suissetec Jahresbericht 2012
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«Image ist entscheidend»<br />
Unternehmerische Nachhaltigkeit ist ein bedeutender Erfolgsfaktor. Christian Hunziker, CEO der<br />
Winterthurer Hunziker Partner AG, engagierte sich schon lange vor Atomausstieg und Energiewende<br />
sehr intensiv in diesem Bereich. Dafür gewinnt der charismatische Innovator mit seinem Unternehmen<br />
regelmässig Preise im In- und Ausland.<br />
Christian Hunziker, was war das<br />
Sinnvollste, das Sie in Ihrem<br />
Unternehmen je gemacht haben ?<br />
Dass wir uns vor 20 Jahren auf den Weg<br />
der Nachhaltigkeit begaben. Dazu gehörte<br />
die Betrachtung unseres Unternehmens in<br />
einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Umfeld, das stetigem Wandel unterworfen<br />
ist. In dieser Zeit haben wir laufend<br />
die Fähigkeit aufgebaut, Nachhaltigkeit zu<br />
entwickeln, umzusetzen und uns dabei an<br />
die Veränderungen anzupassen.<br />
... und gibt es Ideen, die Sie schnell<br />
wieder begraben haben ?<br />
Ja klar, aber die vergesse ich sehr gerne.<br />
Schliesslich bin ich ein positiv denkender<br />
Mensch. Und sicher auch ein kreativ denkender.<br />
Probieren Sie vieles aus ?<br />
Ja sicher. Man kann nur etwas verwerfen,<br />
wenn man den Mut hatte, dieses «Etwas»<br />
überhaupt zu versuchen. Theoretische<br />
Spielereien funktionieren in den seltensten<br />
Fällen. Um eine Idee zu begreifen, muss<br />
man sie spüren, sie sozusagen anfassen<br />
können.<br />
Ideen spielen auch für Ihre Mitarbeitenden<br />
eine tragende Rolle.<br />
Absolut. Wir möchten, dass unsere Leute<br />
jährlich zwölf Ideen entwickeln. Gelingt<br />
ihnen das, erhalten sie von uns als Belohnung<br />
ein SBB-Halbtaxabo. Die Ideen erfassen<br />
wir in unserem Intranet, wo sie vom<br />
gesamten Team betrachtet werden können.<br />
Momentan haben wir einen Bestand<br />
von 3900 Ideen. Davon sind rund 2200<br />
bereits umgesetzt. Logischerweise sind da<br />
sehr grosse und ganz kleine Ideen dabei.<br />
Aber sie alle helfen, das Unternehmen weiterzuentwickeln.<br />
Sie erstellen von Zeit zu Zeit umfassende<br />
Nachhaltigkeitsberichte. Für ein<br />
Unternehmen mit 70 Mitarbeitenden<br />
nicht alltäglich.<br />
Ich finde, wenn man etwas bewegt, sollte<br />
man auch darüber schreiben. Damit konserviert<br />
man Wissen. Später lässt sich nur<br />
nachvollziehen, was dokumentiert schwarz<br />
auf weiss gedruckt wurde.<br />
Bildung und Weiterbildung haben bei<br />
Ihnen einen hohen Stellenwert.<br />
Wir investieren jährlich bis zu 70 Stunden<br />
pro Mitarbeitenden in Weiterbildung.<br />
Dazu gehört auch unser sogenanntes PIP<br />
(permanentes Instruktionsprogramm), das<br />
wir seit 15 Jahren durchführen. In 14-täglichen<br />
Schulungen bilden Mitarbeitende ihre<br />
Kollegen aus. Dabei werden Inhalte wie<br />
Entsorgung, Trennen von Wertstoffen, mit<br />
ÖV zur Baustelle usw. behandelt. Der Ansatz<br />
ist der, dass jeweils ein Mitarbeitender<br />
ein Thema vorbereitet und an seine Kollegen<br />
weitergibt. Die Idee kommt übrigens<br />
aus dem Gastgewerbe.<br />
Sie lassen sich gerne von aussen<br />
inspirieren.<br />
Natürlich. Um sich zu verbessern, muss<br />
man über den Gartenhag blicken.<br />
Ist Qualität in der Branche überhaupt<br />
noch ein Erfolgsfaktor ? Es entscheidet<br />
doch immer nur der günstigste Preis.<br />
Der Preis entscheidet immer. Nicht nur bei<br />
uns. Der Trick ist, dank Qualitätsmanagement<br />
gleich von Anfang an die Dinge richtig<br />
zu machen. Daraus entstehen weniger<br />
Kosten, und man bleibt mit qualitativ guter<br />
Arbeit preislich konkurrenzfähig. Wenn sie<br />
70 Stunden Weiterbildung im Jahr betreiben<br />
und die Mitarbeitenden dadurch 80 Arbeitsstunden<br />
weniger Fehler im Jahr verursachen,<br />
dann bringt das nicht nur Qualität,<br />
sondern auch Gewinn.<br />
Was bedeutet für Sie Image ?<br />
Was nützt es dem Geschäft ?<br />
Image ist entscheidend. Sehen Sie sich nur<br />
einmal die Websites von Handwerkern an.<br />
Viele haben noch gar keine, und für viele,<br />
die eine haben, wäre wohl Ersteres weniger<br />
schädlich. Unser Engagement für Nachhaltigkeit<br />
ist stark imagebildend. Dank unserem<br />
Aufwand bei der Kommunikation und<br />
intensiver Netzwerkpflege erhalten wir bei<br />
«Abgebotsrunden» auch immer wieder einmal<br />
das legendäre «letzte Telefon».<br />
Gibt es einen Schlüsselmoment in<br />
Ihrem Leben, in dem Sie beschlossen,<br />
auf Nachhaltigkeit zu setzen ?<br />
Das war irgendwann in den siebziger Jahren,<br />
als ich in Tokio die ersten Polizisten<br />
mit Atemmasken ausgerüstet den Verkehr<br />
regeln sah. Dieses Bild hat mich bis heute<br />
geprägt.<br />
Das vollständige Interview finden Sie in der<br />
Ausgabe 3 / <strong>2012</strong> des «<strong>suissetec</strong> magazins»:<br />
www.<strong>suissetec</strong>.ch/magazin<strong>2012</strong>