenslage<br />
Im Vergleich zu anderen niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n weist unsere Bilanz erfreulicherweise höhere<br />
Kundeneinlagen aus und demzufolge geringere institutionelle Mittelaufnahmen.<br />
Die Vermögensgegenstände und Rückstellungen wurden vorsichtig bewertet. Einzelheiten zur<br />
Bewertung sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,<br />
zu entnehmen.<br />
Für allgemeine Bankrisiken haben wir zusätzliche Vorsorge getroffen.<br />
Nach der umfangreichen Modernisierung der Geschäftsstellen in Clausthal und in Zellerfeld konnten wir<br />
in 2012 entgegen unseren ursprünglichen Annahmen das nicht für den Geschäftsbetrieb nötige<br />
Hauptstellengebäude der ehemaligen Kreissparkasse Clausthal-Zellerfeld keiner geeigneten<br />
Nachnutzung zuführen. Daher haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr eine erneute Neubewertung<br />
der Immobilie durchgeführt und daraufhin eine außerplanmäßige Abschreibung über 1,5 Mio. EUR<br />
vorgenommen.<br />
Die übrigen Aktivwerte, insbesondere Grundvermögen und Wertpapierbestand, enthalten stille<br />
Reserven.<br />
Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn beträgt<br />
die Sicherheitsrücklage 96,5 Mio. EUR. Das entspricht einer Zunahme um 1,6 % gegenüber dem<br />
Vorjahr.<br />
Unsere Vermögenslage ist geordnet.<br />
Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die gemäß Solvabilitätsverordnung<br />
(SolvV) ermittelte Gesamtkennziffer der Relation der Eigenmittel zur gewichteten Risikoposition,<br />
bestehend aus Adressenrisiko, Marktpreisrisiko sowie operationellem Risiko betrug am<br />
31.03.2012 30.06.2012 30.09.2012 31.12.2012<br />
14,77 % 16,47 % 16,15 % 16,08 %<br />
Wir überschritten deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 % und verfügen somit über ein<br />
solides Fundament für die zukünftige Geschäftsentwicklung.<br />
Voraussichtlich werden sich ab 2014 im Zuge der Einführung der vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht<br />
beschlossenen „Basel III“-Regelungen bzw. deren rechtlicher Umsetzung auf EU-Ebene in der<br />
Capital Requirements Directive (CRD) IV Änderungen ergeben. Danach werden sich unter anderem die
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 12<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Anforderungen an die qualitative und quantitative Mindestkapitalausstattung von Kreditinstituten<br />
erhöhen. Die Auswirkungen dieser rechtlichen Änderungen haben wir über verschiedene Testsimulationen<br />
analysiert. Maßnahmen zur Stärkung der Kapitalausstattung sind nicht erforderlich.<br />
Finanzlage<br />
Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr aufgrund einer geplanten und ausgewogenen<br />
Liquiditätsvorsorge jederzeit sichergestellt. Die Finanz- und Liquiditätsplanung basiert auf einem<br />
Prognosesystem der <strong>Sparkasse</strong> und den feststehenden Daten. Der Planungshorizont beträgt zwölf<br />
Monate. In regelmäßigen Soll-/Ist-Vergleichen werden die Ergebnisse analysiert.<br />
Die eingeräumten Kreditlinien bei der Norddeutschen Landesbank und bei der DekaBank sind<br />
dispositionsabhängig wechselseitig in Anspruch genommen worden. Refinanzierungsgeschäfte mit der<br />
Deutschen Bundesbank in Form von Offenmarktgeschäften wurden abgeschlossen.<br />
Die Mindestreservevorschriften wurden durch entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank<br />
erfüllt. Eine ausreichende Zahlungsbereitschaft kann anhand der Kennzahl der Liquiditätsverordnung<br />
angenommen werden, wenn die für den kommenden Monat zur Verfügung stehende Liquidität die<br />
während des gleichen Zeitraums zu erwartenden Liquiditätsabflüsse mindestens deckt. Zum Jahresende<br />
wurde der bankaufsichtlich vorgeschriebene Mindestwert von 1,0 mit einer errechneten<br />
Liquiditätskennzahl von 1,99 deutlich überschritten. Damit ist die Liquidität, wie auch im gesamten<br />
Geschäftsjahr 2012, als ausreichend anzusehen. Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume<br />
(Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu berechnenden Kennzahlen deuten nicht auf Engpässe hin.<br />
Unsere Finanzplanung sichert die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 13<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Ertragslage<br />
Darstellung nach Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Berichtsjahr<br />
31.12.2012<br />
Mio. Euro<br />
Vorjahr<br />
31.12.2011<br />
Mio. Euro<br />
Zinsüberschuss (einschl. GV-Position 3, 4 und 17) 34,5 37,4<br />
Provisionsüberschuss 9,8 10,0<br />
Verwaltungsaufwand 32,9 31,6<br />
Personalaufwand 21,3 19,8<br />
Sachaufwand 11,6 11,8<br />
Nettoergebnis des Handelsbestandes 0,0 0,0<br />
Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -6,3 -2,5<br />
Ergebnis vor Bewertung 5,1 13,3<br />
Bewertungsergebnis -3,4 6,8<br />
Ergebnis nach Bewertung 1,7 20,1<br />
Außerordentliches Ergebnis 0,0 0,0<br />
Steuern 0,1 0,2<br />
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,0 15,8<br />
Jahresüberschuss 1,5 4,2<br />
(eventuelle Abweichungen in den Summen sind auf Rundungen zurückzuführen)<br />
Die nach den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung gegliederte tabellarische Darstellung der<br />
Geschäftsjahre 2011 und 2012 ist nur bedingt miteinander vergleichbar.<br />
In 2011 hatten wir einen Teilbetrag von 8,6 Mio. EUR unserer Vorsorgereserven nach § 340 f HGB<br />
aufgelöst und betragskongruent unseren Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB dotiert.<br />
Dies wirkte sich begünstigend auf das Bewertungsergebnis aus.<br />
Dagegen haben sich im Geschäftsjahr 2012 hohe Sonderbelastungen (6,6 Mio. EUR) ergeben. Im<br />
Einzelnen wirkte sich insbesondere eine für alle niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n erforderliche Sonderumlage<br />
(3,1 Mio. EUR) und die erneute außerplanmäßige Abschreibung auf das Hauptstellengebäude<br />
der ehemaligen Kreissparkasse Clausthal-Zellerfeld (1,5 Mio. EUR) belastend auf den Saldo der<br />
Sonstigen Erträge und Aufwendungen aus. Daneben reduzierte eine von uns geleistete Ausgleichszahlung<br />
im Zuge der vorfristigen Ablösung der letzten Tranche unseres Nachrangkapitals<br />
(0,8 Mio. EUR) den Zinsüberschuss. Außerdem haben wir in 2012 vollständig die Deckungslücke bei<br />
der Emder Zusatzversorgungskasse für <strong>Sparkasse</strong>n (ZVK) mit Sitz in Emden freiwillig ausfinanziert.<br />
Dies führte zu einer betragskongruenten Erhöhung des Personalaufwandes (1,2 Mio. EUR).<br />
Der Zinsüberschuss stellt nach wie vor die bedeutendste Ertragsposition dar. Erwartungsgemäß<br />
entwickelte er sich im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />
rückläufig. Innerhalb des Zinsüberschusses verringerten sich sowohl die Zinserträge als auch die<br />
Zinsaufwendungen. Dabei nahmen die Zinserträge stärker ab als die Zinsaufwendungen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 14<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus erhöhten sich auch unsere Ausgleichszahlungen aus<br />
abgeschlossenen Zinsswap-Geschäften. Diese haben wir zur Absicherung gegen allgemeine<br />
Zinsänderungsrisiken abgeschlossen. Sie schirmen unsere variabel verzinslichen Kundeneinlagen<br />
gegen Zinssteigerungen ab.<br />
Der Provisionsüberschuss verfehlte knapp die selbst gesteckten Ziele. Mindererträge ergaben sich aus<br />
dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft als Ausfluss des verminderten Umsatzvolumens sowie aus der<br />
geringeren Anzahl vermittelter Bausparverträge.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich unser allgemeiner Verwaltungsaufwand erhöht. Dem Anstieg<br />
unserer Personalaufwendungen aufgrund eines neuen Tarifvertrages stehen Einsparungen bei den<br />
Sachaufwendungen gegenüber. Überwiegend aufgrund der freiwilligen Ausfinanzierung der<br />
Deckungslücke bei der ZVK stieg der allgemeine Verwaltungsaufwand insgesamt deutlich an.<br />
Der negative Saldo aus sonstigen ordentlichen Erträgen sowie aus sonstigen ordentlichen Aufwendungen<br />
und Abschreibungen, der sich aus einer Vielzahl von Einzelpositionen, die wir bereits<br />
vorstehend beschrieben haben, zusammensetzt, belastete unsere Ertragsrechnung mit 6,3 Mio. EUR.<br />
Vor dem Hintergrund der hohen Sonderbelastungen haben wir insgesamt ein zufrieden stellendes<br />
Ergebnis vor Bewertung erzielt.<br />
Nach der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung enthält das Bewertungsergebnis die saldierten<br />
Ergebnisse aus der Bewertung unseres Kreditbestandes, unserer Wertpapiereigenanlagen sowie der<br />
Beteiligungen. Der negative Saldo beläuft sich auf 3,4 Mio. EUR und fällt ungünstiger als prognostiziert<br />
aus. Im Einzelnen haben wir im Kreditgeschäft einen moderaten Zuführungsbedarf zur Risikovorsorge<br />
verzeichnet, während sich aus der Bewertung unserer Wertpapiereigenanlagen Zuschreibungserträge<br />
ergeben haben. Allerdings mussten wir, wie alle <strong>Sparkasse</strong>n, auf eine Verbundbeteiligung weitere nicht<br />
planbare Abschreibungen vornehmen.<br />
Im Vorjahresvergleich konnte das gute verfügbare Ergebnis nicht erzielt werden. Vorbehaltlich der<br />
Zustimmung des Verwaltungsrates werden wir einen Jahresüberschuss von 1,5 Mio. EUR ausweisen.<br />
Neben der Darstellung der Ertragslage nach den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
entsprechend den Vorschriften für die Aufstellung des Jahresabschlusses, setzen wir für interne Zwecke<br />
den so genannten „Betriebsvergleich“ der <strong>Sparkasse</strong>norganisation ein, der eine detaillierte Aufspaltung<br />
und Analyse des Ergebnisses in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme setzt.<br />
Das nach diesen Kriterien errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich verschlechtert. Der<br />
Abstand zum Durchschnittswert der niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n hat sich leicht vergrößert. Unsere<br />
Vorteile aus einem leicht überdurchschnittlichen Zins- und Provisionsüberschuss werden nach wie vor<br />
von über dem Durchschnitt liegenden Personal- und Sachaufwendungen überkompensiert.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 15<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Im Bewertungsergebnis nach der Gliederung des „Betriebsvergleichs“ erfassen wir die saldierten<br />
