EIN FORSCHERTRAUM AUS GLAS - Stoelzle.at
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ENDE GUT, ALLES GUT<br />
„Hallo! Kannst Du mir vielleicht sagen, wo es hier zum<br />
Haupteingang geht? Wir haben schon überall gesucht<br />
und können ihn nicht finden!“<br />
Anna schreckt hoch. Sie muss wohl kurz eingeschlafen<br />
sein. War denn alles, was sie bis jetzt erlebt h<strong>at</strong>, nur ein<br />
Traum?<br />
Und doch: Der Junge, der hier vor ihr steht und nach<br />
dem Weg fragt, sieht aus wie Florian aus der blauen Glaskugel.<br />
Nur ist er ganz echt und wirklich.<br />
Anna fängt sich ganz schnell und zeigt auf die kleine Tür<br />
neben dem großen Tor. „Hier ist der Eingang für Besucher<br />
– aber er wird oft übersehen, weil er so klein ist!“<br />
lächelt Anna den Jungen an.<br />
„Bist du oft hier?“ fragt der Junge, und noch bevor sie<br />
antworten kann, erzählt er auch schon weiter: „Meine<br />
Freunde und ich machen eine Lehre zum Glasmacher<br />
– das ist ein ganz toller Beruf! Und heute dürfen wir uns<br />
zum ersten Mal die großen Maschinen ansehen – hättest<br />
du auch Lust mitzukommen?“<br />
Anna strahlt nun übers ganze Gesicht – wird ihr größter<br />
Wunsch so ganz unerwartet in Erfüllung gehen?<br />
„Oh ja – bitte gerne“ - aber gleich wird Anna wieder ganz<br />
ernst. „So kleine Kinder wie ich dürfen doch gar nicht in<br />
die Fabrik – ich hab schon ganz oft danach gefragt. Viel<br />
zu gefährlich, sagen die Erwachsenen dann immer!“<br />
Anna nickt dem Jungen zu. „Übrigens, ich heiße Anna!“<br />
stellt Anna sich nun vor.<br />
„Oh, entschuldige, ich heiße Florian!“ sagt der Junge<br />
ganz schnell – „aber alle rufen mich nur Flo. Ich habe<br />
ganz vergessen mich vorzustellen, das tut mir leid! Aber<br />
das könnte daran liegen, dass ich das Gefühl habe, dich<br />
schon ganz lange zu kennen – könnte es sein, dass wir<br />
uns schon einmal begegnet sind?“ – Florian ist bei diesen<br />
Worten ganz ernst und nachdenklich geworden.<br />
Anna muss lachen. „Wer weiß das schon – vielleicht sind<br />
wir uns ja einmal im Traum begegnet?“<br />
Florian gibt Anna einen zärtlichen Nasenstüber und<br />
bückt sich plötzlich. „Oh schau mal, da liegen ja zwei<br />
blaue Perlen aus Glas - gehören die vielleicht Dir?“<br />
Anna schüttelt den Kopf. Diese Glasperlen h<strong>at</strong> sie noch<br />
nie gesehen.<br />
„Na dann“, meint Flo, „dann nehmen wir sie einfach als<br />
unsere Freundschaftsperlen!“. Er hebt die Perlen auf und<br />
gibt eine Anna. Dann nimmt er sie ganz fest an der Hand<br />
und läuft mit ihr zu seinen Freunden. Gemeinsam gehen<br />
sie zum Haupteingang der Fabrik und machen sich für<br />
die Führung bereit.<br />
„Qu<strong>at</strong>sch!“ sagt der Junge. „ Wir sagen ganz einfach,<br />
dass du zu uns gehörst und wir ganz gut auf dich aufpassen<br />
werden – dann müssen sie dich mit uns mitgehen<br />
lassen! Und immerhin scheinst du dich hier ja ganz gut<br />
auszukennen.“<br />
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