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Die dunklen Seiten der Schokolade - Fair Trade

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lung nach Altersgruppen zeigt, das von den 5 bis 9-jährigen 7 % arbeiteten, von den 10 bis<br />

14-jährigen 24 % und von den 15-17-jährigen 41 % (Marschatz 2005: XIV).<br />

Es gibt erhebliche regionale Unterschiede. Für städtische Bereiche wird die Rate <strong>der</strong> arbeitenden<br />

Kin<strong>der</strong> mit 11 % angegeben, auf dem Lande dagegen mit 36 %. Folgerichtig arbeitet<br />

<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den Bereichen Landwirtschaft, Jagd und Forstwirtschaft (58 %),<br />

gefolgt von Handel (14 %) und Güterproduktion (11 %). Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> arbeitenden<br />

Kin<strong>der</strong> ist unbezahlt innerhalb <strong>der</strong> eigenen Familie beschäftigt. Der Schulbesuch steht in<br />

einem direkten Zusammenhang mit <strong>der</strong> Arbeit: Auf dem Lande besuchen nur 60 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

die Schule, in <strong>der</strong> Stadt 91 % (Marschatz 2005: XIV-XVII).<br />

Daten über die Verbreitung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>arbeit auf den Kakaoplantagen liegen nicht vor. Angesichts<br />

<strong>der</strong> weiten Verbreitung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>arbeit in den ländlichen Regionen Ecuadors und <strong>der</strong><br />

kleinbäuerlichen Struktur des Kakaoanbaus ist zu befürchten, dass viele Kin<strong>der</strong> auf den<br />

Plantagen arbeiten. Notwendig wären daher detaillierte Untersuchungen über die Situation<br />

auf den Betrieben. Gleiches gilt für die Situation <strong>der</strong> Erwachsenen. Über<br />

Einkommensstrukturen <strong>der</strong> Bauern in Ecuador sind in <strong>der</strong> Literatur keine Angaben zu finden.<br />

Perspektiven<br />

<strong>Die</strong> steigende Nachfrage auf dem Weltmarkt nach hochwertigen Kakaosorten könnte für die<br />

Bauern die Chance eröffnen, ihre Einkommen zu steigern. Doch es gibt noch keine Regierungsstrategie,<br />

um diesen Sektor auszubauen (Jano/Mainville 2007: 15).<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit existiert dagegen eine Reihe von Projekten,<br />

die zu einem Ausbau umweltverträglicher Produktionsmethoden führen sollen. Aktiv ist unter<br />

an<strong>der</strong>em die Gesellschaft für Technische Zusammen (GTZ), die Projekte <strong>der</strong> deutschen<br />

Entwicklungshilfe durchführt. Ziel des Projektes ist, den Anbau von Kakao waldschonend<br />

gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Nutzpflanzen zu betreiben. So kann die Artenvielfalt zumindest zum<br />

Teil erhalten werden (Ehringfeld 2008: 8-13). Solche Ansätze sollten von den hiesigen<br />

Kakaoverarbeitern und <strong>Schokolade</strong>nproduzenten gezielt unterstützt werden.<br />

SÜDWIND - <strong>Die</strong> <strong>dunklen</strong> <strong>Seiten</strong> <strong>der</strong> <strong>Schokolade</strong> 39

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