Ergebnisse aus der Bewertung unseres Kreditgeschäftes, unserer Wertpapiereigenanlagen und<br />
unserer Beteiligungen. Außerdem beziehen wir die Sonderbelastungen aus der für alle<br />
niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n erforderlichen Sonderumlage sowie die außerplanmäßigen<br />
Abschreibungen auf das Hauptstellengebäude der ehemaligen Kreissparkasse Clausthal-Zellerfeld ein.<br />
Insgesamt liegt unser Bewertungsergebnis somit deutlich über dem Verbandsdurchschnitt. Im Vergleich<br />
zu den übrigen niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n weisen wir allerdings leichte Vorteile bei der Bewertung<br />
unseres Kreditgeschäftes und leichte Nachteile bei den Bewertungserträgen aus Wertpapiereigenanlagen<br />
aus.<br />
Zusammengefasst haben wir unsere geschäftspolitischen Ziele wegen der hohen Sonderbelastungen<br />
nicht vollständig erreicht. Insgesamt sind wir aber mit der Entwicklung unserer Ertragslage noch<br />
zufrieden.<br />
Unsere wirtschaftliche Lage stellt in Gewichtung der wesentlichen Facetten ein insgesamt zufrieden<br />
stellendes Bild dar. Bei geordneten Finanz-, Vermögens- und Ertragsverhältnissen können wir das für<br />
eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital erwirtschaften. Damit sind die<br />
Voraussetzungen gegeben, dass wir unseren Kunden auch künftig in allen Finanz- und<br />
Kreditangelegenheiten ein leistungsstarker Geschäftspartner sein können.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss<br />
des Geschäftsjahres<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht<br />
ergeben.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 16<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Risikobericht<br />
Grundlagen<br />
Der verantwortungsbewusste Umgang mit Geschäftsrisiken stellt für uns einen entscheidenden<br />
Erfolgsfaktor dar, weil der Ertrag bankbetrieblicher Tätigkeit in einer engen Wechselbeziehung zu den<br />
eingegangenen Risiken steht. Daher nimmt ein aktives Risikomanagement in unserer Geschäftspolitik<br />
einen hohen Stellenwert ein.<br />
Da risikolose Gewinne über einen längeren Zeitraum kaum erwirtschaftet werden können, müssen wir<br />
im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken eingehen. Die kalkulierte Übernahme, aktive Steuerung und<br />
gezielte Transformation von Risiken zählen zu den Kernfunktionen von Kreditinstituten. Somit ist das<br />
überlegte Eingehen von Risiken integraler Bestandteil auch unserer Aktivitäten.<br />
Wir verfügen über Verfahren zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Kommunikation und Überwachung<br />
von Risiken, die sich auf alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse einschließlich<br />
der von Dritten bezogenen Dienstleistungen im Sinne des § 25 a Abs. 2 KWG beziehen.<br />
Grundsätze der Risikostrategie<br />
Grundlage unserer Steuerung und Überwachung der Risiken ist die vom Verwaltungsrat nach § 16<br />
Abs. 4 Ziffer 2 NSpG beschlossene Risikostrategie, deren Ausgestaltung von der Geschäftsstrategie<br />
bestimmt wird und das Unternehmensumfeld sowie unsere interne Ausgangslage berücksichtigt.<br />
In der Risikostrategie werden die Ziele und Planungen/Maßnahmen im Bereich des Risikomanagements/-controllings<br />
definiert. Damit die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätssituation nicht<br />
gefährdet wird, müssen Risiken vermieden bzw. beschränkt werden.<br />
Über die jeweiligen Teilstrategien im Zusammenhang mit den einzelnen Risikokategorien berichten wir<br />
in den folgenden Abschnitten.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 17<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Risikomanagement<br />
Organisation und Prozesse<br />
Innerhalb des Risikomanagementsystems setzen wir die Aktivitäten zur Risikoidentifizierung,<br />
-beurteilung, -steuerung und -kommunikation an verschiedenen Stellen um. Die Dokumentationen der<br />
einzelnen Komponenten der Steuerungssysteme fassen wir im vom Vorstand erlassenen<br />
Risikohandbuch zusammen. Daneben erfolgen konkretisierende Darstellungen der Risikomanagementaktivitäten<br />
in Arbeitsanweisungen, Fachkonzepten, Vorstandsbeschlüssen und anderen institutsinternen<br />
Veröffentlichungen.<br />
Grundlage für die operative Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben ist die funktionale und<br />
aufbauorganisatorische Trennung zwischen risikosteuernden und risikoüberwachenden Organisationseinheiten.<br />
Alle Risiken werden regelmäßig erkannt, bewertet, gesteuert und überwacht.<br />
Turnusmäßig jährlich führen wir eine Risikobewertung für sämtliche Risikoarten durch. Dabei erheben<br />
wir auch systematisch Konzentrationen und bewerten diese anschließend hinsichtlich konkret<br />
vorhandener Risikokonzentrationen.<br />
Bei Konzentrationen handelt es sich um einzelne oder Gruppen von Risiken und/oder Erträgen, die beim<br />
Eintreten bestimmter Entwicklungen oder eines bestimmten Ereignisses in gleicher Weise reagieren und<br />
dabei die Risikokonzentrationsgrenze überschreiten, ohne dass eine konkrete Risikokonzentration<br />
vorliegt.<br />
Risikokonzentrationen liegen dann vor, wenn aus Konzentrationen<br />
• Verluste entstehen können, deren Gegenwert mehr als 1,5 % des Kernkapitals ausmachen; hieraus<br />
leiten wir eine sinnvoll gerundete Risikokonzentrationsgrenze von 1,5 Mio. EUR ab.<br />
• Auswirkungen auf die Liquiditätslage resultieren können, die bei ansonsten gleichen Bedingungen zu<br />
einer Veränderung der Liquiditätskennziffer von 0,35-Punkten führen.<br />
Aus der Zusammenführung unserer Risikoinventurergebnisse leiten wir das Gesamtrisikoprofil ab.<br />
Dieses wird unterjährig bei besonders bedeutsamen Sachverhalten, Ereignissen und Vorkommnissen<br />
angepasst.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 18<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Auf Basis des Gesamtrisikoprofils legen wir unsere Risikoneigung fest. Für unsere Aktivitäten haben wir<br />
derzeit eine risikoneutrale Risikoneigung festgelegt. Demzufolge muss die Übernahme neuer Risiken<br />
grundsätzlich mindestens ein günstiges Chance-/Risikoverhältnis ausweisen. Bestehende Risiken<br />
transferieren oder reduzieren wir dann, wenn sich konkrete Anzeichen für Risikoverdichtungen ergeben,<br />
die sich in der Folge zu drohenden Verlusten entwickeln können.<br />
Die Risikotragfähigkeit begrenzt als übergeordnetes Prinzip die Geschäftstätigkeit und stellt unser<br />
zentrales Beurteilungs- und Steuerungsinstrument auf der Gesamtbankebene dar. Mit ihrer Hilfe<br />
aggregieren wir die Einzelrisiken zum Risikopotenzial und stellen dieses dem verfügbaren<br />
Risikodeckungspotenzial gegenüber.<br />
Wir ermitteln unsere Risikotragfähigkeit nach dem Going-Concern-Ansatz. Die Risikotragfähigkeit ist<br />
daher so auszugestalten, dass unsere <strong>Sparkasse</strong> unter Einhaltung einer an die künftigen<br />
Eigenkapitalanforderungen aus Basel III angelehnte Mindestkernkapitalquote (gemäß Solvabilitätsverordnung)<br />
von 10,5 % noch fortgeführt werden könnte, selbst wenn alle Positionen des definierten<br />
Risikodeckungspotenzials durch schlagend werdende Risiken aufgezehrt werden würden.<br />
Bei den Risiken quantifizieren wir das jeweilige Risikopotenzial als Summe der erwarteten und der<br />
unerwarteten Verluste mittels zweier Szenarien:<br />
• Für den Normalbelastungsfall legen wir ein Real-Case-Szenario fest.<br />
• Die Gefahr eines deutlich ungünstigeren Geschäftsverlaufs mit seltenen Verlustausprägungen<br />
erfassen wir über ein Risiko-Szenario (Risk-Case).<br />
Bei der Parametrisierung dieser Sichtweisen berücksichtigen wir unterschiedliche Zeitreihen und stellen<br />
dadurch sicher, dass wir in ausreichendem Umfang sowohl Konjunkturzyklen als auch aufgetretene<br />
Risikoentwicklungen unserer <strong>Sparkasse</strong> berücksichtigen.<br />
Unser Risikodeckungspotenzial gliedern wir in zwei Ebenen (Risikodeckungspotenziale aus dem<br />
laufenden Ergebnis bzw. aus der Substanz) mit vier unterschiedlichen Abstufungen:<br />
1. Risikodeckungspotenziale aus laufendem Ergebnis<br />
• Risikodeckungspotenzial I<br />
Als Risikodeckungspotenzial I erfassen wir den auf die jeweilige Periode hochgerechneten<br />
Überschuss aus der Gewinn- und Verlustrechnung, der sich nach Reservierung eines<br />
Mindestgewinns ergibt. Dabei berücksichtigen wir bereits die im Risikodeckungspotenzial I<br />
schlagend werdenden Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Operationelle Risiken.<br />
• Risikodeckungspotenzial II<br />
Das Risikodeckungspotenzial II besteht aus dem reservierten Mindestgewinnbedarf.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 19<br />
___________________________________________________________________________________<br />
2. Risikodeckungspotenzials aus der Substanz<br />
• Risikodeckungspotenzial III<br />
Als Risikodeckungspotenzial III berücksichtigen wir unsere ungebundenen Vorsorgereserven<br />
nach § 340 f HGB.<br />
• Risikodeckungspotenzial IV<br />
Als Risikodeckungspotenzial IV berücksichtigen wir denjenigen ungebundenen Teil unseres<br />
Kernkapitals, der die individuell festgelegte Anrechnungsquote von 10,5 % übersteigt.<br />
Für das Real-Case-Szenario und für das Risiko-Szenario leiten wir aus unserem Risikodeckungspotenzial<br />
Gesamtrisikolimite ab. Die Festlegungen der Gesamtrisikolimite sind Bestandteil der<br />
Beschlussfassung des Verwaltungsrates nach § 16 Abs. 4 Ziffer 2 NSpG. Sie werden über die<br />
jeweiligen Wirtschaftspläne konkretisiert.<br />
Dabei gelten folgende Grundsätze:<br />
1. Gesamtrisikolimit im Real-Case<br />
Im Real-Case soll das Gesamtrisikolimit nicht höher sein als die Risikodeckungspotenzialstufe I<br />
zuzüglich der im Risikodeckungspotenzial I schlagend werdenden Limite für Zinsänderungsrisiken,<br />
Liquiditätsrisiken sowie Operationelle Risiken.<br />
2. Gesamtrisikolimit Risiko-Szenario<br />
Im Risk-Case soll das Gesamtrisikolimit nicht höher sein als die Risikodeckungspotenzialstufe I<br />
zuzüglich der im Risikodeckungspotenzial I schlagend werdenden Limite für Zinsänderungsrisiken,<br />
Liquiditätsrisiken sowie Operationelle Risiken zuzüglich der Risikodeckungspotenzialstufen II und III.<br />
Anknüpfend an die Gesamtrisikolimite legt der Vorstand für die einzelnen Risikoarten Teilrisikolimite mit<br />
