Hautblüten: Akne, Rosacea, Atopisches Ekzem - Springer GuP
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Titel<br />
Sonstige-- Gegen schwere Ausprägungen der <strong>Rosacea</strong> werden<br />
topische und systemische Medikamente in Kombination eingesetzt.<br />
Gepulste Farbstofflaser oder Methoden der Dermabrasion<br />
dienen zum operativen Abtragen von Phymen.<br />
Hautpflege<br />
Kunden mit <strong>Rosacea</strong> müssen sich durch Kleidung und Sonnenprodukte<br />
mit hohen Schutzfaktoren (LSF 50+) vor UV-Licht<br />
schützen. Als gut verträglich gelten Formulierungen mit Mikropigmenten<br />
wie Titandioxid und Zinkoxid. In der Apotheke<br />
gibt es zudem verschiedene Systempflegen gegen Hautrötungen<br />
bzw. dekorative Kosmetika zum Abdecken.<br />
Reinigen-- Geeignet sind seifenfreie Syndets (z. B. Eucerin®<br />
Re-Balance Beruhigende Reinigungscreme) oder mizellare<br />
Lösungen, deren Tenside die Schmutzpartikel umhüllen und<br />
ohne strapazierendes Reiben von der Haut lösen (z. B. Bioderma<br />
Sensibio H20).<br />
Tonisieren-- Danach bereiten beruhigende Thermalwasserpräparate<br />
(z. B. Eau Thermale Avène) die Haut auf die Pflege<br />
vor. Gesichtswasser sollte keinen Alkohol, aber auch keine<br />
durchblutungsfördernden Zusätze wie Menthol oder Kampfer<br />
enthalten.<br />
Pflegen-- Die Produkte dürfen nicht zu lipidreich sein und sollten<br />
möglichst frei sein von Duft- oder Konservierungsstoffen.<br />
Auch bei Wirkstoffen aus dem Anti-Aging-Bereich ist Vorsicht<br />
geboten. Insbesondere Fruchtsäuren beeinträchtigen die labilen<br />
Hautgefäße.<br />
Viele der Formulierungen für den Tag sind bereits mit einem<br />
UV-Schutz ausgestattet. Ein Zusatz von Grünpigmenten hilft,<br />
die rote Hautfarbe optisch zu neutralisieren (z. B. A-Derma<br />
Sensiphase AR).<br />
Nachtcremes zeichnen sich vor allem durch hautberuhigende<br />
Inhaltsstoffe aus wie Licochalcone A, Panthenol oder befeuchtende<br />
Zusätze wie Glycerin (z. B. Eucerin® Anti-Rötungen-Tagespflege).<br />
Weihrauch-, Calendulaextrakt<br />
und Silicium<br />
in Kombination<br />
mildern Rötungen und<br />
regen die Kollagenund<br />
Elastinsynthese an<br />
(Haut in Balance Coupeliac<br />
Intensiv-Wirkcreme<br />
für die Nacht).<br />
Eine Formulierung<br />
mit Ambophenol® (La<br />
Roche Posay Rosalic®<br />
AR Intense) soll direkt in die Pathomechanismen bei <strong>Rosacea</strong><br />
eingreifen, indem sie Cathelicidine und freie Sauerstoffradikale<br />
vermindert. Ebenfalls enthaltenes Neurosensine® trägt<br />
dazu bei, die Hautempfindlichkeit zu senken.<br />
Kaschieren-- Abdeckendes Make-up mit einem hohen Pigmentanteil<br />
wirkt sich positiv auf die Lebensqualität von Betroffenen<br />
aus. Auch für diese Formulierungen ist der Verzicht auf Duftund<br />
Konservierungsstoffe sowie die Begrenzung auf eine über-<br />
schaubare Anzahl an Inhaltsstoffen sinnvoll (z. B. Dermacolor®<br />
Camouflage, Eau Thermale Avène Couvrance).<br />
<strong>Atopisches</strong> <strong>Ekzem</strong><br />
Im Vordergrund stehen schubweise auftretende Entzündungen,<br />
gepaart mit starkem Juckreiz. Neurodermitis, wie die Krankheit<br />
auch heißt, tritt entweder allein auf oder in Verbindung<br />
mit Asthma bronchiale sowie Heuschnupfen (Rhinoconjunctivitis<br />
allergica).<br />
Ursachen<br />
Menschen mit einem Atopischen <strong>Ekzem</strong> (AE) haben eine genetisch<br />
bedingte Störung der Hautbarrierefunktion. Diese begünstigt<br />
das Austrocknen. Trockene Haut juckt. Kratzen sich<br />
die Betroffenen, entstehen Verletzungen, durch die Entzündungszellen<br />
wie Interleukine und Chemokine auf den Plan gelockt<br />
werden. Gleichzeitig erleichtert der Barrieredefekt das<br />
Eindringen von Schadstoffen aus der Umwelt und begünstigt<br />
Allergisierungen.<br />
Auch die mikrobielle Abwehr der Haut ist gestört. Vor allem<br />
das Bakterium Staphylococcus aureus lässt sich in sehr hoher<br />
Dichte auf der Haut nachweisen. Von S. aureus produzierte<br />
Toxine heizen das entzündliche Geschehen zusätzlich an. Zudem<br />
verschlechtern Stress, kratzende Kleidung oder bestimmte<br />
Lebensmittel das Hautbild und verstärken den begleitenden<br />
Juckreiz: Die Betroffenen geraten in einen Teufelskreis aus<br />
Kratzen und weiteren entzündlichen Schüben.<br />
Komplikationen-- Dringt S. aureus in tiefere Hautschichten vor,<br />
kann es zur Impetigo contagiosa mit nässenden <strong>Ekzem</strong>herden<br />
und gelblich-braunen Krusten kommen (DAS PTA MAGAZIN<br />
07/2013, ab S. 35). Auf das Konto viraler Erreger dagegen gehen<br />
zum Beispiel Dellwarzen (Mollusca contagiosa) oder gemeine<br />
Warzen (Verrucae vulgaris), die sich an Händen und<br />
Füßen aussäen.<br />
<strong>Ekzem</strong>e: Von nass bis trocken<br />
Die Symptome des Atopischen <strong>Ekzem</strong>s variieren je nach Stadium<br />
(akut oder chronisch) und Lebensalter. Sie reichen von<br />
entzündlichen Rötungen bis zu nässenden Herden. Mit der<br />
Zeit verdickt sich die Haut flächenhaft und zeigt vergrößerte<br />
Felderzeichnungen (Lichenifikation).<br />
Säuglinge-- Sie entwickeln etwa ab dem dritten Monat eher nässende<br />
<strong>Ekzem</strong>e; bevorzugt an den Wangen und an den Streckseiten<br />
der Extremitäten. Die Windelregion bleibt oft ausgespart.<br />
Kleinkinder-- In dieser Altersgruppe zeigt sich das AE oft in den<br />
Kniekehlen, an den Ellbogen oder den Handgelenken. Die<br />
<strong>Ekzem</strong>e sind insgesamt trockener als bei Säuglingen, und der<br />
Schweregrad lässt oft nach.<br />
© iStockphoto / Thinkstock (2)<br />
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> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 09-2013