EIN FORSCHERTRAUM AUS GLAS - Stoelzle.at
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Ihren Fahrradhelm, den sie immer am Rucksack festgemacht<br />
h<strong>at</strong>, wenn sie gerade nicht mit dem Rad unterwegs<br />
ist, setzt sie sich zur Sicherheit auf den Kopf, für den Fall,<br />
dass von einer der großen Maschinen etwas zur Boden fallen<br />
sollte. So ausgerüstet, betritt Anna die große Produktionshalle.<br />
Gut versteckt hinter einem Transportwagen sieht<br />
sie sich erst einmal mit ihrem „Um-die-Ecke-Gucker“ ganz<br />
genau in der Halle um. So groß hätte sie sich das Ganze<br />
nicht vorgestellt – und was es da alles zu sehen gibt!<br />
Ein riesengroßer Kessel ist hoch oben angebracht. „GE-<br />
MENGEH<strong>AUS</strong>“ steht groß auf einem Schild zu lesen.<br />
Hier werden wohl alle Rohstoffe zusammengeführt, wie<br />
Quarzsand oder auch die Scherben aus Glas, Soda, Kalk<br />
und Dolomit.<br />
Gut gemischt wird das Glasgemenge dann in die Glaswanne<br />
gebracht, um wie in einem riesigen Ofen geschmolzen<br />
und ganz flüssig zu werden. Dieser riesige Schmelztopf!<br />
Heiß, sehr heiß muss es darin sein (1500 °C sagt die digitale<br />
Anzeige), denn wenn das Gemenge die Wanne verlässt,<br />
ist es zu rotglühendem, flüssigem Glas geschmolzen.<br />
Ein großer Feeder – so heißt diese Maschine – zieht das<br />
flüssige Glas aus der Wanne und verteilt es an eine Unzahl<br />
an fauchenden Produktionsmaschinen.<br />
Scheren schneiden dort das fließende Glas in einzelne<br />
Glastropfen, die dann in die dröhnenden Maschinen<br />
herab fallen, um zu Glasbehältern verschiedenster Form<br />
aufgeblasen zu werden.<br />
Feuerflammen sorgen dafür, dass die fertig geblasenen<br />
Flaschen nur langsam abkühlen und dabei nicht zerspringen.<br />
Schließlich werden sie von einem Transportband<br />
zur Qualitätskontrolle gebracht, dann laufen sie auf dem<br />
Band zur Verpackung. Anna h<strong>at</strong>te davon schon gehört.<br />
Nun kann sie es direkt vor sich sehen. Atemlos beobachtet<br />
sie das geschäftige Treiben in der Halle. „Wer<br />
hätte gedacht, dass es so viel Arbeit macht, ein Gläschen<br />
herzustellen!“, denkt Anna immer wieder. Doch die Zeit<br />
drängt, sie h<strong>at</strong> noch Wichtiges zu tun.<br />
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