der Maßgabe fest, dass in beiden Sichtweisen die Summe der Teilrisikolimite nicht höher sein darf als<br />
die Gesamtrisikolimite.<br />
Wir steuern unsere Risikotragfähigkeit primär über das Real-Case-Szenario.<br />
Die Entwicklung unserer Risikotragfähigkeit wird turnusmäßig vierteljährlich überwacht. Den<br />
Berechnungen liegt ein Prognosezeitraum bis zum Ende des jeweils laufenden Geschäftsjahres bzw.<br />
- ab dem 30.06. - bis zum Folgejahresende zugrunde.<br />
Stresstests dienen der Früherkennung von Risiken, die aus unwahrscheinlichen, aber plausibel<br />
möglichen und unter Umständen gravierenden Ereignissen erwachsen können.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 20<br />
___________________________________________________________________________________<br />
In diesem Sinne sehen wir Stresstests als zukunftsorientierte Analysen an, die wir in Ergänzung zur<br />
regulären Risikofrüherkennung und –steuerung anwenden und mit denen wir die Auswirkungen<br />
schockartiger Entwicklungen simulieren und Inter-Risikokonzentrationen nachweisen wollen.<br />
Die Auswirkungen der Stresstestergebnisse auf unsere Risikotragfähigkeit bilden wir in gesonderten<br />
Ergebnisreports ab.<br />
Die Risikosteuerung beinhaltet die aktive und zielgerichtete Beeinflussung der Risiken und nutzt<br />
folgende strategische Handlungsoptionen:<br />
• Risikoakzeptanz und -begrenzung (bewusste Inkaufnahme des Risikos und dessen Limitierung)<br />
• Risikotransferierung (Übertragung des Risikos auf Dritte)<br />
• Risikoreduktion (Verringerung des bestehenden Risikos)<br />
• Risikovermeidung (Vermeidung eines neuen Risikos)<br />
Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor<br />
Einführung neuer Produkte und/oder vor Aufnahme von Geschäften auf neuen Märkten sind<br />
formalisierte Prüfprozesse zu durchlaufen.<br />
Eine prozessunabhängige Überwachung der Aktivitäten und Prozesse findet durch die Innenrevision<br />
statt. Die Prüfung bezieht sämtliche Aktivitäten und Prozesse ein und erfolgt risikoorientiert<br />
grundsätzlich mindestens einmal in drei Jahren. Liegen Indikatoren für erhöhte Risiken vor, findet eine<br />
Überprüfung in kürzeren Intervallen statt. Für risikoärmere Prüffelder kann der Rhythmus auf max. fünf<br />
Jahre gestreckt werden. Die Ergebnisse werden stets unmittelbar an den Vorstand und in<br />
Ausnahmefällen direkt an den Verwaltungsrat berichtet.<br />
Risikokategorien<br />
Unter Risiko im weiteren Sinne verstehen wir ungünstige künftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf<br />
die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage auswirken könnten. Dieser weit gefasste Risikobegriff wird<br />
für die einzelnen, nachfolgend aufgeführten Kategorien näher konkretisiert:<br />
• Adressenrisiko<br />
• Marktpreisrisiko<br />
• Liquiditätsrisiko<br />
• Operationelles Risiko<br />
• Vertriebsrisiko<br />
• Sonstiges Risiko
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 21<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Auf Ebene der Risikokategorien stufen wir unsere Risiken unter Berücksichtigung der<br />
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) wie folgt ein:<br />
Risikokategorie<br />
Risikoklassen<br />
III<br />
(wesentliche Risiken)<br />
II<br />
I<br />
Adressenrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Operationelles Risiko<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Vertriebsrisiko<br />
Sonstiges Risiko<br />
X<br />
X<br />
Adressenrisiko<br />
Das Adressenrisiko umfasst Bonitätsveränderungen und/oder Forderungsausfälle gegen Personen oder<br />
Unternehmungen, die zu Verlusten führen können. Wir erfassen und bewerten es anhand einer<br />
detaillierten und umfangreichen Adressenrisikostrategie (als Bestandteil der Risikostrategie).<br />
Dabei gliedern wir das Adressenrisiko in das Kreditrisiko, das Kontrahentenrisiko, das Emittentenrisiko<br />
sowie das Beteiligungsrisiko.<br />
Das Kreditrisiko materialisiert sich im Kundenkreditgeschäft auf Einzelkreditnehmerebene und dort<br />
über die Risikofaktoren Kreditausfallrisiken und Sicherheitenrisiken.<br />
Zur Steuerung des Kreditrisikos bestehen segmentspezifische Ziele und Maßnahmen für das<br />
Kommunalkreditgeschäft, die Mengenkredite, das Privatkundenkreditgeschäft sowie das gewerbliche<br />
Kreditgeschäft, die jeweils für Intensivbetreuungs-, Sanierungs- bzw. Abwicklungsengagements um<br />
gesonderte Handlungsanweisungen ergänzt werden.<br />
Vor der Kreditvergabe werden die Bonitätsrisiken individuell beurteilt sowie nachfolgend laufend<br />
überwacht. Als Basis hierfür nutzen wir die einheitlichen Rating- und Scoringverfahren der <strong>Sparkasse</strong>nfinanzgruppe.<br />
Daneben verwenden wir zusätzlich das bisherige Risikobewertungssystem, das insbesondere auf die<br />
Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer, die Erkenntnisse aus der Kontoführung<br />
und auf den Deckungswert von Sicherheiten abstellt. Die detaillierte Kreditrisikoeinstufung bildet gleichzeitig<br />
die Basis für eine risikoadjustierte Bepreisung.<br />
Neben der laufenden Bonitätsüberwachung verfügen wir über ein Risikofrüherkennungssystem. Sich<br />
abzeichnende Risiken sollen frühzeitig erkannt werden, um geeignet gegensteuern zu können.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 22<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Zur Risikobegrenzung werden für Kreditengagements Limite auch unterhalb der gesetzlichen<br />
Großkreditobergrenze des § 13 Kreditwesengesetzes definiert und laufend überwacht.<br />
Die Vergabe von ungedeckten Krediten setzt bei den Kunden eine gute Bonität bzw. eine überzeugende<br />
Unternehmensstrategie voraus. Zur Minderung von Risiken im Kreditgeschäft dienen neben einer<br />
sorgfältigen Bonitätsprüfung insbesondere hereingenommene Sicherheiten. Durch die Risikobegrenzenden<br />
Maßgaben (RiskM) gemäß § 29 Abs. 1 Satz 2 NSpG werden die Art der anrechenbaren<br />
Sicherheiten sowie deren Beleihungsgrenzen definiert. Zur angemessenen Bewertung und Bearbeitung<br />
bestehen Regelungen in den internen Organisationsrichtlinien.<br />
Ergänzend zu den Risikofaktoren auf Einzelkreditnehmerebene erfassen wir die sich hieraus potenziell<br />
erwachsenden Risikofaktoren auf Portfoliobene. Wir gliedern unser Kundenkreditportfolio in die<br />
Komponenten Größen-, Branchen-, Sicherheiten- und Risikostruktur. Außerdem berücksichtigen wir die<br />
regionale Gliederung unseres Kundenkreditgeschäftes.<br />
Zur Steuerung unseres Kundenkreditportfolios haben wir für die aufgeführten Komponenten<br />
ausgewogene Ziele und Abweichungslimite festgelegt.<br />
Die laufende Beobachtung der externen Ratings für ausgewählte Kontrahenten und Emittenten in<br />
bestimmten Märkten dient als Grundlage zur Begrenzung des Ausfallrisikos. Für eventuelle Adressenrisiken<br />
werden Risikolimite und Parameter zur Risikomessung und -begrenzung festgelegt. Die<br />
Festlegung von Limiten berücksichtigt unsere Risikotragfähigkeit. Die Einhaltung der Limite überwacht<br />
eine vom Handel unabhängige Stelle, die dem Vorstand regelmäßig über die Auslastung berichtet.<br />
Das Beteiligungsrisiko stellt auf mögliche Verluste aus der Bereitstellung von Eigenkapital für Dritte<br />
ab. Wir beschränken unsere Beteiligungen im Wesentlichen auf Verbundbeteiligungen sowie<br />
strategische Beteiligungen zur Förderung des regionalen Wirtschaftsraums. Die Risiken aus<br />
Beteiligungen unterliegen einer Betrachtung auf der Basis einer Beteiligungsstrategie (als Bestandteil<br />
der Risikostrategie), die strategische, rechtliche und ökonomische Ziele festlegt.<br />
Marktpreisrisiken<br />
Das Marktpreisrisiko bezeichnet die grundsätzliche Gefahr, dass sich Marktpreise von Sachgütern oder<br />
Finanztiteln auf Grund von Änderungen der Marktlage zu unseren Ungunsten entwickeln. Wir erfassen<br />
und bewerten es anhand einer detaillierten und umfangreichen Marktpreisrisikostrategie (als Bestandteil<br />
der Risikostrategie).<br />
Dabei gliedern wir das Marktpreisrisiko in das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko, das Währungsrisiko,<br />
das Optionsrisiko sowie das Rohwarenrisiko.<br />
Wir stellen unsere Maßnahmen zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos auf die handelsrechtliche<br />
Ergebnisbeeinflussung ab (periodenorientiert im Rahmen der Aktiv-/Passivsteuerung). Zusätzlich ziehen
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 23<br />
___________________________________________________________________________________<br />
wir Informationen aus der barwertigen Zinsbuchsteuerung für die Beurteilung des Umfangs bzw. der<br />
Auswirkungen von Steuerungsmaßnahmen im Zinsbuch heran.<br />
Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil unserer<br />
Vermögensanlagen, insbesondere Forderungen an Kunden mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen<br />
ausgestattet. Demgegenüber sind die Finanzierungsmittel in einem geringeren Umfang<br />
festzinsgebunden; zudem ist die Laufzeit der Zinsbindungen auf der Passivseite überwiegend kürzer als<br />
auf der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der Einlagen unserer Kunden ist variabel verzinslich.<br />
Unser Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem stark steigenden Zinsniveau sowie einer<br />
Veränderung der Zinsstrukturkurve höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine<br />
entsprechend gestiegenen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen<br />
aufgrund der Festzinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. Die seit 2009<br />
abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte wirken den aus Zinsniveauveränderungen resultierenden Zinsänderungsrisiken<br />
entgegen.<br />
Vorzeitige Kreditrückzahlungen und Ausnutzung von Kündigungsrechten bei befristeten sowie unbefristeten<br />
Spareinlagen kommen bei uns vor und beeinflussen aufgrund der daraus resultierenden<br />
Bestandsschwankungen und schnelleren Anpassung an Zinsniveauveränderungen das Zinsänderungsrisiko.<br />
Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes beobachten wir laufend, um sofort angemessen auf<br />
Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos eingrenzen<br />
zu können.<br />
Unsere Annahmen zur Entwicklung des Zinsniveaus und des Zinsüberschusses stellen wir im Abschnitt<br />
Prognosebericht dar.<br />
