Kaninchen tiergerecht Halten - Nager Info
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Madenbefall (Myiasis)<br />
Grade im Sommer kommt es leider häufiger zu Madenbefall bei <strong>Kaninchen</strong> in Aussenhaltung (seltener auch<br />
bei Tieren in Innenhaltung). Schmeißfliegen legen ihre Eier am Tier ab. Gesunde Tiere sind kaum betroffen,<br />
aber geschwächte oder gestresste Tiere (z. B. durch vorhergehende Erkrankungen, Durchfall, Rangordnungskämpfe)<br />
werden leicht Opfer von diesen Fliegenmaden. Die Fliegen legen ihre Eier bevorzugt in Hautläsionen<br />
(Verletzungen der Haut) und in der Anogenitalregion (am After) ab. Haben die Tiere zu lange Haare,<br />
so dass sie sich kaum noch selber putzen können, oder wird der Käfig nicht gründlich gereinigt oder<br />
haben die Tiere Durchfall kommt es eher zu einem Madenbefall.<br />
Vorbeugend sollten Sie langhaarigen Tieren das Fell vor allem am Po stutzen, die Käfige sauber halten,<br />
verschmutze Tiere säubern und täglich die Tiere auf Madeneier kontrollieren (die Eier sind meist als kleine<br />
weiße Punkte im Fell zu erkennen). Innerhalb von 24 Stunden können aus gelegten Eiern Maden ausschlüpfen,<br />
die sich tief in die Haut fressen und sich vom Gewebe und den Sekreten der Haut ernähren.<br />
Einen Madenbefall erkennen Sie vorab an den weißlichen Eiern die auf der Haut oder in Wunden liegen,<br />
oder auch an den geschlüpften Maden (dickliche, kleine, weiße Würmchen). Ein Befall führt unbehandelt zu<br />
einer bakteriellen Sekundärinfektion, zur einer starken Schwächung und schlimmstenfalls zum Tode des<br />
Tieres.<br />
Sollten Sie einen Befall fest stellen, entfernen sie die sichtbaren Maden und suchen Sie unverzüglich einen<br />
Tierarzt auf. Dieser wird die Wunde reinigen, und ein geeignetes Mittel gegen Maden verabreichen (z. B.<br />
Ivomec, Dectomax als Spritze oder Bolfo als Spray)<br />
Eine Kurzinfo zu Myxomatose und RHD<br />
Myxomatose und RHD sind gefährliche Erkrankungen, die jeder <strong>Kaninchen</strong>halter kennen sollte. Es handelt<br />
sich hier um eine Viruserkrankung, die immer wieder hohe Ausbreitungs- und Sterberaten verzeichnen.<br />
Myxomatose<br />
Das Myxomatosevirus gehört zu der Familie Pockenviren. Er ist nicht auf andere Tiere oder Menschen<br />
übertragbar. Nach einer überstandenen Krankheit ist der Virus noch bis zu 6 Monate im Organismus des<br />
Tieres aktiv.<br />
RHD/Chinaseuche (Rabbit Haemorrhagic Disease)<br />
RHD (Chinaseuche) ist eine gefährliche Erkrankungen, die jeder <strong>Kaninchen</strong>halter kennen sollte. Es handelt<br />
sich hier um eine Viruserkrankung, die immer wieder eine hohe Ausbreitungs- als auch Sterberate<br />
verzeichnet. Der RHD Virus (Calcivirus) befällt Haus- und Wildkaninchen, auch auf Hasen ist er<br />
übertragbar. Andere Tiere und Menschen sind gegen den Virus immun. Die meisten Erkrankungen gibt es<br />
in den Sommermonaten, nur vereinzelt werden Fälle im Winter gemeldet. Die Seuche breitet sich schnell<br />
aus und Endet in 80 - 100 % der Fälle tödlich. Die Inkubationszeit (Ansteckungszeitraum) beträgt 24 bis 72<br />
Stunden (1 bis 3 Tage)<br />
Übertragung<br />
Übertragen werden diese Viren auf viele Arten. Durch blutsaugende Insekten wie Stechmücke und <strong>Kaninchen</strong>floh,<br />
vor allem der <strong>Kaninchen</strong>floh ist hier als Hauptüberträger zu nennen. Ebenso können die Viren<br />
durch Milben, Zecken und Läuse übertragen werden. Eine Übertragung durch Futter ist ebenso möglich, vor<br />
allem gesammeltes Grünfutter steht in Verdacht Myxomatose und RHD zu übertragen. Fliegen können den<br />
Virus übertragen. Aber auch von <strong>Kaninchen</strong> zu <strong>Kaninchen</strong> oder von Mensch zu <strong>Kaninchen</strong> werden die Viren<br />
übertragen. Es ist also kaum möglich, sich vor den Viren sicher zu schützen. Nur eine Impfung bietet sicheren<br />
Schutz.<br />
Krankheitszeichen Myxomatose<br />
Die Anzeichen der Myxomatose sind nicht einheitlich, sie hängen von vielen Faktoren ab. Die Inkubationszeit<br />
des Virus beträgt nur 3 - 5 Tage. Anzeichen einer möglichen Infektion können sein: Schwellungen an<br />
den Augen, Augenausfluss, Ödeme, andere Infektionen. Es gibt 3 mögliche Verlaufsformen einer Infektion.<br />
Bei der Akuten Verlaufsform sieht man geschwollene Augenlider (Bindehautentzündung), später weitere<br />
Anschwellungen im Kopfbereich (Augen, Nase, Lippen, Ohren) und eitriges Augensekret, später auch<br />
Fieber und Ödembildung am ganzen Körper. Zu beginn der Krankheit sind die Tiere noch recht munter und<br />
nehmen gut Futter auf, nach 1 - 2 Wochen stellen sie die Nahrungsaufnahme ein und versterben. Bei der<br />
Perakuten Verlaufsform sind die Anzeichen weniger Ausgeprägt, meist erkennt man nur eine Anschwellung<br />
im Augenbereich die oft mit einer harmlosen Bindehautentzündung verwechselt wird, die Tiere sterben innerhalb<br />
weniger Tage. Bei der chronischen Verlaufsform bilden sich vor allem am Kopf und an den Läufen<br />
Knoten und Ödeme, gesunde Tiere können so eine Infektion überleben.