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die programmzeitung der essener filmkunsttheater und der lichtburg

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FILMSTARTS IM FEBRUAR 48. JAHRGANG | 02.2009<br />

Glaubensfrage<br />

Meryl Streep <strong>und</strong> Philip Seymour Hoffman liefern sich ein Schauspielduell <strong>der</strong> Extraklasse<br />

Ab 5. Februar<br />

USA 2008; 104 Min.; Regie & Drehbuch: John Patrick Shanley; mit Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams; ab 6 J.<br />

Reich des Bösen<br />

Fünf Leben im Iran<br />

Ab 29. Januar – D 2007; 90 Min.;<br />

Regie: Momammad Farokhmanesh<br />

„Anspruchsvolles Charakterkino<br />

für Fre<strong>und</strong>e großer Schauspielkunst.“<br />

Cinema<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> 1960er Jahre vollzieht sich<br />

in <strong>der</strong> amerikanischen Gesellschaft ein erstaunlicher<br />

Wandel. Einst als unumstößlich<br />

angesehene Meinungen <strong>und</strong> Strukturen<br />

verlieren nach <strong>und</strong> nach ihre Bedeutung.<br />

Auch in <strong>der</strong> Bronx hat sich das soziale Klima<br />

gewandelt, sehr zum Missfallen <strong>der</strong><br />

strengen Schuldirektorin Schwester Aloysius<br />

Beauvier (Meryl Streep), <strong>die</strong> an alten<br />

Tugenden wie Disziplin <strong>und</strong> Gehorsam um<br />

jeden Preis festhalten will. Allerdings sind<br />

längst nicht mehr alle <strong>die</strong>ser Auffassung.<br />

Pater Flynn (Philip Seymour Hoffman), ein<br />

engagierter, charismatischer Priester, <strong>der</strong><br />

wie Schwester Aloysius an <strong>der</strong> katholische<br />

Schule von St. Nicholas unterrichtet, versteht<br />

sich vielmehr als väterlicher Fre<strong>und</strong><br />

seiner Schützlinge. Da wun<strong>der</strong>t es nicht,<br />

dass seine Lehrmethoden von <strong>der</strong> resoluten<br />

Direktorin argwöhnisch beobachtet<br />

werden. Als dann noch eines Tages<br />

Schwester James (Amy Adams) ihrer Vorgesetzten<br />

berichtet, dass <strong>der</strong> Pater einem<br />

Jungen zu viel private Aufmerksamkeit<br />

zukommen lässt, droht <strong>der</strong> schwelende<br />

Konflikt endgültig zu eskalieren. Schwester<br />

Aloysius konfrontiert Pater Flynn offen<br />

mit den Missbrauchsvorwürfen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser<br />