Die Ermittlung und Beurteilung der Zinsänderungsrisiken erfolgt auf der Grundlage des gesamten<br />
Zinsbuchs, eine getrennte Betrachtung von Anlagebuch und Handelsbuch ist nicht vorgesehen.<br />
Zur Beurteilung des periodenorientierten Zinsänderungsrisikos erstellen wir mittels einer geeigneten DV-<br />
Anwendung vierteljährlich Simulationsrechnungen. Basierend auf den einzelgeschäftsbezogenen Daten<br />
aus der zahlungsstromorientierten Kundenkalkulation und Daten aus dem Finanzplanungs- und<br />
Prognosesystem sowie SimCorpDimension werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw.<br />
erwarteten Änderungen der Bilanzstruktur, des Marktzinsniveaus sowie der Produktmargen gemäß<br />
Margenkonzept auf die Zinsspanne simuliert.<br />
Ausgehend von definierten Produktbausteinen und Produktmargen prognostizieren wir auf Basis der<br />
aus dem S-Data-Warehouse angelieferten Abgrenzungsdaten in Simulationsrechnungen die<br />
Entwicklung der Zinsspanne von bis zu drei Jahren.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 24<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Zusätzlich setzen wir ein wertorientiertes Messverfahren mit dem Ziel ein, alle Wertveränderungen der<br />
zinsabhängigen Vermögens- und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen.<br />
Bei dem Verfahren ergibt sich das Reinvermögen (Zinsbuch-Barwert) aus der Differenz des Barwertes<br />
der Forderungen abzüglich des Barwerts der Schuldposten. Hierzu werden für die Aktivposten die<br />
Einzahlungen und für die Passivposten die Auszahlungen sowie darüber hinaus die Zahlungsströme<br />
des außerbilanziellen Zinsgeschäfts ermittelt und auf den Auswertungsstichtag abgezinst.<br />
Den Zahlungsströmen der variablen Posten liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und Kapitalbindung<br />
institutsspezifische Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt<br />
nach der Methode der gleitenden Durchschnitte.<br />
Außerdem fließen in die Festlegung des zukünftigen Zinsanpassungsverhaltens ergänzend individuelle<br />
Annahmen ein.<br />
Mit Hilfe einer geeigneten DV-Anwendung bereiten wir die Daten auf, generieren Zahlungsströme,<br />
ermitteln den Zinsbuch-Barwert und führen verschiedene Simulationen zur Performance- und Risikomessung<br />
durch.<br />
Die Risikomessung des barwertigen Zinsänderungsrisikos erfolgt nach dem Value-at-Risk-Konzept auf<br />
der Grundlage einer historischen Vollsimulation.<br />
Für die mit Kursrisiken behafteten Geschäfte werden regelmäßig die Auswirkungen zukünftiger<br />
Abschreibungsrisiken simuliert.<br />
Dem betriebswirtschaftlichen Aspekt wird durch die Messung des wertorientierten Risikos Rechnung<br />
getragen. Die Bestimmung des Value-at-Risk erfolgt mittels historischer Vollsimulation. Dabei wird das<br />
Risiko im „Normal-Szenario“ auf einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von 10 Tagen<br />
quantifiziert.<br />
Gleichzeitig wird die Einhaltung der Limite durch eine vom Handel unabhängige Stelle überwacht.<br />
Wir beschränken unser Eigenanlagenuniversum auf Europa und hier auf in Euro denominierte Titel.<br />
Diese sollen börsenfähig sein und vorrangig aus bei uns im Hause etablierten Produkten bestehen, die<br />
in aktiven Märkten gehandelt werden.<br />
Währungsrisiken erlangen bei uns nur eine untergeordnete Bedeutung und werden aktuell nur im<br />
Bereich der Bereitstellung des mittelbaren Eintritts in auf Fremdwährung lautende Eurex-Geschäfte von<br />
Kunden und innerhalb des Publikumsfonds (Fremdmanagement) eingegangen. Devisengeschäfte im<br />
Kundeninteresse führen wir ausschließlich als Bote der Norddeutschen Landesbank durch, sodass<br />
keine offenen Positionen entstehen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 25<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Optionsrisiken spielen bei uns derzeit ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle und werden<br />
ausschließlich mittelbar im Zusammenhang mit Eurex-Geschäften von Kunden und innerhalb des<br />
Publikumsfonds (Fremdmanagement) eingegangen.<br />
Auch Rohwarenrisiken werden lediglich innerhalb des Publikumsfonds (Fremdmanagement)<br />
eingegangen. Sie sind von untergeordneter Bedeutung.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Das Liquiditätsrisiko beinhaltet im Allgemeinen die Gefahr, dass wir unseren gegenwärtigen oder<br />
zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht, nicht mehr vollständig oder nicht fristgerecht nachkommen<br />
können (Liquiditätsrisiko in engerem Sinn). Außerdem berücksichtigen wir die Gefahr, dass<br />
Vermögenswerte nicht oder nur mit Verlusten liquidiert werden können (Marktliquiditätsrisiko) bzw. das<br />
Risiko, dass die fortlaufende Aufnahme kurzfristiger Mittel nicht oder nur noch zu erhöhten Marktpreisen<br />
möglich sein kann (Refinanzierungskostenrisiko). Wir haben unsere Grundsätze der Steuerung und<br />
Überwachung der Liquiditätsrisiken in der Liquiditätsrisikostrategie (als Bestandteil der Risikostrategie)<br />
festgelegt.<br />
Hauptziel der Strategie ist die Vermeidung eines Liquiditätsengpasses, der zur Zahlungsunfähigkeit und<br />
damit zur Insolvenz führen könnte. Zur Sicherstellung der Solvenz werden Schwellenwerte (Risikotoleranzen)<br />
festgelegt und jährlich überprüft.<br />
Dabei legen wir den Schwerpunkt zurzeit auf die Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität über<br />
einen Planungshorizont von bis zu einem Jahr. Zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit wird auf die<br />
Entwicklung der Liquiditätskennzahl und die Beobachtungskennzahlen gemäß Liquiditätsverordnung<br />
(LiqV) als Indikator für eine Verschlechterung der Liquiditätslage zurückgegriffen.<br />
Die Schwellenwerte wählen wir so, dass ausreichend Zeit zum Ergreifen geeigneter Maßnahmen zum<br />
Abwenden eines Liquiditätsengpasses verbleibt.<br />
Durch die Tagesdisposition ist eine unter Rentabilitätsgesichtspunkten optimale Steuerung der Liquidität<br />
sicherzustellen. Un- bzw. geringverzinsliche Liquiditätsüberschüsse sollen vermieden werden und Liquiditätsbedarfe<br />
entsprechend der erwarteten Fristigkeit grundsätzlich laufzeitgerecht refinanziert werden.<br />
Dabei sind Erkenntnisse aus steuerungserheblichen Kundengeschäften (z. B. größere Kreditabrufe) zu<br />
berücksichtigen.<br />
Operationelles Risiko<br />
Wir definieren das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der<br />
Unangemessenheit oder des Versagens von Infrastruktur, Mitarbeitern, internen Verfahren oder<br />
externen Einflüssen eintreten können.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 26<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Ziel der Teilstrategie Operationelles Risiko (als Bestandteil der Risikostrategie) ist die Vermeidung von<br />
Schadenfällen oder Reduzierung von Risiken auf ein Restrisiko, sofern die dafür erforderlichen<br />
Maßnahmen unter Kosten-/Nutzenaspekten gerechtfertigt sind.<br />
Den operationellen Risiken wirken wir mit zahlreichen Maßnahmen entgegen.<br />
Branchentypisch stellen wir hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme. Dies<br />
gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in unserer<br />
<strong>Sparkasse</strong> betriebenen Systeme und für die betriebenen Netzwerke, und zwar sowohl im laufenden<br />
Geschäftsbetrieb als auch in der Notfallvorsorge.<br />
Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Hause bestehen zentrale Vorgaben durch Arbeitsanweisungen.<br />
Rechtliche Risiken begrenzen wir durch Verwendung von rechtlich geprüften Vertragsformulierungen.<br />
Risiken im jeweiligen Sachgebiet dämmen wir durch Einsatz der - auch gesetzlich geforderten -<br />
Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten ein. Schließlich reduzieren wir<br />
operationelle Risiken durch die laufende Aus- und Weiterbildung der <strong>Sparkasse</strong>nmitarbeiter. Versicherbare<br />
Gefahrenpotenziale schirmen Versicherungsverträge in banküblichem Umfang ab.<br />
Um für die Quantifizierung eine geeignete empirische Basis zu schaffen, setzen wir eine Schadenfalldatenbank<br />
ein.<br />
Dem systematischen Umgang mit dieser Risikokategorie liegt eine Strategie zugrunde, die frühzeitiges<br />
Erkennen und die strukturierte Erfassung in den Vordergrund stellt.<br />
Vertriebsrisiko<br />
Als Vertriebsrisiko erfassen wir die Gefahr rückläufiger Erträge im Provisionsüberschuss. Entsprechend<br />
des Geschäftsmodells der <strong>Sparkasse</strong>n ist der Provisionsertrag auch für uns eine bedeutende<br />
Einnahmequelle.<br />
Sonstiges Risiko<br />
Unter dem sonstigen Risiko werden das Reputationsrisiko, das strategisches Risiko (Planungs-,<br />
Geschäftsfeld- und Managementrisiko) sowie die nicht anderweitig zuzuordnenden Risiken (z. B.<br />
Immobilienrisiko) zusammengefasst.<br />
Berichtswesen<br />
Turnusmäßig vierteljährlich wird ein Quartals- und Risikobericht an den Vorstand und den<br />
Verwaltungsrat erstellt. Dieser fasst die Entwicklung und Beurteilung aller wesentlichen Risiken<br />
zusammen, enthält eine Darstellung der Risikotragfähigkeit unter verschiedenen Szenarien und<br />
berücksichtigt die Ergebnisse von durchgeführten Stresstests.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 27<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Darüber hinaus bestehen folgende Regelberichte für die Berichterstattung über die wesentlichen<br />
Risikoarten:<br />
Risiken Berichtsturnus zuständige OE Adressat<br />
Adressenausfallrisiken im<br />
Kreditgeschäft<br />
Adressenausfallrisiken aus<br />
Beteiligungen<br />
Adressenausfallrisiken aus<br />
Eigengeschäften<br />
Marktpreisrisiken –<br />
Kursrisiken<br />
Marktpreisrisiken -<br />
Zinsänderungsrisiken<br />
monatlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision, Vertrieb<br />
Firmenkunden und<br />
Marktservice Aktiv<br />
jährlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision, Vertrieb<br />
Firmenkunden und<br />
Vorstandssekretariat<br />
monatlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision und Vertrieb<br />
Firmenkunden, Händler<br />
monatlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision und Vertrieb<br />
Firmenkunden, Händler<br />
vierteljährlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision und Vertrieb<br />
Firmenkunden<br />
Liquiditätsrisiken monatlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision und Vertrieb<br />
