Hautblüten: Akne, Rosacea, Atopisches Ekzem - Springer GuP
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Rötungen, Pickel, nässende <strong>Ekzem</strong>e; die Palette der Hautveränderungen, die<br />
PTA in der Apotheke präsentiert bekommen, ist breit gefächert. Wissen zu den<br />
einzelnen Krankheitsbildern ist daher unabdingbar.<br />
[ von Stefanie Fastnacht ]<br />
<strong>Akne</strong>, <strong>Rosacea</strong> und das Atopische<br />
<strong>Ekzem</strong> (AE) haben eines<br />
gemeinsam: Um entzündlichen<br />
Schüben vorzubeugen,<br />
muss die Haut konsequent gepflegt werden. Der PTA kommt<br />
beim Beraten und Empfehlen dermokosmetischer Pflegeprodukte<br />
daher eine wichtige Rolle zu. Auch sollte sie in der Lage<br />
sein zu erkennen, wann „die blühenden Landschaften“ den<br />
Gang zum Dermatologen notwendig machen.<br />
<strong>Akne</strong><br />
Zum Leidwesen der meisten Pubertierenden sprießen Mitesser<br />
und Pickel für jedermann gut sichtbar in den talgdrüsenreichen<br />
Hautarealen des Gesichts; aber auch auf Brust und Rücken.<br />
<strong>Akne</strong> trifft jedoch nicht nur die Jugend. Oft plagen sich<br />
Frauen noch im Erwachsenenalter mit der dann als <strong>Akne</strong> tarda<br />
bezeichneten Erkrankung herum (s. Detail S. 28).<br />
Ursachen<br />
<strong>Akne</strong> ist ein multifaktorielles Geschehen, das nach neuen Forschungsergebnissen<br />
beeinflusst wird durch Androgene, Peroxisom-Proliferatior-aktivierte<br />
Rezeptoren (PPAR), regulierende<br />
Neuropeptide wie die Substanz P, Propionibacterium acnes und<br />
Umweltfaktoren. Die Folgen sind eine verstärkte Talgdrüsenaktivität<br />
mit vermehrtem Talgfluss (Hyperseborrhö), eine ver-<br />
stärkte Verhornung der Talgdrüsenausführungsänge (follikuläre<br />
Hyperkeratose) und die Freisetzung von entzündungsfördernden<br />
Botenstoffen (Chemokinen/Zytokinen).<br />
Dabei gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Talgdrüsen<br />
im Talgdrüsenfollikel zusammen mit den Haaren in zyklische<br />
Prozesse eingebunden sind. Geraten diese aus dem Takt, etwa<br />
durch Störungen in übergeordneten Hormonregelkreisen<br />
oder durch die oben aufgeführten Stimuli, entstehen Mitesser<br />
(Komedonen). Entzünden sich die Mitesser, bilden sich über<br />
Hautniveau erhobene Veränderungen (Papeln) und mit Eiter<br />
gefüllte Hohlräume (Pusteln).<br />
Androgene-- Testosteron und seine Vorstufe Dehydroepiandrosteronsulfat<br />
beeinflussen sowohl die Größe der Talgdrüsen<br />
als auch die Talgproduktion. Mit Hilfe des Enzyms 5-alpha-<br />
Reduktase wird Testosteron in das wirksamere Dihydrotestosteron<br />
(DHT) umgewandelt. DHT bindet an die follikulären<br />
Androgenrezeptoren und löst so das Signal zur vermehrten<br />
Lipidsynthese aus. Bei Menschen mit <strong>Akne</strong> konnte nicht nur<br />
eine zunehmende Aktivität von 5-alpha-Reduktase nachgewiesen<br />
werden; auch die Anzahl der Androgenrezeptoren am<br />
Follikel selbst ist erhöht.<br />
PPAR-- Menschliche Talgdrüsen besitzen zudem Peroxisom-<br />
Proliferatior-aktivierte Rezeptoren. An den Subtypen PPARalpha,<br />
-gamma binden Botenstoffe (Liganden) wie der Arachidonsäureabkömmling<br />
Leukotrien B4 an. Sie stimulieren<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 09-2013 < 25