Der Schlüssel - Ausgabe 3/2010 - Kath. Pfarrei St. Peter Heppenheim
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Filialgemeinde Erbach<br />
Wenn Erbach zum Dorf der Lichter wird<br />
Jubiläum in der Filialgemeinde: Seit zehn Jahren bekommt der Ort am Martinstag einen ganz besonderen Glanz<br />
Gelungener Ausklang. Zum Abschluss des Martinsumzugs in Erbach gab es ein Martinsspiel<br />
und dazu Musik. Zum zehnten Mal wurde der Ort an diesem Abend zum Dorf der Lichter.<br />
Zum Jubiläum gab es eine - wenn<br />
auch so nicht herbeigesehnte -<br />
Premiere: Seit zehn Jahren verwandelt<br />
sich der <strong>Heppenheim</strong>er <strong>St</strong>adtteil<br />
Erbach am Abend des Martinstags in<br />
ein Dorf der Lichter. So sollte es auch<br />
diesmal inmitten des Novembers<br />
sein. Einzig: Aufziehender <strong>St</strong>urm und<br />
Regen machten das Lichtermeer ein<br />
wenig kleiner als gewöhnlich. Erstmals<br />
musste auch das Martinsspiel,<br />
das sonst bei bestem Wetter aber<br />
auch schon mal bei Schnee und Eis<br />
vor dem Gemeindezentrum Haus<br />
Emmaus aufgeführt wurde, ins Gebäudeinnere<br />
verlegt werden. Gespielt<br />
wurde dennoch vor großem Publikum.<br />
Bunte, hell erleuchtete, oft von Kindern<br />
selbst gebastelte Laternen gehören<br />
zum Martinsumzug. Ein Martinsfeuer<br />
vielerorts auch. Aber, so vor zehn<br />
Jahren der Gedanke in Erbach, es<br />
wäre schön, wenn am Weg des Martinsumzugs<br />
ebenfalls kleine Flammen<br />
flackern. Die Idee hatten Birgitt Bauer<br />
und Doris Lies. Seitdem wird Jahr für<br />
Jahr am Martinsabend Erbach zum<br />
Dorf der Lichter. Längst werden<br />
diese nicht mehr nur am Zugweg<br />
sondern auch in anderen Teilen des<br />
Ortes entzündet. <strong>Der</strong> Anblick ist herrlich<br />
und vermittelt ein Wohlgefühl.<br />
Jahr für Jahr erstrahlen mehr Kerzen,<br />
Laternen und Fackeln in Vorgärten<br />
und Höfen, auf Terrassen und Balkons<br />
sowie in Fenstern.<br />
Birgitt Bauer gehört der Erbacher<br />
Filialgemeinde von Sankt <strong>Peter</strong> an<br />
und ist Mitglied im Pfarrausschuss.<br />
Bei ihr laufen nach wie vor die Fäden<br />
der Martinsveranstaltung zusammen.<br />
Diesmal hatte sie bei der Organisation<br />
Unterstützung von Alexandra<br />
Bauer und Lena Rothermel. Eingeladen<br />
zum Mitmachen beim Dorf der<br />
Lichter aber auch beim Martinsumzug<br />
ist jedermann. Birgitt Bauer<br />
sagt: „Jeder macht mit. Wir kennen<br />
auch da keine Konfessionsgrenzen.“<br />
So ist der evangelische Posaunenchor<br />
aus <strong>Heppenheim</strong> regelmäßiger<br />
Begleiter.<br />
Birigtt Bauer erinnert sich noch gut<br />
wie der <strong>St</strong>adtteil erstmals<br />
zum Dorf der<br />
Lichter wurde. <strong>Der</strong><br />
Martinsumzug hatte<br />
Tradition im Ort. Die<br />
Idee, Kerzen, Laternen,<br />
Fackeln aufzustellen<br />
war neu. „Am<br />
Anfang haben wir gedacht:<br />
Da macht keiner<br />
mit“, gibt Birgitt<br />
Bauer zu und erzählt<br />
wie sie und Doris Lies<br />
eines Besseren belehrt<br />
wurden: „Vom<br />
ersten Moment an<br />
waren die Leute dabei.“<br />
Für den Martinsumzug,<br />
angeführt von<br />
einem Pferd mit Reiter<br />
in Erinnerung an<br />
Sankt Martin, geben<br />
die Lichter eine prächtige<br />
Kulisse. <strong>Der</strong> Umzug<br />
führt vom oberen<br />
Teil des Ortes,<br />
dem Pannekucheeck,<br />
zum Haus Emmaus. Das Martinsspiel<br />
dort war diesmal ganz traditionell.<br />
Die Geschichte vom Heiligen<br />
Martin, der inmitten einer kalten Winternacht<br />
seinen Mantel mit einem<br />
Bedürftigen teilt, wurde nachgespielt.<br />
Auch dabei konnten die Organisatoren<br />
auf großen Rückhalt zählen: 17<br />
Kinder und Jugendliche hatten sich<br />
gemeldet, um bei der Aufführung mitzuwirken.<br />
Überhaupt erlebt die Veranstaltung<br />
viel Unterstützung aus den Reihen<br />
der jüngeren Generationen. So sind<br />
Kinder und Jugendliche regelmäßig<br />
schon am Nachmittag im Ort unterwegs<br />
und verteilen Martinsbrezel.<br />
Diese bestellen viele vor, die nicht<br />
zum Umzug kommen können. Dass<br />
diesmal rund 700 Brezeln im <strong>St</strong>adtteil<br />
angeliefert wurden, ist ein deutliches<br />
Zeichen für die ganz besondere Bedeutung<br />
des Martinstags in Erbach.<br />
Und eines ist sicher: Die Idee vom<br />
Dorf der Lichter trägt dazu bei, dem<br />
Abend einen ungewöhnlichen Glanz<br />
zu geben.<br />
| zet<br />
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