Firmenkunden<br />
Operationelle Risiken jährlich Controlling Vorstand, Direktoren<br />
Innenrevision und Vertrieb<br />
Firmenkunden<br />
Angemessene Verfahren stellen sicher, dass Vorstand und Verwaltungsrat über außergewöhnliche<br />
Sachverhalte im Rahmen der Ad-hoc-Berichterstattung unverzüglich informiert werden.<br />
Die auf Grundlage der Berichte gebotenen und eingeleiteten Maßnahmen sind in einem gesonderten<br />
Vermerk bzw. im Protokoll der entsprechenden Vorstandssitzung zu dokumentieren.<br />
Wertung<br />
Wir steuern unsere Risiken in einer dem Geschäftsumfang und der Komplexität angemessenen Weise.<br />
Bei allen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben<br />
können, wird ein wirksames Risikomanagement und –controlling eingesetzt.<br />
Wir erwarten keine besonderen, über unsere Risikotragfähigkeit hinausgehenden Risiken.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 28<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Prognosebericht<br />
Die Entwicklungsprognose für die nächsten zwei Jahre beruht auf Einschätzungen zum Zeitpunkt der<br />
Erstellung des Lageberichts. Prognosen sind naturgemäß mit der Unsicherheit behaftet, dass die<br />
zugrunde gelegten Annahmen auch eintreten. Die tatsächlichen Ergebnisse können daher abweichen,<br />
zumal sich die Staatsschuldenproblematik insbesondere im Euro-Raum auf die weitere wirtschaftliche<br />
Entwicklung auch noch mittel- und langfristig negativ auswirken dürfte.<br />
Die Bundesregierung erwartet in ihrer Jahresprojektion 2013 eine steigende Wirtschaftsleistung. Das<br />
Wachstum soll im Jahresverlauf zunehmend an Substanz gewinnen. Wegen des schwachen<br />
Winterhalbjahres ist die durchschnittliche Wachstumsrate für das Jahr 2013 jedoch erheblich vorbelastet<br />
und wird voraussichtlich nur 0,4 % betragen. Im Jahresverlauf 2013 entspricht dies allerdings einem<br />
Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes von Schlussquartal zu Schlussquartal i. H. v.<br />
1,3 %. Die deutsche Wirtschaft wächst damit, wie schon bisher, spürbar kräftiger als der Durchschnitt<br />
der Eurozone. Die Regierung geht davon aus, dass die außenwirtschaftlichen Impulse schwächer sein<br />
werden als im Vorjahr. Die erwartete konjunkturelle Dynamik hängt vor allem von der Binnennachfrage<br />
ab. Angesichts der positiven Entwicklung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und einer<br />
moderaten Preisniveauentwicklung spielen die privaten Konsumausgaben und private<br />
Wohnungsbauinvestitionen eine tragende Rolle. Für den Arbeitsmarkt wird erwartet, dass die<br />
Arbeitslosigkeit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres liegt bzw. nur geringfügig ansteigen wird.<br />
Die Jahresprojektion der Bundesregierung beruht auf der zentralen Annahme, dass es im Laufe dieses<br />
Jahres zu keinen weiteren negativen Entwicklungen in der Schuldenkrise in Europa kommt und dass der<br />
Finanzsektor stabil bleibt. Die nach wie vor noch nicht ausgestandene Schuldenkrise in einigen Ländern<br />
der Eurozone stellt das größte Risiko dar. Chancen für eine günstigere wirtschaftliche Entwicklung<br />
bestehen insbesondere, wenn sich steigende Einkommen, eine positive Beschäftigungsentwicklung,<br />
stabile Preise sowie Zukunftsvertrauen der Konsumenten und Investoren gegenseitig verstärken.<br />
Unter denselben Prämissen wird die Einschätzung der Bundesregierung von den<br />
Wirtschaftsforschungsinstituten und der Deutschen Bundesbank in ihren Veröffentlichungen zum<br />
Jahreswechsel im Wesentlichen geteilt, mit etwas optimistischeren Erwartungen für die Entwicklung des<br />
Bruttoinlandsproduktes.<br />
Positive konjunkturelle Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene entfalten vor dem Hintergrund der<br />
eher ungünstigen wirtschaftlichen, sozialen und demografischen Rahmendaten in unserem Geschäftsgebiet<br />
eine abgeschwächte Wirkung, während konjunkturelle Schwächephasen die Unternehmen und<br />
die Menschen im Geschäftsgebiet strukturbedingt in stärkerem Maße treffen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 29<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Neue administrative Regulierungen zur Begrenzung von Geschäftsrisiken des Finanzsektors dürften die<br />
Ertragslage der Kreditinstitute belasten, zum einen durch verschärfte Eigenkapitalanforderungen und<br />
zum anderen durch die Bindung von Kapazitäten in den Stabs- und Betriebsbereichen. Ferner wird das<br />
geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute durch intensiven Wettbewerb, anspruchsvollere Kundenwünsche<br />
und die rasant fortschreitende technologische Entwicklung bestimmt. Preise und Margen in<br />
allen Bereichen des Finanz- und Dienstleistungsgeschäftes werden weiterhin unter Druck bleiben. Die<br />
Belastungen der Zinsspanne aus dem sehr niedrigen Zinsniveau dürften weiter zunehmen.<br />
Für 2013 prognostizieren wir eine leicht rückläufige Entwicklung unseres Kundengeschäftsvolumens<br />
sowie unserer Eigenanlagen und institutionellen Refinanzierungen. Planmäßig werden sich unsere<br />
Bilanzsumme und unser Geschäftsvolumen entsprechend ermäßigen.<br />
Im gewerblichen Kreditgeschäft rechnen wir bei einer leicht reduzierten Investitionsbereitschaft unserer<br />
Kunden mit einer verringerten Kreditnachfrage. Voraussichtlich werden unsere Neuzusagen nicht<br />
ausreichen, um die Höhe der planmäßigen Tilgungsrückflüsse zu kompensieren, sodass wir von einem<br />
insgesamt leicht rückläufigen Forderungsbestand ausgehen.<br />
In unserem Privatkundenkreditgeschäft erwarten wir sowohl bei den Wohnungsbaufinanzierungen als<br />
auch im Mengenkreditgeschäft eine Nachfrage auf unverändertem Niveau. Dennoch wird das<br />
Neugeschäft nicht ausreichen, die hohen planmäßigen Regeltilgungen und die Rückflüsse aufgrund der<br />
Ausnutzung vertraglich vereinbarter Sondertilgungen zu kompensieren.<br />
Das Mittelaufkommen unserer Kunden und damit die bilanzwirksame Ersparnisbildung wird sich<br />
voraussichtlich leicht reduzieren. Wir gehen davon aus, dass der Trend zu kurz- bis mittelfristig<br />
verfügbaren, höherverzinsten Produkten anhält.<br />
Im Bereich der Eigenanlagen werden wir sowohl den Gesamtbestand unserer Eigenanlagen als auch<br />
den Bestand unserer institutionellen Refinanzierungen rentabilitätsneutral absenken.<br />
Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung ist im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft<br />
jederzeit gewährleistet.<br />
Das Zinsniveau dürfte über weite Strecken des Jahres auf einem gegenüber dem Vorjahr zwar<br />
erhöhten, aber im langjährigen Vergleich nach wie vor niedrigen Niveau verharren. Gleichzeitig gehen<br />
wir von einer tendenziell steileren Zinsstrukturkurve aus.<br />
Insgesamt rechnen wir für das Geschäftsjahr 2013 mit einem verringerten Zinsüberschuss. Das<br />
anhaltend niedrige Zinsniveau führt zu rückläufigen Zinserträgen und höheren Ausgleichszahlungen<br />
aus unseren Zinsswap-Geschäften.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T Seite 30<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Für das Provisionsergebnis erwarten wir einen moderaten Anstieg. Mit Ertragssteigerungen rechnen wir<br />
im Zahlungsverkehr durch den weiteren Ausbau unserer Privatgirokontomodelle. Außerdem wollen wir<br />
das Vermittlungsgeschäft für Immobilien und Bausparverträge intensivieren. Dagegen rechnen wir im<br />
Wertpapiergeschäft bei einem weiterhin schwierigen Marktumfeld mit leicht rückläufigen Erträgen.<br />
In 2013 wird sich unser allgemeiner Verwaltungsaufwand erhöhen. Den Anstieg unseres<br />
Personalaufwandes aufgrund tariflicher Steigerungen werden wir voraussichtlich nicht durch ein<br />
konsequentes Sachkostenmanagement kompensieren können.<br />
Im Resümee erwarten wir ein rückläufiges Ergebnis vor Bewertung des Kredit- und<br />
Wertpapierbestandes.<br />
Die saldierten Belastungen aus dem Bewertungsergebnis werden voraussichtlich deutlich abnehmen.<br />
Bei einem leicht erhöhten Zuführungsbedarf zur Einzelrisikovorsorge im Kreditgeschäft sowie geringen<br />
Belastungen aus dem Wertpapiergeschäft gehen wir von einem deutlich verringerten Sonstigen<br />
Bewertungsergebnis aus.<br />
Insgesamt erwarten wir ein erneut zufrieden stellendes Ergebnis über dem Niveau des Vorjahres.<br />
Die Gewinnerwartungen für 2014 sind insbesondere abhängig von der Entwicklung des Zinsniveaus, der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung sowie der weiteren Realisierung von Einspareffekten bei unseren Verwaltungsaufwendungen.<br />
Soweit vorhersehbar, dürften sich sowohl unser Geschäftsvolumen und unsere<br />
Bilanzsumme weiter leicht verringern. Den voraussichtlich fortgeführten Rückgang des<br />
Zinsüberschusses werden wir nur bedingt durch einen Anstieg des Provisionsüberschusses sowie durch<br />
weitere Begrenzungen unseres allgemeinen Verwaltungsaufwandes kompensieren können. Daher<br />
gehen wir derzeit von einer rückläufigen Ergebnisentwicklung aus.<br />
Wir sollten dennoch auch in diesem nach wie vor schwierigen Umfeld in der Lage sein, das für eine<br />
stetige Geschäftsentwicklung notwendige Kernkapital zu erwirtschaften. Mit einer konsequenten<br />
Kundenbetreuung und der Fortführung eines straffen Kosten- und Risikomanagements wollen wir<br />
unserem Anspruch an eine hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gerecht werden.<br />
<strong>Goslar</strong>, 16. April 2013<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong><br />
Der Vorstand<br />
Mehrens<br />
Vorderstemann
Jahresabschluss<br />
s<br />
zum 31. Dezember 2012<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong><br />
Land Niedersachsen
Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2012<br />
31.12.2011<br />
EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 16.563.698,14 12.999<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 8.861.549,23 14.323<br />
25.425.247,37 27.322<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />
b) Wechsel 0,00 0<br />
0,00 0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 2.408.309,22 282<br />
b) andere Forderungen 121.826.462,63 142.310<br />
124.234.771,85 142.592<br />
4. Forderungen an Kunden 971.296.319,49 974.030<br />
darunter: durch Grundpfandrechte<br />
gesichert 350.745.308,39 (336.354)<br />
