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Kaninchen tiergerecht Halten - Nager Info

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Kräuter/Blüten/Blätter<br />

Zweige<br />

Damit die <strong>Kaninchen</strong> ihre Schneidezähne gut abnutzen können, sollten<br />

ihnen immer frische Zweige zum Benagen zur Verfügung stehen. Welche<br />

Sorten geeignet sind, entnehmen Sie bitte der Liste Seite 21.<br />

Altes, hartes Brot dient nicht der Abnutzung der Zähne - es macht nur<br />

dick, enthält mitunter Schimmelsporen sowie Salze und Backtriebmittel<br />

und sollte von daher eher nicht verfüttert werden.<br />

Besonders Vitamin- aber auch Mineralreich sind getrocknete oder frische Kräuter, Blüten und Blätter welche<br />

Sie ins Heu streuen oder als Leckerli geben können. Wie empfehlen pro Tier und Woche höchstens 20 g<br />

getrockente Kräuter zu geben, da es sonst zu einer Überversorgung mit Mineralien und Vitaminen kommen<br />

kann. Frische Kräuter dürfen in größeren Mengen gegeben werden, achten Sie aber auf den Kalziumgehalt.<br />

Welche Kräuter besonders gut geeignet sind können Sie in der Liste Seite 20 nachlesen.<br />

Futterzusätze<br />

Salzlecksteine sind überflüssig bis ungünstig. Ein gesund ernährtes Tier bekommt seine Salze und Mineralien<br />

über das Futter (Kräuter!), es benötigt keine billigen Kochsalze. Salzlecksteine sind sogar mitunter gefährlich,<br />

wenn ein Tier zu viel dran leckt oder sie sogar annagt kann es zu einer Natriumchloridüberversorgung<br />

kommen, eine Folge wären starke Nierenprobleme, sollte ein Stein ganz verzehrt werden, kann es<br />

schlimmstenfalls zu Nierenversagen und somit zum Tod des Tieres führen. Salzlecksteine die mit Mineralien<br />

und anderen Spurenelementen versetzt sind, können zu einer Nitratüberversorgung führen. Sollten die<br />

Tiere nur selten am Stein lecken ist dieser ungefährlich, aber benötigt wird ein Stein bei einer abwechslungsreichen<br />

Ernährung nicht.<br />

Kalksteine bestehen zum größten Teil aus Kalzium, nagen die Tiere zu sehr daran (meist aus Langeweile),<br />

führt das zu einer zu hohen Kalziumresorption, (Kalzium/Phosphorungleichgewicht)was zu Harnsteinbildung<br />

und zu Organverkalkung führen kann.<br />

Eine zusätzliche Vitamingabe ist bei einem artgerecht ernährten <strong>Kaninchen</strong> nicht nötig. Tropfen die über<br />

das Wasser gegeben werden sind schlecht dosierbar, (ein Tier trinkt zu viel, das Andere zu wenig)<br />

außerdem lassen sie grade im Sommer das Wasser eher schlecht werden (umkippen). Eine zu hohe Vitamingabe<br />

kann sogar schädlich sein.<br />

Im Krankheitsfall kann es nötig sein, dem Tier zusätzliche Vitamine oder Mineralien zuzuführen, dies sollte<br />

aber nicht ohne ausführliche Beratung durch einen Tierarzt und niemals ohne Tierärztliche Anweisung geschehen.<br />

Wichtig!<br />

Auch beim Futter ist weniger oft mehr. Wechseln Sie das Trockenfutter nur selten gegen ein anderes Trockenfutter<br />

und dann nur sehr langsam, geben Sie nicht zu oft ausgefallene Obst- oder Gemüsesorten.<br />

Füttern Sie Ihr <strong>Kaninchen</strong> abwechslungsreich, aber doch wenn möglich mit einer festen Reihenfolge, und<br />

wechseln Sie auch die Gemüsesorten nicht zu oft. <strong>Kaninchen</strong> reagieren sehr empfindlich auf eine Futterumstellung.<br />

Der Verdauungstrakt von <strong>Kaninchen</strong> wird durch schnellen Futterwechsel oder unbekanntes, ungewohntes<br />

Futter schnell überfordert, gewöhnen Sie deshalb Ihre Tiere langsam an neue Frischfuttersorten<br />

und füttern sie davon erst nur sehr wenig und dann, jeden Tag etwas mehr, wenn es vertragen wurde. Auch<br />

im Frühjahr die Tiere erst langsam an das Gras gewöhnen. Wenn Sie das Trockenfutter absetzten möchten,<br />

sollten Sie auf keinen Fall das Futter von Heute auf Morgen absetzten. Über einen Zeitraum von ca. 3 - 4<br />

Wochen sollte das Futter langsam auf Null reduziert werden. Falls Sie noch Trockenfutter verfüttern, sollten<br />

Sie am Morgen erst das Heu auffüllen und erst später Frischfutter füttern.<br />

Natürlich müssen <strong>Kaninchen</strong> immer frisches Wasser zur Verfügung haben. Auch wenn die Tiere nicht viel<br />

trinken weil sie ihren Flüssigkeitsbedarf über ihr Frischfutter decken, kann es durchaus sein, dass sie bei<br />

warmen Wetter oder Heizungsluft vermehrt trinken.<br />

Kot fressen: <strong>Kaninchen</strong> spalten ihre Nahrung im Blindarm auf, der Blindarmkot enthält für das <strong>Kaninchen</strong><br />

lebenswichtige Vitamine und Mineralien, die Tiere nehmen ihren Blindarmkot, welcher kleiner und meist<br />

traubenförmig ist, direkt am After auf. Werden sie daran gehindert ihren Kot aufzunehmen kommt es zu<br />

schweren Mangelerscheinungen.

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