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Kaninchen tiergerecht Halten - Nager Info

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Häufige Erkrankungen bei <strong>Kaninchen</strong><br />

Faktoren die Krankheiten auslösen<br />

Die meisten Krankheiten brechen nur aus, wenn mehrere Faktoren zusammen kommen – folgende<br />

Faktoren begünstigen verschiedene Krankheiten:<br />

� Starker Stress - evtl. passt die Gruppe nicht zusammen, oder es gab Rangordnungskämpfe bei neu<br />

zusammengesetzten Tieren, Jungtiere die in die Pubertät kommen haben oft Stress ebenso wie Tiere die<br />

von ihren Besitzern zu oft hoch genommen werden oder von Kindern allzu wild bespielt werden oder das<br />

Gehege steht an einem unruhigem Ort.<br />

� Unsauberkeit - in einem zu selten gereinigtem, feuchtem Käfig kommt es natürlich eher zu Krankheiten.<br />

� Sauberkeit - in einem zu häufig desinfizierten Käfig können die Tiere keine Abwehrkräfte bilden, das Immunsystem<br />

erlahmt.<br />

� Falsche Käfigeinrichtung/falscher Käfig - In kleinen Plastikhäusern und kleinen Gehegen, womöglich<br />

noch mit Plastikabdeckung herrscht ein warmes feuchtes Klima in dem sich Bakterien stark vermehren.<br />

<strong>Kaninchen</strong> sollten immer ein großzügiges Gehege mit einer guten Luftzirkulation bewohnen.<br />

� Durchzug - evtl. steht das Gehege direkt am Fenster oder die Türen werden offen gelassen, somit entsteht<br />

krankmachender Durchzug. Auch Untertemperaturen können im Winter zu Erkältungen führen<br />

� Trockene Heizungsluft kann die Atemwege reizen.<br />

� Direkte Sonneneinstrahlung kann im Sommer zu Hitzeschlag führen.<br />

� Schlechte Ernährung - die Abwehrkräfte der Tiere sind durch Vitamin und Mineralienmangel geschwächt.<br />

Die Ernährung sollte überdacht und ggf. umgestellt werden. Auch schneller Futterwechsel kann<br />

zu Krankheiten führen. Feuchtes Frischfutter oder ungewohntes bzw. unggeignetes Frischfutter in größeren<br />

Mengen kann zu Darmproblemen führen.<br />

� Krankheiten - bei bestehenden anderen Krankheiten stehen die Tiere unter Stress und das Immunsystem<br />

ist gestört<br />

� Nichteinhaltung der Quarantäne – <strong>Kaninchen</strong> können sich an neu hinzugekommenen Rudelmitgliedern<br />

anstecken<br />

Parasitenbefall und Hauterkrankungen beim <strong>Kaninchen</strong><br />

Milben, Haarlinge aber auch ein Pilzbefall können den Tieren schwer zusetzen. Beim <strong>Kaninchen</strong> kommen<br />

am häufigsten Räude- Grab und Pelzmilben vor. Sie siedeln sich meist auf der hinteren Rückenpartie und<br />

der Aussenseite der Oberschenkel, gelegentlich auch auf den Lippen, Nasenrücken und Gesicht an. Diese<br />

Parasiten ernähren sich von Hautauscheidungen und sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Haarlinge<br />

verbreiten sich auf den gleichen Gebieten aber auch bevorzugt in der Afterregion und sind als kleine weiße<br />

oder schwarze Würmchen zu erkennen. Besteht ein Verdacht auf Pilz ist dieser dringend vom Tierarzt abklären<br />

zu lassen, da diese Pilzarten auf den Menschen übertragbar sind! Beim <strong>Kaninchen</strong> kommen am<br />

häufigsten die Ring oder Glanzflechte vor (Trichophyton mentagrophytes), seltener finden sich auch andere<br />

Microsporum Arten.<br />

Bei einem sehr starkem Befall zeigt das <strong>Kaninchen</strong> folgende Symptome:<br />

Starker Juckreiz, Hautläsionen, Schuppen, Haarausfall, bei Pilzbefall kreisrunder<br />

weißlich verschorfter Haarausfall. Das Tier wirkt evtl auch unruhig<br />

und kratzt sich häufig, im fortgeschrittenen Stadium gibt sich ganz auf und<br />

wird apathisch und es lässt sich nur ungern anfassen da es Schmerzen hat.<br />

Ein unbehandeltet Befall kann zum Tod durch Stress führen!<br />

Eine Diagnose durch einen erfahrenen Tierarzt ist unbedingt notwendig, ein Laie kann die verschiedenen<br />

Milbenarten nicht erkennen und auch andere Sekundärinfektionen wie z. B. Pilzbefall nicht ausschließen<br />

und behandeln. Haarlinge können zwar ohne weitere Untersuchung mit dem bloßem Auge erkannt werden.<br />

Aber auch da bitte einen Tierarzt aufsuchen um Sekundärinfektionen auszuschließen<br />

Die genaue Diagnose eines Pilzbefalles ist nur durch das Anlegen einer Kultur möglich, es wird ein Hautgeschabsel<br />

entnommen, oft reicht auch eine Haarprobe. Mitunter kann man auch unter der UV Lichtlampe<br />

gelb- grüne Fluoreszenz erkennen, was ebenfalls auf Pilzbefall hinweist, jedoch ist eine fehlende Fluoreszenz<br />

nicht gleichbedeutend mit einem negativen Befund.

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