Kommunalkredite 98.173.136,43 (114.775)<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 0,00 (0)<br />
ab) von anderen Emittenten 0,00 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 0,00 (0)<br />
0,00 0<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten 19.434.815,36 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 19.434.815,36 (0)<br />
bb) von anderen Emittenten 225.480.649,05 185.120<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank 224.931.461,38 (184.645)<br />
244.915.464,41 185.120<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 94.563,06 2<br />
245.010.027,47 185.122<br />
Nennbetrag 92.000,00 (3)<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 4.947.786,88 43.868<br />
6a. Handelsbestand 0,00 0<br />
7. Beteiligungen 19.654.069,34 20.762<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.991.337,61 3.991<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
9. Treuhandvermögen 44.329,85 9.252<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 44.329,85 (9.252)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 261.708,00 341<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0<br />
d) geleistete Anzahlungen 0,00 0<br />
261.708,00 341<br />
12. Sachanlagen 16.402.669,08 18.622<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 1.352.594,33 4.351<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 327.954,97 351<br />
15. Aktive latente Steuern 0,00 0<br />
16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 0,00 0<br />
Summe der Aktiva 1.412.948.816,24 1.430.604
Passivseite<br />
31.12.2011<br />
EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 30.012.376,56 599<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 136.603.055,72 197.511<br />
166.615.432,28 198.110<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von drei Monaten 335.792.905,52 313.556<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von mehr als drei Monaten 36.121.480,97 56.246<br />
371.914.386,49 369.802<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 666.819.196,05 621.369<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 63.994.798,39 76.917<br />
730.813.994,44 698.286<br />
1.102.728.380,93 1.068.087<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 4.844.355,61 9.448<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
darunter: 4.844.355,61 9.448<br />
Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />
eigene Akzepte und<br />
Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />
3a. Handelsbestand 0,00 (0)<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 44.329,85 9.252<br />
darunter: Treuhandkredite 44.329,85 (9.252)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.198.280,05 1.723<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 365.219,55 534<br />
6a. Passive latente Steuern 0,00 0<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 15.720.264,00 15.524<br />
b) Steuerrückstellungen 735.782,00 1.668<br />
c) andere Rückstellungen 6.355.386,35 6.951<br />
22.811.432,35 24.143<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 7.502<br />
10. Genussrechtskapital 0,00 0<br />
darunter: vor Ablauf von<br />
zwei Jahren fällig 0,00 (0)<br />
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 16.800.000,00 16.800<br />
darunter : Sonderposten nach<br />
§ 340e Abs. 4 HGB 0,00 (0)<br />
12. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital 0,00 0<br />
b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage 95.005.245,00 90.829<br />
cb) andere Rücklagen 0,00 0<br />
95.005.245,00 90.829<br />
d) Bilanzgewinn 1.536.140,62 4.176<br />
96.541.385,62 95.005<br />
Summe der Passiva 1.412.948.816,24 1.430.604<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 23.490.417,17 36.399<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
23.490.417,17 36.399<br />
Über eine weitere nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet.<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 77.663.090,72 55.545<br />
77.663.090,72 55.545
Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.-31.12.2011<br />
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 49.153.852,54 (53.282)<br />
darunter:<br />
aus der Abzinsung von Rückstellungen 0,00 (0)<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 5.242.454,49 (4.600)<br />
54.396.307,03 (57.882)<br />
2. Zinsaufwendungen 20.730.902,16 (23.181)<br />
darunter:<br />
aus der Aufzinsung von Rückstellungen 941.984,31 (938)<br />
33.665.404,87 34.701<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 234.363,79 (1.322)<br />
b) Beteiligungen 818.771,41 (1.462)<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 (0)<br />
1.053.135,20 2.784<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0<br />
5. Provisionserträge 10.302.725,38 (10.593)<br />
6. Provisionsaufwendungen 550.648,53 (552)<br />
9.752.076,85 10.041<br />
7. Nettoertrag des Handelsbestandes 0,00 0<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 1.460.842,71 1.843<br />
darunter:<br />
aus der Fremdwährungsumrechung 0,00 (0)<br />
aus der Abzinsung von Rückstellungen 0,00 (0)<br />
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
45.931.459,63 49.369<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 15.756.350,31 (15.814)<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung 5.529.548,79 (4.015)<br />
21.285.899,10 (19.829)<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
2.635.300,21 (1.121)<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 11.566.008,65 (11.758)<br />
32.851.907,75 31.587<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen 3.426.639,69 3.456<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.351.448,38 901<br />
darunter:<br />
aus der Fremdwährungsumrechung 0,00 (0)<br />
aus der Aufzinsung von Rückstellungen 0,00 (0)<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft 1.087.354,44 (0)<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft 0,00 (7.972)<br />
1.087.354,44 7.972<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere 2.315.455,74 (1.213)<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren 0,00 (0)<br />
2.315.455,74 1.213<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 258.121,89 79<br />
18. Zuführungen zum dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 15.777<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 1.640.531,74 4.328<br />
20. Außerordentliche Erträge 0,00 (0)<br />
darunter:<br />
Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
0,00 (0)<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 (0)<br />
darunter:<br />
Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
0,00 (0)<br />
22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 35.121,14 (86)<br />
darunter: Veränderung der Steuerabgrenzung<br />
nach § 274 HGB 0,00 (0)<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 69.269,98 (65)<br />
104.391,12 151<br />
25. Jahresüberschuss 1.536.140,62 4.177<br />
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
1.536.140,62 4.177<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 (0)<br />
b) aus anderen Rücklagen 0,00 (0)<br />
0,00 0<br />
1.536.140,62 4.177<br />
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 (0)<br />
b) in andere Rücklagen 0,00 (0)<br />
0,00 0<br />
29. Bilanzgewinn 1.536.140,62 4.177
Seite 35<br />
ANHANG<br />
Vorbemerkung<br />
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und<br />
der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung<br />
der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern.<br />
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN<br />
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen<br />
Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden<br />
Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).<br />
Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen) werden mit<br />
ihrem Nennwert angesetzt, der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren<br />
Auszahlungsbetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er<br />
wird grundsätzlich im langfristigen Neugeschäft auf fünf Jahre, bei längeren Festzinsvereinbarungen<br />
auf die Laufzeit der Zinsbindung, längstens auf zehn Jahre, verteilt. Im kurz- und mittelfristigen<br />
Neugeschäft erfolgt eine Verteilung auf die Darlehenslaufzeit bzw. auf die Dauer der<br />
Festzinsvereinbarung. Bei erneuten Festzinsvereinbarungen bestehender Darlehen wird das Disagio<br />
generell auf die Dauer der neuen Zinsbindungsfrist, längstens auf zehn Jahre, verteilt.<br />
Abweichend hiervon werden Disagien, Bearbeitungsgebühren und ähnliche Beträge im<br />
Zusammenhang mit sogenannten Weiterleitungsmitteln angesichts der jeweiligen Betragskongruenz<br />
zwischen den aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträgen im Jahr ihres Anfalls vollständig<br />
erfolgswirksam erfasst.<br />
Für akute Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe des zu<br />
erwartenden Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung<br />
getragen, die in Anlehnung an die im Schreiben vom 10. Januar 1994 des Bundesministeriums der<br />
Finanzen genannten Grundsätzen bemessen worden sind. Für die besonderen Risiken des<br />
Geschäftszweigs der Kreditinstitute wird Vorsorge getroffen.<br />
Unterverzinsliche Forderungen werden unter Verwendung eines Zinssatzes von 5,5 % zum Barwert<br />
angesetzt. Ist die Unterverzinslichkeit ausschließlich durch Erhöhungen des allgemeinen Marktzinsniveaus<br />
bedingt, wird im Hinblick auf die adäquate Refinanzierung auf eine Abwertung verzichtet.<br />
Soweit die Gründe für eine Abwertung von Forderungen nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen<br />
(Wertaufholungen) bis zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen.<br />
Der Anschaffungswert der Wertpapiere wird zum gewogenen Durchschnittswert ermittelt. Die<br />
Wertpapiere werden zu den Anschaffungskosten oder niedrigeren Kurswerten am Bilanzstichtag<br />
(strenges Niederstwertprinzip) bewertet. Dies gilt auch für die Wertpapiere des Anlagevermögens.<br />
Wertaufholungen haben wir durch Zuschreibungen auf den höheren Kurswert, maximal aber bis zu<br />
den Anschaffungskosten berücksichtigt.<br />
Die Anteile an Investmentfonds werden zum investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt.<br />
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. im<br />
Falle vorübergehender sowie voraussichtlich dauernder Wertminderungen zum niedrigeren Zeitwert<br />
angesetzt.
