Hautblüten: Akne, Rosacea, Atopisches Ekzem - Springer GuP
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TiTel<br />
in Anwesenheit von Androgenen ebenfalls die Lipidsynthese<br />
der Talgdrüsen.<br />
Propionibacterium acnes-- Verhornungsstörungen und reichlich<br />
Talg begünstigen das Wachstum des ständig auf der Haut siedelnden<br />
Keims. Seine Stoffwechselprodukte wiederum fördern<br />
follikuläre Entzündungen.<br />
Regulierende neuropeptide-- Die von Nervenzellen freigesetzten<br />
Botenstoffe, zum Beispiel Substanz P, scheinen neuen Erkenntnissen<br />
zufolge peripher oder zentral in den Zyklus der Talgdrüse<br />
einzugreifen und entzündliche Prozesse anzukurbeln.<br />
sonstige-- Der Einfluss der Ernährung als Auslöser für <strong>Akne</strong> ist<br />
wieder stärker in den Fokus gerückt. Besonders Nahrungsmittel<br />
mit hohem glykämischen Index und Milchprodukte machen<br />
Wissenschaftler derzeit mitverantwortlich für die Erkrankung.<br />
Auch Rauchen gilt als Kofaktor, der entzündliche<br />
Prozesse verstärkt.<br />
<strong>Akne</strong>-Formen<br />
Das Erscheinungsbild der <strong>Akne</strong> wird je nach Variante<br />
geprägt von Mitessern, Papeln und Pusteln bis hin zu<br />
knotigen Entzündungen.<br />
acne comedonica-- Zu Beginn der Pubertät entwickeln sich<br />
zunächst um die Nase herum Mitesser, später auch auf<br />
Stirn und Kinn (T-Zone), Brust sowie Rücken.<br />
acne papulopustulosa-- Entzünden sich die Mitesser, entstehen<br />
Papeln und Pusteln.<br />
acne conglobata-- Vor allem bei Männern kann <strong>Akne</strong><br />
schwer verlaufen; neben Komedonen, Papeln und Pusteln<br />
entwickeln sich ausgedehnte knotige Veränderungen<br />
in tieferen Hautschichten. Nach dem Abheilen bleiben<br />
Narben zurück.<br />
Was der Arzt verordnet<br />
Je nach Schweregrad stehen dem Arzt topische und/oder systemische<br />
Wirkstoffe zur Verfügung.<br />
topisches-- Einen hohen Stellenwert haben Retinoide wie Tretinoin<br />
(z. B. Airol®), Isotretinoin (z. B. Isotrex®) und Adapalen<br />
(z. B. Differin®). Die Vitamin-A-Abkömmlinge wirken antikomedogen<br />
und antientzündlich. Je nach Wirkstoff, Grundlage<br />
und Konzentration reizen sie die Haut unterschiedlich stark;<br />
sie schält sich, brennt und zeigt Rötungen (Sonnenbrand aus<br />
der Tube).<br />
Benzoylperoxid 1 (BPO, Ap) allein (z. B. Cordes® BPO) und als<br />
fixe Kombination mit Adapalen (Epiduo Gel) oder Clindamycin<br />
(Duac® <strong>Akne</strong> Gel) reduziert P. acnes und hemmt die Zellneubildung.<br />
Kunden, die BPO erstmals verwenden, sollten auf<br />
mögliche Hautreizungen und auf das Ausbleichen von Haaren<br />
und Textilien während der Anwendung hingewiesen werden.<br />
Antibiotika wie Clindamycin<br />
(z. B. Basocin®<br />
Wer unter <strong>Akne</strong> leidet, muss die<br />
Haut regelmäßig morgens und<br />
abends reinigen. Wasser pur reicht<br />
nicht. Schmutz und Lipide lassen<br />
sich am besten mit auf einen leicht<br />
sauren pH-Wert eingestellten<br />
Syndets, Reinigungsgelen, Emulsionen<br />
mit geringem Fettanteil oder<br />
Schaumpräparaten entfernen.<br />
1 % <strong>Akne</strong>-Gel), Erythromycin<br />
(z. B. <strong>Akne</strong>mycin®<br />
Lösung) oder Tetracyclin<br />
(Imex® Salbe) wirken<br />
bakteriostatisch gegen<br />
grampositive Keime<br />
und antientzündlich. Um<br />
Resistenzen vorzubeugen,<br />
sollte die Therapie möglichst<br />
kurz ausfallen.<br />
Die C9-Dicarbonsäure<br />
Azelainsäure (Skinoren®)<br />
richtet sich gegen P. acnes und die Verhornungsstörung in den<br />
Follikeln. Von Vorteil ist, dass der Wirkstoff die Melaninbildung<br />
hemmt und entzündungsbedingte Hyperpigmentierungen<br />
mildert.<br />
systemisches-- Bei Acne papulopustulosa werden vor allem die<br />
Tetracycline Doxycyclin (z. B. Doxakne® tabs), Minocyclin<br />
(z. B. Minoclir®) und Makrolide wie Erythromycin (z. B. Erythromycin-ratiopharm®)<br />
verordnet.<br />
Isotretinoin (z. B. Isoderm) ist der Therapie schwerer Formen<br />
wie der Acne conglobata vorbehalten. Seine positive<br />
Wirkung entfaltet sich sowohl auf die Komedonenbildung<br />
T i p p<br />
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> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 09-2013