entschieden zurückweist. Dass es sich bei<br />

dem Jungen ausgerechnet um den kleinen<br />

Donald (Joseph Foster) handelt, den<br />

ersten farbigen Schüler von St. Nicholas,<br />

macht <strong>die</strong> Sache keineswegs einfacher.<br />

John Patrick Shanley selbst adaptierte<br />

sein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnetes<br />

Broadway-Stück, das sich vor allem als<br />

Gr<strong>und</strong>lage eines intellektuellen wie moralischen<br />

Diskurses versteht. Im Kern handelt<br />

<strong>der</strong> Film vom ewigen Wi<strong>der</strong>streit zweier<br />

unvereinbarer Positionen. Von Zweifel <strong>und</strong><br />

vermeintlicher, meist subjektiver Gewissheit,<br />

von Sicherheit <strong>und</strong> Unsicherheit. In<br />

Zeitlupe lässt Shanley <strong>die</strong>se unterschiedlichen<br />

Weltbil<strong>der</strong> in Person seiner beiden<br />

Hauptfiguren aufeinan<strong>der</strong> prallen. Dabei<br />

entwickelt <strong>der</strong> Film am Ort ihrer Kollision<br />

eine kriminalistische Spannung, gilt es<br />

doch <strong>die</strong> Wahrheit hinter den Anschuldigungen<br />

zu ergründen. Wesentlichen Anteil<br />

am Gelingen <strong>die</strong>ser zeitlosen Geschichte<br />

haben <strong>die</strong> Darsteller, allen voran Meryl<br />

Streep <strong>und</strong> Philip Seymour Hoffman. Es<br />

wäre ein Leichtes, Schwester Aloysius als<br />

<strong>die</strong> Karikatur einer verbohrten Frömmlerin<br />

<strong>der</strong> Lächerlichkeit preiszugeben. Doch <strong>die</strong><br />

Streep, mit all ihrer Erfahrung, tappt nicht<br />

in <strong>die</strong>se Falle. Bei ihr behält auch <strong>der</strong> „Drache“<br />

von St. Nicholas seine Würde. Die<br />

Intensität <strong>und</strong> Dynamik <strong>der</strong> Wortgefechte<br />

zwischen ihr, <strong>der</strong> resoluten Asketin, <strong>und</strong><br />

Pater Flynn zeugen von Shanleys Qualitäten<br />

als Autor. Programmkino.de<br />

Von George W. Bush zur Achse des Bösen<br />

erklärt <strong>und</strong> wegen nuklearer Ambitionen mit<br />

Wirtschaftssanktionen belegt, gehen <strong>die</strong> 70<br />

Millionen Einwohner Irans <strong>und</strong> speziell <strong>die</strong><br />

Millionen <strong>der</strong> Hauptstadt Teheran ihrem<br />

Alltag nach. Fechterin Setayesh <strong>und</strong> Sängerin<br />

Mahtab dürfen ihrem Lebenstraum<br />

nicht verwirklichen. Die achtjährige Golsa<br />

wird mit dem beginnendem Schuljahr kopftuchpflichtig.<br />

Herr Medani predigt über den<br />

moralisch verfallenen Westen <strong>und</strong> glaubt an<br />

den Weltfrieden. Computerexperte Abbas<br />

hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen.<br />

Ein Blick hinter den Schleier des Iran wagt<br />

Mohammad Farokhmanesh <strong>und</strong> schil<strong>der</strong>t<br />

das Alltags-Leben von fünf Iranern, zwei<br />

Frauen, zwei Männern <strong>und</strong> einem Mädchen.<br />

Es spielt sich jenseits <strong>der</strong> großen<br />

Weltpolitik-Nachrichten ab, wird aber sehr<br />

wohl von den religiösen Gesetzen beeinflusst.<br />

Relativ ausgewogen schil<strong>der</strong>t er <strong>die</strong><br />

Probleme, aber auch Chancen <strong>und</strong> emotionalisiert<br />

<strong>die</strong> banalen wie bedrückenden<br />

Schicksale seiner Protagonisten nicht.<br />

BRILLEN MACHEN STARS.<br />

®<br />

Weil Sie ihren Trägern <strong>die</strong> Persönlichkeit verleihen <strong>und</strong> den Unterschied<br />

ausmachen können, <strong>die</strong> aus Sternchen Stars macht. Was wären <strong>die</strong> Blues<br />

Brothers ohne Ray Ban o<strong>der</strong> Nana Mouskouri <strong>und</strong> Woody Allen ohne<br />

ihre prägnanten Gestelle. Ganz zu schweigen von Elton John, <strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Brille zum Kultobjekt erhob. Wir können Ihnen keine Kino-Karriere<br />

garantieren, aber in jedem Fall <strong>die</strong> Brille, <strong>die</strong> exakt zu Ihnen passt.<br />

Brillissimo Rüttenschei<strong>der</strong> strasse 265 Tel 0201 - 815 390-5 Fax 0201 - 815 390-4 45131 Essen www.brillissimo.de<br />

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