Seite 36<br />
Bei Gebäuden wurde eine Nutzungsdauer von höchstens 50 Jahren zugrunde gelegt. Die Abschreibungen<br />
wurden überwiegend linear, in der Vergangenheit zum Teil degressiv, vorgenommen. Im Falle<br />
voraussichtlich dauernder Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.<br />
Bei Bauten auf fremden Grundstücken sowie Einbauten in gemieteten Räumen erfolgt die Verteilung<br />
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten entsprechend der Dauer des jeweiligen Mietverhältnisses,<br />
wenn diese kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.<br />
Die Abschreibung der Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der<br />
Betriebsvorrichtungen erfolgt generell linear. Für die Bemessung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />
der Gegenstände werden die von der Finanzverwaltung veröffentlichten AfA-Tabellen für die<br />
Kreditwirtschaft bzw. für die allgemein verwendbaren Anlagegüter zugrunde gelegt. Für nach dem<br />
31. Dezember 2003 angeschaffte Wirtschaftsgüter wird die pro rata temporis-Abschreibungsregelung<br />
gemäß § 7 Abs. 1 Satz 4 EStG angewandt. Vermögensgegenstände von geringem Wert (Anschaffungskosten<br />
bis 150 EUR) werden sofort als Sachaufwand erfasst; bei Anschaffungswerten von bis zu<br />
1.000 EUR (ohne Mehrwertsteuer) und immateriellen Anlagewerten (Software bis zu 410 EUR ohne<br />
Mehrwertsteuer im Einzelfall) erfolgt im Jahr der Anschaffung eine Vollabschreibung. Für die<br />
immateriellen Anlagewerte (Software mit Anschaffungswerten über 410 EUR im Einzelfall ohne<br />
Mehrwertsteuer) wird generell ein Abschreibungszeitraum von fünf Jahren zu Grunde gelegt.<br />
Das Beibehaltungswahlrecht für in Vorjahren vorgenommene ausschließlich steuerlich bedingte<br />
Abschreibungen (§ 254 HGB a. F.) wurde im Rahmen der BilMoG-Umstellung vollständig ausgeübt<br />
(Artikel 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB).<br />
Die auf Fremdwährung lautenden Schecks sind zu den EZB-Referenzkursen, die Sortenbestände zum<br />
Bankenankaufskurs der NORD/LB am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet worden.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb<br />
zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften bewertet.<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen<br />
Erfüllungs- und Ausgabebetrag bei Anleihen wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten<br />
ausgewiesen.<br />
Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />
Erfüllungsbetrags angesetzt, sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.<br />
Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, erfolgt eine<br />
Abzinsung mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />
(RückAbzinsV).<br />
Für das Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva und Passiva des<br />
Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen worden. Hierbei ist die Ermittlung anhand einer<br />
barwertigen Betrachtung erfolgt. Als Zinsstrukturkurve wurde je nach Teilmarktzuordnung die DSGV-<br />
Standardkurve, die Swapkurve oder die Pfandbriefkurve zugrunde gelegt. Zum 31. Dezember 2012<br />
ergab sich kein Rückstellungsbedarf.<br />
Die Pensionsrückstellungen sind nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Zugrundelegung der<br />
Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt worden. Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen<br />
Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung nach dem Stand von Ende November 2012<br />
bekannt gegebene Zinssatz in Höhe von 5,05 % verwendet. Dieser beruht auf einer pauschal<br />
angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu erwartenden<br />
Gehalts- und Rentensteigerungen wurden mit jährlich 1,75 % berücksichtigt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente<br />
führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie erfüllt<br />
diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder Zusatzversorgungskasse<br />
für <strong>Sparkasse</strong>n (ZVK-<strong>Sparkasse</strong>n) mit Sitz in Emden. Die ZVK-<strong>Sparkasse</strong>n ist eine kommunale<br />
Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 1 des Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K) vom<br />
1. März 2002. Träger der ZVK-<strong>Sparkasse</strong>n ist der <strong>Sparkasse</strong>nverband Niedersachsen in Hannover,
Seite 37<br />
der das Kassenvermögen der ZVK-<strong>Sparkasse</strong>n als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen<br />
Vermögen verwaltet.<br />
Nachdem sich die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes mit Wirkung vom 1. Januar 2002 auf<br />
eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVK-<br />
<strong>Sparkasse</strong>n zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in zwei getrennte<br />
Abrechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversicherten<br />
bzw. den Abrechnungsverband R für sogenannte Altrentner.<br />
Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der Bewertungsparameter<br />
gemäß ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese tarifliche Bewertungsmethodik erfasste den<br />
voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht vollständig. Hierauf hat die ZVK-<br />
<strong>Sparkasse</strong>n bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem<br />
31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von den tarifvertraglichen Vorgaben abweichende<br />
kassenspezifische Ermittlung der Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kosten<br />
und Risiken einbezieht. Der bisherige Beitragssatz von 4 % erschien hiernach und unter zusätzlicher<br />
Berücksichtigung der damaligen Kapitalmarktlage nach aktuariellen Ermittlungen nicht mehr<br />
auskömmlich. Dem wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eintretende Anhebung auf 5 %<br />
Rechnung getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge eine<br />
langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt. Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind<br />
die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2012 auf<br />
15,65 Mio. EUR.<br />
Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine<br />
Deckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach<br />
versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Hierbei wird ein Rechnungszins in Höhe<br />
von 3,25 % zugrunde gelegt, die Sterblichkeit wird entsprechend den für die Versicherten der ZVK-<br />
<strong>Sparkasse</strong>n festgestellten Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt.<br />
Nachdem bereits in Vorjahren Sonderzahlungen geleistet worden waren, wurde im laufenden<br />
Geschäftsjahr auch die restliche Deckungslücke beim Abrechungsverband R in Höhe von 1.242 TEUR<br />
vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in Abhängigkeit von der<br />
Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVK-<strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Die strukturierten Produkte (Forwarddarlehen im Kundengeschäft) wurden einheitlich (ohne Abspaltung<br />
der Nebenrechte) bilanziert und bewertet.
Seite 38<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESBILANZ<br />
Für die im Anhang vorzunehmende Fristengliederung für bestimmte Aktiva und Passiva nach Restlaufzeiten<br />
wird die Erleichterungsregelung gem. § 11 Satz 3 RechKredV in Anspruch genommen.<br />
AKTIVA<br />
Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute<br />
Die unter Posten 3 b) andere Forderungen ausgewiesenen Bestände gliedern<br />
sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:<br />
- bis drei Monate 15.000 TEUR<br />
- mehr als drei Monate bis ein Jahr 55.000 TEUR<br />
- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 40.000 TEUR<br />
- mehr als fünf Jahre 11.000 TEUR<br />
Forderungen an die eigene Girozentrale:<br />
53.992 TEUR<br />
Posten 4: Forderungen an Kunden<br />
Die Forderungen an Kunden gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:<br />
- bis drei Monate 31.205 TEUR<br />
- mehr als drei Monate bis ein Jahr 112.384 TEUR<br />
- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 268.478 TEUR<br />
- mehr als fünf Jahre 537.339 TEUR<br />
- unbestimmte Laufzeit 21.089 TEUR<br />
Forderungen an verbundene Unternehmen:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
darunter nachrangige Vermögensgegenstände:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
darunter nachrangige Vermögensgegenstände:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
63.334 TEUR<br />
56.647 TEUR<br />
63.334 TEUR<br />
56.647 TEUR<br />
20.553 TEUR<br />
20.959 TEUR<br />
9.452 TEUR<br />
9.040 TEUR<br />
Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
Von den hier ausgewiesenen Anleihen und Schuldverschreibungen werden<br />
in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig:<br />
30.079 TEUR
Seite 39<br />
Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind<br />
börsennotiert<br />
nicht börsennotiert<br />
Wertpapiere mit Nachrangabrede sind in diesem Bilanzposten enthalten<br />
in Höhe von<br />
am 31.12. des Vorjahres<br />
242.817 TEUR<br />
95 TEUR<br />
534 TEUR<br />
460 TEUR<br />
Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
Von den unter Aktiva Posten 6 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind<br />
börsennotiert<br />
nicht börsennotiert<br />
0 TEUR<br />
4.894 TEUR<br />
Posten 9: Treuhandvermögen<br />
Das Treuhandvermögen gliedert sich wie folgt:<br />
Forderungen an Kunden (Posten 4 des Formblatts)<br />
44 TEUR<br />
Posten 12: Sachanlagen<br />
Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und<br />
Bauten belaufen sich auf (Bilanzwert)<br />
Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt<br />
10.539 TEUR<br />
3.017 TEUR<br />
Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die nachrangigen Forderungen aus stillen Vermögenseinlagen betragen<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
0 TEUR<br />
1.830 TEUR<br />
Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />
Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren<br />
Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
11 TEUR<br />
20 TEUR<br />
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände<br />
beläuft sich auf<br />
178 TEUR
A n l a g e s p i e g e l<br />
Posten 5<br />
Schuldverschreibungen<br />
und andere<br />
festverzinsliche<br />
Wertpapiere<br />
Posten 7<br />
Beteiligungen<br />
Posten 8<br />
Anteile an<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Posten 11<br />
Immaterielle<br />
Anlagewerte<br />
Posten 12<br />
Sachanlagen<br />
Posten 13<br />
Sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Anlagevermögen<br />
Anschaffungskosten<br />
bzw.<br />
Herstellungskosten<br />
TEUR<br />
Zugänge<br />
TEUR<br />
V e r ä n d e r u n g e n w ä h r e n d d e s B e r i c h t s j a h r e s<br />
Abgänge<br />
TEUR<br />
Umbuchungen<br />
TEUR<br />
Zuschreibungen<br />
TEUR<br />
Abschreibungen *1 )<br />
TEUR<br />
Abschreibungen Bilanzwert am<br />
Jahresende<br />
Insgesamt<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Bilanzwert<br />
zum 31.12.<br />
des Vorjahres<br />
18.369 40.464 6.087 --- --- 41 41 52.705 *2) 18.307 *2)<br />
22.804 1.146 4 --- --- 2.250 4.292 19.654 20.762<br />
6.014 --- --- --- --- --- 2.023 3.991 3.991<br />
1.219 73 --- --- --- 152 1.030 262 341<br />
66.828 1.179 1.868 --- --- 3.275 49.736 16.403 18.622<br />
1.830 --- 1.830 --- --- --- --- 0 1.830<br />
TEUR<br />
*1)<br />
*2)<br />
Bei den Abschreibungen des Geschäftsjahres handelt es sich nicht um eine rechnerische Teilmenge der Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt; sie<br />
sind kein rechnerischer Bestandteil des Anlagespiegels.<br />
Buchwerte (ohne anteilige Zinsen)<br />
Seite 40
Seite 41<br />
PASSIVA<br />
Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Die unter Posten 1 b) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit<br />
wie folgt:<br />
- bis drei Monate 17.420 TEUR<br />
- mehr als drei Monate bis ein Jahr 8.962 TEUR<br />
- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 31.783 TEUR<br />
- mehr als fünf Jahre 76.725 TEUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale:<br />
Der Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände beträgt<br />
112.588 TEUR<br />
87.266 TEUR<br />
Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
Die unter Posten 2 a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände gliedern<br />
sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:<br />
- bis drei Monate 6.459 TEUR<br />
- mehr als drei Monate bis ein Jahr 25.924 TEUR<br />
- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 3.739 TEUR<br />
- mehr als fünf Jahre 0 TEUR<br />
Die unter Posten 2 b) Unterposten bb) ausgewiesenen Bestände<br />
gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:<br />
- bis drei Monate 38.072 TEUR<br />
- mehr als drei Monate bis ein Jahr 16.464 TEUR<br />
- mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 8.821 TEUR<br />
- mehr als fünf Jahre 520 TEUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
3.977 TEUR<br />
2.641 TEUR<br />
10.583 TEUR<br />
6.469 TEUR<br />
