Hautblüten: Akne, Rosacea, Atopisches Ekzem - Springer GuP
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TiTel<br />
konzenTRAT<br />
ältere kinder, Jugendliche, erwachsene--<br />
Neben Kopf-, Hals- und Schultern<br />
sind sehr häufig die Hände befallen.<br />
Was der Arzt verordnet<br />
topisches-- Mittel der Wahl bei akut<br />
entzündlichen <strong>Ekzem</strong>schüben sind<br />
topische Glukokortikoide der Wirkstoffklasse<br />
I (schwach wirksam) wie<br />
Hydrocortisonacetat (z. B. Ebenol®,<br />
Ap) oder Prednisolon (z. B. Linola®<br />
HN). Hydrocortisonacetat ist übrigens<br />
in Konzentrationen von 0,25<br />
bzw. 0,5 Prozent zum äußeren Gebrauch in Packungsgrößen<br />
bis zu 50 bzw. bis zu 30 Gramm verschreibungsfrei. Ebenfalls<br />
zum Einsatz kommt Wirkstoffklasse II (mittelstark wirksam).<br />
Zu letzterer gehören unter anderem Hydrocortison-17-butyrat<br />
(z. B. Alfason® Creme) und Prednicarbat (Prednitop®).<br />
Glukokortikoide werden zeitlich befristet einmal<br />
pro Tag aufgetragen und nach Besserung der<br />
Symptome ausschleichend abgesetzt. Im Akutstadium<br />
bewährt hat sich eine fett-feuchte Behandlung:<br />
Über das Topikum mit dem Glukokortikoid<br />
wird ein feuchter Verband oder der<br />
angefeuchtete Schlafanzug gezogen. Alternativ<br />
kann auch eine Cremegrundlage verordnet werden.<br />
Trockene <strong>Ekzem</strong>e werden dagegen meist<br />
mit Salben behandelt.<br />
Für mittelschwere bzw. schwere <strong>Ekzem</strong>e, die nicht ausreichend<br />
auf Glukokortikoide ansprechen, stehen zudem die Calcineurininhibitoren<br />
Pimecrolimus (Elidel®) und Tacrolimus (Protopic®)<br />
für Kinder ab zwei Jahre zur Verfügung (Cave: Tacrolimus<br />
für Kinder nur in Konzentrationen von 0,03 %). Im<br />
Gegensatz zu Glukokortikoiden führen die Wirkstoffe nicht<br />
zur Hautverdünnung (Hautatrophie). Zudem können sie auch<br />
im Gesicht, im Windelbereich oder auf aneinander reibenden<br />
(intertriginösen) Hautflächen angewandt werden.<br />
systemisches-- Bei bakteriellen Superinfektionen verordnet der<br />
Arzt orale Antibiotika. Erwachsene mit sehr schwerer Neurosammeln<br />
sie Fortbildungspunkte<br />
Auf Seite 100 finden Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag. Bei zu 80<br />
Prozent richtiger Beantwortung können Sie einen von der Bundesapothekerkammer<br />
anerkannten Fortbildungspunkt erhalten. Die richtigen Antworten<br />
finden Sie ab dem 01.11.2013 unter www.das-pta-magazin.de/haut13.<br />
> Konsequente Hautpflege beugt bei entzündlichen Erkrankungen wie <strong>Akne</strong>, <strong>Rosacea</strong><br />
und Atopischem <strong>Ekzem</strong> Schüben vor.<br />
> Androgene, PPAR, regulierende Neuropeptide und Umweltfaktoren beeinflussen<br />
bei <strong>Akne</strong> Talgfluss, Mitesser, Papeln und Pusteln.<br />
> Rötungen und dauerhaft erweiterte Äderchen sind typisch für <strong>Rosacea</strong>. In schweren<br />
Fällen entstehen Bindegewebswucherungen (Phyme).<br />
> Dem Atopischen <strong>Ekzem</strong> liegt eine genetisch bedingte Störung der Hautbarriere<br />
zugrunde. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis aus Jucken, Kratzen und entzündlichen<br />
Schüben.<br />
dermitis können mit dem Immunsuppressivum Ciclosporin A<br />
(z. B. Ciclosporin Pro) behandelt werden.<br />
sonstige-- Antiseptische Formulierungen mit Polihexanid (Ap)<br />
sollen Staphylococcus-aureus-Herde sanieren. Eine Klimatherapie<br />
an der See oder im Hochgebirge kann mit einer<br />
> Topische glUkokoRTikoide<br />
Und bAsispFlegepRodUkTe<br />
sind WichTige TheRApiebAUsTeine<br />
bei neURodeRmiTis <<br />
Kombination aus allergenarmer<br />
Luft und UV-<br />
Strahlung das Hautbild<br />
verbessern und das Immunsystem<br />
stärken.<br />
hautpflege<br />
Neben topischen Glukokortikoiden<br />
gehört<br />
die regelmäßige Pflege der Haut mit wirkstofffreien Formulierungen<br />
fest zu den Behandlungsbausteinen bei Neurodermitis.<br />
Auch dann, wenn keine Hautveränderungen zu sehen<br />
sind. Die Basispflegeprodukte sollen Lipide und Feuchtigkeit<br />
ersetzen und die angegriffene Hautbarriere stabilisieren.<br />
Reinigen-- Empfehlenswert sind rückfettende Zubereitungen<br />
mit milden Tensiden wie Duschcremes und -öle oder Ölbäder.<br />
Pflegen-- Neben dem aktuellen Hautzustand gehört bei der<br />
Auswahl pflegender Zubereitungen die Jahreszeit berücksichtigt.<br />
Im Sommer bevorzugen die meisten Kunden Cremes und<br />
Lotionen. Im Winter, bei austrocknender Kälte, sind reichhaltigere<br />
Grundlagen die bessere Wahl. Geeignete Präparate fetten<br />
die Haut, ohne sie zuzukleben (z. B. Physiogel® Creme/<br />
Bodylotion). Zusätze von Feuchthaltefaktoren wie Harnstoff<br />
(z. B. Imlan® Lotion plus) oder Glycerin (Linola® Hautmilch)<br />
helfen, Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten zu speichern.<br />
Das Oberflächenanästhetikum Polidocanol wirkt juckreizstillend<br />
(Optiderm® Lotion). Ganz neu ist eine Basispflegelinie<br />
mit beruhigendem Thermalwasser, regenerierenden Ceramiden<br />
und Omega-6-Fettsäuren sowie Imodulia®, einem biotechnologisch<br />
hergestellten Wirkstoff (Eau Thermale Avène<br />
Xeracalm). Dieser soll gleich dreifach gegen das AE wirken:<br />
Er lindert Juckreiz sowie Entzündungen und bekämpft bakterielle<br />
Infektionen.<br />
1 Die apothekenpflichtigen Wirkstoffe sind in diesem Beitrag mit Ap gekennzeichnet, alle weiteren<br />
erwähnten Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig.<br />
2 „Fachärztliches dermatologisches Gutachten über einen klinisch-dermatologischen Anwendungstest mit<br />
Effloreszenzenauszählung und abschließendem Fragebogen und Epikutantest nach internationalen Richtlinien“.<br />
© mauritius images<br />
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> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 09-2013