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Die dunklen Seiten der Schokolade - Fair Trade

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Unsichere Perspektiven<br />

Prognosen über die Zukunft <strong>der</strong> Kakaobranche in <strong>der</strong> Elfenbeinküste sind <strong>der</strong>zeit kaum möglich.<br />

Das Land ist politisch immer noch sehr instabil, und in den Regionen, in denen Kakao<br />

angebaut wird, ist aufgrund <strong>der</strong> unklaren Landrechte ein erneutes Ausbrechen von Unruhen<br />

möglich. Angesichts von Berichten über sinkende Ernteerträge und sich in den<br />

Kakaoanbaugebieten ausbreitenden Krankheiten ist offen, wohin die Reise geht. Solange die<br />

strukturellen Probleme – Landkonflikte, Korruption, Steuergesetze – bestehen bleiben,<br />

werden punktuelle Projekte <strong>der</strong> Kakaoindustrie, die sich auf Kin<strong>der</strong>arbeit und eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Erntemengen abzielen, nicht zu einer wesentlichen Verbesserung <strong>der</strong> Situation führen.<br />

Eben diese Probleme gehen Regierung und Industrie jedoch nicht an<br />

(Guesnet/Müller/Paes/Schure 2009: 50).<br />

Im Sommer 2009 wurde in Presseberichten darüber spekuliert, dass mehr und mehr Bauern<br />

aufgrund <strong>der</strong> stark schwankenden Erntemengen und Preise keinen Kakao mehr anbauen<br />

wollen, son<strong>der</strong>n Gummibäume o<strong>der</strong> Palmen zur Palmölproduktion pflanzen.<br />

Nahezu zeitgleich gab Nestlé bekannt, <strong>der</strong> Konzern werde in <strong>der</strong> Elfenbeinküste das<br />

Anpflanzen von einer Million neuen Kakaobäumen unterstützen. <strong>Die</strong> neuen Bäume sollen<br />

resistenter gegen Krankheiten sein und höhere Erträge erzielen.<br />

7.3 Indonesien<br />

Der Staat Indonesien steht vor großen Problemen. Ein Jahrzehnt nach dem Ende <strong>der</strong> Diktatur<br />

Suhartos ist dessen Erbe im politischen wie auch im wirtschaftlichen Leben noch an vielen<br />

Punkten spürbar. Der weiterhin große Einfluss des Militärs auf Politik und öffentliches<br />

Leben, massive Menschenrechtsverletzungen durch Staatsorgane, stockende Reformen in<br />

Justiz, Polizei und Armee sowie ungelöste und teilweise militärisch ausgetragene Konflikte in<br />

mehreren Provinzen belasten die Zukunft des Landes. Zugleich hat es in den vergangenen<br />

Jahrzehnten auch erhebliche Fortschritte gegeben. <strong>Die</strong> Lebenserwartung <strong>der</strong> Menschen ist<br />

gestiegen und die Armutsrate sank (Tabelle 19).<br />

Tabelle 19<br />

Indonesien:<br />

Einwohnerzahl (2007)<br />

225,6 Mio.<br />

Fläche<br />

1.912.988 km²<br />

Einwohner je km² 115<br />

Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag 7,5 %<br />

Lebenserwartung 2005<br />

69,7 Jahre<br />

Kin<strong>der</strong>sterblichkeit je 1000 bis Alter 5 Jahre (2005) 36<br />

Analphabetenrate (15 Jahre und älter) 9,6 %<br />

Einschulungsraten in Grundschulen 2005 96 %<br />

HDI 2007 (Weltrang von 177 Staaten) (1) 0,728 (107)<br />

BIP (2007) (2)<br />

432,8 Mrd. US-Dollar<br />

BIP pro Kopf (2007)<br />

1.650 US-$<br />

Wirtschaftswachstum (2007) 6,3 %<br />

Exporte (2007)<br />

123.157 Mio. US-Dollar<br />

Importe (2007)<br />

109.552 Mio. US-Dollar<br />

(1) HDI (Human Development Index): Menschlicher Entwicklungsindex, berechnet aus Pro-Kopf-Einkommen,<br />

Lebenserwartung und Bildungsstand.<br />

(2) BIP (Bruttoinlandsprodukt): Wert aller in einem Jahr produzierten Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

Quellen: Fischer Weltalmanach, UNDP, Unicef, WTO, IMF, World Bank<br />

SÜDWIND - <strong>Die</strong> <strong>dunklen</strong> <strong>Seiten</strong> <strong>der</strong> <strong>Schokolade</strong> 33

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