Posten 3: Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Von den hier ausgewiesenen Beständen werden in dem<br />
auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig:<br />
3.514 TEUR<br />
Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten<br />
Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Posten 1 des Formblatts)<br />
44 TEUR
Seite 42<br />
Posten 5: Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen:<br />
Bestand am Bilanzstichtag<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
258 TEUR<br />
79 TEUR<br />
Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten<br />
von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag<br />
sind enthalten mit<br />
Bestand am 31.12. des Vorjahres<br />
357 TEUR<br />
513 TEUR<br />
Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen und andere<br />
Aufwendungen in Höhe von<br />
angefallen.<br />
55 TEUR<br />
Passiva unter dem Bilanzstrich<br />
Posten 1: Eventualverbindlichkeiten<br />
Zu unter Posten 1 b):<br />
Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die <strong>Sparkasse</strong> anteilig für den<br />
Zinsdienst (derzeit 5,142 % auf einen Kapitalbetrag von 3.674 TEUR) und für gegebenenfalls<br />
anfallende Steuern sowie eventuelle Kosten.<br />
Bei den unter Posten 1 b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich<br />
um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen<br />
Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für<br />
die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der<br />
<strong>Sparkasse</strong> führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren nur geringfügige Ansprüche Dritter<br />
ergeben. Zum Abschlussstichtag bestanden Rückgriffsforderungen, Regress- oder Erstattungsansprüche<br />
aus Bürgschaften und Gewährleistungen in Höhe von 6 TEUR.<br />
Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen<br />
gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt.<br />
Posten 2: Andere Verpflichtungen<br />
Zu unter Posten 2 c):<br />
In diesem Posten tritt folgendes Einzelgeschäft mit wesentlicher Bedeutung für die Gesamttätigkeit der<br />
<strong>Sparkasse</strong> hervor:<br />
Kassenkredit befristet bis 16.07.2013<br />
21.036 TEUR
Seite 43<br />
Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2 c) ausgewiesenen unwiderruflichen Kreditzusagen<br />
entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige Forderungen. Insoweit<br />
bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der<br />
Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der <strong>Sparkasse</strong> verbinden.<br />
Sollte im Ausnahmefall aus unwiderruflichen Kreditzusagen ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen<br />
gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt.<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />
Posten 8: Sonstige betriebliche Erträge<br />
Aus den unter den sonstigen betrieblichen Erträgen (insgesamt 1.461 TEUR) ausgewiesenen<br />
Einzelposten treten insbesondere folgende Einzelbeträge von Bedeutung hervor:<br />
- Auflösungen von sonstigen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen 327 TEUR<br />
- Periodische Einnahmen aus der Vermietung eigener Grundstücke und Gebäude 299 TEUR<br />
- Provisionen und Gebühren aus dem Darlehensgeschäft 298 TEUR<br />
Posten 12: Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Aus den unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (insgesamt 4.351 TEUR) ausgewiesenen<br />
Einzelposten treten insbesondere folgende Einzelbeträge von Bedeutung hervor:<br />
- Zuführungen zur Rückstellung für Schadenersatzansprüche 365 TEUR<br />
- Sonderumlage an den SVN zur Reduzierung der Fremdfinanzierungen<br />
des Beteiligungsportfolios<br />
3.090 TEUR<br />
Periodenfremde Aufwendungen und Erträge von Bedeutung<br />
Die periodenfremden Erträge belaufen sich auf insgesamt 1.007 TEUR und entfallen unter<br />
anderem auf folgende Erfolgsbereiche:<br />
Posten 1 a) Zinserträge<br />
899 TEUR<br />
Es handelt sich hierbei um erhaltene Vorfälligkeitsentschädigungen für vorzeitige<br />
Auflösungen von Festzinsvereinbarungen im Darlehensgeschäft sowie um Zinsnachbelastungen<br />
bei Kreditabwicklungsfällen.<br />
Die periodenfremden Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt 2.435 TEUR und entfallen<br />
im Wesentlichen auf folgenden Erfolgsbereich:<br />
Posten 2 Zinsaufwendungen<br />
Posten 10 a) Personalaufwendungen<br />
601 TEUR<br />
1.751 TEUR
Seite 44<br />
Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um ein Vorfälligkeitsentgelt für die vorzeitige<br />
Rückzahlung eines <strong>Sparkasse</strong>nbriefes. Die Personalaufwendungen resultieren vor allem aus der in<br />
Posten 10 ab) ausgewiesenen Sonderzahlung an die Emder Zusatzversorgungskasse zur vorläufigen<br />
Ausfinanzierung der Deckungslücke des Rentenaltbestandes sowie um die Zuführungen zu den<br />
Rückstellungen für die Pensionsempfänger.<br />
Posten 25: Jahresüberschuss<br />
Die in früheren Jahren vorgenommenen steuerrechtlichen Abschreibungen führten im Berichtsjahr zu<br />
einem höheren Jahresergebnis.<br />
Unter Berücksichtigung der daraus resultierenden Erhöhung unseres Steueraufwandes liegt der<br />
ausgewiesene Jahresüberschuss um rund 109 TEUR über dem Betrag, der sonst auszuweisen<br />
gewesen wäre.
Seite 45<br />
SONSTIGE ANGABEN<br />
Angaben nach § 285 Nr. 11 und 11 a HGB entfallen, weil sie gemäß § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB für die<br />
Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong> von untergeordneter Bedeutung<br />
sind. Aus demselben Grunde wurde auf eine Erstellung eines Konzernabschlusses unter Einbeziehung<br />
der verbundenen Unternehmen verzichtet (§ 296 Abs. 2 HGB).<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos Termingeschäfte<br />
abgeschlossen.<br />
Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Geschäfte betreffen Zinsswapgeschäfte mit einem<br />
Nominalwert von 104 Mio. EUR und einem negativen Zeitwert von 9,0 Mio. EUR, wobei positive und<br />
negative Zeitwerte gleichartiger Produkte saldiert wurden. Abgrenzungen und Kosten wurden in die<br />
Zeitwerte nicht einbezogen.<br />
Für Zinsswaps wurden die Zeitwerte als Barwert zukünftiger Zahlungsströme auf Basis der Marktzinsmethode<br />
ermittelt. Dabei fanden die Swap-Zinskurven per 31. Dezember 2012 Verwendung.<br />
Bei den Kontrahenten der derivativen Finanzinstrumente handelt es sich ausschließlich um die eigene<br />
Girozentrale.<br />
Daneben bestehen im Rahmen der Abwicklung von Eurex-Optionsgeschäften der Kunden zum<br />
Bilanzstichtag noch nicht abgewickelte Geschäfte mit einem Kontraktvolumen von 0,6 Mio. EUR, das<br />
sich gleichermaßen auf Handels- und Deckungsgeschäfte verteilt.<br />
Das Gesamtvolumen entfällt ausschließlich auf aktienpreisbezogene Geschäfte mit einem Zeitwert von<br />
weniger als 0,1 Mio. EUR.<br />
Die ausgewiesenen Zeitwerte bemessen sich dabei nach den jeweiligen an der Eurex-Terminbörse<br />
festgestellten Marktwerten.<br />
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />
bestehen zum 31. Dezember 2012 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen<br />
Steuerbelastungen in Höhe von 1.397 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen aus bilanziellen<br />
Ansatzunterschieden überdeckt. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich,<br />
auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet.<br />
Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Zugrundelegung eines<br />
Steuersatzes von rund 29 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der<br />
Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den<br />
Berechnungen mit 15,825 % bewertet.<br />
Für Prüfungs- und weitere Leistungen des Abschlussprüfers sind im Geschäftsjahr 2012 folgende Aufwendungen<br />
angefallen:<br />
- für Abschlussprüfungsleistungen 202 TEUR<br />
- für andere Bestätigungsleistungen 18 TEUR<br />
Von den Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen betreffen 8 TEUR Leistungen, die bereits für<br />
das Geschäftsjahr 2011 erbracht worden waren.
Seite 46<br />
ORGANE DER SPARKASSE<br />
Verwaltungsrat<br />
Vorsitzender: Stephan Manke (bis 18.02.2013)<br />
Landrat des Landkreises <strong>Goslar</strong><br />
Bis zur Wahl eines neuen Landrates für den Landkreis <strong>Goslar</strong> wird dieses Amt kommissarisch durch<br />
den 1. stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, wahrgenommen.<br />
Stellvertretende Vorsitzende:<br />
Dr. Oliver Junk<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Goslar</strong><br />
Thomas Blanke<br />
<strong>Sparkasse</strong>nfachwirt<br />
Mitglieder:<br />
Jochen Baldauf – Geschäftsführer eines Projektentwicklungsbüros für neue Energien<br />
Almut Broihan – Geschäftsführerin einer Fleischerei<br />
Petra Emmerich-Kopatsch - Mitglied des Niedersächsischen Landtages<br />
Dr. Oliver Junk - Oberbürgermeister der Stadt <strong>Goslar</strong><br />
Dr. Manfred Klose – Geschäftsführer von Unternehmen zur Herstellung von Baubedarfsartikeln<br />
Renate Lucksch – Vertriebsleiterin eines IT-Dienstleisters<br />
Carlos Mateo - Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
Gerhard Niessner - Realschullehrer<br />
Monique Wilfling - Verwaltungsfachangestellte<br />
Betriebsangehörige Beschäftigtenvertreter:<br />
Thomas Blanke - <strong>Sparkasse</strong>nfachwirt<br />
Michael Niehoff - <strong>Sparkasse</strong>nfachwirt<br />
Marcel Schmidt – Diplom-Kaufmann (FH)<br />
Undine Wassermann - <strong>Sparkasse</strong>nkauffrau<br />
Sonstige Beschäftigtenvertreter:<br />
Thomas Starmann - Gewerkschaftssekretär
Seite 47<br />
Vorstand<br />
Vorstandsvorsitzender:<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender:<br />
Hermann Mehrens<br />
Dirk Vorderstemann<br />
Vorstandsvertreter<br />
Im Falle der Verhinderung wird der Vorstand<br />
vertreten durch:<br />
Holger Sielaff<br />
Lutz Poguntke<br />
Die Aufwandsentschädigung des Verwaltungsrates betrug im Geschäftsjahr insgesamt 86 TEUR.<br />
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen<br />
sind zum 31. Dezember 2012 10.615 TEUR zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen<br />
im Geschäftsjahr 831 TEUR.<br />
Die Kredite und Vorschüsse an den Vorstand sowie die zu seinen Gunsten eingegangenen Haftungsverhältnisse<br />
betragen 136 TEUR, die entsprechenden Kreditgewährungen an Mitglieder des<br />
Verwaltungsrates 571 TEUR.<br />
Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:<br />
2012 2011<br />
Vollzeitbeschäftigte (ohne Vorstand) 232 245<br />
Teilzeitbeschäftigte 150 148<br />
Auszubildende 17 19<br />
insgesamt 399 412<br />
<strong>Goslar</strong>, 16. April 2013<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong><br />
Der Vorstand<br />
Mehrens<br />
Vorderstemann
Seite 48<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Goslar</strong>/<strong>Harz</strong><br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die<br />
Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der <strong>Sparkasse</strong>. Unsere Aufgabe ist es,<br />
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit<br />
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
der <strong>Sparkasse</strong> sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir<br />
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht im Einklang<br />
mit dem Jahresabschluss. Er vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />
<strong>Sparkasse</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Hannover, 30. April 2013<br />
Prüfungsstelle<br />
des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes<br />
Tiemann<br />
Wirtschaftsprüfer
Seite 49<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Vorstand hat den Verwaltungsrat in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die<br />
Geschäftsentwicklung und die Lage der <strong>Sparkasse</strong> sowie über wichtige Geschäftsvorgänge<br />
eingehend unterrichtet. Der Verwaltungsrat überwachte die Geschäftsführung und fasste die<br />
erforderlichen Beschlüsse.<br />
Die Prüfungsstelle des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes hat den vom<br />
Vorstand vorgelegten Jahresabschluss 2012 geprüft. Der Jahresabschluss entspricht den<br />
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss. Er<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der <strong>Sparkasse</strong> und stellt die Chancen<br />
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Der Verwaltungsrat billigt den Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2012. Er hat<br />
von dem schriftlichen und in seiner heutigen Sitzung zusätzlich von dem mündlichen Bericht der<br />
Prüfungsstelle des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Kenntnis genommen<br />
und daraufhin den Jahresabschluss 2012 in der geprüften Fassung festgestellt. In<br />
Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstandes wurde beschlossen, den Bilanzgewinn in<br />
Höhe von 1.536.140,62 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
<strong>Sparkasse</strong> für die erfolgreiche Arbeit im Berichtsjahr.<br />
<strong>Goslar</strong>, 19. Juni 2013<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates